Semir schwieg und schien in Gedanken als sie unterwegs zur PAST waren, damit Semir seinen Dienst wieder offiziell aufnehmen konnte. Als er und Ben das Großraumbüro betraten, kam Jenni angelaufen und fiel Semir um den Hals. „Ich freu mich so, dass du wieder da bist.“ sagte sie. Dieter klopfte ihm auf die Schulter. „Mensch Semir, da hast du uns ja einen schönen Schrecken eingejagt!“ Er wurde nun von allen anderen Mitarbeitern umringt und jeder beglückwünschte ihn. „Danke, Danke Leute!“ sagte er und war sichtlich angetan. Als die Begrüßungswelle vorüber war, gingen Semir und Ben ins Büro der Chefin. Sie hatte den Tumult natürlich mitbekommen, aber wartete bis die Beiden eingetreten waren. Auch sie kam auf Semir zu und ergriff seine Hand. „Schön dass Sie wieder bei uns sind.“ lächelte sie ihn an und übergab ihm seine Dienstwaffe und Ausweis. Semir nahm die Sachen an sich. „Danke Chefin. Ich bin auch froh dass der Alptraum vorbei ist.“ gab er zu. „Frau Schrankmann hat noch eine Bitte an Sie!“ gab Kim bekannt. Semir sah sie an. „JA sie hat es uns bereits mitgeteilt.“ nickte er. „Sie und Ben werden den Mord an dem Ungeborenen nachgehen. Sie geht nämlich davon aus, dass Frau Gruber vergiftet wurde. Das heißt, wenn Sie es auch wünschen.“ erklärte Kim Krüger. Semir sah Ben an. „Das musst du entscheiden…“ sagte Ben. Semir nickte nachdenklich. „Also Chefin…mich würde ja auch interessieren warum und vor allem wer das Baby töten wollte. Ich werde es natürlich tun.“ stimmte Semir zu. Er sah zu Ben. „Hilfst du mir?“ bat er seinen Freund. Ben nickte. „Ja aber damit fangen Sie erst morgen an. Heute werden Sie nach Hause fahren und dort erst einmal alles verarbeiten.“ legte Kim fest. „Ich habe mich die letzten Tage genug ausgeruht. Ich brauche meine Arbeit!“ widersprach Semir sofort. „Du hast aber immer noch dein Haus aufzuräumen…“ erinnerte Ben ihn. „Du wolltest mir doch deine Putzfrau ausleihen!“ setzte Semir dagegen und grinste leicht. „Morgen werden Sie sich wieder verausgaben können. Jetzt fahren Sie nach Hause und genießen den freien Tag. Es wird sicher für eine lange Zeit der Letzte sein.“ lächelte Kim. Semir sah sie an und nickte dann. „Also gut….dann bis morgen.“ verabschiedete er sich. Semir und Ben verschwanden. „Fährst du mit deinem Wagen oder fahren wir mit meinem?“ wollte Ben auf dem Parkplatz wissen. „Wir fahren mit deinem und morgen werden wir meinen wieder einfahren. Der ist sicher schon eingerostet.“ grinste Semir leicht. Gemeinsam mit Ben fuhr er zu seinem Haus. Als sie den Wagen auf der Auffahrt abstellten, sah Semir schon das er erwartet wurde. Die Reporterin die sich bei ihm vorgestellt hatte stand vor der Tür. Semir sah Ben an. „Bleib ruhig…“ mahnte er seinen Freund. „Die wird mich jetzt kennen lernen!“ stieß Semir dagegen aus.
Cordula Reiners sah den türkischen Hauptkommissar an. Sie schien sich bereits länger am Haus aufgehalten zu haben. „Waren Sie wieder drin?“ wollte Semir wissen. „Herr Gerkan… sagen Sie mir etwas zum Urteil?“ bat sie ihn freundlich. „Verschwinden Sie!“ fauchte Semir sie an. „Warum denn so unfreundlich? Denken Sie doch mal daran, dass die Presse auch geholfen hat Ihre Unschuld zu beweisen.“ lächelte Cordula ihn zuversichtlich an. „Geholfen? Wie denn?“ wollte Semir nun wissen. „Nun, wenn wir es nicht gedruckt hätten, dann hätte sich die Zeugin, die Sie entlastet hat, nicht melden können oder? Sie sind mir etwas schuldig.“ lächelte sie zufrieden. Semir ballte die Faust. „Frau….?“ hakte Ben nun nach. „Reiners…Cordula Reiners…“ gab Cordula dem jungen Mann Auskunft. „Ben Jäger, Kripo Autobahn. Herr Gerkan hat eine Anzeige gegen Sie gestellt. Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung sowie Belästigung. Sie werden in Kürze Post erhalten und sich dazu äußern können.“ gab Ben von sich. „Anzeige? Warum?“ kam nun erstaunt von Cordula. „Sie sind in mein Haus eingebrochen und Sie haben mich belästigt. Da ich weiß das die Türen grundsätzlich verschlossen sind, haben Sie sich unberechtigter Weise Zugang zu meinem Haus verschafft.“ schlug Gerkan nun in die gleiche Bresche. Cordula Reiners sah zu Boden. „Es tut mir leid, aber ich bin nicht eingebrochen! Ich….ich wollte nur eine gute Story haben.“ entschuldigte sie sich. Sie streckte die Hand zu Semir aus, doch dieser ignorierte sie. „Was wollen Sie, das ich tue? ich meine, wie kann ich die Sache aus der Welt schaffen? Möchten Sie einen Widerruf lesen?“ versuchte sie. Semir schüttelte den Kopf. „Sie werden von der Staatsanwaltschaft hören und nun verschwinden Sie!“ befahl Semir. Seine Stimme ließ heraushören, dass er keine Lust mehr auf eine Weiterführung der Konversation hatte. Er nahm seinen Schlüssel und ging mit Ben hinein. Cordula Reiners sah ihm wütend nach. Was dachte sich dieser Polizist eigentlich? Ihr Artikel hatte doch sehr wohl einen großen Beitrag zum Beweis seiner Unschuld beigetragen. Wie konnte er sich erdreisten eine Anzeige gegen sie zu schalten?