Und es wird weiter gequält:o:D
Siedners Blick war immer noch auf Ben gerichtet. Der Verräter hatte ihn an seiner Lust gehindert, wenn auch ungewollt. Vor Wut zog er seine Augenbrauen zusammen. Ben konnte in den Augen seines Gegenübers Zorn aufblitzen sehen. Nun merkte auch er die bedrohlich ruhige Stille. Für einen kurzen Moment wanderten Bens Augen zu Manuela, die immer noch gefesselt auf dem Stuhl festsaß und wie gebannt auf Markus Rücken starrte. Doch plötzlich zuckte Markus Arm nach vorne, so schnell konnte Ben nicht mal gucken. Der Hauptkommissar konnte ein schimmerndes Blitzen aus den Augenwinkeln erkennen bis er einen unglaublichen Schmerz im Oberschenkel verspürte. Markus hatte eines seiner geliebten Pohl Force Messer in Bens Bein gerammt und voller Freude zog er es wieder heraus. Ben konnte einen Aufschrei nicht unterdrücken als er spürte wie das rabiate Herausreißen des Messers die Stechwunde noch erweiterte. Geschockt sah der junge Mann an sich hinunter auf die Wunde, aus der dick das Blut sickerte. Fast augenblicklich verlor Ben die Farbe aus dem Gesicht. Noch im selben Moment erfasste Markus wieder dieses verrückte Hicksen und er genoss es wie bei Manuela sein Opfer so leiden zu sehen.
Doch damit war es für Markus noch nicht vorbei. Er verspürte immer noch diesen pochenden Drang in seinen Händen, das Messer erneut zu heben. Schwungvoll holte er aus und visierte die rechte Schulter an, die bis jetzt noch vom Blut verschont gewesen war. Mit einem Reißen drang das edle Messer in die Schulter des Polizisten ein, der sich vom hin und her winden zusehends nur noch mehr verspannte. Bens Schreie genoss der Psychopath in seinen Ohren, während er mit seinen Augen sein Opfermesser fixierte, dass noch immer in dem Fleisch des Polizisten steckte. Die lauten Schmerzensschreie nahm Markus fast gar nicht mehr wahr, als er nur noch das scharfe Gerät vor sich sah. Das halbe Stück der Klinge war bereits nicht mehr zu sehen und der Rest; der Griff und Siedners Hand, waren mit Blut überzogen, das mittlerweile aus der Stichwunde sickerte. Wie vorhin würde er das Messer langsam herausziehen, um noch mehr Spaß an der Sache zu haben. So ließ der Mann mit den irren leuchtenden Augen das Opfermesser ganz langsam herausgleiten, jedoch konnte Markus es sich nicht verkneifen nochmal einen Schnitt nach unten zu machen und die Wunde unbewusst vergrößerte. Noch mehr Blut trat aus der aufgeritzten Haut seines Opfers, doch das war ihm egal. Es gab nur ihn und sein teures Instrument.
Ein weiterer Schrei von Ben erschütterte die Stille, der sich mit dem wilden panischen Kreischen Manuelas vermischte. Diese hatte während dieses schrecklichen Szenarios, das sich nur wenige Meter von ihr ereignet hatte, erfolgslos versucht von ihren Fesseln zu befreien um Ben irgendwie helfen zu können. Als sie das schmerzverzerrte Gesicht und seine spitzen Schreie in den Ohren hörte, überrollten sie alle Gefühle. Ihr stark pochender Arm, ihre ganze Angst vor dem, was noch kommen würde, und vor dem geistesgestörten Mann, der sie hier beide festhielt und die Absicht hatte sie und Ben umzubringen. Ihre großen Schluchzer gingen in eine Gekreische über, das sie nicht mehr kotrollieren konnte. Manuelas Brust hob sich in einer unglaublichen Geschwindigkeit und ihr Herz stolperte im Schweinsgalopp hinterher. Die junge Frau konnte einfach nicht mehr, sie glaubte keine Luft mehr zu bekommen, wodurch ihre Stimme nur noch lauter wurde. Verzweifelt steigerte sie sich in eine Panikattacke, die sie nach den ersten paar Sekunden nicht mehr unter Kontrolle bringen konnte.
Währenddessen hatte Ben die Augen fest zusammen gekniffen und zitterte am ganzen Körper. Alles tat ihm weh, und als das Messer auch noch langsam herausgezogen wurde, schlug sich die gigantische Schmerzwelle über ihm zusammen. Das erfreute Hicksen von Siedner und Manuelas Schreie kamen nur noch wie durch Watte an sein Ohr. Dennoch versuchte er die Augen zu öffnen und erblickte gleich Markus, der wie hypnotisiert mit erhobenem Arm vor ihm stand. Das blutige Messer in seiner Hand. Doch plötzlich veränderte sich Markus Gesichtsausdruck, als er aus seiner Trance in die Wirklichkeit zurück geschleudert wurde. Dieser drehte sich rasend schnell um und stürmte auf Manuela zu, die wie am Spieß kreischte. Mit einem Plop landete das blutbefleckte Messer auf den Boden. Verschwommen musste Ben mit ansehen wie sich die Hände des Irren Manuelas Hals näherten und er schließlich wie bei ihm zuvor fest zu packte. Sofort erstarben die spitzen Schreie der jungen Frau und Ben meinte Todesangst in ihren Augen aufblitzen zu sehen. Ben wand sich, obwohl jede Faser seines Körpers sich weigerte, doch trotzdem gelangte er nicht zu seiner Freundin. Er hatte keine Kraft mehr, nicht einmal mehr um zu rufen. Er ließ den Kopf hängen und musste entsetzt mit ansehen wie Markus Manuela die Luft abschnürte. Mit hochrotem Kopf und einer wutentbrannten Fratze ließ der kranke Kerl die junge Frau nicht mehr los und schrie sie ununterbrochen an. „Immer musst du alles kaputt machen! Alles deine Schuld! Alles deine Schuld!“ Auch wenn Ben nur Wortfetzten mitbekam, verstand er durchaus, was Siedner damit meinte. Noch einmal versuchte der Hauptkommissar zu rufen, aber kein gut zu hörender Laut kam aus seinem Mund. Siedner schien in einer ganz anderen Welt zu sein, als Manuela langsam die Augen verdrehte.
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