Semir und Ben kamen fröhlich gelaunt ins Büro. „Guten Morgen Susanne…“, flötete Ben vergnügt. „Hey…was ist denn mit euch los? Seid ihr mal ohne Unfall hier her gekommen?“, scherzte die Sekretärin. „Ha…ha…sehr witzig… nein aber die Sonne scheint…es ist wunderbar warm und mein Urlaub ist nicht mehr lange hin. Ich werde nach Afrika fahren…. Auf Safari gehen und Bilder von den wildesten Tieren machen.“, lachte Ben. Er hatte Urlaub eingereicht und der wurde genehmigt. Jetzt musste er nur noch eine Woche hinter sich bringen, dann ging der Flug über den Kontinent in noch wärmeren Gefilden. „Du weißt aber schon, dass die Tiere echt sind oder? Nicht das dir ein Nashorn in den Wagen rennt…das soll ungesund sein…für Mensch und Technik.“, lachte Susanne. „Du bist nur neidisch… aber weißt du was… ich wäre bereit dich mitzunehmen. Wir beide in der Wildnis…“, grinste Ben. „Hey… ich darf doch schon mit.“, beschwerte Semir sich direkt. Susanne lachte laut. Ben sah irritiert zu Semir. „Wie bitte?“, fragte er erstaunt „Ja, du hast es mir vor einer Woche verraten, als wir unseren Männerabend gemacht hatten. Du warst so besoffen, dass du mich auf die Afrikareise eingeladen hast…“, ulkte Semir herum. „Semir….du wärest doch nur Elefantenfutter…“, gab Ben zurück. Semir nickte „So und nun ab ins Büro und dann an die Arbeit…noch ist kein Urlaub.“, mit diesen Worten schob Semir seinen Partner ins Büro und schloss die Tür hinter ihnen zu.
Josh Schmitz und Lena Henkel standen an ihrem Schalter und sahen prüfend den ankommenden Reisenden nach. Sie hatten beide genügend Erfahrung um eventuelle Schmuggler zu erkennen. Jeder, der sich umsieht, bevor er die grüne zollfreie Zone beschritt war ein Verdächtiger und wurde von den Kollegen angehalten zum Schalter zu gehen. So entkam kaum einer. „Und wieder einer…“, stöhnte sie als die Kollegen einen anhielten und zu ihnen schickte. „Guten Tag…Zollkontrolle…Sie haben etwas zu verzollen?“, fragte Lena freundlich. Der Mann vor ihr sah sie an. „Nein…eigentlich nicht…aber der Kollege dort meint wohl ich würde schmuggeln…so ein Blödsinn…warum sollte ich? Ich bin Geschäftsmann…“, fauchte der Reisende wütend. „Ja sicher…würden Sie bitte die Koffer öffnen?“, bat Lena immer noch freundlich. „Warum sollte ich? Ich meine… leben in einem freien Land oder?“, fauchte der Mann. „Ich möchte ungern die Kollegen dazu rufen…bitte öffnen Sie die Koffer!“, befahl Lena erneut. Diesmal verschärfte sich die Stimme. „Na gut…ich habe ein paar Tierfelle mitgebracht…aber das ist doch nicht weiter schlimm…ich habe die Tiere nicht erschossen oder gefangen…ich habe nur die Felle gekauft…und das ist ja wohl nicht verboten!“, gab der Mann zu. „Ich sage es jetzt zum letzten Mal…öffnen Sie bitte die Koffer!“ Inzwischen war auch Josch darauf aufmerksam geworden, dass der Mann wohl Probleme machte. Er kam seiner Kollegin zur Hilfe. „Gibt es ein Problem?“, wollte Josh wissen und sah den Mann mit den stark betonenden Augenbrauen nur kurz an. Sein kräftiger Körperbau und die auf die Waffe gestützte Hand signalisierten dem Reisenden eindeutig, dass er verloren hatte. „N... Nein, keine Probleme...“, stammelte er. „Dann öffnen sie bitte ihren Koffer.“, fauchte Lena eindringlich und mit noch mehr Nachdruck, jetzt dank der Unterstützung von Josh. Die Hände des Mannes gingen zu den Kofferschlössern und im nächsten Moment hörten sie ein Schnappen, dann das zweite und kurz darauf ging der Kofferdeckel auf. Tatsächlich hatte der Reisende nicht gelogen und die Zollbeamten begannen mit der Untersuchung. Sie ahnten nicht, dass dies alles ein großes Täuschungsmanöver war, angelegt um sie von der eigentlichen Beute abzulenken.
„Okay Semir, das habe ich doch nicht wirklich gesagt, oder?“, wollte Ben wissen. Semir musste laut lachen. „Hey, du bist schließlich Kriminalist. Du solltest es doch besser wissen.“, grinste der Deutschtürke. „Mensch Ben, das war ein Witz. Ich wünsch dir viel Spaß in Niagieri... Nigaria... ach, wie auch immer...“ „Nigeria... du solltest langsam mal wieder einen Atlas lesen.“, grinste Ben. „Warum? Solange ich noch weiß, wo die Autobahn, die PASt und mein Haus liegt, kann mir doch nix passieren.“, grinste Semir nur und stand wieder auf. „Komm, die Tour wartet.“ „Okay, und unterwegs kauf ich dir einen Atlas.“, lachte Ben und wich der nach ihm schlagenden Hand aus. Doch ehe sie die Tür erreichen konnten, stellte sich Kim ihnen in den Weg. „Meine Herren, darf ich sie kurz mal sprechen, bevor sie wieder die Autobahn unsicher machen?“, bat sie und zog die Kommissare in ihrem Kielwasser mit sich in ihr Büro. Die beiden ließen sich in den Stuhl fallen und warteten gespannt, was ihre Chefin ihnen zu sagen hatte. „Semir, Ben, ich habe hier ein Gesuch der Kollegen vom Zoll... sie fragen an, ob uns in der letzten Zeit einige Tiertransporte in die Finger geraten sind. Wissen sie etwas darüber?“, wollte sie wissen. Doch die Kommissare mussten beide mit dem Kopf schütteln. „Nein, Chefin, wir hatten in den vergangenen Wochen keinerlei große Transporte... weder Tiere noch andere Sachen... was wir hatten waren Raser, Drängler und einen Geisterfahrer, aber keine Transporte.“, zählte Semir auf und Ben nickte. „Gut, fahren sie dennoch auf ihrer Tour mal beim Zoll vorbei und lassen sich die Einzelheiten geben.“, schlug Kim vor und entließ damit ihre Kommissare wieder in den Patrouillendienst.