Beiträge von Eye

    I think the spring season will start on 14th March because the last episode of the 7th season of "Der Lehrer" is planned for the 7th March. There will be 7 or 8 episodes in the spring season.

    Oha, jetzt reden wir schon über Herbst 2019... Na ja, wenn es sich bewahrheitet, ist es definitiv das Beste, was man momentan machen konnte aus RTL-(Quoten)-Sicht. Ich muss ehrlich sagen, ich würde mich auch freuen.

    Jupp, Jessica Ginkel hatte es auch schon seit einigen Tagen in ihrer Instagram-Story stehen. Freue mich riesig, auch auf Magda und behalte TV Now dafür noch.

    Das hängt aber auch damit zusammen, dass man die Serie in den mittleren Ben-Staffeln zu lange speziell für diese Zielgruppe ausgerichtet hat. Wäre da durchgängig ein Tom Kranich/Jan Richter oder in die andere Richtung Chris Ritter/Alex Brandt geblieben, sähe die Fangemeinde anders aus. Es sind ja auch Leute dabei, die von Anfang an gucken und von denen sind die wenigsten von der Comedyrichtung begeistert.

    Auch nach einer Woche ist und bleibt es eine sehr schwierig zu beurteilende Folge. Vielleicht, weil sie einfach eine Qualität auf den Bildschirm zaubert, die in dieser Form selten geworden ist.

    Schutzengel ist nicht nur ernst(nehmbar), sondern auch stellenweise sehr hart, oft spannend und man hat nicht das Problem, dass mit der genau zum richtigen Zeitpunkt erfolgenden Auflösung der Spannungsbogen für die letzten Minuten nach unten kippt.
    Es gibt die eine oder andere Wendung und wie Robert hatte ich mich zuerst auf den LKW-Fahrer festgelegt und ich war genauso froh, dass er es nicht war. Genauso dass man durch den Beginn auf eine völlig falsche Fährte gelockt wird, so was ist einfach erfrischend und zugleich bodenständig und glaubwürdig.

    Der Look ist einfach nochmal komplett anders als in den bisherigen Folgen. Eine Mischung aus Zavelberg (Auf eigene Gefahr und später im Finale Vaterfreuden), Tozza (5 vor 12 in puncto Beklemmung), Polinski (Wo ist Semir) und vielleicht einen Hauch Dierbach (Lackschäden). Ich kam zu Beginn etwas schwer rein, was daran liegen dürfte, dass dieser Stil einfach überraschend kam und ungewöhnlich im Vergleich zu der übrigen Regiecrew ist, aber das kann man Christian Paschmann wirklich am allerwenigsten anlasten, der hier zu jeder Zeit einen richtig guten Job macht.

    Die Action hat mich bis auf das Ende nicht sonderlich umgehauen, aber Paschmann hat sich bemüht, etwas Ansprechendes aus seinen begrenzten Mitteln zu kreieren. Das Wiedersehen mit zwei Schauspielern der Alex-Ära hat mich gefreut (Pfarrer aus Revolution, Gangsterboss aus Die letzte Nacht). Die Autobahn spielt eine wesentliche Rolle, der Humor ist dezent und an den wenigen Stellen auch okay. Den Auftritt der Motorradgang hat RTL mittlerweile auf Facebook ja gut erklärt. Es ändert allerdings nichts daran, dass man wieder einmal daran scheitert, so etwas sinnvoll und mit Mehrwert einzubauen. Aber gut, solange es kein Comedystilmittel ist und bleibt, will ich mal nichts gesagt haben.

    Ganz große Klasse übrigens, dass Semir und Paul erst später vor Ort sind und zunächst auf einer Autobahnbrücke essen. Das hat einfach mehr Authentizität als dieses „Oh, Susanne, danke für den Funkspruch, den Wagen sehen wir zufällig 20 Meter vor uns!“. Solche Sachen runden den positiven Gesamteindruck einfach gut ab.

    Der Soundtrack von Nik und Jaro ist in dieser Folge mal wieder ganz großes Kino. Einige bekannte Stücke gab es auch in neuem Gewand, gerade in Szenen mit emotionaler Tiefe wirklich gelungen, vor allem bei der Szene nach der Überbringung der Todesnachricht.

    Überhaupt - diese kleinen Details, die erinnern wirklich an früher. Auch dass es nach gefühlten Ewigkeiten auch mal wieder ein Fall ohne PAST-Bezug schafft, so dermaßen zu packen, berühren, einfach in so ziemlich jeder Hinsicht zu überzeugen ohne Längen und ohne das Gefühl, hier versucht man, Pseudo-Spannung aufzubauen, ist vermutlich bereits seit Tausend Tode nicht mehr vorgekommen.

    Schwer tue ich mich dagegen immer noch damit, dass ein zu Gott findender Killer auch nach seiner Wandlung noch munter weiter mordet und im Finale wirklich eiskalt agiert. Das passt einfach nicht und ist eine Drehbuchschwäche, die man definitiv hätte ausräumen können ohne wieder auf das Standardmotiv aus Folgen wie Toter Bruder, Und Action und Co. verfallen zu müssen. Gleichzeitig ist da - vor allem dann am Schluss durch die angezündete Kerze - diese Gefahr, dass der Pfarrer zur Identifikationsfigur für alle, die mal gehörig Mist gebaut haben, aufgebaut wird. Manche Dinge kann man nicht vergeben.
    Einen skrupellosen Killer krampfhaft vom Teufel zum Hero umzugestalten, der zu Gott gefunden hat, das ist einfach nicht glaubwürdig und wohl dem RTL-Konzept geschuldet. Schade.

    Dennoch gebe ich hier jetzt definitiv sehr gute 9 Punkte. Man kann wirklich noch positiv überraschen, trotz einem Plot, der zunächst eher mäßig interessant klang. Amnesie wurde getoppt, an Bombenstimmung kommt man allerdings nicht ganz heran, aber das ist überhaupt keine Schande. Wenn die Quoten nur auch so gut ausfallen würden...

    So, nach einer Nacht „über das Gesehene schlafen“ fühle auch ich mich in der Lage, eine differenzierte Meinung zu dieser Folge abzugeben:

    Zunächst mal bleibe ich dabei, dass man Paschmann für eine solche Leistung nur Respekt zollen kann. Dass der Plot der Folge dünn und einfach ist, wie ein Gummiband, lässt sich nicht abstreiten, war aber bei „Tag der Abrechnung“ auch nicht anders und ist wahrscheinlich für solche Experimente auch nicht anders lösbar. Paschmann sprüht vor Kreativität und als einzelne Folge ohne Serienkontext gesehen, ist das hier vielleicht das Hochwertigste, was man je von Cobra 11 gesendet hat.

    Bzgl. Semirs Koma bewegt man sich ständig auf einem schmalen Grad, aber ich denke, dass man hier die Mitte zwischen „wirr/konfus“ und „gradlinig/linear“ perfekt getroffen hat. Träume folgen keiner Logik und man hat es in einem Maß dargestellt, welches mich zufriedenstellen konnte.

    Man stellt die Figur Semir Gerkhan hier mit unglaublicher Tiefe dar, die man vielleicht erst auf den zweiten Blick bemerkt. Im Nachhinein scheint es, als habe sich Paschmann hier bei jedem kleinsten Detail etwas gedacht. Selbst beim Auto, das auf Semir zufährt und an der unsichtbaren Wand abprallt. Zuerst fand ich das irgendwie fehlplatziert... jetzt denke ich an die Deutungsebenen, die sich hier (und nicht nur hier) auftun. Es ist eine Reise durch Leben, Gedanken, Ängste und Charaktereigenschaften von Semir Gerkhan, bei der Paschmann viel und gern mit Metaphern arbeitet. Kleine Schönheitsfehler, wie die Abwesenheit von Dana, Lilly und Ayda in dieser Welt inklusive. In einer fortgeschrittenen, mit der Zeit gehenden Cobra, wäre das Staffelfinale genauso wie „Bombenstimmung“ eine Folge, aus der man das Maximum hätte herausholen können, hier in Form von Partner-Rückblenden, in Form eines sehr komplexen, sich auf viele vorherige Folgen beziehenden Falles. Auch was die Erzählung der realen Erlebnisse betrifft, muss man Schwächen wie den vollkommen unterschiedlichen Gesundheitszustand von Semir und Paul nach dem Unfall in Kauf nehmen, damit die Folge funktionieren kann. Eigentlich vermeidbar, wenn Paul gar nicht im Auto gesessen, sondern immer noch am Van des Entführers gehangen hätte. Das Finale dagegen sehr stark, wie der Entführer einfach als letzten Ausweg den Suizid sieht, passend zum - zugegeben sehr plump präsentierten - Hintergrund der Figur.

    Genau in der mutigen Erzählweise liegt aber gleichzeitig der „Fehler“ der Episode (in dicken Anführungszeichen): Die Hauptcharaktere dürfen nach RTL-Konzept gar nicht (mehr) eine solche Tiefe besitzen, die Paschmann hier kreiert, denn sonst wäre das Publikum geschlossen anspruchsvoller und es würde geschlossen bei Scheißtag und Co. rebellieren und RTL die Hölle heiß machen. Auch wenn diese Staffel wieder ein Schritt in die richtige Richtung ist, bleibt das Staffelfinale in dieser Hinsicht vorerst einzigartig und serviert das, was auch „Bombenstimmung“ und „Schutzengel“ nicht getan haben.

    Nun könnte man Paschmann also sagen: Thema verfehlt, guter Mann, keine Ahnung vom Format, setzen 6! Derzeit kann man so eine Folge wirklich nur genießen und sich darauf einlassen, wenn man sie als einzelne Episode sieht und das Gros der bisherigen 56 Renner-Folgen dabei ausblendet.

    Allerdings ist Paschmann nicht erst seit gestern bei der Cobra, er ist seit Jahren Francos Kameramann und hat schon an unvergesslichen Werken wie der „dunklen Seite“ mitgearbeitet (dort allerdings durch die Kamerahaltung bei der Auto-Verfolgungsjagd mehr schlecht als recht). Er gehört zu denen, die das Format wieder in die richtige Spur bringen könnten. „Zwischen Leben und Tod“ ist nicht unpassend für das Format Alarm für Cobra 11, die Folge kommt nur zu früh oder - je nach Blickwinkel - zu spät, zu einem unglücklichen Zeitpunkt, zu dem man von der Serie anderes gewohnt ist. Der Übergang in Form einer Herbststaffel 2013, der fehlt hier.

    Es bleibt die Frage, ob man dauerhaft eine derart hochqualitative Schiene fahren wird, denn derzeit prallen hier zwei Welten aufeinander, die nicht harmonieren wollen, die Welt der Dramatik, Vielschichtigkeit und Komplexität, die eine stetige Entwicklung der Charaktere mit all ihren Backgroundstorys voraussetzt und die Welt der einfachen Donnerstagabendunterhaltung, bei der man kaum Vorkenntnis braucht, sich nicht groß konzentrieren muss und sich von der Action berieseln lassen kann.

    Ich sehe die Folge so, wie ich sie sehen möchte, als einzelnes Werk und dafür gibt es eine 9/10, da man hier und da noch einiges verbessern könnte und die Episode nicht uneingeschränkt frei von Fehlern ist. Ich denke ebenfalls, dass die Folge sehr stark polarisieren wird und die Wenigsten werden sie wirklich deuten wollen, was im Allgemeinen die Schuld von RTL selbst ist. Der Anfang ist gemacht. Jetzt muss man abwarten, ob es dabei bleibt oder eine Ausnahme war. Die Hoffnung stirbt bekanntlich immer zuletzt.

    Paschmann... den Namen sollte man sich merken. Hätte nicht gedacht, dass man solche Wege nochmal gehen würde. Da passt einfach unglaublich viel zusammen.
    Ein wortkarges, auf Bildgewalt ausgelegtes Staffelfinale, welches von vorne bis hinten komplett fantastisch durchgeplant erzählt wird, eigentlich in einer Viertelstunde machbar (Tag der Abrechnung lässt grüßen) und dennoch nie auch nur einen Hauch von langweilig. Nur das Schreien des Cliffhangers, hier lauter als je zuvor in der Roesner-Ära, das hat RTL leider noch nicht gehört. Na ja, 2020 ja vielleicht mal wieder...

    Franco, halt dich ran. Der Thron wackelt. Auf die Frühjahrsepisode von Paschmann freue ich mich jetzt schon. Und jetzt haut endlich Polinski raus!

    Dein Geschmack gibt mir Rätsel auf. Du stehst auf die Comedyfolgen von Roesner, bezeichnest dann eine hochwertige, ernste und humorfreie Folge als beste seit langem, aber die Kiefer-Folgen, die oft eine ähnliche Richtung wie der Schutzengel einschlugen, findest du furchtbar? Ich lese da eher einen Hass auf Vinzenz Kiefer selbst heraus. Wer die Hochwertigkeit vom Schutzengel lobt, müsste sonst eigentlich auch mit Folgen wie Ausgelöscht, Die dunkle Seite, Angst oder Tag der Abrechnung keine Probleme haben.

    Uff, jede Comedy-Folge mit Roesner ist also besser als die Comedy-Folgen mit Beck, Oliver und Steinke?
    Da gebe ich mir lieber 10x Babyalarm, den Prüfer, den letzten Tag und Wettlauf gegen die Zeit, bevor ich mir nochmal ansehen muss, wie Semir die Treppe runterfällt, sich als Fidelito zum Kasper macht oder beim Fönen einen Stromausfall produziert.

    @Rare Das Problem, dass ich vielmehr habe, ist halt einfach, dass er meint, er habe zu Gott gefunden. Das passt einfach so gar nicht zu dem, was im Finale passiert.
    Fand’s aber auch irgendwie interessant, wie man das Finale dargestellt hat, so um den Boss herum knallt es aber ihn tangiert das nicht die Bohne und man sieht zB nicht die Detonation der Granate... irgendwie mal anders...

    Nachdem bei „Bombenstimmung“ die durchaus nachvollziehbaren Vergleiche mit „Tödliche Wahl“ auftauchten und ich die Auflösung des Staffelfinals der FJ-Staffel 2013 (welches übrigens einen unglaublichen hohen Traffic hier auslöste, schon im Spoilerthread, auch im Forum ist nichts mehr wie früher, sehr schade) nie so richtig kapiert habe, habe ich es mal wieder mit diesem Machwerk probiert.

    Nun, ich war irgendwie nie ein großer Fan dieser Folge und sehe „Die letzte Nacht“ und „Bombenstimmung“ als deutlich gelungener an und ich glaube fast, dass Boris das wahrscheinlich genauso sehen könnte. Wenn ich das so überblicke, hat er sich vorher nie an einem so dermaßen dramatischen Drehbuch versucht. Da geht die Logik um der Spannung und Dramatik Willen gerne mal spazieren. Bei der letzten Nacht hat mich das null gestört und auch bei Bombenstimmung so gut wie gar nicht. Hier ist dagegen die Logik rausgegangen und erfror im Schnee, bevor sie wieder reinkommen konnte. Und das zweite Problem dieser Folge ist einfach, dass sie auch für 47 Minuten eine viel zu beschränkte Handlung hat. Nie langweilig, auch nicht als Semir zum dritten oder vierten Mal auf Ben anlegt, aber eben auch nicht vielschichtig, nicht unvorhersehbar, nicht mit einem parallelen, nicht völlig komplett in den Hintergrund gerückten Kriminallfall, sondern einfach eine Folge, die lediglich möglichst viele dramatische Szenen aneinanderreihen will ohne Handlung dazwischen. Großer Fehler. Aber immerhin, zum ersten Mal habe ich jetzt endlich mal die Auflösung verstanden.

    Ich zähle mal nur auf, was mir als besonders schwach auffiel:
    - Semir und Ben fahren alleine, um die Gangster dingfest zu machen, ohne Verstärkung zu rufen. Logisch, so ist es glaubhafter, dass Raisser und Komplizen entkommen können
    - „Fragen wir sie doch mal!“ - Klar, Humor à la Sychowski, hier nur nicht witzig, sondern vollkommen unpassend und zum Haare raufen, inkompetent hoch 10.
    - Warum will Raissers Komplize Semir auf dem Dach töten? Um selbst nicht zu sterben, könnte man jetzt sagen, aber dann würde Raisser ihn wohl umlegen, denn wer legt denn Ben um, wenn Semir tot ist?
    - Der Kampf im Gefängnis, einfach nur unnötig und unlogisch, dass da niemand von den Gefängniswärtern dazwischen geht.
    - Der Kampf zwischen Semir und Ben im Wasser, wie hoch ist denn die Wahrscheinlichkeit, dass Semir während des Kampfes an die Waffe kommt? Das ist ja nun nicht gerade ein kleines Bächchen.
    - So wie ich es verstanden habe, spricht Semir Frau Krüger auf die Mailbox, während er in diesem Praxisgebäude ist. Erst kurz danach versucht er, seine Familie zu befreien. Warum spricht er das nicht der Krüger auch auf die Mailbox, bittet um ein Zeichen, dass sie es abgehört hat, fährt nicht dorthin, sondern täuscht weiter vor, Ben töten zu wollen? Für den dramatischen Moment natürlich ...
    - Wie kann es eigentlich sein, dass Raisser im Knast ein so dämlich verstecktes Handy hat, welches er auch noch völlig ungeniert vor den Augen der Wärter im Finale hervorzieht?

    Von plötzlich überall platzierten Kameras will ich gar nicht anfangen und ob man sich nu an der letzten Minute stört oder nicht, macht da nicht mehr viel aus. Man sollte sein Drehbuch schon einigermaßen so aufbauen, dass der Zuschauer es dem Autor auch abkaufen kann. Das Ding ist einfach vielerorts vollkommen unnötig brutal und steht vor allem an der falschen Stelle, da doch im Voraus schon klar war, dass Beck noch eine Staffel mehr drehen wird. Als Ausstiegsfolge hätte man nochmal was ganz anderes, viel Besseres draus machen können.

    Mittelfeld, 5-6 Punkte und mehr sicherlich nicht.

    Die Anzahl von Folgen, die ich bisher nur ein einziges Mal gesehen habe, ist seit 2016 nicht wirklich überraschend wieder deutlich höher als davor. An einem Abend vor 2-3 Wochen, an dem irgendeine Macht Besitz von mir ergriffen haben muss, kam ich aus vollkommen freien Stücken nochmals in den "Genuss" der kompletten Episode 296 "Tricks" - bitte fragt nicht nach den Gründen, ich kenne sie selbst nicht.

    Was ich nun mit knapp drei Jahren Abstand sagen kann: Ja, ich bin definitiv abgehärtet, denn eigentlich war es gar nicht mehr so übel. Die Logiklöcher und die dämlichen Aktionen sind natürlich immer noch da und stören nicht weniger als vorher, aber ich habe mich immerhin nicht ganz so stark gelangweilt wie bei der Erstausstrahlung, es zog sich nicht so endlos hin. Spannung kommt zwar nie auf und meistens plätschert die Geschichte mit wenig Tempo eher vor sich hin, aber ich muss ehrlich sagen, schon über "Operation Midas" habe ich mich mehr aufgeregt, vom Gros der Folgen F17, H17 und F18 will ich gar nicht reden und - um mal auf ganz alte Zeiten zurückzugreifen, ich finde "Tulpen aus Amsterdam" misslungener als "Tricks". Das Problem liegt hier auch sicherlich nicht bei Nico Zavelberg (auch wenn ich ihn nach wie vor immer mit einem kritischen Auge sehe), es ist einfach ein schwaches Buch mit plötzlich wieder auftretenden Kinderkrankheiten, die man damals längst als Vergangenheit eingestuft hat, mit Charakteren, bei deren Handeln man oft nur den Kopf schütteln kann und mit einer völlig unpassend platzierten Wendung zum Schluss.

    Letzten Endes klar im unteren Drittel der Renner-Folgen, für mich aber mittlerweile fernab der Flop 5 mit Roesner. Was bleibt, ist die Enttäuschung, dass aus diesem Trickbetrüger-Thema nicht annähernd etwas Bodenständiges geschaffen wurde, was auch nur ein bisschen den Charme alter Kranich/Richter-Folgen enthält. Das Potential dafür war da.

    Jetzt frage ich mich, wie das wohl mittlerweile bei "König der Diebe" und "Drift" aussehen könnte...

    Fehler: In der 16. Minute steigt Sven zu den Gangstern ins Auto und fragt, nachdem er bei der Frau auf Granit gebissen hat, den Bruder seiner Freundin nach seinem Namen. Das ergibt aber keinen Sinn, da dieser ja den Kontakt vermittelt hat und Sven damit gar nicht so tun muss, als würde er ihn nicht kennen. Leider setzt man diesen Fehler später noch fort, als Tilo Sven ansprechen will und der ihm den Mund zuhält.

    Edit: Hab die Folge gestern Abend noch komplett gesehen, war die Einzige der zweiten Tom-Ära, die ich noch nicht kannte (da schwang zugegeben ein wenig mit, dass sie von @Simon. mies beurteilt worden ist :D ), sicher kein Glanzstück, aber doch recht spannend. Vor allem mit einprägsamen Bösewichten. Klar, mit der 0815-Story kann man nicht viel gewinnen, aber es ist wie @Campino mal im Thread zu "Drift" meinte: Früher hat man auch daraus noch irgendwas Besonderes gemacht, ich habe es mir gerne angeschaut, vor allem im Vergleich zu "Drift", auch wenn der Humor zwischen Semir und Tom hier etwas kurz kommt, außer:
    "Du musst mir nicht sagen, wo es langgeht, wenn ich das wissen will, frag ich das Navi" :D

    Allerdings ist diese "Gutes Wort einlegen"-Nummer hier doch recht unglaubwürdig, da Tilo lange Zeit gar nicht aussteigen wollte. Na, geschenkt.

    Auch taucht ein weiterer Fehler auf, sogar zwei Mal: Anja sagt bei der Enttarnung von Sven "Ich habe dir noch nie getraut" und später, als sie ihn erschießen will im Finale: "Dich konnte ich noch nie leiden." Aber das sagt man doch wohl kaum, wenn man sich erst ein paar Stunden lang kennt, sondern eher, wenn man schon seit längerer Zeit zusammenarbeitet.

    Seitdem ich Martina Hill nur noch in ihrer "Knallerfrauen"-Rolle sehe, muss ich zugeben, dass es mir hier schwer fällt, ihr diese ernstzunehmende Rolle als Petra abzunehmen. Ich hab irgendwie drauf gewartet, dass sie gleich anfängt, sich peinlich zu benehmen ;) Für mich ist sie zwar eine glänzende Komödiantin, aber eben keine besonders talentierte Schauspielerin.

    Insgesamt würde ich so auf 7,5 Punkte gehen... Aus dem Plot hat man schon das Beste gemacht, Humor war sehr zurückgefahren, keinesfalls schlecht, sondern solide, aber eben nicht mehr.