Von mehreren Seiten aus wurde ich zuletzt nach einem Staffelfazit von mir gefragt. Zu wenigstens einem etwas ausführlicheren Beitrag reichts mit der Motivation dann doch noch.
Eins steht aber definitiv fest. Ich bin weit davon entfernt, diese Staffel in Stücke zu zerreißen. Sie ist für mich insgesamt gesehen keineswegs schlechter, als jede andere Roesner-Staffel. Natürlich gab es mit dem Piloten, dem König von Ahjada und dem Scheißtag, drei der fürchterlichsten C11- Episoden überhaupt, jedoch zugleich auch 5 tolle Episoden von Nico Zavelberg, wovon einige für mich zu den besten Episoden mit Daniel Roesner überhaupt gehören.
Natürlich hat man es Nico Zavelberg in diesem Jahr nicht besonders schwer gemacht und ihn mit genau der Sorte an Büchern versorgt, die er seit „Die kleine Prinzessin“ so gut wie kein anderer umsetzen kann. Nichtsdestotrotz muss man das erstmal hinbekommen im Cobra-Jahr 2017. „Freier Fall“ ist für mich DIE beste Roesner-Folge überhaupt und schon fast so cineastisch, wie zuletzt „Vendetta“. Auch „Überleben“ ist schlichtweg genial (ja, meine ich wirklich so, genial!) mit einer qualitativ hochwertigen Bildsprache, von der ein Ralph Polinski in seinen Nicht-Comedy Folgen nur träumen kann. Es ist einfach jedes Detail, jede Kameraeinstellung bis ins letzte Detail geplant; nicht einfach nur weggedreht. Alle 5 Episoden von Nico Zavelberg vermitteln ein bestimmtes Feeling, ein hochwertiges positives Gefühl, eine Identifkation und ein emotionales Mitfiebern mit den Hauptfiguren, und enthalten vor allem stets besondere Szenen mit Mehrwert und künstlerischem Anspruch, die ich gerne nochmals sehen möchte. Jede Folge endet zwar mit einem Happy End trotz möglichem „schwereren“, offenerem Ende und doch hat es mich kein einziges Mal gestört. (im Gegensatz zu beispielsweise einigen Alex-Folgen in seiner letzten Staffel)
Cobra auf eine leichtere Weise kann zu 100% funktionnieren. Wie das geht, zeigt Nico Zavelberg mit seinen 5 Folgen. (Das hat er auch bereits im Herbst 2016)
Manche mögen jetzt verwundert sein, aber ich würde zumindest was „Freier Fall“, „Überleben“ und „Preis der Freundschaft“ betrifft, nicht weniger weit gehen, als zu behaupten, dass nur wenige Alex Brandt-Folgen mir noch besser gefallen haben!
Was mir sonst noch so einfällt: Tatsächlich finde ich „Halloween“ alles andere als verkehrt. Die Umsetzung ist einwandfrei und so wie man es von Franco Tozza erwartet (das gilt übrigens auch für „Jenseits von Eden“; ich spreche nur von der handwerklichen, technischen Komponente). Ich mache doch tatsächlich sogar noch lieber einen sauber umgesetzten Ausflug ins klischeeverseuchte Gruselgenre, sowie ins Westerngenre („Roadtrip), als dass ich mir eine von Ralph Polinski inszenierte Normalo-Folge (ich spreche nicht mal von „Scheißtag“) anschaue, ohne vorher nebenbei eine parallele Beschäftigung gefunden zu haben.
(Auch „Eltern undercover“, „Roadtrip“ und „Halloween“ sind für mich in der Tat Folgen, die ich mir nicht nochmals ansehen werde, dessen Handlung ich schon fast wieder vergessen habe, die aber dennoch in Ordnung waren und gegen die ich absolut nichts sagen möchte!)
Abschließend noch eine Reihenfolge, da ich auch da schon mehrfach nachgefragt wurde.. gerne doch.
Freier Fall - Überleben - Preis der Freundschaft - Blut und Wasser - Die verlorenen Kinder - Eltern undercover - Halloween - Roadtrip - Alles aus Liebe - Jenseits von Eden; Unter Brüdern - Ein Scheißtag
Die nächste Frühjahrsstaffel ohne Nico Zavelberg kann nur schlechter werden, da bin ich mir sehr sicher ..