Ben und Kim kamen in der PAST an und sofort lief Ben zu Susanne, die ihn ansah. „Ist schon was wegen dem Wohnmobil gekommen?“ fragte er sofort. „Leider nein. So schnell geht das auch nicht. Die Kollegen haben allerdings bereits die Abfahrten gesperrt. Wisst ihr wie es Semir geht?“ harkte nun die Sekretärin nach. „Leider nein. Er war ja bereits verletzt und ich hoffe die Entführer behandeln ihn etwas anständiger. Wieso habe ich ihn nicht geweckt? Dann wäre er auch hier.“ stöhnte Ben leise. Kim hörte es dennoch und kam sofort zu ihm. „Ben, das konnte doch niemand wissen.“ versuchte sie zu erklären. „Chefin, wir müssen etwas unternehmen. Wohin führen die Autobahnen in dem Bezirk? Vielleicht können wir da etwas machen.“ dachte er laut nach und ging zur Karte, die an der Wand hin. Mit dem Finger fuhr er über das Papier und sah sich die Autobahnen an, die in Frage kamen „Also die Entführer könnten hier hin gefahren sein…oder hier…oder hier…verdammt die haben 1000 Möglichkeiten!“ fauchte er wütend als er einsah, das es nichts brachte. „Ben, beruhigen Sie sich bitte. Wir werden alles tun um Semir zu finden. Es bringt doch nichts wenn Sie ungeduldig sind.“ ermahnte Kim ihn. „Wir müssen Andrea informieren. Sie wartet sicher schon auf Semir. Immerhin weiß sie ja, dass wir heute zurück kommen.“ erklärte sie. Ben sah sie an. „Ich kann das nicht….bitte…“ flehte er traurig. Kim atmete tief durch. „Schon gut, ich mache es…“ nickte sie und ging in ihr Büro. Sie setzte sich hin und stöhnte leise auf. Wie sollte sie Andrea nun erklären, dass sie zwar in Deutschland sind, aber ihr Mann verschwunden war? Doch nur wenig später griff sie zum Hörer und wählte die Nummer von Semirs Festnetzanschluss. „Hallo Andrea, Kim hier. Ja, wir sind wieder zurück….teilweise jedenfalls.“ Fing sie an, als sie Andreas Stimme hörte. „Was soll das heißen teilweise?“ harkte Andrea sofort nach. „Wir waren gerade über der Grenze und haben eine Pause gemacht. Semir war durch die Schmerztabletten ziemlich benommen und…“ erklärte Kim weiter. „Ja und weiter? Liegt er im Krankenhaus oder was?“ harkte Andrea forsch weitern. „Nein, nicht im Krankenhaus. Als wir …also Ben und ich im Restaurant waren, da…da wurde der Wagen gestohlen. Samt Semir. Wir wissen nicht wo er ist.“ endete Kim. Ihre Stimme wurde immer schwerer. „Bitte was? Der Wagen ist samt Semir gestohlen worden? Wie konnte das passieren? Habt ihr schon eine Spur?“ schoss Andrea nun die Fragen ab, doch die meisten konnte Kim mit einem Wort beantworten. „Nein...“ gab sie leise zurück. Ein Knacken in der Leitung zeigte, dass das Gespräch beendet war.
Andrea ließ den Hörer auf die Gabel sinken. Das konnte doch nur ein Traum sein. Es musste ein Traum sein. Erst war Semir in Frankreich in Gefahr und nun, nun war er von Unbekannten entführt worden? Das musste ein Alptraum sein. „Bitte lass mich sofort aufwachen. Es kann nicht wahr sein. Es ist ein Traum. Bitte lass es ein Traum sein…“ flehte sie leise. „Mama, was ist denn?“ riss Ayda sie aus ihren Gedanken und ihr wurde klar, dass es kein Traum war. Es war die grausame Realität. „Nichts mein Schatz…“ gab sie leise zurück. „Natürlich ist was. Hast du dich wieder mit Papa gestritten?“ harkte das Mädchen nach. „Nein, nein, diesmal nicht…“ versprach Andrea. Sie griff zum Hörer und rief ihre Mutter an. „Mama, kannst du bitte kommen? Ich brauche dich…bitte…“ weinte sie leise in den Hörer. „Ich bin doch gerade erst von euch weg. Aber gut, ich kann am nächsten Bahnhof aussteigen und wieder umfahren. Was ist denn passiert?“ harkte Margot nach, die erst vor wenigen Stunden abgefahren war. „Es geht um Semir…wie immer.“ lachte Andrea verbittert. „Ich bin so gut wie da!“ gab Margot von ihr. „Also doch. Ihr habt euch gestritten. Worum ging es diesmal?“ stöhnte Ayda. Andrea nahm ihre Älteste in den Arm. „Wir haben uns wirklich nicht gestritten. Das verspreche ich dir. Es ist etwas Anderes.“ erklärte sie leise. „Und was ist dann?“ kam hartnäckig die Frage von dem Kind. „Papa war doch in Frankreich und dort ist er verletzt worden. Jetzt sind Ben und die Chefin und der Papa zurück in Deutschland und…“ kam nun von Andrea, die einsah, dass sie ihrer Tochter nichts verbergen konnte. „Dann ist doch alles gut. Papa kommt heute Abend nach Hause und wir spielen alle miteinander.“ lächelte Ayda und verschwand. Andrea sah ihr nach. Schön wäre es, dachte sie nur. Sie hörte Sören weinen und ging nach oben. Während sie ihren Sohn wickelte dachte sie darüber nach wie es nun weiterging? Wo war Semir? Würde er lebend zurück kommen?