Die Uhr tickt unaufhaltsam runter ... und bei Ben ist es wirklich fünf vor zwölf, wenn ich die Beschreibung seines Zustands lese
Einstein hat zwar das Rätsel gelöst, was für Bens kritischen Zustand verantwortlich ist, nur wirklich helfen können ihm die Ärzte ja nicht
dabei hatte ich gerade auf ihn als Retter in der Not gebaut ... aber siehe da, Kim Krüger weiß zu helfen
ich frage mich, bleibt Ben tatsächlich noch die Zeit bis das Heilmittel der Orchidee da ist
also ich hätte gleich den Heiler aus Brasilien mit eingeflogen ... sicher ist sicher
hmmm ... und wenn sich Ben an den verdreckten Instrumenten angesteckt hat ... na wie wäre es???? so eine kleine Übertragung an Maria????
insgesamt wieder inhaltlich ein sehr interessantes Kapitel
Beiträge von Mikel
-
-
Einige Zeit vorher ….
Bei geöffneter Seitenscheibe wartete Polizeihauptkommissar Peter Schulze in seinem Wagen auf dem Parkplatz vor der Uni-Klinik. Von seinem Standort konnte er sowohl die Zufahrt zum Parkdeck, als auch den Eingangsbereich der Uni-Klinik gut im Auge behalten. Ungeduldig trommelte er mit seinen Fingern auf das Lenkrad ein und grummelte vor laut sich hin, „Warte nur Gerkhan! … nicht mit mir! … Ich weiß genau, dass du hier noch auftauchen wirst! … Dich erwische ich! … Mich verarschst du nicht wieder!“, so dass vorbeilaufende Passanten dem Endvierziger bereits misstrauische Blicke zuwarfen. Den einen oder anderen herrschte er ungehalten an „Glotz nicht so blöde und kümmere dich um deine eigenen Sachen!“ was ihm ein Kopf schütteln der betreffenden Personen einbrachte. Der „Noch“-Chef der PAST war angepisst.
Die vergangenen Tage und Wochen als Vertretung von Frau Krüger waren nicht so gelaufen, wie er es sich vorgestellt hatte. Er hatte die Absicht gehabt, sich zu profilieren, die Vertretung als Sprungbrett auf der Karriereleiter ein Stück nach oben zu nutzen. Doch stattdessen war alles anders gekommen. Für sein klägliches Scheitern machte er hauptsächlich Semir Gerkhan verantwortlich. Er kam mit dessen Dienstauffassung und der Art und Weise, wie der Hauptkommissar Vorschriften und Gesetze auslegte, überhaupt nicht klar. Diese hatten seiner Meinung nach buchstabengetreu ausgeführt zu werden. Herr Schulze wollte dem ungeliebten Kommissar als Abschiedsgeschenk noch ein Disziplinarverfahren anhängen. Dafür war ihm jedes Mittel recht.
Der Kommissar hatte den kompletten Besucherparkplatz abgefahren und konnte seine Enttäuschung kaum verbergen, als er den silbernen BMW nicht entdeckt hatte. So beschloss er den Rest des Tages in Sichtweite der Eingangstür zur Uni-Klinik abzuwarten. Das war er seinem Selbstwertgefühl schuldig. Nervös strich er sich über seinen akkurat gestutzten Schnurrbart. Sollte er sich getäuscht haben? Ungefähr zwanzig Minuten vor dem offiziellen Dienstschluss auf der PAST bog der erwartete silberne BMW auf dem Parkplatz ein. Schulze duckte sich, was sich angesichts seiner Körperfülle als schwierig erwies, damit ihn Semir nicht vorzeitig erspähen konnte. Mit seinen Blicken verfolgte der Dicke, wie der Türke einparkte und kurz darauf in der Eingangstür zur Klinik verschwand. Ein triumphierendes Grinsen stand in seinem Gesicht geschrieben, als er selbst ausstieg und sein Jackett von der Rücksitzbank fischte. Selbst bei den leicht sommerlichen Temperaturen legte er Wert auf eine korrekte Kleidung. Obwohl sich Herr Schulze beeilte Semir zu folgen, war von ihm nichts mehr zu sehen, als er die Eingangshalle betrat.
Ein wenig außer Atem geraten, erkundigte er sich bei der Dame von der Anmeldung, in welchem Stockwerk und Zimmer Ben Jäger untergebracht sei. Sein Blick schweifte umher und suchte den nächstliegenden Aufzug, den er auch ansteuerte. Seine Lunge pfiff jetzt schon aus dem letzten Loch, da stellte ein Gang über das Treppenhaus in den vierten Stock seiner Ansicht nach eine unüberwindbare Zumutung dar. Die Aufzugtür öffnete sich gerade, als aus dem Hintergrund eine befehlende Stimme erklang: „Halt! Den Aufzug benötigen wir für einen Krankentransport!“ Mit gerunzelter Stirn und leicht verärgert, drehte sich Schulze um und blickte auf zwei Rettungsassistenten, die einen Krankentransport durchführten. Er wollte dagegen aufbegehren und bekam vom Sanitäter zu hören, „Vergessen Sie es! Können Sie lesen?“ Er deutete dabei auf ein Hinweisschild, das medizinische Notfälle etc. Vorrang haben. „Sie können ja die Treppe benutzen oder am Ende des Ganges rechts hinten, befindet sich noch ein Personenaufzug!“ Der Sanitäter konnte sich dabei ein leichtes Grinsen nicht verkneifen.
Über einige Umwege gelangte Herr Hauptkommissar Schulze zur privaten Pflegestation, auf der eine hektische Betriebsamkeit herrschte. Noch bevor er diese betreten konnte, wurde er von einem Team aus Ärzten und Schwestern zur Seite gedrängt, die auf einer Rollliege eine blonde Frau transportierten, deren rechter Arm war dick bandagiert und wie ein Großteil ihres Oberkörpers mit Blut beschmiert. Sie wurde beatmet und ein kleines Gerät zwischen ihren zugedeckten Beinen gab hektische Piepstöne von sich. Wie eine Statue stand er da und merkte, wie sein Magen sich bei dem Anblick der Verletzten umdrehte. Blut! … Er konnte doch kein Blut sehen.
„Weg! … Gehen Sie doch endlich zur Seite! … !“ schnauzte ihn der verantwortliche Arzt an. Schulze atmete tief durch, schüttelte sich und betrat die Station. Auf dem Hauptgang wimmelte es von Krankenschwestern und Pflegern, die die aufgeregten Patienten beruhigten und zurück auf ihre Zimmer schickten. Aus den Gesprächen schnappte Schulze Wortfetzen wie …. „Schießerei … Verletzte … Überfall“ auf.Am Ende des Ganges kümmerte sich ein Arzt mit einem blonden Krankenpfleger um eine weitere, augenscheinlich verletzte Person. Als er sich näherte, erkannte er seinen gesuchten Hauptkommissar, der kreidebleich mit schmerz verzerrtem Gesicht auf einem Stuhl saß. Daneben stand die Tür zu einem der Krankenzimmer auf. Der helle Türrahmen war mit Blut verschmiert.
Peter Schulze sah seine große Stunde gekommen. Endlich konnte er seinen Vorgesetzen einmal beweisen, was er wirklich drauf hatte. Energisch stapfte er auf den verletzten Türken zu, der mit geschlossenen Augen da saß, während ihm der Arzt einen Zugang legte. Um seine linke Schulter lag ein blutdurchtränkter Verband.
„Gerkhan! … Gerkhan! Was ist hier passiert? … Und überhaupt, was suchen Sie denn hier!“, blaffte er lautstark herum.
Der blonde Krankenpfleger drehte sich um und blitzte ihn aus seinen blauen Augen wütend an „Wer sind Sie denn überhaupt? … Was suchen Sie hier? … Und sehen Sie nicht, dass der Verletzte nicht ansprechbar ist!“
„Ich bin der Vorgesetzte von Herrn Gerkhan und habe ein Recht auf diese Auskunft!“ dabei stützte er seine Arme in die Seite um noch imposanter zu wirken und wippte auf seinen Fußspitzen, um den Krankenpfleger einzuschüchtern. Bevor der zu einer Erwiderung ansetzen konnte, erklang aus dem Hintergrund eine energische Frauenstimme.
„Ich glaube, da täuschen Sie sich Herr Schulze! Die Vorgesetzte von Herrn Gerkhan und Herrn Jäger bin immer noch ich!“
Kim Krüger war von Susanne augenblicklich informiert worden, nachdem der Alarmruf wegen des Überfalls auf der PAST eingegangen war. Frau Krüger befand sich bereits auf dem Heimweg von der KTU und war sofort zur Uni-Klinik gefahren.
„Ab jetzt übernehme ich! Dies sind meine Männer! … Verstanden!“ Sie schürzte ihre Lippen. In ihren Augen lag ein vernichtender Blick, als sie auf den Dicken zu stapfte. Vor ihm blieb sie stehen und runzelte ihre Stirn. Im besten Kommandoton blaffte sie ihn an: „Am besten ist, Sie machen sich gleich vom Acker!“
Angesichts von so viel Frauenpower zog es Peter Schulze vor, den Rückzug anzutreten, grummelte etwas von aufgeblasener Ziege vor sich hin und suchte sich einen Beobachtungsposten im Hintergrund. Als er sich unbeobachtet fühlte, fischte er sein Handy aus der Hosentasche und begann zu telefonieren. Das sollten doch lieber mal die Vorgesetzten ausdiskutieren, wer auf der PAST das Sagen hat.Kim beachtete ihn nicht weiter. Ihre ganze Sorge galt ihren Männern. Sie trat neben den türkischen Kommissar und kniete sich neben dem Stuhl hin. Dabei hatte sie die Gelegenheit einen Blick in das Krankenzimmer von Ben Jäger zu werfen. Dort sah es aus wie auf einem Schlachtfeld. Zwei große klebrige Lachen aus Blut befanden sich im Zimmer, eine direkt vor Bens Bett. An der anderen Lache waren die umherliegenden Möbelstücke und die Wand dahinter voller Blutspritzer. Dazwischen lag wild verstreut das Verpackungsmaterial der medizinischen Notfallversorgung. Mit einem erfahrenen Blick erkannte Kim, dass eine dritte Blutlache an der Tür wahrscheinlich von Semir stammte.
„Herr Gerkhan … Semir … was ist mit Ben?“ - „Ich weiß es nicht Frau Krüger! … Es sah schlimm aus!“, presste er mühsam zwischen seinen zusammengekniffenen Lippen hervor. Auf seiner Stirn hatte sich ein kleiner Schweißfilm gebildet.„Es war die Kilic, Frau Krüger! …. Ich habe sie angeschossen! …“ Trotz des Schmerzmittels konnte er sich ein Stöhnen nicht verkneifen. Nun meldete sich auch der behandelnde Arzt zu Wort, der bisher schweigend zugehört hatte. „Entschuldigung! … Aber der Patient muss zum CT und anschließend in den OP. Ich denke Sebastian, wird ihnen ihre Fragen beantworten können. … Schwester Melanie, kümmerst du dich um Herrn Gerkhan! Ich lasse zwischenzeitlich den dritten OP fertig machen!“
„Nur keinen Stress Herr Doktor, wegen solch einem Mückenstich!“, murmelte Semir schmerzgeplagt vor sich hin.
„Ich glaube, das ist weit mehr als nur ein Mückenstich, Herr Gerkhan! Aber warten wir die weiteren Untersuchungsergebnisse ab, ob sich mein Verdacht bestätigt!“, widersprach ihm Dr. Renger energisch. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, drehte sich der Arzt um, ging zum Schwesternstützpunkt und griff zum Telefonhörer.
-
so ein kleiner Hoffnungsschimmer: Semir hat meinen Wunsch erhört und die Verbindung zwischen den Fachleuten in der Klinik und Hartmut hergestellt.
Wobei ... so wie Bens Zustand beschrieben wurde, die Zeit drängt .... und wie die drängt
zurück zu Hartmut: ich glaube niemand möchte ernsthaft mit "Einstein" tauschen. Selbst unser wissbegieriger KTU-ler könnte auf das zweifelhafte Vergnügen verzichten, diese medizinischen Forschungsunterlagen zu studieren. Dass Marias Vater ein Monster ohne Skrupel war, ist ja klar. Mich hat tief erschüttert, dass diese Frau ebenfalls medizinische Experimente an Kindern durchgeführt hat. Sorry ... so jemand darf einfach kein unschuldiges Kind in die Welt setzen .... lass dir was einfallen Susan ... am besten: Maria ist gar nicht schwanger, was ich aber stark bezweifle
ich bin gespannt, wie es weiter geht -
das Kapitel hat seine guten Dinge und seine schlechten Dinge
gefallen hat mir, Ben, Semir und Jenny eindeutig in Richtung Kevin signalisieren ... wir vertrauen dir
zu Ben und essen sag ich mal nichts, außer man könnte neidisch werden
zu denken gibt mir: welche Menschen arbeiten in dieser Mordkommission? Welche Leichen habe die im Keller verborgen??? Vor allem diese Saskia
und Hotte??? was ist mit ihm?
insgesamt der Schluss ... der letzte Satz ... Bauchgefühl grummelt ... da passiert gleich was
war wieder sein sehr gelungenes Kapitel von dir, in dem die Gefühle und Gedanken der einzelnen Beteiligten super rüber kamen -
Welche Rolle spielt diese Saskia wirklich? Diese unterschwellige Drohung ...
Der Besuch bei Kevin war kein Zufall ... reine Berechnung, ich frage mich die ganze Zeit über, was steckt hinter dieser eiskalten Fassade. So gut wie die über Kevins Vergangenheit recherchiert hat, wäre es für die doch ein leichtes gewesen, die wahre Ursache von Plotz Tod zu erfahren.
ich bin so gespannt, wie es weiter geht -
Der dunkelhaarige Polizist lag in einer Blutlache, die sich ständig unter ihm vergrößerte, neben seinem Bett am Boden. Er stöhnte leise vor Schmerzen vor sich hin. Den IPod hielt er noch immer krampfhaft in seiner linken Hand fest umschlossen. Steif, mit geschlossenen Augen, schien er zu keiner Bewegung mehr fähig. Über ihn kniete eine Frau, bekleidet mit einem weißen Arztkittel, die ein Kampfmesser in der rechten Hand hielt, bereit auf Ben einzustechen.
„Fallen lassen!“, befahl Semir, als er die Situation erfasste und ihm klar, dass da bei seinem Freund keine Ärztin kniete. „Polizei! … Fallen lassen! … Sofort!“Die blonde Frau dachte überhaupt nicht daran, dem Befehl des Türken Folge zu leisten, drehte sich nicht um, zeigte keine Regung, sondern hielt stattdessen ihren Blick auf ihr Opfer fokussiert.
„Fallen lassen!“ … schrie sie der Deutsch-Türke noch energischer an. Seine Stimme überschlug sich fast vor Sorge um das Leben seines Freundes. Er zögerte … überlegte … sollte er sich annähern … nicht einen Sekundenbruchteil ließ er die Frau aus den Augen.
Diese lachte diabolisch auf. Ihr gesamtes Denken wurde nur von einem Ziel beherrscht, das sie auch aussprach: „ Umri ubojica! …. Umri ubojica! …“ ²Als Semir erkannte, dass sich der Körper der Frau anspannte, bereit war, den tödlichen Stich bei dem wehrlosen Opfer auszuführen, blieb ihm keine andere Wahl. Um seinen Freund zu retten, musste er handeln. Ohne zu Zögern zog er den Abzug der Waffe durch und traf die Frau an der rechten Hand, so dass ihr das Messer entglitt und zu Boden fiel.
Ein unmenschlicher Schrei kam aus ihrer Kehle. Der Durst nach Rache beherrschte Gabriela und überlagerte alles, selbst die Schmerzen der Schussverletzung. Wie eine Furie sprang sie auf, drehte sich um und war, wie eine verletzte Löwin, bereit, sich auf ihren neuen Gegner zu stürzen und machte einige Schritte auf ihn zu.
Augenblicklich begriff auch Semir, wer da vor ihm stand: Gabriela Kilic. Es widerstrebte ihm, auf die offensichtlich nun unbewaffnete Frau zu schießen, obwohl er deren Gefährlichkeit aus Bens Erzählungen kannte.
„Stehenbleiben! … Bleiben Sie stehen!“
Er versuchte mit Worten, die Situation in den Griff zu bekommen. Das war ein großer Fehler. Ihr Gesicht war zu einer Fratze verzerrt. Er konnte nicht erkennen, war es der Schmerz, die Wut oder ihr Hass, die dafür verantwortlich waren. Fast ansatzlos griff sie mit ihrer unverletzten Hand nach hinten an den Hosenbund. Als diese wieder auftauchte, hielt sie zu Semirs Verblüffung eine Pistole in der Hand. Zielen und Schießen waren bei ihr fast eine Bewegung. Das alles geschah in Sekundenbruchteilen. Das Mündungsfeuer der Waffe blitzte auf. „Ldi k vragu!“ ³ Das Überraschungsmoment lag auf ihrer Seite.Semir sah das Aufblitzen des Mündungsfeuers. Zu spät! … Er war den entscheidenden Moment zu langsam. Die Kugel drang unterhalb des linken Schlüsselbeins in den Körper des Türken ein. Die Wucht des Einschlags brachte ihn aus dem Gleichgewicht, so dass er gegen den Türrahmen stürzte. Gleichzeitig zog auch er den Abzug durch und erkannte, dass er die Attentäterin im rechten Oberarm traf. Der Einschlag des Treffers riss sie herum, sie taumelte … verlor das Gleichgewicht und stürzte unmittelbar vor Semir zu Boden.
Der Kommissar kämpfte gegen die aufkommenden Schmerzen und Benommenheit an. Fast schon reflexhaft schickte er seine Gegnerin mit einem gezielten Schlag seiner Waffe in das Land der Träume. Mit einer letzten Bewegung seines Fußes schaffte er es noch, die Pistole von Gabriela in die hinterste Ecke des Raumes zu kicken.
Rote Schleier tanzten vor seinen Augen. Seine eigene Schwäche übermannte ihn. Seine Knie wurden weich, gaben nach und er rutschte am Türrahmen entlang zu Boden. Die Waffe entfiel Semirs Hand und er presste diese auf die Verletzung und versuchte den austretenden Blutstrom einzudämmen. Der erste Schock ließ nach und seine Schulter fing an zu brennen, ein gleißender Schmerz breitete sich in seinem Körper aus. Trotz der eigenen Verwundung galt seine ganze Sorge seinem Freund, Es war nicht keine Zeit, um Schwäche zu zeigen.
„Ben? … Ben ? Hörst du mich … Alles ok bei dir?“, presste er schmerzgeplagt hervor.
Sein Partner lag regungslos vor seinem Bett. Unter seinem Rücken breitete sich unaufhaltsam eine riesige rote Blutlache aus. Aus seinem Mundwinkel sickerte ein Blutfaden hervor.Ben schlug die Augen auf und versuchte sich zu orientieren. Ungläubig hatte er die Stimme seines Partners wie aus weiter Ferne wahrgenommen. Wie ein Film rollten die nun folgenden Ereignisse vor ihm ab. Der glühende Schmerz in seinem Rücken lähmte ihn förmlich. Er bemühte sich langsam und gleichmäßig zu atmen, merkte, dass ihm das immer schwerer fiel. Der Geschmack von Blut breitete sich in seinem Mund aus.
Völlig benommen hörte er, wie Semir ihn ansprach. Er versuchte ihm zu antworten. Doch anstelle von Worten kam nur ein schmerzhaftes Krächzen zu Stande. Das Stampfen schneller Schritte kam näher. Sebastian, der dem Zimmer am nächsten war, betrat als erster das Schlachtfeld.„Oh, verdammte Scheiße! …. Scheiße! … Scheiße! … Was ist denn hier passiert?“
Mit einem Blick hatte er die Situation komplett erfasst, drehte sich um und rief in Richtung des Schwesternstützpunktes.
„Wir brauchen hier drei Notfallteams. Schnell … beeilt euch … und ruft die Polizei …!“
Der Türke saß recht blass am Boden und drückte mit der unverletzten Hand auf die Schusswunde. Er stöhnte vor Schmerz und hielt die Lippen zusammengekniffen. Als sich Basti ihm zu wenden wollte, winkte er ab.
„Kümmere dich zuerst um Ben!“, keuchte er auf.
Jetzt erkannte auch der Pfleger die riesige Blutlache, die sich unter Bens Körper ausbreitete. Er kniete sich vor dem dunkelhaarigen Polizisten nieder und untersuchte sofort die Verletzungen. Unaufhaltsam rann aus der Stichwunde am Rücken das Blut hervor. Mit seiner Hand drückte Basti auf die Wunde, in der Hoffnung so den Blutstrom einzudämmen. Mit der anderen Hand strich er über das Gesicht seines Kumpels.
„Hey Ben, hast wohl Lust auf eine Verlängerung in unserem Firstclass Hotel?“
Selbst in dieser Situation hatte er einen aufmunternden Spruch auf den Lippen. Bens Gesicht war vor Schmerzen verzerrt. Seine Atmung ging röchelnd und schwer. Trotzdem bemühte er sich erneut eine Antwort zu geben.
„Nein … danke … ich … will nach Hause! …. Nach Hause!“ flüsterte er gequält hervor … das Lächeln, das ansatzweise seine Mundwinkel umspielte, ging über in ein schmerzhaftes Aufbäumen. Er spürte wie sein Bewusstsein schwand und er abdriftete ins Land der Träume. Die nächsten Worte seines Kumpels hörte er schon nicht mehr.
„Ben! .....Hey Ben! .... Verdammt noch mal, mach keinen Scheiß! … Hey, bleib wach!“
Sanft schlug er ihm dabei gegen die Wange. Aber es half nichts. Der junge Polizist war bewusstlos geworden. In diesem Moment traf das erste Ärzteteam mit Schwestern ein. Sofort übernahmen diese die Versorgung des dunkelhaarigen Polizisten. Auf schnellstem Wege wurde dieser in den OP gebracht.
Innerhalb weniger Minuten wimmelte das ganze Patientenzimmer von Ärzten und Schwestern, die sich auch um die anderen beiden Verletzten kümmerten.
Erneut begannen Stunden des Wartens und Bangens, was war mit Ben?² Stirb Mörder
³ Scher dich zum Teufel
-
das war ein sehr schönes und harmonisches Kapitel, welches die Bindung zwischen Ben und Carina unheimlich gut rüber gebracht hat
man wünscht den beiden einen wunderschönen Urlaub, um den Alltag einfach mal zu vergessen, auch wenn es auf der Dienststelle immer einen wichtigen Fall gibt
nur ... ich traue dir nicht Campino
... soviel Harmonie, da kriege ich irgendwie ein mulmiges Gefühl, wenn ich an den Prolog denke Es klingt, wie die Ruhe vor dem Sturm
und ich schließe mich Bens Gedanken an, ich würde Kevin auch solch eine Beziehung mit Jenny wünschen ... die beiden sind ja wieder auf dem besten Weg dahin ... lass die wieder ein Paar werden -
Irgendwie mag ich Juan, auch wenn der Mann ein Verbrecher ist.
Was soll ich sagen, der Dialog in der Boxhalle zwischen ihm und Kevin … gelungen
Und wie ich es vermutet habe: Anis ist kein Mann, der vergisst -
Währenddessen …
Seufzend schlug Semir den Aktendeckel zu. Das war der letzte Bericht für heute. Oh, auf diesen Teil seiner Arbeit könnte er gut verzichten. Die Kollegen der Frühschicht und er hatten während des Vormittags eine groß angelegte Verkehrskontrolle auf einer der großen Rastanlagen an der A3 durchgeführt. LKW-Ladungen mit den Verladepapieren vergleichen, Lenkzeiten der Fahrer, Mängelanzeigen, telefonieren mit dem Handy … lauter langweiliger Kram … Routine halt. Dazu kam noch der Vortrag von Herrn Schulze zu Dienstbeginn, der Vertretung von Frau Krüger, über die Tugenden eines deutschen Polizeibeamten. Wie er diesen kleinen fetten Kerl mittlerweile verabscheute. Jedes Mal wenn er vor ihm stand, hatte Semir Angst, dass seine Plauze die Hemdknöpfe wegsprengte, so spannte das Hemd über seinen Wohlstandsbauch. Der Türke zählte schon die Dienststunden, bis Frau Krüger am kommenden Montag wieder offiziell zu arbeiten anfing.
Inoffiziell war er in den letzten Tagen mehr als einmal mit ihr unterwegs gewesen, um nach Gabriela Kilic zu suchen. Dank Susannes Fähigkeiten beim Recherchieren hatten sie tatsächlich die Wohnung in dem Gebäude in Köln Kalk ausfindig gemacht, die von der Kroatin benutzt worden war. Kim Krüger hatte ungeahnte Fähigkeiten entwickelt, als es darum ging, unerlaubt in die Wohnung einzudringen. Er schmunzelte bei diesen Gedanken.
Die Wohnung hatte wie ein Schlachtfeld ausgesehen. Die Bewohnerin schien diese Hals über Kopf verlassen zu haben. Ihre Hinterlassenschaft lieferte letztendlich keinerlei Hinweise, wo sich die Kroatin möglicherweise aufhielt. An der Wand im Wohnzimmer klebten Zeitungsausschnitte über den Leichenfund im Fuchsbachgrund und dem Brand im dazugehörigen Waldstück. Selbst Hartmut mit seinen unvergleichlichen Fähigkeiten fand auf Anhieb nichts in dem Chaos, was wirklich weiter half, ja außer, dass die gesicherten Fingerabdrücke mit denen im schwarzen Audi übereinstimmten. Semir wollte sich vor Dienstschluss mit seiner Chefin in der KTU treffen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Nachdenklich schaute er rüber zu Bens leerem Stuhl. Er sehnte den Tag herbei, wenn sein Partner wieder zusammen mit ihm die Autobahn unsicher machen würde. Er vermisste ihn so sehr.
Sein Blick wanderte rüber zur Uhr. Er hatte Andrea heute Morgen versprochen, pünktlich zum Abendessen zu Hause zu sein, schon alleine Aidas wegen. Wenn er vorher noch mal bei Hartmut und bei Ben im Krankenhaus vorbeischauen wollte, sollte er langsam losfahren. Er schnappte sich seine Lederjacke, die über dem Stuhl hing und stürmte an Susannes Schreibtisch vorbei, raus Richtung Ausgang.
„Gehst du schon Semir?“
Er hielt kurz an, drehte sich zu der Sekretärin um.
„Ja! Warum? …“, fragend schaute er die Blonde an, die in Richtung Büro von Herrn Schulze deutete. „Was soll ich dem Dicken erzählen, wenn er zurückkommt?“
„Ach komm Susanne, dir wird schon eine Ausrede einfallen! Bitte! … Ich will noch mal kurz bei Ben vorbeischauen, bevor ich nach Hause gehe. Soll ich ihm was ausrichten?“
Sie nickte ihm lächelnd zu. „Ja klar mach ich! Und richte Ben die besten Grüße aus. Er soll schauen, dass er bald wieder hier bei uns ist. Wir vermissen ihn alle!“
Beifällig nickten Hotte, Jenny und die anderen Kollegen. Semir dachte bei sich, wem sagt ihr das, fragt mal mich. Als er mit seinem silbernen BMW den Parkplatz der PAST verließ, kam Herr Schulze in seinem dunkelblauen Mercedes angefahren. Wild gestikulierend saß er hinter dem Steuer, als die beiden Wagen sich in der Zufahrt begegneten. „… Du kannst mich auch, Du Vollpfosten!“, feixte Semir vor sich hin und steuerte seinen Wagen in Richtung KTU.
*****
Frau Krüger saß bereits mit Hartmut vor dessen Computerbildschirm und hörte sich interessiert von Einstein einen kleinen Vortrag an, als Semir die Halle betrat. Nach einer kurzen Begrüßung richtete er seine Aufmerksamkeit auf Kim. „Wie ist die Besprechung mit der Staatsanwältin gelaufen? Hilft sie uns?“
Kim runzelte angespannt die Stirn und stützte sich mit ihren Händen auf Hartmuts Schreibtisch ab. „Ja und nein!“ Sie seufzte auf „Für die Durchsuchung der Wohnung bekommen wir von ihr die volle Rückendeckung … Sprich Sie Herr Gerkhan, denn ich war ja offiziell nicht dabei. … Denken Sie sich mal was Schönes aus, warum Sie die Verdächtige in das Gebäude verfolgt haben und warum Gefahr in Verzug war. Die Staatsanwältin erwartet spätestens morgen Mittag ihren Bericht. Das war die gute Nachricht, die Schlechte! …… Die verlassene Wohnung scheint auch die Schrankmann in ihrer Meinung zu bestärken, die Kilic hat das Land verlassen. Außer unser rothaariges Genie liefert noch andere Beweise!“
Hartmut blickte etwas irritiert drein. „Na ja … also ich will mich noch nicht festlegen, da …. stehen noch ein paar Tests aus! …. Aber ich vermute, die Wohnung wurde bis vor drei oder vier Tagen noch bewohnt!“
Die Aussage ließ den Kommissar sorgenvoll aufstöhnen. „Das heißt, sie befindet sich noch in Köln! Ben behauptete auch die ganze Zeit, dass diese Frau sich niemals einfach ins Ausland absetzen würde! …. Und jetzt Frau Krüger? …. Was machen wir jetzt?“
Kim schloss ihre Augen und dachte nach. „Wissen Sie wann Herr Jäger aus der Uni-Klinik entlassen wird? … Ich denke, so lange er im Krankenhaus ist, ist er in Sicherheit. Aber dann?“ Sie schnaufte hörbar aus und richtete ihren Blick wieder auf Hartmut und meinte energisch fordernd „Egal wie Herr Freund, präsentieren Sie mir Beweise, die belegen, dass diese Kilic sich noch in den letzten Tagen in der Wohnung aufgehalten hat! Irgendwie! … Nur dann kann ich Polizeischutz für Ben und ihre Familie, Herr Gerkhan, bekommen … Und Sie Herr Gerkhan, befragen morgen die Nachbarn in diesem Gebäude! Nehmen Sie Herzberger und noch ein paar erfahrene Kollegen mit. Die Kilic kann doch nicht unsichtbar sein, jemand wird diese Frau dort gesehen haben!“
Kim Krüger und Semir beratschlagten, wie sie weiter vorgehen würden. Ein Blick zur Uhr ließ den Deutsch-Türken einen leisen Fluch entfahren. „Shit! … Ich muss los! Bin schon viel zu spät dran, Ben wartet auf mich!“
*****
Auf der Fahrt zum Krankenhaus gingen dem Kommissar viele Gedanken durch den Kopf, über das Gespräch mit seiner Chefin und die Ermittlungen der letzten Tage. Wann immer sich die Möglichkeit ergeben hatte, war er zusammen mit Frau Krüger unterwegs gewesen und hatte versucht, eine Spur von Gabriela Kilic zu finden. Zumeist war Kim Krüger allerdings alleine unterwegs gewesen und hatte recherchiert. Ohne Erfolg!
An der Uni-Klinik angekommen, hatte er Glück und bekam direkt im Eingangsbereich einen Parkplatz. Mit flotten Schritten ging es zum Fahrstuhl und zur Pflegestation, auf der Ben lag. Am Schwesternstützpunkt stand Bens Lieblingspfleger Sebastian.
„Hallo Basti, wie geht es eurem Musterpatienten?“ Unwillkürlich musste Basti laut auflachen.
„Du meinst unserem Mister Ungeduldig, der es nicht erwarten kann, hier raus zu kommen! Ich glaube, er schläft noch. Zumindest hat er vorhin geschlafen, als ich rein schaute. Wobei?“
Der Pfleger überlegte kurz, stutze, bevor er fortfuhr „Wenn ich mich nicht getäuscht habe, ist vor einer halben Stunde eine Ärztin zu ihm reingegangen! Kein Plan, ob die schon wieder raus ist. Vielleicht wartest du, bis sie das Zimmer wieder verlassen hat. Zumindest ist sie hier noch nicht vorbeigekommen. Du weißt doch, die Herrschaften in Weiß haben es nicht so gerne, wenn man sie bei ihrer Arbeit stört.“
„Ja, ja … ich warte vor der Tür. Keine Sorge Basti!“
Mit diesen Worten schlenderte er den Flur entlang in Richtung zu Bens Zimmer, das am Ende des Ganges lag. Unmittelbar bevor er die Tür erreichte, hörte er von drinnen einen dumpfen Schlag und gleichzeitig das Zerbersten eines Glases. Sofort stellten sich bei ihm die Nackenhaare hoch und ein unangenehmes Gefühl beschlich ihn. Sein Instinkt ließ alle Alarmglocken auf schrillen. Als dann auch noch ein schmerzhafter Aufschrei zu hören war, gab es kein Halten mehr für den Kommissar. Er konnte förmlich körperlich spüren, dass sein Partner in Gefahr war. Die letzten Meter auf dem Krankenhausflur legte er im Vollsprint zurück. Gleichzeitig zog er seine Pistole aus dem Halfter und entsicherte diese. Mit einem Ruck stieß er die Zimmertür auf.
Das, was er sah, lies ihn das Blut in den Adern gefrieren. „Neiiiiiiiin! Niiiiiicht!…………….Beeeeen!“ schrie er voller Entsetzen auf.
-
oha ... Einstein hat keine guten Nachrichten für Semir und Jenny ... Hoffentlich kann er seine Erkenntnisse bald mit den Wissenschaftlern des Krankenhauses teilen, denn die scheinen ja dringend Unterstützung zu brauchen
so kritisch wie sich Bens Zustand anhört ... der Oberarzt mit seiner Weisheit am Ende ist
und das Verhör der Haushälterin bringt nur weitere grausame Erkenntnisse der Familie zu Tage -
Ben schlug die Augen auf, die sich vor Schrecken und Entsetzen weiteten, als er einen Augenblick später seinen Blick auf die Gestalt neben seinem Bett richtete, die im ersten Moment wie eine Ärztin aussah. Der Schock saß …. Tatsächlich! Es war die Kroatin.
Ihre eisgrauen Augen glitzerten ihn nur so vor Hass an. Sie stand links neben seinem Bett und schien ihn schon längere Zeit beobachtet zu haben. In ihrer rechten Hand hielt sie ein Kampfmesser, dessen rasiermesserscharfe Klinge im Schein der Sonnenstrahlen, die die Regenwolken vertrieben hatten, funkelte. Die Anspannung ihres Körpers verriet es, Gabriela war bereit, auf ihn einzustechen. Im ersten Moment hätte sie Ben an ihrem Aussehen gar nicht wiedererkannt. Geschickt hatte sie ihr Äußeres verändert. Die dunklen Haare waren platinblond gefärbt und hochgesteckt und auf der Nase trug sie eine moderne Hornbrille, durch die ihre eisgrauen Augen auf ihn runter blickten. Diese hasserfüllten Augen würde er sein Leben lang nicht mehr vergessen. Um ihre Tarnung perfekt zu machen, hatte sie sich einen weißen Arztkittel angezogen und ein Stethoskop um den Hals gehängt. In einer Uni-Klinik kannte niemand alle Ärzte. Wer hätte merken sollen, dass sich hier Gabriela zu ihm reingeschlichen hatte. Sie holte aus, um ihm mit dem Messer den tödlichen Stich zu verpassen und meinte mit einer vor Hass triefenden Stimme „Schön dass du endlich wach bist, Ben Jäger! Du sollst wissen, wer dich ins Jenseits befördert!“ Sie lachte dabei heißer und überheblich auf. Sie war sich so sicher, dass ihr Opfer nicht mehr entkommen könnte. „Ich will, dass du mir in die Augen blickst, wenn du stirbst! …. Schmor in den Tiefen der Hölle!“
Was jetzt kam, war wie eine reine Reflexhandlung von Ben. Weg! … Flucht! … Er musste fliehen … nur weg aus der Reichweite dieser tödlichen Klinge. Ohne weiter darüber nachzudenken, ließ er sich auf der rechten Seite aus seinem Bett fallen, wollte so der zustechenden Hand entkommen. Der dunkelhaarige Polizist stieß beim Sturz gegen seinen Nachttisch, der durch die Wucht des Anstoßes zu rollen anfing. Das mit Wasser gefüllte Trinkglas, das auf dem Ablagebrett stand, fiel zu Boden und zersprang in dutzende von Scherben. Gleichzeitig spürte Ben, wie unterhalb des Schulterblatts die Klinge tief in seine Haut eindrang. Ein glühender Schmerz durchzuckte ihn … es kam noch schlimmer … er schlug mit dem Rücken auf dem Boden auf. Der Aufschlag presste die Luft aus seinen Lungen heraus. Er rang nach Atem. Zuerst überfiel ihn der Schmerz nur ansatzweise, doch je mehr der erste Schock verebbte, desto heftiger wurde er. Seine kaum verheilte Wunde an der rechten Seite war wieder aufgeplatzt, seine gebrochenen Rippen rebellierten gegen diese Art der Behandlung und schienen förmlich zu explodieren. Er schrie seine Pein hinaus und war doch unfähig sich zu bewegen. Er wollte sich wegrollen … aufstehen … fliehen … sein Körper gehorchte ihm einfach nicht. Wie ein Beutetier lag er auf dem Krankenhausboden und wartete darauf von dem Raubtier gefressen zu werden.
Gewandt wie eine Raubkatze hatte Gabriela das Bett umrundet und stand jetzt wie ein Racheengel über den am bodenliegenden Polizisten. Wilder Triumpf spiegelte sich in ihrem Gesicht wieder.
„Das war es wohl! Ben Jäger! Jetzt habe ich dich! Nun wirst du für den Tod meines Bruders Luca bluten!“
Voller Feindseligkeit stieß sie diese Worte hervor, fiel auf die Knie und holte zum tödlichen Stich aus. Sie genoss den Augenblick, Auge in Auge mit der Person zu sein, die sie am meisten hasste. Sie las in seinen Augen, sein Entsetzen … seine Angst … Es war ihr Triumph....Ihr Moment! … Eine Flut von Glückshormonen durchströmte ihre Adern.Der junge Polizist lag da, wie gelähmt und starrte Gabriela Kilic und das Kampfmesser in ihrer Hand an. Die Klinge war überzogen mit seinem Blut. Ben verabschiedete sich in diesem Moment vom Leben. Das war es wohl, dachte er bei sich, gleich gibt es die Fahrkarte in die Ewigkeit. Er schloss die Augen in der Gewissheit diese nie mehr zu öffnen und wartete auf den Augenblick, in dem die Klinge des Kampfmessers wie ein glühendes Eisen in seine Brust gestoßen wurde und er seinen letzten Atemzug machen würde.
-
Also doch Mord!!!! ... und der Mörder ist ganz schon raffiniert vorgegangen. Gibt es da tatsächlich einen Feind im "eigenen" Bett??? Oder kommt der Mörder aus einer völlig anderen Richtung?
Ich denke, wer sich solch einen Plan ausdenkt, hat auch kein Problem damit, an ein in Deutschland verschreibungspflichtiges Medikament zu gelangen
die Wortspielereien zwischen Ben und Semir habe mir auch gefallen
Unser kleiner Türke feiert bald einen runden Geburtstag ... die Anspielung vom Arzt auf das Alter war gut -
ein Kapitel, das tiefe Einblicke gewährt hat
ich hätte nicht erwartet, dass Kevin sich gegenüber der Chefin und den Kollegen so öffnet und seine "Vergangenheit" mit Bastian, Torben und Saskia erzählt. Ich kann Kevin auch gut verstehen, dass er die alte Geschichte nicht wieder aufleben lassen will.
hmm .. schauen wir mal, ob die beiden tatsächlich hinter dem Foto stecken
und zu Hotte .... was machst du denn bitte???? Das Gespräch zwischen ihm und Dieter war schon sehr tiefgründig und gelungen
ich schließe mich Susan an ... das hört sich alles nach Vorboten einer Demenz an ... was hast du mit ihm vor -
Susan .. Susan ... ich sehe schon, wir zwei müssen ein ernstes Wort miteinander reden
was machst du nur mit dem armen Ben ... er leidet ... muss isoliert werden, weil man ein nicht identifizierbares Bakterium gefunden hat?
Zu allem Überfluss darf Sarah nicht zu ihm ... nicht gut ... gar nicht gut
und Hartmut bestätigt auch noch meine schlimmsten Befürchtungen
diese Maria hatte einen Plan ... einen ziemlich ausgeklügelten Plan, in dem sie alle möglichen Eventualitäten gedacht hat
und was hat Einstein für ein Bakterium entdeckt???? Ist das für Bens schlechten Zustand verantwortlich?
Wobei ... Maria würde ja nie sich selbst gefährden und damit die Schwangerschaft -
Nur wenige Meter entfernt, hinter einem Busch stand eine Frau mit eisgrauen Augen und beobachtete die Szene auf der Parkbank. Der Hass sprühte förmlich aus ihr heraus. Zu sich selbst sprach sie, Glück gehabt Ben Jäger! Ihr Auto und ein Rollstuhl standen nur einige Meter entfernt auf einem Behindertenparkplatz. Das Fläschchen mit Chloroform und der Wattebausch waren in ihrer Handtasche. Ausgerechnet jetzt musste sich dieses Weib neben dem Opfer ihrer Begierde setzen. Der Platz … der Zeitpunkt wären einfach ideal gewesen. Als sich die beiden jungen Menschen erhoben und zusammen in Richtung Klinikgebäude gingen, murmelte sie leise vor sich hin: „Der Genieß deine Schonfrist Jägerlein, denn schon bald gehörst du mir!“ Es klang wie ein Versprechen.
Auf dem Weg zurück zu ihrem Auto vibrierte ihr Handy in der Hosentasche. Sie warf einen Blick auf das Display und als sie die anrufende Nummer erkannte, ging sie sofort ran.
„Was gibt es?“, fuhr Gabriela ihren Gesprächspartner an.
Mit jedem Satz von Christian Wenzel wurde sie einige Nuancen blasser. Nachdem das Gespräch zu Ende beendet war, kochte sie innerlich vor Wut. Ihre Pläne wurden mit einem Schlag über den Haufen geworfen.*****
Völlig erschöpft und ausgepumpt lag Ben, bekleidet mit einer Jogginghose und einem T-Shirt auf seinem Bett. Der Physio-Therapeut hatte ihn heute während der Einheit wieder einmal einiges abverlangt und ihn die Grenzen seiner körperlichen Belastbarkeit aufgezeigt. Es würde noch einige Wochen dauern, bis er die Folgen seiner Verletzungen endgültig überwunden hatte. Nachdem die Wunde an seinem lädierten Oberschenkel endlich langsam heilte, bereiteten ihm seine gebrochenen Rippen die größten Einschränkungen. Zwar bekam er noch Schmerzmedikamente, doch sollte die Dosis mit Beginn der neuen Woche reduziert werden.Nach einigen Diskussionen zwischen Arzt und Patient, hatte der Oberarzt heute Morgen bei der Visite endlich grünes Licht gegeben. Wenn die morgige Abschlussuntersuchung seiner inneren Verletzungen zufriedenstellend ausfiel, würde er am Tag darauf aus der Uni-Klinik entlassen werden. Der Arzt hätte es am liebsten gesehen, wenn Ben direkt vom Krankenhaus in ein Reha-Zentrum gewechselt wäre, doch dies hatte der junge Polizist entschieden abgelehnt. Er wollte nur noch nach Hause, in seine eigenen vier Wände und hatte sich für eine ambulante Reha-Klinik in der nahen Eifel entschieden. Für ihn bedeutete das, er konnte abends und nachts in seinen vertrauten vier Wänden verbringen. Wenn auch widerwillig, stimmte der Oberarzt zu.
Gelangweilt zappte Ben mit der Fernbedienung durch das nachmittägliche Fernsehprogramm. Die ausgestrahlten Unterhaltungsshows waren überhaupt nicht nach seinem Geschmack. Selbst auf MTV gab es nur einen langweiligen Beitrag. Die Eintönigkeit des Klinikalltags nervte den jungen Mann. Semir wollte nach Dienstschluss vorbeikommen, aber das würde noch mindestens drei Stunden dauern, wie ihm ein Blick zur Uhr zeigte. Draußen entlud sich eines der ersten Gewitter des Jahres und es regnete in Strömen, somit entfiel die Möglichkeit für einen kleinen Ausflug in die Parkanlage der Uni-Klinik.
Seine Gedanken wanderten zurück zum gestrigen Nachmittag. Er dachte über den überraschenden Besuch von Anna nach. Er hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben gehabt, dass sie sich noch einmal bei ihm melden würde. …. Und dann … Dann stand diese Traumfrau gestern einfach neben ihm. Schon die Erinnerung daran ließ sein Herz schneller schlagen und zauberte ein Lächeln in sein Gesicht. Er tastete in der Schublade seines Nachttisches nach seinem IPod und hielt stattdessen den Notizzettel mit ihrer Handynummer in der Hand. Die Verlockung war groß, sie einfach anzurufen … ihre Stimme zu hören. Doch halt! Sie hatte gestern erwähnt, dass sie heute Nachmittag ihre Eltern besuchen wollte, die in der Nähe von Trier ein Weingut bewirtschafteten. Aus ihren Äußerungen hatte er heraushören können, dass es zwischen ihrem Vater und ihr auch zu Unstimmigkeiten wegen ihrer Berufswahl gekommen war. Da war ein Anruf von ihm wohl nicht so sinnvoll. Er seufzte auf.
Anschließend legte Ben den Zettel zurück und fischte seinen IPod heraus, wählte sein Lieblingsalbum aus, steckte sich die Ohrstöpsel rein. Er schloss einfach die Augen und fing an, vom gestrigen Nachmittag zu träumen. Stundenlang war er mit Anna auf der Terrasse der Cafeteria gesessen. Der Sonnenuntergang hatte ein unglaubliches Farbenspiel in ihr dunkles Haar gezaubert. Er hatte sich vorgestellt, wie herrlich es sein würde, ihr mit seinen gespreizten Fingern durch das seidig schimmernde Haar zu fahren. Wie unabsichtlich hatten sich ihre Hände des Öfteren berührt. Es war jedes Mal wie ein kleiner Stromschlag gewesen, der seinen Körper durchströmte und wahre Glücksgefühle hinterließ. Wie gerne hätte er sie zum Abschied in den Arm genommen, ihre Nähe gespürt … Er konnte ihre sinnlichen Lippen förmlich vor sich sehen und stellte sich vor, wie es sich anfühlen würde, sie zu küssen. Nachdem Anna am Anfang so scheu reagiert hatte, hatte er auch lieber etwas Zurückhaltung walten lassen, obwohl sein Herz eine völlig andere Sprache gesprochen hatte. Ihre Augen hatten so viel Liebe und Zuneigung für ihn zum Ausdruck gebracht, dass er sich den Abend für ein gemeinsames Essen nur noch so herbeisehnte. Komm gesteh es dir ein, redete er in Gedanken mit sich selbst, du hast dich hoffnungslos verliebt. Ben träumte weiter und ohne dass es ihm bewusst wurde, dämmerte er in einen erholsamen Schlaf hinüber.
*****
Beim Aufwachen registrierte er, dass er nicht mehr alleine im Zimmer war. Jemand hatte ihm die Ohrstöpsel seines IPods rausgezogen, den er noch in seinen Händen hielt. Wer war hier? … Semir? War er schon da? Hatte er so lange geschlafen? … Waren seine ersten Gedanken nach dem Erwachen. Intuitiv merkte er, da war was anderes. Gefahr! … Sein Instinkt warnte ihn … Dieser Geruch … dieses Parfum … wie ein Paukenschlag traf ihn die Erkenntnis … Gabriela Kilic. Sie war die einzige Person, die er kannte, die dieses merkwürdig riechende Parfum benutzte. Sie war im Zimmer … in seiner Nähe. Sein Pulsschlag beschleunigte sich und gleichzeitig schnürte ihn etwas die Kehle zu. Seine Atemfrequenz erhöhte sich und kalter Schweiß brach ihm aus. War es nur ein Alptraum? Einbildung?
-
Auf Semir ist Verlass … er hat einen Plan B, wie man Maria diese „Pille danach“ verabreichen kann
Jenny hilft ihm dabei und trotzdem schlägt der erste Versuch fehl ….
Respekt, was Semir anschließend riskiert. Ich hoffe darauf, dass niemand die Aktion mitbekommen hat. Hauptsache: Maria hat die Pille danach verabreicht bekommen
Und Ben … ich möchte nicht wissen, was in ihm vorgeht und wie sehr ihm das belastet
Bis zum Glück Sarah für ihn gute Nachrichten hat. Endlich hat er den Kopf wieder frei, für die Dinge die wichtig sind für ihn: Seine Familie
Nur warum muss Semir zu Einstein kommen
Zwei richtig gute Kapitel … gelungene Mischung aus Krankenhaus und dem Fall -
ein bisschen beruflich unterwegs ... und schon kommt man mit dem Lesen fast nicht mehr hinter her
erst mal zu den beiden Geheimkapiteln
ich sage nur Ben Quälen pur ....
wenn man nur daran denkt, was Maria ihm angetan hat, war das die Folterrunde Nummer zwei
klar müssen seine Verletzungen behandelt werde, doch was bedeutet das für seine Psyche?
waren auf jeden Fall zwei Kapitel nach meinem Geschmack -
Und es geht weiter …
Was für ein emotionales und tiefgründiges Kapitel …
OMG Gott, was haben seine Kollegen und auch diese Saskia Kevin nur damals angetan???
Kein Wunder, dass er niemanden vertraut!
Bin gespannt wie es weiter geht -
So … drei auf einem Streich
Obwohl Kevin äußerlich so cool auf andere Menschen wirkt, ist er in seinem Inneren, in seiner Seele ein Mensch, den andere durch ihr Verhalten in jungen Jahren sehr verletzt haben. Ich denke die Narben, die er sich zu Beginn des Polizeidienstes geholt hat, werden ihn immer begleiten.
So… so Erwin Plotz soll an einem natürlichen Tod gestorben sein? … Ich glaube es nicht und werde am Schluss in meiner Meinung bestärkt. Aber mal schön der Reihe
Die Szene mit Hotte konnte ich mir einfach bildlich zu gut vorstellen …. Das war die Cobra der guten alten Zeit einfach pur. Ups … wir bekommen eine neue Mitspielerin: Saskia Hofmann. Ihre Begegnung mit Kevin gleicht der Begegnung wie Hund und Katz.
Kevin scheint mit der alten Truppe in die Schusslinie gekommen zu sein?
Das zweite Kapitel bringt interessante Wendungen zu Tage … Das eine hübsche Frau auf Ben anziehend wirkt … Auch Anna Engelhardt entgeht nicht, was sich da gerade auf ihrer Dienststelle abspielt. Wie toll du die alte Chefin der Dienststelle beschreibst und rüberbringst, habe ich dir ja schon mehr als einmal geschrieben. Die Situation in ihrem Büro war zum Greifen nah, die Emotionen aller Beteiligten kamen beim Leser an, als wäre er mitten drin und zum Schluss bleibt die Frage:
Wer ist Saskia Hofmann, die wie eine Eiskönigin wirkt? Was verbirgt sich hinter dem Tod von Erwin Plotz?
Und Semir ist wieder einmal der Retter? Hat unser kleine Türke mit seinem Bauchgefühl wieder einmal mehr erkannt, als anderen Anwesenden? -
Hallo Silli,
ich behaupte, dein Experiment ist gelungen und zwar in jeder Beziehung
du hast eine richtig schöne spannende Cobra Geschichte gezaubert, die alles hatte, was ich mir als Leser gewünscht habe.
Mir ist während der langen Bahnfahrt diese Woche die Zeit keine Minute langweilig geworden, bei dieser Lektüre
wobei ich einräume, den ersten und zweiten Teil gelesen zu haben.
Ich würde mich sehr freuen, eine weitere Story aus deiner Feder zu lesen