Beste Folge der 1. Staffel mit Alex? 11
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Revolution (4) 36%
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Die Geisel (0) 0%
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Familienfest (3) 27%
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Lackschäden (0) 0%
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1983 (4) 36%
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Der Wettkampf (0) 0%
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Tote kommen nicht zurück (0) 0%
Und schon wieder ist eine Staffel vorbei. Wie schnell es doch geht. Und vor allem wie schnell es doch geht, wenn die Folgen wieder so stark sind wie seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr.
Meine Reihenfolge ist ziemlich eindeutig; die volle Punktzahl von 10 Punkten gibt es für "Revolution" und "1983".
1. Revolution
2. 1983
3. Familienfest
4. Tote kommen nicht zurück
5. Lackschäden
6. Der Wettkampf
7. Die Geisel
Als Erstes sei gesagt: Trotz vermeidbarer Schwächen: Eine einfach geniale Staffel.
Wer hätte bitteschön vor 2-3 Jahren gedacht, dass wir in diesem Leben qualitativ die Cobra wieder auf so einem Level sehen würden? Wohl niemand. Aber zum Glück kann man ja zumeist genau so schnell wieder aufstehen wie man gefallen ist, im Fall wo man die Kapazität dazu hat.
RTL kann man kritisieren so oft man möchte. Oft passiert das zurecht, aber einen hohen Anteil haben die Verantwortlichen von RTL mit Sicherheit auch daran, dass die Serie endlich wieder neugeboren werden konnte und das Maß an Fremdscham zur eigenen Lieblingsserie durch Folgen wie "Babyalarm", "Mentalist" oder "Gier" (die Liste ist lang) vollkommen verschwinden konnte.
Begonnen hat die Staffel mit einem überragenden Pilotfilm, einen Film, den ich rückblickend als noch stärker ansehe als "Auferstehung", auch wenn mir für André Fux diese Deklassierung des besten Pilotfilm mit Tom Beck sehr schwer fällt. Im Leben hätte ich nicht gedacht, dass es nochmal sowas Starkes wie "Auf Leben und Tod" geben könnte, und jetzt? Gleich 2 Pilotfilme hintereinander, die besser gar nicht sein könnten. Jetzt müsste man es nur noch hinbekommen, Franco nicht nur an die Pilotfilme ranzulassen.
Der Dramaanteil, der bereits im Herbst 2013 erfolgreich eingeführt wurde, setzt sich in dieser Staffel noch stärker fort. Was hätte der Cobra noch mehr gut tun können als das? Genau: ein Nachfolger für Tom Beck, der ihn von Null auf Gleich in Vergessenheit geraten lassen kann. Mission erfüllt. Sogar wenn Ben Jäger immer der Ben Jäger aus der Herbststaffel 2013 gewesen wäre, würde ich Alex Brandt ihm vorziehen, der mittlerweile schon fast am hohen Tron eines Tom Kranichs kratzt.
Ganz ehrlich: Vinzenz Kiefer ist das Beste was der Serie passieren konnte. Aber ein Schauspieler ist nichts ohne ein anständiges Rollenprofil. Und das hat er von den Autorn voll und ganz bekommen. Großes Lob gebührt hier vor allem den Headautoren, die es schaffen eine Figur zu kreieren, die einen einfach sofort interessiert und von der man wissen möchte, wie es weitergeht.
Eigentlich gibt es - genau wie im Herbst 2013 und anders als sonst die letzten 3-4 Jahre- nur sehr wenige Kritikpunkte. Das ist toll, und doch geben diese Kritikpunkte dem Ganzen einen kleinen, aber dennoch relativ faden Beigeschmack.
Punkt 1: Erneut der oftmals fehlende Bezug zur Autobahn, ein neues Problem welches seit letztem Herbst auftaucht, eine Staffel, die so viele andere Probleme begraben hatte.
Wenn schon der Tatort nicht auf der Autobahn spielt, sollte sie dennoch wenigstens am Anfang zu sehen sein. Semir und Alex sind nun mal Autobahnpolizisten und nicht Kripo Beamte in der Innenstadt. Es ist mir klar, dass das dramaturgisch nicht unbedingt von Vorteil ist und hinzu kommt auch noch das neue horizontale Erzählen durch den sich der Bezug auch erschwert. Und doch sollte man es doch hinbekommen die Autobahn mehr einzubeziehen weil es einfach der Kern der Serie ist, die ansonsten auch gleich umbenannt werden könnte. Positiv ist aber zumindest, dass man nach 8 Jahren endlich mal wieder Abwechslung zur FTL bringt und auf einer richtigen Autobahn gedreht hat.
Punkt 2: Nachdem man nun was "Drehbuch" angeht mit Headautoren zusammenarbeitet, würde ich es mir sehr wünschen, wenn sich auch die Umsetzung einheitlicher präsentieren würde. Es ist klar, dass jeder Regisseur seine eigene Handschrift mit herein bringt. Und doch darf es, wenn man qualitativ auf hohem Level sein will, nicht sein, dass Folgen wie "Die Geisel" und "Der Wettkampf" einen wirklich komplett anderen Look haben als der Rest. Wenn man sich "Revolution" oder "1983" anschaut (welche in Hollywood optisch und inhaltlich nicht besser aussehen könnten) und anschliessend "Die Geisel" oder auch "Der Wettkampf", dann sind das einfach 2 verschiedene Serien, nur mit den gleichen Schauspielern. Natürlich darf auch mal eine leichtere Folge dazwischen sein, die nicht ganz so ernst und dramatisch ist. Aber man sollte doch das Gefühl haben können ein-und diesselbe Serie zu sehen. Es kommt einfach nicht gut wenn man die eine Woche etwas sieht, was Hollywood nicht besser könnte, und die Woche danach eine Folge präsentiert bekommt, die genauso gut aus dem Jahr 2005 stammen könnte. Es ist für den Zuschauer einfach zu deutlich erkennbar, dass bei dem Block der genannten Folgen wohl nur ein sehr niedriges Budget zur Verfügung stand.
Punkt 3: Lasst bitte Franco wieder öfters ran.
Die Herbststaffel kann kommen!