Beiträge von Mikel

    Es kostete Ben am Sonntagmittag einige Überwindung zu Anna ins Auto zu steigen, um die Einladung zum Mittagessen bei seiner Schwester anzunehmen. Der Zorn gegenüber seinem Schwager Peter schwelte noch unterschwellig in ihm. Mit Engelszungen redete Anna während der Fahrt auf ihren Freund ein. Was Ben nicht wusste, hinter seinem Rücken hatten sich Anna und Julia zusammengetan und sich einen Plan ausgedacht, um die beiden Streithähne wieder miteinander zu versöhnen.

    Julia und ihr Mann wohnten seit einem knappen Jahr in der Villa von Konrad Jäger. Einen Teil der Räumlichkeiten hatte ihnen Bens Vater nach seinem Herzinfarkt zu Verfügung gestellt. Dank eines kleinen Anbaus und einigen Umbauarbeiten innerhalb des Hauses, hatten die beiden jungen Leute einen eigenen Seiteneingang und ein eigenes, von Konrads Wohnräumen abgegrenztes Reich.

    Julia öffnete die Haustür und Ben konnte gar nicht anders, als seine Schwester in den Arm zu nehmen und herzlichst an sich zu drücken, soweit das mit ihrem vorgewölbten Bauch möglich war. Er hatte die vergangen vier Wochen nur mit ihr telefoniert und als sie so vor ihm stand, wurde ihm bewusst, wie sehr er seine Schwester vermisst hatte. Er freute sich auf das Baby. Dank der Vorsorgeuntersuchungen wussten die werdenden Eltern, dass es ein Junge werden würde. Und klar, für Julia stand fest, dass ihr Bruder Patenonkel werden würde.

    „Du bist aber auseinander gegangen Schwesterherz“, meinte Ben mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht. Mit seiner Hand streichelte er zärtlich über ihren Babybauch. „Der kleine Mann da drinnen, ist ganz schön gewachsen, seit ich dich das letzte Mal gesehen habe.“ So als hätte das Ungeborene seine Worte verstanden, verspürte er einen leichten Tritt gegen seine Hand. „Oha!“ lachte er auf. „Da hat jemand Temperament!“ Ben war in diesem Augenblick so glücklich und dankte seiner Freundin innerlich dafür, dass sie ihn zu diesem Besuch mehr oder weniger gezwungen hatte. Die beiden Frauen begrüßten einander nicht weniger herzlich.

    Im Esszimmer trafen sie auf Peter, Bens Schwager, der sich sehr zurückhielt. Auch während des Mittagsessens beteiligte sich Julias Mann kaum an dem Tischgespräch. Das vorherrschende Thema zwischen den beiden jungen Frauen drehte sich, wie sollte es anders sein, um das ungeborene Baby. Nach dem Essen begaben sich Anna und Julia in das zukünftige Kinderzimmer im ersten Stock. Bis auf die Terrasse hörte man die beiden jungen Frauen miteinander kichern. Julia führte ihrer Freundin Anna ihre neuesten Teile der Babyausstattung vor. Das vorherrschende Satz war „Oh, wie süß ist das denn!“

    Die beiden jungen Männer hatten sich mit einem Espresso auf die Terrasse begeben. Peter zog nervös an seiner Zigarette. Schuldbewusst blickte er auf den Terrassenboden aus italienischem Marmor. „Ich … ähm … ich … möchte mich … bei dir entschuldigen Ben!“ quetschte er heraus, schaffte es jedoch nicht, dabei Ben in die Augen zu blicken. „Das mit dem Privatdetektiv tut mir leid. … Ich habe wohl etwas überzogen reagiert!“ versuchte er sich zu rechtfertigen
    .
    Ben dachte an das, was ihm seine Freundin eingeschärft hatte. Beherrsche dich und flippe nicht aus, redete er sich ein, es geht um deine Schwester. Deutlich hörbar atmete der dunkelhaarige Mann aus und nuschelte: „Ich nehme die Entschuldigung an, Peter. Doch mach so etwas nie wieder! … Verstehst du! … Gerade du! …“ Ben stand an der Brüstung der Terrasse und blickte hinunter. Seine Hände hatte er abgestützt. Dort unten hatten seine Schwester und Peter vor gut zwei Jahren geheiratet. Die dramatischen Ereignisse des damaligen Tages kamen ihm wieder in den Sinn und Ben drehte sich um. Er stellte sich direkt vor Peter und zwang seinen Schwager ihm in die Augen zu blicken.

    „Weißt du was Peter? Ich habe dich nie gefragt, woher du das Geld genommen hast, um deine Schulden an diesen Kredithai zurückzuzahlen! … Ich habe nie ein Wort über deine Geldprobleme bei meinem Vater verloren … dir nie Vorhaltungen gemacht! … Niemals! … Für mich war nur immer ein Punkt wichtig, dass meine kleine Schwester Julia glücklich ist! Ich weiß, dass sich bei dir und Vater immer alles ums Geld dreht! Geld … Geld und nochmals Geld.“ Ben verzog bei diesen Worten sein Gesicht zu einer abfälligen Grimasse und machte mit der Hand eine wegwerfende Geste. „Doch gerade du solltest doch wissen, dass es im Leben noch etwas anderes gibt, was viel wichtiger ist: die Liebe. … Gönnst du mir mein Glück nicht? … Dass ich in Anna die Frau fürs Leben gefunden habe?“

    Peter schwieg betroffen. In seiner Mimik arbeitete es.

    Ben sprach weiter „Ich beneide dich nicht um den Job in der Firma meines Vaters. Ich konnte damit noch nie etwas anfangen. Dieses Gerede um Geld und Macht war mir noch nie wichtig! …Verstehst du! …“

    „Es ist gut Ben!“ fiel ihm Peter ins Wort „es ist gut! … Ich weiß nicht, welcher Teufel mich da geritten hat! …“ verzweifelt suchte er nach Worten, um sich zu verteidigen. Er kam nicht mehr dazu. Fröhliches Lachen erklang aus einem der Fenster über der Terrasse. Aus dem geöffneten Fenster blickte Julia auf die Terrasse herunter und rief in Richtung Ben.

    „Hallo Bruderherz strenge dich mal an! Anna ist völlig aus dem Häuschen, seit sie die Babykleidung für dein kleines Patenkind gesehen hat.“ Sie zeigte ihm einen Baby-Strampler. „Na wäre das nichts für euch?“

    „Nee, lass mal Julia! Anna und ich lassen uns noch ein bisschen Zeit mit Nachwuchs!“

    Der Rest des Nachmittags verlief relativ ausgeglichen. Zwischen Ben und Peter war noch nicht die alte Harmonie von früheren Zeiten zu spüren. Doch die beiden Damen registrierten beruhigt, dass die beiden Männer sich zumindest wieder über Autos und Motorräder unterhielten. Da die hochschwangere Julia bereits seit einigen Tagen leichte Wehen hatte, hatte ihr Frauenarzt empfohlen, viel zu ruhen und sich nicht mehr anzustrengen. Ben und seine Freundin verabschiedeten sich früher als ursprünglich geplant. Auf der Rückfahrt drehte sich das Gespräch von Anna und Ben natürlich um das ungeborene Baby und Julia.

    Autsch <X<X;(;(;(
    das war eine krasse Aktion von Semir gegenüber Ben ... aber was blieb unserem kleinen Türken denn anderes übrig ;(
    zumindest hat Semir aus den wenigen Worten von Ben verstanden, was sich im Kopf seines Freundes abspielt
    ich hoffe inständig, dass Semir verstanden hat, welche Hilfe Ben noch dringend benötigt
    und auf der anderen Seite hoffe auch ich, dass die Brasilianerin richtig lag und die Behandlung endlich die entscheidende Wirkung zur Besserung zeigt
    das wäre wohl auch der rettende Ausweg für Sarah
    Respekt vor dem Klinikpersonal .. doch auch hier drängt die Zeit, das Wochenende ist bald vorbei

    Dort angekommen, stellte er erleichtert fest, dass mit seinem Partner alles in Ordnung war und auch Semir die Situation völlig unter Kontrolle hatte, dank der Verstärkung.

    „Hast du den Fahrer?“, erkundigte sich der Ältere beim Jüngeren.

    „Wie man es nimmt! Der Kerl wollte Kühlerfigur spielen und ist stockvoll in ein Auto gerannt, den werden die Jungs wohl von dem Steinblock, auf dem er gelandet ist, runter kratzen müssen!“, lautete der trockene Kommentar des jüngeren Kommissars, der damit die dramatische Situation und seine eigenen Emotionen etwas überspielen wollte, „Und bei dir?“ Sein Blick schweifte in die Runde. „Was war bei dir los?“

    „Ich musste ein paar Mal in die Luft schießen, sonst hätten die Brummi-Fahrer unsere Freunde hier abgeschlachtet!“

    Dabei deutete er auf drei Verdächtige, die bereits Handschellen trugen und in zwei Streifenwagen verfrachtet wurden. Nach und nach trafen noch mehr Streifenwagen und der Rettungsdienst ein. Zum Schluss kamen die Kollegen von der KTU. Bis alle Spuren und Beweise mit Hilfe der Kollegen gesichert waren, alle Zeugen befragt waren, setzte bereits am Horizont die Morgendämmerung ein.

    Völlig erschöpft kehrten Ben und Semir auf die PAST zurück, auf der sie von Frau Krüger erwartet wurden. Die Verdächtigen waren von ihr und Kollegen des LKAs bereits vorab verhört worden und auf dem Weg zur JVA Ossendorf. Ohne zu zögern, hatte der Richter Haftbefehle erlassen.
    Innerlich bereite Ben sich schon darauf vor, von seiner Chefin wieder mal einen Einlauf zu bekommen, weil sie sich nicht an die Anweisungen gehalten hatten und auf einem anderen Teilstück der Autobahn, als abgesprochen, aufgehalten hatten. Ihr Kommentar beim Telefonanruf vor einigen Stunden verhieß nichts Gutes. Mit verschränkten Armen erwartete sie ihre beiden Kommissare bereits in der Nähe der Eingangstür.

    „Gute Arbeit, Männer!“, begrüßte sie Ben und Semir, die überrascht, die Augenbrauen hoben. Ein Lächeln huschte über ihren Mundwinkel, als sie den verdutzten Gesichtsausdruck ihrer Kommissare sah. „Wenn sie ihre Berichte fertig geschrieben haben, legen sie diese auf meinen Schreibtisch. Anschließend können sie Feierabend machen! So wie es aussieht, haben sie tatsächlich einen Volltreffer gelandet. Glückwunsch Jungs! … Sprich die Nachtschicht morgen entfällt und ich sehe sie erst am Montagmorgen zur Frühschicht wieder meine Herren!“

    *****

    Semir verbrachte an seinen beiden freien Tagen jede mögliche Minute mit seiner Familie oder mit Andrea alleine. Er ließ nichts unversucht, um sich mit Andrea wieder zu versöhnen, signalisierte seine Bereitschaft für Veränderungen. Aber seiner Frau fiel es nicht leicht, ihrem Mann einfach so seine Fehler zu verzeihen. Zu oft, war sie in der Vergangenheit von ihm enttäuscht worden, hatte er ihr Versprechungen gemacht und diese nicht eingehalten. Sie machte ihm klar, dass, wenn ihre Beziehung, ihre Ehe, eine neue Chance bekommen sollte, sich einiges im Familienleben und ihrem Zusammenleben grundlegend ändern musste, er sich verändern musste. Andrea stellte ihren Mann Bedingungen, bei denen der Türke erst einmal schlucken musste. Sie beharrte darauf, zumindest wieder halbtags zu arbeiten und wollte die Stelle in der Staatsanwaltschaft annehmen. Auch der Auszug aus dem gemeinsamen Haus war unabdingbar, entweder als geschiedene Eheleute oder in ein gemeinsames neues Domizil als Familie Gerkhan.

    Der Türke brauchte ebenso ein bisschen Bedenkzeit, vor allem Andreas Bedingung einen gemeinsamen Gesprächstermin bei dem Psychologen Dr. Eberlein wahrzunehmen, stellte für ihn eine riesige Hürde dar. Deshalb verbrachte der kleine Türke den Sonntagnachmittag alleine mit seinen Kindern im Kölner Zoo. Als er seine rumtollenden Mädchen auf dem Abenteuerspielplatz beobachtete, hatte er das Gefühl einen Spiegel vorgehalten zu bekommen, der ihn mehr als deutlich zeigte, welchen Stellenwert seine Familie in seinem Leben besaß. Am späten Abend brachte er die beiden Mädchen zurück zu ihrer Mutter.

    Aida und Lilly stürmten in das Haus ihrer Großeltern und plapperten munter drauf los, erzählten von ihren Erlebnissen im Zoo, dem Abendessen in der Pizzeria und der Rieseneisportion als Nachtisch. Mit einem Lächeln auf den Lippen blieb Andrea währenddessen am Gartentor stehen.

    „Der Nachmittag hat den Mädels scheinbar riesigen Spaß gemacht! Ich …!“

    „Andrea!“ fiel ihr Semir ins Wort und hielt sie fast schon zärtlich am Arm fest. „Ich habe nachgedacht. Heute Nachmittag … über die Kinder … uns beide …!“ er suchte irgendwie verzweifelt nach den richtigen Worten. „Du hast in vielen Dingen Recht. … Mach den Termin bei diesem Psychologen! Ich werde mitkommen, versprochen!“

    Die Augen von Andrea leuchteten auf.

    „Ehrlich?“

    Er bewegte den Kopf auf und ab. „Ja! Versprochen! … und keine unerwarteten Zwischenfälle werden mich davon abhalten!“

    Sie hauchte ihm zum Abschied einen Kuss auf die Lippen, der Erste seit einer gefühlten Ewigkeit.

    ich habe gerade Silli's Feed gelesen .... und ja ähnliche Gedanken spuckten auch mir im Kopf herum
    was geht in Kevin vor ... was nimmt er wahr? ... Welche Worte nimmt er wahr?
    man hat so viele Filmszenen im Kopf ... steht sein Geist neben ihn und beobachtet Ben ... Jenny
    berühren ihn ihre Worte ... hauchen ihm Lebensmut und Willen ein?
    oder ist er auf der sogenannten anderen Seite und trifft seine Schwester Janine wieder
    ein Kapitel, das einem emotional tief berührt ...

    ich versuche gerade mal alle Fakten zu analysieren ...
    Schlimmster anzunehmender Fall: Sarah hat sich tatsächlich bei Ben angesteckt <X<X<X;(
    und ihr Zustand ist richtig kritisch, auch wenn sie scheinbar noch in der Lage ist, etwas von ihrer Umwelt mitzukriegen
    große Frage: Wie wirkt der Orchideenextrakt? ... Wäre er auch bei Sarah die Hoffnung auf Rettung
    in einem stimme ich Sabrina zu: Bens Zustand hat sich nicht verschlechtert und ich bin immer noch am Überlegen, ob er noch die entscheidende vierte Gabe braucht, bis die entscheidende Wende eintritt
    und zu seiner Psyche ... sein Verhalten Semir gegenüber sagt alles: Das ist noch eine Großbaustelle
    mal gespannt, ob Einstein noch ein Geheimnis um diesen Orchideenextrakt lüften kann ... ich denke, der wird alle Register seines Könnens und Wissens ziehen

    der einzige Lichtblick des Kapitels: Hotte hat seine OP gut überstanden :)
    ich denke, niemand möchte mit Jenny tauschen
    die Situation am Krankenbett ... ihre Gedanken hast du wieder einmal super rüber gebracht
    momentan glaube ich, dass Jenny ihrem Kevin überall hin folgen würde ... wenn ... ja wenn er wieder aufwacht

    Durch Handzeichen gab Semir seinem jüngeren Kollegen zu verstehen, dass er einen der Typen ausschalten sollte, während er sich um dem anderen kümmerte. Von hinten näherte sich Ben leise den etwa gleich großen Mann an. Bevor dieser so richtig begriff, was los war, hatte ihn der jüngere Kommissar mit einem gezielten Hieb seines Pistolenknaufs auf den Kopf ins Land der Träume geschickt. Vorsichtig ließ er den Bewusstlosen zu Boden gleiten und legte ihm Handschellen an. Auf der anderen Seite des LKWs gab ihm Semir durch ein Handzeichen „Daumen hoch“ zu verstehen, dass auch seine Aktion erfolgreich war. Jetzt galt es die restlichen Typen zu stellen. Wieder zählte der Ältere über Handzeichen runter … drei … zwei … eins … null – Faust! … Fast synchron schrien die beiden Kommissare lauthals ihren Befehl.

    „Halt Polizei! … Waffen fallen lassen! … Stehen bleiben und Hände an die Bordwand des LKWs!“

    Dabei näherten sie sich mit gezückten und entsicherten Schusswaffen dem Kleintransporter und den Verdächtigen an. Nur die Diebe dachten überhaupt nicht daran sich zu ergeben und der Aufforderung der Polizisten Folge zu leisten. Der nächste Befehl blieb Semir förmlich in der Kehle stecken. Die Hecktüren des Transporters wurden aufgestoßen und eine weitere Person mit einer Maschinenpistole in der Hand erschien. Ohne Warnung eröffnete der Tatverdächtige das Feuer in Richtung auf die Polizisten. Das Mündungsfeuer am Maschinengewehr blitzte auf.

    Gerade noch rechtzeitig schaffte es Ben mit einem wagemutigen Hechtsprung hinter dem Reifen eines LKWs Deckung zu finden. Er atmete kurz durch, drehte sich um die eigene Achse und erwiderte auf dem Boden liegend das Feuer. Die nächste Salve des Verdächtigen ging in seine Richtung. Bei jedem Einschlag einer Kugel in den Boden spritzten kleine Erdbrocken auf.

    „Oh Fuck!“ entfuhr es Ben wütend, als die Erdklumpen auf ihm niederfielen. Er rollte sich erneut um die eigene Achse und bekam ein freies Schussfeld auf den Kleintransporter. Mit gezielten Schüssen gelang es Ben, die Hinterreifen des Fahrzeugs zu zerschießen. Seine Gegner heulten wütend auf, als er ihnen ihre mobile Fluchtmöglichkeit geraubt hatte. Es war Semir, der den Heckenschützen im Heck des Transporters mit einem gezielten Schuss außer Gefecht setzte. Sein schmerzerfüllter Schrei durchdrang die Nacht.

    Geweckt durch den Lärm des Schusswechsels, waren inzwischen aus den geparkten LKWs deren Fahrer herausgekrochen. Der eine oder andere rieb sich verschlafen über die Augen und versuchte herauszufinden, was um ihn herum geschah. Semir brüllte ihnen hektisch zu.
    „Im Fahrzeug bleiben! … Polizei …. Verschwinden sie aus der Schusslinie!“
    Der Kommissar lief zum verletzten Heckenschützen hinüber und kickte dessen Maschinengewehr zur Seite. Trotz der Verwundung legte er ihm Handschellen an. Die drei anderen Diebe hatten zwischenzeitlich auch kapiert, dass dieser Überfall gescheitert war und suchten zu Fuß ihr Heil in der Flucht.

    Zeitgleich hatten ein paar entschlossene Brummi Fahrer recht schnell begriffen, was hier auf dem Rastplatz sich abspielte und ließen sich von den umherfliegenden Kugeln bzw. den gezogenen Waffen der Täter nicht abschrecken. Gewarnt durch den gewaltsamen Tod ihres Kollegen vor einigen Tagen, hatten sie Baseballschläger und andere Verteidigungsmittel in ihren Fahrerkabinen gelagert, um sich im Falle eines Angriffs ihrer Haut erwehren zu können. Ihre Übermacht bereitete der Flucht von den drei Verdächtigen ein schnelles Ende. Eingekesselt von den wütenden Fahrern blieb denen gar nichts anders übrig, als sich zu ergeben.

    Der Fahrer des Kleintransporters ergriff ebenfalls zu Fuß die Flucht. Während Semir den Tatort absicherte, verfolgte Ben den Verdächtigen. Leichtfüßig sprang der Mann über die Leitplanken und Absperrungen des Parkplatzes und eilte in Richtung der Fahrstreifen der Autobahn. Dabei übersah der Verdächtige einen PKW, dessen Fahrer zurück auf die Autobahn wollte, bereits beschleunigte und zur nächtlichen Stunde den rennenden Mann zu spät erkannte. Frontal wurde der Flüchtige von dem hellen Fahrzeug erfasst und durch die Luft gewirbelt. Er landete auf einem Findling, der auf dem Grünstreifen das unerlaubte Parken verhindern soll.

    Ben stoppte seinen Lauf ab. Ein Schauer rann ihm über den Rücken, beim Anblick des Unfallopfers. Langsam näherte er sich dem Mann und prüfte an der Halsschlagader, ob der Mann noch lebte. Nichts! Gar nichts! Der Kopf lag in einer unnatürlichen Haltung und eine Blutlache breitete sich unaufhaltsam darunter aus, tropfte über den Stein gen Boden. Der Fahrer des PKWs war ausgestiegen. Die spärliche Beleuchtung des Parkplatzes reichte aus, damit Ben erkennen konnte, wie kreidebleich der ältere Herr war und zitterte.
    „Ich habe ihn nicht gesehen … ich habe ihn nicht gesehen!“ murmelte er völlig geschockt vor sich hin. „Das müssen sie mir glauben … Sie haben es doch auch gesehen!“
    Beschwörend hob der Grauhaarige seine Hände entgegen. Im Hintergrund flackerten am nächtlichen Himmel Blaulichter auf. Die Sirenen wurden von Sekunde zu Sekunde lauter. Die Kollegen, die Frau Krüger zur Verstärkung geschickt hatte, waren in Anmarsch.
    „Beruhigen sie sich! …. Sie können nichts dafür!“, redete der junge Kommissar auf den geschockten Mann ein. Im fahlen Licht konnte er erkennen, wie der Mann vor Aufregung an seine Brust auf Höhe des Herzens griff. „Atmen sie langsam ein und aus!“ Ben schob den älteren Herrn vom Unfallopfer weg und über gab ihn an einen der Kollegen aus den ersten Streifenwagen, die mittlerweile am Tatort eingetroffen waren. „Ruf ihm am besten einen Rettungswagen!“ Mit Hilfe eines anderen Kollegen des Streifendienstes sicherte er die Unfallstelle ab und warf eine Decke über das Unfallopfer.

    Ben machte sich Sorgen um seinen Partner. Im Hintergrund waren nochmals Schüsse gefallen. Nachdem er sich sicher war, dass seine Kollegen alles im Griff hatten, eilte er sorgenvoll im Laufschritt zurück zum Sprinter.

    das ist mir zu glatt
    Ferge serviert seinen Mitarbeiter auf den Silbertablett als Attentäter
    ... das passt nicht ... da passt was nicht :/:/
    diese Lösung wäre viel zu einfach für dich Campino :D
    ich hoffe nur, dass Semir und Frau Engelhardt weiter nachdenken ...
    vielleicht findet ja Einstein noch was

    herzlichen Glückwunsch lieber Urologe ... ich dachte, du hast mit deinem Kollegen Übergabe gemacht
    dem muss doch auch die Ursache der Verletzungen genannt worden sein
    gerade in solch einen sensiblen Körperbereich sollte ein Arzt doch wissen, was psychisch in einem misshandelten Patienten vorgeht
    für mich ist der wie ein Metzger rangegangen

    zumindest die Krankenschwester benutzt ihren Kopf und erkennt das eigentliche Problem von Bens Abwehrhaltung ... na dann warten wir mal ab, ob eine Frau als Psychologin an Ben ran kommt

    ach ... ich warte immer noch auf die Wirkung des Wundermittels
    aber zumindest ist bei Ben mal angekommen, dass mit seiner Sarah was ist
    und der arme Ben ist halt psychisch immer noch in seinem Folterkeller .

    ups ... jetzt bin ich aber total überrascht
    was geht denn da bei dem Verhör ab?
    Lassen Frege und Bastian Torben ins offene Messer rennen????
    ich dachte, die hätten ihre Aussagen abgesprochen oder ist da doch eine Portion gesundes Misstrauen gegenüber Torben da
    Trauen sein Partner Bastian und Frege Torben diesen Mordanschlag zu.

    ich sage es ja, du bist immer für überraschende Wendungen gut :thumbup:

    War er es, war er es nicht???? :?:
    Auf Torben wäre mein Verdacht auch gefallen und kein Wunder, dass Anna Engelhardt nach der Drohung am Vortrag die gleiche Idee hatte
    Ein wasserdichtes Alibi sieht auf jeden Fall anders aus. Und Ferge beschützt seine Männer wieder, indem er sogar lügt!!!! Da verschlägt es mir schon die Sprache
    Egal was Torben behauptet, mir geht es wie Bastian. Kann man ihm glauben?
    Auf der anderen Seite, die Liste von möglichen Attentätern ist lange … ich sage nur Anis

    „Was hältst du davon, wenn wir die nächste Rastanlage ansteuern? Dann sehen wir ja, ob er uns folgt!“

    Ben nickte zustimmend und beobachtete weiter das verdächtige Fahrzeug. Und tatsächlich, als Semir den Blinker setzte, um von der Autobahn abzufahren, folgte ihnen das auffällige Auto mit gebührendem Abstand.

    „Schauen wir uns die Galgenvögel mal näher an?“, schlug Ben vor.

    Obwohl es schon früher Abend war, war der Rasthof noch nicht mit LKWs überfüllt, deren Fahrer für die Nacht einen Schlaf- und Ruheplatz benötigten. Langsam rollte der silberne BMW durch die Parkreihen. Suchend blickten sich die beiden Autobahnpolizisten nach einem passenden Parkplatz, ein wenig abseits, um.

    „… Park dort drüben ein und dann knöpfen wir uns die Typen einmal vor!“

    Ben zeigte auf eine großzügige Parklücke am Ende der ausgewiesenen Parkfläche für PKWs.
    Im Schritttempo befuhr der schwarze Toyota die Parallelspur des Parkplatzes und schien gleichfalls eine Parklücke zu suchen. Das Fahrzeug setzte an, einzuparken. Der Fahrer hatte den Toyota angehalten, als die beiden Kommissare den silbernen BMW verlassen hatten und auf die Verdächtigen zusteuerten.

    Im schwarzen RAV4 blaffte der Beifahrer seinen jüngeren Fahrer wutentbrannt an.
    „Hau ab! … Die Bullen haben was gemerkt! … Die laufen direkt auf uns zu! … Los mach schon! … Licht aus! Und zurück auf die Autobahn!“
    Der Fahrer startete den Motor und setzte seinen Toyota rücksichtslos zurück und beschleunigte das Fahrzeug, so dass die Reifen durchdrehten. Mit völlig überhöhter Geschwindigkeit raste das verdächtige Fahrzeug zurück auf die Autobahn.
    „Du Trottel, das nächste Mal hältst du mehr Abstand, wenn ich es dir befehle!“ grummelte der Beifahrer des schwarzen Fahrzeugs verärgert weiter und überzeugte sich durch einen Blick über die Schulter, ob ihnen die Autobahnpolizisten folgten.

    Selbst ein Zwischenspurt half Ben nichts. Er hatte nicht einmal den Hauch einer Chance das Nummernschild entziffern können.
    „Hast du dir das Kennzeichen merken können?“, erkundigte er sich etwas außer Atem beim Älteren. Der schüttelte den Kopf.
    „Verfolgen ist zwecklos, den kriegen wir in dem Feierabendverkehr sowieso nicht mehr!“, stellte der Türke fest.
    „Naja, dann könnten wir ja eine kleine Kaffeepause einlegen und Hunger habe ich auch!“ meinte Ben und deutete auf die Raststätte, „außerdem stehen hier so viele LKWs rum, kontrollieren wir halt hier und nicht hundert Kilometer weiter südlich! Ich habe nach den letzten Nächten sowieso das Gefühl, die Typen wissen genau wo wir Streife fahren.“

    Sie beratschlagten noch kurz, ob sie sich bei der Zentrale abmelden sollten, ließen es aber sein. Den Anschiss von der Krüger konnten sie sich auch noch morgen früh abholen. Semir parkte seinen BMW nochmals um, um nachts möglichst einen guten Überblick auf die parkenden LKWs zu haben. Währenddessen holte Ben belegte Brötchen und für jeden einen Becher Kaffee. Zäh zogen sich die nächsten Stunden dahin. Mehr als einmal gähnte Ben herzzerreißend vor sich hin.

    Es war bereits weit nach Mitternacht. Die beiden Autobahnpolizisten wollten die Aktion schon abbrechen, als Semir ein paar verdächtige Männer entdeckte, die aus einem Sprinter ausgestiegen waren und zwischen den LKWs herumschlichen, als suchten sie etwas Bestimmtes. Er stupste Ben an, der vor sich hindöste.

    „Ssst, wach auf! … Siehst du die Kerle dort drüben, die zwischen den LKWs mit der gelben Plane herumschleichen!“

    Innerhalb einer Sekunde war der Dunkelhaarige hellwach. Mit seiner Linken griff er zum Mikro der Funkanlage und blickte seinen älteren Kollegen fragend an. Dieser schüttelte ablehnend den Kopf.

    „Lass mal! … Ist mehr so ein Bauchgefühl! Wir rufen die Kavallerie erst, wenn wir einen Treffer gelandet haben.“

    So leise wie möglich verließen die beiden Polizisten ihr Dienstfahrzeug, zogen ihre Schusswaffen aus dem Holster und entsicherten diese. Stumm, mit Handzeichen verständigten sich die beiden Freunde. Als einer der Verdächtigen ein Taschenmesser aus der Hosentasche zog und mit der Klinge die Plane des LKWs aufschlitzte, war Ben und Semir klar, dass sie vermutlich einen Volltreffer gelandet hatten. Der Jüngere blieb ein bisschen zurück und zückte wie vereinbart sein Handy, leise fast schon flüsternd informierte er die Dienststelle. Zu seiner Überraschung antwortete Kim Krüger am Ende der Leitung. „Guten Abend Frau Krüger! Jäger hier! … Keine Vorträge! Hören sie mir einfach zu! Semir und ich befinden uns auf der Rastanlage Frechem in Fahrtrichtung Aachen. Wir brauchen dringend Verstärkung. Schicken Sie alles her, was verfügbar ist. Die Kerle, die die LKWs ausrauben, schlagen hier gerade zu.“
    „Jäger, sind Sie sich sicher?“
    „Ja, wir sind uns absolut sicher!“

    Bevor die Chefin zu einer weiteren Erwiderung oder Frage ansetzen konnte, hatte Ben das Gespräch beendet. Jedoch entwickelten sich die Dinge so rasend schnell, dass keine Zeit mehr blieb, um auf die Verstärkung zu warten.

    Jede Deckung ausnutzend, huschte Ben näher an den Tatort heran. Sein Freund benötigte dringend seine Rückendeckung. Das musste der dunkelhaarige Kommissar der Diebesbande zugestehen, die Typen waren ein eingespieltes Team, die diese Aktion bestimmt nicht das erste Mal durchführten. Alle drei Männer, die umher schlichen, waren in dunklen einteiligen Arbeitsanzügen gekleidet. Ihre Gesichter wurden von Sturmmasken verborgen. Und sie waren bewaffnet und gefährlich! Deutlich zeichneten sich im schwachen Licht der Parkplatzbeleuchtung ihre Schusswaffen ab, die sie in Holstern an der Hüfte trugen. Während einer der Diebe geschickt auf die Ladefläche des LKWs kletterte, fuhr ein weiterer Verdächtiger den dunklen Sprinter ohne Aufschrift zum Abtransport der gestohlenen Ware näher heran. Zwischen den Reihen der parkenden LKWs waren sie vor ungewollten Blicken gut geschützt. Der Kleintransporter hielt vor dem Zielobjekt an und der Motor verstummte. Zwei weitere bullige Typen stiegen aus dem Kleintransporter aus und blickten sich sichernd um. Scheinbar sollten sie die Aktion absichern und unerwünschte Zuschauer vom Eingreifen abhalten. Sie teilten sich auf.

    ich pflichte Silli bei ... ein sehr emotional beschriebenes Kapitel
    und bei Campino ist alles möglich ... innerlich habe ich mich auch schon darauf eingestellt ...
    einer der Hauptakteure wird sterben ... nur wer?

    was soll man nach dem Kapitel noch sagen ;(;(;(
    schlimmer geht immer ... Ben verrennt sich völlig in seinem Fieberwahn, wobei ... verdenken kann man es ihm nicht
    und ja .. ich bin gespannt, ob er die Nachricht von Semir wegen Sarah verstanden hat und vor allem wie er sie aufnehmen wird
    Sarah werden ja zumindest ihre Eltern zur Seite stehen
    ich vermute mal, bei Ben stehen einige Folterminuten mit dem Urologen an und diese Behandlung, auch wenn sie medizinisch notwendig ist, wird seiner angeschlagene Psyche auch noch eines drauf setzen
    Ich hoffe ja immer noch auf die Wirkung des Wundermittels, wobei das nur die körperlichen Leiden heilen wird ... der Rest ... <X<X<X

    Warten ... einfach nur Warten ... und jede Minute erscheint endlos
    wer es selbst einmal erlebt hat, kann sich vorstellen, wie sich Jenny, Semir, Andrea und auch Frau Engelhardt fühlen
    und wieder schaffst du es, diesem Kapitel so ein kleines i-Tüpfelchen aufzusetzen mit der Einbeziehung von Hotte :thumbup:
    geht es noch emotionaler für den Leser
    die gute Nachricht, als solches interpretiere ich es mal, Kevin lebt noch ... zum Rest sage ich nichts, denn du kennst meine Herzenswünsche Campino
    und bitte ... auch für Hotte soll alles gut ausgehen

    Auf der PAST …. Am Abend …

    Ben kam mit einem flauen Gefühl im Magen pünktlich zu Dienstbeginn an. Der neuerliche Streit am Morgen mit seinem Partner hatte doch tiefere Spuren in seinem Seelenleben hinterlassen, als er anderen gegenüber zugeben wollte. Erwartungsgemäß war sein türkischer Kollege wieder einmal vor ihm da, sein BMW parkte bereits am gewohnten Platz. Als er das gemeinsame Büro betrat, erwartete ihn eine Überraschung. Auf seinem Schreibtisch stand eine Tasse mit dampfenden Kaffee und dazu ein Teller voller Schoko-Muffins. Dies entlockte ihm ein überraschtes: „Wow! Was ist denn hier ausgebrochen?“

    Hinter ihm erklang die Stimme von Semir: „Guten Abend Partner!“

    Ben drehte sich um und blickte seinem Kollegen mit einem fragenden Ausdruck im Gesicht an.
    „Guten Abend! Willst du mich jetzt vergiften, nach der Ansage von heute Morgen?“

    Der Türke schüttelte leicht verlegen den Kopf. „Vergiften? ….Nein! … Nein!“ Und lachte beschämt auf, „nein, höchstens wenn der Kaffee kalt wird und dadurch nicht mehr schmeckt, gilt das vielleicht sogar als ein Attentat.“ Der Ältere schluckte und man merkte, wie er nach den richtigen Worten suchte. „Ich … ich wollte mich bei dir entschuldigen Ben. … Tut mir Leid, … wirklich aufrichtig leid, was ich dir alles in den letzten Tagen an den Kopf geknallt habe. … Ich war wohl ein riesen A.rschloch, so wie ich mich dir gegenüber verhalten habe! … und nicht nur dir gegenüber … “ Er hob entschuldigend die Hände und stand wie ein reuiger Sünder mit hängenden Schultern vor Ben, „Du hattest Recht, mit dem was du gesagt hattest. Vielleicht habe ich tatsächlich noch so einen Einlauf von dir wie heute Morgen gebraucht, um mal aufzuwachen und zur Vernunft zu kommen. …!“ Er verdrehte seine Augen hilfesuchend nach oben, kniff die Lippen zusammen … „Ich war heute Nachmittag vor Dienstbeginn bei Andrea und habe mit ihr gesprochen!“ fügte er erklärend hinzu.

    „Und?“

    „Ich glaube, wir haben seit Monaten das erste Mal wirklich mit einander gesprochen … ich … !“ gab Semir kleinlaut zu und verstummte, dachte nach bevor er fortfuhr. „Es ist alles nicht so einfach, wie ich es mir vorgestellt habe. … Ich habe in der letzten Zeit so viel Mist gebaut … Andrea bleibt vorerst bei ihren Eltern mit den Kindern …“ Er nickte zuversichtlich … „Aber der Anfang ist gemacht!“

    Der dunkelhaarige Kommissar schnaufte erleichtert durch, ging auf seinen Freund zu und schlug in die dargereichte Hand ein. Mit einem leichten Brennen in den Augen und der Kehle zog er seinen kleineren Partner zu sich heran und nahm ihm in die Arme.
    „Schwamm drüber, die Sache zwischen uns beiden ist schon vergessen!“
    Ben spürte wie der Körper des Türken bebte. Er hielt seinen Freund einfach nur fest. So leicht, wie ihm diese Worte über die Lippen gingen, entsprach das nicht seinem Gemütszustand. Die vergangenen Tage, das frostige Klima zwischen ihm und Semir hatten ihn psychisch schwer belastet. Mehr als einmal hatte sich der junge Polizist schwere Vorwürfe gemacht, ob er zu weit gegangen war … ihre Freundschaft aufs Spiel gesetzt hatte, die ihm doch so viel bedeutete…
    „… Ist schon ok, Partner! Mach dir keine Gedanken mehr! Dafür sind ja Freunde da! Schau einfach nur, dass du die Sache mit Andrea wieder hinkriegst. … Ihr beide wieder einen gemeinsamen Weg zueinander findet. Ehrlich, ich wünsche es euch von Herzen!“
    Die Erleichterung war ihm anzuhören. Freundschaftlich klopften sich die beiden Kommissare auf den Rücken. Täuschte er sich oder schniefte Semir tatsächlich leise.

    Ben marschierte zurück an seinen Schreibtisch, lümmelte sich in seinen Bürostuhl und machte sich über die Muffins her. Mit einem Grinsen im Gesicht hielt er den Teller mit dem Letzten seinem gegenüber hin „Willst du auch einen?“
    Bis er sich verguckt hatte, hatte sich sein Partner den letzten geschnappt. Ben betrachtete nachdenklich seinen Schreibtisch, auf dem mal wieder das Chaos regierte. Aktenberge stapelten sich links und rechts von der Tastatur, Berichte der Spurensicherung über die Tatorte der LKW Überfälle, dazwischen Anfragen des LKAs, die Informationen wollten. Ben seufzte aus tiefster Seele auf. Nein, nach dieser Art von Arbeit stand ihm nicht der Sinn.

    „Hast du Lust auf Berichte lesen und schreiben?“, fragte der Jüngere den Älteren mit so einem hilflosen Unterton in der Stimme und einem verzweifelten Ausdruck in den Augen. „Komm Semir, lass uns eine Runde Streife fahren. Vielleicht entdecken wir ja was in Zusammenhang mit den Überfällen!“

    Diese Aussage und der Anblick von Ben dabei zauberten bei dem kleinen Türken ein feixendes Grinsen auf dem Gesicht. Der Ältere schnappte sich seinen Autoschlüssel und meinte nur. „Unter der Voraussetzung, dass ich heute zur Abwechslung mal wieder fahre!“

    ******

    Laut Einsatzplan hätten die beiden Autobahnpolizisten heute die Strecke auf der A3 zwischen Köln Nord und Siegburg kontrollieren sollen. Der planlose Beginn ihrer Streifenfahrt hatte die beiden Autobahnpolizisten auf die A4 in Richtung Aachen gebracht, eigentlich eine völlig andere Fahrtrichtung. Anfangs hatten sie sich angeregt unterhalten. Semir öffnete sich und redete sich seinen Kummer von der Seele und Ben merkte, wie sich sein Partner mehr und mehr entspannte. Der Blick des Dunkelhaarigen hing dabei am Außenspiegel, in dem er den Verkehr hinter dem BMW beobachtete. Die Dämmerung setzte bereits ein.

    „Sag mal Semir, täusche ich mich oder haben wir einen Schatten an der Backe?“

    Der Türke warf ihm einen verwunderten Blick zu und beobachtete anschließend den Verkehr im Rückspiegel. „Wen meinst du?“

    „Den schwarzen Toyota! Vier Fahrzeuge hinter uns! … Ich könnte schwören, der hängt seit der Ausfahrt Köln Nord hinter uns … immer schön im gleichen Abstand …Mal hinter einem LKW … da passt was nicht!“

    also ich bin auch schon mal beruhigt, dass der Täter tatsächlich verfolgt wird
    zum Rest ... einfach nur Drama pur <X<X;(;(;(
    kann mich nur wiederholen
    die Charaktere mit all ihren Emotionen und Reaktionen kommen super rüber :thumbup:
    und ja ... ich liege auf Knien vor dir ... siehst du mich Campino ...
    die Ärzte werden Kevin retten ... ja ...

    der Morgen danach ... ;(;(;(
    das Kapitel muss ich erst einmal setzten lassen und tief durchatmen
    ein Wechselbad der Gefühle, die du unheimlich gut rüber gebracht hast
    die Dialoge ... die Gedanken ...
    anfänglich war ich hin- und hergerissen, ob Jenny die richtige Entscheidung getroffen hat, als sie Kevin die Wahrheit sagte
    aber letztendlich, war es richtig ... es geht um Vertrauen
    nur der Schluss ... der Schluss, das ist nicht dein Ernst Campino ;(;(;(

    „Wobei wir beim Thema wären, mein Schatz! Julia hat mich heute Morgen angerufen, ob wir am Sonntag zum Mittagessen kommen!“
    Ben verdrehte genervt die Augen nach oben. „Oh nee, muss das sein, du weißt genau, was passieren wird!“
    „Ben!“, ermahnte sie ihren Freund, stützte sich mit ihren Unterarmen auf die Arbeitsplatte der Küchentheke und reckte ihren Kopf ein bisschen in seine Richtung und setzte ihren süßesten Schmollmund auf.
    „Julia möchte gerne, dass du dich mit Peter aussöhnst und wieder verträgst! … Bitte tue es, Julia und mir zu Liebe ja!“

    Der Dunkelhaarige seufzte tief auf. Seiner Freundin konnte er einfach keinen Wunsch abschlagen, vor allem wenn sie ihn mit einem solchen Augenaufschlag ansah. Er schmolz einfach dahin. Magisch zog ihr Mund ihn an und ihre Lippen berührten sich, zu einem innigen Kuss. Zärtlich streifte er ihr eine ihrer widerspenstigen lockigen Haarsträhnen hinter ihr Ohr. Dabei ging er in sich und dachte nach.

    Ben hatte es einfach nicht über das Herz gebracht, seiner Freundin zu erzählen, worum es letztendlich bei der Auseinandersetzung mit Peter und seinem Vater wirklich gegangen war. Sein Schwager hatte es tatsächlich fertig gebracht, einen Privatdetektiv damit zu beauftragen, über seine Freundin Anna Nachforschungen anzustellen. Sein Schwager hatte in den letzten Monaten Konrad Jäger mit seiner Meinung so aufgestachelt, dass Anna es nur auf Bens Geld abgesehen hätte, dass dieser missmutig das Vorhaben gebilligt hatte. Es kam, wie es kommen musste! Der Typ war so unvorsichtig bei seiner Recherche gewesen, dass er Ben aufgefallen war, als er Annas Wohnung observiert hatte. Er hatte den Kerl, einen Kevin Schröder, so lange in den Schwitzkasten genommen, bis der den Namen seines Auftraggebers Preis gegeben hatte. Anschließend war der junge Kommissar wutentbrannt in die Firma seines Vaters gefahren und hatte dort seinen Schwager zur Rede gestellt. Der Krach, der darauf zwischen den beiden Männern entbrannte, war über die komplette Büroetage deutlich hörbar gewesen, so dass auch der letzte Angestellte es mitbekommen hatte. Fast wäre es in Handgreiflichkeiten ausgeartet, wenn Konrad Jäger nicht dazwischen gegangen wäre. Der Disput der beiden jungen Männer war noch Tage danach Gesprächsthema Nummer eins in der Konrad Jäger AG gewesen.

    In den vergangenen sechs Wochen hatten die beiden Männer kein Wort mehr miteinander gewechselt und waren sich aus dem Weg gegangen. Am meisten litt Julia unter der angespannten familiären Situation.

    Zumindest sein Vater, mit dem Ben zwischenzeitlich eine Aussprache hatte, begriff langsam, dass es in der Beziehung zwischen Ben und Anna wirklich um Liebe und nicht um Geld ging. Vor seinem gemeinsamen Urlaub mit Anna in Italien hatte ihn sein Vater auf der PAST aufgesucht. Bei diesem Gespräch hatte Konrad Jäger versucht, Ben klar zu machen, warum ihn Anna als zukünftige Schwiegertochter nicht behage. Der dunkelhaarige Polizist hatte daraufhin seinen Vater angebrüllt, ob es denn nicht in seinen verdammten Dickschädel rein wolle, dass seine Freundin keine arme Krankenschwester sei, die sich im vergangenen Jahr einen reichen Patienten geangelt habe. Sie sei Ärztin, die einen gut bezahlten Job an der Uni-Klinik habe! … Geld … Geld … wenn er das schon hörte, als ob das alleine glücklich machen würde. Fast schon flüsternd hatte er Konrad gefragt, ob es in seiner Beziehung zu seiner Mutter auch nur um Geld gegangen sei oder ob er seine Mutter aus Liebe geheiratet habe. Daraufhin hatte er fast schon ein bisschen schuldbewusst eingelenkt.

    Bisher hatte Ben seinem Vater verschwiegen, dass seine Freundin durchaus aus einem wohlhabenden Haus stammte. Leider mussten die beiden verliebten jungen Leute, die gleiche Erfahrung bei Annas Familie machen, die ein riesiges Weingut an der Mosel ihr Eigen nannten. Diese hielten ihn für einen armen Polizisten, der keine standesgemäße Beziehung für ihre Tochter darstellte. Der letzte Besuch an der Mosel zum Jahreswechsel wäre fast ebenfalls in einem Fiasko geendet, weil Anna mit keiner Silbe etwas davon erwähnt hatte, dass Ben der Sohn eines Multimillionärs war. Die Welt war schon verrückt, schoss es Ben durch den Kopf.

    „Ok, sag zu! … Aber erst nachmittags und es kann sein, dass ich abends wieder zum Dienst muss, solange wir diese Diebesbande nicht gestellt haben!“

    Ben umrundete die Küchentheke und umarmte Anna und küsste sie liebevoll.

    „Wenn du nicht gleich losfährst, kommst du wieder mal zu spät! Pass auf dich auf, ja! Versprich es mir!“

    Nur widerwillig löste er sich von ihr, schnappte sich den Autoschlüssel und seine Jacke. Seine Pistole hatte er schon vorher aus dem abschließbaren Fach in der Garderobe geholt. Als er seinen silbernen Mercedes aufschloss, beschlich ihn das merkwürdige Gefühl beobachtet zu werden. Sorgfältig sondierte er mit seinen Blicken die parkenden Fahrzeuge, die Fußgänger, die Häuserfassaden der Umgebung …. Alles sah wie üblich aus. Vielleicht bildete er sich das auch nur alles ein, weil er so schlecht geträumt hatte.

    **

    Einige Zeit vorher …. Vor dem Grundstück von Andreas Eltern
    Semir hatte seinen BMW noch nicht richtig am Straßenrand geparkt, als Aida auf ihn zugestürmt kam. Sie hatte mit ihrer Schwester im Garten der Großeltern Ball gespielt und das Auto ihres Vaters sofort erkannt. Das Mädchen eilte durch eine kleine Gartentür auf den Gehsteig.
    „Papa … Papa …!“ rief sie freudestrahlend.
    Er kniete sich zu ihr runter, herzte sie, küsste sie und drückte Aida ganz fest an sich heran. Semir genoss einfach in diesem Moment die Nähe seiner großen Tochter, die seine Liebkosungen mit der gleichen Herzlichkeit erwiderte.
    „Holst du uns nach Hause Papa? … Und bist du nicht mehr böse auf die Mami!“ fragte sie mit großen Augen.
    Er löste sich ein bisschen vor seiner Tochter, umfasste zärtlich ihre Schultern.
    „Hallo mein Schatz! … Wie kommst du darauf, dass ich böse auf die Mami bin?“
    „Weil die Mami so furchtbar traurig ist … und immer wenn sie denkt, ich sehe es nicht, weint sie leise vor sich hin.“ Aida schaute sich suchend um, ob auch ja keiner zuhört und flüsterte ihm ins Ohr „Oma und Opa haben sich unterhalten und gesagt, du bist böse auf die Mami und wir sind deshalb keine Familie mehr!“ Sie schniefte kurz aber heftig auf „Aber Papa, bitte verrate mich nicht, ich habe an der offenen Wohnzimmertür gelauscht!“ gab sie als Erklärung zurück und legte beschwörend einen Zeigefinger auf ihre Lippen.

    Hatte Semir anfangs die Stirn ärgerlich gerunzelt, begriff er endlich, wie auch seine Kinder unter der familiären Situation litten. Es fühlte sich für ihn an, als hätte er eine schallende Ohrfeige bekommen. Er strich Aida sanft über die Haare.
    „Der Papa und die Mama haben gestritten, Aida. … und das ziemlich schlimm … Das kommt halt auch manchmal bei Erwachsenen vor. Aber ich bin da, um mich bei der Mami zu entschuldigen und um mit ihr zu reden. Und glaube mir meine Große, ich bin nicht böse auf die Mami!“
    Er versuchte ihr aufmunternd zuzuzwinkern, während er aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahrnahm

    Aus dem Haus kamen seine Schwiegereltern auf ihn zu. Seine Schwiegermutter zog Aida mit zurück in den Garten, inzwischen hielt ihn sein Schwiegervater am Ärmel fest und wollte verhindern, dass er das Grundstück betrat. Semir versuchte sich loszureißen und sich an seinen Schwiegervater vorbei zu drängen. Dem Türken stand sein Ärger ins Gesicht geschrieben. Jedoch auch Andreas Vater war ziemlich sauer auf seinen Schwiegersohn.

    „Ich muss mit ihr reden Walter! Und das geht nur Andrea und mich etwas an!“ protestierte Semir gegen die Behandlung. Nach einiger hitzigen Diskussion zwischen den beiden Männern und einigem Zögern lenkte sein Schwiegervater ein. „Vielleicht hast du Recht, wir sollten uns da nicht einmischen. Andrea ist in ihrem alten Zimmer. Ich sorge dafür, dass ihr alleine bleibt. Und damit das klar ist mein Sohn! Versaue es nicht wieder! Denn sonst, kriegst du richtig Ärger mit mir!“

    ach du heilige Sch.... <X<X<X<X<X
    meine schlimmsten Befürchtungen werden wahr
    bei Sarah steht es wirklich auf des Messers Schneide und sie kämpft mit dem Tod
    Semirs gute Laune war bei der schlimmen Nachricht sicherlich gleich vom Winde verweht
    der Arzt spricht ja recht offen mit ihm
    also alle dulden stillschweigend die Maßnahme mit dem Gegenmittel ... solange der Chefarzt nichts erfährt
    und Sarah könnte sich bei Ben angesteckt haben ... ups ;(;(<X
    na da bin ich mal gespannt, wer diese Botschaft Ben weiter gibt ... bei dem steht doch jetzt die Dosis an, wo sich sein Zustand langsam bessern sollte oder habe ich das falsch in Erinnerung
    wäre gut, dann kann er bei seiner Frau Händchen halten