Hallo zusammen!
Nachdem ich bislang lediglich eine "Leserin" war, habe ich mich im stillen Kämmerlein auch mal als "Schreiberin" versucht. Dank des guten Zuredens von Susanne (die einen Mini-Ausschnitt der Geschichte gelesen hat) poste ich meine Geschichte nun auch hier. Es ist eher eine Erweiterung als eine eigenständige Geschichte - und fällt dementsprechend eher kurz aus, aber für den Einstieg ins Schreiben war das ganz gut.
Wie der Titel schon verrät ist es eine Erweiterung der Folge "Bad Bank". In der Folge selbst kamen mir die Gefühle und Gedanken von Ben bezüglich seiner Augenverletzung etwas zu kurz. Aber dazu gibt es ja Fanfictions
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und freu mich über Feedback - sowohl positiv als auch negativ!
Liebe Grüße,
Elina
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Er lief so schnell er konnte, Panik stieg in ihm auf und er hörte Semir seinen Namen schreien. Plötzlich war er gefangen in einer Wolke aus grünlichem Nebel. Ben wurde klar, dass er es nicht geschafft hatte der Explosion zu entkommen. Als sich der Nebel lichtete sank Ben auf die Knie. Er versuchte sich zu orientieren. Der Lärm zahlreicher Explosionen hallte in seinem Kopf wieder. Seine Augen versagten ihren Dienst. Auch nach wiederholtem Blinzeln erlangte das Bild was er sah keine Schärfe. „Ätzend“ hatte auf den Fässern gestanden die um ihn herum in die Luft geflogen waren, daran konnte er sich erinnern. Ben presste sich die Handflächen vor die Augen, in der Hoffnung auf diese Weise den unerträglichen Schmerz und das Brennen lindern zu können. Doch die erhoffte Besserung blieb aus. Als er die Augen zum wiederholten Male öffnete, konnte er seine Umgebung noch immer nicht erkennen. Vielmehr war er gefangen in einer Welt aus grauen und schwarzen Schatten. Mit Panik in der Stimme schrie er nach seinem Partner. „Ich kann nichts mehr sehn! Semir! Ich kann nichts mehr sehn!“
Mit vor Schreck geweiteten Augen hatte Semir auf seinen Partner gestarrt, wie er versucht hatte der Explosion zu entkommen. Doch dann war Ben in einer Wolke aus grünlichem Nebel verschwunden. Als sich der Nebel gelegt hatte war Semir zunächst erleichtert gewesen, seinen Partner scheinbar unbeschadet zu sehen, doch dann war Ben plötzlich vor seinen Augen in die Knie gegangen, hatte sie die Hände vor sein Gesicht gepresst und mit panischer Stimme nach ihm geschrien. Innerhalb weniger Sekunden war Semir bei Ben, der am Boden kniete und augenscheinlich verzweifelt versuchte seine Umgebung wahrzunehmen. Semir kniete sich vor seinen Kollegen und ergriff seine Schultern. Die unerwartete Berührung ließ Ben zusammenzucken. Er hatte seinen Partner nicht bemerkt. „Semir… ich seh nichts mehr!“ brachte Ben mit verzweifelter Stimme hervor. „Ganz ruhig Ben! Komm, wir müssen erst einmal weg von den Fässern.“ Semir half Ben aufzustehen und führte ihn auf den Grünstreifen neben der Fahrbahn auf dem Ben sich niederließ. „Ben, tut dir sonst noch was weh? Hast du irgendwelche Schmerzen?“ „Meine Augen Semir, das brennt wie Feuer. Und alles was ich noch sehe sind schwarze und graue Schatten.“ antwortete Ben mit tränenerstickter Stimme. Semir musste schlucken. Die Haut um Bens Augen war stark gerötet, seine ansonsten so klaren, funkelnden braunen Augen waren stark getrübt und er hatte scheinbar große Mühe, sie offen zu halten. Semir hatte Mühe sich aus seiner Starre zu lösen, doch er wusste, dass nun schnelles Handeln gefragt war. „Ben, pass auf, du legst dich jetzt hier ins Gras. Ich bin sofort wieder da. Wir müssen deine Augen ausspülen!“ Ben legte sich auf den Rücken und hatte die Augen nun geschlossen. Mit einem letzten Blick auf seinen Partner, der das Gesicht vor Schmerzen verzog, rannte Semir zu Bens Wagen. Über Handy verständigte er auf dem Weg Susanne mit der Bitte um einen Helikopter, der Ben schnellstmöglich in die Uniklinik Köln bringen solle. Wenige Minuten später war er mit einer Flasche Wasser zurück bei seinem Partner. „Ben, ich habe hier eine Flasche Wasser. Wir müssen deine Augen ausspülen. Kannst du sie öffnen?“ „Ich weiß nicht, es tut so weh Semir.“ brachte Ben schwer atmend hervor. „Semir… ich habe Angst.“ Semir fiel es schwer die Fassung zu wahren. Seinen Partner so hilflos zu sehen brachte ihn emotional an seine Grenzen. Er hatte Mühe, Bens Augenlider zu öffnen. So gut es ging spülte er seine Augen mit klarem Wasser aus. „Semir, scheiße, das tut so weh.“ Reflexartig wand Ben seinen Kopf nach rechts und links um dem Wasser auszuweichen. „Ich weiß Ben, ich würde es dir auch gerne ersparen, aber es muss sein!“ entgegnete Semir und blickte besorgt auf seinen vor Schmerzen wimmernden Freund.