Nick sah sich in seiner neuen Bleibe um. Es war alles peinlich sauber und sehr geräumig. Nachbarschaft war hier nicht wirklich gegeben. Ländlich mit einem großen Grundstück und das Gebäude stand in der Mitte. Wenn hier jemand um Hilfe rufen würde, konnte es niemand hören. Außer die, die im Haus waren. Sein Vater hatte ihm sogar angeboten Dienstpersonal für ihn zu besorgen, doch das hatte Nick abgelehnt. Immerhin waren es unnötige Zeugen. Er zog die kleine Tasche aus der Jacke hervor, wo er die kleinen bunten Pillen versteckt hatte. Alles war vorhanden. Nun musste er nur noch die Ware von der Polizei besorgen, aber wie? Kim wird sicher nicht freiwillig damit rausrücken. Er musste sich etwas überlegen. Irgendwas…oder besser irgendwie musste er sie unter Druck setzen. Er musste alles über diese Kim Krüger wissen. Alles….Familie, Kinder…Freunde. Irgendwo war eine Schwachstelle und die würde er sicher herausfinden. Vielleicht sollte er…..nein..nein…dann würde sein alter Herr doch nur aufmerksam werden. Er musste es anders anstellen. Die vagen Informationen, die er über Kim Krüger hatte, reichten nicht aus. Er wusste nur wo sie war. Nur wie? Während er darüber nachdachte schaltete er den Fernseher ein und sah die Nachrichten. Ein Bericht interessierte ihn sofort. Auf dem Bildschirm erschien Kim Krüger. Er stellte den Ton an. „…..nach Auskunft der Staatsanwaltschaft ist es für Frau Oberkommissarin Krim Krüger lebensnotwendig während der Untersuchungshaft nicht im Gefängnis zu sein, da dort Lebensgefahr aufgrund ihres Berufes bestehe. Da fragt man sich doch gleich, ob der Beruf dafür sorgt, dass Drogenschmuggler künftig nicht bestraft werden, weil sie selbst unter denen sind, die diese Verbrecher doch eigentlich hinter Gitter bringen soll. Aber dazu fragen wir am besten mal einen der Kollegen von Oberkommissarin Kim Krüger. Herr Gerkan….von der Autobahnpolizei….Ah…dort ist er.“, stieß die Reporterin aus und rannte auf einen kleinen Mann zu. „Herr Gerkan…was können Sie uns zu diesem Fall sagen?“, rief sie ihm zu.
Semir sah die Reporterin an. „Kein Kommentar!“, gab er zurück und wollte seinen Weg weitergehen, doch der Kameramann stellte sich ihm in den Weg. Semir rollte genervt die Augen. Nicht das die schreibende Presse Kim Krüger in den Dreck zog, auch die visuellen Medien schienen nichts anderes zu tun zu haben. „Die Bevölkerung hat ein Recht zu erfahren, wie es weiter geht? Glauben Sie, dass Ihre Vorgesetzte unschuldig ist?“, harkte die Reporterin nach. Semir sah sie an. „Ja…das glaube ich….fest sogar…“, stieß er aus und drängte sich an dem Kameramann vorbei. „…wie Sie sehen, meine Damen und Herren, scheint die Polizei die Bevölkerung nicht informieren zu wollen….damit zurück ins Studio…“, hörte er die Reporterin sagen und schüttelte nur den Kopf. Dass die sich die Worte wieder so auslegten, wie sie gebraucht wurden, war ja sonnenklar. Semir sah noch einmal auf die kleine Gruppe und stieg anschließend in seinen BMW. Diese Anhörung vor Gericht war eine Farce. Die Staatsanwaltschaft und damit Frau Dr. Schrankmann wollte lediglich der Öffentlichkeit zeigen, dass sie arbeitete. Wie eine Schwerverbrecherin hatte diese Frau Kim vorführen lassen um sie danach mit einer Fußfessel wieder rausgehen zu lassen. Alles nur ein Schauspiel um gut da zu stehen. „Solche Aasgeier...“, knurrte Ben und stieg in den BMW. „Allerdings...los, machen wir Feierabend und fahren zu unseren Frauen. Immerhin haben sie es verdient, uns mal wieder um sich zu haben.“, lachte Semir und fuhr los.
Carla sah auf, als sie den Schlüssel im Schloss gehen hörte. „Ben? Du bist schon zu Hause?“, fragte sie, als sie auf die Uhr sah. Es war kurz nach Zwölf Uhr am Mittag. „Ja...aber ich bin vollkommen fertig.“, meinte der junge Hauptkommissar sichtlich geschafft und gab seiner Frau einen Kuss. „Wo sind die Kinder?“, wollte er wissen und blickte sich suchend um. „Mit deinem Vater im Park. Er ist ein so herzlicher Großvater.“, erwiderte Carla und zog ihrem geschafften Ehemann die Jacke vom Leib und knöpfte ihm langsam das Hemd auf. „Was...was machst du da?“ „Wir hatten seit der Geburt der Kleinen kein Liebesspiel mehr. Dein Vater wird noch mindestens zwei Stunden weg sein und oben wartet eine Überraschung auf dich.“, gurrte Carla und strich Ben langsam von oben nach unten über die nackte Brust. In Bens Körper begann es zu kribbeln, sein Blut stieg an und kochte vor auflodernder Leidenschaft. So fertig und müder er auch vom Dienst war, so reizte ihn das Spielchen seiner Frau noch mehr als sonst. „Komm...gehen wir nach oben. Diese Gelegenheit wollen wir nicht verstreichen lassen.“, lachte Ben und zog Carla mit sich nach oben. Die Tür des Schlafzimmers schlug zu und blieb für zwei Stunden verschlossen. „Wow...ich...ich bin im Himmel. So verwöhnt hast du mich schon lange nicht mehr.“, keuchte Carla und ließ sich von ihrem Ehemann rollen. „Und du mich auch nicht. Wir kommen viel zu wenig dazu. Das wird sich aber ändern. Ich verspreche es dir.“, lächelte Ben und gab seiner Frau einen leidenschaftlichen Kuss. Carla lächelte wieder und fuhr mit ihrer weichen Hand über die Bartstoppeln in Bens Gesicht. „Halte lieber nur das, was du versprechen kannst.“, meinte sie und schmiegte ihren Kopf an Bens Brust.