Meine Schreibblockade ist vorbei... Diese Geschichte soll zeigen wie sehr Semir unter der Trennung von seiner Frau und seinen Kindern leidet. Ben wird Semir zur Seite stehen und versuchen ihn zu unterstützen darüber hinweg zu kommen. Ach ja: Ich bin mir sicher, dass der Verlauf der Story nicht unter die „Folter-Regelung“ von Yon läuft. Habe es genau nachgelesen. In dieser Story gibt es keine Folter!!! Weder für irgendeinen Helden noch für den Leser. Und ein großes Danke schön an meinen Betaleser!!! Ich hoffe auf viele Feeds auch wenn es in meinen Storys wie immer hauptsächlich um Semir geht.
Semir saß auf seiner Couch im Wohnzimmer und hatte ein Fotoalbum auf dem Schoß. Er blätterte darin und sah sich wieder in die Vergangenheit zurück versetzt. „Wie oft hast du mein Leben, das der Kinder und dein eigenes aufs Spiel gesetzt?“ hörte er Andreas Frage. Hatte sie Recht? War er wirklich zu sorglos? Er blätterte weiter und fand eines aus einem gemeinsamen Urlaub bevor sie verheiratet waren. Es zeigte sie und ihn vor einer Hütte und Semir erinnerte sich. Es sollte ein Kurzurlaub sein. Überstundenabbau und er war begeistert, dass Andrea mit ihm kommen durfte. Drei Tage in einer einsamen Hütte an einem See. Traumhaft romantisch, doch dann kam alles anders. Weil Andrea Semirs Handy heimlich aus der Tasche genommen hatte und es keinen Fernseher in der Hütte gab, holte er die Fußballergebnisse von den Nachbarn direkt gegenüber. Er musste nur mit Hilfe des Bootes auf die andere Seite des Sees fahren und fragen. Die Nachbarn, es waren vier Männer, waren sehr nett und so erfuhr er, dass er die Wette mit Tom hinsichtlich des Fußballspiels gewonnen hatte. Das musste er natürlich sofort an Tom übermitteln. Er bat seine Nachbarn um ein Telefonat und ausgerechnet dabei unterhielt er sich mit Tom nicht nur über die verlorene Wette sondern auch über einen aktuellen Fall. Semir wollte wie immer alles wissen und fragte laut nach. Wie konnte er auch ahnen, dass die Verbrecher, die Tom suchte, direkt vor ihm standen. Durch dieses Telefonat fanden diese heraus, dass er ein Bulle war und das war es dann gewesen mit dem romantischen Wochenende. Als er am nächsten Morgen mit Andrea einkaufen wollte, wurde er von den vier Männern samt Andrea in der Hütte festgesetzt. Es gelang ihnen einmal zu entkommen, doch die Verbrecher finden sie wieder ein und nur wenig später war Andrea als Geisel mit den Männern unterwegs. Tom kam inzwischen dahinter, dass sich die Männer in einer der Hütten eingenistet hatten und auch das Semir und Andrea in höchster Gefahr geraten konnten. Immerhin hatte Semir ihm ja gesagt, dass er das Telefon des Nachbarn benutzt hatte. Doch Andrea schien ihren Begleitern schon sehr bald lästig zu werden und so wurde sie in einem Metallkasten, der sich unter der Erde befand eingesperrt. Als er und Tom sie endlich fanden, war Andrea fast erstickt. In letzter Sekunde konnte sie befreit werden. Semir hielt sie in den Armen und sie war wie leblos. Die Lippen waren blau und er weinte hemmungslos. Semir schloss die Augen. Andrea wäre fast gestorben, weil er nicht darauf warten konnte ein Fußballergebnis zu erfahren. Er hatte sie in Gefahr gebracht…nein er hatte sie fast umgebracht.
Er blätterte weiter. Die Bilder zeigten alle Stationen seines Lebens. Seine toten Kollegen und Freunde, glückliche wie auch traurige Situationen die festgehalten wurden. Ein Bild von Tom Kranich, seinem besten Freund ließ ihn daran erinnern wie oft er in Schwierigkeiten steckte. Er wurde schon des Mordes verdächtigt, von einem Jugendfreund entführt und fast umgebracht und er war sogar im Gefängnis mit Tom. Ein leichtes Schmunzeln umspielte sein Gesicht, als er sich an die lustigen Situationen erinnerte. Urlaube die sie zusammen gemacht hatten, Streitereien um Frauen oder auch um Andrea. Gerade Situationen wie diese waren es, die sein Leben ausmachten. Er war doch glücklich. Wie konnte es passieren, dass alles auf einmal vorbei war? Semir ging weiter. Das nächste Bild zeigte ihn und Andrea auf ihrer Hochzeit. Auch jetzt kamen die Erinnerungen auf. Ausgerechnet am Tag der Hochzeit wurde Andrea von einem grausamen Verbrecher entführt. Sie war auf dem Weg in die Kirche, als sie entführt wurde. Der Verbrecher in dessen Hände sie gefangen war, wollte so einen Komplizen freipressen. Tscherne…. So hieß der Mann der gegen Andrea ausgetauscht werden sollte. Sonderbar der Name hatte sich in seinem Gehirn festgebrannt. Er war ein erbitterter Gegner seines damaligen Partners Jan Richter. Auch hier ist Andrea nur knapp dem Tod entronnen, denn ihr Entführer hatte ihr das Gift eines Fugo injiziert. Das war ein Fisch der sich in japanischen Gewässern aufhält und dessen Zubereitung nur von sehr wenigen Köchen durchgeführt werden durfte, denn die Gallenflüssigkeit des Fisches war tödlich. Schon eine winzige Menge reichte aus um einen todesähnlichen Schlaf vorzutäuschen. Auch hier war es in letzter Sekunde, dass Andrea gerettet werden konnte. Sie hatte Recht! Andrea hatte Recht! Er brachte sie in Gefahr!, pochte es in seinem Kopf. Er war es, der Schuld an dieser Situation hatte. Er brachte sie in Gefahr und solange sie bei ihm war, war sie für alle greifbar. Solange er als Polizist unterwegs war, konnte sei immer wieder in den Fokus seiner Feinde geraten und nicht nur sie sondern auch seine Kinder. Auch sie waren in Gefahr. Vielleicht war es wirklich besser, wenn sie nicht mehr bei ihm waren.