„Du weißt schon, das es sehr schmerzhaft ist oder?“ hakte Frank nach. Max grinste leicht. „Das hoffe ich doch sehr. Auch wenn ich meine Pläne schon umgeworfen und den Treffpunkt verändert habe für den großen Deal, will ich wissen was der Kerl weiß. Von allein redet er nicht. Also werde ich ihm zeigen wo der Hammer hängt.“ nickte dieser. Frank stöhnte leise auf. „Also gut…du bist der Boss. Aber er wird ziemlich laut schreien…“ antwortete er erneut. Max nickte wieder. „das will ich doch hoffen.“ lachte er. „Okay, dann werde ich kurz zur Apotheke und ein paar Sachen holen die ich brauche. Wenn du nichts dagegen hast.“ knurrte Frank. Max sah ihn an. „Wirst du weich?“ hakte er nach. Der selbsternannte Arzt schüttelte den Kopf. „Nein, es sind nur unsägliche Schmerzen die nicht sein müssten.“ gab er zu. Er hatte nicht viel in dem kurzen Medizinstudium was er nach dem vierten Semester wieder abgebrochen hatte, gelernt dennoch hoffte er, dass er die Kugel rausholen konnte. Bei einigen Operationen war er ja auch im Praktikum dabei und hatte gesehen, dass es einfach war ein Skalpell zu führen. Max sah auf und kniff die Augen zu. „Sieh zu und dann werde ich dir zusehen!“ fauchte er Frank an, der sich sofort trollte. Es dauerte gute zwei Stunden bis er wieder da war. Bepackt mit viel Mull und einigen sterilen Artikeln betrat nur wenig später den Raum in dem der Polizist auf der Matratze lag. Das Blut aus der Schusswunde hatte sich bereits durch den ersten Verband gezogen und Gerkan sah doch etwas blass aus. Als Frank nun reinkam sah er ihn ängstlich an. Das Skalpell fiel auf den Boden und nun schien der Polizist zu ahnen was passieren sollte. „Ich werde die Kugel rausholen, aber ich habe nichts womit ich dich betäuben kann. Außer ich schlage dich nieder. Nur will Max das nicht. Er sitzt neben an und will dich schreien hören. Hier mach dich fest!“ forderte er den Mann auf und warf ihm die Handschellen zu.
„Bitte tun Sie es nicht…ich…“ versucht der Mann. Nun kamen auch Max und Karl herein. „Tu was er sagt!“ forderte Max mit drohender Stimme auf. Semir tat es. Er wusste genau, dass wenn er sich weigerte es sicher noch schlimmer wurde. Doch konnte es noch schlimmer kommen? Er legte sich die Handschellen an. „Leg dich hin!“ kam der nächste Befehl. Frank hob das verletzte Bein hoch und legte es auf einen recht unbequemen Holzblock, der eigentlich als Stuhl dienen sollte. Semir stöhnte auf. Er wickelte den Mull ab und besah sich die Wunde. „Die Kugel steckt vermutlich im Knochen, das heißt ich muss tief graben.“ erklärte er. Semir bekam einen panischen Ausdruck im Gesicht. Die Angst vor den Schmerzen lähmte ihn regelrecht. „Nicht !! Bitte!!“ flehte er. „Sag mir was Dany dir gesagt hat und ich lasse sofort aufhören.“ versprach Max. „Nichts…er hat mir nichts gesagt, ich schwöre…“ kam sofort von Semir. Doch scheinbar genügte es nicht. „Nein, das klang nicht wirklich glaubwürdig. Es war viel zu schnell. Noch einmal! Was hat er dir erzählt?“ wiederholte Max die Frage und nickte Frank zu.. Er nahm sich etwas von dem Alkohol, ließ es auf ein Stück Mull laufen und reinigte dann die Wunde. Der Alkohol brannte stark in der Wunde und das konnte man auch dem Gesicht von Gerkan ansehen. Anschließend nahm er das Skalpell desinfizierte es und setzte zum ersten Schnitt an. Semir schrie laut auf, als die scharfe Klinge direkt an der Wunde in die Haut schnitt. Er wollte das Bein wegziehen doch nun griff Karl ein. Er hielt es brutal fest. Semir trat zu um sich aus der Situation zu retten, doch er traf Karl nicht richtig. Um dem Deutschtürken nicht noch einmal die Möglichkeit zu geben zu treten, setzte er sich kurzerhand auf das unverletzte Bein und lachte laut auf. Frank machte einen zweiten Schnitt. Wieder schrie Semir schmerzerfüllt auf. „Stopp!“ forderte er den Möchtegernarzt auf. „Wie du willst!“ knurrte Frank und ließ von seinem Vorhaben ab. Max schickte seine Männer raus und hockte sich neben Gerkan. Dieser stöhnte leise vor sich hin und man sah die Tränen des Schmerzes. „Wie du siehst….ich kann dir helfen und ich kann dich quälen, oder besser quälen lassen. Willst du mir nicht doch erzählen, was Dany dir erzählt hat? Oder soll Frank noch einmal schneiden?“ fragte er leise. Semir Gerkan schüttelte den Kopf. „Er hat mir nichts erzählt…“ sagte er leise. „Ich schwöre…ich weiß nichts…ich weiß nichts…Das ist die Wahrheit…“ kam von dem Polizisten. Max lachte auf. „Na geht doch. Das war nun glaubwürdig. Fein…dann sind meine Geschäfte ja nicht in Gefahr. Aber eigentlich war es mir auch egal ob Dany dir was gesagt hat oder nicht…“ meinte er und verließ den Raum.