Gegen die letzten Staffelauftäkte zieht für mich die heutige Folge "Das letzte Rennen" mit recht deutlichem Abstand den Kürzeren.
Um nicht um den Brei herum zu reden, direkt die Frage nach dem warum.
In vielen Hinsichten ist der heutige Staffelauftakt für mich einfach irritirend. Ich möchte gar nicht mal das erneute Ausblenden der Autobahn und jeglich fehlenden Zusammenhänge mit der Autobahnpolizei als erstes aufführen. Irritierend ist die Folge für mich, was a) schon alleine den Beginn betrifft. Das hat für mich was von "Promis stehen Reihe um mal bei der Cobra durch´s Bild zu laufen". Nichts gegen Ralf Schuhmacher, nichts gegen Fernanda Brandao und auch nichts gegen Nina Moghaddam. Da gab es in den Jahren 2010-2012 wesentlich denkwürdigere Gastauftritte. Und die Thematik von "Das letzte Rennen" bietet sowas ja auch an. Aber der Punkt ist, dass an dieser Stelle wieder diese Erzwungenheit zum Vorschein kommt. Stichwort Erzwungenheit. Platzt Semir mal eben ein Vorderreifen damit man einen Stunt zu Beginn platzieren kann. Auto fritte, Fahrer wohlauf, das kennen wir ja, möchte ich jetzt nicht weiter drauf eingehen. Das erneute vollkommende Ausblenden der Autobahn, das bei dieser Folge auf der Hand lag, ist die eine Sache. Aber nicht mal ansatzweise wird irgendwie mit der Schulter gezuckt warum ausgerechnet die KRIPO Autobahn den Fall bearbeiten darf. Früher gab es in solchen oder ähnlichen Fällen wenigstens noch Kompetenzgerangel.
Hinzu kommt heute etwas überraschend das Spiel von Vinzenz Kiefer. Sehr mittelprächtig für mich heute. Vor allem meine ich da die Szene im Wohnwagen, bei der ich Alex dessen Betroffenheit einfach nicht abkaufen konnte. Seine Wut später nach der Entführung von Bob erscheint da irgendwie auch fehl am Platz.
Die Geschichte ist Standardware und schon oft Gesehenes. Ein bisschen von Allem halt. Leichenfund, Entführung, Erpressung, Stürmung, usw. Der Fokus liegt einzig und allein auf dem außergewöhnlichen Setting. In etwa kann man die Folge auch mit dem "Landei" vergleichen, nur ohne Comedy.
Richtig spektakulär ist dann eigentlich nur die Verfolgungsjagd zum Schluss. Wunderbar in Szene gesetzt mit Aufnahmen vom Digicopter. Dieser positive Moment wird dann aber mit der Folgeszene direkt wieder gründlich zerstört.
Dass am Ende dann noch das Rennen stattfindet, ist von Anfang an gewusst. Aber wie grauenhaft ist denn bitte das "auf den letzten Moment gerettet und gerade noch beim Rennen erschienen" Gedöns ? Für mich einfach nur peinlich inszeniert. Und gewinnen tut der Held mit kaputten Augen natürlich auch noch. So unglaubwürdig und klischeehaft, dass es weh tut. Erzählerisch war man doch mittlerweile auf einem komplett anderen Level!!
Richtige Begeisterung sieht anders aus. Als nette Folge zwischendruch ganz in Ordnung, als Staffelauftakt aber relativ enttäuschend. In den sozialen Netzwerken hat die Folge jedenfalls auch nur sehr wenig Freunde gefunden.
Was man mit dieser Folge bloß bezwecken wollte .. ?!