Ich bin echt kritisch in die Folge gegangen. Der Trailer hatte mir vorher echt Angst gemacht. Also Angst, dass ich mich wieder eine ganze Folge fremdschämen muss. Was leider in einigen Folgen der letzten Staffel vorgekommen ist und nicht nur in der FKK Folge.
Aber dann war ich die ersten 15 Minuten eigentlich ganz positiv überrascht. Nicht über den nackten Yoga Lehrer und seine Schüler auf der Hochebene in Chile, auch nicht über den nackten Paul im Bett, sondern über die beiden Hauptdarsteller. Erdogan Atalay ist ein hervorragender Schauspieler und dieses Mal hat mich auch die Rolle „Paul Renner“ erreicht. Daniel Rösner scheint endlich erwachsen geworden zu sein. Die Frisur ist ordentlich und auch emotional und nonverbal hat mich Daniel Rösner – übrigens über die ganze Folge – erreicht. Für das schlechte Drehbuch können die Schauspieler ja nichts. Franco Tozza ist eigentlich mein Lieblingsregisseur, aber zaubern kann der auch nicht, wenn er ein solches Drehbuch erhält.
Die Einblendung am Anfang, dass der Film auf alternativen Fakten beruht, ist sicher notwendig, denn die Zielgruppe für die diese Folge gemacht wurde, könnte da sonst was falsch verstehen. Man sieht ja die entsprechenden Kommentare auf Facebook. Ich meine jetzt nicht zur Politik in dieser Folge, sondern warum sie das gut fanden.
Nach den 15 Minuten war dann aber auch mein erster guter Eindruck weg. Dana hat mich vorher schon extrem genervt, das war aber auch nichts Neues, das war auch in der letzten Staffel schon so. Bei Ayda und Lilly wird, wenn die so besetzt bleiben, die Darstellerin der Lilly ihre Schwester an die Wand spielen. Sehr überzeugende Leistung, während „Ayda“ immer mehr „overacting“ ist.
Dass die Eltern von Andrea nicht von den Schauspielern von damals gespielt wurden, finde ich schade, geht aber wahrscheinlich nicht anders. Trotzdem hat mich damals ein Henry van Lyck deutlich mehr überzeugt. Ach, was war „Für immer und ewig“ eine tolle Folge, dabei rangiert der damalige Partner Jan Richter bei mir „nur“ auf Platz drei. Und trotzdem war die Folge stimmig, spannend und unterhaltsam.
Semir in Uniform, der versucht spanisch zu sprechen oder ein kleines Mädchen, das einen Panzer in einer Spielstraße stoppt, wer findet das lustig?
Warum man einen Nino de Angelo „einbauen“ musste, keine Ahnung, der hat(te) sicher eine tolle Stimme, aber wenn die Kamera auf ihn gerichtet ist, dann sollte es auch mit dem Playback klappen. So war es eher eine peinliche Vorstellung. Dass das Lied „Jenseits von Eden“ aus den Anfängern der 80er ist – geschenkt. Irgendwo muss ja der Titel herkommen.
Alles was es an DDR Klischees gibt, wurde aus der Mottenkiste geholt. Es hätte vielleicht sogar lustig werden können, aber so war es einfach schlecht umgesetzt. Meiner Meinung liegen da die Fehler in erster Linie beim Drehbuch.
Ich hoffe die nächsten Wochen wird es besser. Ich hänge doch so sehr an Cobra, aber „meine“ Cobra ist das im Moment leider nicht mehr.