Beiträge von jenni

    Hallo Zusammen
    Es geht mal wieder weiter bei mir. Ich wünsche euch viel Vergnügen dabei. Die Story spielt nach: "Hochverrat - Die Angst im Nacken". Ihr werdet also auch mitbekommen, wie es mit dem guten Paul und Johanna weitergeht :).

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    Klapptext Verleumdung

    Als eine halbverweste Leiche im Wald gefunden wird, finden Semir und Paul heraus, dass es sich um einen jungen Polizisten aus dem Revier in Köln handelt, der beschuldigt wird, die junge Kommissaranwärterin Lara Brock vergewaltigt zu haben, die sich als Sandkastenfreundin von Johanna herausstellt. Während diese mit sich hadert und alles versucht, die Unschuld ihrer besten Freundin zu beweisen, stossen Semir und Paul immer tiefer in die verabscheuenden Taten des jungen Mannes und seinen Arbeitskollegen vor, was zu einem Eklat führt.
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    "Was meinst du mit "Es könnte langweilig werden?" Joshi ich kenn deine Familie! Die sind alles andere als langweilig! Das wird ein toller Abend. Nicht negativ denken! Und unsere Eltern verstehen sich ja Beide! Dein Vater unterstützt ja meine Eltern wirklich sehr!" Grinsend blickte Semir zu Paul, der es sich auf dem Beifahrersitz gemütlich gemacht hatte und die Füße wieder aufs Armaturenbrett gelegt hatte. Kein Wunder, bei diesem Stau, in dem sie steckten. Seit einer Stunde, bewegte sich nichts mehr.
    "Ja…ja sicher. Meine Eltern freuen sich schon darauf. Das ist nicht gelogen. Sie fragen ja immer nach, ob der Termin noch steht! Besonders wird es Papa gut tun. Du weißt ja, wie schlimm es leider im Moment ist!" Für einen Moment wirkte Pauls sonst erhellte Miene finster und besorgt.
    "Okay. Sag' Hartmut, er soll auf dich Acht geben! Genau, sonst mache ich ihm die Hölle heiß. Nein ich sag' das nicht wegen deiner Verletzung. Die ist ja schon lange geheilt. Ich weiß…nein Joshi… Semir gibt Acht auf mich! Kennst ihn doch, er lässt einen nie aus den Augen!" Auf diesen Kommentar hin zog Semir eine Augenbraue hoch und verzog den Mund zu einer Schnute. "Ouh…er sieht mich schon böse an…Also dann, guten Appetit und sag' den Mädels einen Gruß von uns! Ich liebe dich!" Paul hängte auf und blickte dann in das grinsende Gesicht von Semir. "Was?", fragte er verwirrt.
    Semir zuckte mit den Achseln. "Nichts. Ich finde es einfach zu niedlich, wie ihr Zwei schon wie ein altes Ehepaar redet. Dabei seid ihr erst seit drei Monaten ein Paar."
    Pauls Wangen wurden leicht rot. "Wir reden doch nicht wie ein altes Ehepaar!", wehrte er sich mit leicht grummelnder Stimme, als er sein Handy in die Gesäßtasche steckte.
    Semir erwiderte nichts, grinste nur und schaltete den Motor des silbernen 3er BMWs ab. "Kommen ja eh nicht weiter", grummelte er und Paul nickte seufzend.
    "Ferienbeginn, Fußballspiel, und dann noch so ein Event am Stausee. Wir haben wirklich den Jackpot gekriegt…"
    "Eh, dafür früher Feierabend. Hab' ich auch nichts gegen. Unser Abend steht?" Paul nickte. "Sicher. Joshi konnte den Beamer einrichten. Heute Abend gibt's Fußball im Kino-Niveau!" Semir ballte eine Siegerfaust. "Yes!", jubelte er und Paul schüttelte lachend mit dem Kopf.
    "Du solltest einfach mal den Anschluss in deiner Bude zustande kriegen!", fügte er seiner Geste hinzu und Semir sah peinlich berührt auf die Straße. "Oder du fragst, Hartmut oder Joshi! Die können dir sicher helfen!"
    "Ich krieg das auch alleine hin!", knurrte Semir und Paul hob abwehrend die Arme. "Wie du meinst!"

    "Andere Frage, schaffst du es einen Abend ohne deine Liebste zu verbringen?" Paul puffte Semir nach dieser Frage in die Seite. "Idiot!", grinste er und Semir versuchte lachend, weiteren Angriffen auszuweichen.
    "Du nimmst sie doch nicht mit, oder? Du hast gesagt es sei mal wieder ein Männerabend! Du weißt, wie gern ich sie habe, aber…" Paul zog eine Augenbraue hoch. "Sicher ist das ein Männerabend Semir. Joshi und ich kleben nicht aneinander! Joshi geht ja mit Jenny ins Kino. Zumindest war das der letzte Stand!"
    "Mit Jenny?", fragte Semir verwundert nach und Paul nickte. "Als Joshi im Krankenhaus war, ging Jenny sie oft besuchen! Die Beiden scheinen sich zu verbrüdern! Kinogänge, Backkurse und so weiter. Apropos, pack mal unter deinen Sitz, Joshi hat für uns noch einen Snack eingepackt, sie hat gestern noch ihre Backreste verarbeitet!" Semir beugte sich nach unten. Er holte eine giftgrüne Tupperware hervor und öffnete sie. "Oh geil! Schokokekse!", jauchzte er, öffnete die Dose sofort und stopfte sich eines der Gebäcke sofort in den Mund.
    "Jep. Joshi dachte schon, du würdest dich freuen. Sie hat für die KTU und die Kollegen Kuchen gebacken, aufgrund ihrer Rückkehr nach der Krankschreibung." Für einen kurzen Moment wurde es still im Auto.
    "Dass sie mir das ohne zu Zögern verziehen hat!", murmelte Semir und legte den Keks auf seinen Schoss. "Semir, wir haben es dir schon gesagt. Das warst nicht du! Das war Conrad mit seinen minderbemittelten Affen. Also zermürb dir nicht die Rübe darüber, sondern genieß die Kekse, die Joshi für uns gemacht hat! Oder ich stopf sie dir in den Mund!" Semir blickte in Pauls verzogenes, affiges, ernstes Gesicht, dass er mit Absicht aufsetzte und grinste. "Okay, ich geb' mich ja geschlagen", kicherte er und nahm einen weiteren Bissen des Kekses.

    Paul und Manuel sind wieder bei null?! :S *Kopf auf Tischplatte knall*
    Man das kann nicht gut gehen. Und bei Sandra und Semir sieht's ebenfalls
    nicht besser aus. Die Spannung ist nicht nur greifend, sondern frisst mich langsam auch auf. Nicht cool, Elli...doch...irgendwie schon :D

    Bisher habe ich zwar noch kein Feedback zu deiner Fanfiction gegeben, aber jetzt will das machen: Ich habe mich nun auch mal in den Bereich der Fanfictions "verirrt" und habe dann deine Story verfolgt.

    Fazit: Es hat sich gelohnt! Klasse Fanfiction, super Geschichte, tolle Charaktere (alle Kommissare der letzten Jahre vereint!), und ein gutes Ende, was dann plötzlich (was ich nicht erwartet hätte) nochmal spannend geworden ist. Vor allem gefällt mir die Art, wie du geschrieben hast und auch deine Wortwahl ist hervorragend gewesen. Eine wirklich großartige Fanfiction!

    Leider ist die Story dann für mich ein wenig zu schnell vorbei gewesen, aber dann hast du auch direkt deine nächste Idee verkündet. Darauf bin ich sehr gespannt und ich werde sie auf jeden Fall lesen.

    Hey

    Toll, das freut mich, dass du noch ein Abschlussfeed dalässt :)
    Vielen Dank für dein Lob, an den Enden meiner Geschichten feile ich noch, ist schon besser als vor bald 10 Jahren, aber es ist noch nicht perfekt, deshalb bin ich um ehrliche Meinungen natürlich immer froh.

    Schön, das du auch beim nächsten Mal dabei sein wirst! :)

    Drei Wochen später
    Schlosshaldenfriedhof, Bern

    Sanft legte Semir die Hände auf die Schultern von Aida und Lilli, die mit traurigen blicken auf das Granitkreuz blickten und schwer atmeten. "Sie musste nicht leiden, oder?", fragte Aida leise und Semir schüttelte mit dem Kopf. "Nein, das musste sie nicht. Zum Glück nicht...", murmelte er und Aida drehte ihren Kopf zu Semir. "Das war nicht deine Schuld Papa, das weisst du!", versicherte sie und Semir nickte. "Ich weiss, Süsse, ich weiss", murmelte er und küsste Aida auf den Haarschopf. "Eine grosse Geste von ihrer Familie, uns zur Beerdigung einzuladen, auch wenn wir nicht dabei sein konnten.", flüsterte Andrea, die mit Dana direkt neben dem Trio stand. "Sie wissen genau, das Semir nicht Schuld war. Aber es war noch grösser von ihrer Mutter, das Gespräch mit uns zu suchen.", sagte Dana und alle nickten zustimmend, während sie beobachteten, wie Johanna versuchte, die Blumen niederzulegen, aber kurz zusammenzuckte und sich am Bauch hielt.
    "Ich mach das", versicherte Paul und legte die Blumen vor das Kreuz, wo die silbernen Insignien deutlich zu lesen wahren.

    Beatrice Elsbeth Brun
    * 1989 - + 2016
    Geliebte Tochter und Kollegin

    "Sie war nur ein Jahr älter als ich!", flüsterte Johanna und atmete tief durch. Sie verschränkte die Arme und lehnte sich an Paul, der sie leicht an sich drückte. "Definitiv zu jung...und dich hätte es auch fast erwischt gehabt!" Johanna blickte zu Semir, der tief durchatmete und sich kurz die Augenlider massierte. Es war deutlich zu sehen, dass er mit den Tränen kämpfte. "Eben fast", antwortete Johanna.
    "Tante Joshi haut nichts so schnell um!", sagte Lilli bestimmt, löste sich von Semir und klammerte sich um Johanna, nachdem Paul ihr Platz gemacht hatte. "Natürlich nicht Schätzchen", flüsterte Johanna ihr ins Ohr, lächelte und küsste ihr auf den Haarschopf. Auch Aida löste sich von Semir und ging auf Johanna zu, währen Paul sich zu Semir und Andrea begab. "Alex?" Semir nickte auf die Grabkerze, die flackerte. "Hat er mir mitgegeben, er ist gegangen, nachdem die Sache mit Ben geklärt war. Hat mir aber seine neue Handynummer gegeben, wir bleiben in Kontakt." Paul atmete tief durch.

    "Schrankmann?" Andrea hob die Arme, stöhnte nur kurz und übernahm das Wort. "Urlaube für dieses Jahr gestrichen. Ohne dein und Kims Eingreifen, wäre er Strafversetzt oder gar zu Hausarrest verdonnert worden. Wie habt ihr sie so leicht gezähmt gehabt?" Johanna zog bloss eine Augenbraue hoch und grinste. "Och, wenn man einen ganz herzlichen Brief an die Prüfungskommission schickt und die Sachlage mit meiner Naht schildert, gibt's schnell Ärger. Gefährdung der Gesundheit eines wichtigen Zeugen. Nicht gerade schmeichelhaft im Lebenslauf!", antwortete sie und Andrea nickte verstanden. "Gehen wir...es wird langsam kalt und die Wolken sehen mir stark nach Gewitter aus. Ich kenne eine gute Pizzeria hier!" Alle stimmten Johanna zu und gemeinsam entfernten sie sich vom Friedhof. Unwissend, das sie beobachtet wurden. Weit weg, hinter einem Baum, stand eine Silhouette und atmete tief durch. "Passt auf euch auf!", flüsterte sie und zog ihr Handy hervor.
    "Clark? Yeah, it's me. You can pick me up! Let's get back to the states!", teilte er seinem Anrufenden mit und hängte auf. Mit den Händen in den Hosentaschen, dem Gesicht in den Kragen versteckt, lief Ben Jäger zu der Autoeinfahrt, stieg in einen dunkelblauen Skoda ein und fuhr davon.

    ENDE

    So, das war's mit "Hochverrat - die Angst im Nacken". Ich bedanke mich aus vollem Herzen für die fleissigen Feedbacks. Ich hoffe, sie hat euch so viel Spass gemacht beim Lesen, wie mir beim schreiben. Und keine Sorge, es geht bald weiter mit...

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    Teaser Verleumdung

    Als eine halbverweste Leiche im Wald gefunden wird, finden Semir und Paul heraus, dass es sich um einen jungen Polizisten aus dem Revier in Köln handelt, der beschuldigt wird, die junge Kommissaranwärterin Lara Brock vergewaltigt zu haben, die sich als Sandkastenfreundin von Johanna herausstellt. Während diese mit sich hadert und alles versucht, die Unschuld ihrer besten Freundin zu beweisen, stossen Semir und Paul immer tiefer in die verabscheuenden Taten des jungen Mannes und seinen Arbeitskollegen vor, was zu einem Eklat führt.

    „Weil auch ein Polizist mal ein Paket aufgeben muss.

    WAS?! Oh mein Gott, ich bin schockiert! 8|

    Scherz beiseite. Hach egal in welcher Geschichte sie vorkommt, die gute Schrankmann.
    Gesicht wie n' Romika-Schuh: Reintreten und sich wohlfühlen.

    Jedenfalls kann Paul an dem Fall bleiben, das ist schon mal etwas. Aber wir wissen noch immer nicht genau, was nun passieren wird. Die Spannung ist zum greifen nah :D

    "Was?", zischte Semir und Kim zog ihn in eine stillere Ecke. "Wir waren nur kurz draussen, da die Schrankmann auch uns aufgesucht hatte! Der Arzt musste noch ein Formular zur Entlassung holen und...keine Ahnung wie das geschehen ist, aber er ist weg!" Semir massierte sich das Gesicht und atmete tief durch. "Das darf doch nicht wahr sein", murmelte er und Kim nickte. "Ich hätte nicht rausgehen sollen", knirschte sie und Semir schüttelte mit dem Kopf.
    "Dieses Mal hatte er ja mit uns wieder gearbeitet. Wie hätten Sie wissen sollen..."
    "...Sie denken, er ist von allein gegangen?" Semir nickte. "Immerhin hat er immer noch Conrad Nr. 1 auf dem Gewissen, auch wenn er mich so vor meinem Tod gerettet hatte. Und das mit Paul...Sie wissen schon..." Kim nickte mit verzogenem Mund. "Er geht nach Amerika zurück?" Semir hob kurz die Hand als sein Handy vibrierte, dass er nach seiner Befreiung wieder erhalten hatte, und öffnete eine Textnachricht. "Bingo...", murmelte er und Kim legte verwirrt ihren Kopf schief. "Eine Abschiedsnachricht."
    Er gab Kim das Handy und sie las sich die Nachricht selbst laut vor. "Du kennst die Probleme. Pass gut auf deine Leute auf, ich mache mir da keine Sorge um dich! Du schaffst das! Vielleicht sehen wir uns wieder...Ben..."
    "Ja...er will wahrscheinlich das alles einfach vergessen!" Mit einem Seufzen gab Kim das Handy zurück. "Mit dieser Wunde...hoffentlich schafft er es!" Semir stimmte ihr mit einem Nicken zu. "Wir können ihn nicht zwingen. Und...ich renne ihm nicht hinterher, das habe ich schon letztes Mal gesagt..." Kim atmete auf Semirs Aussage hin tief durch. "Sie haben für sich selbst anscheinend, genug Baustellen, nicht wahr?" Semir verschränkte die Arme. "Genauer gesagt...ist alles eine riesige Baustelle Frau Krüger und..."

    "DIESE BLÖDE KUH!", erklang eine laute Stimme und als Semir und Kim sich umdrehten, stampfte Paul auf sie zu und lehnte sich mit voller Wucht gegen die Wand, was dazu führte, dass er kurz aufschrie und sich die kaputte Schulter hielt.
    "Schrankmann?", fragte Kim bloss und Paul sah sie mit wuterfüllten Augen an. "Wollte mich dazu bringen, gegen dich auszusagen..." Semir zuckte beinahe emotionslos mit den Achseln. "Jetzt mal ernsthaft, hast du was anderes erwartet?", fragte er und Paul schien sich durch diese Aussage zu beruhigen. "Nicht wirklich...nein...", gab er schlussendlich zu, "...aber ich war gerade bei Joshi...ich schwör dir, wenn ich nicht noch einen kleinen Funken Vernunft in mir hätte, würde die Schrankmann nun auf dem Asphalt kleben. Von diesem Stock her ist es hoch genug..."
    "Sie sind nicht bei Ihr?", fragte Kim verwundert. "Nein. Die Ärzte hatten mich rausgeschickt. Andrea ist noch drinnen, weil sie die Wunde abgedrückt hatte." Kim nickte auf Pauls Antwort hin verstanden.
    "Es zählt nun", begann sie danach langsam, "das wir alle zur Ruhe kommen. Alles andere zeigt die Zeit..."

    Semir, Andrea und Paul wichen zurück, als sich die Türe zu Johannas Zimmer öffnete und Staatsanwältin Schrankmann hinaustrat. "Renner! Mitkommen, sofort!", schrie sie beinahe.
    "Mit welcher Begründung? Ich meine, Sie haben unsere Aussagen und..."
    "SOFORT!", schrie sie und Paul lief aufgebend hinterher. Er blickte kurz fragen zu Semir und dieser nickte, da er sofort verstand, was Paul von ihm wollte.
    "Hat Sie Ihre Tage, oder was?", fragte Andrea giftig und Semir hob beruhigend die Hand, was Andrea sehr erstaunte. "Es bringt nichts. Wir Beiden kennen Sie am längsten. Wir wissen, wie Sie tickt!" Mit einem verzogenen Mund und einem Nicken, musste Andrea ihm Recht geben.
    "Seit der Sache mit Sander, ist sie besonders angespannt, findest du nicht auch?"
    "Sie werden halt rund um die Uhr deswegen beobachtet. Ein stückweit kann ich sie ja verstehen", entgegnete Semir und als Andrea ihn fragend ansah, zeigte er einen millimetergrossen Abstand mit seinen Fingern. "Lass' uns reingehen!", sagte sie und Semir öffnete die Türe. Er und Andrea rissen die Augen auf als sie sahen, dass Johanna ihre Hände auf den Bauch gedrückt hatte und Blut durch die Fingerritzen floss.
    "Die Naht ist aufgegangen", keuchte Johanna sofort, als sie aufsah. Ihr Gesicht war schneeweiss und Schweiss rann über ihre Wangen, der sich mit den Tränen vermischte. "Scheisse!", stiess Semir aus, rannte aus dem Zimmer und begann nach einem Arzt zu schreien.
    "Drück weiter drauf...", flüsterte Andrea leise und half Johanna, da sie sah, wie sehr sie die Hände unter dem Druck zitterten. "Nicht aufregen...ganz leise..."
    "Diese Schrankmann...sie...", schluchzte Johanna und Andrea drückte die junge KTU-Forensikerin an sich. Das Blut ignorierend, dass sich in ihren beigen Pullover sog. "Ganz ruhig...wir sind da", sagte sie sanft Johanna ins Ohr.

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    Semir rannte in einen der Ärzte. "Bitte, in Zimmer 312! Die Naht ist aufgegangen!", stammelte er und der Arzt nickte, winkte eine Schwester zu sich und verschwand.
    "Gerkhan!", hörte Semir und erblickte Kim, die auf ihn zu rannte. "Was ist passiert?", fragte sie und Semir atmete tief durch. "Staatsanwältin Schrankmann war bei Johanna im Zimmer! Ich weiss nicht, was sie rausgelassen hat, aber jedenfalls ist bei Johanna die Naht aufgegangen. Sie blutet und hatte bitterlich geweint!"
    "Was?!", stiess Kim aus und schüttelte fassungslos mit dem Kopf. "Das ist ein neues Level das die Frau erreicht hat! Ich fass' es nicht! ", zischte sie. "Ich weiss, ich könnte Ihr auch den Hals umdrehen!"
    "Das ist nicht das einzige Problem", murmelte Kim und Semir sah sie an. "Jäger ist weg. Wir haben ihn für einen Moment im Untersuchungszimmer alleine gelassen. Brandt sucht ihn."

    ...böse Männer, ganz böse Männer! Die sollen aufhören so ruppig mit Semir umzugehen, sonst komm' ich! X(

    Die Spannung ist furchtbar. Ich hasse sowas...wobei, hassen nicht wirklich. Lieben, liebe tue ich es! Wie es sich bei einer Story bei dir gehört :D

    "Meine Damen, meine Herren", begann sie unterkühlt und blickte auf Johanna. "Ich werde nun mit Frau Schimke ein Gespräch führen...alleine!" Andreas Kiefer klappte nach unten. "Und was soll das werden? Die Frau ist verletzt und sollte sich schonen! Die Sache können Semir, Paul, Alex und Frau Krüger für sie aufklären!"
    "Nichts in dieser Richtung wird geschehen!", erwiderte Schrankmann sofort und das in einem solch scharfen Ton, dass Andrea zurückwich. "Ich bitte Sie nun den Raum zu verlassen. Auch Sie Renner!" Ertappt zuckte Paul auf, als die Schrankmann ihn mit giftigem Blick ansah, nachdem er zu Johanna gehen wollte. "Die letzten Ereignisse bezüglich Ihrer Beziehung ist mir nicht entgangen! Und wir sehen ja, wie so etwas endet!" Andrea wollte sich wutentbrannt auf Schrankmann stürzten, doch Semir hinderte sie daran. Mit einem stummen Nicken deutete er den Anderen an, hinauszugehen. Ohne ein Wort an Frau Schrankmann gerichtet, winkten sie Johanna und gingen hinaus.
    "So schnell? Ich dachte, Sie würden über Sie wachen, wie eine Löwenfamilie? Oder gehören Sie nicht dazu?" Johanna bemerkte den giftigen Ton und lächelte. "Nein, Sie wissen einfach, dass sich eine Löwin gut verteidigen kann. Ausserdem gehört da das, ach wie heisst das Wort, ah ja, Vertrauen. Schwieriges Wort aber ich denke, Sie werden es noch lernen!" Auf Johannas Satz hin, verschränkte Schrankmann die Arme. "Ich bin nicht hier, um einen Zickenkrieg zu gewinnen, Frau Schimke", begann sie, "Ich bin hier um Sie darauf aufmerksam zu machen, dass gerade der Mann, der Sie versucht hat zu töten, bei Ihnen im Zimmer war und Sie nun in Aktion treten sollten!" Johanna zog eine Augenbraue hoch. "Inwiefern?", fragte sie verwirrt. "Wie gesagt, er hat Sie angeschossen. Sie liegen mit einer Schusswunde in der Bauchhöhle hier im Krankenhaus. Es hätte nicht viel gefehlt und Organe wären geschädigt worden. Sie hatten Glück im Unglück. Er hat ein Verbrechen begannen und wird dafür büssen!"
    Johannas Augen rissen weit auf. "Spinnen Sie?!", stiess sie direkt aus. "Semir war unter Drogen gesetzt worden. Er war eine wehrlose Puppe! Und nun wollen Sie Ihn dafür bestrafen? Ich glaube es hackt!"
    "Schimke, mässigen Sie Ihren Ton!"
    "Ich mässige hier gar nichts! Sie kennen Semir schon länger als ich! Sie wissen genau, dass er so was nie tun würden! Das haben Sie mir beim letzten Mal auch schon gesagt! Wenn Sie also nun versuchen, Ihre Fehler zu vertuschen, lassen Sie Semir da raus!"

    Ertappt schluckte Schrankmann schwer und wich leicht zurück. "Ich habe keine Fehler zu vertuschen!", zischte sie empört. "Wenn Semir angeklagt werden könnte, dann nur durch mir selbst! Und das wird nicht geschehen, das wissen Sie genau. Wir haben wieder Ihre Drecksarbeit gemacht und Sie spielen hier die beleidigte Leberwurst! Ich bin sicher, Alex, Ben und Kim werden Ihnen alles liefern was wir haben."
    "Das haben Sie bereits. Conrad ist tot. Seine Handlanger in Untersuchungshaft!", erwiderte Schrankmann und Johanna hob die Arme. "Was machen Sie denn noch da? Oder wollen Sie mich etwa mit Ihren Anschuldigungen unterhalten? Danke, auf die kann ich getrost verzichten!"
    "Überlegen Sie sich das gut. Was, wenn Gerkhan doch noch ein bisschen bei Sinnen war. Vielleicht hat er einen Groll gegen Sie, den Sie nicht verstehen, Frau Schimke!"
    Johannas Hand hob sich und sie wies mit dem nackten Zeigefinger auf die Türe. "RAUS!", schrie sie, soweit es ihr angeschlagener Körper erlaubte und tatsächlich ging die Schrankmann mit verbitterter Miene aus dem Raum und schlug die Türe hinter sich zu.
    Johanna atmete schwer und legte sich ins Kissen zurück. Eine ihrer Hände legte sie auf die Wunde, während sie mit der anderen ihr Gesicht verdeckte. Trotzdem konnte sie die Tränen nicht verstecken, die ihre Wangen hinunterliefen, nachdem sie angefangen hatte, bitterlich zu weinen.

    Ich wusste doch, dass da was stinkt und es NICHT meine Socken sind!

    Paulchen, schau mal zu, dass du dahinter kommst! Schliesslich geht es hier um Semir.


    Jetzt aber schell Hartmut. Kann der Gute eigentlich auch Blaulicht?

    Ey, es ist unser Feuerpinsel, hat der nicht alles? :D
    Wobei...ne alles kann er nicht haben. :P

    Also der Fall wird immer interessanter. Ich bin gespannt, was du für uns noch so im Petto parat hast!

    Johanna blickte auf, als es an ihrer Türe klopfte. "Herein?", fragte sie leise und richtete sich unter Schmerzen auf, da sie ein wenig runtergerutscht war. Tatsächlich bewegte sich die Türe und Semir betrat den Raum. Johanna sah genau, dass er voll seiner Sinne war. Er wirkte abgekämpft, müde und älter als je zuvor. Aber er war da.
    Sie legte die Hände auf den Mund und spürte die Tränen aufkommen. "Semir...", flüsterte sie und Semir ging auf sie zu. "Es tut mir so leid...", sagte er kaum hör bar, kniete vor ihrem Bett und versteckte sein Gesicht in den Händen. "Es tut mir so leid...ich wollte das nicht! Wegen mir liegst du nun hier!" Johanna beugte sich, trotzt höllischer Schmerzen, nach vorne, griff mit den Händen unter seinen Achseln und deutete ihm so an, sich aufzurichten. Semir blickte ihr in die Augen und bevor er etwas sagen konnte, drückte Johanna ihn mit aller Kraft die sie innehatte an sich und begann zu weinen. "Du bist wieder da...", schluchzte sie, "Gott sei Dank..."
    Semir legte seine Arme um sie und achtete darauf, keine Kabel oder Schläuche zu spannen. "Allah sei Dank lebst du noch!", murmelte Semir und spürte auch bei sich die Tränen, wie sie seine Wangen hinunterliefen. Denn er hatte die junge Frau gern gewonnen. Wie Hartmut, Susanne, Jenny oder Finn, gehörte sie zur Familie. Sie war ein Teil des Ganzen. Und er hatte diesen Teil beinahe entfernt.
    "Da müssen die Typen dir schon stärkere Drogen einflössen, um mir einen tödlichen Schuss zu versetzten!", erwiderte Johanna und löste sich langsam. Ächzend legte sie sich wieder richtig hin und Semir half ihr dabei. "Was ist passiert, wo sind die Anderen?" Semir setzte sich auf den Stuhl. "Paul wird gerade noch untersucht, hatte noch einen rechten Schlag auf den Kopf gekriegt. Alex ist der Chefin bei Ben. Seine Wunde wird gerade angeschaut, als er mit mir mitgekommen ist, hatte ihn einen der Männer ins Bein gestochen und die Wunde zeigte schon Anzeichen einer Blutvergiftung." Johanna atmete tief durch. "Aber...allen geht es "einigermassen" gut?" Semir nickte. "Ja...dich hat's am Schlimmsten erwischt!" Genervt rollte Johanna mit den Augen. "Dir haben wahrscheinlich schon alle gesagt, dass es nicht deine Schuld ist Semir! Und ich fange erst gar nicht damit an!" Wie ein zu Unrecht bestraftes Kind, blickte Semir kurz auf den Boden und erblickte dann in Johannas Händen die kleine Kette mit dem Surfboard als Anhänger. "Du hast das immer noch?", fragte Semir und Johanna nickte. "Ähm...ja...während deiner Abwesenheit...ist noch etwas passiert...", stammelte sie und Semir sah, wie sich Johannas Wangen erröteten. Und er begriff. "Na endlich...", seufzte er glücklich und Johanna zog eine Augenbraue hoch. "Endlich?"
    Bevor Semir etwas antworten konnte, öffnete sich die Türe erneut und Andrea trat hinein. "Semir...", flüsterte sie und der Schreck war ihr deutlich ins Gesicht geschrieben, als sie Johanna erblickt hatte. "Gott...Joshi..."
    "Woher weisst du?"
    "Die Schrankmann hat mich informiert. Ich...mein Gott...ich würde euch am liebsten alle eine reinhauen! Ich hätte euch helfen können!"
    "Du hast drei Kinder bei dir gehabt, warst bei deinen Eltern und dein Mann war (durch Drogen) eine wehrlose Puppe geworden, die Menschen umbringt...was denkst du, warum wir nichts gesagt haben!", erwiderte Johanna unbeeindruckt und Andrea atmete tief durch. Ihre böse Miene entwich einem traurigen Gesicht und sie ging auf Semir zu, umarmte ihn und küsste ihn innig. "Nie wieder, hörst du! Nie wieder!", zischte sie und Semir nickte. "Natürlich. Ich möchte das auch nie wieder..."
    Danach ging sie auf Johanna zu und umarmte sie ebenfalls. Ohne ein Wort zu sagen. Doch die Beiden wussten genau, was sie einander hätten sagen sollen, also war eine Konversation nicht nötig.

    Es klopfte erneut und Paul kam hinein. Ein grosses Pflaster klebte nun auch noch auf der Stirn des bleichen Gesichtes. "Andrea...", sagte er erstaunt und Andrea verschränkte die Arme. "Mhm...", sagte sie bloss und sah mit grossen Augen und geöffneten Mund Paul zu, wie dieser auf Johanna zuging und ihr einen Kuss gab. "Etwas Gutes, hatte die Sache", flüsterte Semir und Andrea begann zu Lächeln. "Irgendwie haben es die Autobahnpolizisten immer, dass man sterbend vor ihnen liegen muss, bevor sie einem die Wahrheit sagen, furchtbar!", sagte sie sanft und blickte Semir tief in die Augen, der ertappt hin und her zu blicken begann. "Keine Ahnung wovon du redest!", brummelte er und ging dann auf das verliebte, frische Pärchen zu. "Alles ok Paul?" Paul löste sich von Johanna. "Als ob eine leichte Gehirnerschütterung bei meiner jetzigen Akte noch n' Unterschied macht. Tut nur weh, mehr nicht.", antwortete er und Johanna nahm erneut Semirs Hände. "Gib' dir nicht daran die Schuld Semir! Tu's einfach nicht bitte!", sagte sie bestimmt und drückte ihn an sich. "Ich bin nur froh, dass du wieder da bist!"
    "Das sind wir alle", ergänzte Paul und drehte sich verwirrt um, als es erneut klopfte und eine wenig erfreulichere Visage den Raum betrat. "Staatsanwältin Schrankmann?"

    Über kurz oder lang wird Roesner die Serie ohnehin zu Grabe tragen.

    Ich finde es falsch, es einem Schauspieler zuzuschreiben. Ich finde bisher bei allen Partnern, hat jeder sein bestes gegeben.
    Leider kann ein Drehbuch oder auch ein Regisseur sehr bremsend sein. Die Fälle sind einfach inzwischen wirklich sehr 0815 und der Fokus wird falsch verlegt. Man scheint sich immer mehr auf die Nebencharaktere zu konzentrieren und wenn nicht, sieht man sie wiederum Folgenlang nicht.

    Ausserdem der "Rote Faden". Bei Alexander Brandt war es die Sache mit dem Staatsanwalt, jetzt ist es Semirs Hausbau. Nun ja...man mag mich engstirnig nennen, aber in einem Krimi / Actionkrimi, ist das für mich nicht Grund genug, am Ball zu bleiben. Man kann eine Folge überspringen, ohne etwas verpasst zu haben. Deshalb finde ich es falsch, wieder nun zwei Charaktere zu verkuppeln. Das hält einem auch nicht lange an der Stange.

    Ich veröffentliche ja nicht nur hier meine Stories, sondern auch auf Fanfiction-Portalen. Da finde ich es sehr bedenklich, wenn ich Kommentare bekomme wie "Deine Geschichten sind spannender als eine Folge". Das sollte wirklich nicht passieren in meinen Augen. Ein zwei Mal vielleicht. Aber inzwischen muss ich, so sehr ich Daniel Roesner als Paul Renner mag, sagen, dass mich die Folgen auch nicht mehr wirklich umhauen.

    Man vermisst die alte Cobra-Magie. Man sollte sich wieder auf diese besinnen und nicht versuchen, mit dem amerikanischen Markt mitzuhalten, was Storytelling betrifft!

    Semir und Kim gingen voraus und hielten die Waffen im beidhändigen Anschlag, während Alex versuchte, Ben so viel Gewicht wie möglich abzunehmen. Denn er bemerkte schnell, dass Ben kaum auftreten konnte. Sein verletztes Bein zitterte unendlich und jedes Mal, wenn er aufkam, stöhnte er kurz auf.
    "Geht's?", fragte Alex und Ben atmete tief durch. "Ein Indianer kennt kein Schmerz...", knirschte er und Alex rollte mit den Augen. Gemeinsam liefen sie den langen Gang entlang und überprüften jeden Raum der alten Bauruine. "Sieht aus, als wären wirklich nur die Beiden, neben Conrad, gewesen", flüsterte Semir. "Was logisch wäre, schliesslich ist so ein Racheakt heikel. Da kann man sich nicht jedem anvertrauen", erwiderte Kim und erblickte mit Semir dann einen Raum, der wie ein kleines Büro eingerichtet war. Auf dem alten Holztisch lag ein Tablett und die Wände waren mit wasserfestem Filzstift beschmiert worden. Zeitungsartikel von Semir und Ben aus vergangenen Zeiten, hängten inmitten dem Geschmiere. "Oh mein Gott...", flüsterte Kim und Ben schnaubte kurz. "Er war anscheinend wirklich sauer auf euch", murmelte Alex und Kim nahm ihr Handy hervor. Sie wählte eine Kurznummer und Susanne nahm ab.
    "Chefin, sollten Sie nicht..."
    "...König. Schicken Sie das KTU und die Kollegen an die Adresse, die Dorn uns durchgegeben hat. Wir haben hier alles auf dem Präsentierteller und haben der guten Schrankmann wieder die Arbeit abgenommen", sagte sie mit leiser Stimme. "Habt ihr Sie gefunden?", fragte Susanne und die Hoffnung war deutlich in ihrer Stimme zu hören. "Wir haben Sie. Wir sammeln nur noch Renner auf. Hoffentlich, ist ihm nichts passiert."
    "Alles Klar, Sie können sich auf mich verlassen!"
    "Das kann ich immer König, vielen Dank!" Kim hängte auf und nickte nach vorne. Die Männer nickten und liefen mit ihr weiter.

    Alex hob auf einmal den Kopf. "Hört ihr das auch?", zischte er und Kim, sowie Semir drehten sich um. "Was, denn?", fragte Semir und Alex hielt mit einer Handbewegung ihn an, zu schweigen. Plötzlich hoben alle ihre Köpfe, als sie das Plätschern von Wasser hörten, das von einer menschlichen Bewegung her kam. "Das kommt von da hinten!", flüsterte Kim, wies in die Richtung. "Brandt, Sie bleiben mit Jäger hier!", wies sie sofort an und rannte mit Semir in die Richtung des Geräusches. Sie fanden zwei regungslose Körper vor, die in den Pfützen lagen. "Paul...", stiess Semir aus, rannte sofort auf den Körper zu und bemerkte, das Paul seitlich lag. Seine Atmungsorgane schwebten nur knapp oberhalb des Wassers. Sofort drehte Semir ihn um und sah, dass aus einer Platzwunde auf Pauls Stirn, eine beachtliche Menge Blut geflossen war. "Paul...hey...", flüsterte Semir und gab ihm leichte Klapse auf die Wange. "Komm schon, wach auf...", flüsterte er beinahe verzweifelt und fühlte mit zwei Fingern den Puls, der deutlich von Pauls Hals zu spüren war.
    "Gott sei Dank...", murmelte Semir. "Komm schon Paul! Na los! Aufwachen!" Er blickte auf Kim, die den Puls von Conrad fühlte. "Er ist tot...", murmelte sie und sah, wie die Haut am Hals deutlich spannte, da ein Knochen dagegen drückte. "Genickbruch...", stellte sie fest und ging zu Semir, der Paul noch einmal einen Klaps auf die Wange gab und tatsächlich, zitterten Pauls Augenlider und hoben sich.
    "Semir...", keuchte Paul und klammerte sich sofort um seinen Partner. "Gott sei Dank...", schluchzte Paul und Semir drückte ihn an sich und war ebenfalls den Tränen nahe. "Es tut mir so leid...für alles...es tut mir so leid Paul..." Kim schniefte ebenfalls und legte beiden Männern je eine Hand auf die Schultern. "Gehen wir...raus aus diesem Alptraum..."

    Kim und Alex kletterten den Schacht hinunter und fanden sich im Keller wieder. Die Männer traten aus einer geöffneten Türe hervor und einer zog einen Schlüssel aus der Hosentasche. "Man, Andreas hat auch Nerven. Was soll der kleine Türke uns schon antuen können. Sobald wir nun eine Andeutung auf Jäger machen, friert er ein.", knurrte der Eine und der Andere nickte seufzend. "Der wird langsam verrückt wegen seiner Rachegelüste. Glaub' mir, die Kohle ist das Einzige, was mich nicht daran hindert, einfach rauszugehen!"
    Kim schüttelte mit dem Kopf, während Alex langsam das Gitter des Schachtes entfernte und hinausschlich. Gemeinsam mit Kim, liefen sie hinter den Männern her und Alex reagierte als Erstes. Er schlang einen Arm um den Hals des Mannes und drückte die Waffe gegen die Schläfe. "Keine Bewegung, oder es knallt", zischte Alex und Kim hielt ihre Pistole gegen den Zweiten gestreckt. "Kann ich nur Wiederholen", knurrte sie, als beide Männer geschockt um sich blickten. "Schlüssel", befahl Kim knurrig und streckte die freie Hand entgegen.
    "Schon gut!", zischte der eine und warf Kim den Schlüssel entgegen. Alex hingegen, nahm Packet band hervor, das er zuvor mitgenommen hatte und fesselte die Männer. Kim währenddessen, nahm den Schlüssel und öffnete das Schloss. Als Erstes erblickte sie Gerkhan, der sich sofort aufrichtete. "Chefin", stiess er aus, rannte auf sie zu und umarmte sie. Kim erschrak für einen kurzen Moment, erwiderte danach jedoch die Umarmung. "Gott sei Dank", flüsterte sie und lächelte Semir an, als sich dieser löste. "Chefin...Ben...er..." Kim kniete zu Ben hinunter. "Jäger, schön Sie mal wiederzusehen. Und das ausserhalb eines Verhörraumes." Ben konnte sich ein kurzes Kichern nicht verkneifen, jedoch verzog er das Gesicht und hielt sich am verletzten Bein. "Wir müssen ihn hier sofort wegbringen. Es scheint, als bekomme er eine Blutvergiftung!", keuchte Semir und umarmte dann Alex stürmisch, als dieser den Raum betreten hatte. "Gut dich zu sehen...", atmete Alex erleichtert aus und Kim öffnete mit einem weiteren Schlüssel, Bens Fessel. Ben selbst, stöhnte, als der Blutfluss durch seine Adern wieder reibungslos von statten ging. "Okay, Brandt, wir müssen Jäger hier rausbringen." Alex gab Semir die Waffe in die Hand, ging zu Ben und stützte ihn. "Bereit?", fragte Kim an Semir gewidmet. Semir sah die Waffe an, atmete tief durch, entsicherte sie und nickte. "Bereit!"

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    Paul kletterte aus dem Lüftungsschacht und hielt die Waffe im beidhändigen Anschlag auf Andreas Conrad gerichtet. "Tatsächlich ein Zwilling", murmelte Paul und Andreas zuckte mit den Achseln. "Scheiss Heimvergangenheit. Wusste erst vor ein paar Jahren, dass ich einen Bruder habe...aber dann müssen Sie sich ja in seine Machenschaften einmischen. Eigentlich, hätten Sie derartige Bestrafungen nicht verdient gehabt Renner. Sie waren ja kaum daran beteiligt, da Sie von Jäger niedergeschossen wurden. Aber Sie müssen ja so loyal gegenüber Gerkhan sein! Warum auch immer!"
    Paul hob die Waffe an. "Versuchen Sie es gar nicht, Conrad. Auf Ihre Spielchen, falle ich nicht rein!" Conrad hob die Arme. "Was wollen Sie nun, dass ich mich auf die Knie begebe und warte, bis Sie mich fesseln?", fragte er und Paul sah, wie Conrad all diese Dinge tat. Jedoch, bevor Paul reagieren konnte, packte Conrad einen Haufen Bauschutt und schmetterte ihn Paul ins Gesicht. Sofort begannen Pauls Augen zu brennen und verkrampfte sich für einen Moment. Conrad nutzte diese Gelegenheit, stürzte sich auf Paul und schleuderte ihn zu Boden. Pauls Waffe fiel aus seiner Hand, schleifte über den Boden und fiel in ein offenes Loch, wo die Waffe im Abwasser verschwand.
    Kaum hatte sich Paul wieder gesammelt, winkelte er sein Knie an und stiess es Conrad in die Seite. Conrad torkelte zurück und konnte Paul noch packen, als dieser angreifen wollte. Sie stolperte auf eine Tür zu, die nachgab. Gemeinsam stürzten die Beiden ein paar Meter in die Tiefe und fielen in das angesammelte Regenwasser, wo sie regungslos liegen blieben.

    Spoiler anzeigen

    Bei einer Szene die vor der Bank-Filiale spielt erzählt Paul Semir, dass er eine Nacht mit Jenny verbracht hat. Semir aber bloß nichts weiter erzählen soll. Semir amüsiert sich darüber. Jenny, die hinter dem Auto alles mit anhört, ist sehr sauer darüber, dass Paul Semir das erzählt hat.

    Ich bin mal gespannt, ob sich in dieser Staffel schon was zwischen den beiden ergibt. Mich persönlich würde es sehr freuen, wenn die beiden ein Paar werden würden. So wären die beiden das dritte Paar in der Cobra 11 Geschichte (nach Semir und Andrea & Tom und Petra) das sich auf der Arbeit in einander verliebt

    Was mich nicht wirklich begeistert. Da wir eben diese Fälle schon hatten. Es wiederholt sich alles. Besonders, weil Jenny ja noch ein rechtes Durcheinander mit Alex hatte. Von dem her, hauen mich diese News nicht sonderlich von den Socken.


    Die Arbeitstitel klingen fast alle nicht sehr stark... Ich erwarte auch in dieser Staffel keine Stiländerung.

    Das Problem ist, das einzelne Folgen ja zeigen, wie gut es sein könnte. Ich hoffe einfach, man rutscht nicht allzustark ins 0815 rein.

    Wir fordern für jede Geisel 100.000€ und für die Obergeisel 1.000.000 €!

    Ich werde Geiselnehmer, definitiv! :D

    Au man die Schrankmann wieder. Aber ich muss zugeben, bei den Folgen mit Alex, hatte ich sie schon ein wenig vermisst gehabt, auch wenn sie für einen wirklich spannenden Plotgang weichen musste.

    Die Sache wird immer brenzliger. Hoffentlich behaltet Brehmer die Ruhe und Paul bleibt unser ruhiger Pool. Schliesslich geht es hier um das Leben von Semir und vielen anderen Geiseln.

    Kim zuckte auf, als ihr Handy vibrierte. Sie blickte auf den Display und sah Jennys Nummer. Sofort nahm sie ab.
    "Dorn?"
    "Ich halte mich kurz, Chefin! Sie befinden sich in einer alten Bauruine, die eigentlich mal ein Kaufhaus werden sollte, nahe Hürth! Ich habe Ihnen die Adresse geschickt!"
    "Super, Danke Dorn!"
    "Passen Sie auf sich auf."
    Kim hängte auf und blickte auf den Display. Tatsächlich öffnete sich sofort ein Fenster mit der Adresse. "Okay, es geht los!", murmelte Kim und die Männer steckten ihre gesicherten Waffen in die Holster. Alex packte den Wagenschlüssel und gemeinsam gingen sie hinaus. Kim begab sich sofort zur Rückbank. "Chefin?", fragte Alex verwundert. Kim gab, von Paul unbemerkt, kurz einen deutlichen Blick und Alex verstand. "Alles klar, einsteigen!", befahl Alex und alle taten, wie ihnen gesagt. Ohne auf ein OK zu warten, startete Alex den Motor und fuhr los.
    Die Stille im Wagen war beinahe erdrückend. Jeder blickte aus den Fenster. Je näher sie sich der Anlage näherten, umso greifbarer war die Spannung. Alex parkte ein paar Meter entfernt und stieg als Erster aus. Die anderen folgten ihn und Kim rief eine App auf, die jegliche Routen mit Fotografien dokumentiert hatte. "Es gibt einen riesigen Lüftungsschacht, der hineinführt. Wir könnten durchrobben!" Kim und Alex sahen Paul an. "Ernsthaft? Jetzt? Natürlich komme ich da durch.", erwiderte Paul.
    "Renner. Bitte vergessen Sie nicht..."
    "Chefin, ich komme klar!", versicherte Paul nochmals und Kim stöhnte. "Meinetwegen", seufzte sie niedergeschlagen und zusammen mit den beiden Männern kletterte sie einen kleinen Schutthang hinunter und betrat den Lüftungsschacht. In gekrümmter Haltung, kamen sie vorwärts, jedoch nur zögerlich und langsam. Kim bewegte die Männer mit einer Handgeste dazu, anzuhalten, als Stimmen zu hören waren. "Wieso habt ihr Gerkhan eigentlich nicht wieder gefesselt, darf ich das noch erfahren?", war eine gehässige Stimme zu hören.
    "Komm schon, Andreas, der wird sich nicht wehren. Wir haben den so im Griff, wenn wir Jäger bedrohen, wird das kein Problem sein!"

    Andraes Conrad war nun deutlich durch das Lüftungsgitter zu sehen. "Er sieht wirklich aus wie Dario Conrad", flüsterte Paul und Kim musste ihm mit einem Nicken zustimmen. "Nur ruppiger.", fügte sie ihrer Geste hinzu.
    "Geht in den Keller und behebt das! Auf Vermutungen will ich mich nicht verlassen!", schrie Andreas und die Männer gingen mit einem Augenrollen davon.
    "Geht in den Keller, ich bleibe hier!", flüsterte Paul, während Kim und Alex ihn ansahen. "Auf keinen Fall", zischte Alex und Paul grinste. "Ich bitte dich, sieh' ihn dir an. Mit dem werde ich noch mit mehreren kaputten Knochen fertig. Ausserdem sind die Beiden, die nun nach unten gehen, kräftiger und da braucht es gesunde Leute, die gegen die ankommen können!" Kim verzog den Mund. "Renner hat Recht, so ungern ich es zugebe", murmelte sie und schob Alex nach vorne. "Viel Glück", sagte sie und Paul lächelte kurz und sah, wie die Beiden in der Dunkelheit des Kanals verschwanden.
    Paul atmete tief durch, entsicherte seine Waffe und blickte auf Andreas hinunter. Er spürte, wie die Wut hochkochte. Dieser Mann war für alles verantwortlich. Für seine Verletzungen, für Beatrice Bruns Tod, Semirs Leid und Johannas Krankenhausgang.
    "Sie können runterkommen, Hauptkommissar Renner, bringen wir es zu Ende!"

    "Gerkhan...", murmelte Kim und nahm sofort ihr Handy hervor und wählte eine Kurznummer. "Dorn?", meldete sich Jenny am anderen Ende. "Dorn! Wir brauchen sofort eine Nummern-Rückverfolgung!" Kim hörte das Klackern einer Tastatur am anderen Ende. "Schiessen Sie los, Chefin!" Kim las im Eiltempo die Nummer hinunter. "Ich melde mich sobald, ich was habe!", versprach Jenny und hängte auf. "Das ist alles?", fragte Alex. "Ich nehme an, sie werden von der Schrankmann überwacht. Aus diesem Grund spricht sie so knapp.", antwortete Kim und legte das Handy auf den Tisch. Sie lief auf ihre Tasche zu und nahm drei Waffen im Holster hervor. Ausserdem, legte sie einige Reservemagazine daneben, als sie alles auf dem Esstisch vorbereitete.
    Alex kniete inzwischen vor dem schlafenden Paul und rüttelte ihn leicht am Arm. "Paul...?" Tatsächlich öffneten sich Pauls Augen und er sah um sich. "Bin ich eingeschlafen?", fragte er ertappt und Alex winkte ab. "War auch gut so! Wir brauchen dich nun wach!" Paul begriff sofort. Er richtete sich auf und ging zu Kim, die eine Waffe nahm und sich den Holster am Gürtel befestigte. "Wo?", fragte Paul direkt. "Das wissen wir noch nicht Renner, Dorn ortet sie gerade, aber sehen Sie auf den Bildschirm!" Paul lief sofort zum Laptop und sah sich die Nachricht an. "Sie leben...", flüsterte er erleichtert und ging zurück zum Tisch und nahm sich ebenfalls ein Holster. "Wie gehen wir vor?", fragte Alex und nahm das Magazin aus der Waffe um es zu überprüfen.
    "Wir werden uns zuerst über das Gebäude informieren, bevor wir zuschlagen. Immerhin sind wir nur zu Dritt!", antwortete Kim.
    "Wir gehen also alleine vor?" Kim nickte auf Pauls Frage. "Ja, anderweitig ist es zu gefährlich. Jedenfalls für Gerkhan und Jäger. Wir lassen Conrad und seine Schergen im Dunkeln." Paul blickte auf. "Wie, Conrad? Er ist tot!"
    "Sein Zwilling. In diesem Fall ist es tatsächlich mal ein rachsüchtiger, Zwilling", klärte Alex, Paul sofort auf und dieser rollte mit den Augen. "Klischeehafter geht's wohl nicht...", grummelte er und Alex zuckte mit den Achseln.
    "Nur könnte es dieses Mal wirklich tödlich enden...deshalb müssen wir jeden Schritt genau beachten! Gerkhan und Jäger müssen auch informiert sein!", warnte Kim zur Vorsicht. "Ich schreibe Ihnen eine Antwort!", murmelte Paul und ging zum Laptop.

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    Semir blickte besorgt zu Ben als dieser scharf einatmete und sein verletztes Bein versuchte, bequemer zu lagern. "Geht's?", fragte Semir und Ben schüttelte ehrlich mit dem Kopf. "Keine Ahnung, es zwickte schon die ganze Zeit, aber langsam wird's schlimm...", murmelte er und Semir riss mit einem Ruck die Jeans auf und sah sich die Wunde an. Die Gegend um den Einstich, war verfärbt und eine rote Linie, begann sich von der Wunde Richtung Hüfte zu schlängeln. "Scheisse", murmelte Semir und atmete tief durch.
    "Was?", fragte Ben und Semir sah ihn an. "Blutvergiftung", antwortete Semir knapp und Ben lachte falsch auf. "Ja super, das passt ja!", stiess er aus und sein Gesicht verzog sich zu einer schmerzverzerrten Fratze. "Au, verdammte Scheisse!"
    Semir blickte aufs Handy. "Wir müssen hier raus! Jetzt! Du musst dringend zu einem Arzt!" In diesem Moment vibrierte das Handy und Semir schmiss es beinahe vor Schreck weg. Jedoch konnte er es im rechten Moment noch auffangen und öffnete sofort die Nachricht.


    Haltet durch, Jungs! Wir sind unterwegs!
    Lassen euch sicher nicht alleine!
    Paul