2 Wochen später stürmte Lena wutentbrannt in die Past und direkt in das Büro von Frau Krüger.
„Frau Krüger! Was haben sie Ben im Krankenhaus gesagt?“ fragte sie laut und wütend.
„Frau Neuer“ meinte die Chefin nur überrascht „Wieso wollen sie das plötzlich wissen?“
„Ich wollte es die ganze Zeit schon wissen, habe aber gehofft, dass Ben es mir verrät, aber er redet seit ganzen 2 Wochen kaum noch mit irgendwem. Er kann nachts nicht schlafen und geistert durch die Wohnung und setzt sich auf den Balkon und wenn ich ihn ins Haus holen will, damit er sich nicht erkältet, dann starrt er völlig gedankenversunken in den Himmel und reagiert gar nicht. Er isst nicht mal mehr annähernd so viel wie vorher und ist ständig mit dem Wagen weg und telefoniert, aber redet mit niemandem. Semir und Andrea haben es auch schon versucht und selbst Aida und Leila können ihm kein Lachen abgewinnen“ erklärte Lena ausführlich.
„Oh“ sagte die Chefin getroffen „Dass es so schlimm ist wusste ich nicht“ gab sie verlegen zu.
„Was haben sie mit ihm besprochen?“ fragte Lena eindringlich.
„Ich habe ihn vor die Entscheidung gestellt, wenn er weiterhin Polizist sein will soll er die Firmenleitung aufgeben“
„Was?!“ schrie Lena entsetzt „Das können sie doch nicht machen! Der letzte Wunsch seines Vaters war, dass er die Firma nicht untergehen lässt und genau das fordern sie jetzt von ihm?“
„Ich musste es tun“ erwiederte die Krüger gereizt „Wenn er unkonzentriert ist gefährdet er sich selbst und auch Andere“
„Jetzt kann ich Bens Verhalten auch verstehen, das macht ihm ziemlich zu schaffen“ meinte Lena leise und verschwand aus dem Büro, stieg in ihren Wagen und fuhr zu Bens Firma, in der dieser fast die ganze letzte Woche verbracht hatte auch wenn er krankgeschrieben war.
Nach 20 Minuten kam sie an dem großen Bürogebäude an, stellte den Wagen auf den Parkplatz und klingelte. Nach einigen Sekunden wurde ihr geöffnet und ein Angestellter führte sie zu Bens Büro. Sofort trat sie ein. Ben saß mit müden Augen am Schreibtisch und beendete gerade ein Telefongespräch, als Lena hereintrat.
„Hey“ begrüßte Lena ihn sanft, ließ die Rollladen runter und schloss die Tür ab.
„Hey“ sagte Ben leise und lehnte sich im Stuhl zurück. Sofort trat seine Freundin zu ihm und legte ihm von hinten die Arme über die Schultern und verschränkte ihre Hände mit seinen. Ihr Kinn legte sie auf seine rechte Schulter und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.
„Ich hab mit Frau Krüger gesprochen, ich weiß jetzt was los ist“ flüsterte sie ihm zu. Von Ben kam keine Reaktion, doch dann drehte er seinen Ledersessel um und zog Lena auf seinen Schoß und verbarg sein ausgemergeltes Gesicht an ihren Hals und schloss sie fest in seine Arme.
„Ich weiß nicht was ich tun soll“ gestand er nach einiger Zeit leise.
„Das kann ich dir auch nicht vorschreiben, aber ich kann die sagen, dass du als Polizist sicherlich glücklicher bist, als wenn du den ganzen Tag in der Firma oder auf Geschäftsreisen bist“
„Meinst du?“ fragte Ben unsicher.
„Ja, das glaube ich wirklich, weil ich dich lange genug kenne und gesehen habe wir entspannt du auf der Dienststelle immer bist und dein Lachen sehe und auch sehe wie du hier zufrieden bist. Du versuchst zwar dir nichts anmerken zu lassen, aber du kannst mir nicht vormachen, dass du hier glücklich bist. Ich weiß, es war der letzte Wunsch deines Vaters, aber dann zerstörst du dir dein eigenes Leben“ redete Lena auf ihn ein.
„Hast du nicht erzählt, dass Julia auch eine Ausbildung hierfür gemacht hat?“ fragte Lena nach einigen Minuten, in denen sie Ben sanft über den Rücken streichelte.
„Ja hat sie, die ganz normalen Sachen kriegt sie auch hin, aber sobald viel Geld im Spiel ist, dreht sie durch“ antwortete Ben.
„Was heißt viel Geld?“ fragte Lena.
„Naja, so ab 5 Millionen wird sie nervös“ meinte Ben „Aber ich kann ja schlecht sie zur Geschäftsführerin machen und nur dazu kommen wenn es um mehr als 5 Mille geht. Außerdem ist das überhaupt nicht legal“
„Und was ist wenn du sie als Stellvertretende Geschäftsführerin engagierst? Dann kann sie alles regeln und wenn es um mehr Geld geht, greifst du ihr unter die Arme“ schlug Lena vor.
„Die Idee ist gar nicht mal schlecht“ gab Ben zu „Und mit ihrem jetzigen Job ist sie sowieso nicht zufrieden. Ich kann es ihr ja vorschlagen“ meinte Ben.
„Das ist doch super“ lächelte Lena.
„Ja, danke“ sagte Ben und brachte das erste Mal nach langer Zeit wieder ein Lächeln zustande.
„Kein Problem, wenn du dann wenigstens wieder lachen kannst und mich nicht mehr total ignorierst“
„Das sollte sich machen lassen“ lachte Ben und legte seine Lippen zärtlich auf ihre. Es wurde ein sehr sehr süßer Kuss, den beide sichtlich genossen, bis sie sich nach einiger Zeit wieder lösten.
„Ich habe dich vermisst“ gab Ben leise zu und legte seine Wange auf Lenas Kopf.
„Ich liebe dich“ lächelte Lena und küsste Ben leidenschaftlich.
„Ich dich mehr“ grinste Ben und gab ihr einen schnellen Kuss auf die Lippen und griff dann nach seinem Handy „Ich werde Julia sofort anrufen“ erklärte er, wählte ihre Nummer und erhob sich von seinem Stuhl und trat ans Fenster. Nach einer viertel Stunde hatte er das Gespräch beendet.
„Sieht gut aus“ grinste er, zog Lena an seine Brust und drehte sie lachend im Kreis.
„Ist gut, Großer“ lachte auch Lena, die froh war Ben wieder so ausgelassen zu sehen „Was hat sie gesagt?“
„Sie kommt morgen mal vorbei und sieht sich alles an und arbeitet sich ein, wenn es ihr gefällt, bleibt sie und ich kann mich wieder voll und ganz auf dich und den Dienst konzentrieren“ grinste Ben und verteilte viele Küsse auf Lenas Gesicht und fuhr mit seinen Händen ihren Rücken hinunter und ließ seine Hände unter ihr Shirt gleiten und drückte sie noch fester an sich.
„Ahh klar, jetzt plötzlich interessierst du dich wieder für mich“ lachte Lena und legte ihre Hände auf Bens Hemd.
„Wie spät ist es?“ wollte Ben wissen, der ihren Kommentar grinsend ignorierte.
„ Kurz vor 18 Uhr“ antwortete Lena.
„Gut, dann mache ich heute früher Feierabend und wir fahren weg“
„Weg? Was heißt das?“
„Keine Ahnung, es ist noch ziemlich warm draußen. Vielleicht zu einem schönen See, da setzten wir uns ans Wasser und machen ein Picknick oder so“ schlug Ben gut gelaunt vor.
„Sehr gute Idee“ schnorrte Lena „Und ich weiß auch schon was wir machen wenn wir wieder nach Hause kommen“
„Ach ja?“ lachte Ben und genoss Lenas sanfte Berührung, unter anderem von der Hand die an seinem Hintern lag.
„Diese Anzughosen machen schon einen hübschen Popo“ grinste sie und platzierte auch ihre zweite Hand dort.
„Das liegt doch nicht an der Hose“ grinste Ben, küsste sie noch schnell, fuhr den Pc runter, schnappte sich sein Handy und verließ dann mit Lena das Gebäude.
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Ist leider schon das vorletzte Kapietel. =(