Semir, Dieter und Jenny fuhren zum ersten Verdächtigen. „Hast du schon was von Alex gehört?“ wollte Dieter wissen. „Ja, es scheint zu klappen. Er wird gleich abgeholt und dann werden wir mehr erfahren.“ antwortete Semir. „Wer ist denn dieser Sandro Stark?“ fragte Jenny. „Er ist vorbestraft wegen BTM-Verstöße. Christian sagte mir, dass Stark auch Autos klaut und das stand auch in der Akte. Er ist seit knapp drei Wochen wieder aus dem Knast.“ erklärte Semir ohne den Blick von der Straße zu nehmen. „Gibt es irgendwelche Hinweise ober in dem Fall von euch verwickelt ist?“ hakte Dieter nach. „Nun, Chris, sagte aus, dass Stark einer der Personen war, die ihm dazu aufgefordert haben, mir einen Denkzettel zu verpassen. Hartmann hat ihm das Geld gegeben.“ gab Semir zurück. Sie kamen in der Straße an wo Sandro Stark laut der Akten wohnen sollte, doch hier war nur eine Baustelle. „Soll das ein Witz sein?“ fauchte Semir wütend. „Hier soll er wohnen? Hier ist doch nichts!“ kam erstaunt von Jenny. Semir nickte und stöhnte auf. „Die Akten scheinen nicht mehr aktuell zu sein.“ meinte er nur. Dieter nickte „Oder man hat eine falsche Anschrift eingetragen.“ stellte er fest. Semir sah ihn nur an, schüttelte den Kopf und dachte sich sein Teil. „Okay…hier werden wir nicht viel machen können, fahren wir zu Hartmann.“ entschloss Semir und wendete den Wagen. David Hartmann hatte einen Schrottplatz in Nippes. Seine Unterkunft lag in Ehrenfeld, einem Viertel mit üblem Ruf in der Mitte von Köln. „Na wenigstens steht hier ein Haus….“ meinte Semir und hielt den Wagen an. Dieter und Jenny stiegen aus und gingen gemeinsam mit Semir zum Haus. „Ihr wartet hier!“ befahl dieser und klingelte. Die Tür jedoch blieb verschlossen. „Hmmm…vielleicht ist er ja auf dem Schrottplatz.“ mutmaßte Dieter. „Das könnte sein. Fahren wir hin.“ stimmte Semir zu. Sie stiegen wieder ein und fuhren nach Nippes. Die Fahrt dauerte nicht lang, denn die beiden Viertel lagen nicht weit auseinander. Die Straße war ziemlich holprig und die Drei wurden durchgeschüttelt. „Und dieser Hartmann hat was ausgefressen?“ fragte Dieter, der bei jeder Bodenschwelle mit dem Kopf gegen das Wagendach kam. „Er hat Autoteile von gestohlenen Fahrzeugen verkauft, illegale Veränderungen an den Fahrzeugen gemacht…“ zählte Semir auf. „Gut, das würde dann ja passen. Hier könnten die die Teile verkaufen und die Fahrzeuge direkt verschrotten.“ mutmaßte Jenny. Semir sah sie an. „Das stimmt….das wäre eine Möglichkeit. Vielleicht gibt es deshalb keinen Re-Import. Die Fahrzeuge verlassen Deutschland gar nicht.“ dachte Semir laut nach. Sie erreichten den Schrottplatz. Doch leider war hier niemand zu sehen. Die Tore waren geschlossen.
In der Kneipe saß Alex wieder an der Theke und spielte mit seinem Glas. Eine Hand legte sich auf seine Schulter. „Bist du Alex?“ wollte der Mann wissen. „Wem geht das was an?“ knurrte Alex. „Mich…Leo hat mir gesagt, dass du einen Job brauchst.“ meinte der Mann. Alex sah ihn an. „Ich kenne keinen Leo!“ stieß er aus. „Der Wirt. Los komm, wenn du wirklich einen Job suchst!“ befahl der Mann. Nur zögerlich führte Alex den Befehl aus. Ein zweiter Mann kam hinzu. Alex grinste leicht. „Habt ihr Angst vor mir?“ wollte er wissen. „Wir bringen dich zum Boss. Er sucht Leute und wenn du gut bist, dann kannst du richtig gut verdienen, aber vorher müssen wir dich durchsuchen.“ erklärte der Mann. „Kar doch…seid ihr Bullen oder was? Wie heißt ihr?“ fauchte Alex wütend und hob die Hände. Ohne Gegenwehr ließ er sich von den Männern abtasten. „Okay…ich bin Max und das ist Moritz…“ grinste sein Gegenüber. „Du wirst dir gleich im Auto die Augen verbinden. Das ist ein Befehl und dann fahren wir zum Boss.“ erklärte Max. „Ich muss mein Bier noch bezahlen.“ gab Alex von sich. „Das ist schon erledigt. Geht auf Kosten des Hauses.“ kam nun von Leo der hinzukam. „Sei locker…du bist von der Straße und hast die Möglichkeit richtig viel Kohle zu machen. Brauchst auch nicht danke zu sagen.“ lachte Leo. Alex nickte und verließ die Kneipe durch den Hinterausgang. Auf dem Hof stand ein dunkelroter Mercedes. „Einsteigen!“ befahl der Mann. Alex führte den Befehl aus. „Okay und jetzt leg dir die Augenbinde an. Aber bitte richtig. Ich werde es überprüfen!“ befahl der Mann und reichte Alex einen Schal. „Warum sollte ich das tun? Habt ihr Angst, dass ich euch verrate oder was?“ fauchte er. „Genau das. Wenn du es nicht machst, dann werfe ich dich hier raus und du wirst die nächsten Tage sicher nichts mehr machen können.“ versprach der Mann. Nun nahm Alex doch den Schal und lege ihn sich an. Wenig später wurde der Sitz überprüft. Die Fahrt ging los.