Beiträge von jenni

    Entschuldigt die kleine Pause, aber ich hatte einen Unfall und mein Handgelenk war ein bisschen lädiert - jetzt geht's aber wieder und ich kann den PC benutzten! :D

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    "Wir könnten jemanden Undercover ins Hotel schicken um ein paar Informationen zu bekommen und so den Kollegen zu entgehen! Ein Pärchen wäre nicht schlecht", murmelte Alex und sofort blickten er und Ben auf Paul und Johanna. "Bitte?", fragten die Beiden wie aus der Pistole geschossen. "Ich muss Alex recht geben", begann Ben, was von Alex mit einem leichten Blick auf Ben gewürdigt wurde, "Ihr zwei harmoniert. Man seht euch Beiden an, dass ihr euch versteht. Da sollte doch ein Pärchen zu spielen, wirklich kein Problem sein! Ich meine..."
    "Das vielleicht", funkte Johanna Ben ins Wort, "aber Paul ist verletzt! Er sollte eigentlich noch gar nicht aus dem Krankenhaus sein...ihm steht noch eine Hauttransplantation bevor und..."
    "...nein, wir machen es!", bestimmte Paul sofort und alle sahen ihn an. "Alex und Ben haben recht. So kriegen wir Informationen. Und du kannst am Besten auf mich acht geben. Du bist medizinisch einigermassen geschult!"
    Johanna atmete tief durch. "Gut meinetwegen. Aber wir müssen uns verkleiden...und so gut die Gästewohnung hier ist, Ersatzkleidung habe ich, bis auf Pyjamas, nichts da!" Alex winkte ab. "Das erledige ich. Auch wenn es nicht so aussieht, aber ich kann Kleidergrössen super abschätzen. Aber ich denke es wäre gut, wenn ihr euch vorbereitet. Hast du einen Undercover-Einsatz schon gemacht?"
    Johanna zeigte bei Alex Frage auf sich. "Ich?! Ich bin Forensikerin bei der KTU!", erwiderte sie und Ben zuckte mit den Achseln. "Bei der Autobahnpolizei ein Grund, aber kein Hindernis", bemerkte er trocken und alle mussten ihn mit einem Nicken recht geben.
    "Also, dann gehe ich mal. Ben, niemanden anschiessen solange ich weg bin!" Ben rollte auf Alex Kommentar mit den Augen und verzog den Mund zu einer Schnute, nachdem Alex die Wohnung verlassen und Johanna hinter ihm geschlossen hatte.

    "Okay...", seufzte Johanna und ging auf die medizinischen Utensilien zu, die sie aus der Praxis ihres Vaters mitgenommen hatte, "dann will ich mir aber deine Wunden nochmals ansehen!" Paul nickte und setzte sich, nachdem Ben Platz gemacht hatte, auf die Couch. Langsam befreite er sich von dem Pullover und Ben sah nun das komplette Ausmass. Die verbrannte Haut lugte teilweise unter dem Verband hervor, der direkt in einen Stützverband für die gebrochenen Rippen endete. Der Oberkörper war mit blauen, bis teilweise mehrfarbigen Flecken übersäht. Als Paul den Verband von der Hand löste, war eine grässliche Schürfwunde zu sehen und das Pflaster an der Stirn hatte eine abgeklebte Platzwunde verdeckt.
    "Au man...", flüsterte Ben und bemerkte, dass Paul ihn gehört hatte. Verlegen wollte er den Blick von dem Blonden abwenden. Doch Paul war schneller.
    "Warte ab bis zu die Brandwunde wirklich siehst!", bemerkte er nur und kaum hatte er diesen Satz angesprochen, setzte sich Johanna mit ihren Dingen hinter Paul und begann den Verband abzunehmen.
    Hervorkam eine Wunde zweiten Grades, die die komplette Schulter eingenommen hatte. Ein wahrlich grausamer Anblick.
    "Zähne zusammenbeissen, ich muss die Wunde desinfizieren." Johanna tauchte ein medizinisches Tuch in eine klare Flüssigkeit und begann, die Wunde zu reinigen. Pauls Finger vergriffen sich in seine Hose und der Körper zitterte sichtlich.

    Hallo? Wir waren TAGESSIEGER!

    Das sollte hier vielleicht erwähnt werden, denn Sat1 startet gestern mit einer doch relativ starken neuen Serie.

    Von daher haben wir mit den Quoten gestern auf jeden Fall mal einen Grund zum lächeln ;)

    Die Quoten gestern zeigen...wir können es noch :thumbup:

    Auch wenn wir lange nicht aus dem Schneider sind...mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.
    Aber solche Quoten steigern einfach den Durchschnitt enorm!

    Das und wir haben einen leichten Zuwachs erhalten. Es geht also leicht aufwärts. Und wie eben gesagt, mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Jedenfalls zeigt, die Ausrichtung, Paul mehr einzubauen, zahlt sich aus. :D

    Mir persönlich gefiel die Folge ebenfalls. Nicht die Beste, aber sie gehört definitiv zu den guten Folgen der Cobra-11 Geschichte.

    Die unlogischen Dinge muss ich ja nicht mehr erwähnen, sowie die Negativpunkte. Das wurde bereits getan.

    Ich persönlich fand den Dialog zwischen Paul und Semir im Wagen sehr gut. Ich habe das bereits im Spoiler-Thread erwähnt, aber der Dialog wirkte auf mich realistisch. Pauls Angst wirkte glaubhaft und Semirs ruhige und (auf mich jedenfalls) leicht überforderte Art wirkte ebenfalls glaubwürdig. Diese Szene zeigte mal wieder deutlich. Weniger ist manchmal mehr.

    An sich. Tolle Folge mit Happy End. In meinen Augen eine gute 8.5 von 10 Punkten.

    Die drei Männer gingen auf sie zu und beugten sich so, dass jeder Einblick auf den Bildschirm von Johannas Laptop hatte. Sie zeigten das Zimmer von Beatrice Brun aus einer anderen Perspektive.
    "Also, hier skypt sie noch mit ihrer Familie", begann Johanna und spulte ein wenig vor. Eine Türe neben dem Bett ging auf und tatsächlich erschien Semir, mit einer Waffe in der Hand. "Das kann nicht sein!", schrie Paul und schlug mit der Faust auf die Lehne, worauf er einen leises Stöhnen von sich gab und Johanna sich sofort umdrehte und eine Hand beruhigend auf seine Schulter legte, während Alex und Ben sich besorgt zu ihm gewendet hatten. "Paul, du hast nicht nur eine kaputte Schulter, sondern auch gebrochene Rippen, denk dran!", mahnte Johanna und nickte mit dem Kopf auf den Bildschirm, "Ausserdem bin ich noch nicht fertig!" Paul atmete tief durch. "Gut?", fragte Johanna nochmals und Paul nickte.
    "Okay, seht euch das an!" Johanna zoomte das Bild ein wenig und zeigte auf Semirs Augen. "Seht euch seine Augen an." Ben und Alex beugten sich ein wenig vor, während Paul in seiner Position blieb.
    "Er steht unter Drogen", stellte Alex sofort fest. "Definitiv die Augen von jemanden, der etwas in seinem Blut hat", bestätigte auch Ben und Paul schüttelte fassungslos mit dem Kopf. "Ich dachte, wir wollen hier Semirs Unschuld beweisen und ihn nicht noch als einen Junkie abzustempeln!", kreischte er beinahe und Johanna klatschte mit den Händen. "Paul, lass' mich bitte weitermachen, okay? Ich weiss, es ist hart, aber ich habe eine Theorie!"

    "Sie hat Recht. Ich bin auch sauer, Kleiner, aber wir dürfen keine voreiligen Schlüsse ziehen!", sagte auch Alex ruhiger und klopfte Johanna kurz auf die Schulter. "Entschuldige, du warst noch nicht fertig", bat er sie, weiterzumachen.

    "Gut. Neben den Augen, seht euch das Ohr an, man sieht deutlich einen Knopf."
    "Jemand gab ihm also Informationen durch!", schlussfolgerte Ben und Paul zitterte sichtlich. Johanna fiel dies auf und legte den Laptop auf den Tisch. Sie stand auf, nahm sanft Pauls Hände und drückte leicht zu.
    "Paul...hör zu. Du bist medizinisch dank deiner einen Ex-Freundin ein wenig geschult. Sagt dir der Begriff Tilidin was?" Während Ben und Alex sich ein wenig fragend ansah, schien bei Paul ein Gedankengang zu starten.
    "Ja...ein Schmerzmittel, auch verwendet bei schwachen Anzeichen von Parkinson und Seekrankheit!", murmelte Paul und Johanna nickte. "Richtig. Allerdings, wenn man zu viel von diesem Präparat einnimmt, macht es willenlos. Es wird auch als Droge verwendet, um der Wirklichkeit zu entgehen! Sprich, man ist leicht anfällig für Suggestionen jeglicher Art!", fügte sie hinzu und Alex verschränkte darauf hin die Arme. "Du willst damit sagen, dass man aus Semir eine Marionette macht!", sprach Ben den Gedanken aus.
    "Ja. Die Opfer sind sich nicht bewusst, was sie tun. Sie wissen, dass sie weg waren, dass sie etwas getan haben müssen, aber nicht was!" Die drei Männer atmeten tief durch.
    "Für jemand wie Semir, schlimmer als der Tod!", sagte Alex es direkt und Ben stimmte mit einem knappen "Ja" zu, während Johanna traurig auf den Boden schaute. "Wir müssen ihn finden! Sofort, bevor ihn zwingt, etwas Schlimmes zu tun!", flüsterte Paul, schüttelte mit dem Kopf und begann, wie ein nervöses Tier, hin und her zu laufen.

    "Gibt es irgendeinen Hinweis, das zeigt, wo Semir hingegangen sein könnte?", fragte Ben und Johanna wies auf den Laptop. Sie gab ihm somit die Erlaubnis, das Gerät zu nehmen. "Danke", sagte Ben, nahm den silbernen Laptop entgegen, setzte sich auf die Couch und blickte auf den Bildschirm. Paul stützte sich auf dem Sessel ab.
    "Jemand muss zum Hotel und diese Information irgendwie raus kriegen...vielleicht gibt es Fluchtwege! Ich meine, Semir muss auch irgendwie dort reingekommen sein! Er muss ja unbemerkt in das Zimmer gekommen sein. Ich meine, Trix war Polizistin. Ihre wäre sofort aufgefallen, wenn jemand eingebrochen wäre!"

    Alex nickte auf Pauls Schlussfolgerung. "Paul hat Recht. Das alles, war detailgenau geplant. Jemand musste also im Voraus schon herausgefunden haben, wo die Schweizer Kollegin übernachten wird und wann sie im Zimmer sein würde. Sie stand also ständig unter Beobachtung, sobald sie deutschen Boden betreten hatte."

    "Vielleicht sogar, wo sie noch in der Schweiz war...", murmelte Johanna und atmete tief durch. "Die Frage ist, bezieht sich das alles wirklich auf euren Fall von früher? Oder ist das alles eine Finte!"

    "Wie...Jäger, wie in...Ben Jäger?", fragte Joshi nach und Ben nickte. "Hartmut hat mir viel von dir erzählt." Ben blickte fragend zu Paul der verstand. "Johanna "Joshi" Schimke. Sie ist Hartmuts neue Assistentin in der KTU. Und hilft mir gerade bei dieser Scheisse hier!"

    "Okay. Freut mich. Wünschte, die Umstände wären erfreulicher", entgegnete Ben knapp. Johanna nickte nur mit einem Seufzen und wies auf die Couch. "Setzt euch und bringt euch bitte nicht um", murmelte sie und nahm aus den Kühlschrank eine Flasche Cola sowieso eine Flasche mit Wasser hervor. Sie stellte die Sachen auf den Tisch.
    "Habt ihr schon einen Plan, wie ihr vorgehen wollt?", fragte Ben und als Joshi die Dinge abgestellt hatte, nahm sie ihren Laptop hervor und nickte. "Joshi hackt sich in die Kameras des Hotels. Dieses ist bekannt, jedes Zimmer zu überwachen, da auch Diplomaten und Politiker dort residieren.", erklärte Paul und Ben nickte. "Okay. Wen habt ihr alles involviert?" Johanna zog eine Augenbraue hoch. "Eigentlich nur deinen Nachfolger, Alex. Aber nun bist du auch dabei!", bemerkte sie knapp. "Gut. Dann mach, was du tun wolltest, ich bin eigentlich gar nicht da", murmelte Ben und ging gar nicht auf Johannas Aussage ein.
    Johanna selbst, seufzte bloss, setzte sich auf den knallgelben Sessel und schaltete ihren Laptop an. Ohne ein Wort zu sagen, begann sie ihre Arbeit und achtete dabei nicht auf Ben und Paul. Ben, der ebenfalls in einem Sessel sass, blickte auf Paul, der auf der Couch sass und sichtlich mit Schmerzen zu kämpfen hatte.
    Ben wollte gerade was sagen, als es an der Tür erneut klopfte. Johanna wollte aufstehen, doch Paul hielt sie mit einer Handbewegung ab und ging selbst. Er blickte kurz durch den Türspion und erblickte Alex, den er von Fotos kannte. Er öffnete die Tür und zwei eisblaue Augen, sahen ihn an.

    "Paul, nehme ich an", sagte er direkt und Paul nickte. "Ich schüttle dir die Hand nicht, sieht schmerzvoll genug aus!" Der Blonde lächelte traurig und liess Alex hinein, der sofort verharren blieb, als er Ben sah. Alex wollte direkt zu seiner Waffe greifen, doch Paul war schneller und hielt ihn ab. "Nicht!", zischte er und Alex sah ihn mit grossen Augen an, während Ben ruhig in seinem Sofa sitzen blieb. "Nicht? Nicht? Paul, Semir hat mir die Geschichte erzählt gehabt, der Mann hatte deine Lunge durchschossen. Du wärst fast draufgegangen!" Paul nickte. "Ist mir nicht entgangen", erwiderte er knapp und atmete tief durch.
    "Aber unser primäres Ziel ist es, Semir zu retten. Ben hat eine Idee, wer dahinter stecken könnte. Und wir können momentan jede Hilfe gebrauchen, die nicht gerade zur Polizei rennt und Semir somit an den Pranger stellt!"
    Alex liess die Waffe los. "Gut...aber wehe..."
    "Ähm Leute?", mischte sich Johanna ein und zeigte auf ihren Bildschirm. "Ich glaub da gibt's was, das ihr sehen solltet!"

    Achtlos warf Johanna den Schlüssel der Gästewohnung auf das kleine Regal im Flur und zog ihre Jacke aus. Sie wartete, bis Paul die Türe hinter sich zugestossen hatte, bevor sie danach die Türe schlussendlich abschloss. Sie hing ihre Jacke auf und begab sich mit Paul in den Wohnzimmerbereich, der modern und gemütlich eingerichtet war. Ohne ein Wort zu sagen, legte sie eine Umhängetasche ab, die sie während der Fahrt zuerst bei sich abholte und dann noch in die geschlossene Praxis ihres Vaters schlich (er hatte seinen Krankenhausdienst an diesem Tage).
    Sie packte einen Laptop und das dazugehörige Equipment aus und legte eine weisse Plastiktasche auf den Esstisch.
    Seit dem Telefonat mit Alex, hatten sie und Paul kein einziges Wort mit einander gesprochen. Johanna, weil sie stinksauer war und Paul, weil er genau wusste, dass jedes einzelne, falsche Wort die junge Forensikerin zum Kochen brachte.
    Dennoch zwang ihn die Stille, sich auf seine Schmerzen zu konzentrieren und dies trieb ihn beinahe in den Wahnsinn.
    "Joshi...", begann er deshalb leise und setzte sich auf die Couch, während Johanna ihren Rücken zu ihm gekehrt hatte. Sie stützte sich an dem Esstisch ab und atmete tief durch. "...Joshi...wir sind das Semir Schuldig...ich..."
    "...das weiss ich doch Paul...", entgegnete Johanna und drehte sich zu Paul um, "ich...ich bin auch nicht wirklich sauer auf dich...ich bin sauer auf die Situation. Semir wurde schon wegen mir falsch verdächtigt und nun wieder! Der Mann hat das einfach nicht verdient! Semir würde nie einfach so töten! Niemals, nie im Leben!" Paul nickte zustimmend. "Die Schweizer Kollegen sind aber nun dieser Meinung. Schliesslich wurde nun jemand von ihnen..."
    In diesem Moment klopfte es und Johanna, sowie Paul hoben ihren Kopf. "Alex, jetzt schon?", fragte Johanna sich, löste ihre Arme von der Verschränkung und ging auf die Türe zu, sie blickte durch den Spion und wich leicht zurück.
    Sie kannte die Person nicht. "Paul...", flüsterte sie deshalb leise und Paul richtete sich unter Schmerzen auf, lief zu der Türe und blickte durch den Spion. "Ich fass' es nicht...", flüsterte er und atmete tief durch.

    "Mach die Tür auf, Joshi!" Johanna sah Paul mit aufgerissenen Augen an.
    "Was? Aber wenn..."
    "Vertrau mir!"
    Mit einem Schlucken drehte Johanna den Schlüssel und öffnete die Türe. Ein Mann sportlicher Figur und feingezeichnetem Gesicht betrat den Raum und zog die Türe hinter sich zu. Johanna wich leicht zurück und schluckte.
    "Keine Sorge, Joshi, wenn jemand vor ihm Angst haben muss, dann höchstens ich!", beruhigte Paul sie.
    "Du warst also unter den Zeugen und hast mir geholfen. Du hast mir gesagt, dass du ihn zurückholen wirst!"
    Der Mann lächelte und verschränkte die Arme. "Ja...nur leider ist die Situation ja komplizierter, wie ihr es ja mitbekommen habt! Ich weiss, was ich vor einiger Zeit getan habe, war nicht gerade prickelnd für dich, aber ich hoffte, ich könnte helfen..."
    Paul hielt sich die verletzte Schulter. "Wenn du da bist, kann es ja nur eins bedeuten. Es hat wirklich mit der Sache von damals zu tun!" Der Mann nickte. "Ja. Leider. Dachte auch, die Sache wäre geklärt. Und ja, sorry nochmals wegen damals...ich hoffe..."
    "...keine Sorge. Aber wenn du es nochmals versucht, hau ich dir eine! Die Tour vom letzten Mal war schon schlimm genug! Ich hoffe du hast deine Lektion gelernt, Jäger!"
    Ben lächelte traurig und versteckte seine Hände in den Hosentaschen. "Ich denke schon, Renner!"

    „Papa...bitte geh’ nach Hause...“, sagte Paul leise und Renner wollte sich seinem Sohn nähern, doch er war schneller.
    „Papa bitte! Geh’ zu Mama und sucht mir ein paar Kleidungen zusammen, ihr habt ja den Ersatzschlüssel zu meiner Wohnung!“
    Renner nickte.
    „Gut...aber...“
    „...ich komm’ klar Papa! Joshi ist bei mir!“ Renner verabschiedete sich mit einem Winken und verließ ebenfalls das Zimmer.
    „Paul...“
    Noch bevor Johanna reagieren konnte, hatte Paul die Infusion aus seiner Hand gezogen und richtete sich auf.
    „...BIST DU IRRE?“, zischte Johanna und Paul löste sich von der Sauerstoffbrille. „Im Schrank sind Reservekleider die mir vom Krankenhaus zur Verfügung gestellt wurde. Hol’ sie mir bitte!“ Johanna schüttelte mit dem Kopf.
    „Paul...du bist verletzt! Deine Schulter!“
    „Als Arzttochter weißt du, wie man einen Verband wechselt, oder?“
    „Ja klar aber...“
    „...na also!“
    Johanna schnaubte, ging zum Schrank und nahm die Kleidung hervor. Sie half Paul sich umzuziehen. Immer wieder verzog er das Gesicht, doch beschwerte er sich nicht. „Semir hat Beatrice nicht umgebracht. Dafür lege ich nicht nur meine Schulter, sondern mein ganzer Körper ins Feuer.“ Johanna zog den Reisverschluss des Sweaters zu und achtete darauf, nichts vom Verband einzuklemmen. Dabei zitterte ihre Hand leicht. „Verdammt, was mache ich hier eigentlich?“, zischte sie und atmete tief durch.
    Paul nahm sanft ihre Hände.
    „Joshi...ich habe Angst, dass da noch Größeres dahintersteckt, als wir glauben. Der Anschlag auf mich und Semir, dann wird eine Kollegin aus der Schweiz, mit der wir einen brisanten Fall gelöst hatten, ermordet. Und das von Semir selbst?“
    „Okay...hör zu, meine Familie und ich haben eine Gästewohnung am Ende der Stadt. Dort gehen wir hin und sammeln unsere Gedanken! Die Chefin wird wahrscheinlich ein Taxi genommen haben. Wir können also meinen Wagen nehmen!“
    Paul lächelte traurig. „Danke...“, flüsterte er und Johanna legte eine Hand auf seine gesunde Schulter und drückte leicht zu.
    „Aber wir müssen noch jemanden einweihen. Jemand der weiß, was zu tun ist!“

    Alex stand mit Jenny am Tatort und atmete tief durch, als er auf das verbrannte Wrack des silbernen BMW’s blickte.
    „Die Zeugen haben von einem grünen SUV gesprochen, der den Wagen zuerst an die Leitplanke drängte und dann zum Stürzen brachte. Der Wagen fuhr zum Wrack, zog dann wahrscheinlich Semir raus und man ließ Paul zurück, der anscheinend vor Schmerz schrie. Die Zeugen rannten zum Wrack und zogen ihn raus“, berichtete Jenny und verschränkte die Arme.
    „Wieso nur Semir?“, fragte Alex sich und Jenny zuckte mit den Achseln. „Keine Ahnung...aber ohne den mutigen Eingriff der Zeugen, wäre Paul vielleicht jetzt tot...“, erwiderte sie und zuckte auf, als ihr Handy klingelte. „Die Chefin...“ Sie nahm ab.
    „Frau Krüger?...ja...ich schalte sie auf laut!“
    Jenny nahm ihr Handy vom Ohr und hielt das Handy von ihr zwischen sich und Alex.
    „Gut. Brandt, hören Sie mich auch?“
    „Laut und deutlich!“, bestätigte Alex.
    „Die Sache hat eine unerwartete Wendung bekommen. Die schweizerischen Kollegen wollen Semir zur Fahndung rausgeben. Es wird verdächtigt, Beatrice Brun, Feldweibel bei der schweizerischen Polizei, ermordet zu haben!“
    Jenny ließ, vor Schreck ihr Handy fallen, dass Alex gerade noch auffangen konnte.
    „Beatrice...tot? Oh mein Gott...aber Chefin! Semir war das nicht!“, stieß Jenny aus und klärte danach Alex kurz auf, nachdem er sie fragend ansah.
    „Sprich, diesen Fall den ihr damals behandelt habt...zieht nun weitere Kreise. Aber warum wollen...ich meine, wie kommen die Schweizer Kollegen auf den Schluss, dass es Semir war? Ich meine...“
    „...es gibt ein Skype-Video, kurz nach seinem Verschwinden. Darauf sieht man, wie Beatrice Brun ermordet wird. Ihr letzter Satz ist eine Bitte aufzuhören. Gerichtet an Gerkhan“, antwortete Kim auf Alex Frage und Jenny schlug die Hände über den Kopf.
    „Das ist doch krank! Ich meine...nein...Chefin das ist nicht wahr!“ Alex zuckte auf, als sein Handy klingelte und gab Jenny ihres in die Hand. „’Tschuldige“, murmelte er und nahm ab.

    „Brandt?“
    „Alex? Hier Johanna Schimke. Wir haben uns heute Morgen getroffen!“ Alex erkannte die Stimme sofort und glaubte, das Rauschen eines Motors zu hören.
    „Ja...ja haben wir.“, bestätigte Alex. „Okay. Hör zu, du darfst dir nichts anmerken lassen, aber wir...wir wollen Semirs Unschuld beweisen! Paul hat sich aus dem Krankenhaus geschlichen. Mit mehr oder weniger freiwilliger Hilfe von mir. Wir werden zu einer Wohnung fahren, ich werde dir die Adresse zukommen lassen. Ich werde in der Zwischenzeit mich in die Kameras des Hotels hacken, in dem Beatrice Brun ermordet wurde...“
    „Alles klar...mache ich, vielen Dank für die Antwort!“, murmelte Alex und hängte auf.
    Er sah, wie auch Jenny aufhängte und ihn beäugte. „Geh“, formte sie mit ihren Lippen. Sie kannte solche Situationen inzwischen zu gut. Sie wusste, was für ein Telefonat es war.
    Alex nickte dankend, bekam von Jenny einen Autoschlüssel entgegengeworfen und verließ den Tatort.

    wie meinst du das mit "Ich war Semir in den Wagen" und "..um Pauls hat"?
    Super Teil...

    Mehr davon und bitte nicht erst fast einen Monat später. Ich weiß, du hast arbeit, aber bitte, und da bin ich bestimmt nicht alleine, lass uns nicht so zittern

    Ich meinte "Pauls Hand" ich korrigiere den Fehler sofort ^^"

    langsam sollte wieder ein regelmässiger Rhythmus kommen. Die Arbeit ist ENDLICH wieder geregelter, mein Umzug hat geklappt und ich habe Internet in der Bude *jipiiiie* :D

    Und vielen Dank für's Feedback - ich schätze das sehr!

    „Wer?“, fragten Renner und Johanna gleichzeitig, während Pauls Gesicht jegliche Farbe verlor. „Trix ist tot?“, flüsterte Paul und schüttelte fassungslos mit dem Kopf. „Sie war hier in Köln. Sie hatte mit ihrer Familie geskypt in ihrem Hotelzimmer. Sie mussten mitansehen, wie ihre Tochter mit einem Kopfschuss getötet wurde...“
    „Oh mein Gott“, flüsterte Paul und Johanna schluckte kurz. „Ich möchte nicht anmaßend erscheinen, aber was hat das mit unserer jetzigen Situation zu tun?“ Renner musste mit einem Nicken zustimmen und Kim lief auf Johanna zu und reichte ihr, ihr Smartphone. „Die Schweizer Kollegen haben uns das Video vom Chatverlauf geschickt. Sie meinen, wir müssen es uns unbedingt ansehen...Sie haben doch lange in der Schweiz gelebt Schimke. Sind Sie des Schweizerdeutschen mächtig? Und wenn ja, könnten Sie übersetzten?“
    „Ja, kann ich machen!“, antwortete Johanna blickte auf den Display. Sie setzte sich neben Paul und zeigte auch ihm das Video.
    Eine junge Frau mit braunem Haar und schelmischen Grinsen war zu sehen.
    Als Johanna auf Play drückte, bewegte sich die Frau leicht und begann zu erzählen.

    „Ja, söu ä Überraschig si. Si wüsse no nüd, aber i ha vorallem für dr türkisch Kolleg e riesigi Überraschig. Ig hoffe, es wird ihm passe...usserdäm ha i aune öppis mitbracht. Aber isch schön mau ume z’Köln zsi. Isch ja scho lang här sit i us Spass die Stadt ha bsuecht!“

    „Sie spricht von einer Überraschung für ihren türkischen Kollegen. Ich nehme an, sie meint Semir. Sie hätte für euch alle was mitgebracht und freut sich tierisch. Besonders, weil sie Köln mal wieder aus Spaß besucht...“, übersetzte Johanna und konnte mit Paul und auch den anderen, die inzwischen sich ihnen genähert hatten, beobachten, wie sich Beatrices Kopf auf einmal hob und ihre Augen sich weit aufrissen.
    „Das...was machst du denn? Lass’ den Scheiß!“, stieß sie nun auf einmal in Hochdeutsch aus und eine Hand war zu sehen, die eine silberne Pistole hielt. „Hör auf, du machst mir Angst! Nicht! Hör auf! SEMIR!“
    Ein lauter Knall war zu hören und Beatrices Kopf schoss nach hinten. Eine Fontäne aus Blut breitete sich über dem Bett aus, auf dem sie regungslos liegen blieb.
    „Oh mein Gott...“, flüsterte Johanna und hielt eine Hand vor den Mund. Renner wich zurück und blickte Kim fassungslos an, die ebenfalls mit dem Kopf schüttelte.
    „Frau Krüger. Pauls Partner ist ein guter Mensch! Sie denken doch nicht...“, stotterte er hervor und Kim versuchte, Worte zu finden, doch sie scheiterte sichtlich.
    „Semir tut so was nicht...“, murmelte Paul.
    „Ich kümmere mich sofort darum“, sagte Kim nun bestimmter und rannte sofort aus dem Zimmer.

    Zitat

    In der Zielgruppe hatte am Donnerstag das mit neuen Folgen zurückgekehrte «Alarm für Cobra 11» die Nase vorn. Die Actionserie bescherte RTL zum Auftakt der Primetime einen Marktanteil von 14,5 Prozent, generiert von 1,23 Millionen Werberelevanten. Insgesamt sahen 2,47 Millionen und 9,3 Prozent die einstündige Produktion.

    Ich denke wir müssen uns einfach langsam an den Gedanken gewöhnen, dass sich die glorreichen Zeiten geändert haben, was Quoten anbelangt. Viele weichen inzwischen aufs Internet aus, sehen sich die Folge auf tv.now an oder nehmen sie sich auf.

    Am wichtigsten ist doch, dass RTL noch immer die Zielgruppe mit Cobra 11 beherrscht.

    Ich will nicht zu viel verraten, aber in Spoilern gesetzt für alle die diskutieren wollen:

    Spoiler anzeigen

    Ich weiss nicht, ob ich die Einzige sein werde, aber meine Herren der Dialog zwischen Paul und Semir im Wagen, wo Paul wirklich bewusst wird, sie ernst es inzwischen um seinen Vater steht. Die Szene wurde wirklich gut und dezent in Szene gesetzt. Kein grosses "Geheule" oder "dramatisieren", sondern auf mich wirkte das wirklich wie ein Sohn, der die Sache nun realisiert und Angst hat. Dabei noch der beste Freund, der hilflos versucht, ihm Mut zuzusprechen. Ich weiss nicht, ob es für andere glaubwürdig ist, doch ich befinde mich in einer ähnlichen Situation und habe mich sofort wieder darin hineinversetzt gefühlt.

    Für mich ebenfalls ein guter Staffelstart. Ungewohnt einfach, die Herbststaffel ohne einen Piloten zu starten. Aber hey, wenn wir schon 12 Folgen kriegen, sollten wir nicht jammern :)

    Ich werde hier jetzt nicht grossartig ausholen, alle Pro's und Con's die ich empfunden habe, wurden hier bereits erwähnt.
    Nur möchte ich ebenfalls gerne anmerken, dass Paul sich entwickelt. Das gefällt mir besonders, da ich in dem Charakter viel Potential sehe.

    Alles in allem, guter Staffelstart. Macht Lust auf mehr :)

    Ich weiß nicht, ob hier schon jemand so weit gedacht hat ... Aber könnte es sein, dass RTL plant, die Serie 2017/18 abzusetzen und zum Ende deswegen nochmal einen ordentlichen Episodenschub liefern will?

    Ich persönlich finde es noch zu früh, so eine Schlussfolgerung zu ziehen. Wir können wirklich nur von Staffel zu Staffel abwarten und schauen, was passiert. In den letzten Jahren wurde doch schon oft die Absetzung prophezeit hier im Forum und nichts ist passiert.
    Die Zeit klärt und sicherlich auf :)

    „Das...“, flüsterte Paul und vergrub den Kopf tiefer in das Kissen. „Paulchen“, murmelte Herr Renner, ging auf seinen Sohn zu und legte eine Hand auf die gesunde Schulter.
    „Dich aufzuregen bringt nichts Paul. Weder dir noch Semir“, sagte Johanna leise. „Sie hat Recht. Deine Kollegen tun bestimmt schon alles, um ihn zu finden.“, versuchte auch Renner seinen Sohn zu beruhigen.
    Paul öffnete seine zusammengekniffenen Augen und atmete tief durch. „Ich kann mich an alles erinnern! An alles! Über was wir gesprochen haben, wie viele Punkte wir verteilten, unsere Pläne für den Abend. Alles. Warum erinnere ich mich nicht an den Unfall!“
    Pauls Hilflosigkeit war ihm deutlich anzumerken. Immer wieder suchte er Johannas Hand und drückte zu. Sie hingegen, strich ihm über den Arm. „Das ist vollkommen normal“, begann Johanna langsam, „wenn es dir körperlich wieder besser geht, kommen auch die Erinnerungen zurück. Das ist eine völlig gewöhnliche Reaktion nach einem Unfall wie deinem!“


    „Ich bringe ihn dir zurück, versprochen!“


    Ein stechender Schmerz fuhr Paul durch den Kopf und er griff sich sofort mit der Hand an die Stirn. „Paulchen?“, fragte Renner besorgt und beugte sich, wie Johanna, über Paul. Paul fuhr sich mit der Zunge über die blassen Lippen.
    „Da war jemand“, murmelte er leise und öffnete seine Augen wieder. Er atmete tief durch. „Was meinst du?“, fragte Johanna verwirrt nach und drückte Renner langsam zurück, „ich weiß nicht wann, oder wo...aber, da hat jemand gesagt, dass er...ich glaube Semir...mir zurückbringen würde!“ Man konnte in Pauls Mimik deutlich ansehen, dass er selbst versuchte, sich einen Reim daraus zu machen, aber jämmerlich scheiterte.
    „Paulchen...“, wollte Renner ansetzten, doch Paul funkte ihm gleich dazwischen.
    „Papa, da war jemand...ich bin mir sicher...ich...au...“ Paul beugte sich nach vorne und hielt sich die geschundene Schulter. Johanna griff langsam seine beiden Arme und drückte ihn langsam zurück.
    Sie wollte gerade etwas sagen, als die Türe aufging und Kim mit versteinerter Miene wieder das Zimmer betrat. Ihr war der Schock deutlich im Gesicht anzusehen und sie sah schwer atmend die Gruppe an.
    „Chefin, alles okay? Ist etwas mit Semir?“ Kim schüttelte langsam mit dem Kopf. „Nein...aber...das waren die Kollegen aus der Schweiz...“
    „Was wollen die denn?“, fragte Johanna verwundert und auch Paul zog eine Augenbraue hoch. „Die...nun ja...Beatrice Brun ist tot...“

    Ich will ja nicht pessimistisch sein, aber für mich klingt diese Inhaltsangabe eher wie eine ausgedachte Fanstory. Dass Franco Tozza da Regie führt, kann doch prinzipiell jeder behaupten. Außerdem werden solche Spoiler grundsätzlich unter Verschluss gehalten. Und der Titel "Das B-Team" bestätigt mich eigentlich in meiner Annahme. Also ich glaube an einen verspäteten Aprilscherz.

    Etwas, was ich nach genauerem Betrachten, eben auch befürchte. :S

    „Paulchen...deine Chefin und Johanna sind da“, kündigte Renner an und als die Beiden Paul erblickte, hielten sie für einen kurzen Moment die Luft an.
    Pauls Hautfarbe konnte mit der des Verbandes konkurrieren, der um seine freigelegte Schulter gebunden worden war. An gewissen Stellen war an der Haut, die unter dem Verband zu sehen war, eine Rötung zu erkennen. Ein deutliches Zeichen der Verbrennung.
    An seiner Stirn klebte ein großes Pflaster und die linke Hand war ebenfalls verbunden. Die von der Rauchvergiftung geplagte Lunge wurde mit Sauerstoff aus einer Sauerstoffbrille unterstützt.
    Klebebänder hielten die Infusionen am Arm fest, die in die Kanüle in der gesunden Hand endete. Diese wurde mit einem Netzverband festgehalten.
    Pauls leicht geöffneten Augen wirkten glanzlos und matt. Seine Lippen waren farblos und wirkten wie ein schmaler Strich.
    Johanna regte sich als Erste und ging auf Paul zu. „Hey...“, begrüßte sie ihn leise und küsste ihn sanft auf die Stirn, als sie diese von den Haarsträhnen befreit hatte. Anschließend wusch sie die Spuren des feinen Lippenstiftes weg, den sie trug.
    „Hey“, erwiderte Paul heiser und erblickte in Joshis Augen Tränen, jedoch ging er nicht darauf ein da er wusste, dass dies ihr nicht weiterhelfen würde.
    „Sie haben uns einen schönen Schrecken eingejagt, Renner“, sagte Kim leise und bettete ihre Arme auf das Fußende des Bettes. „Das kann man laut sagen“, stimmte Renner seufzend zu.
    „Papa...“, stöhnte Paul und verzog kurz das Gesicht. „Langsam“, mahnte Johanna und bemerkte, wie Paul sie hilflos ansah.
    „Was...“, Paul feuchtete seine Kehle an, „Was ist überhaupt passiert?“ Kim verstand sofort und atmete tief durch. „An was können Sie sich noch erinnern?“, fragte sie und faltete ihre Hände.

    „Semir und ich hatten Nachtschicht...um sechs, begannen wir die letzte Tour...wir...wir sprachen um den Umbau von Semirs neuen Haus. Aber ab dann...“ Kim und Johanna sahen sich an. Beiden war die Enttäuschung deutlich anzusehen.
    Jedoch nahm Johanna sanft Pauls Hand und strich darüber, ohne die Kanüle zu treffen. „Ihr hattet einen Unfall...und...“ Johanna suchte nach Worten. Sie wusste, genau wie die Anderen, dass sie Paul nicht anlügen konnte. Doch wollte sie ihn auch nicht beunruhigen. Eine schwierige Situation. „Gerkhan ist verschwunden...“, sprach Kim die Tatsache direkt aus und Pauls müde Augen rissen sich beinahe ins unermessliche auf.
    „Was?“, stieß er flüsternd aus.
    „Nur Sie wurden aus den brennenden Wrack gezogen.“, antwortete Kim, „Von Gerkhan fehlt jede Spur!“
    Paul schüttelte mit dem Kopf. „Das kann nicht sein! Ich war Semir in den Wagen. Ich war mit Semir dort drin!“ Seine angeschlagene Stimme überschlug sich mehrmals. Johanna verstärkte den Griff um Pauls Hand. „Das glauben wir dir auch!“, versicherte Johanna, Paul sofort. „Das steht wirklich außer Frage. Ihre Reaktion spricht Bände!“, pflichtete Kim nun ebenfalls bei und zog ihr Handy aus der Hosentasche, als es zu vibrieren begann. „Entschuldigung“, murmelte sie und verließ das Zimmer.

    Sie atmete tief durch, als der Fahrstuhl mit einem lauten „Ping“ seine Tore öffnete.
    Sie liefen den langen Gang entlang und eine Mutter mit einem weinenden Kind kam Ihnen entgegen. Immer wieder, schrie es nach seinem Vater und versuchte, sich von der Mutter loszureißen. Nachdenklich blieb das Trio stehen.
    „Semir hat auch Kinder...oder?“ Kim atmete auf Renners Frage tief durch. „3 Mädchen...die bei der Großmutter sind und glauben, die Welt sein in Ordnung“, fügte sie ihrer Geste hinzu. „Hoffentlich lebt er noch...er ist ein so guter Mensch. So jemand wie er, verdient den Tod nicht. Er hat Paul zu dem gemacht, was er ist. Ein besseres Vorbild, hätte ich mir für meinen Sohn nicht vorstellen können...“
    „Er ist ein Vorbild für uns alle, Herr Renner“, begann Johanna nachdenklich, „und ich bin sicher, dass Semir noch lebt. Von ihm habe ich gelernt, auf mein Bauchgefühl zu hören. Und dieses sagt mir, dass unser türkischer Hengst noch unter uns weilt!“
    „Mir geht es genauso, Frau Schimke. Gehen wir, hoffen wir, dass uns Renner Junior doch noch weiterhelfen kann.“, lenkte Kim von der Szenerie ab und klopfte kurz an die Türe des Zimmers 105, bevor sie mit Johanna und Renner das Zimmer betrat.