Beiträge von Simon.

    Gegen Sturm Xaver, der in einer Sondersendung der ARD 7,71 Millionen Zuschauer erreichte, hatte es unsere Serie leider sehr schwer und schnitt deutlich schlechter ab als in den Wochen zuvor.
    - insgesamt: 3,16 Millionen Zuschauer (9,7%)
    - 14-49 jährige: 1,74 Millionen Zuschauer (14,8%)
    - 14-59 jährige: 2,36 Millionen Zuschauer (13,3 %)

    "Wilde Tiere", eine Folge die wir schon vor einigen Monaten als die ganzen Berichte mit dem Schwein auftauchten, verfluchten. Angesichts der bisher so gelungenen Staffel war ich aber guter Dinge, dass es kein Totalausfall werden würde. Und so war es dann auch. Zwar eindeutig die schlechteste Folge der Staffel, allerdings ist sie noch meilenweit besser als die Schlusslichter der letzten Staffeln.

    Es ging schon mal super los. Die Szene in der Semir den Kopf ins Wasser hällt, dazu das traurige Cobra Thema, das bereitete mir Gänsehaut. Eine Szene wie sie vor einigen Staffeln noch unvorstellbar gewesen wäre, da man sich hier erneut die Zeit nimmt mit sehr einfachen Mitteln die Emotionalität von Semir zu schildern.

    Auch die Action am Anfang auf der Autobahn! wusste zu überzeugen. Dann aber natürlich die Szene, die wir bereits aus der Dokumentation kannten. Was soll man da viel zu sagen? Das Auto überschlägt sich mehrfach, ist komplett Fritte, aber dessen Fahrer ist schon komplett unverletzt auf und davon und obendrein sitzt auch noch sein Schwein froh und munter auf dem Beifahrersitz als Ben eintrifft.

    Die anschließenden Szenen mit dem Schwein auf dem Revier waren aber soweit okay und nicht zu lächerlich präsentiert, Semirs Umgang mit Arnold erinnerte irgendwie an die Szenen mit Hund Johannes. Einzig die Szene als Susanne mit Ben und Semir telefoniert und man dann sieht, dass das Schwein das ganze Revier auf den Kopf gestellt hat, wo natürlich absolut kein Beamter etwas unternimmt, war da wieder ziemlich lächerlich und unnötig.

    Ansonsten gab es was den Humor angeht aber auch einige gute Sprüche.

    Ben: "Ist das eigentlich ein Problem mit deiner Religion wenn du die Nacht mit einem Schwein verbringst?"
    Semir: "Wieso, ich ess es doch nicht"

    Oder auch:
    Ben: "Du redest echt mit einem Schwein"
    Semir: "Mit dir red ich ja auch"

    Das sind irgendwie so Sprüche, wie sie auch aus einer guten alten Folge wie "Jäger und Gejagte" stammen könnten.

    Achja, dass Ben und Nina es dann aber auch noch auf dem Revier miteinander treiben müssen, wo natürlich sonst niemand Dienst hat wohlgemerkt, ist dann aber auch fast schon zu soapig im Gegensatz zur ersten Szene mit den beiden, die sehr gut passte.

    Richtig viel passierte in diesen ersten 15-20 Minuten nicht, der eigentliche Fall begann quasi erst gegen Mitte der Folge, wo dann nach und nach mal sowas wie Spannung aufkam.

    Die Szenen im Parkhaus haben mir sehr gut gefallen, auch wenn es klar war, dass Ben und Semir Frau Krüger im letzten Augenblick retten würden.

    Etwas schade finde ich auch die ziemlich eindimensionale Zeichnung der Episodencharaktere. Die Mutter, die alles für ihren Sohn tun würde, generell keine schlechte Idee, aber wie viel Screentime hatte sie? Mehr als 2-3 Szenen waren es nicht. Der Sohn ebenso, da war es nur eine. Sehr dünn, das Ganze. Die tiefgründigste Figur war da fast noch das Schwein, welches Semir und Ben nach der Übergabe dann auch noch zu Frau Krüger lockt. Ebenfalls sehr unglaubwürdig. Schon alleine, dass sie das Schwein mitnehmen zur Übergabe mit der Begründung, es könnte ja Glück bringen. :pinch:

    Ziemlich auf Kriegsfuß stehe ich dann auch mit der Endszene im Bunker. Semir wird zuerst von hunderten Steinen begraben, das macht ihm aber nix aus, außer etwas benommen aus der Wäsche zu schauen als er kurz darauf Frau Rostow erschießt. Diese Szene fand ich ziemlich seltsam umgesetzt, Semir hätte da auch andere Möglichkeiten gehabt. Und wenn er sie schon erschießt, hätte man das aber anders und glaubwürdiger darstellen können anstatt so "Sheriff-mäßig".

    Der Endstunt am Rheinufer war auch richtig gut, aber schau an, diesmal ist der Fahrer natürlich direkt tot, obwohl das Auto deutlich sanfter gelandet ist. Naja. War ja auch der Böse...Da fehlt mal wieder die Verhältnismäßigkeit.

    Die Schlussszene bildet der Folge dann aber ein perfektes Ende. Perfekt nicht was den Inhalt angeht, denn traurig und hart ist das auf jeden Fall, sondern was die gesamte Dramatik und Tragik um die in "Auferstehung" eingeführte Nebenhandlung angeht, die nun sozusagen ihren tragischen Höhepunkt erreicht hat. Sehr starke Szene, perfekt mit dem passenden Popsong untermalt, und somit erneut eine Folge ohne Happy End in der Schlusszene. Da bin ich mir fast schon sicher, dass das bei "Einsame Entscheidung" so bleiben wird!

    Maximal 7,5 Punkte. Mehr definitiv aber nicht. Die Folge wurde deutlich weniger "schlimm" umgesetzt als es noch vor Jahren der Fall gewesen wäre (man hätte hier aus dem vorliegenden Stoff durchaus ein "Babyalarm reloaded" draus machen können), aber trotzdem gibt es hauptsächlich einfach zu viele negative Punkte inkl. einiger unglaubwürdigen Comedyszenen bei denen man etwas in das alte Muster zurückgefallen ist. Nur Daniel Freundlieb, dessen Musik mir heute gefiel hatte einen wirklich guten Tag. Alle anderen Beteiligten nur einen mittelmäßigen.

    "Um den Mord an seinem besten Freund Tom Kranich zu rächen, wird aus dem jungen Heißsporn Robert P., DER CLOWN. Gejagt von der Polizei kämpt er gegen das Verbechen, unterstützt von seinen Freunden Simon und Lea Diehl. Er ist wieder da und der Kampf geht weiter. Robert P. ist.....DER CLOWN."