Nagut, will ja nicht so sein... ;)...aber, ob euch der nächste Abschnitt wirklich besser gefallen wird? Hier also der Nachschlag extra für Elvira, littlegitti und Jenni. Danke für die Feeds!
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„NEIN!“ schrie Semir entsetzt, als er erkannte, was Sven vorhatte. Er wollte Tom erschießen! „Bitte nicht!“ schrie er erneut aus purer Verzweiflung. Norbert sah Semir verwundert an. Auch Sven, der nicht mit diesem Einspruch gerechnet hatte, lies überrascht die Waffe sinken und drehte sich zu Semir. Mit finsteren, Furcht einflößenden Augen, blickte er ihn an. Seine Handlanger taten es ihm gleich. Semir spürte wie alle Blicke auf ihm ruhten. Er schluckte trocken und sah zu Tom, der die Augen noch immer geschlossen hatte, wissend, dass er jetzt verloren war. Semir fragte sich, was sein Partner jetzt wohl durchmachen musste, was für ein verdammt beschissenes Gefühl es doch sein muss, den Tod so knapp vor Augen zu haben. Tom war fix und fertig – sowohl seelisch als auch körperlich, das konnte man ihm eindeutig ansehen. Am liebsten hätte sich Semir zu ihm hingekniet und hätte versucht ihn zu beruhigen, seine Hand gehalten, ihm so gerne gesagt, dass gleich alles vorbei sein würde und der Rettungswagen, sowie die Kollegen bereits unterwegs wären. Aber das war nur eine Wunschvorstellung, die Realität sah anders aus und die Sache war noch lange nicht ausgestanden. Anna würde nicht kommen. Sie wusste ja nicht einmal noch wo sie sich befanden. Sie hatten es nicht geschafft ihr die Adresse ihres momentanen Aufenthaltsorts mitzuteilen. Das letzte Telefonat war bereits fast 24 h her…
Sven packte Semir am Kragen und sah ihn fest an. Auf seinem Gesicht war ein zorniger Ausdruck zu erkennen. „Stehst du wirklich noch auf unserer Seite?“ zischte er gefährlich leise. „Wieso habe ich so ein Gefühl, als ob du den hier,“ er deutete auf Tom, „besser kennst, als du zugibst? Haben wir hier etwa zwei Bullen in unsere Bande?“ Svens kalter Blick ließ Semir frösteln. Was? Zwei Bullen? Würde er jetzt auch als verdeckter Ermittler entlarvt werden? Seine Nackenhaare sträubten sich. „Nein! Ich, ich…kenne ihn nicht…wirklich!“ antwortete er schnell. Er versuchte überzeugend zu klingen, doch er wusste, dass in seinen Worten die Angst mitschwang. Norbert wollte ebenfalls etwas sagen, doch Sven gab ihm, ohne seinen Blick von ‚Adrian’ abzuwenden, mit einer Handbewegung zu verstehen, dass er den Mund halten sollte. Norbert gehorchte. „Wirklich nicht?“ fragte Sven skeptisch und noch immer in einem flüsternden Ton. Er musterte aufmerksam Semirs Gesicht und wartete auf eine Reaktion, eine winzige Kleinigkeit, die Semir verraten und seine Vermutung bestätigen würde. „Wirklich nicht.“ antwortete Semir so ruhig und gelassen wie es nur möglich war.
„Hey Boss!“, meldete sich nun einer von Svens Handlangern zu Wort und Semir erkannte, dass es Martin war, „Wieso lassen wir es nicht Adrian tun? Er soll den Bullen erschießen! Dann wissen wir, auf welcher Seite er wirklich steht!“ Semir riss vor Entsetzen die Augen weit auf. Hatte er eben richtig gehört? Das durfte doch alles nicht wahr sein! Jetzt war endgültig alles aus! Er ärgerte sich, warum sie diesen gefährlichen Einsatz überhaupt begonnen und nicht auf Anna gehörten hatten. Ihre Chefin war von Anfang an dagegen, aber nein, er und Tom wollten wieder mal ihre Dickschädel durchsetzen. Jetzt würden sie dafür büßen müssen.
Svens Augen leuchteten triumphierend auf. „Das ist eine sehr gute Idee! Somit kann er mir ja seine Loyalität beweisen.“ Erneut trat er gefährlich nahe an Semir heran. „Du wirst den Todesschuss ausführen!“ befahl er. „Das dürfte doch kein Problem für dich sein. Die Engelhardt hättet ihr ja auch umbringen sollen. Aber gut, um diese Sache darum kümmern wir uns später. Jedenfalls ist der hier genauso ein Bulle wie die Engelhardt und hat mich übel ausgetrickst und lächerlich gemacht! Er hat es nicht anders verdient!“ Sven wurde zornig als er die letzten Worte aussprach und ballte seine Hände zu Fäusten. „Nunja, es sei denn an meiner Vermutung ist etwas dran. Dann wäre es natürlich etwas problematisch einen Kollegen zu töten, das gebe ich schon zu.“ Sven musste lachen. Sein Gefolge brach ebenfalls in schallendes Gelächter aus. Nur Semir lächelte gequält, er hatte einen dicken Kloß im Hals. ‚Nein!’ schrie seine Seele verzweifelt, was sollte er denn jetzt tun?