Fantreffen 2014 – Neue Betten braucht das Land!
(der offizielle Bericht vom 14. internationalen Alarm für Cobra 11-Fantreffen 2014 in Bergneustadt)
Donnerstag, 18. September 2014 (O’dätscht is‘):
Fantreffen ist wie Malle. Es ist nur einmal im Jahr. Leider. Schließlich fahren wir tausende von Kilometern quer und längs durch Deutschland in ein rustikales Jugendgästehaus mitten im Bergischen Land, nur um mit Dutzenden weiterer Verrückter (bis zu) 72 Stunden lang Spaß zu haben, Schweiß, Dreck, Mief, Grilldunst und Nikotin einzuatmen und unsere mühsam verdienten Ersparnisse darauf zu verwenden, beim Restaurant „Zum Goldenen M“ die Kilos wieder drauf zu futtern, die wir uns die Monate zuvor mühsam abtrainiert haben. Doch endlich war es wieder soweit…
Die Autobahn kann so ein schöner Ort sein: Die Sonne scheint, der Benzinpreis ist stabil und die einzige Maut, die meinen Kontostand auf dem Weg von München nach Köln belastet hat, war das Drehkreuz von Sanifair am Rasthof Epgert, als die Cola aus Hirschberg wieder ihren natürlichen Weg nach draußen nehmen wollte. Doch selten war die Autobahn so schön wie am Elzer Berg, als ich den Truck von „Deutschland sucht den Superstar“ überholte. Selbiger befand sich auf dem Pannenstreifen – in einem der Reifen befand sich weit weniger Luft, als in den Gehirnen der Teilnehmer, die sich bald wieder halb-freiwillig in diesen Truck würden setzen müssen. Ich überlegte kurz, ob ich anhalten und auch aus den anderen Reifen Luft ablassen sollte, um die Menschheit (und das RTL-Publikum) von einer weiteren Staffel Castingwahnsinn zu bewahren, nachdem am selben Abend ja bereits der ‚Rising Star‘ ein unrühmliches Ende und seinen wohlverdienten Weg in die Mülltonne finden sollte. Doch ich lenkte meinen Wagen lieber weiter Köln entgegen. Dort begrüßte mich, kaum dass ich am Kreuz Leverkusen von der A 3 auf die A 1 gewechselt hatte, erneut eine Dauerbaustelle. Die Arbeiten am Brücken“hohl“kasten auf der Rheinbrücke zwischen Niehl und Leverkusen waren immer noch nicht abgeschlossen, und bei genauerer Betrachtung sah die Brücke auch immer noch so aus, als hätten die Arbeiten noch gar nicht begonnen. Mitten in die maroden Betonwände und Stützpfeiler wurde lediglich eine nagelneue Radarkontrolle eingebaut, die wohl (penibel) die Geschwindigkeitsbeschränkung und (vergeblich) das LKW-Fahrverbot überwachen sollte. Der einzige Mann, der wie an den meisten der gefühlten 42 Autobahnbaustellen auf meiner Strecke seit Oberbayern Tag und Nacht mühevoll und gebückt seinen Dienst verrichtete, dürfte (mal wieder) der arme Mann auf dem Baustellenschild gewesen sein.
Ich setzte den Blinker nach rechts, quetschte mich vor einem Kleintransporter auf die Ausfahrtsspur und stand zehn Minuten später vor und wiederum drei Minuten später auf Ellis Balkon. Dort gab es erst einmal das wichtigste Utensil eines jeden und meines mittlerweile zehnten Fantreffens: Kaffee! Dem wiederkehren Sommer folgend machten wir uns es auf dem Balkon gemütlich und diskutierten ausgiebigst die Ereignisse der vergangenen Monate und die Planungen für das kommende Wochenende. Bereits nach wenigen Sätzen und dem ersten Wortspiel unterhalb der Gürtellinie war klar: Wir kommen wieder in Fantreffen-Stimmung. Nur widerwillig verließen wir den Balkon, um die letzten Erledigungen in Köln zu tätigen. Im nahen Gartenland erstanden wir mitten im Hochsommer einen Schneeball und im Rewe noch den dringend benötigten Kaffee-Nachschub. Für unseren kurzfristigen Arbeitseifer belohnten wir uns mit „zwei mal sechzig“. Was im Obergeschoss des Centers Chorweiler nicht zwingend Hundertzwanzig ergibt, sondern zwei große Portionen Lasagne-Eis. Mitten im schönsten Vanilletraum fiel Ellis Blick im nahen Nanu-Nana auf die Auslage mit den mehr bis minder schlüpfrigen Trinkspielen. Das sollte sich noch als böser Fehler erweisen…
Wieder bei Elli daheim feierten wir das bevorstehende Fantreffen wie gewohnt mit einer Flasche Sekt und einer Pilotfolge Cobra 11. Nachdem Elli – wer hätte es gedacht – erneut von Alex Brandt vom Kölner Rheinschiff gerettet worden war, stellte sich Bettschwere ein. Und so gingen bereits um 22:00 Uhr im Kölner Norden die Lichter aus…
(gleich geht's weiter...)