Kim Krüger sah ihre beiden Beamten an. „Wir haben jetzt schon 15 Fahrzeuge die spurlos verschwunden sind. Fahrzeuge die wirklich erste Klasse waren. Alle auf dem neuesten technischen Stand. Und was haben wir? Nichts! Absolut gar nichts! Sie sind seit einer Woche dabei und haben nicht eine Spur!“ fauchte Kim wütend. Semir und Alex sahen sich an. „Das ist nicht alles so einfach. Wir vermuten, dass die Nobelkarossen fachmännisch zerlegt und dann ins Ausland, vermutlich Polen, verschoben werden. Wir vermuten auch dass man dort die Fahrzeuge wieder zusammensetzt und dann als Reimport nach Deutschland oder nach England verkauft.“ erklärte Alex sachlich. Kim nickte nachdenklich. „Also vermuten Sie eine organisierte Bande dahinter?“ wollte sie wissen. Die beiden Hauptkommissare nickten. „Und was noch?“ kam nun die Frage, doch darauf wussten weder Semir noch Alex eine Antwort. Kim stöhnte auf. „Haben Sie keinen Verdächtigen?“ hakte sie nach. „Leider nein. Wir haben die Besitzer überprüft und auch die Händler wo die Fahrzeuge gekauft wurden. Nichts. Die Diebe schlagen immer an einem andern Parkplatz zu. Das einzige was überein stimmt ist das es an den Autobahnen passiert. Wir sind gerade dabei die Aussagen der Geschädigten zu prüfen, bisher ohne Erfolg. Alle Besitzer sagen aus, den Wagen nicht mit dem Schlüssel sondern mit der Fernbedienung verschlossen zu haben. Die Wegfahrsperren waren für die Diebe jedenfalls kein Hindernis.“ berichtete Semir weiter. Kim nickte ohne etwas zu sagen. „Wir haben drei BMWs, einen Porsche, zwei Mercedes, fünf Audis, zwei VWs und drei Ford.“ zählte Alex auf. „Wenn die Fahrzeuge tatsächlich als Reimport wieder nach Deutschand kommen, dann müsste es doch nachvollziehbar sein. Die Fahrgestellnummer, Motornummer oder sonst was.“ warf Kim ein. Semir nickte. „Wenn sie nach Deutschland eingeführt werden, sicher. Aber da haben die Diebe scheinbar auch Methoden, damit sie nicht auffallen. Welche oder wie ist uns leider nicht bekannt. Und diese Branche ist ja nicht so einfach zu knacken.“ kam von Semir. „Zumindest nicht auf dem normalen Dienstweg.“ warf Alex ein. Kim sah ihn an. „Was meinen Sie damit?“ hakte sie sofort nach. „Die Autodiebe werden sicher keinen etwas freiwillig erzählen und die Händler werden sich bestimmt nicht outen. Wir müssten uns in die Bande einschleusen um Erfolge zu bekommen…“ erklärte Alex. Kim sah Semir an. „Sind Sie auch der Meinung?“ wollte sie von dem erfahrenen Mann wissen. „Nein, ich denke wir sollten erst noch andere Möglichkeiten versuchen.“ lehnte er den Undercover-Einsatz ab. Kim nickte. „Okay…. dann strengen Sie sich bitte an und informieren Sie mich über die Ermittlungsarbeiten bitte regelmäßig ohne dass ich Sie in mein Büro zitieren muss.“ lächelte Kim. Alex nickte und gemeinsam mit Semir verließen sie das Büro.
„Warum lehnst du ab?“ wollte Alex wissen, als sie im Büro waren. „Weil wir noch gar nichts haben. Alex, du kannst dich doch nicht in so ein Abenteuer werfen. Ich weiß wie so etwas ausgehen kann.“ gab Semir zu bedenken. „Ja sicher. Ich weiß auch dass es gefährlich ist, aber ich war schon mehrfach undercover und ich kann die Risiken abschätzen.“ stellte Alex richtig. Semir nickte. „Ich weiß…und ich traue dir das auch zu. Und vielleicht hast du auch Recht. Wir haben die einschlägig Vorbestraften bereits verhört und alle haben Angst vor dem Big Boss von dem niemand etwas weiß oder etwas sagen will.“ ließ Semir die Ergebnisse Revue passieren. „Ja und drei von denen haben wir nicht angetroffen. Vielleicht wissen die mehr. Und deshalb würde ich sagen, wir werden uns zunächst Frank Westerholtz vornehmen.“ nickte Alex. Semir war einverstanden. Gemeinsam verließen sie die PAST und erreichten eine halbe Stunde später die Meldeadresse des vorbestraften Westerholtz. Alex drückte die Klingel. Die Tür wurde aufgerissen. „Was ist?“ wollte eine ungepflegte Frau, Ende 30 unfreundlich wissen. „Gerkhan, Kripo Autobahn. Das ist mein Kollege Brandt. Wir suchen Frank Westerholtz.“ erklärte Semir und hielt ihr den Ausweis vor die Nase. Sie zuckte zurück und sah die Männer an. „Wenn Sie ihn finden, dann können Sie ihn behalten! Sagen Sie ihm dass er sich hier nie wieder blicken lassen soll!“ fauchte die Frau und schlug die Tür zu. Semir sah Alex verwundert an. Dieser klingelte erneut und wieder ging die Tür auf. „Was soll das? Willst du eins auf den Deckel oder was?“ fauchte die Frau wütend. „AUSWEIS!“ forderte Alex mit scharfer Stimme und Semir sah ihn erstaunt an. „Warum? Ich habe nichts gemacht.“ kam nun etwas kleinlauter von der Frau. „Wo ist Frank Westerholtz?“ hakte Alex nach und überprüfte den Ausweis der Frau. „Frau Wenzel, Sie sind ja wohl seine Freundin und Westerholtz ist hier gemeldet, also…wo ist er?“ wiederholte er die Frage. „Ja sicher….und Freundin? Das dachte ich bis vor drei Stunden auch aber dieses Schwein hat nichts anders zu tun, als mich zu betrügen!“ fauchte sie wütend. Semir sah Alex kurz an. „Dürfen wir uns davon überzeugen, dass Sie allein sind?“ wollte er nun wissen. „Ja sicher….kommen Sie nur rein.“ stimmte die Frau nun zu. Sie gab die Tür frei.