Takeo Omnasanchi war in seinem Garten beschäftigt, als plötzlich ein Mann hinter ihm auftauchte. „Omnasanchi! Ich will mit ihnen sprechen.“, hörte er Kazuya Tanaka rufen. Abrupt drehte er sich um. „So, du also...was führt dich zu mir?“, wollte Omnasanchi wissen. „Duz mich nicht...Ich bin der alten Zeiten wegen hier...meine Kinder...sie wollen...“, kam es leise von Kazuya. „Das hab ich mir schon gedacht….aber du solltest doch wohl besser wissen, dass wir nur die Gesetze unserer Heimat vertreten…“, gab Omnasanchi kühl zurück. „Du vertrittst die Gesetze nicht..du bist es und du weißt genau, dass Umeko das sicher nicht wollte. Sie ist seit über zwanzig Jahren tot…es ist genug Blut geflossen oder nicht?“, fauchte Kazuya. „Natürlich…aber du hast damit angefangen. Zwei meiner Söhne sind tot…zwei…!! Ist das gerecht? Willst du mir auch Yuri nehmen und Cho? Sie haben nichts damit zu tun…genauso wenig wie Saburo oder Isamu!! Sie waren unschuldig!!“, schrie Takeo seine Wut und Trauer heraus. „Ich habe nichts mit dem Tod deiner Söhne zu tun….du solltest in deinen eigenen Reihen nach dem Täter suchen. Yuri ist machtbezogen und er wird dich sicher eines Tages töten um an deine Stelle zu treten. Überlege doch mal…du hast Sato verstoßen….Isamu und Saburo sind tot…nur noch zwei bleiben….Yuri und Cho…denkst du, sie trauern genau wie du? Denkst du das wirklich? Lass meine Familie in Ruhe!! Mehr will ich nicht. Ich will das du meine Kinder in Frieden lässt!!“, fauchte Kazuya zurück. „Kazuya….du hast nichts begriffen. Als damals Umeko starb…habe ich geschworen ihre Ehre im Namen der Yakuza wieder herzustellen, damit sie in Japan begraben werden kann und mit ihre Ahnen an einem Tisch im Reich der Toten sitzen darf. Du hast es vernichtet… du hast sie in fremde Erde gelegt…sie wird nie die Ehre haben, die sie brauchte…“, warf Takeo ihm vor. „..und was ist mit deinem Sohn…mit Sato….? Er hätte auch allen Grund deine Familie zu vernichten…!“, kam von Kazuya.
„Semir…wir müssen hier raus…irgendwie…“, fluchte Ben und zerrte an der kleine Kette die ihm am Boden hielt. „Ja das weiß ich auch….verdammt, die haben uns angekettet wie Hunde…“, antwortete Semir. Der Boden war kalt und langsam kroch die Kälte in den Beiden hoch. „Wie sollen wir ermitteln, wenn die Kerle sich gegenseitig bekämpfen. Und weißt du was meine Befürchtung ist…die Alten wollen, dass wir etwas herausfinden, aber die Jungen nicht. Die werden einen fürchterlichen Krieg anzetteln bis eine Seite vollständig ausgelöscht ist….“, hängte Semir nachdenklich an. Er und auch Ben ließen das Zerren an den Fesseln. Die ließen sich nicht ohne Hilfe lösen. „Wir müssen das Beste daraus machen. Wenn ich nur wüsste, was dieser Kerl vorhat. Er hat uns sein Gesicht gezeigt und was das heißt ist doch wohl klar…wir werden nicht überleben, weil wir ihn sonst einbuchten…“, stieß Ben aus. „Witzbold….ich lass mich nicht so einfach umbringen….das wird ein harter Kampf, das schwöre ich dir…“, antwortete Semir. „Ich hab Hunger...“, knurrte Ben. „Ist ja mal was ganz neues…. Du und Hunger….“, lachte Semir leise. „Hey…ich hab vor vier Stunden das letzte Mal was gegessen…das ist eine verdammt lange Zeit...“, verteidigte Ben sich. Wie auf Befehl ging die Tür auf und eine junge Frau kam herein. Sie trug ein Tablett mit Reis und Fleisch. Semir und Ben sahen die Frau an. Sie kannten sie nicht. „Helfen Sie uns…bitte…“, ging es bei Ben los. Doch die Frau nahm die Schüssel und fing an Ben zu füttern. „Hören Sie…Sie können doch nicht bei dieser Sache mitmachen. Ihre Komplizen werden uns töten….wollen Sie für immer ins Gefängnis?“, mischte Semir sich nun ein. Die Frau sah ihn an. Verstand sie überhaupt, was er sagte? Nur kurz darauf entstand ein Lärm und die Frau zuckte ängstlich zusammen. Mehrere Männer stürmten den Raum in dem Semir und Ben festgehalten wurden.
Takeo drehte Kazuya den Rücken zu. Und auch Kazuya drehte sich weg. „Wir waren mal Freunde…wir sind verwandt…eine Familie...“, stieß Kazuya aus. „Wir waren nie eine Familie…Freunde ja…bis du unsere Familie verschandelt hast. Du hättest Umeko niemals ehelichen sollen und nun geh! Ich kann dich nicht in meine Nähe haben!!“, stieß Takeo aus. Tatsächlich ging Kazuya. Takeo blieb allein. Er nahm eine Tasse seines Tees, welcher eben von Cho serviert wurde. Nur wenig später wandte er sich in Krämpfen. „Vater!! Nein…!“, schrie Cho und versuchte ihren Vater zu retten. Doch er erstickte nach einem langen heftigen Todeskampf. Cho brach zusammen. Der Schaum der aus dem Mund ihres Vaters trat, zeigte deutlich, dass er vergiftet wurde. Wie sollte sie das ihren Brüdern erklären? Sie hatte den Tee serviert…den Tee, den Kazuya als Friedensangebot überreicht hatte…Frieden? Nein…es war sein Plan, Takeo zu töten…und er hatte es vollendet… Cho hatte dem alten Freund vertraut, doch nun war klar…dass er mit dem Tod ihres Vaters und auch mit dem Tod ihrer Brüder zu tun hatte. Yuri kam aus dem Haus gestürmt und sah seinen Vater im Garten liegen. „Was ist passiert?“, fauchte er seine Schwester an und zog sie dicht an sich. Sie konnte vor Schock kaum sprechen, doch die feurige Wange, die ihr Yuri eben verpasst hatte, spürte sie deutlich. „Tanaka...er...er hat mir...der Tee...“, stammelte Cho nur und damit war für Yuri alles klar. „Das bedeutet Krieg...Blutrache...“, fauchte der junge Japaner und ging zu seinem aufgetunten Mitsubishi. Unterwegs rief er seine Leute zusammen.