Ben lachte auf. „Nun ja….dazu musst du dann aber sehr gut werden. Und weißt du was. Wenn du gut in der Schule lernst, dann werde ich dir das Gitarre spielen beibringen. Ist das ein Deal?“ harkte Ben nach. Niklas dachte kurz nach. „Können Sie gut spielen?“ wollte er wissen. Ben nickte und griff zur Gitarre. Er spielte einen seiner Songs, die er selbst geschrieben hatte. Es klang sehr schön. Niklas hörte schweigend zu. Als Ben fertig war sah Niklas ihn strahlend an. „so will ich auch mal spielen.“ Gab er bekannt. „Dann streng dich an. In der Musikwelt kannst du nur was werden, wenn du verdammt gut bist. Die Konkurrenz schläft nicht.“ mahnte Ben. Niklas nickte. „Das werde ich. Aber wo soll ich wohnen? Ich meine…hier sagen Sie geht das nicht. aber im Heim geht es auch nicht. Dort gerate ich erst Recht auf die schiefe Bahn. Dort gibt es Banden die…die erpressen mich und….“ suchte Niklas nach Gründen. Ben nickte. „Wir werden schon etwas für dich finden. Du bist ja keine fünf mehr und musst rund um die Uhr beaufsichtigt werden. Ich denke ich habe da etwas. Eine Freundin von mir hat eine Gruppe von Jugendlichen die sie betreut. Die Jungs und Mädchen wohnen allein und sind alle in deinem Alter. Sie haben zum Teil auch solche Schicksale wie du hinter dir. Vielleicht kann ich dich dort unterbringen“ schlug Ben vor. „Aber ich muss nicht ins Gefängnis oder?“ kam wieder die bange Frage. „Nein….keine Angst. Aber du darfst es nie wieder tun. Nie wieder. Egal in welcher Situation du auch kommst. Du darfst nie wieder stehlen. Aber nun sollten wir auch mal etwas schlafen. Wie machen wir das? Wer schläft im Bett und wer auf der Couch?“ fragte Ben nach. „Keine Ahnung…“ meinte Niklas nur. „Okay…dann losen wir es aus.“ schlug Ben vor und zog ein Streichholz aus der kleinen Schachtel auf dem Tisch. Er brach das kleine Ding in zwei ungleiche Teile und mischte sie in der Hand. Dann hielt er sie Niklas hin. „Wer das kürzere zieht, schläft auf der Couch.“ erklärte er. Niklas nickte und nahm sich sein Hölzchen. Er hielt es gegen das von Ben und sah ihn strahlend an. „das ist das längere…“ grinste er. Ben stöhnte auf. „Du hast gewonnen.“ nickte er. „Aber wir müssen noch nicht schlafen oder? Ich meine es ist gerade sieben am Abend…“ Niklas sah ihn an. Ben lachte. „Nein..noch nicht. Wir können noch etwas spielen oder wir holen die Drogen aus dem Versteck und ich werde sie morgen dann zur Wache bringen“ bot Ben an. Niklas nickte. „Da sind sie sicher besser aufgehoben als zwischen den Vogelnestern.“ stimmte er zu. „Wie heißen Sie eigentlich?“ hängte er fragend an. „Ben…Ben Jäger…und bitte lass das blöde Sie weg.“ bot Ben ihm das Du an.
Die Sonne ging langsam unter als David mit Wolf an der Hütte ankam. „Warte hier!“ befahl David seinem Komplizen und schlich auf die Hütte zu. Ein Blick durch das Fenster ließ ihn leise fluchen. Er sah zwei Personen in der Hütte. Der Junge war also nicht allein. Okay….dann musste er sich etwas anderes einfallen lassen. Der Typ neben dem kleinen Bastard sah nicht gerade so aus, als könne man ihn einfach überwältigen. Und noch etwas fiel ihm auf. Auf dem Tisch lagen die kleinen Drogenpäckchen die er Bachmeyer bringen sollte. Der Kleine hatte sie also doch gefunden. Der Mann im Haus packte alles in eine Tragetasche und hängte diese an die Tür zur Küche. „….Ben, Ben Jäger und bitte lass das blöde Sie weg.“ hörte er noch. Er sah wie der Junge dem Mann die Hand reichte. Scheinbar kannten sie sich doch noch nicht so lange. Ben Jäger…..Ben Jäger…irgendwo hatte er den Namen schon mal gehört oder gelesen. Aber wo und in welchem Zusammenhang. Er schlich zu Wolf zurück. „Der kleine Bastard ist nicht allein.“ knurrte er. „Und was machen wir jetzt?“ wollte Wolf wissen. „Kennst du den Namen Ben Jäger?“ fragte David. „Ben Jäger? Klar….gehört hab ich den Namen schon. Ist noch gar nicht so lange her….warte…hmmm….nee fällt mir im Augenblick nicht ein. Warum fragst du?“ harkte Wolf nach. „Weil das der Kerl ist, der in der Hütte mit dem Jungen zusammen ist.“ knurrte David. Wolf nickte. „Gut…dann haben wir halt zwei Gegner. Lass uns hin und das Zeug holen, dann nichts wie nach Hause.“ schlug er vor. „Warte..ich will Bachmeyer erst mal fragen.“ Setzte David dagegen und griff zu seinem Handy. „Hallo Boss…der Junge ist nicht allein. Ein gewisser Ben Jäger ist bei ihm.“ Gab er durch. „Ben Jäger? Bist du sicher?“ wollte Bachmeyer wissen. „So hat der Mann sich vorgestellt. Mir kommt der Name ziemlich bekannt vor, aber ich weiß nicht woher.“ erklärte David. „Ich schon. Ben Jäger ist der Sohn eines großen Bauunternehmers. Konrad Jäger. Sein Vater hatte erst vor kurzem eine heftige Durststrecke und wurde sogar wegen Mordes verhaftet. Sein Sohn ist Bulle und hat ihn da irgendwie rausgehauen. Okay….du wirst nichts tun. Ich will nicht dass die Bullen wach werden. Kommt zurück. Wir werden schon einen Weg finden, die Drogen zu bekommen.“ Befahl Bachmeyer. David sah Wolf an und beendete das Gespräch. „Und? Was hat er gesagt?“ fragte Wolf. „Wir sollen die Beiden in Ruhe lassen. Der Typ darin ist ein Bulle.“ knurrte David. Er setzte sich ans Steuer und wartete bis Wolf seinen Platz gefunden hatte. Dann ging es zurück zu Bachmeyer.