Sabrina sah sich in der Hütte um. „Was für ein Drecksloch..“ stieß sie aus. Sie fing an aufzuräumen und den Staub zu entfernen. Nach einer guten Stunde war sie fertig und ließ sich auf den Stuhl fallen. Er knarzte verdächtig. Nur wenig später betrat Gero die Hütte. „Er hat uns angelogen! Er hat uns betrogen!“ fauchte er wütend. „Wer?“ wollte sie wissen. „Dein Ben….er hat uns nicht den echten Wittelsbacher gebracht! Das ist eine billige Kopie!“ fauchte er. „Das kann doch nicht wahr sein! Das geht nicht! Ich war ihm völlig egal?“ fragte sie. „Scheint ganz so, aber gut…ich habe 200.000€ von Georg bekommen. Mehr war nicht drin. Wir müssen weg! Wir haben einen Mord begangen und das wird Ben sicher nicht auf sich sitzen lassen.“ knurrte er. „Hey….200.000 Euro sind nicht viel. Das reicht nicht bis zum Ende!“ beschwerte sie sich. „Ja ich weiß, aber ich werde keinen Überfall begehen oder Entführung. Wir müssen weg!“ forderte Gero. Sabrina lachte höhnisch auf. „Seit wann hast du ein Gewissen? Ich will diesen Stein! Und wir werden ihn bekommen!“ sagte sie und sah aus dem Fenster. „Und wie willst du das tun? Willst du Ben noch einmal so begegnen? Denkst du er fällt darauf rein?“ fauchte er sie an. „Nein, ganz sicher nicht. Aber dort im Gebüsch ist genau das, was wir dafür brauchen.“ lachte sie und wies aus dem Fenster. Gero sah neugierig hin. Der Mann, der dort hockte schien sich sicher zu fühlen. Gero konnte sein Gesicht zwar nicht sehen, aber die Gestalt war doch recht deutlich zu erkennen. „Wer ist das?“ fragte er. „Das ist Semir Gerkan. Bens Partner und bester Freund. Wenn er schon für mich nicht das getan hat, dann wird er es für ihn sicher tun. Sie kennen sich besser als Ben mich.“ erklärte sie. „Ja okay…schon verstanden und wie willst du ihn herlocken? Der Kerl ruft doch seine Kollegen und dann haben sie uns!“ stieß Gero aus. „Nicht wenn du aus der hinteren Tür gehst. Dann kommst du in den Wald und kannst dich anschleichen. Er wird dich nicht bemerken.“ erklärte Sabrina grinsend. „Und was willst du dann mit ihm machen? Was wenn sein Partner weiß das wir hier sind?“ harkte Gero weiter nach. „Du scheinst ja sehr mutig zu sein. Aber wenn wir länger hier reden, dann wird er noch abhauen! Also raus mit dir!“ fauchte sie ihn nun an. Gero nickte und verschwand. Sabrina sah aus dem Fenster. Noch war die Gestalt im Versteck. „Warte nur…gleich wirst du den schlimmsten Alptraum erfahren.“ sagte sie leise und setzte sich provokativ ans Fenster. Dabei redete sie um den Mann im Gebüsch nicht auf den bevorstehenden Angriff vorzuwarnen. Sie gestikulierte wild um ein Gespräch mit Gero vorzutäuschen. Sicher war dieser Bulle mit Fernglas unterwegs und beobachtete sie.
Semir sah sich aufmerksam um, als er die Hütte erreicht hatte. In einem gebührenden Abstand zog er sein Handy und rief Ben an. „Ich habe die Hütte erreicht. Aber noch sehe ich niemanden. Wie sieht es bei dir aus?“ wollte er wissen. „Ich bin gleich da. Bisher noch keine Spur. Semir, sei bitte vorsichtig. Sabrina hat sicher keine Skrupel dich zu erschießen!“ mahnte Ben zur Vorsicht. „Klar doch, großer Bruder. Ich passe auf. Melde mich, sobald sich was tut.“ beendete Semir das Gespräch. Nur wenige Sekunden später sah er eine Bewegung in der Hütte. „Ah…da bist du ja..“ grinste er leise und überlegte ob er Ben noch einmal anrufen sollte um ihm zu sagen, das sie hier war. Doch dann entschied er sich abzuwarten. Dieser Gero Hansen war scheinbar auch da, denn Sabrina schien sich mit jemand zu unterhalten. Susanne hatte ihm und Ben in der PAST erzählt, dass Sabrina mit Gero Hansen verheiratet war. Es gab keinen amoklaufenden Exfreund. Sie hatte alles nur eingefädelt um Ben zu bestrafen und um den Diamanten zu stehlen. Nach wenigen Minuten griff er noch einmal zum Handy. „Ben…ich habe sie hier!“ gab er durch. „Wo genau ist hier?“ kam sofort von Ben. „Ich bin nicht weit von…“ bekam er noch raus, dann schrie er heiser auf und das Handy flog in einem hohen Bogen durch die Landschaft. Semir drehte sich erschrocken um. Sein Handgelenk blutete leicht. Vor ihm stand Gero Hansen und zielte mit einer Waffe auf ihn. Semir hob die Hände denn Ben würde eh alle Hebel in Bewegung setzten und er würde ihn finden. „Herr Gerkan, nehme ich an. Schön dass ich Sie auch mal persönlich kennen lerne.“ grinste der Mann. „Sie sind Gero Hansen hab ich Recht?“ stellte Semir die Gegenfrage. Der Mann verbeugte sich und holte mit dem Arm aus. „Zu Ihren Diensten.“ grinste der Mann. Er winkte mit der Waffe. „Sie werden mich jetzt bitte in die Hütte begleiten!“ befahl er freundlich. Semir gehorchte und richtete sich auf, doch kaum war er an Gero Hansen vorbei explodierte er trotz der Waffe. Er drehte sich blitzschnell um seine eigene Achse und schlug mit dem ausgestreckten Arm zu. Gero sah ihn erstaunt an als ihn der Arm traf und ging benommen zu Boden. „Nicht mit Semir Gerkan, mein Freund.“ knurrte Semir und beugte sich über Gero. Schnell wurden die Handfesseln angelegt. Erst jetzt spürte er die Schmerzen in der Hand. „So….Sie sind verhaftet!“ erklärte er. Gero Hansen kam langsam zu sich. „Scheiß Bulle!“ schrie er laut. Semir sah ihn nur an. „Beamtenbeleidigung ist auch strafbar. Aber da Sie wegen Mord eh lebenslang hinter Gitter gehen ist das eigentlich belanglos.“ grinste er nur. Dann zog er Gero auf die Beine. „und nun werden Sie mich zur Hütte begleiten.“ forderte er den Verbrecher auf und stieß ihn vorwärts.