Für die Anderen die alle im Haus waren brachte dieser Morgen eine Überraschung. Sebastian war der erste der das Fehlen von Tino bemerkte. „Verdammt…er ist weg!“ stieß er aus. Gemeinsam mit Hotte und Bonrath suchten sie das ganze Haus ab. Doch Tino war verschwunden. „Sebastian!!“ rief Dieter plötzlich als er den Brief entdeckte. Sebastian kam angerannt. „Der ist an dich gerichtet.“ meinte Dieter nur. Sebastian nahm den Brief. „Wir haben deinen kleinen Tino bei uns. Die Bullen glauben doch tatsächlich uns eine Falle stellen zu können. Aber weit gefehlt. Nun darfst du dich ihn annehmen. Du wirst gegen den angeblichen Drogendealer kämpfen. Bis einer tot ist. Wenn du es nicht machst, wird Tino sterben. Das willst du doch nicht oder? Aber wir wollen auch fair sein. Es soll ein guter Kampf werden bei dem auch gewettet wird. Du hast eine Woche Zeit deinen Gegner vorzubereiten. Erst dann werden wir dir den Kampfplatz bekannt geben. Bis dahin solltest du nichts tun, was den Kleinen auch nur im Geringsten gefährden sollte. Wir sind nicht so harmlos, das sollte dir klar sein.“ las Sebastian vor. Er taumelte zum Stuhl und ließ sich fallen. „Hört der Alptraum denn niemals auf?“ fragte er und sah Hotte an. „Wie konnten die Kerle den Kleinen hier rausholen?“ fragte er nachdenklich. Dieter streckte seine Nase. „Das riecht irgendwie sonderbar in diesem Raum. Wie nach Äther…“ murmelte er nachdenklich. „Die haben uns betäubt?“ kam erstaunt von Hotte. „Das wäre die Möglichkeit wie sie unbemerkt den Jungen holen konnten. Aber dann stellt sich auch die Frage woher die Kerle wussten das er hier ist.“ dachte Dieter laut nach. „Wir müssen auf jeden Fall Tom informieren. Er muss sofort herkommen und erfahren, dass er aufgeflogen ist. Wir müssen einen Verräter unter uns haben.“ kam leise und verschwörerisch von Hotte. Sofort griff er zum Handy und wählte Tom Kranich an. „Ja?“ kam ziemlich verstört die Antwort. „Tom, du bist aufgeflogen. Man hat Tino entführt und fordert von Sebastian dass er gegen dich kämpft. Es soll ein Kampf auf Leben und Tod sein!“ gab Hotte durch. „Ich komme zu euch!“ war die knappe Antwort von Tom. Sebastian saß wie ein Häufchen Elend auf dem Stuhl und starrte auf das Bild von Tino. „Was soll ich nur tun?“ fragte er leise. Dieter und Hotte sahen ihn nur an. Wie konnten sie diesen verzweifelten Mann trösten?
Tom raste zur Schutzwohnung. Er klingelte Sturm und wurde von Dieter rein gelassen. „Was zu Teufel ist passiert?“ wollte er wissen. Doch ohne etwas zu sagen hielt Sebastian ihm den Zettel vor die Nase. „Lies!“ forderte er seinen Freund auf. Tom überflog die Zeilen. „Das ist doch wohl ein Witz!“ stieß er aus. Sebastian schüttelte den Kopf. „Ganz sicher nicht! Er will, dass wir kämpfen. Es können nur Tarik und Kemal sein, die dahinter stecken. Sie sind die Einzigen denen ich gefährlich werden kann. Tom…was sollen wir tun? Ich kann doch nicht gegen dich kämpfen. Du hättest keine Chance!“ stieß Sebastian aus. Tom nickte. „Das weiß ich. Was hat dieser Tarik davon, wenn wir uns bekämpfen?“ harkte er nachdenklich nach. „Wetten. Er will wetten und er will gewinnen. Er wird auf mich setzten und ich denke wie der Kampf ausgeht ist eindeutig klar. Du würdest verlieren.“ Stöhnte Sebastian. Er fuhr sich mit den Händen durch die Haare. „Was machen wir?“ fragte er erneut. „Ganz einfach, ich lasse mich von dir zusammen schlagen. Du gewinnst und dann ist Tino frei. Ich lande dann im Krankenhaus aber das ist okay. Semir kann mich dann da ja besuchen.“ grinste Tom. Sebastian schüttelte den Kopf. „Um Tino zu retten musst du sterben, Tom. Ich kann dich doch nicht umbringen…“ sagte Sebastian. Er knetete verzweifelt seine Hände. „Ich bin bereit für Tino alles zu machen, aber Mord….das…das ist nicht richtig. Sag mir was ich tun soll?“ bat er seinen Schulfreund. Tom setzte sich auf den Stuhl und drehte sich zu ihm um. „Wir werden Tino dort rausholen. Egal wo er ist. Wir werden ihn wieder holen.“ versprach er. Es klingelte an der Tür. Verwundert sahen sich die Männer an. „Wer kann das sein?“ fragte Hotte. „Sieh nach, aber pass genau auf!“ forderte Tom. Mit Dieter ging Hotte zur Tür und sah durch den Spion. „Ein Bote…“ staunte Hotte und öffnete. „Ich habe hier ein Telegramm für Tom Kranich.“ wollte der Bote wissen. „Tom!!“ rief Hotte nach hinten. Tom kam nach vorn. „Telegramm. Ich muss Ihren Ausweis sehen, sonst darf ich Ihnen das Ding nicht geben.“ erklärte der Bote. Tom nickte und zeigte seinen Ausweis.