[E254] Meinungen: "Auferstehung" [P]

Die Ausschnitte stammen aus "Das große Comeback", in der Semir auf Mallorca war um sich ein bisschen von seinem Stress zu erholen. In der Szene ging es aber -zumindest sprachlich- schon nicht mehr um Andrė Fux. Dort sollte auch die kurze Szene mit Micaela Schäfer stattfinden - man hat aber glücklicherweise davon abgesehen.

Zitat von Campino

Das weiß ich. Trotzdem ist auf in dem Text explizit auf André hingewiesen, eventuell an der Steilklippe, von der aus sie weggeflogen sind.

Vielleicht wurde das auch gezeigt, und der Zuschauer hätte erraten müssen, dass es die Steilklippe ist. Ich wusste die Folge nicht mehr, deswegen hab ich es hier rein geschrieben.

Das wurde auf der Seite nur so "zusammengereimt", vielleicht weil die auch so dachten wie du.
Natürlich lassen diese Szenen Spekulationen zu, aber so wie es in der Folge zu sehen ist, macht Semir dort Urlaub um sich vom Stress zu erholen.

So, nachdem ich den Film gestern erneut geschaut habe, hier meine Meinung dazu:

Im Endeffekt stellt "Auferstehung" wieder genau das dar, was ich lange an der Serie vermisst hatte: Eine ernste Inszenierung mit nur sporadischem Humor, Action, die noch vorhanden ist, aber nicht mehr im Vordergrund steht. Wenn es dann aber knallte, war dies zumeist super gemacht, insbesondere die Schießerei im Safe House überzeugt.

Der Pilotfilm fährt eine recht emotionale Schiene, man möchte nicht in Semirs Haut stecken angesichts dessen, wie sich die Ereignisse für ihn überschlagen. Die Erkenntnis, dass Andrea einen anderen hat, ist da nur einer von mehreren Faktoren. Diese Storyline stellt eines der überzeugendsten Elemente des Pilotfilms dar, richtig überzeugend und emotional dargestellt. Ich konnte mich gut in Semir hineinfühlen, besonders in der Szene, als er die Gefühle richtig aus sich heraus schrie. Bens Rolle in der Sache wurde von Tom Beck auch ansprechend verkörpert, hin- und her gerissen zwischen seiner Freundschaft zu Semir und dem Versprechen Andrea gegenüber, ihm nichts zu sagen, wirkt Ben mit der Situation überfordert und ebenfalls sehr angespannt. Wobei ich Semirs Wut auf ihn gut nachvollziehen kann und auch der Meinung bin, er hätte nicht damit hinter dem Berg halten sollen, dieses Versprechen hätte er Andrea gar nicht erst machen sollen, dann wäre sein innerer Konflikt auch anders ausgefallen. Sehr überzeugend war Tom Beck aber auch im Zusammenspiel mit Mark Keller und damit wären wir beim Hauptthema des Pilotfilms: Andrés Rückkehr.

Ich fand die Idee gut und größtenteils auch passend umgesetzt. Andrés Wandlung ist glaubhaft und auch wenn er nicht das richtige tut, so lassen sich seine Beweggründe doch irgendwo nachvollziehen. Eine der besten Szenen ist das Gespräch zwischen André und Semir in der Bar, welches sehr überzeugend, emotional und gut gespielt ist.

Jedoch ist nicht alles Gold, was glänzt und so hat "Auferstehung" durchaus seine Schwächen. Semirs Überraschung, als er den totgeglaubten André wieder sieht, hätte man durchaus besser ausarbeiten können. Bei Dieter Bonrath hat man es meiner Ansicht nach besser gelöst und umgesetzt. Sicher wirkte Semir vor den Kopf gestoßen, aber irgendwie war es mir, angesichts der Tatsache, dass sein für tot befundener Partner nach 14 Jahren in Fleisch und Blut wieder vor ihm steht, zu wenig. Wie auch schon oft kritisiert wurde, fehlen mir überdies ein bisschen die Bezug zu vergangenen Zeiten. Die bereits erwähnte Bar - Szene hätte da Potenzial gehabt, man hätte sie ruhig um Gespräche über Horst Herzberger und Anna Engelhardt und Erzählungen Semirs über seine zwischenzeitlichen Partner erweitern können. Besser man hätte hier noch mehr Zeit investiert als in den Showdown, der den Schwachpunkt des Films darstellt. Technisch exzellent umgesetzt, verfällt man hier doch wieder in abgehobenere Action, wie die Verfolgungsjagd mit Schneemobilen. In einem anderen Pilotfilm vielleicht kein Problem, in diesem sonst doch eher bodenständigen Film aber für mich unpassend.

Pro:

- "Erwachsene" Inszenierung durch mehr Ernsthaftigkeit und einige härtere Szenen, etwa der blutige Schnee, als am Ende ein Wachmann erschossen wird

- Schauspielerisch sehr überzeugend

- Emotionen stehen im Vordergrund und werden ansprechend vermittelt

- Wohl dosierte und hervorragend umgesetzte Action

- André Fux, ein beliebter Charakter, kehrt auf den Bildschirm zurück

Contra:

- Etwas mehr Bezug auf die Vergangenheit wäre wünschenswert gewesen

- Die zweite Hälfte weist ein paar Längen auf

- Überzogener Showdown mit einem teils recht nervigen Bösewicht, der mal wieder eine Gefahr für die ganze Welt darstellt

- Ein eher kleiner Kritikpunkt, aber Andrés bekannte Kampfkünste werden wenig bis kaum eingebunden, daher Potenzial verschenkt

Insgesamt 8 von 10 Punkte für "Auferstehung", einen guten Pilotfilm mit Schwächen, die das sehr überzeugende Gesamtbild aber nicht zu sehr trüben.

Aktuell schaue ich alte Folgen mit Andre an und da habe ich mir gedacht ich könnte auch noch einmal seine Wiederauferstehung anschauen(das erste mal 2013 bei der Premiere) und was soll ich sagen? Richtig versemmelt wurde der Pilotfilm.

GUT:
- Andre kommt zurück
- gut gespielt

SCHLECHT:
- zu viel privat Zeug
- richtig lächerliche Story(ein irrer will das ganze Internet lahmlegen und es dann zu kontrollieren ODER weil niemand ihm wegen dem Problem zugehört hat ODER wegen irgendwelchen Millionen/Milliarden über die Börse. Ganz komisch)
- richtig lächerlicher erneuter Abgang von Andre(man sah in 1-2 sec herunterfallen)
- lächerliche Erklärung wie er wieder aufgetaucht ist

Allen im allem: Ein schlechter Pilotfilm der die noch schlechtere Cobra 11 Zeit mit Vinzenz Kiefer einleitet... Zum Glück ist die nun vorbei.
Und alle die sich wegen den aktuellen Folgen beschweren schaut den Pilotfilm und u.a. die Folge "Die Chefin" an die sind richtig schlecht und teilw. unlogisch.