Ben ging ans Handy als dieses klingelte. „Chefin?“ fragte er. „Bevor Sie anfangen mir die Leviten zu lesen, lassen Sie mich erklären...“ bat er anhängend. „Dafür bleibt keine Zeit! Semir hat sich eben gemeldet. Das Hausboot brennt und er kommt nicht raus!“ gab Kim von sich. „Verdammt…“ stieß Ben aus. „Ich habe die Feuerwehr bereits informiert. Sehen Sie zu, dass Sie ihn da rausholen, denn die werden sicher etwas länger brauchen!“ befahl Kim Krüger. Ben beendete das Gespräch und trat das Gaspedal fast durch den Boden seines Wagens. Blaulicht und Sirene sorgten für eine freie Fahrt. Und er kam knappe fünf Minuten nach Semirs Notruf am Boot an. Dieses brannte bereits lichterloh. Ben versuchte heraus zu finden wo Semir war, doch nichts wies auf ihn. Dichter Qualm stieg auf und machte eine Sicht unmöglich. Die Feuerwehr war bereits von zwei Seiten am löschen. Vom Wasser aus versuchte die Feuerwehr mit Löschbooten und auch von Land ging nun eine ganze Ladung an Wasser auf das Boot. Nach einigen Augenblicken war das Hausboot nur noch eine qualmende Fläche. „Mein Kollege!! Er ist da drin!!“ schrie Ben und wollte aufs Boot, doch die Feuerwehrmänner hielten ihn fest. „Sie können nicht raufgehen! Schon gar nicht ohne Atemgerät! Wir werden es tun!“ erklärte ihm der Einsatzleiter. Schon gingen zwei Feuerwehrmänner mit Schutzmasken auf das Boot. Einer von ihnen entfernte den Eisenstiel und die Tür konnte geöffnet werden. Ben sah vom Ufer aus besorgt auf das Hausboot. Nach ihm undendlich erscheinenden Minuten kamen die Männer zurück. Sie trugen einen bewusstlosen Mann an Land. Ben rannte hin und sah in das rußgeschwärzte Gesicht von Semir. „Semir!! Hey…komm schon!!“ forderte er seinen Freund auf, doch dieser regte sich nicht. Die Sanitäter zogen Ben von ihm weg und fingen an mit dem Wiederbelebungsmaßnahmen. Dank der frischen Luft kam Semir wieder langsam zu sich. Einer der Sanitäter stülpte ihm eine Sauerstoffmaske über Mund und Nase. „Tief einatmen!“ forderte er von seinem Patienten. Semir tat es, doch immer wieder musste er stark husten. Wenig später lag er im Rettungswagen und war auf dem Weg ins Krankenhaus.
Ben sah dem Wagen nach. Er musste Andrea informieren und schon wählte er die Ehefrau von seinem Partner an. „Andrea...“ meldete er sich. „In welchen?“ kam lediglich von ihr. Ben musste leicht lächeln. „Im Hildegardis..er hat eine Rauchvergiftung...“ erklärte er. „Bin schon so gut wie auf dem Weg!“ kam von Andrea und das Gespräch war beendet. „Jäger!! Wo ist Gerkan!“ riss ihn Kims Stimme aus seinen Gedanken. „Auf dem Weg ins Krankenhaus. Rauchvergiftung, aber sonst scheint er okay. Was ist mit den Japaner?“ stellte Ben die Gegenfrage. „Sie sind von den Kollegen der Bundespolizei am Flughafen festgenommen worden. Bei der Schießerei wurde Haruto Sato tödlich getroffen und verstarb noch vor Ort. Kenji Sato hat darauf aufgegeben und wurde verhaftet. Er wird für viele Jahre hinter Gitter wandern.“ gab Kim von sich. Ben nickte. „Das hoffe ich sehr. Ich fahre jetzt zu Semir ins Krankenhaus.“ erklärte er und stieg in seinen Wagen. Nur wenig später war er im Krankenhaus und fragte sich nach Semir durch. Auf dem Weg dorthin traf er auf Andrea. „Warst du schon bei ihm?“ wollte er von ihr wissen. „Nein, er wird noch untersucht.“ sagte sie und wartete gemeinsam mit Ben vor dem Behandlungszimmer. Es dauerte ganze fünfzehn Minuten bis der Arzt raus kam. „Wie geht es ihm?“ wollte Andrea sofort wissen. „Soweit ganz gut. Er wird allerdings noch hier blieben müssen. Zur Beobachtung…“ erklärte der Arzt. „Kann ich zu ihm?“ kam die nächste Frage von Andrea. „Ja natürlich…“ lächelte der Arzt. Andrea verschwand im Zimmer wo Semir lag. Ben sah den Arzt an. „Ist er wirklich in Ordnung?“ fragte er nach. „Natürlich…ich muss leider.“ verabschiedete sich der Arzt und ging ins nächste Behandlungszimmer. Ben betrat den Raum wo sein Freud lag. Dieser war blass und hatte immer noch die Sauerstoffmaske auf. „Hey Partner…“ begrüßte Ben ihn und griff nach seiner Hand. „Ben…“ kam schwach von Semir. „Ja…ich bin wieder fit…. und an deiner Seite, du kannst ja nicht auf dich aufpassen…“ grinste er. Nur wenig später ließ er die Gerkans allein und fuhr nach Hause.