Das Rollenprofil wird vermutlich keine große Rolle mehr spielen (ups, Wortwitz ). Die Sache ist durch, bevor sie angefangen hat. Und alle Befürworter bescheinigen den kritischen Stimmen zuallererst mal ... Frauenfeindlichkeit natürlich! Oh Mann... RTL, ein gut gemeinter Ratschlag: Macht es wie der NDR damals bei Xavier Naidoo und dem ESC und zieht die Entscheidung zurück. Macht 2020 eine einzige Staffel mit 10, 12 Folgen und dann endgültig Schluss und lasst Semir einfach allein, bzw. mit der gesamten PAST und den noch lebenden Ex-Kollegen und ehemaligen Freunden die letzten Geschichten erleben. Haut stuntmäßig nochmal einen raus, promotet das Ding ordentlich und bleibt ernst, mit gelungen dosiertem Humor. Das ist das Beste, was ihr jetzt machen könnt.
Beiträge von Eye
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Also rein quotentechnisch ist der Ableger damals nicht gescheitert ... es konnte sich jedenfalls keiner die Absetzung erklären. Und ehrlich gesagt, ich fand ihn nicht schlecht. Was aber auch daran liegt, dass Hendrik Duryn den männlichen Part verkörpert hat und an der Figur, die er spielte. Durch sein Singledasein und das Kabbeln mit Kollegin von Landitz hatte man durchaus einen adäquaten Ersatz, der für mich funktioniert hat. Aber Semir Gerkhan ist glücklich verheiratet und ein anderer Charakter als Frank Traber. Wie gesagt - ganz, ganz schwierig. Aber immerhin ist es kein Sternchen aus Casting-/Model-/Nackidei-Datingshows geworden. Das gibt mir etwas Hoffnung.
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Um meine Meinung dazu ganz kurz zu erläutern: Meine Ablehnung gegenüber dieser Wahl betrifft keinesfalls die Schauspielerin persönlich. Ich kenne Frau Stutzenstein nicht, kann zu ihrem Schauspieltalent absolut nichts sagen und habe dementsprechend rein gar nichts gegen ihre Person. Man hätte auch eine Schauspielerin präsentieren können, die ich heimlich anhimmele und ich hätte es trotzdem abgelehnt. Ganz einfach weil man der Serie nun auch noch ihr letztes Standbein nimmt: Das Buddyfeeling zwischen den beiden Partnern. Wäre die Serie erst 3, 4 Jahre am Laufen, hätte ich dazu vielleicht ne offenere Meinung. Aber nach 23 Jahren bin ich hier mehr als nur etwas skeptisch, ob diese Zusammenarbeit in einer Serie mit einem Buddykonzept eine Bereicherung für die Serie darstellt. Auch weil man von der schlechtesten Ära der C11-Geschichte in dieses Abenteuer startet.
Ja, definitiv bin ich 2020 noch mit dabei und ich bin mir sogar fast sicher, dass es vielen Ex-Fans, die genau dasselbe gerade denken wie ich, genauso gehen wird. Denn natürlich ist die Neugier jetzt riesig. Aber dafür sind Fallhöhe und Druck auch so groß wie nie. Wenn das Duo Atalay/Stutzenstein nicht von Anfang an liefern kann, wars das endgültig für die Serie. Und man kommt jetzt aus meiner Sicht einfach nicht mehr drumherum, das Budget zumindest für die Einstiegsstaffel wieder zu erhöhen.
Das von mir dazu.
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Nein... einfach nein!
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Wie sieht das eigentlich im Ausland aus, weiß das jemand? Werden die aktuellen Folgen da zeitnah ausgestrahlt oder hängen die hinterher? Sind die Quoten auswärts deutlich besser als hier? Ich wollte ja mal ein paar Cobra DVDs aus dem Ausland kaufen, die in Deutschland geschnittene Folgen uncut mit deutscher Tonspur enthalten, ist aber sehr schwer zu finden.
So oder so, die sogenannte Häutung der Cobra (die übrigens angepriesen wird, als hätte es Ritter und Brandt nie gegeben) wird locker nicht lange anhalten, am Ende wird der Sender sich selbst doch treu bleiben. Wenn durch die Quoten nicht vorher schon der Vorhang dafür zufällt, dann kommt man spätestens Frühjahr/Herbst 2021 nach 4 Sendestaffeln erneut auf die Idee, die Richtung nochmal um 180 Grad zu drehen, weil Comedy ja schon immer ein Bestandteil der Cobra war und blablub. Langfristig wird man hundertprozentig auch die 12 % Marktanteil nicht halten können. Ist nur die Frage, ob der Quotenverfall dann parallel zu (fast) allen anderen Sendungen von RTL läuft, was die Cobra retten könnte oder ob es für C11 zu rasant runtergeht. Ich hab jetzt nicht alles überprüft, aber in der Primetime sind die Zahlen an den anderen Tagen für RTL recht ähnlich, oft sogar eher darunter, wenn nicht gerade Fußball läuft. Nur einzelne Sendungen (schätze Wer wird Millionär, evtl noch etablierte Produktionen à la DSDS, Ninja Warrior und natürlich der Lehrer) schneiden wirklich besser ab.
Das zukünftige Problem für die Quoten wird nicht nur der neue Partner sein. Ab 2020 wird die Cobra mehr denn je mehr Krimi- (vielleicht auch noch Thriller-) als Actionserie sein und genau das wird weitere Zuschauer kosten, weil sich C11 dann kaum noch von den fünftausend anderen Krimiserien im TV abhebt, egal, wie hoch die Qualität der Storys nochmal steigt. Langfristig gedacht sehe ich eigentlich nur einen, der die Karre zumindest halbwegs nochmal aus dem Dreck ziehen kann: Tom Beck, wenn er dauerhaft zurückkehrt, so lange bis auch Erdogan Atalay nicht mehr kann oder will. Dann hätten
wir wahrscheinlich zumindest die 2 Millionen Zuschauer pro Folge wieder sicher, möglicherweise auch 2,5. Problem wäre nur, dass man dann über kurz oder lang wieder haufenweise Comedyelemente einbinden würde back to 2010/11 und der einzige Unterschied zu 2017 wäre die wieder stimmende Chemie bei den Hauptdarstellern.
Hoffnung macht mir aktuell, dass RTL Adam sucht Eva fürs Erste gekickt hat, trotz guter Quoten. Scheinbar meint man es in Köln wirklich ernst mit dem Umbruch.
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Und warum sollte es bitteschön bei solchen Dingen Ärger geben? Die Produzenten können sich doch glücklich schätzen, wenn dadurch noch der ein oder andere dazu stößt. Solche Aufrufe werden für gewöhnlich gerade deshalb im Netz gepostet, damit man die Leute erreicht und nicht weil das Top Secret ist . Und du meintest ja selbst, dass man das leicht googeln kann (was im Übrigen nicht der Fall ist).
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Dachte ich zuerst auch... wenn man sich allerdings so ansieht, was RTL, Sat. 1 und ProSieben sonst so mit ihren Serienabenden einfahren, relativiert sich das schon fast wieder. Das lineare Fernsehen geht so langsam Richtung Sterbebett, nicht nur die Cobra.
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Zum Finale gibt es ja auch zwei unterschiedliche Versionen. Bei manchen Seiten ist die letzte Folge (also Nummer 364) ein Fall in Spielfilmlänge (bis 22:15 Uhr). Andere sagen, dass es ein Zweiteiler ist, der gesplittet an zwei aufeinanderfolgenden Donnerstagen ausgestrahlt wird, Folge 363/364 (wie bei 46/47 und 276/277). Ich denke mal, dass hier Letzteres zutrifft, da letztens von AC ein Bild bei Instagram gepostet wurde, auf dem „Dienstschluss“ eine Laufzeit von 47:44 Min. hat. Außerdem wären sonst drei Regisseure an einer einzigen Folge beteiligt (Simaifar scheint ja die erste Hälfte zu machen).
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Könnte es eventuell sein, dass die Dreharbeiten für die FJ-Staffel 2020 erst nach der Ausstrahlung der letzten Folge von Herbst 19 starten? Wenn neben dem Ausstieg von Finn und Paul noch mehr passieren soll, wüsste man so jedenfalls bis zum Schluss nicht, wer evtl. ebenfalls geht und vielleicht existiert in „Dienstschluss“ schon ein Hinweis auf den neuen Partner.
Und da bis jetzt 6 Folgen geplant sind, könnte es ja gut sein, dass es 4 Folgen + 1 Pilotfilm für den neuen Partner sein werden, was, wenn das Finale im November läuft, bis März/April durchaus machbar sein sollte. Wenn man dann im Herbst 2020 nur 7, maximal 8 Folgen sendet, sollte ein Pilotfilm dieses Mal eigentlich schon drin sein.
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Ähm, das war nichts Anderes als ein Easter Egg. Das bedeutet gar nichts
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Rare Die Autobahn einzubinden wäre wohl zumindest am Anfang schwierig geworden - grundsätzlich hast du aber natürlich Recht, denn der Serienuntertitel hat hier einmal mehr nichts mit der Handlung zu tun. Hatte ich als Kritikpunkt vergessen. Allerdings muss ich auch sagen, ich bin da nicht so fanatisch, dass die Autobahn ein absolutes Muss für mich ist, wenn der Rest so stimmt wie hier, auch wenn es am nicht unwesentlichen Stichwort Autobahnpolizei einfach total vorbei geht.
Was ich auch noch vergessen hatte zu erwähnen - mittlerweile ist es auch fast gar nicht mehr erwähnenswert - ist die erneut unglaublich unauffällige Rolle Paul Renner. Man hat ihn ja wirklich überall dort weggelassen wo es ging - ich frage mich noch immer, was Facebook so toll an ihm findet, hier macht er wirklich wieder mal exakt nichts, ist eigentlich noch nicht mal ein Stichwortgeber. Er ist einfach nur noch „dabei“. Bei Ben Jäger konnte ich die Fangirlies ja sogar noch verstehen, aber hier? Da ist doch nix, wo ich erst mal große Augen machen kann.
Aber da Roesner eh bald weg ist - ich beziehe das mittlerweile nicht mehr in meine Wertung ein. Macht nur unglücklich.
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Hui! Also erstmal, der Sparkurs wird wenig überraschend auch hier gefahren. Die Social Media-Fans werden (erneut) bitter enttäuscht sein, dass es hier gerade mal für einen kleinen Standardstunt zum Beginn der Folge gereicht hat, also nur etwas mehr als beim Staffelauftakt. Dann ist es schon verrückt, wie man das Team jetzt aufteilt und - Dana ausgenommen - in jeder Folge einen anderen Teil einbaut. In Folge 1 Hartmut, in Folge 2 Susanne, Finn und Kim und hier Jenny und Dana. Ich hatte mir von dieser Folge auch nicht mehr als ein solides, wenig innovatives 8-Punkte-Werk versprochen, das man sich gut ansehen kann, aber nicht besonders positiv hervorsticht. Genauso ist das erste Viertel dann auch. Aber die Folge steigert sich im weiteren Verlauf mit jeder Minute immer mehr und mündet schließlich in einem absolut überzeugenden Finale. Die fehlenden Autostunts vermisst man spätestens in der zweiten Hälfte kein bisschen mehr, das Geballer erst recht nicht. Solche Folgen, die mit minimaler Action auskommen müssen, dürfte es in Zukunft wohl häufiger geben, aber wenn man das so kompensiert, wie Thomas Höret das hier geschafft hat und bei diesem reifen, thrilligen Stil bleibt, sollte das kein großes Problem sein. Toll übrigens, dass der Konflikt aus „Außer Atem“ mit Sicherheit ganz bewusst zumindest indirekt angesprochen wird. Ich bin sehr gespannt auf die nächste Folge mit der Chefin, ob das da so bleibt. Wenn sie in „Verhängnisvolle Nacht“ mitwirkt, dann gibt die Handlung dort auf jeden Fall eine weitere Steilvorlage für eine Fortpflanzung des Konflikts her.
Sehr positiv möchte ich hier, gerade weil ich das bisher äußerst selten - wenn überhaupt mal - getan habe, Danas diesmalige Figurenzeichnung hervorheben. Dass sie als junge Polizistin ihre gelegentliche Forschheit nicht gänzlich abgelegt hat, ist denke ich durchaus so gewollt (gerade weil sie Semirs Tochter ist), aber man reduziert es angenehm Stück für Stück immer weiter und lässt Dana hier endlich mal reifer und erwachsener werden. Würde mich freuen, wenn das so weitergehen würde.
Genial in dieser Folge ist übrigens - auch wenn das höchstwahrscheinlich eher unbewusst passiert ist - auf welche Art man hier mit dem Hauptkritikpunkt aller Nichtfans der Serie - der Surrealismus - spielt. Gefällt mir definitiv besser als die ach so lustigen Momente in der Comedyzeit, als RTL sich mit „Du weißt schon, dass wir bei der Autobahnpolizei sind und nicht bei den Ghostbusters“ und Co. ganz lustig selbst auf die Schippe nehmen wollte.
Ich tendiere hier vor allem aufgrund der sehr starken zweiten Hälfte auch wieder zu 9 Punkten. 8,5 würde ich definitiv geben.
Ganz allgemein befürchte ich aber, dass der erneute Ausflug in die Thriller-Richtung nicht von langer Dauer sein wird, neuer Geschäftsführer hin oder her. Die meisten Zuschauer lieben Cobra 11 wegen der Action und weil sie sich ohne mitdenken zu müssen berieseln lassen können. Die Sendung lief in den bisherigen 23 Jahren leider viel zu lange in genau diese Richtung. Langfristig könnte man zwar neue Fans generieren, auch indem man zukünftig einfach gar keine Folgen mehr aus der Comedyzeit wiederholt, aber ich gehe stark davon aus, dass RTL keinen so langen Atem haben wird. Deshalb werde ich auch jede neue Folge, die in die Richtung der ersten drei Folgen dieser Staffel geht, so gut wie nur möglich genießen.
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Mittlerweile hat Amazon die letzte Roesner-Staffel gelistet, sie soll am 20.12.19 erscheinen. Die Folgen 355-364 kommen auf 3 DVDs, bzw. 2 BluRays.
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Campino Ich glaube tatsächlich schon, dass der Konflikt mit der Chefin in den weiteren Folgen noch eine Rolle spielt, nach dem, was RTL so hat durchblicken lassen. Vor allem weil Semir und Paul sich eben nicht am Ende mit ihr versöhnen. Deshalb geht das für mich auch so durch, wie sie hier dargestellt wird.
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Schade, extrem schade, wie die Sprunghaftigkeit der Serie (Ernste Schiene mit Vinz - leichte Schiene mit Vinz - keine Ahnung irgendwas-Konzept mit Daniel - Comedy pur mit Daniel - Rückkehr zum ernsten Konzept mit Daniel) das Klima hier im Fanclub vergiftet hat. Nachdem ich die unglaublich arroganten Zeilen über mir gelesen habe, muss das jetzt einfach mal raus. Hatten wir nicht erst vor ein paar Monaten die Diskussion mit den sehr kritisch gesehenen „Dumpfbacke“ und „Klientel“. Jetzt geht das provokative Userbashing hier schon von Leuten los, die das absolut null nötig haben. Man kann über die Entwicklung der Serie in den letzten Jahren ja geteilter Meinung sein, aber ein gewisses Maß an Toleranz und Akzeptanz sollte es dabei schon geben.
Aber ich habe ja sowieso von alldem hier keine Ahnung und sollte mir vielleicht weiterhin brav vorschreiben lassen, was ich zu tolerieren habe und was gar nicht geht. Also geh ich mal lieber pennen. Gute Nacht.
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Wow. Glückwunsch an Nico Zavelberg für seine absolut beste Folge überhaupt. Da passt einfach mal alles, ALLES, wunderbar zusammen. Die beste Folge seit Ewigkeiten, unglaublich stark inszeniert, tolles Drehbuch, dass den angekündigten Umbruch schon mal anreißt und eine extrem gute Story. Alleine der Anfang ist atmosphärisch schon ganz große Klasse. Selbst unmittelbar vor Schluss ist man noch absolut gefesselt von der packenden Erzählweise. Ich kann nur hoffen, dass man auf den Entwicklungen in dieser Folge im Verlauf der Staffel aufbaut.
10 Punkte, nichts auszusetzen, mindestens auf einem Level mit „Bombenstimmung“... im Prinzip eigentlich sogar höher. Denn während jene bisher beste Paul-Folge vor allem von seiner Dramatik profitiert, dabei aber sehr eindimensional und letztendlich vorhersehbar bleibt, sind es hier neben der erstklassigen Regiearbeit vor allem die stark gezeichneten Figuren und deren Hintergründe, die diese Folge zu etwas ganz Besonderem machen und der Handlung vor allem im Kontext zu RTLs Ankündigung eine extrem gut funktionierende und wohltuende Unkalkulierbarkeit verleihen.
Die ersten zwei Episoden der Staffel sind beide auf absolutem Top-Niveau inszeniert, mit dem Unterschied, dass „Außer Atem“ auch inhaltlich voll und ganz überzeugt. Da ist die Messlatte für Höret, Simaifar und vor allem Polinski schon ganz weit oben und ich kann RTL nur zu der Entscheidung beglückwünschen, in einer zehnteiligen Staffel 6 Regisseure walten zu lassen, denn ganz offensichtlich tut es schon mal mindestens den Herren Zavelberg, Tozza und Paschmann gut, eine Folge weniger inszenieren zu müssen. Bleibt mehr Zeit und Herzblut für so starke Drehbücher wie dieses hier. Hut ab!
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[...] Aber wie es genau weitergehen soll, dazu hält sich der RTL dann doch noch zurück. Nur soviel ist bekannt. Die Staffel endet mit einem fulminanten Zweiteiler. In „Versöhnung“, so der Titel, soll es eigentlich zur Aussöhnung zwischen Semir und seiner verhassten Chefin Kim Krüger (Katja Woywood) kommen.
Aber natürlich funken brutale Gangster dazwischen. Es kommt zu einer Geiselnahme. Die Dinge eskalieren. Und dann soll halt nichts mehr so sein wie es war. Das klingt beinahe nach einem bösen Cliffhanger, der alle Optionen offen lässt. [...]
- Quelle: noz.de
Ähm, seit wann hasst Semir denn Frau Krüger? Und war der Titel der letzten Folge nicht „Dienstschluss“?
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Preview ist online ... momentan ist RTL ja geradezu überpünktlich! Kann es leider erst heute Abend schauen.
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Ich denke, dass die fehlende Kontinuität auch mit Sender und Zielgruppe zu tun hat. Den meisten Leuten in den sozialen Netzwerken ist es doch eher wichtig, dass sie was zu lachen haben oder dass dramatische Folgen zum Heulen sind und die wenigsten achten darauf, dass diese oder jene Sache (vgl. „Bombenstimmung“ oder auch „Tödliche Wahl“) bei aller Dramatik doch eigentlich völlig unlogisch ist und nur gut kaschiert wird oder dass die Vergangenheit von Semir 2002 noch anders gemalt wurde als 2018. Allerdings ließe sich da in der Tat auch Erzähltes aus der Alex-Ära auseinandernehmen („1983“ als krasser Gegensatz zu „Am Ende der Jugend“).
Aber selbst beim Lehrer, einer Serie, die erst seit sieben Staffeln läuft und sich in dieser Zeit eher wenig gewandelt hat und wo man immer mal wieder die Vergangenheit aufgreift und man im Gegensatz zu denen bei der Cobra schon das Gefühl hat, der Autor hätte seine Hausaufgaben gemacht, werden hier und da auch mal Flüchtigkeitsfehler durchgewunken und Stefan Vollmer erzählt Dinge, die nachweislich nicht stimmen können.
Würde Cobra 11 bei ARD oder ZDF laufen, die einen deutlich besseren Ruf haben, schon weil Adam-sucht-Eva-TV dort keinen Platz hat, hätten sich die Zuschauer nicht nur Folgen a la Babyalarm nie bieten lassen, sondern vor allem würde man sich sehr viel besser bemühen, Kontinuitätsfehler zu vermeiden. RTL ist das ziemlich schnurzpiepe, weil es ihnen schnurzpiepe sein kann, Fans verlieren sie dadurch nicht oder höchstens geringfügig. Cobra 11 hatte immer den Anspruch, große Action zu zeigen. Von mega-innovativen Plots, ungewöhnlichen Erzählweisen und längeren Handlungssträngen war 1996 und viele Jahre danach nie die Rede. Das merkt man doch schon allein daran, dass man schon immer gerne plötzlich hilfesuchende Familienmitglieder eingebracht hat, von denen vorher und nachher irgendwie nie gesprochen wurde. Andrea hat eine Schwester - aber spielt die nach „Sonnenkinder“ noch irgendwo eine Rolle in ihrem Leben? Semir hat zehntausend verschiedene kleinkriminelle Cousins, von denen man noch beliebig viele aus dem Hut zaubern kann. Anna Engelhardt hat auch eine Schwester, von der man nix mehr hört. Hartmut dito. Bonraths Sohn hat es nicht mal zur Beerdigung seines Vaters - in der Alex-Ära! - geschafft. Von Pauls Schwester wird man ebenfalls hundertprozentig nie wieder hören. Komisch, wie diese Familienmitglieder alle aus dem Nichts auftauchen und in Selbigem wieder verschwinden. Und wenn man doch mal wieder einen von ihnen aus der Versenkung holt, wie Kemal, dann stört es auch keinen, dass der plötzlich ganz anders drauf ist, als 2010, als er ironischerweise ausgerechnet in der Folge auftrat, in der Semir Ben davon erzählt, wie sein Vater starb. Dem Ben, der genau jetzt auch wieder dabei ist, wie Kemal. Und das tut ehrlich gesagt richtig, richtig weh.
Da Cobra 11 mittlerweile schon eine Art Fließbandproduktion geworden ist, kann ich da in gewisser Weise tatsächlich schon verstehen, wenn er Aussagen zu seiner Mutter von vor 22 Jahren irgendwann nicht mehr im Kopf hat, gerade weil die Rolle Semir über 23 Jahre hinweg so unglaublich vielschichtig geworden ist, vom ganz normalen Polizisten mit Fux, Steinke, Oliver und Burkhardt über den Alles-Mitmacher neben Beck und den ernsten, verbitterten Polizisten bei Kiefer bis hin zum Klassenclown an der Seite von Roesner. Ich erwarte aber von RTL/AC/Joha oder dem Drehbuchautor, dass das dort irgendwo zumindest mal versucht wird zu überprüfen, weil da könnte ja doch mal was gewesen sein. Ist doch nicht möglich, dass Semir Gerkhan 23 Jahre und 350 Folgen lang nicht über seine Mutter gesprochen hat. Und das geht heutzutage einfacher denn je, zB hier im Fanclub. Da hätte es gerade hier nur ganz wenige Handgriffe gebraucht und herausgekommen wäre eine Folge nahe der Perfektion. Ist aber nichts draus geworden.
Warum? Drei Buchstaben: R-T-L.
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Nenn es „Ende der Leichtigkeits-Ära“