Das ist meine erste Geschichte hier, und ich hoffe sie gefällt euch! Ich finde es übrigens auch gut wenn Ben leidet
Und über feeds würde ich mich sehr freuen !
Alte Wunden Heilen nicht
Ich sehe dich!
Sie rannte, und rannte, ihr nackten Füße spürte sie kaum noch, so taub waren sie schon. Aus angst und Panik fiel sie immer wieder hin, der kalte Betonboden zerschrammte ihr knie komplett und kleine Steinchen bohrten sich schmerzhaft in die offenen wunden an armen und Beinen. Ihr kopf schmerzte und sie hatte ein Klingeln in den Ohren, doch sie ignorierte es. Das Einzige was für sie jetzt präsent war, war das Ziel, dass sie jetzt von hier weg kam. LAUF!, sagte sie sich immer und immer wieder bei jedem schritt. Sie wünschte sich dass das Klingeln immer werden würde, damit sie diese schrecklich Stimme nicht mehr hören musste. Wieder ertönte dieses angsteinflößende dreckige Gelächter, das an den kalten Steinwänden abprallte und immer lauter wurde, und dann diese kalte erbarmungslose Stimme: Ich sehe dich! Ich sehe dich immer noch! Sie wurde es nicht los, ihr Atem wurde hektisch immer flacher, ihr Herz drohte ihr aus der Brust zu springen. Doch sie trieb sich weiter bis zum Ende der menschenleeren feuchten Gasse. Ihre letzte Hoffnung: die Straße. Sie musste es irgendwie auf die Straße schaffen! Dabei heftete sie ihren blick fest auf das kleine Licht am Ende der Gasse. Nur noch ein paar Meter, ein paar Meter!, dachte sie schnell.
Doch plötzlich erschien vor ihrem einzigen Fluchtweg, ihrem einzigen Weg in die Sicherheit, ein hochgewachsene Gestalt. Vor Schreck blieb sie wie angewurzelt stehen, wie konnte sie nur denken dass sie hier wieder lebend rauskommen würde. Er hat sie immer gesehen, nur sie ihn nicht!
Jetzt stand sie direkt vor diesem Monster, einem Monster mit dem sie nicht gerechnet hatte. Das wenige licht der Straßenlaterne viel auf sein bleiches Gesicht und ließ seine sonst leeren Augen etwas lebendig erscheinen. Es lag nur Hass in seinem blick, als er seine schlaksigen Arme ausfuhr und ihr beide Hände fest um den Hals legte.
Sie wurde hochgehoben und fest an die mauer gepresst. Scharfe Steinkanten der Fassade schnitten sich in ihren Rücken und Beine. Die Hände schlossen sich immer mehr um ihren Hals und sie bekam keine Luft mehr, sie nahm ihre Umgebung nur noch verschwommen war, da ihre ganze Luft aus ihrer Lunge gepresst wurde.
Doch noch immer drang die grausame Stimme zu ihr durch:
„Ich sehe dich! Ich sehe dich noch! Ich habe dich gesehen!“
Er lockerte seinen griff und ließ dann schließlich ganz los, die junge Frau glitt leblos auf den Boden. Noch ein paar Minuten genoss er den Anblick, ließ dann sein dreckiges Lachen erklingen und schleifte sie dann in seinen nur wenige Meter entfernten Wagen.
Es war noch früh morgens, als der silberne BMW über die Straßen Kölns fegte. Die Morgensonne spiegelte sich in der nagelneuen Motorhaube und verschwand auch wieder als der Wagen im Schatten eines modernen Gebäudes mit mehreren Apartments geparkt wurde. Die Autotür wurde aufgestoßen und ein etwas kleinerer Mann stieg aus dem Wagen. Mit schnellen Schritten ging er zur Tür und drückte energisch auf den Klingelknopf.
Als sich nichts an der Tür tat fuhr sich Semir etwas genervt durch die kurzen Haare.
„Ich glaub´s nicht! Der Kerl pennt noch!“, brummte er. Semir zog sich seine Schlüssel, die Ben ihm gegeben hatte, aus der Hosentasche und öffnete schließlich das Haupttor und dann auch die Tür zu Bens Wohnung.
Mit leisen Schritten schlich er durch das geschmackvoll eingerichtete aber etwas chaotische Loft zum Schlafzimmer seines Partners. Und als der kleine Deutschtürke die weiße Tür aufstieß, stellte er fest (wie Semir sich das auch schon gedacht hatte, da es schon mehr als einmal vorgekommen war), dass Ben tatsächlich noch auf Bett lag und vor sich ihn schlummerte. Der Radiowecker lag auf der falschen Seite auf dem Boden und die elektrischen Uhrenziffern schienen erloschen zu sein. Semir musste schmunzeln als er seinen Partner da so friedlich liegen sah. Scheinbar hatte da wohl jemand eine lange Nacht hinter sich, dachte sich Semir. Er ging auf seinen tiefschlafenden Partner zu und strich ihn einmal sanft über den Arm. „Hey Ben, wach auf!“ Ben schniefte kurz und öffnete müde die Augen. „Semir? Wie...wie spät ist es?“, gähnte er. „In einer viertel Stunde ist Dienstbeginn. Ich hab mir schon gedacht dass du heute nicht aus den Federn kommst“, grinste Semir. „Montag eben! Warte eben“, gähnte Ben. „Ich mach dir nen Kaffee, aber beeil dich, ich hab echt keinen bock auf ne weitere Predig von der Krüger.
„Jaja“, brummte Ben und lief ins Badezimmer um sich frisch zu machen. Um Semir noch ein bisschen aus Spaß zu ärgern, ging er extra etwas langsamer und grinste in sich hinein. Schnell duschte er und zog sich ein frische Shirt und eine saubere Hose an. Nach nur fünf Minuten ging er ins Wohnzimmer und nahm dankend den Kaffe entgegen, den Semir ihm reichte. Er spürte die Wärme in seinen Händen und genoss es richtig wie sie sich in seinem Köper ausbreitete. Doch dieses Gefühl wehrte nicht lange, denn Semir zog ungeduldig wie ein kleines Kind an Bens Ärmel und er konnte an den Augen seines Partners die Wörter ablesen die ihm auf den Lippen lagen: Mensch wir müssen los! Ben grinste, stellte seine Tasse auf die Kücheninsel und eilte mit seinem Partner das Treppenhaus hinunter bis sie in den nagelneuen BMW stiegen und zur Wache düsten.