„Merci, Fabien. Du hast mir sehr geholfen.“ kam von Felipe. Er legte den Hörer auf und sah seine Männer Francois und Claude an. „Unsere deutschen Freunde haben ziemlichen Ärger am Hals. Aber es scheint nur um das Bild der edlen Dame zu gehen. Die Mona-Lisa. Sie haben das Bild in Deutschland gefunden und es jetzt zurück gebracht. Die Kerle wollen es wiederhaben und ich vermute, dass der Mord nur eine Ablenkung ist. Eine Ablenkung für die Polizei. Während die den Mörder oder hier besser gesagt die Mörderin… können die Kerle ganz ruhig die Mona-Lisa stehlen.“ sinnierte er. „Du weißt aber schon, dass es die Polizei ist, der du da hilfst. Auch wenn sie aus Deutschland kommen.“ gab Francois zu bedenken. „Ja, das weiß ich. Es sind gute Polizisten und Kim ist eine sehr gute Freundin. Sie hat mich damals auch nicht hängen lassen und ich werde es auch nicht tun.“ lächelte Felipe. „Und was ist mit unserem Deal für Deutschland? Wie willst du den Stoff über die Grenze bringen, wenn die jetzt schon alle in voller Aufregung sind. So kommen wir nicht ungeprüft über die Grenze!“, fauchte Claude. „Oh….das sehe ich anders… eine Hand wäscht die Andere. Sobald diese Sache ausgestanden ist, werden wir die Drei persönlich nach Deutschland bringen. Wir werden über die Grenze gehen und unser Stoff wird den deutschen Süchtigen durch die Adern fließen und angenehme Träume verursachen. Ich sehe da kein Problem. Kim weiß, dass ich kein Engel bin. Dennoch hat sie mich aufgesucht. Und damit habe ich auch einen Freifahrtschein. Die beiden Typen...Semir und Ben...sind allerdings nicht so einfach zu beeinflussen wie Kim. Aber darum werden wir uns dann kümmern, wenn es soweit ist. Nun ist es erst einmal wichtig, die Drei zu beschützen.“ erklärte Felipe und zog an seiner Zigarre. Er sah auf das Wuseln der Polizisten auf der Straße die immer noch nach den Dreien suchte. „Wir müssen langsam was tun. Sonst kommen die da unten noch auf dumme Gedanken.“, meinte Felipe und sah Claude an. Dieser nickte nur. „Ich werde mir was einfallen lassen.“, entgegnete er nur.
Semir und Ben tigerten durch die Wohnung, während Kim nur auf der Couch saß und auf den leeren Fernseher starrte. „Chefin...“ Sie erschrak, als Semir sie ansprach und sich neben ihr setzte. „Was wissen sie von diesem Felipe? Ich habe vorhin in seiner Wohnung das dumpfe Gefühl gehabt, dass wir beobachtet wurden. Was für eine Art Gangster ist er eigentlich?“, fragte der Deutschtürke nach und sah seine Chefin nur an. Sie lächelte, sah ihren Kollegen aber nicht in die Augen. „Ich weiß nicht, was er jetzt macht, aber als ich ihm damals geholfen hatte, war er noch auf heiße Ware spezialisiert. Er verschob alles, was auch nur den Verdacht hatte, gestohlen zu sein. Das machte er so gut, dass weder die deutsche, die französische oder die amerikanische Polizei dahinter kam.“, erklärte Kim. „Warum die Amerikanische?“ harkte Ben nach. „Seine Abnehmer waren meist reiche Ölmagnaten und Industriebosse jenseits des großen Teichs. Sie wollten etwas Europäisches in ihren Blockhütten haben und Felipe lieferte es ihnen, je nach Bestellung.“, fügte Kim hinzu. „Aber was sie jetzt machen, wissen sie nicht.“, kam es nur wieder von Semir. Sie musste den Kopf schütteln. „Ich finde, wir sollten hier nicht nur herumsitzen.“, meinte Ben dann und spielte nervös mit seinem ausgeschalteten Handy herum. „Was sollen wir, deiner Meinung nach, denn tun?“, fragte Semir. „Die Mörder selbst suchen zum Beispiel. Immerhin wissen wir doch, dass die Polizei es in den Louvre zurückbringen wollte. Was werden die Mörder also als nächstes tun?“ „Das Bild stehlen. Soweit waren wir schon.“, knurrte Kim nur. „Wir sollten das Louvre beobachten und uns in die Nähe des Bildes bringen. Vielleicht erwischen wir die Täter so auf frischer Tat.“, meinte Ben nur. „Und wie stellst du dir das vor? Ich meine, wir sind hier mitten in Paris und wissen nicht einmal, wo der verdammte Louvre ist.“, kam es nur von Semir. „ Was für ein Blödsinn. Der Louvre ist doch in jedem Stadtplan zu finden. Irgendwas müssen wir doch tun.“, stieß Ben nur aus. „Ben hat recht Semir, gehen sie und seien sie vorsichtig. Denken Sie immer daran, wir werden gesucht.“, mahnte Kim. Etwas über diese Reaktion verwundert, sah der Deutschtürke seine Chefin an, nickte aber zustimmend und war in der nächsten Minute mit Ben verschwunden.