Beiträge von Mikel

    so mal alle Kapitel nachgelesen :)
    na ich bin gespannt, was hinter diesem Mord steckt
    und ob Niilo mit seinen "Basketballkenntnissen" zur Lösung des Falles beitragen kann oder einen Alleingang startet .. so wie es ein Mikael gemacht hätte
    klar dass Semir und Paul nicht begeistert sind, weil sie erst später davon erfahren haben, dass der junge Finne das Opfer kannte
    irgendwie scheint mir unser Ben ein wenig erwachsener geworden zu sein ..
    lass mich überraschen, wie die Zusammenarbeit zwischen Ben und Paul funktionieren wird
    der Anfang war ja ein wenig ruppig

    na Caros Kater am frühen Morgen hätte ich nicht haben mögen ... :)
    war einfach herrlich der Dialog zwischen Alex und ihr ...
    na war da ein wenig Eifersucht im Spiel
    so so... er wird also doch zur Geburtstagsfeier eingeladen ... na auf das Mädelsgeschenk bin ich auch schon gespannt
    und DAS KLEINE Schwarze ETWAS :D:D:D:D
    freue mich auf mehr

    das war aller erste Sahne von Semir :thumbup::thumbup: , wie er dem Dienstellenleiter der Vorzeigedienststelle Kontra gegeben hat
    Herr Schwandt wird wohl niemals verstehen, was Zusammenhalt unter Mitarbeitern einer Dienststelle bedeutet ..
    Semir und Ben werden Jenny suchen und wenn es sein muss, werden da noch mehr anrücken
    mal schauen, wie sehr die beiden Autobahnpolizisten auf Timo abfärben, wenn er bei der Suche hilft :)

    ich hatte es nach dem letzten Kapitel schon geahnt, dass sich die Situation mit Sarah und Felix verschärfen wird ;(
    nur eine Ahnung und die Tatsachen lesen, sind halt zwei verschiedene Dinge
    die beiden Hobbydetektive werden entdeckt ... in einem Kampf verwickelt ... mit tödlichen Ausgang für Felix ;(;(;(
    wie konntest du nur Susan ... der Typ war symphatisch ... nett ... - ich hieße erst einmal die Trauerflagge <X
    Sarah hat das Gesicht von einem der Entführer gesehen .. den Mord beobachtet ... das gleicht doch einem Todesurteil für sie
    dazu kommt sie zu den eingesperrten Frauen in den Keller ... ob die jemals wieder frei kommen möchte ich bezweifeln
    denn bei allem Schock unter dem Sarah steht, irgendwann werden die sich unterhalten ... mal schauen, wer da was wem beichtet und gesteht
    ist schon krass ... und alles nur, wegen ein paar Geschichten

    Es war das Auftauchen aus einer Dunkelheit, die ihn die ganze Zeit über eingehüllt hatte, in ihren tiefen Abgründen gefangen gehalten hatte. Er hatte das Gefühl zu schweben … wie auf einer Wolke. Da waren immer wieder Stimmen, die auf ihn einredeten und dann wieder im nichts der Dunkelheit verschwanden. Er versuchte sich zu erinnern, was war denn nur geschehen … Bilder und Erinnerungen stiegen in ihm hoch …verschwammen ineinander, wie bunte Nebelschwaden … Was war Wahrheit und was war Traum? … Seine Mutter … da war seine Mutter gewesen … Er war sich sicher, dass er mit ihr gesprochen hatte, zum Greifen nah, war sie neben ihm gesessen. Er verursachte Ordnung in das Chaos, das seine Gedankenwelt beherrschte, zu bringen.

    Aus weiter Ferne drangen Geräusche an sein Ohr, gedämpft wie durch einen Wattebausch. Angestrengt lauschte er. … Wer redete denn da? … Sprach da wirklich jemand mit ihm? … Sein Name … jemand nannte seinen Namen: BEN … Die vertraute Stimme wurde von einem monotonen Piepsen unterbrochen … Wo kannte er die nur her? So langsam dämmerte es ihm. Das war sein Freund und Partner … das war Semir … Bilder seines Traumes blitzten vor seinem inneren Auge auf … Wo war er nur? Was war denn nur passiert?
    Langsam drangen einzelne Wortfetzen zu ihm durch, deren Sinn er so nach und nach erfasste. Schlagartig setzte wieder seine Erinnerung ein. Sein Undercover-Einsatz … die Verfolgungsjagd durch die Lagerhalle … Erik, der hinter Semir aufgetaucht war … der Schuss … und dann war da nur noch Schmerz gewesen … ein unendlicher Schmerz war in seiner Brust gewesen. Er horchte in seinen Körper hinein, holte Luft … Wo war er geblieben? Dieser unbeschreibliche Schmerz, der ihn innerlich zerrissen hatte. … Es fühlte sich anders an. …. Vorsichtig holte er erneut Luft … Erleichterung machte sich in ihm breit … das Stechen … das Brennen … es war nicht mehr da …Das grauenhafte Gefühl ersticken zu müssen, war verschwunden …

    Ben fühlte die Wärme einer Hand, die ihm zärtlich über die Stirn und Haare strich … den Arm entlang … den Kontakt zu seiner Hand suchte und diese umschlang. Die Stimme war verstummt. Stattdessen ein Schluchzen … die Erkenntnis, Semir weinte. Warum? Wegen ihm? Das brauchte er doch nicht … es war doch alles gut. Er fing an zu kämpfen. Seine Augenlider waren schwer wie Blei und ließen sich einfach nicht öffnen. Unter Aufbietung all seiner Energie versuchte er seine Finger zu bewegen und die Hand seines Partners zu drücken.

    Semir verstummte schlagartig und zuckte zusammen. Ungläubig schaute er zu seiner Hand und fixierte diese förmlich mit seinem Blick. Litt er schon unter Halluzinationen, fragte er sich, verlor er endgültig den Verstand? Der Türke hätte bei allem was ihm heilig ist, schwören können, dass sich die Finger seines Partners bewegt hatten. Sein Blick wanderte hoch zu Bens Gesicht. Er konnte deutlich erkennen, dass dessen Augenlider flatterten und sich die Mimik verändert hatte.
    „Ben… Ben …. Hörst du mich?“ flüsterte Semir fast schon ehrfürchtig.
    Das Piepsen des Monitors hatte sich verändert.
    „Drück meine Hand … zeig mir das du da bist…Bitte, für mich!“ Seine Stimme vibrierte vor Aufregung. Er spürte eine leichte Bewegung von Bens Fingern in seiner Hand. Sofort drückte Semir den Alarmknopf für die Krankenschwester. Sekunden später kam die ins Zimmer gestürmt, dicht gefolgt vom Oberarzt.
    „Er wacht auf… Er hat sich bewegt!“ stotterte Semir. „Dr. Renger …Ich bin mir völlig sicher, Ben hat seine Finger bewegt!“ kam es fast schon euphorisch „Oh Gott, ich kann es gar nicht glauben. Ihr Kollege meinte doch, Ben würde nie mehr aufwachen! Wie kann das so plötzlich sein?“
    „Der junge Kollege war wohl etwas voreilig mit seiner Prognose. Er hatte mir gebeichtet, was er ihnen gesagt hatte. Daraufhin hatte ich mehrfach versucht, sie unter der angegebenen Handynummer zu erreichen, um die Aussage meines jungen Kollegen zu relativieren. Denn ich hatte nach den letzten neurologischen Untersuchungen, immer noch einen Funken Hoffnung, dass Herr Jäger aufwacht. Wir hatten schon in den vergangen beiden Tagen Veränderungen feststellen können.“ Die Krankenschwester nickte zustimmend. „Den großen Moment richtig wach zu werden, hat er sich wohl für sie aufgespart. Na dann schauen wir mal!“
    Dann schenkte Dr. Renger seine volle Aufmerksamkeit seinem Patienten und umfasste dessen freie Hand.
    „Herr Jäger! … Herr Jäger können sie mich hören? Ich bin ihr behandelnder Arzt, Dr. Renger. Bewegen sie mal ihre Finger!“ forderte er nach einer Reaktion, um Semirs Beobachtungen bestätigt zu bekommen.
    Ungläubig hatte Ben dem Gespräch zwischen dem Arzt und Semir gelauscht. Er zwang sich, die Augen zu öffnen. All seine Kraft musste er dazu aufwenden, um die Schwerkraft zu besiegen. Er blinzelte … alles war so hell, blendete ihn, tat weh. … Es dauerte … bis er sich orientiert hatte. Vor seinen Augen lag ein Schleier, der sich langsam lichtete. Sein Blick fixierte seinen Partner. Er bewegte seine Lippen und bemühte sich zu sprechen. Doch in seinem Mund fühlte sich alles wie ausgetrocknet an. Seine Zunge klebte förmlich am Gaumen. Sein Hals brannte und schmerzte.
    Die erfahrene Krankenschwester erkannte sofort das Problem ihres Patienten. Gedankenschnell hatte sie ein bisschen Wasser in einer Schnabeltasse eingefüllt.
    „Herr Jäger … ich habe etwas zu trinken für Sie!“ Sie schob ihre Hand unter Bens Kopf, hob ihn leicht an und setzte den Becher an den Lippen des Patienten an, der gierig zu schlucken begann. Seine dunklen Augen drückten seine Dankbarkeit aus. Die Flüssigkeit wirkte belebend auf ihn. Er wandte den Kopf zur anderen Bettseite.
    Ben versuchte erneut ein paar Worte zu sprechen … der Klang seiner Stimme war so merkwürdig blechern … ein kaum hörbares Flüstern … „H...a...l...l...o S…e…m…i …r!“
    Seine Kraft war aufgebraucht und er dämmerte hinüber in den Schlaf…

    na was hat Jenny denn da für neue Kollegen :(
    Semir, Ben und Timo müssen sich ja schon fast rechtfertigen, dass sie sich Sorgen um ihre junge Kollegin machen
    ok ... das in Hamburg ein anderes Lüftchen weht, wie auf der Dienststelle der Autobahnpolizei ist mir schon klar ...
    dann bin ich mal gespannt, wer mehr erreicht: Semir und Ben mit Unterstützung von Timo oder die Fachkollegen von der Vermisstenstelle

    ich sehe schon, wie sich das Unheil gleich einem Unwetter über Ben zusammenbraut ... sein Leben so richtig aus den Fugen gerät
    die Grippe scheint ihn ja voll erwischt zu haben <X<X ...
    dazu seine Ängste, Sarah könnte ihn tatsächlich verlassen haben =O=O
    zumindest zieht er ja wenigstens in Erwägung, dass auch etwas passiert sein könnte
    und wenn ich da so an Nataschas Anruf denke ... "schluck ... schluck" ... der Typ besäuft sich, weil er wahrscheinlich einen Mord begangen hat :(:(:(
    ob Ben etwas in Chorweiler findet ... hmmm .
    und dann noch diese Pokerrunde .... =O
    bitte schreib schnell weiter

    Was machen denn nur unsere beiden Hobby-Detektive???
    Felix stellt sich ja bei der Verfolgungsjagd des Lieferwagens sehr geschickt an, auch wenn der Fahrer etwas bemerkt. :thumbup: schafft er es die Entführer weiter zu verfolgen.
    So so... die beiden Damen werden ja relativ gut versorgt, nur warum?
    Auch Felix und Sarah kommen zum Versteck. Zumindest Sarah hätte ich in dem Augenblick so viel Vernunft zugetraut, dass sie spätestens an der alten Fabrik mit dem Detektivspielen aufhören?
    Sie kommt nicht heim, das lässt wieder viel Spielraum für Spekulationen ... Ben liegt krank im Bett, macht sich zum Schluss doch Sorgen =O=O=O<X
    nicht gut ... freue mich auf die Fortsetzung

    Ben lief einen dunklen Tunnel entlang, an dessen Ende ein warmes helles Licht erstrahlte, das ihn wie magisch anzog. Bei jedem Schritt zogen Bilder der Vergangenheit, ja, er hatte das Gefühl sein ganzes Leben zog an ihm vorbei. Das vertraute Gesicht seiner Schwester Julia, die seiner Kollegen, Aida und Lilly und Semir. Er sehnte sich danach das Ende des Tunnels zu erreichen. Mit einem Hochgefühl durchschritt er die Grenze zwischen Finsternis und dem Lichtschein. Wärme und Geborgenheit umfingen ihn. Der Anblick kam ihm seltsam bekannt vor. Die Baumwipfel wiegten sich sanft im Wind. Ja, er war zu Hause angekommen ... zu Hause, im parkähnlichen Garten seiner Eltern. Es war wie das Eintreffen im Paradies. Eine vertraute Frauengestalt kam auf ihn zu. Ungläubig entfuhr ihm „Mama? … Mama? … Bist du das wirklich?“ Seine Mutter war vor vielen Jahren gestorben. Ihr Verlust hatte ihn damals hart getroffen.
    „Ja, ich bin es mein Sohn!“ bestätigte ihm die Frauenstimme. „Was machst du denn hier?“ fragte sie verwundert nach. „Es ist doch noch gar nicht an der Zeit. Komm setze dich zu mir und erzähle!“ Sie deutete auf eine Parkbank, die von einem Rosenspalier eingerahmt wurde. Die roten Rosen blühten in voller Pracht und verbreiteten einen angenehmen Duft. Es war wie früher, als er ein Kind gewesen war. Seiner Mutter konnte er sein Herz ausschütten, vor allem wenn er etwas angestellt hatte. Ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen, als er mit seiner Geschichte geendet hatte.
    „Du kannst nicht hier bleiben mein Sohn. Du hast noch eine Aufgabe zu erfüllen. Auf dich warten Freunde, die brauchen, die dich lieben.“
    „Auf mich wartet niemand Mama!“ widersprach er ihr. „Ich möchte hier nicht mehr weg, ich will bei dir bleiben. Hier gibt es keine Schmerzen und kein Leid, es fühlt sich an, wie das Paradies.“
    „Willst du das deinem Freund wirklich antun?“
    „Semir?“
    „Ja Semir, so heißt er. Er braucht dich!“
    „Aber ich habe doch alles für ihn gegeben Mama, ich war sogar bereit mein Leben zu opfern, mehr kann man für einen Freund nicht tun.“
    „Doch du kannst mehr tun! Noch ist es nicht zu spät, mein Junge! Du kannst noch umkehren und den Weg zurückgehen. Kämpfe, kämpfe um dein Leben! Du musst es nur wirklich wollen, dann kannst du zurück … zurück zur anderen Seite!“ belehrte sie ihn und sprach weiter auf ihn ein „Schließ die Augen Ben, ich zeige dir etwas!“
    Er fand sich an einen völlig anderen Ort wieder, der ihm ebenfalls bekannt vorkam. Den Kiesweg war er schon oft entlang gegangen. Die Erinnerung setzte schlagartig ein. Es war der Waldfriedhof, auf dem sich das Grab seiner Mutter befand. Eine große Ansammlung von Menschen hatte sich um die Grabstätte eingefunden. Der Kies knirschte bei jedem Schritt, als er sich langsam näherte. Der Himmel war wolkenverhangen und feiner Nieselregen bahnte sich seinen Weg zur Erde. Er betrachtete die einzelnen Trauergäste. Er kannte sie alle, ehemaligen Klassenkameraden, frühere Arbeitskollegen und direkt vor dem geöffneten Grab, in dem gerade ein Sarg hinabgelassen wurde, standen die Kollegen der PAST, seine Familie und Semirs Familie. Er erstarrte und las die Worte auf den Trauergebinden, die letzten Grüße. Sie galten ihm: BEN.
    Seine Schwester lag in den Armen seines Vaters. Andrea hielt Lilly eng an sich gedrückt. Ihre große Schwester hatte sich so nah wie möglich an das Bein ihrer Mutter herangedrückt. Alle hatten etwas gemeinsam: Sie weinten bitterliche Tränen. Sein Blick ging weiter zur offenen Grabstätte. Vor ihr kniete im Schlamm und Dreck ein Mann: Semir. Seine Hände hatte er in die Erde gekrallt. Seine ganze Körperhaltung drückte nur noch Trauer und Hoffnungslosigkeit aus. Ben erschrak bis ins Innerste, als er Semir ins Gesicht blickte. Das war nicht mehr der Freund, den er kannte, dieser Mann war ein menschliches Wrack … zerbrochen … ein Schatten dessen, was er einmal war. Er hatte das Gefühl, ihn weinen zu hören.
    Leise drang die Stimme seiner Mutter zu ihm durch „Willst du das wirklich mein Sohn? Denk nach … denk nach … und triff deine Entscheidung! Noch ist es nicht zu spät! … Du wirst gebraucht!“

    ein nachdenklicher Alex ... beleidigt ... und nachtragend
    ob das so gut ist für eine Beziehung???
    den Satz fand ich Cool: Döner to go ...
    und der Leichenfund ... wo führt das unsere beiden Kommissare hin?
    in der Kneipe ist ja zumindest ein kleiner Lichtblick ... er macht sich Gedanken zu Caro
    und dann dieser Anruf von Andi =O=O=O

    hmmm .... meine Ahnungen bestätigen sich
    mit dem Unbekannten ist wirklich nicht zu spaßen ... =O=O=O
    vor Sarahs Augen werden ihren schlimmsten Kritikerinnen entführt ... oh oh ... mir schwant übles
    hätte mir gewünscht, dass Sarah noch Ben informieren hätte können. doch statt dessen geht sie mit Felix auf Verfolgungsjagd und verliert ihr Handy .. nicht gut ... gar nicht gut
    ?(=O
    auf jeden Fall eine tolle Wendung in der Story und man merkt so richtig, wie die Spannung steigt :thumbup:

    soviele Kapitel auf einmal nachlesen, hat manchmal was für sich
    neben Timo machen sich auch Ben und Semir Sorgen um Jenny :/
    hoffentlich finden die eine Spur ... die Durchsuchung der Wohnung bringt ja scheinbar nicht viel
    und Jenny erwacht ... ihre Sorgen nach den Erlebenissen der Vergangenheit verstehe ich
    dieser Patrick .... hmmm =O=O=O
    waren auf jeden Fall sehr spannende Kapitel ... freue mich auf mehr

    Hallöchen ... zwei Kapitel auf einmal ... und schon ist Bewegung in der Geschichte drinnen
    Semir und Ben sind aufgeflogen ... oh oh ... ich ahne da Schlimmes =O=O=O
    der große Unbekannte weiß, wer die beiden sind ... dazu kennt er die Geschichte von Sarah
    puuh.... die Dramaqueen in mir fängt an zu denken ;(
    und bitte ... lass Ben und Sarah miteinander reden .. ihre Gedanken austauschen ...

    Andrea wusste sich nicht mehr anders zu helfen und knallte ihm ihre flache Hand auf die Wange. Erschrocken fuhr er zusammen und nahm Blickkontakt zu seiner Frau auf.
    „Hör mir zu! Das Leben geht weiter … hörst du?“, schrie sie ihn an, dabei krallte sie sich in sein Hemd und schüttelte seinen Oberkörper, „Die Kinder brauchen dich, ich brauche dich! … Höre auf … vor Selbstmitleid dahin zu triefen! … Deine Trauer in Alkohol zu ertränken! … Das wäre dein Untergang … das wäre unser Untergang!“ Ihre Stimme klang belegt, sie kämpfte selbst darum, nicht in Tränen auszubrechen. Sie räusperte sich mehrmals. „Semir! … Semir, bitte! …. Komm einfach zu dir!“, brüllte sie ihn mit einem flehenden Unterton an. Auch in ihr tobte die Hoffnungslosigkeit und Trauer wegen Ben und jetzt musste sie stark sein, für ihren Mann und die Kinder. Entschlossen umschlang sie seine Handgelenke. Unter Aufbietung aller ihrer Kräfte zerrte sie Semir in die Höhe.
    „Na los, steh auf, ich bringe dich erst mal ins Bad! Du brauchst dringend eine Dusche und dann reden wir! Verstehst du!“
    Er gab seinen Widerstand auf und ließ sich von Andrea ins erste Stockwerk mitziehen. Beim Anblick der Toilette zollte er seinem übermäßigen Alkoholgenuss Tribut. Semir konnte den aufkommenden Brechreiz nicht mehr unterdrücken und fing an sich zu übergeben, bis nur noch bittere Galle kam. Andrea kniete neben ihrem Mann nieder und blieb bei ihm, kühlte ihm mit einem feuchten Waschlappen die Stirn, als sich dort Schweißperlen gebildet hatten. Völlig erschöpft lehnte er sich mit dem Rücken an die kalte Fliesenwand an. Nach einigen Minuten hatte sich sein Kreislauf soweit erholt, dass er sich mit der Unterstützung seiner Frau im Zeitlupentempo entkleidete. Daraufhin kroch er mehr, als er lief, in die Duschkabine. Zu Beginn prasselten warme Wassertropfen auf den Türken herab. Erst zum Schluss stellte Andrea die Armatur des Wasserhahns auf kalt. Laut prustend und protestierend stand Semir, der sich mit seinen Handflächen an den Fliesen abstützte, da.
    Nachdem sie ihn anschließend in ihr Ehebett verfrachtet hatte, begann er schon wenige Minuten später mit einem Schnarchkonzert, das noch in der Küche zu hören war. Andrea kochte dort eine Kanne extra starken Kaffee und entsorgte die beschmutzte und zerrissene Kleidung in der Mülltonne.
    Viele Stunden später schien das Licht des Mondes durch die Jalousien ins Schlafzimmer. Als Semir wieder einigermaßen ansprechbar und nüchtern war, erfuhr sie, was ihren Mann so aus der Fassung gebracht hatte. Er berichtete von dem Gespräch mit dem Arzt im Krankenhaus, der ihm mitgeteilt hatte, dass es bei Ben durch den hohen Blutverlust zu einer Unterversorgung des Gehirns gekommen sei. Deshalb sei er in eine Art Koma gefallen und würde wahrscheinlich nie mehr das Bewusstsein wieder erlangen.
    *****
    Draußen vor dem Fenster hat die Morgendämmerung eingesetzt. Die ersten Strahlen der Morgensonne bahnten sich ihren Weg in das Schlafzimmer der Gerkans. Andrea lag zusammen mit Semir im Bett und hielt ihren schlafenden Mann im Arm. Sein Kopf ruhte auf ihrer Brust. Sie hatten die letzten Stunden geredet. Andrea musste ihr ganzes Einfühlungsvermögen aufbringen, damit sich ihr Mann öffnete und seine Verzweiflung und seinen Kummer ihr offenbarte.
    Sie dachte über das nach, was er ihr erzählt hatte.
    „Ich kann nicht mehr Andrea … ich kann nicht mehr auf der PAST arbeiten. Es ist nicht mehr dasselbe, wenn ich das Büro betrete. Die Blicke der Kollegen verfolgen mich wie Nadelstiche bei jedem Schritt. In ihren Augen kann ich den stillen Vorwurf lesen, wie konntest du nur auf Ben schießen. Sein leerer Stuhl in unserem Büro, ich ertrage den Anblick nicht mehr. Mit dem Schuss auf Ben habe ich nicht nur sein Leben zerstört, sondern auch meines.“ Sie hatte die Schauer förmlich spüren können, die Semirs Körper bei den nachfolgenden Sätzen durchrasten. „Nach der Diagnose war ich auf dem Übungsschießstand … Als ich die Waffe in der Hand hielt, fing ich an zu schwitzen … zu zittern … Ich konnte einfach die Pistole nicht ruhig halten … nicht abdrücken. Und die Zielscheibe … die Zielscheibe verwandelte sich in Bens Brust … das Blut lief an ihr herunter. Die Waffe fühlte sich wie ein Stück glühendes Eisen an. Ich konnte sie nicht mehr festhalten … es ging einfach nicht … es ging nicht!“
    Der Deutsch-Türke hatte während des Gesprächs einen folgenschweren Entschluss gefasst. Er wollte gleich morgen früh mit Frau Krüger sprechen, um seine sofortige Freistellung bitten und seinen Job bei der PAST quittieren.
    Oh Gott, was hätte Andrea noch vor ein paar Monaten dafür gegeben, dass Semir seinen gefährlichen Job bei der Autobahnpolizei aufgibt und nur noch im Innendienst einer Polizeibehörde arbeiten würde. Doch der Preis, den sie alle dafür zahlen mussten, war zu hoch. Sie weinte still vor sich hin, als sie ihm über sein kurzgeschorenes Haar streichelte.
    Über ihre Gedanken war auch sie nochmals eingenickt. Das Klingeln des Weckers riss sie beide aus dem Schlaf. Halbwegs nüchtern und nach einem spartanischen Frühstück fuhr Semir zur Dienststelle. Der Parkplatz neben ihm war leer. Bens Parkplatz! Ein Schauder lief ihm über den Rücken. Es kostete ihn eine wahnsinnige Überwindung aus dem BMW auszusteigen und durch die Eingangstür zu schreiten. Ohne nach links oder rechts zu blicken, steuerte er direkt das Büro seiner Chefin an und schloss die Tür hinter sich, nachdem er das Zimmer betreten hatte. Diese schaute erstaunt auf und runzelte bei seinem Anblick sorgenvoll die Stirn.
    „Guten Morgen Herr Gerkan!“ begrüßte sie ihn „Ich habe gute Nachrichten für sie.“ Dabei hielt sie einige Blätter in der Hand. „Hier ist der offizielle Abschlussbericht der Internen Abteilung und der Kriminaltechnik. Man spricht sie von jeglicher Schuld frei. Der Schuss auf Herrn Jäger wird als Unfall zu den Akten gelegt.“
    Semir lachte gequält auf und schlug sich die Hände vors Gesicht. Seine Augen schimmerten feucht.
    „Das macht es auch nicht mehr ungeschehen Frau Krüger.“ Er seufzte abgrundtief auf, „Tut mir leid! Ich sehe mich nicht mehr im Stande weiterhin hier Dienst zu tun.“
    Mit diesen Worten legte er ihr sein Versetzungsgesuch, seine Dienstwaffe und seinen Ausweis auf ihren Schreibtisch. Es herrschte eine unheimliche Stille im Raum und die Zeit schien stehen zu bleiben. Der Schock stand Kim Krüger bei seinen Worten ins Gesicht geschrieben. Sie wusste, es gab nichts, was ihren besten Mann aufhalten konnte, seine Entscheidung nochmal rückgängig machen würde. Fassungslos blickte sie ihm nach, als er sich wortlos umdrehte und ihr Büro verließ.
    Dann trat er mit hängenden Schultern den schweren Gang in sein Büro an. Überall war Bens Anwesenheit zu spüren. Sorgfältig schloss er die Jalousien und begann seinen Schreibtisch aufzuräumen und seine persönlichen Sachen in einen Karton zu stapeln. Ein letzter abschließender Blick fiel auf Bens aufgeräumten Schreibtisch. Früher herrschte dort Chaos pur. In der Ecke stand seine Lieblingsgitarre. Nie wieder würde sie unter seinen Fingern erklingen. Es kostete ihn den letzten Rest seiner Selbstbeherrschung sich von Susanne zu verabschieden, deren Augen feucht schimmerten, als sie sich umarmten.
    Draußen wartete Andrea auf ihm. Als er die Beifahrertür öffnete, wanderte ein letzter trauriger Blick über den Parkplatz der Dienststelle und die Fensterfront des Großraumbüros. Es war ein Abschied für immer. Für einen Augenblick schloss der Türke seine Augen und dachte an die vielen Jahren und glücklichen Stunden, die er hier verbracht hatte. Daran, dass die Dienststelle und seine Kollegen seine zweite Heimat und seine zweite Familie gewesen waren.
    Frau Krüger beobachtete es von ihrem Büro aus. Tränen liefen ihr über die Wangen. Sie fragte sich, war es das wirklich wert gewesen? Dieser Einsatz? … Die Festnahmen … letztendlich hatte es die Dienststelle ihre beiden besten Männer gekostet und zwei Leben zerstört. Auch ihre Zukunft war ungewiss. Ihr eigenes Versetzungsgesuch lag bei ihrer vorgesetzten Dienststelle.

    Semirs nächster Weg führte zu Ben ins Krankenhaus, in dem vor drei Tagen dieses verhängnisvolle Gespräch stattgefunden hatte.

    In Semir war nur noch Leere … grenzenlose Leere. Sobald er die Augen schloss, waren diese fürchterlichen Erinnerungen da, die ihn gnadenlos verfolgten, egal, ob er wach war oder schlief. Mit jedem neuen Schluck aus der Flasche Raki versuchte er ihnen zu entfliehen. Aber sie blieben, peinigten ihn in seinen Alpträumen … er konnte ihnen einfach nicht entkommen.
    Das war es wieder dieses Bild … diese Szene, welche sich unauslöschlich in sein Gehirn eingebrannt hatte.
    Immer wieder durchlebte er diesen schrecklichen Augenblick … das Mündungsfeuer, das vor ihm aufleuchtete … er zog den Abzug seiner Waffe durch … die Kugel schlug in Bens Brust ein … und der Dunkelhaarige fiel … Sein Freund lag vor ihm im Staub der Lagerhalle. Unaufhörlich quoll der Blutstrom aus seiner Brustwunde. Da war dieses Wissen … er war schuld, ganz allein ER … ER … nur er. Warum hatte er seinem Partner nicht vertraut? Warum hatte er geschossen? Er hätte es doch besser wissen müssen, Ben hätte niemals auf ihn geschossen … niemals … niemals. Seine letzten Worte …. Ununterbrochen hämmerten diese Gedanken auf ihn ein.
    Wieder setzte er die Flasche an seine Lippen an und nahm einen neuen Schluck aus der Pulle. Verzweifelt versuchte er mit dem Alkohol den Dämon in seinem Kopf zu ertränken. Unzählige geleerte Flaschen lagen vor ihm am Boden.
    Wie lange saß er denn schon hier vor dem Sofa auf dem Boden? Er hatte jedes Gefühl für Raum und Zeit verloren. Durch die runtergelassenen Jalousien schimmerten ein paar verirrte Sonnenstrahlen ins Wohnzimmer. Ein Strom von Tränen bahnte sich seinen Weg über seine Wangen, benetzte sein Hemd. Er war innerlich ausgebrannt, wusste nicht mehr, wie es weiter gehen sollte … er war am Ende.
    Semir hörte auch wenig später nicht das Geräusch, als ein Schlüssel in das Haustürschloss gesteckt wurde, die Tür geöffnet wurde … es war alles in weiter Ferne gerückt.

    Alarmiert von Susanne Anruf, war Andrea schon einen Tag früher, als mit ihrem Mann abgesprochen, nach Hause gekommen. Sie hatte die beiden Mädchen vor drei Tagen zu ihren Eltern gebracht, um ihnen die Sorgen und Aufregung um Ben zu ersparen. Vor allem Aida mit ihren fünf Jahren war die schlechte psychische Verfassung ihres Vaters nicht entgangen. Immer wieder hatte sie nachgebohrt, warum ihr Onkel Ben im Krankenhaus sei und warum sie ihn nicht besuchen dürfe. Semir hatte teilweise die Kontrolle über sich verloren, das Mädchen angeschrien und anschließend regelrecht die Flucht vor seiner Tochter ergriffen.

    „Semir? … Semir … bist du zu Hause?“ rief sie nach ihren Mann. Ihre Freundin hatte seit gestern vergeblich versucht, ihn telefonisch zu erreichen. Sein silberner BMW stand in der Auffahrt, seine Lederjacke hing an der Garderobe. Er sollte eigentlich zu Hause sein.
    „Boah, hier stinkt es wie in einer Schnapsfabrik!“, entfuhr es ihr, als sie den Haustürschlüssel ans Schlüsselbrett hängte und ihr Blick in Richtung Wohnzimmer schweifte.

    Andrea erschrak bis ins Mark, als sie ihren Mann am Boden sitzend erblickte. War dieser unrasierte Zombie dort vor dem Sofa tatsächlich Semir?
    „Oh mein Gott Semir! Was ist denn passiert?“, stammelte sie voller Entsetzen. Langsam blickte er von seiner Flasche, die er in der Hand hielt, nach oben in das Gesicht seiner Frau. Verwirrung und Überraschung lag in seinen Augen.
    „Andrea …. Duuuuu … hier? Ich … dachte … du … bist … bei … deinen … Eltern?“ lallte er vor sich hin und setzte die Schnapsflasche an die Lippen und nahm einen kräftigen Schluck daraus.
    „Hör auf damit!“ schrie Andrea ihn an. Sie umrundete das Sofa und trotz seiner energischen Gegenwehr nahm sie ihm die Flasche ab und stellte die fast leer getrunkene Glasflasche mit Raki auf den Wohnzimmertisch.
    „Nein, lass mich …. Ich will nicht mehr!“ krächzte er unwillig und fuchtelte mit seinen Armen völlig unkoordiniert in der Luft herum.
    Sie kniete sich vor ihm hin, packte ihn mit beiden Händen am Hemdkragen. Ihr Mann stank fürchterlich nach Schweiß und Alkohol. Die letzte Dusche schien schon einige Zeit her zu sein. Seine Ausdünstungen ließen ihren Magen rebellieren.
    „Was ist los Semir? Rede mit mir! Ist was mit Ben?“ brüllte sie ihn erneut an, in der Hoffnung in sein alkoholvernebeltes Gehirn durchzudringen.
    „Er wacht … nicht mehr … auf Andrea! Verstehst Du! … Und ich bin schuld … ich bin an allem schuld!“, nuschelte er mit schwerer Zunge vor sich hin. In seinem Blick lag so viel Verzweiflung. Sein Zustand war noch schlimmer als an jenem Morgen nach dem Schusswechsel, als er im Krankenhaus aufgewacht war. „Wie soll ich denn nur Aida und Lilly erklären, dass ich daran schuld bin, dass ihr geliebter Ben nicht mehr kommt!“ Die letzten Worte grölte er herzzerreißend heraus. Der Rest war ein unverständliches Gebrüll.
    „Und Saufen ändert was? Verdammt noch mal komm zu dir Semir! So hilfst du keinen!“ fauchte Andrea ihn wütend und gleichzeitig verzweifelt an. Er versuchte ihre Hände abzustreifen.
    „Lass mich! Das verstehst du nicht!“ winselte er. Tränen schossen ungehemmt aus seinen Augen.
    „Dann erkläre es mir!“ schrie sie ihn an. Ihr Mann war erneut am Rande des totalen nervlichen Zusammenbruchs.