also das mit der Verfolgung des Politikers habe ich noch verstanden ... aber bitte, was hat sich Natascha dabei gedacht ins Haus einzudringen ... das war doch nur eine Frage der Zeit bis man sie entdeckt
und wow ... der Typ würde sie sogar selbst umbringen ...
zum Glück gibt es ja noch Semir der tatsächlich eine Spur hat und das richtige Bauchgefühl .. na dann hoffen wir mal, dass er Natascha rechtzeitig retten kann
und Ben .. tief durchatmen ... lass den Ärmsten bitte wieder gesund werden
Beiträge von Mikel
-
-
oh ich habe es befürchtet .. Natascha verfolgt eigenmächtig den Politiker in die Höhle des Löwen ... oder soll ich besser sagen des Bösen.
und einen Verbündeten hat sie gefunden - den Schäferhund ... mal schauen, für was diese beginnende Freundschaft noch gut ist.
Mädchen ... Mädchen ... was machst du nur! Schau bloß, dass du schleunigst Semir verständigst, bevor es wirklich ernst wird.
zumindest ein paar beruhigende Nachrichten von Ben zum Ende ... -
Ben wagte kaum zu atmen und beschloss erst einmal kein Lebenszeichen von sich zu geben. Er wusste, dass er beobachtet wurde. Die Blicke seiner Entführer konnte er fast körperlich spüren.
„Oh verdammt! … Verdammt!“, fluchte eine tiefe männliche Stimme drauf los „Schaut euch nur die Sauerei an! Jetzt hat der Kerl uns auch noch die gesamte Ladefläche voll gekotzt. Fuck! … Wer putzt die Schweinerei wieder weg, Gabriela? Bäääh …. Und wie das stinkt! Warum haben wir den Kerl nicht gleich kalt gemacht?“, brüllte der Große der drei Entführer wutentbrannt weiter, der als erstes die Heckseite des Sprinters erreicht hatte und einen Blick in das Innere des Fahrzeugs werfen konnte.„Pech gehabt Mario! Nachdem ich den Wagen nachher nochmal wegen der Waffenübergabe an den Russen brauche, wird es wohl dein Job werden! … Los, schafft den Kerl aus dem Lieferwagen raus!“, kam es befehlsgewohnt und mit einer Spur von Ungeduld von der weiblichen Stimme. Daraus schloss Ben, dass sie die bestimmende Person in der Gruppe der Entführer war. „Dann weckt ihn auf! Ich will dem Kerl ein paar Fragen stellen. Mein Bedarf an Überraschungen ist für den heutigen Tag gedeckt!“
Die Ladefläche schaukelte kurz. Rücksichtslos fing jemand an, an den Beinen des Dunkelhaarigen zu zerren und zu ziehen. Unwillkürlich bewegte Ben seine Arme, um seinen malträtierten Kopf zu schützen.
„Boah! … Verdammt noch mal, der Bulle scheint wach zu sein. Das Schwein hat uns garantiert belauscht!“, blaffte die dunkle Stimme erbost drauf los. Mario Kilic war die schützende Bewegung des Polizisten nicht entgangen. Sie stachelte dessen Wut noch an. Brutal zog er den Körper des Verletzten über die Ladefläche. Der Polizist schrie vor Schmerz auf, als sein Kopf gegen den Radkasten der Ladefläche knallte.
Mit dem Gesicht nach unten schlug Ben auf dem weichen Waldboden auf. Sterne blitzen vor seinen Augen auf. Er konnte einen leisen Aufschrei nicht unterdrücken. Die feuchte Erde des Waldbodens weckte ein wenig seine Lebensgeister. Grashalme kitzelten seine Haut und ein leicht modriger Geruch stieg in seiner Nase hoch. Doch das alles überdeckte nicht das Hämmern zwischen seinen Schläfen. Der stechende Schmerz war einfach nur die Hölle. Aber es sollte noch schlimmer kommen. Brutal wurden ihm seine Arme nach hinten gerissen und er wurde daran in die Höhe gezogen und auf die Beine gestellt. Ohne den rücksichtslosen Griff des Entführers wäre der dunkelhaarige Polizist sofort wieder in sich zusammengesackt. Seine Knie waren butterweich. Sein Gleichgewichtssinn fuhr kurzzeitig Achterbahn. Sein Magen rebellierte erneut … er fing an zu würgen … zu husten … aber es war nichts mehr drin. … Es kam nichts mehr raus.Ben nahm alle Konzentration, die er aufbringen konnte zusammen. Wider Erwarten gehorchten ihm seine Augen. Sein rechtes Augenlid besiegte die Schwerkraft, hob sich an und er blinzelte. Die Nebelschwaden lichteten sich langsam und seine Umwelt nahm Formen an. Direkt vor ihm stand von Gestalt her der Kleinere der beiden Geiselnehmer aus Andreas Wohnzimmer.
„Hallo Herr Hauptkommissar Ben Jäger! Schön dass sie uns ihre Aufmerksamkeit schenken“, begrüßte ihn eine weibliche Stimme unter der Maske. Die Stimme der Entführerin drang wie durch Watte gedämpft zu ihm durch. „Nachdem ich davon ausgehe, dass sie uns belauscht haben, können wir uns ja das Versteckspiel und den Rest des Theaters sparen! Spielen wir mit offenen Karten!“, eröffnete sie ihm weiter.Bei diesen Worten streifte sie sich die Sturmmaske vom Kopf. Ben kämpfte weiter gegen die Schwerkraft und seine Schwäche an und bemühte sich, dass sein Kinn nicht wieder auf die Brust sackte. Als es ihm gelang, blickte er in zwei eiskalte rauchgraue Augen, die ihn zornig anfunkelten. Seine Widersacherin hatte ein hübsches, ebenmäßig geschnittenes Gesicht, welches durch ihre dunklen schulterlangen Haare, die wild verstrubbelt waren, unterstrichen wurde. Ihr Alter ließ sich schlecht schätzen. Ben nahm an, dass sie so Mitte bis Ende dreißig sei. Seitlich versetzt zu ihr stand der Dritte im Bunde. Der junge Polizist vermutete, dass er der Verursacher seiner Kopfschmerzen war. Von der Statur her war er kleiner als die Frau, ein bisschen untersetzt und in dem schwarzen Kampfanzug wirkte er noch fülliger und unbeweglicher, als er wahrscheinlich war. Verdammt, so einen Fleischklops vernaschte er normalerweise vorm Frühstück auf nüchternen Magen. Ok, der Überraschungsmoment hatte wohl auf der Seite seines Gegners gelegen und der Angriff von hinten war ja voll fies gewesen. Also hielt ihn dieser wandelnde Schrank fest.
„Wie geht es ihnen denn?“, mit einem süffisanten Unterton kam die Frage von ihr und gleich hinterher „Wie Sie unschwer erkennen können, genießen Sie unsere Gastfreundschaft!“„Auf diese charmante Einladung hätte ich gut verzichten können!“, entgegnete ihr Ben. Worauf sich der Griff in seinem Rücken verstärkte. Er konnte ein leises Stöhnen nicht unterdrücken. In ihm regte sich Widerstand gegen diese rüde Behandlung.
„Ich habe ein paar Fragen an Sie. Das ist der einzige Grund warum sie überhaupt noch am Leben sind!“, eröffnete sie ihm unverblümt und trat näher an den jungen Polizisten heran. „Entweder sie beantworten diese zu meiner Zufriedenheit, … oder nun ja sie werden schon merken, was es bedeutet, mich zu ärgern!“
„Sie können mich mal“, entfuhr es Ben trotzig und er schaffte es trotz seiner Kopfschmerzen, ein freches Grinsen aufzusetzen. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Ansatzlos schlug die Dunkelhaarige zu und eine knallharte Faust landete an seinem Unterkiefer. Seine Lippe platzte auf. Blut sammelte sich in seinem Mundwinkel, welches er ausspuckte und genau ihre Stiefelspitze traf. In ihrer Mimik arbeitete es. In ihren Augen blitzte es gefährlich auf.
„Kommen wir mal zu meinen Fragen!“, zischelte sie ihn an. Die Feuchtigkeit ihrer Aussprache traf sein Gesicht. Mit einem groben Klammergriff umfasste sie seinen Unterkiefer und zwang Ben ihr in die Augen zu blicken. „Wer hat uns verpfiffen? Was weiß die Polizei über Nicolas Schneider? Was hat dieser kleine türkische Wichtigtuer vor? Wieso hat er Sie geschickt?“
Er versuchte die Bedeutung ihrer Fragen zu erfassen. Was wollte diese Frau von ihm? Ihm war einfach nur übel und sein Kopf hämmerte und dröhnte unaufhörlich. Seine Gehirnzellen hatten nach dem erneuten Schlag gegen den Kopf ihren Betrieb auf Sparflamme gestellt. Boah, konnte diese Hexe ihn nicht einfach in Ruhe lassen. Er konnte jetzt einfach nicht mehr denken. Entsprechend schlicht fiel seine Antwort aus. „Kein Ahnung!“
Sie griff in eine der Taschen des Kampfanzuges und holte einen glitzernden Gegenstand heraus. Drohend hielt sie ihm einen Schlagring entgegen. „Also, letzte Chance! Wer hat uns bei der Polizei verpfiffen?“
Ben schaute sie verständnislos an. Die Frage machte überhaupt keinen Sinn, also zog er es vor, diesmal zu schweigen.
„Nun gut! Wer nicht hören will, muss fühlen!“, warnte sie ihn vor.
Der erste Schlag traf ihn voll in den Magen. Er würgte erneut … Die nächsten Attacken trafen seinen Oberkörper … seine kurze Rippen … unterhalb des Rippenbogens … pressten die Luft aus seinen Lungen. Er fing an zu japsen. Eine Woge aus Schmerzen überflutete seinen Körper. Ben versuchte sich zu krümmen, zu wehren aber der eiserne Griff des Großen hielt ihn gnadenlos fest. Die Frau wusste genau, wo sie treffen musste, um ihren Opfer Schmerzen zu zufügen. Er hätte nicht erwartet, dass eine Frau so hart zu schlagen konnte. Der Schlagring auf ihrer rechten Hand verstärkte noch die Wirkung der Treffer.Sie hielt inne und wartete bis Ben wieder ansprechbar war. Luft … Luft … er schnappte nach Luft … ächzte und stöhnte. In seinem Magen brannte es. Jede Körperstelle, die von ihren Schlägen getroffen worden war, brannte. Erneut hatte sich Blut in seinem Mundwinkel angesammelt, welches er ausspuckte. Wie aus weiter Ferne hörte er ihre Stimme. Mit dem Zeigefinger ihrer linken Hand hob sie sein Kinn an, so dass er ihr direkt in die Augen schauen konnte.
„Also noch Mal Herr Jäger! Was hat ihr übermotivierte Kollege vor? Sie können sich einiges ersparen, wenn Sie mit uns kooperieren!“, fauchte sie ihn an.
Ben keuchte … Er zermarterte sich sein Gehirn, fluchte innerlich vor sich hin, weil er immer noch nicht den Zusammenhang verstand. … Plötzlich dämmerte ihm, Nicolas Schneider war der Unfallfahrer von gestern auf der Autobahn. Was wollte diese Frau deswegen von ihm? War sie die Unbekannte, die vom Unfallort geflohen war?
Eine dumpfe Ahnung stieg in ihm auf, dass das diese Prügel erst ein Vorgeschmack von dem waren, was ihn in den nächsten Stunden erwarten würde. -
ich überlege gerade, was ist die gute und was ist die schlechte Nachricht? Timo lebt noch ... die Betonung liegt wohl auf dem Wörtchen "noch" .... also bitte, solch einen jungen angagierten Mann lässt man nicht einfach sterben ... auch wenn er vielleicht einen Leichtsinnsfehler gemacht hat, weil er sich nicht an die Anweisungen gehalten hat
außerdem ... wie sollen Semir und Ben damit umgehen? Die beiden machen sich ja schon Vorwürfe genug
nur der absolute Hammer war der Auftritt von Herrn Schwandt!!! Hätte der nur mal bei der Suche nach Jenny auch soviel Angagement gezeigt!!!! Die Ansage von Gregor hat ja wohl gesessen ... und man sieht, wieviel der Herr Dienststellenleiter tatsächlich an seinen Leuten hat
also bitte ... nicht noch ein Opfer ... kümmere Dich um Jenny!!! -
Irgendwo ….
Langsam lichtete sich die Dunkelheit. Sein Kopf … oaaaaah … sein Kopf, er fühlte sich so furchtbar an. Der Schmerz glich einem Presslufthammer, der sich darin befand und ständig ratterte. Es pochte … es klopfte … jedes Pochen verpasste ihm viele tausend kleine Nadelstiche. Alles war so schwammig. Wie durch Watte drangen vertraute Geräusche an sein Ohr. …. Motorengeräusche …. Erinnerungsfetzen durchschwirrten Bens Gehirn. Er versuchte in die einzelnen Bilder und Szenen, die aufblitzten, eine Ordnung zu bekommen.
Da war der Nachtclub … die tanzenden Körper der jungen Menschen, die sich im Rhythmus der Musik bewegten … Nebel hüllte sie ein … dann tauchten Andrea und Aida im Wohnzimmer der Familie Gerkhan auf … die Männer in den schwarzen Kampfanzügen, deren Anblick wirkte auf seinen Geist völlig verzerrt, wie die Ungeheuer die bedrohlich in einer Geisterbahn den Fahrgästen Furcht einflößten, … auf einmal war da Aida … eine Achterbahn … ein dunkler Abgrund tat sich auf, in den er abtauchte.
Beim nächsten Auftauchen aus dem Nebelschleier setzte schlagartig die Erinnerung des dunkelhaarigen Polizisten wieder ein. Die Puzzleteilchen, die vorher noch wie in einem wilden Durcheinander in seinen Gehirnwindungen herumgeschwirrt waren, formten sich zu einem Bild.
Aida … er hatte das Mädchen zu einem Ausflug ins Phantasia Land abholen wollen. In der Hoffnung noch einen Nachschlag des leckeren Abendessens von Andrea zu bekommen, war er früher als verabredet, zum Haus seiner Freunde gefahren. … Sein Handy, der entgangene Anruf von Semir … er hatte vor sich hin geschmunzelt. … Der Über-Papa Semir wollte ihn doch allen Ernstes daran erinnern, dass er die Verabredung mit Aida nicht vergaß. Er hatte sich auf den Nachmittag gefreut, als würde er so ein Versprechen vergessen, was dachte nur sein Freund von ihm.
Ben hatte über den Seiteneingang den Garten betreten und war Richtung Terrasse gelaufen. Gut gelaunt hatte er den neuesten Song seiner Band vor sich hin gepfiffen und überhaupt nicht auf seine Umgebung geachtet. Zu seinem Leidwesen war die Terrassentür verschlossen gewesen. In dem Moment als er gegen die Fensterscheibe neben der Terrassentür klopfen wollte, verstummte er augenblicklich und drückte sich gegen die Außenmauer. Mehrmals atmete er tief durch und überlegte. Da drinnen standen zwei Männer in Kampfanzügen, die Gesichter getarnt durch Sturmmasken und bedrohten mit ihren Waffen Andrea und Aida.
Gewohnheitsgemäß griff er zum Holster am Gürtel, in dem sich normalerweise seine Schusswaffe befand. Oh Fuck … Fuck entfuhr es ihm lautlos, die lag ja zu Hause in dem kleinen Safe. Dem jungen Polizisten war sofort klar, dass er Unterstützung brauchte und nur als stiller Beobachter fungieren konnte. Er fischte sein Handy aus der Hosentasche, entsperrte das Display und suchte nach Susannes Rufnummer auf der Dienststelle. Zu spät hörte er das schabende Geräusch hinter sich. Bevor er reagieren konnte, bekam er einen harten Schlag auf den Hinterkopf. Lauthals stöhnte er auf und versuchte sich gegen den Angreifer und die drohende Bewusstlosigkeit zu wehren. Doch der Schläger kannte keine Gnade. Ben hatte das Gefühl, als würde ihm der Schädel zertrümmert werden, als er den nächsten Hieb einstecken musste und in die Dunkelheit der Ohnmacht endgültig abtauchte. Er merkte nicht mehr, wie er an der Hauswand entlang zu Boden rutschte und mit der Stirn aufschlug.Ben horchte weiter in seinen Körper hinein. Außer dem Gefühl, dass sein Schädel mindestens doppelt so groß wie normal war und jeden Moment platzen konnte, fühlte er keine weiteren Schmerzen … Seine anderen Sinne nahmen, wenn auch ein wenig verlangsamt, so nach und nach ihre Tätigkeit auf. Doch wo befand er sich jetzt? Noch auf der Terrasse von Semirs Haus? Nein, fiel seine erste Analyse aus. Da war doch noch das Motorengeräusch gewesen und der Untergrund, auf dem er mit dem Gesicht nach unten lag, fühlte sich kalt und glatt an. Metall? Vorsichtig probierte er seine Finger zu bewegen … seine Hände. Zu seinem Erstaunen stellte er fest, dass die nicht gefesselt waren. Behutsam tastete er mit den Fingerkuppen seiner Rechten den Hinterkopf ab. Sein ganzes Haar war verklebt und stellenweise ein wenig feucht … er rieb seine Fingerkuppen aneinander … Blut? Er befühlte die beiden Schwellungen, in deren Mitte sich Platzwunden befanden und stöhnte auf, als er die Wundränder berührte. Vorsichtig drehte er sich auf die Seite. Ben musste sich förmlich zwingen, seine Augenlider zu öffnen. Nur auf der linken Seite klappte es nicht. Mit seiner Handfläche wischte er darüber. Getrocknetes Blut, es verklebte sein Augenlid. Auf seiner Stirn spürte er eine weitere Schwellung. Unscharf konnte er erkennen, dass er sich wohl im Inneren eines Lieferwagens befand. Über seinen linken Unterarm stützte er sich ab, versuchte sich weiter aufzurichten und den Oberkörper in die Höhe zu drücken. Auf einmal überfiel ein Schwindelgefühl und alles fing an sich zu drehen, schlimmer als bei einer wilden Fahrt auf der Achterbahn … ihm wurde übel … er würgte … und schwallartig übergab er sich. Zurück blieb ein bitterer Geschmack nach Galle in seinem Mund. Ein gequältes Stöhnen verließ seine Kehle, bevor er erschöpft in sich zusammenfiel und gegen die anfliegende Ohnmacht kämpfte.
Die herrschende Stille wurde von menschlichen Stimmen durchbrochen. Er hörte wie sich die Entführer näherten … kleine Äste barsten unter dem Gewicht ihrer Schritte, das Rascheln des Grases. Nach und nach unterschied er ihre Stimmen ... zwei Männer und eine Frau, die scheinbar mit einer weiteren Person telefonierte. Auffälig war der leichte Akzent in der Stimme… ihr Gespräch, welches sie scheinbar mit dem Auftraggeber der Bande führte, der Inhalt ergab für ihn keinen Sinn. Plötzlich stockte ihm der Atem, als er vernahm, welches Schicksal man ihm und Andrea zugedacht hatte. Adrenalin raste durch seine Blutbahnen. -
so das waren zwei Kapitel mit einer Lektion im Bereich der Medizin, die ich so noch nicht kannte
hast du sehr anschaulich und verständlich auch für einen Laien rüber gebracht, wie diese kleine High-Tech-Maschinchen names ECMO funktioniert
auch ich habe vor dem Kardiologen aller größten Respekt, der trotz Stromstoß seine Finger am Patienten lässt
auf jeden Fall scheint es Ben zu helfen ... so und lass mal den Ärmsten wieder gesund werden ...
denn dieser kleine Satzteil "Handkurbel für den Notfall" ... setzt bei mir schon wieder einiges in Gang
Natascha scheint ja wirklich ein Händchen für Kinder zu haben und diese auch zu lieben ... nur was macht das Mädchen denn jetzt als sie den Ehrengast erkennt???
Bitte keine neuen Dummheiten ... die soll mal schleunigst Semir anrufen -
Einige Zeit vorher … im Haus der Familie Gerkhan
Nach dem Telefongespräch mit Semir forderten die Erpresser Andrea und ihre Tochter auf, sich auf das Sofa zu setzen. Aida drückte sich nahe an ihre Mutter heran. In ihren dunklen Augen schimmerte Angst. „Es wird alles wieder gut, mein Schatz! Papa wird machen, was diese bösen Menschen von ihm verlangen.“, wisperte sie ihrer Tochter zu und strich ihr beruhigend über die Haare. Diese nickte ihr zu und kuschelte sich noch näher an ihre linke Seite heran. Sie hörte, dass einer der Gangster ein kurzes Telefongespräch in einer fremden Sprache führte. Das erklärte in ihren Augen auch den südländischen Akzent, den der Mann in seiner Sprache hatte.Durch die Zeitanzeige auf dem Receiver, der genau in Andreas Blickrichtung lag, wusste sie, dass seit ihrem Gespräch mit Semir ungefähr fünfzehn Minuten vergangen waren. Sie hatte die letzten Minuten dazu genutzt, die beiden Erpresser ein wenig näher zu mustern. Die Verbrecher trugen schwarze einteilige Kampfanzüge, die die Konturen ihrer Körper perfekt kaschierten. Die schwarzen Lederhandschuhe und die schwarzen Sturmmasken mit Sehschlitzen über dem Gesicht machten die beiden Personen nahezu unkenntlich. Keine Auffälligkeiten mit Hilfe derer man später die Personen wieder eindeutig identifizieren könnte. Außer vielleicht die Augen, diese grauen eiskalten Augen der kleineren Person … ja da war Andrea sich sicher, die würde sie sofort und überall wiedererkennen. Der Größere, der bisher gesprochen hatte, war ungefähr einen Kopf größer als Andrea. Er stand vor dem Sofa, die Waffe im Anschlag und ließ sie keine Sekunde aus den Augen. Der Kleinere hatte bisher geschwiegen und tigerte nervös hin und her. Ab und an warf er einen Blick durch das Küchenfenster nach draußen zur Auffahrt. Ein Motorengeräusch kam näher und näher und verstummte, was ihm ein erleichtertes Ausatmen entlockte.
„Los, aufstehen! Zieht euch eine Jacke an!“, forderte der Größere in einem barschen Befehlston. Andrea und Aida erhoben sich und liefen in Richtung der Diele. Durch das Küchenfenster konnte Andrea einen schwarzen Lieferwagen eines bekannten Unternehmens für Paketzustellungen erkennen, der direkt in der Auffahrt parkte. Insgeheim hatte sie gehofft, dass die Erpresser ihr Versprechen halten und sie nach einiger Zeit gefesselt im Haus zurücklassen würden. Doch der Anblick des Lieferwagens in der Zufahrt belehrte sie eines Besseren. In dem Augenblick wurde ihr endgültig klar, man würde sie und ihre Tochter entführen.
„Mama, ich muss mal auf Toilette!“, quengelte ihre Tochter, als sie vor der Gästetoilette standen, die sich direkt neben der Garderobe befand. Der Große sandte einen fragenden Blick zu seinem Kumpan, der zustimmend nickte. Während es hinter der Tür plätscherte, klingelte ein Handy. Zu Andreas Überraschung verbarg sich hinter der Maske des Kleineren eine weibliche Stimme. Die Frau nahm das Gespräch an, das ebenfalls in einer ihr fremden Sprache geführt wurde. Eine unterdrückte Wut ließ sich deutlich aus dem Tonfall heraushören. Sie blaffte ihren Kumpan oder Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung an.
Daraufhin ging alles sehr schnell. Nachdem Andrea und Aida sich ihre Jacken übergestreift hatten, verband man ihnen im Flur die Augen und befahl ihnen zu warten.
Angestrengt lauschte Andrea und versuchte an Hand der Geräusche herauszufinden, was um sie herum geschah. Sie hörte Schritte, die Terrassentür wurde geöffnet und nach einigen Minuten wieder geschlossen. Sie konnte sich keinen Reim darauf machen, was die Entführer damit bezweckten. Mit verbundenen Augen führte man sie zu dem Lieferwagen und zwang sie auf die Ladefläche des Lieferwagens einzusteigen. Unter ihren Handflächen fühlte sie das kalte Metall. Der Form nach zu urteilen, befand sich hier einer der Radkästen. Ihre Hände wurden mit Kabelbinder an eine vorhandene Öse gefesselt. Der männliche Entführer hatte mit seiner barschen Art Aida so eingeschüchtert, dass diese keinen Ton mehr von sich gab. Das Mädchen wurde neben seine Mutter gesetzt und ebenfalls gefesselt. Die Hecktüren des Lieferwagens schlossen sich mit einem lauten Knall und kurze Zeit später setzte sich der Wagen schaukelnd in Bewegung.Andrea hörte das leise Wimmern und Schluchzen ihrer Tochter. Beruhigend sprach sie auf das weinende Mädchen ein und machte ihr Mut. „Pssst …. Beruhige dich! … Alles wird wieder gut! … Papa wird die Forderungen der Entführer erfüllen und du wirst sehen, heute Abend sind wir wieder zu Hause.“ Fast schon stereotyp wiederholte Andrea diese und weitere Sätze, bis ihre Tochter aufhörte zu weinen. „Komm! Kuschle dich noch ein wenig zu mir heran!“
Allerdings hatte sie lange genug als Sekretärin auf der PAST gearbeitet um zu wissen, in welch gefährlichen Situation ihre Tochter und sie sich befanden. An Hand des Motorengeräusches versuchte sich Andrea zu orientieren, wohin die unfreiwillige Reise ging. Sie war sich sicher, dass sie eine längere Strecke über eine Autobahn oder Schnellstraße fuhren. Die Fahrt verlangsamte sich und kurze Zeit später ging es über unbefestigte Wege weiter. Sie wurden kräftig durchgeschüttelt. Sie hatte jedes Gefühl für Zeit verloren. Der Wagen hielt an und die Hintertüren wurden aufgerissen. Jemand betrat die Ladefläche und löste ihre Handfesseln. Ihre Finger kribbelten, als das Blut wieder frei zirkulieren konnte. „Los, rauskommen!“ befahl die rüde Stimme des Entführers. „Stellt euch nicht so dämlich an! Oder sollen wir ein wenig nachhelfen?“
Vorsichtig rutschten Andrea und ihre Tochter über die Ladefläche in Richtung der Stimme. Zu ihrer Überraschung wurden ihnen, als sie im Freien waren und festen Boden unter den Füßen spürten, auch die Augenbinden abgenommen. Es dauerte ein paar Sekunden, bis Andrea wieder klar sehen konnte. Das Erste was sie wahrnahm, eine männliche Person, die regungslos auf dem vorderen Teil der Ladefläche lag. Im einfallenden Lichtschein erkannte sie, dass sich um die dunklen Haare und den Kopf herum ein dunkler Fleck befand. Bei genauerem Hinsehen begriff sie, dass es sich um eine Blutlache handelte. Ihr Blick schweifte über die Gestalt. Die karierte Shirt-Jacke kam ihr so vertraut vor. Ein eisiger Schreck durchfuhr sie. Der Mann, der da regungslos in seinem Blut lag, war BEN.
Nur mühsam konnte sie einen Aufschrei unterdrücken und versuchte den Blick ihrer Tochter so zu lenken, dass diese Ben nicht erspähen konnte.„Geht da rüber zum Schuppen!“ wurden sie vom dritten Entführer aufgefordert.
Auf dem Weg zum Schuppen musterte Andrea eingehend die Umgebung. Sie befanden sich auf einen dieser alten verlassenen Einödhöfe mitten in der Wildnis. Die Lichtung wurde ringsum von Bäumen eingerahmt. Das frische Grün der sprießenden Blätter erlaubte keinen Blick ins Innere des Waldes. Die weiß blühenden Hecken am Waldrand bildeten ein undurchdringliches Dickicht. Außer dem Gezwitscher der Vögel war nichts zu hören. Die Zufahrt war ein holpriger Feldweg, der von dichtem Gras bewachsen war und nur die Fahrspuren waren zu erkennen.
Am Horizont waren ringsum nur bewaldete Berganhöhen zu sehen, die von saftigen grünen Wiesen durchzogen wurden. Kein Haus … kein Gebäude … keine Straße waren zu erkennen … nur Einsamkeit. Neben dem Holzschuppen stand ein großes gemauertes Gebäude, das wahrscheinlich früher einmal ein Wohngebäude und Stall in einem gewesen war. Der hintere Teil war inzwischen total verfallen, das Dach in das Innere des Anwesens gekracht.
Als die Tür des Holzschuppens geöffnet wurde, schlug ihnen eine modrige Luft entgegen. Auf dem gestampften Lehmboden lag noch jede Menge altes Stroh verteilt herum. Der Raum wurde durch einen Bretterverschlag geteilt. Das einzige Fenster war von außen mit Brettern vernagelt worden, so dass nur kleine Lichtstrahlen zwischen den Ritzen in den Raum fielen und ein bisschen Helligkeit spendeten.
„Los da rein mit euch und keine Zicken!“, befahl die weibliche Stimme. Ohne weiteren Kommentar wurde das Tor sorgsam verschlossen. Andrea war mit ihrer Tochter allein. Doch was war mit Ben? Lebte er überhaupt noch? Sein Anblick ging ihr einfach nicht aus dem Kopf.
-
Alex Sorge um Caro ist verständlich und hast du super rüber gebracht und geschildert
die Situation auf solch einer Intensivstation...
allerdings wird Caro ja auch von einer wirklich netten Schwester betreut
nur das mit den Ermittlungen gefällt mir gar nicht ... die Überwachungsbänder verschwunden ... keine Spuren ... keine Hinweise
so ein kleines Schmunzeln hatte ich bei Schwester Rosi schon im Gesicht, das hast mir aber mit deinem Cliffhanger aber gründlich wieder ausgetrieben
hallo!!!! ich habe mich gefreut, dass Caro erwacht ... und du machst einen auf Alarm und Panik -
so ich bin auch wieder mal auf dem neuesten Stand und habe die letzten Kapitel durchgelesen
die Nachricht von Jennys Handy erzielt ihre Wirkung - sag nur um zwölf Uhr schnappt die Falle auf dem Parkdeck zu
war
wie du das Aufeinandertreffen von Ben und Kevin geschildert hast, war einfach genial ... Drama pur
dabei habe ich mir so gewünscht, dass es BUUUUUMMMM machen würde, und Kevin Ben erkennt
ich habe bei der Passage als Kevin Ben bis zur Bewusstlosigkeit würgte erst einmal die Luft angehalten
zumindest scheinen sich noch einige Gehirnwindungen bei Kevin zu funktionieren und haben das Schlimmste verhindert
und warum muss Semir mit seinem Bauchgefühl immer recht behalten
kaum hatte ich mich beruhigt, dass die Sache für Ben scheinbar glimpflich abgegangen war, dann der nächste Schock
Timo ... mein Gott was machst du mit dem jungen Kerl
und wer hat auf ihn geschossen? Patrick auf der Flucht oder Kevin
war super spannend geschrieben -
ein Kapitel mit zwei Gesichtern ... anders kann ich es nicht ausdrücken
zum einen ist da Natascha, die sich im Haus der Gerkhans wohl fühlt, das vermittelt so ein Gefühl von Harmonie
und dann macht es bääääm - Schock lass nach
was machst du bitte mit Ben???
schon allein der Satz, er überlebt die Nacht nicht -
meine Ahnung hat mich also nicht betrogen ... Hartmut wurde tatsächlich zum Retter in der Not
die OP bei Ben scheint ja gut verlaufen zu sein ... nun lass den armen Mann mal schön gesund werden
nur so wie ich dich kenne, kommt da sicher noch was
und unser Mann im Hintergrund ... das hört sich an, wie die Ruhe vor dem Sturm ... -
nachdem Kapitel muss ich erst einmal schlucken und tief durchatmen
auf was für einen Höllentrip schickst du denn Kevin ....
sich sage nur Wahnsinn ... einfach gelungen geschrieben
man hatte ja das Gefühl diesen Drogenrausch voller Halluzinationen selbst mitzu erleben -
Bei den Gerkans
Mit einer fast nicht mehr zu verantwortenden Geschwindigkeit, unter Einsatz von Blaulicht und Sirene fuhr Semir in Rekordzeit vom Landgericht zu seinem Haus. Er schaffte es trotz des einsetzenden Berufsverkehrs noch vor dem Team der PAST dort anzukommen. Ein ungutes Gefühl beschlich ihn, als er Bens Porsche am Straßenrand parken sah. „Scheiße … scheiße!“, murmelte er lautlos vor sich hin und noch eine Auswahl an nicht jugendfreien Flüchen folgte.
Wilde Gedanken durchstürmten sein Gehirn, als er auf dem Weg zur Haustür Blutstropfen auf den Pflastersteinen der Zufahrt entdeckte. Er ging in die Hocke, tauchte eine Fingerkuppe in einen der Blutstropfen und verrieb ihn. Etwas schnürte ihn dabei förmlich die Kehle zu und seine Eingeweide zogen sich krampfhaft zusammen. Semir richtete sich auf und sondierte mit seinen Blicken in Sekundenbruchteilen den Grundstücksbereich. Eine Schleifspur, die aus dem angrenzenden Garten kam, endete auf dem grauen Betonpflaster. Krümel verstreuter Gartenerde lagen neben den abgebrochenen Blüten und Blättern von Andreas Blumenbeet. Ihm wurde gleichzeitig warm und kalt.
Während er der Spur in den Garten folgte, schrie er laut den Namen seiner Frau, seiner Tochter und den seines Partners. Vor dem großen Terrassenfenster bemerkte er eine riesige Lache aus angetrocknetem Blut, um die Fliegen herumschwirrten.
Semir fiel vor der Blutlache, die noch nicht völlig getrocknet war, auf die Knie und stöhnte gequält auf. Gleich daneben lagen Bens Polizeiausweis, der Inhalt seiner Geldbörse, sein Schlüsselbund mit dem kleinen Gitarrenanhänger und ein zerstörtes Handy. Beim näheren Hinschauen erkannte er es war Bens Handy.
Semir merkte, wie langsam Panik in ihm aufstieg und sein Pulsschlag sich in ungeahnte Dimensionen beschleunigte. Er stand auf und rannte ins Haus … durchsuchte alle Räume … rief nach seiner Frau … seiner Tochter … nach Ben. Nichts … keine Spur … kein Lebenszeichen von den Dreien.
Er kehrte zurück in den großen Wohnbereich und drehte sich im Kreis. Die Erpresser hatten ihr Versprechen nicht gehalten. Andrea und Ayda saßen nicht gefesselt im Wohnzimmer sondern waren verschwunden. Entführt? Er brüllte seine Wut und Not heraus. Schalt sich einen Narren, dass er den Zusicherungen der Verbrecher geglaubt hatte. Wie hatte er als erfahrener Polizist nur so naiv sein können? Und Ben? Wo war sein Freund und Partner abgeblieben? War er schuld daran, dass sein Freund in eine vielleicht tödliche Falle gelaufen war, weil er ihn nicht rechtzeitig erreicht hatte? Er zermarterte sich das Gehirn, wie er das Unglück hätte aufhalten können.
Die Bilder des gestrigen Abends zogen an seinem inneren Auge vorbei. Von einem Tag zum anderen war plötzlich alles so anders, so verändert … Das konnte doch alles nicht wahr sein! … Konnte das Schicksal so grausam sein? Semir vermochte nicht zu sagen, wann er sich das letzte Mal so elendig und machtlos gefühlt hatte. Mit feucht schimmernden Augen stand er wie verloren in der Mitte seines Wohnzimmers, als die Kollegen der PAST unter der Führung von Frau Krüger eintrafen. Regungslos beobachtete er durch das große Terrassenfenster, wie die Polizisten ausschwärmten und ihre Tätigkeit aufnahmen. Mitfühlend legte Frau Krüger ihren Arm um Semirs Schulter.
„Kommen Sie Herr Gerkhan, hier können wir eh nichts mehr machen. Wir fahren zurück zur Dienststelle. Vielleicht hat Susanne mittlerweile ein paar Hinweise für uns! Die Kollegen haben alles im Griff.“
„Ich kann hier nicht weg! Ich muss die Nachbarn befragen!“, murmelte Semir und versuchte die Hand seiner Chefin wegzudrücken.
„Bitte … Lassen Sie das die Kollegen machen! Sie sind persönlich zu befangen!“
Zu ihrer Überraschung gab der Türke seinen Widerstand relativ schnell auf und ließ sich nach draußen führen. Vor dem Grundstück parkten ein halbes Dutzend Streifenwagen. Die Kollegen in den weißen Overalls der Spurensicherung waren auf dem Grundstück unterwegs.
Kim Krüger war innerlich sehr aufgewühlt, von dem was Semir und seiner Familie passiert war. Und Ben, sie machte sich große Sorgen um ihren Mitarbeiter. Die Blutlache lies das Schlimmste befürchten. Ein Schnelltest hatte ergeben, dass das Blut tatsächlich von dem jungen Kommissar stammte. Aber nach außen hin versuchte sie wie immer kühl und sachlich zu bleiben. Ihr Blick schweifte vom Grundstück zurück in das Gesicht ihres besten Mitarbeiters, der sich mit seinen Handflächen am Autodach abstützte. Der war am Boden zerstört.
„Wo ist eigentlich ihre zweite Tochter Herr Gerkhan?“ Diese Worte holten Semir wieder in die Gegenwart zurück. Er überlegte einen Moment … dachte nach … Frau Krüger hatte schon Zweifel daran, ob er die Frage überhaupt verstanden hatte, er wirkte wie die Minuten vorher geistig abwesend. Einige Sekunden verstrichen, bevor er mehr automatisch antwortete: „Bei meinen Schwiegereltern!“ Ihm wurde bewusst, dass er die ganze Zeit nicht an Lilly gedacht hatte aus Sorge um den Rest der Familie.
„Ok, wir werden das Haus Ihrer Schwiegereltern vorsichtshalber unter Polizeischutz stellen!“, ordnete Frau Krüger an und erteilte gleich entsprechende Anweisungen.
In getrennten Fahrzeugen fuhren sie zurück zur Dienststelle. Semir hatte eine gemeinsame Fahrt abgelehnt. Er wollte einfach nur allein sein …. nachdenken … einen Ausweg finden … seine Familie wieder haben … und Ben? Was war mit Ben passiert? -
tief einatmen .... und ausatmen .... puuuh.... erst Mal Erleichterung Caro lebt noch???
doch diese Diagnose - Schädel-Hirn-Trauma - du weißt, wie es da in meinem Kopf rattert vor allem in Verbindung mit dem Wort "Patientenverfügung"
soll mich das beruhigen ... Schwester Susanne kümmert sich um Caro ...
Alex tut mir leid ... war ein sehr bewegendes Kapitel ... -
so raffiniert wie Patrick ist, war schon klar, dass Ben und Semir nichts finden werden
interessant war der Gedankenaustausch der beiden Kommissare im Auto
wenn die beiden nur erahnen könnten, wie nahe sie des Rätsels Lösung wegen Kevins Verhalten gekommen waren
war einfach wieder super geschrieben -
als ich gelesen habe, dass Hartmut auf dem Weg zur Klinik ist, war der Hoffnungsfunke geweckt, dass der Rothaarige mit seinem technischen Wissen zum Retter inn der Not werden könnte. Mir war auch klar, dass Semir nicht tatenlos zuschauen wird, wie sein Freund stirbt.
Nur ... wir haben genug mitgefiebert ... hol Ben mal aus dem Aufzug raus und lass ihn in den OP bringen ... bitte ja ...
Musste schon schlucken, wie lange so ein Stromausfall andauert und die Patientenaufzüge trotzdem stecken bleiben???
Dachte immer, die werden auch über die Notstromaggregate versorgt ... -
Sorry … wieder zwei auf einmal … aber trotzdem zu jedem Kapitel ein Kommentar
Stell mir das gruselig vor, nachts durch ein unbekanntes Grundstück bzw. fremdes Haus zu schleichen. Dass Ben nach seinen speziellen Erlebnissen in der Vergangenheit es vorzieht ins Obergeschoss zu gehen, ist einleuchtend.
War gut beschrieben, habe so richtig mit Ben und Semir gefiebert, wie durch das Anwesen gegeistert sind. Ich hätte mir nur so gern einen wichtigen Hinweis erhofft … irgendetwas, was die beiden auf die richtige Spur bringt.
Bei Patrick verschlägt es mir immer wieder aufs Neue die Sprache. Ich gebe zu jeder Treffer und Tritt von Jenny habe ich dem Kerl gegönnt. Die Flucht war ja nur von kurzer Dauer Ich frage mich, ob Kevin trotz seines Trips Dank Alkohol und Drogen etwas davon mitbekommen hat, dass Jenny vor ihm stand. Was in Jenny vor sich geht, kann sich wohl kein Mensch vorstellen.
So die Neugierde auf das kommende Kapitel ist geweckt, werden Ben und Semir durch die SMS in die Falle gehen? -
„Schalten Sie die Polizei ein, stirbt ihre Familie! Widerrufen Sie ihre Aussage nicht, stirbt ihre Familie! Irgendwelche Tricks, dann stirbt ihre Familie. Ich hoffe, wir haben uns verstanden, Herr Gerkhan! Überlegen Sie sich genau, was ihnen wichtig ist!“ Gleich einer CD auf Dauerschleife, beschallten die bedrohlichen Worte der weiblichen Stimme sein Gehirn. Semir stützte sich mit seinen Handflächen auf eines der Fensterbänke ab und rang darum, seine Fassung nicht zu verlieren. Im Raum war nur das Ticken der großen Wanduhr zu hören. Zäh verrannen die Minuten … wurden zu einer Stunde … zu einer gefühlten Ewigkeit. … Je mehr Zeit verstrich und der versprochene Anruf von Andrea ausblieb, desto nervöser wurde Semir. Die Angst um seine Familie trieb ihn an den Rand des Wahnsinns. Unruhig knetete er seine Hände und fuhr sich zwischendurch durch das kurzgeschorene Haar, tigerte wie ein eingesperrtes Tier im Zimmer herum. Seine Gedankenwelt fuhr Achterbahn. Er hielt die Anspannung einfach nicht mehr aus, brauchte endlich Gewissheit und so fragte er den Älteren der beiden Beamten, die ihn bewachten: „Darf ich telefonieren?“
„Tut mir Leid, Herr Gerkhan, Die Anweisung von Frau Dr. Schrankmann lautet eindeutig: Kein Kontakt zu Dritten, solange sie nicht mit ihnen gesprochen hat!“
Der Türke fiel fast in sich zusammen. Einige Minuten später vibrierte in seiner Hosentasche sein Handy, das er vor der Verhandlung auf lautlos gestellt hatte. In dem Türken keimte die Hoffnung auf, dass sich Andrea oder Ben endlich melden würden. Während er das Handy aus der Hosentasche zog, blickte er den Beamten Müllender an. „Darf ich wenigstens rangehen?“ Gleichzeitig erkannte er zu seiner Enttäuschung auf dem Display die Nummer von Frau Krüger.
„Nein!“, befahl Klaus Schlossnagel, schritt auf den Türken zu und entwand ihm in einem kleinen Handgemenge das Smartphone. Von einer Sekunde zur anderen verwandelte sich Semirs Niedergeschlagenheit in eine grenzenlose Wut. Aufbrausend brüllte er den Beamten an: „Das ist meine Chefin. Dann gehen wenigstens Sie ran! Es könnte wichtig sein!“ Semir schalt sich in dem Augenblick einen Narren. Was sollte seine Chefin schon wissen? Oder hatte sich Ben bei ihr gemeldet?
Im ersten Moment wusste der Beamte nicht so recht, wie er sich verhalten sollte. „Na gut!“, brummte er missmutig, strich über das Display und nahm das Gespräch an. Nachdem er sich gemeldet hatte, kam die Frage von Kim Krüger: „Wo ist Herr Gerkhan?“
„Auf Anweisung von Frau Schrankmann darf Herr Gerkhan mit niemanden sprechen!“, erklärte der Justizbeamte in einem herablassenden Tonfall. Daraufhin herrschte am anderen Ende der Leitung ein Augenblick des Schweigens.
„Reichen Sie das Handy an Herrn Gerkhan weiter! Ich will mit ihm sprechen!“, forderte die Chefin den Justizbeamten auf. Als sich Klaus Schlossnagel erneut weigerte, der Aufforderung nachzukommen, flippte Kim Krüger regelrecht aus.
„Jetzt hören Sie mir genau zu! Mir ist scheißegal, was Frau Schrankmann angeordnet hat!“, fauchte es durchs Telefon. Selbst Semir, der direkt vor dem Beamten stand, hörte den Groll aus der Stimme seiner Chefin heraus. „Herr Gerkhan ist mein Mitarbeiter und wenn ich ihn nicht innerhalb von einer Minute am anderen Ende der Leitung habe, komme ich höchst persönlich bei ihnen vorbei und reiße ihnen den Arsch auf, davor bewahrt sie nicht mal die Staatsanwältin. Wenn der was nicht passt, soll sie sich an mich wenden. Verstanden!“
Eingeschüchtert reichte der sichtlich erblasste Justizbeamte das Smartphone an den Autobahnpolizisten weiter. „Ihre Chefin will Sie sprechen!“„Gerkhan!“, meldete sich der Kommissar mit einer gewissen Resignation in der Stimme.
„Krüger hier! Was soll dieses Affentheater mit der Staatsanwaltschaft? Haben Sie die Schrankmann wieder einmal zur Weißglut getrieben? Wie ist der Haftprüfungstermin gelaufen?“, blaffte sie ihn vom anderen Ende der Leitung an.
„Wahrscheinlich ist die Staatsanwältin schon vor Wut geplatzt!“, gab der Türke erklärend zurück. „Der Verdächtige wurde freigesprochen.“
Für einige Sekunden herrschte Schweigen in der Leitung. „Wollen Sie mich auf den Arm nehmen Herr Gerkhan? Das ist doch nicht ihr Ernst! Bei der Beweislage!“ Hier stockte sie erst einmal und überlegte. Ihr wurde bewusst … Beweise, es gab ja keine Beweise mehr … keine Fingerabdrücke, keine DNA-Spuren … alles war verbrannt oder zerstört ... nur noch Semirs Zeugenaussage war ein Indiz dafür, dass der junge Nicolas Schneider der Unfallverursacher war. Nur der Türke konnte einwandfrei den jungen Mann als Verdächtigen identifizieren. Die Aussage seines Partner Ben Jäger hätte jeder Anwalt sofort in der Luft zerpflückt. Die Zeugenaussagen der anderen Unfallbeteiligten waren widersprüchlich. Keiner der Befragten hatte Nicolas Schneider eindeutig als den Fahrer des Audis erkannt. Mit einer belegten Stimme und sehr stockend fuhr Semir mit seinem Bericht fort.
„Ich musste meine Aussage widerrufen … Frau Krüger!“
„Sie mussten was?“, unterbrach sie ihn völlig ungläubig, „habe ich gerade richtig gehört? Verarschen Sie mich Herr Gerkhan? … Haben Sie getrunken?“
„Frau Krüger! Sie haben richtig gehört, ich musste meine Aussage widerrufen!“ Semir seufzte abgrundtief auf und flehte seine Chefin an: „Bitte, … bitte … ich brauche ihre Hilfe! Bitte … Frau Krüger …. Die Schweine haben Andrea und Aida in ihrer Gewalt. Sie haben mich erpresst, mir gedroht, sie wollen Andrea und Aida umbringen. … Dieser Nicholas Schneider ist seit einer Stunde weg, doch der versprochene Anruf von Andrea, dass sie wieder frei ist, kam nicht.“ Er konnte nicht aussprechen, was er fühlte und dachte. „Bitte helfen Sie mir … Schicken Sie jemanden bei mir zu Hause vorbei! … Ich werde hier bei der Staatsanwaltschaft festgehalten. … Bitte!“ Als Semir geendet hatte, hörte er, wie seine Chefin am anderen Ende der Leitung aufstöhnte.
„Oh Gott! … Ok, ich fahre selbst mit den Kollegen der Dienststelle bei ihnen zu Hause vorbei Herr Gerkhan. Und das mit der Staatsanwaltschaft regle ich auch, keine Sorge. Zuerst einmal kümmern wir uns um ihre Familie!“, versuchte sie beruhigend auf Semir einzureden.
„Da ist noch was, Frau Krüger! Ben! … Ich kann ihn nicht erreichen. Er wollte heute Nachmittag mit meiner Tochter ins Freizeitland!“
Geräuschvoll entwich ihr die Atemluft. „Wir treffen uns an ihrem Haus!“ Damit war das Gespräch beendet.Ohne das Semir es bemerkt hatte, war die Staatsanwältin in ihr Büro getreten und hatte den Großteil des Telefongesprächs mitangehört. Sie räusperte sich. Ihr Gesicht wirkte wie versteinert … keine Gefühlsregung. In diesem Augenblick wurden sie ihrem Spitznamen, eiserne Lady, gerecht.
„Warum sind Sie nicht vorher zu mir gekommen Herr Gerkhan?“, forschte sie nach.
„Und dann? … Was hätte es gebracht? … Nichts … Gar nichts … Was hätten Sie gemacht? … Ein SEK-Kommando geschickt? … Verstehen Sie nicht, es geht hier um meine Familie, Frau Staatsanwältin! Die haben mir gedroht meine Familie umzubringen, wenn ich die Aussage nicht widerrufe! Ist das bei ihnen da oben angekommen!“ brüllte Semir, der an die Grenze seiner Selbstbeherrschung angelangt war, sie an. Wild gestikulierend war er auf die Staatsanwältin zugegangen und deutete bei seiner letzten Bemerkung mit seinem rechten Zeigefinger auf seinen Kopf. „Denken Sie mal nach Frau Staatsanwältin! Woher wussten die Schweine alles? Warum leidet diese Frau, die gestern noch angegeben hat, ein Mann mit dunklen Haaren hat den Audi gefahren, plötzlich an Gedächtnisschwund? Warum ist die nicht zur Gegenüberstellung gekommen, sondern hat ihre Aussage zurückgezogen? … Warum? … Na, geht ihnen langsam ein Licht auf? Die hätten Andrea und Ayda in der Sekunde umgebracht, wenn das SEK-Kommando den Einsatzbefehl erhalten hätte!“Semir konnte deutlich erkennen, wie es im Gesicht von Frau Schrankmann arbeitete. Oh, sie hatte genau begriffen, auf was der Kommissar anspielte. Er schnaubte mal kurz durch, bevor er sie noch einmal erbost anfuhr. „Oder glauben sie allen Ernstes, ich wäre in dieser Situation zuerst zu ihnen oder einen ihrer Mitarbeiter gegangen. Da hätte ich meine Familie ja gleich umbringen können!“ Beim letzten Satz überschlug sich seine Stimme.
„Jetzt beruhigen Sie sich erst mal.“, lenkte Frau Schrankmann ein und legte die Akten, die sie auf dem Arm hielt, auf ihren Schreibtisch ab. „Ok … Fahren Sie nach Hause Herr Gerkhan. Unter diesen Umständen werden wir Herrn Schneider wohl zur Fahndung ausschreiben!“ Sie wandte sich an einen der Gerichtsdiener und befahl „Kümmern Sie sich darum Herr Schlossnagel!“Die vorwurfsvollen Worte des Kommissars hatten die Staatsanwältin nachdenklich gemacht. Sie ließ sich in ihren Bürostuhl nieder und starrte auf die Tür, die sich hinter dem Türken geschlossen hatte. Gab es tatsächlich jemanden in ihrem Büro der vertrauliche Informationen zu diesem Fall weitergegeben hatte? Ein ungeheuerlicher Verdacht, der angesichts der Tatsachen aber nicht von der Hand zu weisen war.
Beim Verlassen des Gerichtsgebäudes rief Semir Andrea auf ihrem Handy und den Festnetzanschluss bei sich zu Hause an. Niemand nahm das Gespräch entgegen. Anschließend versuchte Semir wiederholt Ben auf seinem Handy zu erreichen. Statt der Stimme seines Partners hörte er nach wie vor die Ansage, der Teilnehmer ist vorübergehend nicht erreichbar.
-
ich bin einfach nur noch sprachlos, wie es Patrick schafft, sich eine eigene "perfekte" Geschichte zu erschaffen um Kevin zu täuschen und zu manipulieren ...
immer wieder wünsche ich mir .. Kevin wach auf ... einmal der zündende Gedanke - Erinnerungsfetzen bei den Fotos ..
die Hoffnung, die richtige Schublade öffnet sich und bringt Ordnung
doch da steht dieser Prolog .. der irgendwie alle Hoffnung zerstört. -
du machst es wieder spannend
Wahnsinn ... wie oft man einem Menschen einen Elektroschock verpassen kann
aber verständlich, dass der Oberarzt entscheidet, Ben soll einen Defi implantiert bekommen
und dann bleibt der Aufzug stecken
ich ahne nichts gutes ...