So ich poste hier dann mal mein Cobra 11 FanFic Erstlingswerk. Als ich die Liebe zur Serie wieder entdeckt habe, habe ich auch angefangen einige FanFic auf FanFiktion.de zu lesen. Meistens wärend meiner Nachtdienste wenn ich Inkubationszeiten überbrücken musste. Eine hat mir damals eine stressige Nacht versüßt und mein Interesse geweckt, selber etwas zu schreiben. Das hier ist meine erste fertige Geschichte, sie beschäftigt sich mit den Gedanken von Alex Brandt während der Folge Wettkampf. Aktuell arbeite ich noch an zwei anderen Stories, die ich bei Zeiten auch hier einstellen werde. Außerdem habe ich noch eine Weihnachtsstory für eine Freundin geschrieben und eine Art OneShort aus Jux und Dollerei zwischendurch. Die werden sicher auch irgendwann noch hier langen Aber jetzt erst mal viel Spaß mit meiner kleinen Story "Lonesome Warrior"
Lonesome Warrior
Da stand er nun, seinen Motorrad Helm in der einen und die Schlüssel in der anderen Hand vor seiner Maschine. Er war unschlüssig was er tun sollte, was er tun wollte. Die Kollegen würden sicher schon alle ausgelassen bei Bonrath im Garten feiern, als Team auf den abgeschlossenen Fall anstoßen. War er eigentlich überhaupt erwünscht? Gehörte er zum Team? Er der Alleingänger, der Einzelkämpfer? Lonesome Warrior hatte ihn ein früherer Kollege ihn mal genannt. Und genau das war Alex Brandt eigentlich auch.
Das Leben hatte ihn schon früh auf die Probe gestellt. Wie hatte er mal zu seinem neuen Partner Semir Gerkahn gesagt: „Arschtritte kriege ich seit dem ich laufen kann.“ Alex redete nicht gern über seine Vergangenheit, einfach hatte er es wahrlich nie gehabt, aber er hatte sich durchgekämpft, und das allein.
Sich auf andere einlassen, Nähe zu lassen und sich ihnen öffnen, das birgt Risiken, das hatte ihn schon einmal den Kopf gekostet. Seinen alten Kollegen bei der Drogenfahndung, den hatte er irgendwie vertraut, und wo hatte ihn das hingebracht? Geradeweg ins die Hölle, besser gesagt ihn den Knast, unschuldig, zwei verdammte Jahre lang.
Danach hatte Alex das Vertrauen in das System verloren. „Alles Schwachsinn“ hatte er gesagt,“ denn wenn‘s drauf ankommt sitzt da sowie so nur irgend so ein bürokratischer Wichser der von nichts `ne Ahnung hat oder irgend so ein korruptes Arschloch das einfach auf alles scheißt.“
Er war ganz unten angekommen, von seinen Kollegen verraten, von der Gesellschaft verstoßen, vom System verprügelt.
„ Am Ende gibt’s nur zwei Möglichkeiten Aufgeben oder Weitermachen.“
Aufgeben, das klang zunächst so herrlich in seinen Ohren. Aber er war ein Kämpfer, er hatte sich immer durchgekämpft. Ein Lonesome Warrior gibt nicht auf, erst Recht nicht wenn er allein da steht. Also hatte Alex weiter gemacht, auch wenn er bei null wieder angefangen hatte nach seiner Entlassung.
Nicht nur das er niemandem mehr vertraute, keiner hatte ihm noch getraut. „Nur weil sie eine Polizeimarke mit sich rum tragen sind sie für mich noch lange kein Polizist.“ Semirs damalige Worte hallten noch oft in seinem Kopf nach. Alex war Polizist, ein verdammt guter dazu, scharfe Beobachtungsgabe, blitzschnelles Reaktionsvermögen, alles Eigenschaften eines guten Polizisten. Die Anerkennung des Deutsch-Türken hatte er sich jedoch erst erarbeiten müssen.
Selbst in den ersten Wochen seiner Arbeit bei der Autobahnpolizei war er scharf beäugt worden, waren seine Handlungen und Aktionen in Frage gestellt worden, war das ein oder andere Mal an ihm gezweifelt worden.
Was kein Wunder war, viel zu oft handelte er auf eigene Faust ohne die anderen einzuweihen. Ein Lonesome Warrior braucht kein Team, der entscheidet selber was er macht und wie er es macht. Der kann aber auch von niemandem enttäuscht werden.
Teamplayer sein, das war einfach nicht sein Ding, obwohl er schnell gemerkt hatte das das Team der Autobahnpolizei anders war. Seine früheren Kollegen hätten ihm sicher niemals indirekt zur Flucht aus der U-Haft verholfen. Trotzdem konnte er sich noch nicht so wirklich auf die anderen und auch auf Semir einlassen. Deswegen war er auch alleine losgezogen um die Telefonzelle zu suchen, von der aus die Ratte mit den Drogendealern telefoniert hatte. In Hartmuts Werkstatt war er auch eigentlich nur gegangen weil dieses *Scheißteil* nicht losgehen wollte und er Werkzeug brauchte. Er hatte ganz schön verdutzt drein geschaut als Hartmut ihm die Münzen schließlich aus der Hand genommen hatte um selber die Finger abdrücke zu sichern und Jenny obendrein noch Susanne mit ins Boot geholt hatte, die ihnen die Führerscheinanträge der Amerikaner besorgte. So funktionierte also ein richtiges Team. Keine Alleingänge, kein auf sich gestellt sein. Er hatte nicht mal nach ihrer Hilfe fragen müssen. Sollte er wirklich in diesen Leuten Teamkollegen, ja vielleicht sogar Freunde gefunden haben?
Alex klimperte mit den Schlüsseln. Kurz vorbei schauen könnte ja nicht schaden, vielleicht ein Bier trinken, kurz Hallo sagen und dann wieder abhauen. Auf der Arbeit mochte das Team ja funktionieren aber ob er auch privat dazugehörte? Daran zweifelte der Kommissar noch. Er stieg auf seine Maschine und fuhr los.
Bei Bonrath angekommen stieg er ab und war sichtlich überrascht als nicht nur Semir sondern die gesamte Mannschaft inklusive Fr. Krüger aus dem Garten auf ihn zu kamen.
„Hey sach Mal da bist du ja. Wir wollten grad alle losfahren und dich holen“ sagte Semir als Alex seinen Helm ab nahm. Wirklich? Wäre Alex nicht gekommen wären dann tatsächlich alle losgefahren nur um ihn zu holen? Sollte vielleicht doch… Frau Krüger riss ihn aus seinen Gedanken
„Ab auf die Tanzfläche, das ist ein Befehl“, sagte sie. Tanzen? Er? Frau Krüger kannte ihn wohl noch nicht gut genug um zu wissen dass Alex Brandt nicht tanzte, auch nicht dann
wenn es ein Befehl seiner Chefin war.
„Heute traut sich irgendwie keiner.“ Alex konnte deutlich Jennys Blick sehen der Harmut galt. Die zwei hatten sich wohl schon in der Werkstatt über dieses Thema unterhalten als Alex sie unterbrochen hatte. Lief da was zwischen den beiden?
„Ja oder meinst du ich grill das ganze Zeug alleine?“ wie zum Morgenapell hielt Bonrath ihm Teller und Grillzange entgegen. Fast schon hätte Alex beides ergriffen doch da hakte sich plötzlich Susanne bei ihm unter.
„Oh nein dann müssen wir das ausbaden wenn Dieter sich wieder überfrisst.“ Sie lächelte ihn an.
Alex war so überrascht und verdutzt über die gesamte Situation, dass er zum ersten Mal, seit er der Autobahnpolizei beigetreten war, sprachlos war. Kein cooler Spruch wollte ihm einfallen. All seine Zweifel über das Team waren mit einem Schlag verschwunden und er war sich jetzt sicher. Hier war er Willkommen, nicht nur dienstlich, sondern auch privat. Er hatte zuletzt nicht geglaubt jemals wieder jemanden Vertrauen zu können. Aber er war sich sicher, diese Leute waren es wert seine Mauern einzureißen und es zu probieren, diese Leute würden von nun an nicht nur seine Kollegen sein, nein auch seine Freunde. Und vielleicht auch eines Tages so etwas wie eine Familie, eine Familie die Alexander Brandt nie wirklich hatte und doch dringen brauchte. Wohlmöglich war dies das Ende vom Lonesome Warrior.