Eigentlich wollte ich ja gar nicht mehr gucken, aber die Neugier, vor allem weil es eine Folge von Torza werden sollte, hat mich gepackt... grr... (bevor gleich wieder jemand schreibt "aber du hast doch letztes Mal gesagt" wäre dem entgegengewirkt ;-))
Also rauf auf die Coach, Ansprüche heruntergeschraubt und Fernseher angemacht.
Und nach ner Stunde saß ich da, und dachte "oha... " wasn jetzt?
Von Vergleichen zu Staffeln mit André, Tom un Chris brauchen wir nicht reden, klar. Deswegen vergleiche ich die Folge nur mit den letzten zwei Staffeln.
Und in dem Vergleich kommt diese Folge wirklich gut weg.
Ich will mich jetzt auch nicht in den Kritikpunkten verlieren, die hier schon seit Wochen aufgezählt werden (MP-Ballerei, Comedy, Farblosigkeit der beiden Hauptdarsteller, das lächerliche Nachäffen der Chefin), sondern die positiven Dinge erwähnen.
- Die Bösewichte... hatten reichlich Charakter, und wussten wirklich von der ersten Minute an zu gefallen.
- Das Verbrechen war nichts unrealistisch aussergewöhnliches, sondern ein Fall, der gar nicht so unwahrscheinlich ist. Die Entführung eines Topmodels für viel Geld... klar, der Fall an sich ohne die Begleitumstände
- Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich davon ausgegangen bin, dass der Manager was damit zu tun hat, weil ich eben von der Einfältigkeit der Serie ausgegangen bin. Dem Freund hätte ich noch so 5 % gegeben. An die Freundin hätte ich gar nicht gedacht. "Aha" - Moment bei Cobra 11... selten und deshalb kostbarer denn je.
- Das Finale hat mir extrem gut gefallen, weils einfach mal klein, aber fein war. Keine Viertelstunde rattatatatatata, und krach, und bumm, und knall. Der Reifen platzt wieder, wenn Semir reinschiesst, das war gut. Ich hatte erwartet dass das Auto in die Luft fliegt, was es in der letzten Staffel öfters gegeben hat (nach einer einzelnen Kugel). Nein, der Reifen platzt und somit wurden die Gangster gestoppt. Bravo, so muss es sein. Auch wie Jenny den Kerl zur Strecke gebracht hat, war recht realistisch, Polizistinnen können sich wehren und seien sie noch so klein (Sag ich aus eigener Erfahrung ) Es war einfach am Ende recht rund, und ganz ohne Aufreger.
- Vereinzelt guter Humor. Das Reimen der Bösewichte am Anfang war sehr originell, weil es wirklich ein altes Gedicht war (Der Schnitter). Semir hats leider im Verlauf der Serie etwas übertrieben. Der Running-Gag, dass Ben zweimal bei einer Verfolgung ins Wasser fällt, war auch zum Schmunzeln, ohne dass es übertrieben war.
Wenn man das Ding als ganzes in der Cobra 11-Historie sieht, dann überwiegen natürlich immer noch die negativen Dinge... sieht man das aber im Vergleich zu den anderen Folgen, war das definitiv ein Schritt in die richtige Richtung. Und wenn das ein Fingerzeit für die nächste Staffel ist, dann bin ich frohen Mutes, dass ich nicht jeden Donnerstag kopfschüttelnd vor dem Fernseher sitzen muss.