Semir schlug die Augen auf und musste husten. Gleichzeitig stöhnte er wegen der Schmerzen die beim Husten entstanden auf. Quälender Durst meldete sich. „Hey…Partner…alles gut?“ hörte er Ben fragen und er sah ihn an. „Geht schon…ich habe Durst.“ gab Semir schwach von sich. Dr. Phillip Reiners holte eine Flasche mit Wasser und half Semir auf. Dann hielt er ihm die Flasche an den Mund, damit er trinken konnte. Anschließend legte er sich wieder hin. „Wie sieht es aus?“ wollte Semir anschließend wissen. „Soweit ist es ruhig. Ich weiß wo die Waffen sind. Das heißt ich hoffe, dass ich es weiß. Sicher ist es nicht. Harmsen hat einen großen Fluchtwagen gefordert und wird mit uns dorthin fahren. Wenn ich die Waffen geholt habe, darfst du ins Krankenhaus. Wenn nicht….dann….“ Ben ließ offen was dann passieren sollte, doch Semir verstand es auch ohne dass es ausgesprochen wurde. „Was ist mit den Kindern? Sind sie alle frei?“ fragte Semir weiter. Er wurde immer wacher. „Nicht ganz. Einige sind noch in einem Nebenraum eingesperrt aber es ist niemand verletzt.“ berichtete Ben. „Und was mit uns passieren wird ist ja wohl klar…“ hängte er an. „Wenn er uns doch eh umbringen will, warum lässt er den Doc nicht frei?“ hakte Semir weiter nach. „Das sollte man ihn mal fragen. Aber besser später.“ gab Ben nach. „Ben, auch wenn es nicht so aussieht, ich fühle mich besser. Wenn wir es schaffen Harmsen zu überwältigen dann können wir…“ schlug Semir vor und richtete sich auf, was sofort zu einer weiteren Schmerzwelle fühlte. Stöhnend fiel er wieder zurück. „Ja schon klar. Hast du vergessen, dass genau so eine Idee dich in diesen Zustand gebracht hat. Du bist nicht in der Lage irgendwas zu machen. Nur keine Sorge…Alex ist draußen und dem fällt sicher etwas ein. Wir werden uns ruhig verhalten.“ setzte Ben dagegen. Semir sah ihn an. Er musste seinem Freund Recht geben.. Dennoch nahm er sich vor, sobald er die Chance hatte etwas gegen die Geiselnehmer zu unternehmen. „Okay, ich möchte mir die Wunde noch mal ansehen.“ bat der Arzt. Semir nickte und wenig später fühlte er die kalten Hände des Arztes an seinem Bauch. Sie waren nicht nur kalt sie waren eisig. „Ahhh…das ist kalt!“ stieß Semir aus. „Meine Hände habe normale Temperatur, aber Sie haben Fieber. Wie ich schon dachte, ist es doch zu einer Infektion gekommen, aber das kann nur im Krankenhaus abgeklärt werden.“ erklärte der Doc. Er legte die Hand auf Semirs Stirn. „Sie fühlen sich gut?“ hakte er nach. „Ja…nicht gerade so, dass ich Bäume ausreißen kann, aber schon viel besser als vorher.“ nickte Semir. Der Doc nickte. „Ich kann die Temperatur nur schätzen aber ich denke es liegt knapp unter 40. Das Sie sich dabei wohl fühlen ist mir zwar unverständlich aber es kommt öfter vor, dass man sich auch mit sehr hoher Temperatur wohl fühlt. Bleiben Sie liegen.“ legte der Doc fest.
Phillip nickte Alex zu. Dieser öffnete die Tür vorsichtig und sah hindurch. Es war stockdunkel und Alex wurde unsicher. „Okay….ich schaue es mir an!“ legte er fest und schlüpfte hindurch. Er leuchtete in den Raum und sah eine kurze Treppe. Sofort ging er auf diese zu und fand sich nur nach acht Stufen vor einer weiteren Tür. Ja…das war die Tür zur Schule. So war es also schon bald für alle vorbei…dachte er und ging zurück. „Okay Jungs…die Treppe befindet sich auf zwölf Uhr. Nach acht Stufen kommt die Tür. Phillip du wird voran gehen und die Tür für uns öffnen. Dann werden wir nacheinander durch die Tür gehen und uns in der Schule umsehen. Wenn der Plan stimmt, dann werden wir genau hinter dem Geräteraum auf den Flur in der Schule kommen. Die Küche liegt etwas weiter vorn und wenn die Geiselnehmer sich dort aufhalten werden sie uns nicht kommen sehen oder hören. Los Phillip!“ forderte Alex seinen Mann auf. Der Angesprochene nickte und verschwand. Nach und nach folgten die anderen Männer und nach weiteren zehn Minuten war auch diese Tür geknackt. „Gut…Bastian du wirst dich im Gang hier hin stellen. Dort ist ein weiterer Raum. Hier werden vermutlich die restlichen Geiseln sein. Du wirst sie alle nach und nach rausholen und durch den Bunker in Sicherheit bringen. Sven wird dich unterstützen. Pass ein bisschen auf unser Küken auf…“grinste Alex. „Klar Boss…“ lachte Bastian leise. Sven war der Jüngste im Bund und noch nicht allzu lange dabei. „Sehr witzig Alex…“ knurrte Sven doch dann grinste er auch. Gemeinsam mit Bastian ging es los. Vorsichtig lugte der SEK-Mann durch die Tür in den langen Flur. Er sah Sven an und legte den Finger auf den Mund. Sven nickte. Sie schlichen den Flur entlang und öffneten eine der Türen wo der Schlüssel draußen steckte. Fast lautlos konnte sie geöffnet werden. Verängstigte Augen sahen die Beiden an als das Licht aufflammte. „Warte hier!“ befahl Bastian seinen Kollegen und ging in den Raum während Sven sich in eine Nische drückte und so unsichtbar wurde.
Der Ernst des Lebens
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- Fertig gestellt
- Elvira
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Elvira -
22. März 2014 um 10:48
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Bastian sah die Leute in diesem Raum an. „Hallo Leute….die Polizei ist da….wir werden uns jetzt langsam vom Acker machen. Also alle aufstehen und ganz leise sein. Wenn die Kerle da draußen mitbekommen was hier abgeht, dann wird es nicht lustig. Die Frauen und Kinder werden jetzt zuerst diesen Raum verlassen. Draußen steht ein Kollege, der euch rausbringt. Bitte alles ganz leise. Die Mütter sorgen dafür dass kein Kind weint! Es ist sehr wichtig, das alles mucksmäuschenstill abläuft!“ bat er die Personen. Es rumorte etwas als sie aufstanden. Bastian öffnete die Tür und sah auf den Flur. Alles war ruhig. „Okay…und jetzt schnell!! Schnell!!“ forderte er die Frauen auf. Sie nahmen die Kinder an die Hand oder auf den Arm und verließen den Raum. Draußen wurden sie von Sven in Empfang genommen und in den Bunker gebracht. Nach und nach leerte sich der Raum der eben noch als Gefängnis diente. Als auch der Letzte raus war verschloss Bastian den Raum wieder und ging zurück in den Bunker. In dem großen Raum, der sich nach der Treppe zeigte sahen ihn die verängstigen Gesichter an. „Das waren alle Alex!“ berichtete er seinem Vorgesetzten. Alex nickte. „Sehr gute Arbeit…“ lobte er die Kollegen und wandte sich an die Menge. „Okay…jetzt werden wir alle raus gehen und dann haben wir es hinter uns…“ lächelte er aufmunternd in die Menge. eine Frau trat auf ihm zu. Alex sah sie an. „Danke…“ sagte sie und umarmte ihn. In diesem einzigen Wort lag so viel Angst und Erleichterung, dass es Alex mulmig wurde. „Gern geschehen…aber nun müssen wir uns beeilen…“ sagte er und löste sich von der Frau. „Sven! Du gehst vor!“ befahl er seinen Kollegen. Nur wenig später hatten sie den Ausgang erreicht. Kim hatte bereits für einige Rettungswagen und Ärzte gesorgt die nun vor dem Bunker Stellung bezogen hatten. „Okay Jungs und nun werden wir diesen Mistkerlen das Handwerk legen! Alle zurück!“ forderte Alex seine Leute auf und ging wieder in den Bunker zurück. Nun musste alles sehr schnell gehen. Er sah auf die Uhr und rief Kim an. „Die Geiseln sind alle frei. Bis auf deine Leute, aber die holen wir auch raus!“ gab er durch. „Danke Alex…gute Arbeit…“ gab die Revierchefin von sich. „Wir gehen jetzt wieder rein und werden sie überwältigen. Wie viel Zeit hast du raus schinden können?“ wollte Alex wissen. „Du hast jetzt noch knappe 5 Minuten.“ gab Kim durch. „Das reicht!“ legte Alex fest und beendete das Gespräch. Nur wenig später standen sie wieder vor der Tür zur Schule und legten einen Rettungsplan zu Recht.
Mark Harmsen saß in einem der Nebenräume am Boden und dachte nach. Das hier war nicht was er wollte. Es war nicht was er überhaupt jemals gewollt hatte. Das Beste wäre, wenn er die Bomben an den Türen entfernte und die Polizei zu sich winkte. Sollten sie Oliver und ihn doch einsperren. Alles war besser als für den Mord an einem Polizisten in den Knast zu wandern. Geiselnahme wurde nicht so hart bestraft und vielleicht bekam er auch mildernde Umstände, weil er geholfen hatte. Doch was würde Oliver dann mit ihm machen? Sie würden sicher in ein und dasselbe Gefängnis kommen und damit war Oliver immer greifbar und konnte sich an ihn rächen. Es wäre nicht das erste Mal das er es zu spüren bekam. Unbewusst rieb er sich über den Arm und besah sich seine ca. 15 cm lange Narbe. Damals….es waren jetzt schon sicher fünfzehn Jahre her…da hatte Oliver auch große Wut gehabt, weil Mark seinen Bruder bei den Eltern angeschwärzt hatte. Oliver hatte ein Messer genommen und wollte ihm den Arm bis zur Schulter aufschlitzen. Wäre sein Onkel nicht dazwischen gegangen, dann hätte Oliver es auch gemacht. Ein Geräusch riss ihn aus seinen Gedanken. Er stand auf und ging auf den Flur. Irgendwas stimmte nicht….langsam ging er den Gang runter bis zu einer Tür. Sie schien geöffnet zu sein. wo führte sie hin? Wer hatte sie geöffnet? Mark zog die Tür auf und sah ins Schwarze. Eine Treppe konnte er schon erkennen und irgendwie packte ihn die Neugier. Er ging die Treppe runter und sah sich um. Viel konnte er nicht erkennen, aber es schien ein großer Raum zu sein. Er machte ein paar Schritte und plötzlich legte sich eine Hand auf seinen Mund. Eine andere riss ihn den Arm auf den Rücken. Mark erstarrte erst, doch dann erwachte die Gegenwehr. Er versuchte sich loszureißen, trat nach hinten aus um seinen Gegner zu überwältigen. Die Bullen schienen den Zugriff zu wagen und das obwohl Oliver damit gedroht hatte, den Polizisten zu töten. Nur wenige Sekunden später spürte er eine Waffe am Kopf. Er erstarrte und sah voller Angst in zwei braune Augen. „Keinen Ton….“ warnte der Mann. Mark nickte. Die Hand von seinem Mund verschwand und wenig später hatte er Handschellen an seinen Gelenken. „Hören Sie…ich will Ihnen helfen. Mein Bruder ist völlig durchgedreht…ich…ich…“ stammelte Mark leise. „Wo befindet sich Ihr Bruder?“ hakte der Mann nach. „In der Küche….das ist der vierte Raum auf der linken Seite. Er hat noch drei Geiseln in seiner Gewalt.“ gab Mark bereitwillig Auskunft. Der Mann nickte. „Sven! Bring ihn raus!“ befahl der Mann. Einer der anderen nickte und zog Mark durch die Gänge. -
Oliver Harmsen war wütend. Vor allem auf seinen Bruder der ihn in Frage stellte. Was fiel diesem Mistkerl denn ein? Erst verstaut er ihm den Deal, dann diese Geiselnahme und ständig dieses Gejammer wegen dem Bullen. Spielte Mark vielleicht ein falsches Spiel? Oliver sah wieder auf den verwundeten Polizisten. Vielleicht war das alles ein abgekartetes Spiel? Vielleicht wussten die Bullen von Anfang an Bescheid! Ja….das musste es sein. Okay…er würde es sicher gleich heraus finden. Entschlossen ging auf den Polizisten zu, der die Waffen besorgte. „Hat Mark geredet?“ wollte er sofort wissen. Dabei stellte er sich so dicht an den verwundeten Polizisten dass er in Reichweite war. „Wie meinen Sie das?“ kam erstaunt die Frage. „Ich will wissen ob mein Bruder meinen Plan verraten hat!“ fauchte Oliver. „Das weiß ich nicht….“ gab der junge Polizist zu. Das war eine Antwort die Oliver überhaupt nicht hören wollte. Er sah auf den Mann am Boden und grinste leicht, dann holte er aus und trat zu. Gerkan schrie auf als der Fuß seine Schulter traf. „Hören Sie auf! Ich weiß nichts!“ schrie der zweite Polizist. „Jäger! Ich rate dir mir die Wahrheit zu sagen! Ich kann ihn hier zertreten wie eine Laus! Also…was hat mein Bruder den Bullen erzählt?“ wiederholte Oliver seine Frage. „Bei uns nichts! ich schwöre!“ gab Ben Jäger von sich. Oliver trat erneut zu und traf diesmal den Kopf von Gerkan. Der Triff war heftig und traf ihn an der Schläfe, was dazu führte, dass Gerkan bewusstlos wurde. „Oh…er kann gar nichts ab. Also..?“ Oliver sah den Polizisten herausfordernd an. Er war so auf den Mann fixiert, dass er nicht merkte was an der Tür vor sich ging.
Alex sah seine Leute an. „Okay, wir haben es nur noch mit einem Geiselnehmer zu tun. Tränengas bereit machen!“ forderte er. Bastian nickte und hielt die dosenähnlichen Gefäße fest. „Okay Bastian du gehst vor….aber bitte langsam und vor allem bleib unsichtbar!“ erklärte Alex. „Klar Chef...“ nickte Bastian und ging los. Er ging schleichend den Flur entlang und kam zur Küche. „Wir werden gleich losgehen und ich warne euch…wenn auch nur einer einen Trick versucht, dann bekommt er Blei zu schlucken!“ hörte er. Bastian machte die Tränengasbombe bereit. Er konnte zwar nicht sehen wo die Kollegen genau waren, aber an dem Tränengas würden sie nicht sterben. Er machte einen schnellen Schritt und warf die Bombe rein. Sofort löste sich weißer Nebel aus der Dose und es war Husten zu hören. Bastian warf die zweite und schloss schnell die Tür. Selbst in diesen Sekunden die er dafür brauche und obwohl er eine Schutzmaske trug, spürte er das Brennen in den Augen. Er schaffte es und verkeilte die Tür mit einem Stiel den er greifen konnte. Im Raum selbst war nichts mehr zu erkennen. Nur der weiße Nebel aber man hörte verschiedene Personen husten. Alex kam nun hinzu.. „Okay…rein!“ forderte er auf und riss die Tür auf. Mit fünf Männern stürmte er den Raum und überwältigte Oliver Harmsen, der seine Waffe sofort fallen ließ. Hustend wurde er abgeführt. Alex sah sich um „Ben?“ rief er. „Hier…hust…hust…hust…“ kam aus einer Ecke. Alex ging hin. Vor ihm lag Semir auf dem Boden und schien von allem nichts mit zu bekommen. Direkt bei Semir saß ein Mann, den Alex nicht kannte. Sofort richtete er die Waffe auf ihn. „WEG VON IHM!!. Hände hoch!“ forderte er. Der Mann war erschrocken und sah durch das Tränengas eh nicht viel. Er hob die Hände. „Nicht schießen!!“ bat er hustend. „Alex…das ist der Doc….er…er gehört zu den Geiseln. Semir ist bewusstlos! Er hat einen Hustenkrampf bekommen… Er muss raus hier!“ kam hustend von Ben. „Klar…der Notarzt wartet schon. Ein Rettungswagen ist für ihn. Los jetzt raus mit euch!“ Alex zog Ben auf die Beine, dann den Arzt. Bastian und Murat hoben Semir hoch und trugen ihn raus. Der türkische Hauptkommissar wurde auch jetzt nicht wach. -
Kim sah auf, als die Türen der Schule sich öffneten. Dann erkannte sie Ben und Semir. „Endlich!“ stieß sie aus und rannte ihnen entgegen. „Wie sieht es aus, Alex?“ wollte sie sofort wissen. „Der Kerl ist gleich hinter uns. Sein Bruder wurde durch den Bunker rausgebracht und er will gegen seinen Bruder aussagen.“ berichtete Alex. Kim sah zu Ben. „Sind Sie in Ordnung?“ wollte sie wissen. „Ich ja….aber Semir muss sofort in die Klinik.“ bat Ben inständig. Kim nickte. Die beiden SEK-Beamten brachten den verletzten Hauptkommissar zu einem der Rettungswagen wo er sofort auf die Trage gelegt und in den Krankenwagen geschoben wurde. Nur wenig später fuhr der Wagen ab. Bastian Braun, der SEK-Mann kam zu Ben. „Semir wird in die Uniklinik gebracht!“ gab er ihm bekannt. „Danke…Bastian…“ meinte Ben und sah zu Kim. „Können wir?“wollte er wissen. Kim nickte. „Rufen Sie seine Frau an, damit sie auch zum Krankenhaus kommt.“ bat sie Ben der sofort das Handy von ihr nahm. „Andrea…ich bin es…wir sind frei…“ erklärte Ben sofort als er die Stimme der smarten Frau hörte. „Was ist mit Semir? Wo ist er?“ fragte Andrea. „Er wird gerade in die Uniklinik gebracht.“ gab Ben die Auskunft. „Ich komme sofort da hin! Bis gleich!“ antwortete Andrea. Ben gab Kim das Handy zurück und wandte sich dann an Dr. Phillip Reiners. „Vielen Dank für alles…“ sagte er und hielt dem Arzt die Hand hin. „Ich werde mit Ihnen fahren. Ich muss den Kollegen noch berichten was gemacht wurde..“ lächelte der Arzt und ging zu Kims Wagen. Diese sah Ben erstaunt an, doch als dieser erklärte was der Arzt getan hatte, war sie damit einverstanden das der Arzt mitfuhr. Kim parkte direkt vor dem Eingang der Klinik und sie gingen gemeinsam zur Notaufnahme. Nur zehn Minuten später kam auch Andrea dazu. Alle vier Personen wurden im Wartebereich der Notaufnahme gebeten zu warten. Dr. Phillip Reiners ließ ausrichten was er bisher gemacht hatte. Doch nun hieß es warten.
Semir wurde direkt in die Notaufnahme gebracht wo sich Prof. Dr. Rudolf Gröllhof um ihn kümmerte. „Was haben wir?“ wollte er wissen ohne den Notarzt anzusehen. „Geisel aus der Schule. Schusswunde in der Hüfte, die dort operiert wurde…“ berichtete der Mann. Gröllhof sah ihn an. „Operiert? In der Schule?“ hakte er nach. „Ja, ein Kollege war ebenfalls unter den Geiseln und hat ihm vermutlich so das Leben gerettet.“ bestätigte der Notarzt. Gröllhof nickte. „Okay…sehen wir uns das Werk mal an…“ murmelte er. Mit Hilfe des Notarztes entkleidete er Semir und untersuchte den Körper. „Agnes! Messen Sie bitte die Temperatur!“ befahl er der Schwester und sah auf die Wunde. „Was ist das denn? Gewöhnliches Nähgarn? Das kann doch wohl…gut…die Wunde muss noch mal geöffnet werden! OP 4 vorbereiten!“ gab er die Befehle weiter. „Die Temperatur liegt bei 39,8“ gab Agnes bekannt. Gröllhof sah sie an. „So können wir nicht operieren. Die Temperatur ist viel zu hoch und er würde uns auf dem Tisch weg sterben. Okay….dann morgenfrüh. Er bekommt Paracetamol und …. wissen wir ob er allergisch reagiert?“ fragte Gröllhof nach. „Nein…aber seine Frau ist im Wartebereich.“ antwortete Agnes. Gröllhof nickte. „Auf die Intensiv mit ihm! Und jede Stunde Temperatur messen!“ befahl er kühl und verließ den Raum. Nur wenig später stand er im Wartebereich. „Familie Gerkan?“ wollte er wissen. Eine blonde Frau stand auf. „Wie geht es meinem Mann?“ fragte sie besorgt. Gröllhof sah sie ernst an. „Nicht sehr gut…hat Ihr Mann irgendwelche Allergien gegen Medikamente?“ fragte er. „Nein…er verträgt alles.“ gab die Frau zurück. Gröllhof nickte und verschwand wieder. Im Raum wurde Semir gerade von Agnes versorgt. Sie legte einen Tropf an der auch Paracetamol enthielt. „Er bekommt noch 2g Cefotaxim!“ erklärte er der Schwester. „Ja Professor…“ nickte sie. „Und lassen Sie ihn röntgen! Wir brauchen eine Aufnahme des Kopfes. Die bläuliche Färbung an der Schläfe deutet auf einen harten Schlag hin und eine Schädelverletzung ist nicht ausgeschlossen!“ hängte Dr. Gröllhof noch an. Auch hier nickte Agnes nur. -
Andrea ging im Wartebereich nervös auf und ab. Was war denn nun mit Semir? Warum sagte der Arzt nichts? Verzweifelt sah sie Ben an. „Ben, wir müssen doch etwas erfahren.“ Sagte sie leise. Dieser nickte und nahm sie in den Arm. „Das werden wir auch. Semir ist schon bald wieder der Alte und dann fängt er an zu nörgeln, dass er nach Hause will. Du kennst ihn doch.“ Machte er ihr Mut. Andrea nickte leicht. Ihr stand die Sorge um ihren Mann ins Gesicht geschrieben. Noch einmal öffnete sich die Tür und der Arzt kam zu ihnen. Andrea sah ihn an. „Herr Dr…. wie geht es ihm?“ wollte sie sofort wissen. Ich bin Professor Dr. Rudolf Gröllhof. Entschuldigen Sie, dass ich mich eben nicht vorgestellt habe. Ihr Mann hat sehr hohes Fieber. Wir bekämpfen es mit Paracetamol. Außerdem hat er eine mittelschwere Sepsis an der Wunde in der Hüfte. Vermutlich ausgelöst durch die „Operation“ in der Schule.“ Erklärte er und betonte das Wort „Operation“ deutlich. „Es blieb leider nichts anderes übrig, sonst wäre er verblutet.“ Meldete sich nun ein weiterer Mann zu Wort. Gröllhof sah ihn an. „Wer sind Sie?“ fragte er kühl. „Ich bin Dr. Phillip Reiners. Ich habe den Mann operiert, sonst wäre er jetzt sicher nicht hier bei ihnen.“ Erklärte der Mann mit gepresster Stimme. Gröllhof nickte. „Schon gut möglich, dennoch war es sehr riskant. Die Sepsis ist durch das Garn ausgelöst worden. Der Körper reagiert darauf. Daher auch das Fieber. Aber wir können ihn nicht operieren solange die Temperatur so hoch ist. Der Blutverlust ist auch nicht zu verachten. Im Augenblick bekommt er Ersatzblut. Ihr Mann wird auf die Intensivstation gebracht und wenn alles gut geht, werden wir ihn morgen operieren.“ Wandte sich Gröllhof wieder an die Ehefrau. „Dürfen wir zu ihm?“ fragte sie und kämpfte mit den Tränen. Gröllhof sah auf die Uhr. „Sie ja, der Rest nein! Er wird gerade geröntgt und dann dürfen Sie zu ihm. Aber nicht zu lange.“ Mahnte der Arzt und verschwand wieder. Andra sah Ben und Kim an. „Ich werde hier bleiben.“ Legte sie fest. Ben nickte. Er wäre auch gern geblieben, aber er wusste, dass jetzt nur Andrea zu Semir durfte.
Die Zeit verging und Andrea schlief am Bett ihres Mannes ein. Doch kurz nach Mitternacht zuckte sie zusammen als Semir aufstöhnte. Es folgte ein gequältes Husten. „Schatz?“ fragte sie sofort und strich ihm sanft über das Gesicht. „Andrea….“ Kam schwach zurück. „Ja..ja…ich bin es. Es ist alles gut. Du bist im Krankenhaus.“ Andrea kämpfte mit den Tränen. „Mir ist…heiß…“ gab Semir leise von sich. „Du hast hohes Fieber.“ Erklärte Andrea gerade als die Tür aufging und eine Schwester den Raum betrat. „Fiebermessen…“ flüsterte sie Andrea zu und sah das Semir die Augen aufhatte. „Hallo Herr Gerkan, schön das Sie sich wieder zu uns gesellen.“ Lächelte sie und überprüfte die Temperatur. „39,4°C es ist gefallen. Wenn es so weiter geht, dann sind Sie sicher schon sehr bald wieder fit.“ versprach sie. „Wie geht es Ihnen sonst?“ hängte sie fragend an. „Meine Hüfte brennt…mein Kopf…“ zählte Semir auf. Immer wieder schloss er dabei die Augen. Das Sprechen strengte ihn an. „Ich kümmere mich gleich darum.“ Versprach die Schwester und verschwand kurz. Nur wenig später war sie wieder da und spritzte etwas in den Zugang. „Das ist gegen die Kopfschmerzen. Sie werden sich gleich besser fühlen.“ Versprach sie. Andrea hielt Semirs Hand. „Wie geht es dir sonst?“ versuchte sie heraus zu finden, doch Semir schloss immer wieder die Augen. „Ihr Mann ist noch sehr schwach. Er muss jetzt schlafen. Warum fahren Sie nicht nach Hause und ruhen sich auch aus?“ schlug die Schwester vor. Andrea sah sie an. „Ich würde gern zier bleiben.“ Legte sie erneut fest. „Andrea, die Kinder…“ kam von Semir. „Mama ist bei ihnen. Sie sind okay… Willst du, das ich nach Hause fahre?“ hakte sie sanft nach. „ich bin müde…“ gab Semir zu. Er drehte den Kopf zu ihr und sah sie an „ich liebe dich…“ sagte er und schlief wieder ein ohne ihre Frage zu beantworten.
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Dr. Phillip Reiners eröffnete am nächsten Morgen wie gewohnt die Praxis als sei nichts gewesen. Seine Sprechstundenhilfe sah ihn an. "Herr Dr.? Wollen Sie wirklich schon wieder arbeiten? Ich meine, nach all dem was Sie durchgemacht haben. Die Patienten hätten sicher Verständnis. Warum lassen Sie diese Woche nicht einfach ausklingen und erholen sich erst einmal?" wollte sie besorgt wissen. Er lächelte sie an. "Schon gut, Monika..aber der Rubel muss rollen. Außerdem sollten die Patienten nicht darunter leiden. Nur keine Sorge. Es geht mir sehr gut. Ich verkrafte das schon." erklärte er und ging in sein Sprechzimmer. Monika wusste genau, dass er sich nun umzog und dann noch eine Tasse Kaffee trank bevor er die erste Patientin zu sich bat. Tatsächlich brauchte er heute fast eine halbe Stunde länger als üblich bis er zu ihr kam. "Wer ist die Erste?" wollte er von Monika wissen. "Frau Simone Sommer, sie hat starke Unterleibsbeschwerden und vermutet eine Zyste am Eierstock." erklärte Monika. Phillip Reiners sah sie an. "Ach Echt? Wie kommt sie denn darauf?" hakte er nach. "Frau Sommer hat im Internet nach den Symptomen gesucht und ist halt dann wohl darauf gekommen. Sie hat sogar Angst, dass es Krebs ist. Weil die beschriebenen Symptome eben auch für Gebärmutterkrebs stehen." lächelte Monika. Dr. Phillip Reiners stöhnte auf. "Diese Foren im internet machen uns zwar nicht arbeitslos, aber sie verunsichern alle die darin lesen und sich selbst diagnostizieren wollen. Schicken Sie Frau Sommer in Zimmer zwei. Und dann werde ich ihr die Angst nehmen." bat er. Monika nickte und rief die Patientin auf.
Im Krankenhaus warf Dr. Rudolf Gröllhof die Handschuhe in den Eimer und nahm die OP-Kleidung ab. Alles landete in einem großen Sack und er wusch sich die Hände. Die Temperatur des Patienten war am Morgen soweit gesunken, dass eine Operation gewagt werden konnte. "Okay...das hätten wir. Er kommt auf Zimmer 409 unter Beobachtung und wird für ein paar Tage unser Gast sein." legte er fest. "Ja Professor..." gab Angnes von sich. "Übrigens seine Frau wartet draußen." hängte sie an. Professor Gröllhof nickte. "Ich gehe direkt zu ihr." sagte er und ging hinaus. Auf dem Flur saß Andrea Gerkan sowie Ben Jäger, der Dienstpartner von Semir Gerkan und sahen ihn erwartungsvoll an. "Wie geht es ihm?" wollte sie wissen "Die OP ist sehr gut verlaufen. Die Heilung wird sicher schnell von Statten gehen." beruhigte er sie. "Gott sei Dank." stieß Andrea aus. "Kann ich zu ihm?" fragte sie. "Sobald er auf seinem Zimmer liegt. Er ist noch im Aufwachraum. Nur keine Sorge, das Fieber ist sehr gut runter gegangen, sonst hätten wir nicht operiert. Der Kopf hat auch nichts abbekommen. Zumindest sind die Knochen heil geblieben." berichtete der Arzt. "Wissen Sie, der Kollege hat sehr gut gehandelt als er Ihren Mann operiert hat. Nur das normale Nähgarn ist halt nichts für den menschlichen Körper. Es kann nciht absorbiert werden und wird als Fremdkörper bekämpft. Daher kam auch das Fieber. Aber wir haben alles im Griff. Wenn alles gut geht, dann haben Sie ihn spätestens in einer Woche zurück." versprach der Professor. Andrea nickte. Schwester Agnes kam zu ihnen. "Herr Gerkan liegt jetzt auf Zimmer 409." gab sie bekannt. "Dann dürfen Sie jetzt zu ihm." lächelte er Andrea an und verabschiedete sich. Andrea sah Ben an. Gemeinsam gingen sie zu Semir.
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Andrea und Ben betraten leise das Zimmer. Semir lag im Bett und schlief tief und fest. Langsam ging sie auf das Bett zu und strich ihrem Mann über das Gesicht. Die Tränen konnte sie nicht mehr zurück halten. "Hey, er schafft es. Es wird alles wieder gut. Du wirst sehen, morgen wird er schon wieder fluchen und dich bitten ihn hier raus zu holen." scherzte Ben. Andrea lachte leicht unter den Tränen und nickte. Sie sah auf ihren Mann und fühlte die Stirn. "Er ist immer noch ganz heiß." sagte sie. "Die bekommen ihn wieder hin. Hey, wie geht es den Kindern?" wollte Ben wissen. "sie waren ziemlich fertig. Ayda will nicht mehr in die Schule gehen. Sie hat große Angst und man hat mir empfohlen, mit ihr zu einem Kinderpsychologen zu gehen, damit sie es verarbeiten kann. Ich werde es auch tun. Meine Mutter ist soweit wieder fit. Wenn sie nicht wäre, dann würde ich sicher kaputt gehen." gab Andrea zu. Ben nickte. "Ja, Mütter sind echt gut. Ich denke es ist eine gute Idee mit dem Psychologen. Ayda braucht Hilfe und du musst es annehmen. Was ist mit Lilly?" hakte Ben nach. "Ich weiß nicht. Der Arzt konnte nichts feststellen. Sie ist wohl noch zu klein und hat es nicht wirklich mitbekommen. Obwohl...es war jetzt schon das zweite Mal, dass sie in Gefahr waren...nein eigentlich zum dritten Mal...Ben, ich habe langsam das Gefühl, dass es zu viel wird. Das alles meine ich." sagte Andrea nachdenklich. Ein Husten von Semir unterbrach das vertraute Gespräch. "schatz?" stieß sie aus und sah sofort auf ihren Mann. Dieser öffnete die Augen und sah sie etwas verwirrt an. "Was...wo...bin ich?" fragte er leise. "Du bist im Krankenhaus. Es ist alles in Ordnung. Es wird alles wieder gut..." weinte Andrea erleichtert. Sie beugte sich über ihn und küsste ihn sanft. "Geht es den Kindern gut?" wollte Semir wissen. Seine Stimme klang schwach und kläglich. "Ja, sie sind okay..." bestätigte Andrea. Semir schloss erneut die Augen. "Schlaf nur. Ich komme morgen wieder zu dir. Dann reden wir..." schlug Andrea vor. Von Semir kam keine Antwort. Er war bereits wieder eingeschlafen. Andrea und Ben verließen das Zimmer leise.
"Andrea, ich muss ins Büro." erklärte Ben als er und die Frau seines Partners vor dem Krankenhaus waren. "Ja sicher. Ich bin froh, dass alles gut gegangen ist." sagte sie und umarmte den Hauptkommissar. "WAs macht eigentlich dein Arm?" wollte sie wissen. „Geht so. Wenn der Gips runter kommt wird es sicher noch besser sein. Dann darf ich auch wieder Auto fahren. Ähm.... würdest du mich an der PAST raus lassen?" bat er sie. Andrea lachte leise auf. "Ja sicher. Steig ein. Ich denke Krüger und die Kollegen wollen auch wissen wie es um Semir steht." nickte sie. Ben lachte auf. "Ja ganz bestimmt." gab er zu. Gemeinsam fuhren sie zur Dienststelle. Andrea wurde sofort von Kim ins Büro gebeten. "Wie geht es Ihnen und den Kindern?" wollte die Dienststellenleiterin wissen. "Für Ayda und Lilly ist es schwer. Ayda hat da ziemliche Probleme. Sie sind innerhalb weniger Monate zweimal mit solchen Menschen zu Berührung gekommen. Erst diese Brüder und jetzt....die Schule. Ayda hat Angst dorthin zu gehen und ich kann es gut nachvollziehen. Im Augenblick haben sie noch frei, aber irgendwann muss sie da hin." erzählte Andrea. "Waren Sie beim Arzt mit den Beiden? Vielleicht ist es besser wenn man einen Psychologen hinzuzieht." schlug Kim vor. "Ja, das meinte der Kinderarzt auch. Ich habe bereits in der nächsten Woche einen Termin mit Beiden." lächelte Andrea. "und wie geht es Ihrem Mann?" hakte Kim weiter nach .Andra erzählte was sie vom Arzt erfahren hatte. "DAs kling sehr gut. Ben hat mir schon einiges erzählt. Es tut mir wirklich leid, dass Ihr Mann unter diesen Männern so zu leiden hatte. Ben vermutet, dass es daran lag, weil er Winkel festgenommen hat. Das hat wohl Oliver Harmsen ziemlich in Rage versetzt. Und als er die Geiselnehmer überwältigen wollte, ist es eskaliert." mutmaßte Kim. Andrea nickte. "Frau Krüger, wenn Sie ihn besuchen...dann möchte ich nicht, dass Sie ihn von diesem Fall erzählen. ER soll sich erholen. Sie kennen ihn ja auch und Sie wissen, wenn er bemerkt, dass er einbezogen wird, dann will er wieder raus." bat Andrea sie. Kim nickte. "Ja sicher. Das ist gar keine Frage. Semir soll erst einmal gesund werden. Danach wird er seine Aussage machen und bis das kommt ist der Fall erledigt." lächelte Kim freundlich. Andrea verabschiedete sich und ging ins Großraumbüro um auch die anderen Kollegen über Semirs Gesundheitszustand zu informieren.
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Ben saß in seinem Büro und dachte nach. Eigentlich war alles erledigt. Er und Semir waren frei und sein Partner war in guten Händen und auf dem Weg der Besserung. Die Harmsen-Brüder waren hinter Gitter und der Fall war abgegeben worden. Nun musste sich das BKA damit herum schlagen. Doch es gefiel Ben überhaupt nicht und so stand er entschlossen auf und ging zu Kim Krüger ins Büro. "Chefin?" fragte er kurz. Kim sah ihn an. "Herr Jäger? Was machen Sie denn hier? Sie sind doch krankgeschrieben." sagte sie. "Ja schon, aber Chefin. Wir müssen die Waffen finden und sie sicher stellen. Wir haben nichts über den Iraner und ich weiß, es ist nicht unser Fall aber es lässt mir keine Ruhe. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir diesen Namen nicht zum letzten Mal gehört haben. Dieser Mann ist gefährlich und..." erklärte er. Kim nickte nachdenklich. "Das ist klar, aber wie Sie eben schon festgestellt haben, ist es nicht mehr unsere Sache. Ich habe sämtliche Informationen und auch die Protokolle und die Adressen der möglichen Verstecke an das BKA weiter geleitet. Die haben den Fall übernommen." legte Kim fest. Ben nickte. "Ichverstehe das ja, aber ich meine,...was soll ich denn tun? Semir ist im Krankenhaus und ich? Ich darf kein Auto fahren solange ich den Gips hab." maulte Ben. "Sie werden nach Hause gebracht und werden dort ruhen. So einfach ist es." lächelte Kim. Bevor Ben antworten konnte klopfte es an der Tür. "Ja bitte!" forderte Kim den Besucher auf. Eine Frau mit langen blonden Haaren trat ein. "Frau Krüger?" fragte sie. "ja das bin ich. Wie kann ich Ihnen helfen?" wollte Kim wissen. "Ich bin Hauptkommissarin Yvonne Senkelbach vom BKA. Ich habe den Fall mit dem Iraner übernommen und ähm..." erst jetzt bemerkte die junge Frau wohl Ben Jäger im Raum sitzen. "Kommen Sie nur rein. Das ist Hauptkommissar Ben Jäger. Er war auch eine der Geiseln." erklärte Kim. "Ah fein, dann kann ich ja bei Ihnen mit der Aussage anfangen." lächelte Senkelbach. "Ja sicher, kein Ding..." gab der smarte Hauptkommissar von sich und stand höflicher Weise auf. "Setzen Sie sich doch bitte, Frau Senkelbach." lächelte Kim. Nachdem Yvonne Platz genommen hatte setzte sich auch Ben wieder hin.
Yvonne sah Ben an. Dieser junge Mann hatte das gewisse Etwas. "Okay, Herr Ben Jäger, was können Sie mir sagen?" wollte sie wissen und lächelte ihn an. "Ähm das können wir besser im Büro machen. Also ich meine in meine mBüro.2 wich Ben aus. "Gern, Frau Krüger ich habe noch ein Anliegen. Wir haben derzeit einen hohen Krankenstand in unserer Abteilung und ich benötige einen Kollegen." gab sie von sich. Kim sah sie an. "Sie denken an Herrn Jäger? er ist selbst krankgeschrieben. Ansonsten hätte ich niemanden." erklärte Kim. "Das ist schon richtig, aber er hat doch lediglich einen gebrochenen Arm." stellte Yvonne fest. Kim nickte leicht. “Frau Senkelbach, Herr Jäger ist krankgeschrieben und darf nicht arbeiten. Er kann sofern er es wünscht sicher mit Rat und Tat zur Seite stehen, aber er darf nicht offiziell ermitteln." legte Kim fest "Das ist mir bekannt. Dennoch denke ich, dass er für mich eine große Hilfe sein wird. Aber das ist Ihre Entscheidung. Ich muss auf jeden Fall seine Aussage aufnehmen." gab Yvonne entschlossen von sich. Kim sah Ben an. "Ich wäre bereit, als Berater.." mischte Ben sich nun ein. "Also gut...dann machen Sie jetzt Ihre Aussagen und danach hoffe ich sehr, dass Sie den Fall klären. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg Frau Senkelbach und passen Sie auf Herrn Jäger auf." bat Kim. Yvonne nickte und stand auf. "das werde ich," versprach sie Gemeinsam mit Ben ging es in sein Büro. "setzten Sie sich doch." bat er sie. "Ich weiß ja fast alles, was die Geiselnahme angeht. Wie geht es Ihrem Partner denn?" wollte Yvonne wissen. "Es geht ihm entsprechend. Er wurde heute operiert. Die Schusswunde musste noch einmal geöffnet werden, weil sie sich entzündet hatte, aber er wird wieder." stellte Ben sachlich fest. "Was ist denn mit Ihrem Partner. Ist er auch krank?" stellte er nun die Gegenfrage. "Nun ja, krank würde ich nicht sagen. Ich habe eine Partnerin. Sie ist gerade im Mutterschutz und ob sie danach ihren Dienst wieder antritt ist noch fraglich." gab sie zu. "Ich hoffe sehr, dass wir den Iraner endlich bekommen. Seit zwei Jahren sind wir hinter ihm her. Aber wir haben keine Beschreibung oder Foto. Nichts...der Mann ist einfach nicht auffindbar. Keine Identität.." erklärte Yvonne. Ben nickte. "Die Waffen sind in Hattingen, da bin ich mir schon sicher. Wir sollten sie erst einmal sicherstellen." schlug er vor. "Das ist bereits geschehen. Die Kollegen haben ein richtiges Waffenarsenal ausgehoben. Von Handgranaten bis Panzerfaust war alles vertreten." erklärte Yvonne. -
Andra fuhr nachdem sie Ayda und Lilly in der Obhut ihrer Mutter brachte zum Krankenhaus. Auch sie musste wissen wie es ihrem Mann ging. Sie kam nur wenige Minuten später an. Der Stationsarzt kam gerade aus Semirs Zimmer. Es war allerdings nicht der Arzt den sie bisher kannte. "Dr. wie geht es ihm?" Angst schwang in der Stimme mit. "Ah Sie sind Frau Gerkan. Es geht Ihrem Mann gut. Ich habe nur eben seine Wunde betrachtet. Es ist alles bestens." lächelte der Mediziner. "Darf ich rein?" wollte sie wissen. "Ja sicher. Er schläft gerade aber ich denke es ist in Ordnung." lächelte der Arzt und verabschiedete sich Andrea sah ihn ins Ärtzezimmer gehen. Leise, ja fast lautlos öffnete sie die Tür zu Semirs Zimmer. Er lag schlafend und immer noch sehr blass im Bett. Der Brustkorb hob sich im regelmäßigen Abstand. Sie beugte sich über ihn und küsste ihn sanft. "Hey, Schatz..." sagte sie leise. Semir öffnete die Augen und sah sie verschlafen an. "Andrea..." kam müde von ihm. "Wie geht es dir?" wollte sie wissen. "Ich bin müde...ich will nur schlafen." gab Semir zurück "Das verstehe ich. Ich bin auch nicht lange hier. Ich wollte nur wissen, wie es dir geht. " erklärte Andrea. Semir nickte. Andrea fühlte seine Stirn. Sie war nicht mehr so heiß. "Hast du Durst?" fragte sie fürsorglich nach. "Ja, ein wenig.." gab er zu. Andrea nahm die Flasche Wasser und hielt sie ihn an den Mund. "langsam trinken.." mahnte sie. Semir nahm einen Schluck und lief wieder zurück "was ist mit den Kindern?" fragte Semir und sah sie nun etwas wacher an. "Sie sind okay. Ayda und Lilly sind gesund. Ayda ist etwas verstört, aber das bekommen wir wieder hin. Ich habe einen Termin beim Kinderpsychologen gemacht." erklärte sie ihm. "Mama ist bei ihnen." hängte sie an. Sie strich sanft über seine Hand. Semir nickte "Sag mal, weißt du ob dieser Dr. Reiners eine Tochter oder einen Sohn hat?" wollte er wissen. "Das weiß ich nicht, aber das ist auch nicht so wichtig. Ich bin diesem Mann so dankbar, dass er dich operiert hat. Du solltest dich nicht so quälen. Du kannst ihn ja fragen, wenn er kommt. Ich bin mir sicher, dass er dich besuchen wird. Wichtig ist das du gesund wirst. Ich werde morgen die Kinder sicher mitbringen können. Sie müssen ja auch wissen, dass es dir besser geht. Ayda fragt jeden Tag danach." versprach Andrea. "Gib ihnen einen Kuss von mir." bat Semir sie. "Das werde ich..und nun schlaf..." lächelte Andrea und küsste ihn sanft. "Ich liebe dich..." sagte sie und verschwand. Er sollte nicht lange Ruhe haben.
Ben sah Yvonne an während sie etwas im PC anschaute. Diese Frau war genau sein Typ. Die Haare und die Augen. Ob sie wohl einen Freund hatte? Ja sicher…so eine Frau war nicht allein. Das ging gar nicht. Entweder war sie lesbisch oder verheiratet….ging es in seinen Gedanken. „Herr Jäger? Ben!!“ riss Yvonnes Stimme ihn heraus. „Was? Ja…ähm…wo waren wir?“ lächelte er verlegen. „Ich sagte eben dass das Waffenversteck ausgehoben wurde und wir von Handgranaten bis zur Panzerfaust alles gefunden haben.“ lächelte Yvonne. „Oh…schön….“ gab Ben von sich. Yvonne sah ihn nachdenklich an. „Schön?“ hakte sie nach. „Ja.. ähm ich meine…schön, dass die Waffen sicher gestellt sind. Haben Sie einen Freund?“ fragte Ben. Yvonne sah ihn fragend an und schüttelte etwas verwirrt den Kopf. „Einen Freund?“ hakte sie nach. „Ja…Sie wissen schon was ich meine…einen Lebensgefährten…oder Gefährtin…ich meine, haben Sie Familie?“ stellte Ben nun ganz offene Fragen. „Okay…..“ lächelte sie, denn nun verstand sie worauf er hinaus wollte. „Ich habe viele Freunde, viele Freundinnen, keinen Lebensgefährten, keine Lebensgefährtin und meine Familie besteht aus meinen Eltern und meinen Geschwistern. Allerdings lebe ich nicht allein. Ich habe zwei Hunde.“ zählte sie auf. Ben sah sie an. „Entschuldigen Sie..ich wollte nicht zu persönlich werden…ich…ähm…“ versuchte er zu erklären. Yvonne lächelte. „schon gut….wie wäre es wenn du mich zum Essen einlädst? Ich meine zur Entschuldigung…sagen wir heute Abend..?`“ ging sie nun in die Offensive. Ben schluckte. „Ja…ja…das tu ich…ich hole dich ab…sagen wir um…acht?“ strahlte er. Yvonne nickte. „Eine gute Zeit…“ stimmte sie zu. „Aber jetzt sollten wir noch was machen. Denkst du dein Partner wäre schon stark genug für eine Befragung?“ wollte sie wissen. Ben nickte nur „Ich wollte eh zu ihm.“ gab er von sich. „Gut, dann fahren wir zusammen hin.“ lächelte Yvonne. Ben nickte. Ihm war alles egal, Hauptsache Yvonne war bei ihm. Er spürte wie ihm heiß wurde als er daran dachte wie der Abend enden könnte.
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Ben und Yvonne fuhren zum Krankenhaus. Schweigend saß Ben neben Yvonne die den Wagen sicher durch die Kölner Innenstadt fuhr. „Und wo gehen wir nachher hin?“ wollte sie wissen. „Ich kenne einen sehr guten Italiener, wenn du Pizza essen möchtest. Luigi macht die besten Lasagnen, Pizzen und auch Pasten…wirklich…es lohnt sich. Außerdem ist das Restaurant sehr romantisch…“ versprach er. Yvonne sah ihn kurz an und lächelte. „Das klingt wirklich sehr gut. Ich liebe Pizza…“ gurrte sie. Sie kamen am Krankenhaus an und Yvonne parkte den Wagen ein. Gemeinsam gingen sie den Flur entlang zu Semirs Zimmer und klopften nur wenig später an. Von drinnen kam nichts und so öffnete Ben leise die Tür. Semir lag schlafend im Bett. Doch er schien zu merken, dass jemand herein kam und öffnete die Augen. „Hallo Ben…“ kam von ihm. „Hey Partner..wie geht es dir?“ wollte Ben wissen. „Soweit ganz gut…mein Kopf dröhnt noch etwas. Aber das Fieber ist schon sehr gut gesunken. Bin nur meistens am pennen.“ antwortete Semir. Ben nickte "Ist doch verständlich. Du hast ja auch einiges durchgemacht. Ich bin froh, dass du dich erholen kannst. Die Geiselnehmer sind verhaftet. Semir...ich...ich wollte mich bei dir entschuldigen." kam von Ben. "Wofür?" hakte dieser sofort nach. „Das ich nicht eingegriffen habe, als Harmsen dich getreten hat. Er hatte die Waffe gespannt und…er hatte sie auf mich gerichtet. Wenn ich mich auch nur bewegt hätte, dann…sorry Partner…“ kam leise und entschuldigend von Ben. „Schon gut, ich hab es ja überlebt. Was ist mit den Waffen?" hakte er nach. „Wir konnten die Waffen sicherstellen. Hallo…ich bin Yvonne Senkelbach vom BKA…“ stellte sich nun die junge Frau vor, die in Begleitung von Ben gekommen war. „Semir Gerkan...“ gab Semir zurück. „Sie ist derzeit meine Partnerin. Ich bearbeite nämlich den Fall mit ihr weiter.“ grinste Ben breit. „Aber du bist auch krank. Du hast deinen Arm gebrochen.“ empörte Semir sich. Er wurde immer munterer. „Der Arm ist angebrochen und deswegen darf ich dabei sein. Bei dir sieht es anders aus Semir. Du wurdest angeschossen. Der Doch hat mich eben noch auf den aktuellen Stand gebracht. Du wirst sicher noch ein paar Tage hier liegen und bis dahin werde ich mit Yvonne den Fall lösen.“ erklärte Ben entschlossen. „Du hältst mich aber auf dem Laufenden! Ich will auch wissen was aus dem Iraner geworden ist.“ forderte Semir. Ben lächelte. „Ich muss wieder. Yvonne und ich haben heute Abend noch etwas vor.“ grinste Ben. Semir sah ihn forsch an und sein Blick wanderte auf die junge Frau. „Na dann…viel Spaß“ knurrte er. „ Sehr witzig Semir… Also mach es gut und ich soll dir von allen gute Besserung ausrichten. Ach so…Yvonne wollte dich eigentlich vernehmen, irgendwie hat sie es vergessen." lächelte Ben und sah Yvonne an, die leicht rot anlief. „Das können wir immer noch. Aber ich denke, dein Partner sollte sich noch etwas ausruhen.“ gab sie zurück.
Nur wenig später waren Ben und Yvonne bei Bens Italiener in der Kölner Innenstadt. „Was wolltest du meinem Partner eigentlich fragen? Ich meine, er hat noch weniger mitbekommen als ich. Was er weiß, weiß ich sicher besser.“ hakte Ben nach während sie auf das Essen warteten. Yvonne lächelte ihn an. „Vielleicht wollte ich ihn ja nichts fragen und habe einfach nur eine Chance genutzt mit dir allein zu sein.“ meinte sie. Ben grinste. „Du hättest mich fragen können.“ gab er von sich. Yvonne nickte. „Natürlich hätte ich das. Und was hättest du darauf geantwortet?“ wollte sie wissen. Ben nahm ihre Hand. „Vielleicht hätte wir uns dann den Weg ins Krankenhaus gespart und wären direkt essen gefahren.“ grinste er. „Dann wäre dein Partner sicher traurig gewesen. So hattest du ihn doch wenigstens besucht und auf den aktuellen Stand gebracht.“ lachte sie zurück. „Sei innamorato di nuovo, Ben?“ grinste Luigi der die Teller an den Tisch brachte. „Sie ist eine Kollegin…Luigi..“ warf Ben sofort ein. „Sì, certo .... solo un collega…“ lachte Luigi. „Er kennt dich schon lange oder?“ lachte Yvonne nun, die scheinbar auch italienisch verstand. „Er übertreibt…wirklich.“ versprach Ben. „Ich lasse mich gern auf das Abenteuer ein, Ben. Ich meine wenn du willst.“ bot Yvonne eindeutig an. „Lass uns erst mal essen…ich verhungere. Danke Luigi..“ Ben sah den Restaurantbesitzer an, doch dieser schien nicht vom Tisch zu gehen. „Luigi…?!“ fragte er deshalb noch einmal. „Si … Scusate“ gab Luigi verlegen von sich und verschwand. Yvonne sah ihm nach. „Ein sehr netter Mensch.“ lobte sie. „Ja, aber sehr neugierig.“ lachte Ben. Er hatte sich eine Lasagne bestellt und machte sich darüber her, während Yvonne sich ihre Pizza – Hawaii schmecken ließ. „Mmmhmm die ist wirklich sehr gut…“ sagte sie kauend. „Ja, Luigi kocht sehr gut. Ich hoffe nur, du hast jetzt kein falsches Bild von mir. Nicht dass du denkst, dass ich mit jeder Eroberung in dieses Restaurant gehe…“ versuchte er zu erklären. Yvonne nickte. „Denkst du wirklich, dass du mich schon erobert hast, Ben?“ wollte sie wissen. Ben sah sie kauend an und dachte nach.
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Gegen 23 Uhr waren Ben und Yvonne bereits in ihrer Wohnung. „Whow….du lebst wirklich sehr schön.“ lobte Ben, als er das Wohnzimmer sah. Alles erinnerte ihn an China. „Das Ying und das Yang ist der Einklang des Lebens. Sie müssen ausgewogen sein.“ erklärte sie. „Ah wirklich? Nun ja….und du warst schon einmal in China?“ hakte Ben nach. „Schon viele Male…ich habe einen innerlichen Drang das Land zu bereisen. Wenn mir die Zeit bleibt. Aber genug von mir….lass und den Abend einfach genießen bitte…“ sagte sie und fing an sich auszuziehen. Ben grinste. Er sah ihr zunächst eine Weile zu, doch je näher sie an ihn heran kam umso heißer wurde ihm. Yvonne tänzelte um ihn herum und zog sich dabei aus. Immer wieder sah sie Ben herausfordernd an und dann brach es über ihn herein. Er nahm sie auf den Arm und trug sie ins Schlafzimmer. Die Lust stieg in ihm und so landeten sie schnell im Bett und genossen die gegenseitige Zärtlichkeit. Yvonne stöhnte lustvoll auf während Ben sie liebkoste. Und auch er genoss es. Nach einer guten Stunde lagen beide verschwitzt nebeneinander. „Du bist ein Held…“ sagte sie und schloss ergeben die Augen. „Danke….du bist auch nicht schlecht…“ setzte Ben dagegen. Nach fünf Minuten Ruhe stand sie auf. „Was machst du?“ wollte Ben wissen. „Ich gehe duschen..“ lachte sie. Doch bevor sie verschwand küsste sie ihn. „Wenn du diesen verdammten Gips nicht hättest, könntest du glatt mit duschen.“ schlug sie vor. „Ja, aber leider hab ich ihn. Und das noch für ne ganze Weile….genauer gesagt bis nächsten Donnerstag.“ nickte Ben. Yvonne lachte leise auf. „Meinst du wirklich, dass diese sechs Tage noch viel bringen?“ hakte sie nach. Ben sah sie an. „Wie meinst du das?“ wollte er wissen. „Nun ja…wenn du jetzt mit unter die Dusche kommst, wäre er sicher sehr nass nicht wahr und dann würde man ihn austauschen müssen, wenn es sein muss.“ gab sie zu verstehen. Ben ahnte was sie wollte. „Du bist ja richtig unersättlich.“ meinte er. Doch dann überlegte er auch. „Also gut…aber auf deine Verantwortung.“ legte er fest und verschwand mit ihr in der Nasszelle. Auch hier ließen die Beiden nicht von sich und das Liebesspiel wiederholte sich. Um zwei in der Nacht lagen beide friedlich schlafend nebeneinander im Bett. Der Wecker klingelte um halb acht und als erster schlug Ben die Augen auf. Er sah auf Yvonne die immer noch schlief und küsste sie sanft. „Aufstehen..“ forderte er sie auf. „Mmmhmm….“ machte sie nur, öffnete aber nicht die Augen. „Soll ich dir einen Kaffee machen?“ bot Ben an und küsste den nackten Rücken von Yvonne. „Sehr gern….“ gurrte sie. Ben stand auf und ging in die Küche um die Kaffeemaschine anzuwerfen.
Für Semir fing der Morgen um sieben an. Er wachte auf, als eine kühle Hand seinen Puls fühlte. „Guten Morgen, Herr Gerkan…wie geht es Ihnen?“ wollte die Schwester von ihm wissen. „Danke…soweit gut. Mir ist heiß, aber ich habe keine Schmerzen.“ gab Semir etwas verschlafen von sich. Die Schwester überprüfte die Temperatur. "Sie haben immer noch Fieber aber es ist schon wesentlich niedriger als gestern" erklärte sie lächelnd. Er sah den Tropf und lächelte leicht. „Was für Drogen sind da drin?“ wollte er wissen. „Nun, Sie bekommen Schmerzmittel. Aber es ist ganz sicher nicht illegal…“ lachte die Schwester. „Ich werde Sie jetzt etwas frisch machen und dann kommt das Frühstück.“ hängte sie an. „Das ist gut…ich verhungere.“ gab er zu. „Das ist doch schon mal ein gutes Zeichen.“ lobte die Schwester. Sie stellte sich ans Bett. „Ich bringe Sie jetzt ins Bad und dort können Sie sich frisch machen. Aber ganz vorsichtig und nicht zu schnell.“ mahnte sie ihn. Semir nickte und richtete sich mit Hilfe der Triangel über seinem Bett auf. Sofort spürte er den Schwindel und die Übelkeit in ihm. Die Schwester nahm seine Beine und zog sie zur Seite. Semir atmete tief durch und versuchte die Übelkeit in den Griff zu bekommen. „Geht es?“ hakt sie nach, denn sie spürte dass Semir sich nicht gut fühlte. „Nein…mir…mir ist schlecht…und schwindelig“ stieß er aus. „Okay, legen Sie sich wieder hin. Ich werde Sie waschen. Aber nachher werden wir uns wieder mehr bewegen. Der Kreislauf muss aktiviert werden." legte sie fest. Semir sah sie etwas pikiert an, doch dann nickte er ergeben. "Nur keine Sorge. Ich mache das nicht zum ersten Mal." lächelte sie. Sie holte Wasser und nahm Semirs Waschlappen. Dann fing sie an ihn zu waschen und tatsächlich fühlte sich Semir direkt frischer. Einige Minuten später bekam er sein Frühstück was er ausgiebig genoss. Danach machte die Schwester ihr Versprechen war. Sie kam mit einem weiteren Pfleger herein und diesmal musste Semir aufstehen. Auch wenn er sich schwach fühlte wusste er dass es notwendig war. Es waren nur wenige Schritte die er im Zimmer durchführen musste. Nur vom Bett an der Wand bis zum Fenster, doch für Semir war es ein Marathonlauf und so fühlte er sich auch, als er nach zehn Minuten wieder im Bett lag. -
Nach dem Frühstück schlief Semir noch völlig erschöpft von dem kleinen Weg, den er hinter sich legen musste und erholte sich. Ein Klopfen riss ihn aus dem losen Schlaf. „ja?“ fragte er müde. Die Tür öffnete sich und ein kleines Mädchen kam rein. „Lilly!“ stieß Semir aus und schon kam seine kleine Tochter auf ihn zu, doch kurz vor seinem Bett stoppte sie und sah ihn prüfend an. „Papa hat Aua…“ kam von dem Mädchen. Semir lächelte. „Ja ein bisschen… aber du darfst trotzdem hoch. Nur ein bisschen vorsichtig sein…“ munterte er sie auf. „Lilly, pass auf! Nicht das du Papa noch mehr weh tust!“ kam nun von der Tür her. Semir sah auch seine große Tochter. „Ayda….schön das ihr da seid…“ strahlte er immer mehr. Er fühlte sich direkt kräftiger und als auch noch Andrea ins Zimmer kam, war er überglücklich. Er hielt seine drei Frauen fest und drückte sie nur so an sich. Jeder bekam einen dicken Kuss. „Wie geht es dir Papa?“ wollte Ayda wissen. „Mir geht es gut, jetzt wo ich sehe das du auch okay bist und Lilly…“ strahlte Semir. Er setzte sich auf, doch verzog sofort das Gesicht, weil ein Schmerz sein Kopf durchzuckte. „Alles in Ordnung, Schatz?“ kam sofort besorgt von Andrea. „Ja…mir geht es gut. Der Kopf scheint etwas abbekommen zu haben. Zumindest hab ich Kopfschmerzen. Ben erzählte mir, dass Harmsen ziemlich heftig dagegen getreten hat….“ erzählte Semir. „Der Arzt sagte mir aber, dass nichts kaputt ist. Vielleicht hast du nur eine Gehirnerschütterung. Ich muss heute mit Ayda beim Psychologen…“ erklärte Andrea. „Ah…und wie geht es ihr?“ wollte er wissen und sah seine Tochter prüfend an. „Soweit gut….aber wir müssen. Mach nicht zu viel und entspann dich richtig.“ bat Andrea. Semir nickte. Er verabschiedete sich von seinen Töchtern und schon war seine Familie wieder weg. Semir legte sich entspannt zurück und schloss die Augen. So eine Familie war schon etwas Wunderbares und ihm gab es Kraft möglichst bald wieder auf die Beine zu kommen. Es klopfte nur zehn Minuten später erneut an der Tür. Diesmal war es der Arzt der seine Visite machte. „Guten Morgen Herr Gerkan…“ begrüßte Dr. Gröllhof ihn. „guten Morgen…“ kam von Semir. „Ich sehe schon es geht Ihnen besser. Ich möchte mir nur eben die Wunde ansehen.“ erklärte der Arzt. Semir nickte und legte sich flach hin. Dann hob er sein Shirt und legte die Wunde, die mit einem Pflaster versehen war frei. Der Arzt zog das Pflaster vorsichtig ab. Darunter war deutlich die Naht zu sehen. „Sieht sehr gut aus… Wenn das so weiter geht, dann dürfen Sie schon nächste Woche nach Hause.“ erklärte er dem Patienten.
Yvonne stand endlich auf zehn und kam in die Küche wo Ben bereits einhändig den Frühstückstisch gedeckt hatte. „Whow….du kannst hier einziehen…“ gab sie zurück und setzte sich an den Tisch. „Nur weil ich den Tisch decke, oder hast du noch einen anderen Grund?“ wollte Ben scherzhaft wissen. Yvonne lächelte. Sie trug nur einen Morgenmantel und stand wieder auf. Dann ging sie zu Ben und beugte sich zu ihm. Sie küsste ihn. Dabei ging der Morgenmantel ungewollt auf und Ben hatte wieder den Blick auf den makellosen Körper seiner neuen Übergangskollegin. „Mach es zu, sonst werde ich wahnsinnig…“ stöhnte er. Yvonne lachte auf. „Na und? Wir haben doch Zeit….wir müssen erst gegen Mittag ins Büro….wie wäre es mit einer Fortsetzung oder besser noch…eine Wiederholung?“ wollte sie wissen. Ben vergaß das Frühstück und zog sie zurück ins Schlafzimmer. Das Spielchen was sie schon in der Nacht gemacht haben setzte sich fort. Yvonne schien unersättlich zu sein und genoss die Liebkosungen von Ben, der es sicher genauso sah. Nach einer halben Stunde war es vorbei. „Ich hab Hunger…“ beklagte er sich. „Okay, dann stehen wir jetzt auf und frühstücken.“ stimmte Yvonne zu. „Aber bitte…zieh dich richtig an. Sonst drehe ich wirklich durch. Das fordert mich mehr als der Job…“ bat Ben lachend. Yvonne nickte. „Ja…aber nur unter einer Bedingung…heute Abend sehe ich wie du wohnst…“ forderte sie. Ben beugte sich über sie und küsste sie. „Das verspreche ich dir….“ gab er von sich. „Sehr gut….lass uns frühstücken, Tiger…“ forderte sie ihn nun auf und verließ das Schlafzimmer. Sie verschwand kurz ins Bad. Danach zog sie sich schnell an. Ben tat es ihr nach und nur wenig später saßen sie am Frühstückstisch und genossen die Brötchen. „Was machen wir heute?“ wollte Ben wissen. „Nun, heute werden wir das Protokoll schreiben. Das zu deiner Aussage meine ich und dann werden wir uns überlegen wie wir eine Spur zum Iraner finden.“ meinte Yvonne. „Wie kommt es, das der Kerl immer noch nicht gefasst ist? Ich meine, ihr habt doch sicher mehrmals eine Falle gestellt oder?“ fragte Ben weiter. „Nun ja….der Iraner taucht nie selbst zu den Geschäften auf. Er schickt immer nur Handlanger wie diesen Oliver zum Treffpunkt um das Geschäft abzuwickeln. Die Handlanger bringen ihm das Geld und er lässt die Waffen liefern. Danach verschwindet er wieder. Natürlich sorgt er stets dafür, dass keiner ihn verraten kann.“ erklärte Yvonne. „Ah ja…aber du bist es nicht oder?“ grinste Ben. „Nein ich bin es nicht…“ versprach Yvonne. Aber konnte Ben ihr wirklich trauen? -
Gegen elf fuhren die Beiden ins Büro. „Wolltest du nicht noch Semir vernehmen?“ grinste Ben der wie immer auf dem Beifahrersitz saß und seinen Gips betrachtete. „Was ist?“ wollte Yvonne wissen. „Das Duschen hat den Gips nicht gerade gut getan…“ gab er zu. Yvonne lachte. „Ähm…soll ich dich ins Krankenhaus bringen?“ bot sie an. „Ja…ich denke es ist besser..“ grinste Ben. Yvonne nickte und lenkte den Wagen zum Krankenhaus. Sie musste gute drei Stunden warten bis sie endlich dran waren. „Herr Jäger…was kann ich für Sie tun?“ wollte die Ärztin wissen. „Ich war duschen und hab vergessen, dass ich den Gips noch dran hab. Nun ist er nass geworden und….“ erklärte er. Die Ärztin sah ihn an. „Okay….dann werden wir mal sehen…“ murmelte sie und untersuchte den Arm. „Ich hab ich jetzt schon länger um und könnte gut und gern darauf verzichten.“ gab er zu. „Ja, ich sehe mir den Arm mal an. Dazu muss ich den Gips eh abnehmen. Er ist völlig durchgeweicht. Einen Augenblick bitte…“ erklärte die Ärztin und verschwand ins Nebenzimmer. Sie brauchte drei Minuten um wieder da zu sein. In ihrer Hand trug sie eine Säge. Ben sah sie an. „Nur keine Sorge….“ lächelte sie sofort. „Ich hab keine Angst. Ist nicht der erste Gips…“ gab Ben zu. Die Ärztin fing an den Gips auf zu sägen. Als dieser ab war ließ sie den Arm röntgen und Ben wartete gespannt auf das Ergebnis. Sein Arm war schon viel besser und er konnte es auch nicht lassen die Finger zu bewegen. Tatsächlich ging es alles ohne Schmerzen. Endlich war er wieder im Behandlungszimmer. „Nun, der Arm sieht sehr gut aus. Ich denke wir können es ohne Gips wagen aber denken Sie daran, dass er nicht direkt wieder einsatzfähig ist.“ mahnte die Ärztin. „Ja…super…das nenne ich Freiheit…“ grinste Ben als er sich über seinen nackten Arm fuhr. Die Haut war ein wenig gereizt was zum einen an der Feuchtigkeit lag, die der Arm die ganze Nacht und auch durch die Reibung beim Sägen. „Siehst du….ich sagte doch dass es vielleicht nicht ganz nutzlos ist, wenn man mit Gips duscht.“ lachte sie und küsste ihn sanft. „Lass uns ins Büro fahren und auf den Fall konzentrieren.“ gab Ben zurück. Sie verließen das Krankenhaus und als sie am Auto standen kribbelte es Ben in den Fingern. „Darf ich fahren?“ bat er. Yvonne sah ihn an. „Vergiss es! Dein Arm ist noch nicht voll funktionsfähig. Das ist noch nichts für dich.“ lehnte sie ab und setzte sich ans Steuer.
„Hey….der Gips ist ab!“ fiel Susanne direkt auf als die Beiden ins Büro kamen. „Ja…“ gab er zu. „Aber die sechs Wochen sind doch noch gar nicht um.“ staunte die Sekretärin. „Ja ich weiß. Aber der Arm scheint heil zu sein und jetzt kann ich ihn auch bald wieder vernünftig bewegen.“ versprach er. „Ah ja…“ lachte Susanne. Ben und Yvonne gingen ins Büro und setzten sich. „So, was machen wir jetzt?“ wollte Ben wissen als er und Yvonne in seinem Büro war. „Wir machen da weiter, wo wir gestern aufgehört haben. Mit dem Protokoll zu deiner Aussage.“ lächelte sie. „Okay….dann leg los. Ähm….was hat das BKA eigentlich für Informationen über den Iraner?“ wollte Ben wissen. „Wir sind seit zwei Jahren hinter diesem Iraner her. Keiner weiß wie er aussieht, keiner weiß wo er sich aufhält. Es gibt keine Angaben. Wir wissen nicht einmal ob es diesen Iraner wirklich gibt, oder ob der Mann etwas mit dem Iran zu tun hat." erklärte Yvonne. Ben nickte. „Ich kann dir zwar nicht sagen wer der Iraner ist, aber ich weiß dass er sicher nicht bei der Geiselnahme dabei war. Wir haben Rasmus Winkel, einen Komplizen der Harmsen-Brüder auf der Autobahn angehalten, weil er zu schnell fuhr. In seinem Wagen haben wir dann Waffen in nicht unerheblicher Menge gefunden worauf er verhaftet wurde. Danach lief einiges schief. Die Tochter meines Kollegen sollte eingeschult werden. Zufälligerweise auf die gleiche Schule wie die Enkelin des General Plauers. So sind wir in die Geiselnahme geraten wo mein Kollege bei dem Versuch die Gegner zu überwältigen verletzt wurde." erzählte Ben. Yvonne nickte und machte sich Notizen. "Die Brüder Harmsen wollte eigentlich Rasmus Winkel zunächst freipressen, allerdings ist er auf dem Weg zur Schule tödlich verunglückt" berichtete Ben weiter. "Und die Geiselnehmer haben dann von dir die Waffen verlangt? Wusstest du denn wo sie sind?" hakte Yvonne nach. Ben schüttelte den Kopf. "Nein zu dem Zeitpunkt noch nicht. Ich habe den Sohn des Generals, Thomas Plauers verhört, nur war der nicht gerade kooperativ und hat es zunächst ins Lächerliche gezogen." ging es bei ihm weiter. "Und dieser Thomas Plauers konnte nicht sagen wo die Waffen sind?" fragte sie als er fertig war. "Er sagt nein und ich glaube ihm. Wir sollten uns diesen Mark Harmsen noch einmal vornehmen. Er wollte doch eh gegen seinen Bruder aussagen. Das sollten wir uns zu Nutze machen." schlug Ben vor. "Ja das werden wir. Und seinen Bruder werden wir uns auch vornehmen." stimmte Yvonne zu. „Dann sollten wir uns auf den Weg machen. Erst zu Plauers, dann zum Gefängnis und die Brüder.“ schlug sie vor. Ben war einverstanden. Nur wenig späte waren sie auf dem Weg zu Plauers um ihn noch einmal zu befragen. -
Thomas Plauers sah Ben Jäger an. "Herr Jäger, ich verstehe es jetzt richtig? Sie verdächtigen mich, etwas mit dem Waffenhandel meines Vaters zu tun zu haben?" fragte er erstaunt. "Nein, wir verdächtigen Sie nicht. Wir wollen nur Risiken ausschalten. Wussten Sie überhaupt etwas über die Geschäfte Ihres Vaters?" kam von Yvonne Senkelbach. "Frau Senkelbach...mein Vater und ich hatten nie ein sehr gutes Verhältnis. Und auch zu meiner Schwester war es mehr als gestört. Denken Sie wirklich er würde mich in seine Pläne einweihen?" hakte Thomas Plauers nach. "Herr Plauers, mir ist aufgefallen dass Sie nicht wirklich in Sorge über die Geiselnahme waren. Ich meine immerhin war Ihre Nichte ja direkt betroffen und auch Ihre Schwester." dachte Ben laut nach. Thomas nickte und lachte leise. "Und das macht mich für Sie zum Verdächtigen. Ich verstehe...ja sicher...ich werde Ihnen mal etwas sagen. Mein Vater hat mich vor einigen Jahren schon aus der Familie geworfen. Ich war ihm nicht Manns genug. Ja, ich stehe zu meiner sexuellen Gesinnung und ich habe einen festen Freund. Für meinen Vater war ich nur ein schwuler Versager. Er hat mich verstoßen und anstatt meine große Schwester mich in Schutz nimmt, stellt sie sich auf seine Seite. Ich habe keine Familie mehr. Warum sollte ich dann etwas für meine Nichte empfinden? Keiner von ihnen hat meinen Freund akzeptiert und sich sehe nicht ein, dass ich mein Leben kaputt mache nur um den Ideal meines Vaters zu entsprechen." fauchte Thomas. Ben sah Yvonne an. "Herr Plauers, wir denunzieren Sie sicher nicht, weil Sie nicht Hetero sind. Es ist allein Ihre Entscheidung, aber wir müssen den Iraner stellen, der die Waffen kaufen wollte. Kennen Sie einen Mann mit diesem Namen?" hakte Yvonne nach. Thomas sah sie an. "Den Iraner? Nee.. das sagt mir gar nichts. Aber warum fragen Sie nicht einfach die Geiselnehmer? Sie haben die doch festgenommen oder?" stellte Thomas die Gegenfrage. Ben nickte. "Hat keinen Sinn, Yvonne, lass uns zum Untersuchungsgefängnis fahren." schlug er vor. Yvonne stimmte zu. Sie verabschiedeten sich von Plauers und fuhren nach Ossendorf.
Mark Harmsen sah seine Besucher an. "ich sage gegen meinen Bruder aus. Aber dafür müssen Sie mich vor ihm schützen. Er wird mich umbringen, wenn er das erfährt." stieß er aus als er Ben gegenüber saß. "Bisher haben Sie uns noch nichts erzählt. Wenn Sie sich aber kooperativ erweisen, können wir sicher etwas arrangieren. Wer ist der Iraner?" wollte Ben wissen. "DAs ist ein Waffenhändler mit dem Rasmus und der General Kontakt hatten. ich glaube mein Bruder kennt ihn auch." gab Mark sofort zur Auskunft. "Ist er Ihrem Bruder schon einmal begegnet? Oder hatte er telefonischen Kontakt?" hakte Yvonne nach. Mark schüttelte den Kopf. "Er weiß nicht wie er aussieht, aber Oliver hat gesagt, dass er weiß wie er ihn kontaktieren kann. ich kenne den Mann nicht. Ich weiß nur, dass er ein sehr enger Freund vom General und von Rasmus war." erklärte Mark. "Waren Sie bei keinem Geschäft dabei?" wollte Ben weiter wissen. "Nein, ich bin für Oli lediglich ein Sklave. ich kenne diesen Iraner nicht. Ich schwöre, wenn ich es wüsste würde ich es Ihnen sagen." wiederholte Mark. "Herr Harmsen, Sie wissen schon, dass Sie nur Vorteile sichern können, wenn Sie uns alles sagen. Haben Sie eine Vermutung werd der Iraner ist? ist er wirklich aus dem Iran?" hakte Yvonne nun nach. Mark sah sei an. "Nein...das ist die Wahrheit, wirklich, ich weiß nicht mehr." schwor Mark. Ben sah Yvonne an. "Nun gut, das bringt uns aber nicht wirklich weiter." stöhnte er. Yvonne nickte. “Warum wusste Ihr Bruder nicht wo die Waffen waren, wenn der General und Winkel doch Partner waren?" fragte Ben weiter .Mark sah ihn an und lachte leicht auf. "Bevor ihr Rasmus verhaften konntet, hatte er Oliver angerufen und gesagt dass die Waffen nicht mehr im Depot waren. Der General musste sie anderweitig verstecken, weil die Kaserne umgebaut wurde und die Gefahr, dass die Waffen gefunden wurden war einfach zu groß. Rasmus hatte den General gefragt wo die Waffen sind, doch er hat es nicht verraten. Und dann hatte Rasmus heraus gefunden, dass die Enkelin eingeschult wird. Der Alte hätte alles für die Göre getan. Aber Sie mussten den Plan ja durchkreuzen." stieß Mark aus. Yvonne sah Ben fragend an. "Als wir Winkel verhaftet hatten, hatte er tatsächlich telefoniert." bestätigte er. Wieder sah er Mark an. "und dann habt ihr die Geiselnahme besprochen?" hakte er weiter nach. "Die Geiselnahme war eine Sache die Rasmus eingefädelt hatte und auch den Plan ausgefeilt, aber es lief anders als gedacht. " gab Mark zu. Ben nickte nachdenklich. "Wissen Sie wirklich nicht, wer der Iraner ist?" versuchte er es erneut. "Ich weiß nur, dass er ein Fanatiker ist. Oliver sagte das jedenfalls immer. Ich glaube er weiß sehr wohl, wer er ist. " gab Mark bereitwillig von sich. Ben nickte "Okay, Sie werden in das Zeugenschutzprogramm aufgenommen." stimmte auch Yvonne zu. Marks Mine hellte sich auf. "Das heißt ich komme frei?" fragte er hoffnungsvoll. "Nein, Sie werden in ein anderes Gefängnis gebracht. Sie waren ein Geiselnehmer und nur weil Sie mit uns zusammen arbeiten, heißt es nicht, dass Sie straffrei ausgehen. Was danach mit Ihnen passiert wird die Staatsanwaltschaft entscheiden. Es kann sein, dass Sie eine neue Identität bekommen. Sie werden in einer anderen Stadt wohnen und arbeiten. Ihr Bruder wird für eine lange Zeit ins Gefängnis gehen." meinte Yvonne und sah Ben an. -
Phillip Reiners sah seine Patientin an. „Frau Berger, ich darf Ihnen gratulieren. In etwa vier Monaten werden Sie Mutter von zwei Kindern sein. Sie bekommen Zwillinge. Bisher habe ich den zweiten immer übersehen, aber er scheint sich auch versteckt zu haben. Außerdem zeigen auch die Herztöne dass es zwei sind.“ lächelte er. Ilona Berger sah ihn strahlend. an. „Das ist eine wunderbare Nachricht…wirklich…ich freu mich so…“ gab sie zu. Phillip nickte. „Wir müssen aber aufpassen, dass wir die Schwangerschaftsdiabetes in den Griff bekommen. Ich denke wir sollten auf jeden Fall eine Insulintherapie beginnen, damit er nicht ansteigt. Nur keine Sorge, in 9 von zehn Fällen verschwindet der Diabetes nach der Schwangerschaft wieder.“ versprach er. „Ja sicher…aber schadet das Insulin meinen Kindern nicht?“ wollte sie besorgt wissen. „Nein…denn Insulin ist ja ein ganz normales Hormon des Körpers. Aber wenn wir es nicht machen, dann kann es gut möglich sein, das die Kinder übermäßig wachsen und vielleicht auch geistig behindert werden. Von daher halte ich es für ratsam. Wir sehen uns in vier Wochen.“ lächelte der Doc. Ilona stand auf und verabschiedete sich von dem Gynäkologen. Er gab ihr den Mutterpass zurück und wartete bis die Frau das Behandlungszimmer verlassen hatte. Wie es wohl diesem Polizisten aus der Geiselnahme ging? Er sollte ihn mal besuchen, schon allein um zu erfahren, ob er alles gut überstanden hatte. Ja…das würde er tun. Phillip Reiners lehnte sich in seinen Stuhl zurück und gönnte sich eine kleine Pause. Nur zwei Stunden später war es soweit. Die letzte Patientin war weg. Phillip Reiners zog sich um und ging zu seiner Sprechstundenhilfe. „Monika, ich habe noch einen Besuch in der Uniklinik zu machen und bin für heute weg.“ erklärte er. Monika lächelte. „Eine Patientin?“ hakte sie neugierig nach. „Nein, ein Leidensgenosse der Geiselnahme, der Mann den ich operiert habe. Außerdem habe ich noch etwas anderes zu erledigen…Wenn Sie fertig sind, schließen Sie die Praxis ab und genießen einen früheren Feierabend.“ grinste er und verließ die Praxis.
Ben verließ mit Yvonne die Besucherzelle und dachte nach. „Viel erfahren haben wir nicht. Wir wissen immer noch nicht wer der Iraner ist. Denkst du es ist der Sohn vom General?“ wollte er wissen. Yvonne schüttelte den Kopf. „Ganz sicher nicht. Die Beiden waren sich nicht grün. Warum sollte der General seinen verhassten Sohn als Partner nehmen?“ setzte sie dagegen. „Stimmt auch wieder. Wir sollten ins Büro fahren und die Akten noch einmal durchforschen. Vielleicht haben wir was übersehen.“ schlug Ben vor. Doch Yvonne schüttelte den Kopf. „Wir sollten uns mit Oliver Harmsen unterhalten. Wenn wir ihm einen Köder zuwerfen, dann wird er schon überlegen und uns sicher sagen wer der Iraner ist.“ gab sie zu verstehen. Ben nickt. „Also gut…versuchen wir es.“ stimmte Ben zu. Sie ließen Oliver Harmsen zur Vernehmung bringen und saßen ihm nur wenig später gegenüber. „Was wollen Sie von mir?“ fauchte Oliver Ben direkt an. „Den Name des Iraners.“ gab dieser von sich. Oliver lachte höhnisch auf. „Dann kann ich mich auch gleich vor den Zug werfen.“ knurrte er. Ben grinste leicht. „Tja…das Problem ist nur, dass es im Knast keine Züge gibt. Und ich kenne den Iraner nicht, aber wenn er wirklich so mächtig ist wie man erzählt, dann könnte er sicher für einen Zug in Ihrer Zelle sorgen. Ich muss nur erzählen, dass du ihn verraten hast.“ schlug Ben vor. Oliver sah ihn an und schluckte schwer. „Das…das können _Sie nicht tun…das ist Beihilfe zum Mord!“ stieß er aus. „Ach wirklich? Sie haben meinen Partner fast umgebracht und erzählen mir was von Menschlichkeit? Was denken Sie eigentlich wer Sie sind?“ gab Ben leise und gefährlich klingend von sich. „Hey, der Schuss hat sich gelöst. ich wollte keinen verletzen. Wirklich…das wr ein Irrtun!“ stammelte Oliver nervös. „Und das soll ich Ihnen glauben?“ hakte Ben nach. „Sie haben doch auch die Tochter meines Partners misshandelt! Sie haben sich an ein Kind vergriffen! Haben Sie sich stark gefühlt gegenüber einem kleine Mädchens?“ hängte er an. Oliver sah zu Boden. Ben sah ihn an doch Oliver schwieg. Dann stand er auf. „Tja…dann eben nicht.“ knurrte er und sah Yvonne an. „Gehen wir…wir können ja nicht jedem zu seinen Glück zwingen.“ fuhr sie auf der gleichen Schiene. Auch sie hoffte, dass Oliver Harmsen einknicken würde, doch dieser Mann schien völlig abgeschaltet zu haben. „Wir können nichts für ihn tun oder?“ stieg sie auf Bens Spiel ein. „Leider nein. Ich werde gleich mal verlauten lassen, dass wir den Iraner verhaften werden.“ gab er zurück. Yvonne nickte. „Schade eigentlich. Ein paar Jahre wären ihm sicher erlassen worden, aber so…“ meinte sie laut. „Die hat er ja. Ich gebe ihn jetzt noch drei Tage und dann wird es sicher einen Unfall geben.“ mutmaßte Ben. „Nein!! Warten Sie…ich…ich kenne den Iraner nicht persönlich. Ich weiß nur die Handynummer. Ich schwöre das ist alles….ich gebe Sie Ihnen, aber dafür müssen Sie mich vor ihm schützen!“ stieß Oliver aus. Ben grinste Yvonne an. „Ich bin ganz Ohr…“ sagte er zu Oliver. -
Der Tag ging für Semir nur schleppend vorbei und er schreckte auf als es klopfte. „ja bitte?“ fragte er. Dr. Phillip Reiners öffnete die Tür und betrat das Zimmer. „Hallo Herr Gerkan…“ lächelte er den Mann im Bett an. „Dr. Reiners….schön Sie zu sehen. Ich hatte noch gar keine Gelegenheit Ihnen wirklich zu danken. Sie haben mir das Leben gerettet.“ Semir streckte ihm die Hand entgegen und der Doktor ergriff sie auch. „Kein Ding. Wie geht es Ihnen denn?“ wollte Reiners wissen. „Danke soweit gut. Meine Frau und meine Kinder waren heute bei mir und seit dem geht es aufwärts.“ gab Semir zurück. Dr. Reiners nickte. „Das ist wirklich sehr schön. Es freut mich, dass wir alle die Geiselnahme so nun ja…unbeschadet kann man nicht sagen, aber glimpflich überstanden haben.“ gab Reiners zu. Semir nickte. „Ja…wie geht es denn Ihrer Tochter? Oder hatten Sie einen Sohn?“ wollte Semir wissen, der von seinem Retter nicht mehr als den Namen und den Beruf wusste. Dieser lächelte. „Ich habe keinen Sohn und auch keine Tochter auf der Schule. „Wirklich? Aber Sie waren doch zur Einschulung da…“ staunte Semir. Dr. Phillip Reiners nickte. „Nun ich habe einen guten Grund gehabt dort zu sein. Und für Sie war es ja auch sehr gut, dass ich da war. Als ich sah wie Sie die Geiselnehmer angegangen waren da habe ich den Atem angehalten.“ erklärte Phillip Reiners. „Ist leider nicht so gelaufen, wie ich es wollte.“ gab er zu. „Ja, das hätte schlimmer ausgehen können. Es war von Ihnen eigentlich unverantwortlich. Was wenn man Sie erschossen hätte. Die Kinder hätten alles mitbekommen.“ gab er zu bedenken. Semir sah zu Boden. „Sie haben ja Recht, es war nicht gut durchdacht.“ gab er zu. „Sie hätten es fast mit dem Leben bezahlt. Aber ich denke Sie haben auch daraus gelernt.“ nickte Phillip Reiners. Semir lachte leise auf. „Das auf jeden Fall. Aber nun zu Ihnen, warum waren Sie in der Grundschule, wenn Sie kein Kind dort haben?“ hakte Semir nach. Dr. Reiners sah ihn an. „Sagen Sie, müssen Sie eigentlich im Bett liegen, oder können wir einen Kaffee trinken?“ wollte der Doc wissen. „ich weiß nicht. Ich bin heute Morgen ein wenig gelaufen und fühlte mich völlig erledigt.“ gab Semir zu. „Nun ja. Hier gibt es auch Rollstühle. Ich besorge einen und lade Sie zum Kaffee ein.“ bot der Arzt an. „Gern…“ stimmte Semir zu. „Fein…bin gleich zurück.“ versprach der Dr. Reiners und verschwand für knappe drei Minuten. Als er wieder kam schob er einen Rollstuhl ins Zimmer und stellte ihn an Semirs Bett. „Schaffen Sie es selbst da rein?“ wollte er von Semir wissen. Dieser nickte und nur wenig später waren sie auf dem Weg nach unten.
Ben gab die Rufnummer an Susanen weiter, die ihm nur wenige Minuten später anrief. „Das Handy ist auf Dr. Phillip Reiners zugelassen. Er ist Frauenarzt und hat seine Praxis in Köln-Ehrenfeld.“ gab sie durch. „WAS?!“ stieß Ben aus und sah Yvonne an. „Was ist denn los? Kennst du den Arzt?“ wollte sie wissen. Ben nickte. „Ja, kann man so sagen. Das ist der Arzt der Semir das Leben gerettet hat. Er war als Geisel in der Schule.“ stieß Ben aus. „Wie meinst du das denn? War das der Arzt, der ihn operiert hat? Warum wenn er zu den Geiselnehmer gehörte?“ hakte sie nach. „Ja genau der Arzt. Er hat ihm die Kugel raus geholt. Dieses Schwein hat die ganze Zeit falsch gespielt.“ stieß Ben aus. Wut stieg in ihm auf, dass er diesem Mann vertraut hatte. „Er hätte deinen Kollegen umbringen können…“ dachte sie laut nach. „Ja genau….Oliver sagte doch dass er ihn nicht kennt. Zumindest nicht persönlich. Das hat der Iraner ausgenutzt. Vermutlich wollte er sicher gehen, dass er die Waffen bekommt.“ mutmaßte Ben. Er sah kurz in den Rückspiegel und legte eine 180iger hin. Yvonne hielt sich krampfhaft fest als Ben diese Aktion durchführte und wurde blass. „Was jetzt?“ hakte sie nach. „Wir werden uns den Doc vorknüpfen. Bin gespannt was er dazu zu sagen hat.“ meinte Ben nur. Wenige Minuten später waren sie vor der Praxis. Als Ben diese stürmte sah ihn die Sprechstundenhilfe erschrocken an. „Wo ist Reiners?“ wollte dieser forsch wissen. „Herr Dr. hat einen Termin in der Uniklinik. Kann ich Ihnen helfen?“ bat sie dennoch freundlich. Ben sah Yvonne an. „Der will zu Semir! Verdammt! Los…ein SEK Team zur Uniklinik!“ forderte er sie auf. „Was? Warum denn?“ hakte sie erstaunt nach. „Reiners will sicher zu meinem Kollegen und vielleicht benutzt er ihn diesmal als Druckmittel um an die Waffen zu kommen.“ erklärte Ben und rannte schon wieder auf die Straße. Yvonne hetzte hinterher. „Aber er weiß doch noch gar nicht, dass er aufgeflogen ist. Vielleicht besucht er ihn wirklich nur.“ kam verwundert von Yvonne, die alles für ziemlich übertrieben hielt. „Das ist gut möglich, aber ich will auf Nr. Sicher gehen. Also informier das SEK!“ wiederholte Ben eindringlich. „Denkst du wirklich dass er deinen Partner als Geisel nutzen würde? Das wäre doch Schwachsinn. Er kommt doch gar nicht aus der Klinik raus.“ gab sie zu bedenken, nahm jedoch nun Kontakt auf. „Yvonne Senkelbach! BKA! Ich benötige ein SEK-Team in der Uniklinik. Vermutliche Geiselnahme.“ Sie sah Ben noch einmal an. „Was sollte er vorhaben?“ fragte sie. „Vielleicht weiß er wirklich nicht, dass er aufgeflogen ist. Dann wäre es unser Vorteil.“ kam hoffnungsvoll von Ben. Er nahm sein Handy und wählte Semir an. -
Dr. Phillip Reiners stand an der Theke der Kantine und wartete auf den bestellten Kaffee als sein Handy klingelte. „Monika hier…Dr. eben war die Polizei hier und hat alles durchsucht. Sie sagten etwas davon, dass Sie sie suchen und….ich hab gesagt, dass sie zur Uniklinik sind.“ erklärte seine Sprechstundenhilfe. „Danke Monika… gut dass Sie mir Bescheid geben“ gab er durch und beendete das Gespräch. Verdammt…man war hinter sein Geheimnis gekommen und nun hieß es, möglichst schnell diesen Laden hier zu verlassen. Und dann konnte er sich überlegen wie er an die Waffen kam. Er sah zu Gerkan, der am Tisch auf ihm wartete. Das war es doch! Ja die Idee die Harmsen hatte war nicht schlecht. Auch er würde Jäger einspannen ihm die Waffen zu bringen. Im Tausch gegen seinen Freund und Kollegen. Er musste nur sehen, dass er diesen ohne Probleme hier weg bekam. Er wühlte in der Tasche und zog eine Flasche Gamma-Hydroxybuttersäure, diese hatte er heute zufällig dabei, da er eigentlich noch eine Hausgeburt beobachten wollte, doch nun kam sie ihm hier zu Gute. „Ihr Kaffee…“ riss die Stimme der Bedienung ihn aus den Gedanken. „Ah danke…“ lächelte er sie an und nahm die Tassen. Er stellte sie auf das Tablett und ging weiter zur Kuchentheke. Dort suchte er sich zwei Stück Sahnetorte aus und stellte sie ebenfalls aufs Tablett. Dann ging es zur Kasse. Reiners bezahlte die Ware und ging ein Stück weiter. Noch war er durch eine der großen Yukapalmen verdeckt die hier zur Zierde stand. Er öffnete die Flasche und ließ einige Tropfen in den Kaffee fallen, der für Gerkan vorgesehen war. Dann steckte er die Flasche wieder weg. Niemand der umstehenden Leute hier schien etwas bemerkt zu haben und so nahm der das Tablett und ging zum Tisch. Er stellte Gerkan die Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen hin. „So, dann wollen wir mal…“ lächelte er und Gerkan nahm einen Schluck des heißen Getränks und anschließend ein Stück vom Kuchen. Phillip Reiners beobachtete ihn sehr genau. „Wie geht es Ihnen sonst?“ wollte er wissen. Gerkan sah ihn an. „Danke soweit gut. Der Arzt meinte, ich könne sicher nächste Woche nach Hause. Der Zugang wird sicher heute auch gezogen. Sie wollen mir noch mal was geben aber dann ist Schluss“ berichtete der Hauptkommissar. „Das klingt sehr gut.“ lobte Reiners ihn. Nach der halben Tasse Kaffee wurde Gerkan ruhig. „Ist Ihnen nicht gut?“ hakte Reiners unwissend nach. „Mir…ich weiß nicht…mir ist schwindelig…würden Sie mich bitte wieder aufs Zimmer bringen?“ bat Gerkan ihn. Die Worte waren ziemlich lallend und so war Reiners sich sicher, dass die KO-Tropfen wirkten. „Ja sicher…“ lächelte er und stand auf. Nur wenig später schob er den Rollstuhl mit dem bereits völlig benommenen Semir in die Tiefgarage anstelle auf dessen Zimmer.
Ben fluchte verhalten denn Semir meldete sich nicht. „Ruf diesen Dr. Gröllhof an und sag ihm dass niemand zu Semir darf! Besonders nicht Dr. Reiners!“ forderte er Yvonne auf die es sofort ausübte. „Was?“ fragte sie nur kurz darauf als sie mit dem Arzt gesprochen hatte. „Was ist?“ hakte Ben sofort nach. „Semir ist vor einer guten viertel Stunde mit Dr. Reiners in die Cafeteria gegangen.“ gab Yvonne von sich. „ja und?“ hakte Ben nach. „Das weiß ich nicht. Der Arzt meinte nur er hätte andere Dinge zu tun, als nach einem Patienten zu suchen.“ berichtete Yvonne weiter. „Okay, wir sind gleich da…“ nickte Ben. Doch er schwor sich dem Arzt noch die Leviten zu lesen. Immerhin war es mehr als möglich, das Reiners Semir töten wollte. Er hielt vor dem Krankenhaus an und sprang raus. Ohne Umwege suchte er die Cafeteria auf und sah sich suchend um. Von Semir und Reiners fehlte jede Spur. „Verdammt…er hat Semir raus gelockt und ist vermutlich jetzt auf der Flucht.“ knurrte er. Auch das SEK kam am Krankenhaus an und brachte Kim Krüger mit. „Ben! Was zum Teufel ist hier los?“ wollte sie sofort von dem Hauptkommissar wissen. „Reiners ist mit Semir abgehauen. Er hat ihn aus dem Zimmer gelockt und ist mit ihm verschwunden. Ich hatte gehofft, dass ich ihn hier noch erwische.“ erklärte Ben. „Okay…eine Ahnung wohin er mit Semir verschwunden ist?“ wollte Kim wissen. Alex sah ihn ebenfalls an. „Ben, du und Semir haltet uns mehr auf Trapp als andere.“ stöhnte er. „Okay, legen wir uns einen Plan zu Recht. Hast du eine Ahnung was er vorhat?“ fragte der SEK-Mann. „Vermutlich will er die Waffen haben. Chefin…egal was, wir müssen auf seine Forderungen eingehen.“ bat Ben. Yvonne nickte. „Ich werde mit meinen Vorgesetzten in Verbindung treten und alles Notwendige in die Wege leiten.“ versprach sie. „Okay… Wir werden das Leben dieses Dr. Reiners durchleuchten!“ legte Kim fest und griff zum Handy. Susanne, durchforsten Sie Ihren Computer was über Dr. Phillip Reiners zu finden ist. Wohnungen, Ferienhäuser, Freunde..alles was uns helfen kann, Semir zu finden.“ Befahl Kim ihrer Sekretärin. „Was soll das heißen… Semir ist verschwunden? Soll ich Andrea informieren?“ hakte Susanne direkt nach. „Nein seine Frau wird von mir informiert. Suchen Sie zunächst nur die Informationen heraus!“ gab Kim von sich. -
Semir stöhnte kurz auf und öffnete die Augen. Er sah sich verwundert um, das hier war nicht sein Krankenzimmer, das war klar. Die Tapeten hingen hier von der Wand und in den Ecken versammelten sich mehrere Spinnen zum Stelldichein. Und noch etwas störte ihn. Die Kabelbinder mit denen er an diesem Bett gefesselt war. Seine Hand mit dem Zugang war mit dem Bettgestell verbunden und für jeden zugänglich. Verdammt was war passiert? Dieser Dr. Reiners hatte ihn mit dem Rollstuhl abgeholt, das wusste er noch und sie wollten eigentlich einen Kaffee trinken, doch dann….? Was war dann passiert? Semir dachte krampfhaft nach. Doch auch wenn er sich noch so anstrengte….fiel ihm nicht ein, was passiert war. Eines war ihm klar, Reiners war kein Freund. Warum hatte er ihm das Leben gerettet? Was steckte dahinter. Er bemerkte wie die Tür aufging und jemand in den Raum kam. Semir hob den Kopf. „Ah, Sie sind wieder wach…sehr schön…Verhalten Sie sich ruhig und dann wird alles gut.“ forderte der Mann, den Semir sofort als Reiners identifizierte. „Was soll der Quatsch?“ fragte er mit gepresster Stimme. Er konnte es nicht wirklich glauben, dass sein Lebensretter eigentlich sein Feind war. „Du hast mich gefragt, was ich in der Schule wollte. Ich kann es dir sagen. Ich war da um zu sehen wie sich die angeheuerten Jungs von Rasmus sich anstellen mir die Waffen zu besorgen. Leider haben sie alles versaut. Doch schlimmer noch als sie dich dann angeschossen haben. Nicht das ich Mitleid mit dir gehabt hätte aber das hat den Plan völlig zerstört. Und ich kenne euch Bullen. Wenn einer von euch drauf geht, seid ihr wie Ameisen. Überall und nervend. Und zu deiner Frage was nun kommt…Es ist ganz einfach. Du musst gar nichts tun. Einfach nur ruhig sein. Jäger wird mir die Waffen bringen und dann werden wir alle unseren Weg gehen. Du darfst leben und ich mache ein Vermögen. Das ist doch lukrativ oder?“ grinste der Arzt. „Sie werden damit nicht durchkommen.“ stieß Semir aus. „Nun, ich denke schon. Wer sollte mich aufhalten?“ grinste Phillip Reiners. „Was haben Sie mit den Waffen vor? Warum nennen Sie sich „Iraner“?“ versuchte Semir heraus zu finden. „Nun die Waffen gehen an eine Extremistengruppe im Iran. Sie wollen die Freiheit für alle Bürger und sowas sollte unterstützt werden. Und ich verdiene nicht schlecht daran.“ gab er zu. „Warum haben Sie mir das Leben gerettet?“ fragte Semir weiter. „Das sagte ich bereits und jetzt sehe ich wie gut es war denn tot würdest du mir nichts nutzen. So hab ich doch eine bessere Chance an die Waffen zu kommen. Ich war in Hattingen, aber leider haben da schon ein paar eifrige Kollegen von dir gewütet und das gesamte Versteck ausgeräumt. Tja…und die Waffen sind nun wohl in der Asservatenkammer bei den Kollegen. Da komme ich aber nicht ran und nun kannst du deine Schuld bei mir bezahlen. Mach einfach gar nichts und bleib ruhig, dann passiert auch nichts.“ versprach der Doc.
Semir dachte nach. Er selbst konnte im Augenblick nichts ausrichten. Zum einen war er noch nicht kräftig genug und zum anderen würden die Fesseln doch ziemlich störend wirken. Er konnte nur auf Hilfe von außen hoffen. Doch wusste Ben schon Bescheid? Hatte ihn Reiners schon darüber informiert? „Was haben Sie mit mir gemacht?“ wollte er wissen. „Weißt du das nicht? Erinnerst du dich nicht an den Kaffee den ich dir geholt habe?“ hakte Reiners nach und Semir hörte den höhnischen Ton. „Sie haben mir etwas in den Kaffee getan?“ fragte Semir weiter. „Ja….KO-Tropfen oder Liquid Extasy. Die wirken auch bei Bullen. Und nun werden wir deinen Freund anrufen. Sag mir die Nummer!“ forderte er Semir auf. Semir nannte ihm die Nummer, denn so hatte er eine Chance, dass Ben von der Situation erfuhr und ihn hier rausholen konnte. „Hallo Herr Jäger….ich habe hier jemanden der Ihnen sicher einiges bedeutet oder?“ hörte er Reiners sagen. „Nein! Sie hören mir zu! Ich habe unseren gemeinsamen Freund Gerkan hier. Wenn Sie ihn wirklich retten wollen dann sollten Sie tun, was ich verlange. Ich bin nicht zimperlich! Sie haben genau vier Stunden Zeit die Waffen zu besorgen. Wegen der Übergabe melde ich mich bei ihnen!“ kam von Reiners. Reiners hielt Semir das Handy ans Ohr. „Sag deinem Freund hallo!“ forderte Reiners ihn auf. „Ben…ich…“ sagte Semir und schon war das Handy wieder weg. „So du hast ihn gehört! Und nun…die Zeit läuft!“ gab Reiners nun von sich. Semir verstand. Ben wollte ein Lebenszeichen von ihm haben. Doch was sollte nun kommen? Er wusste nicht wo er war. Wie konnte er sich so blenden lassen?
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Ben ließ das Handy sinken. „Das war Reiners….er fordert die Waffen zum Austausch gegen Semir…“ gab er bekannt. „Okay, wir werden die Waffen aus der Asservatenkammer holen und auf den Deal eingehen.“ legte Kim fest. „Entschuldigten Sie mal, aber das ist ein BKA-Fall und ich habe das Sagen!“ mischte Yvonne sich nun sein. Ben sah sie erschrocken an. „Yvonne wir müssen alles tun, damit Semir da wieder raus kommt!“ gab er zu verstehen. „Ja sicher, das ist mir schon klar, aber ich werde den Fall leiten. Sobald sich dieser Kerl meldet werden wir alles in Bereitschaft bringen was Beine hat. Ich hole deinen Freund dort raus, versprochen…“ erklärte Yvonne. „Und wie sieht Ihr Plan aus?“ hakte Kim nach. „Dieser Kerl wird sicher zur Übergabe auch Gerkan mitnehmen. Wir wissen nicht in welchem Zustand Herr Gerkan ist und ob er eine Hilfe sein könnte aber wenn nicht, dann müssen wir damit rechnen, das Reiners ihn tötet sobald er die Waffen hat.“ sinnierte sie. „Ja wenn er ihn mitbringt. Und was wenn nicht? Er weiß genau, dass wir nichts unternehmen wenn wir nicht wissen wo Semir ist.“ meinte Ben. „Wir müssen abwarten. Die Waffen werden kein Problem sein. Ich werde dafür sorgen, dass man sie uns bringt.“ versprach Yvonne. Dr. Gröllhof kam zu ihnen. „Können Sie mir mal verraten was hier für ein Zirkus durchgeführt wird?“ fauchte er Ben an. „Mein Kollege wurde aus dem Krankenhaus entführt! Deshalb hatten wir angerufen. Bekommt mein Kollege noch Medikamente? Kann etwas mit der Wunde passieren?“ wollte Ben wissen. Dr. Gröllhof sah ihn an. „Er bekommt noch Antibiotika gegen die Entzündung. Sie ist gut zurück gegangen, aber sie kann wieder aufflammen wenn er es nicht bekommt. Schmerzmittel bekommt er nur noch auf Bedarf. Was zum Teufel ist hier überhaupt los? Das hier ist ein Krankenhaus und kein Kasperletheater!“ fauchte der Professor. „Aber es ist nicht lebensnotwendig oder?“ hakte Kim nach. Gröllhof schüttelte den Kopf. „Wenn er das Antibiotika nicht bekommt kann es lediglich sein, dass die Wunde sich erneut entzündet und er starke Schmerzen und Fieber bekommt. Aber es ist nicht lebensgefährlich wenn er in Behandlung kommt.“ kam von Gröllhof.
Semir lag auf dem Bett und starrte Löcher in die Luft. Reiners war noch mal weg um Essen zu besorgen. Obwohl er wusste, dass er die Kabelbinder nicht lösen konnte zerrte er daran, doch egal wie er seine Hand drehte und wendete, er konnte sie nicht lösen. Der Zugang schmerzte durch die Bewegungen. Semir hatte Angst, dass er sich daran mehr verletzen würde wenn er sich weiterhin versuchte zu befreien. Die Tür ging auf und Semir zuckte zusammen. Reiners grinste leicht. „So wir werden jetzt essen und danach darfst du dann ein wenig schlafen. Das hilft der Genesung.“ versprach der Arzt. Semir sah ihn mit gemischten Gefühlen an. Wenn dieser Kerl dachte dass er einfach schlafen würde, dann hatte er sich geschnitten, dachte er nur. Reiners stellte ihn ein Teller hin und löste die Handfesseln. „Nur keine Tricks. Ich bin fitter als du und ich werde keine Rücksicht nehmen.“ warnte der Gynäkologe seinen Gefangenen. Semir nickte. Dr. Reiners hatte Recht und er hatte seine Füße noch immer gefesselt. Er rieb sich die Hände und bewegte sie vorsichtig. Der Zugang schmerzte. Vielleicht sollte er Reiners bitten ihn zu ziehen. „Iss!“ forderte Reiners ihn auf. Semir tat es und musste auf Besteck verzichten. So blieben nur die Finger. Nach einer guten halben Stunde war er fertig. Er bekam Wasser zum trinken und achtete darauf, dass Reiners ihn dort keine Tabletten oder sonst etwas hinein tat. Doch sicher konnte er sich nicht sein. „In zwei Stunden sind wir durch und du darfst zurück zu deiner Familie. Die werden sich bestimmt freuen oder?“ grinste der Doc. Er fing an Semir wieder mit Kabelbinder zu fesseln. „Würden Sie mir den Zugang ziehen? Er schmerzt…“ bat Semir leise. „Nein….denn er ist doch sehr vorteilhaft.“ grinste der Doc. Semir verstand was er damit sagen wollte, denn Reiners zog eine Spritze ohne Nadel hervor. „NEIN!“ stieß Semir aus. Reiners grinste. „Nur keine Sorge….es tut auch nicht weh. Es ist nur zum schlafen. Du wirst ganz sanft einschlafen…“ lächelte Reiners und setzte die Kanüle auf. Semir sah entsetzt wie er den gesamten Inhalt in den Zugang spritze und er spürte wie ihm warm wurde. Er glaubte dieses Etwas in seinen Venen zu spüren. „So….wenn du Glück hast wirst du gefunden. Wenn nicht…dann gute Nacht.“ grinste Reiners Semir an. -
Andrea sah Ben an. „Sag dass es nicht wahr ist!“ stieß sie aus, als Ben ihr berichtete was passiert war. „Leider doch. Dr. Phillip Reiners ist der Iraner und er hat Semir aus dem Krankenhaus geholt um ihn jetzt als Druckmittel zu missbrauchen. Wir wissen nicht wo er ist oder aber was er genau vorhat.“ erklärte Ben. „Ben, dieser Kerl hat meinen Mann das Leben gerettet! Warum hat er das gemacht, wenn er ihn jetzt umbringen will?“ wollte Andrea wissen. „Ich nehme an, dass diese Geiselnahme nicht nach seinen Wünschen ausgegangen war. Er wollte sich einfach mit den Waffen absetzen und hat nicht damit gerechnet, dass Polizisten unter den Geiseln sind.“ mutmaßte Ben. „Semir hat es geahnt. Er hat mich noch heute Morgen gefragt ob ich wüsste welches Kind zu Reiners gehörte und ob es eine Tochter oder ein Sohn wäre. Gott verdammt….Ben. Ich habe diesem Mann gedankt für seine Heldentat. Er hat Semir unter extrem schlechten Bedingungen operiert! Ich glaub es nicht….was…habt ihr eine Spur?“ hakte sie nach. Sie fuhr mit einer fahrigen Bewegung durch ihr Haar. „Nein bisher nicht. Wir müssen den nächsten Anruf abwarten. Aber wir werden ihn da raus holen, das verspreche ich dir.“ gab Ben von sich. Andrea nickte. „Ja sicher….Gott hat dieser Alptraum eigentlich nie ein Ende? Manchmal denke ich, dass es besser wäre wenn…..“ sie unterbrach sich selbst und atmete tief durch. „Ist dein Mutter noch hier?“ wollte Ben wissen. „Ja, sie ist gerade mit den Kindern unterwegs. Sie wird sicher gleich zurück kommen.“ kam leise von Andrea. Sie sah Ben an. Tränen waren zu sehen. „Finde ihn ja….bring ihn mir zurück…bitte…“ flehte sie. Ben nahm sie in die Arme. „Das werde ich. Ganz bestimmt und dann werdet ihr Urlaub machen.“ versprach er. Nur wenig später ging die Tür auf und Margot Schäfer kam herein. Hinter ihr die Kinder, die Ben sofort freudig. Dieser umarmte die Kinder und drückte sie an sich. „Hey ihr Süßen….schön euch zu sehen.“ gab er zu, doch schnell wurde er wieder ernst. Margot Schäfer sah Andrea an und ahnte schon, dass etwas nicht stimmte. "ich muss wieder los. Ich bringe ihn dir zurück...versprochen." lächelte er der Ehefrau seines Partners zu. Dann verließ er das Haus und stieg in seinen Wagen. Sein Handy klingelte. „Hör mir genau zu! Du wirst jetzt meine Bestellung für die Waffen erhalten: 18 Bazookas, 25 Handfeuerwaffen inkl. Schnellfeuergewehre und drei Kartons der Handgranaten. Für den Rest bekomme ich 1 Millionen Euro. Was ihr mit den Waffen macht ist mir egal! Alles wirst du in einen unscheinbaren Transporter packen. Im nächsten Anruf wirst du erfahren wohin du die Ware bringen darfst.“ Sagte der Iraner und beendete das Gespräch ohne Bens Antwort abzuwarten.
Phillip Reiners steckte sein Handy weg und sah auf sein Opfer. Semir sah ihn an. „Was war das?“ fragte er heiser. „Nur ein Schlafmittel. So bin ich mir sicher, dass du die nächsten Stunden keinen Mist baust. Du hast es doch recht bequem…“grinste Phillip. „Ich werde mir in zwei Stunden die Waffen holen und verschwinden. Du wirst hier auf deine Retter warten. Das Schlafmittel was ich dir gegeben habe, ist ein wenig hoch gewesen, aber wenn du zeitig genug gefunden wirst, kannst du noch gerettet werden. Ich werde deinen Leuten einen Hinweis geben wo man dich finden kann. Nur eines sag ich dir jetzt schon, sollten sich noch einmal unsere Wege kreuzen, dann wirst du es nicht überleben.“ drohte er. Semir sah ihn an. „Meine Kollegen werden Sie bekommen…“stieß er aus und er spürte die Veränderung in ihm. Irgendwie war ihm anders. Er kam sich vor als würde er anfangen zu schweben. Er versuchte klar Gedanken zu fassen doch es war nicht möglich. Er atmete tief ein um dieses Gefühl los zu werden, seine Augenlider wurden immer schwerer und er versuchte sie aufzuhalten, doch es gelang ihm nicht. Immer wieder fielen sie zu. Und immer wurde es schwerer und schwerer sich dagegen zu wehren. „Schlaf nur…lass dich einfach fallen. Du wirst keine Schmerzen mehr haben…“hörte er Reiners Stimme wie durch Watte. Sie hallte immer mehr und dann ließ Semir es geschehen und sank in einen tiefen Schlaf. Phillip Reiners sah zufrieden auf sein Opfer und grinste leicht. Er dachte kurz nach. Dieser Mann war ein Polizist und er wusste genau, wenn er erst einmal wieder hergestellt war, dann würde er ihn jagen und genau das wollte er verhindern. Er nahm einen Benzinkanister aus dem Wagen und stellte ihn in die Mitte des Raumes auf. Dann legte er einen kleinen aber effektiven Sprengsatz direkt daneben und versah alles mit einer Zeitschaltuhr. Dieser Sprengsatz würde lediglich einen Funken auslösen, der das Benzin in Flammen setzte und damit dafür sorgte dass die Hütte abbrannte. Die Zeit stellte er auf 90 Minuten ein. Die Aktivierung würde er mit Hilfe seines Handys auslösen sobald er die Waffen hatte und dann hatten die Kollegen des Mannes genau eineinhalb Stunden Zeit ihn zu finden und zu retten. Mohamed hatte sehr gute Arbeit geleistet als er diese Art von Zünder baute und sie ihm gab. Er verließ den Raum und schloss ab. Diese kleine Unterkunft würde keiner so schnell finden und er würde die Zeit so lange hinauszögern, dass eine Rettung eigentlich schon gar nicht mehr möglich war. -
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