Tom Conahan sah aus dem Fenster seiner kleinen Wohnung. Tamara war immer noch in der Klinik und immer noch unter Schutz. Ulf Sanders war verschwunden. Schon seit drei Tagen suchte die Polizei schon. Vielleicht hatten sie ihn ja jetzt gefunden. Warum fragte er diesen Gerkan nicht einfach? Ja sicher… er hatte doch die Telefonnummer von ihm. Er griff sein Handy und wählte die Nummer. Niemand meldete sich. Tom dachte sich nichts dabei. Vielleicht war der Mann ja gerade viel beschäftigt. Wer weiß das schon. Er legte das Handy wieder weg. Vielleicht sollte er doch mal eine Runde auf seiner Maschine drehen. War immer noch besser als hier zu warten bis endlich was passierte. Er verließ die Wohnung und setzte sich auf seine Harley. Dann fuhr er los. Auch wenn er nicht wusste wo er eigentlich hinwollte, lenkte er seine Maschine in das Revier der Darks. Die waren ja nun zerschlagen und so konnte er sich ohne Probleme dort hin wagen. Vielleicht konnte er ja Ulf finden und ihn dingfest machen. Sein Handy hatte er eingesteckt und so konnte er die Polizei rufen, wenn er auf dieses Schwein traf. Er war noch nicht weit gefahren, als er in ziemlich leicht bekleidetes Mädchen auf der Straße sitzen sah. Hier war doch das Hauptquartier der Darks und wenn er sich nicht irrte war dieses Mädchen kein geringeres als Sue. Na warte…. Dacht er und hielt vor dem Mädchen an. „Hallo Sue…“ begrüßte er sie. Das Mädchen sah ihn an und zog sich zusammen. „Tom…Tom..ich..ich kann es dir erklären..ich..ich wollte das nicht..wirklich..ich…“ stammelte sie erschrocken. Tom stieg ab. „Ach nein? Weißt du was Tamara deinetwegen durchgemacht hat? Weißt du das? Weißt du was sie gelitten hat?“ schrie er sie an. Dabei hielt er sie an ihren Armen fest. „Ich …ich wurde gezwungen..ich..ich konnte doch nichts tun..ich..“ stammelte sie weiter. „Hör auf mich anzulügen. Wo ist Ulf?“ wollte Tom wissen. „Ich weiß es nicht..wirklich. Niemand ist hier. Ich weiß nicht wo sie sind, aber ich brauche doch meinen Schuss….ich brauche das doch…“ jammerte Sue. Tom sah sie prüfend an. Dann nahm er ihren linken Arm. „Ulf hat dich süchtig gemacht?“ fragte er erstaunt, als er die Einstiche sah. „Ich..er…nun ja…er meinte es tut mir gut…“ kam leicht lächelnd von ihr. „Dieses verdammte Schwein! Wo ist er? Wo steckt er?“schrie Tom ihn an. Sue zog die Schultern hoch. „Hast du einen Schuss für mich?“ stellte sie die Gegenfrage. Tom sah sie nur bemitleidenswert an. Ulf hatte sie süchtig gemacht und wenn er sie so betrachtete dann schickte er sie scheinbar auch auf den Strich.
Semir wachte auf. Immer noch war alles dunkel um ihn herum. Seinen verletzten Arm spürte er kaum noch, auch das gebrochene Bein tat nicht mehr weh. Vielleicht war er schon tot…er musste husten, denn die Luft hier wo er lag war ziemlich schlecht. Wenn er sich nicht so elendig fühlte, dann hätte er einen Befreiungsversuch unternommen, aber so…was sollte er in seinem Zustand ausrichten? Plötzlich wurde es hell um ihn. Der Kofferraumdeckel sprang hoch und das Gesicht von Ulf Sanders kam ihm ins Blickfeld. „Na…gut geschlafen?“ grinste er ihn an und packte zu. Semir schrie auf, als er hochgezogen wurde. „Halt deine Klappe…noch sind wir nicht fertig, aber ich will nicht, das du verhungerst. Du wirst noch sehr lange in meiner Gesellschaft sein.“ lachte Ulf. Er ließ Semir einfach zu Boden fallen. Diesem schwanden erneut die Sinne. „Hey…spiel hier nicht den sterbenden Schwan! Hoch mit dir!“ fauchte Ulf. Wieder riss er ihn hoch und schleppte ihn zu einem Tisch. Dort wurde Semir auf den Stuhl verfrachtet und die Fesseln gelöst. „So…essen!“ befahl Ulf. Semir sah die Köstlichkeiten auf dem Tisch. Currywurst, Pommes, Hamburger…und Coke. „Greif zu! Es ist nicht vergiftet..“ lachte Ulf und schnappte sich etwas vom Tisch. Langsam ging auch Semirs Hand in Richtung Essbares. Er hatte Hunger und wenn er aß kam er auch wieder zu Kräften. Er nahm sich einen Hamburger und biss hinein. Langsam und bedächtig kaute er das Fastfood. Übelkeit kam auf, als er hinunter schluckte. Vermutlich Gehirnerschütterung dachte er nur und kämpfte dagegen an. Er musste essen und er musste trinken. „hören Sie..“ versuchte er ein Gespräch anzufangen. „Schnauze!“ fauchte Ulf ihn an. „ich will…ich…“ ging es bei Semir weiter. Ulf holte aus und seine Hand landete in Semirs Gesicht. Dieser schrie leise auf. „Schnauze, hab ich gesagt!“ fauchte Ulf wütend. Semir aß weiter. „Was haben Sie mit mir vor?“ fragte er leise. Während er dies sagte, sah er Ulf nicht an sondern zu Boden. „Du weißt das doch. Du wirst für den Mord an meinem Bruder sterben. Ich habe mir erst überlegt, ob ich dich verhungern lasse, aber das dauert zu lange. Dann dachte ich..ich schlage dich windelweich bis du daran krepierst…aber damit erfüllt sich nicht die Rache. Und mein Freund Thomas hat mir dann einen tollen Plan offeriert. Die Sache in der Autopresse war doch klasse oder? Du hast doch deinen Spaß gehabt. Deine Freunde haben leider dazwischen gefunkt. Aber diesmal werden sie es nicht tun. Diesmal wirst du wie eine Laus zerquetscht.“ prophezeite Ulf. Semir spürte das er es ernst meinte.