Beiträge von jenni

    Nun ja, Anne, ich würde dir aber schon zu einem einigermaßen regelmäßigen Posten der Kapitel raten, auch wenn es nur ein Mal die Woche ist. Die Einstellung, Hier mal ein Kapitel und da mal eins, mit wochenlangen Pausen dazwischen, kommt erfahrungsgemäß doch nicht so gut an.
    Man sollte vor dem Beginnen einer Geschichte schon einigermaßen sicher sein, dass man sie auch zu Ende bringen kann. Sonst ist es blöd für den Leser.


    Das stimmt zwar, aber Anne hat ja geschrieben, dass sie nur die Idee hatte, die Leser aber dazu aufruft, vielleicht selbst weiterzuschreiben. Somit habt sie ja angekündigt, dass sie die Story vielleicht selbst nicht vollenden kann, aber nichts dagegen hätte, wenn es jemand anderes tut. Sprich: Wir als Leser können anscheinend selbst dafür sorgen, dass es weitergeht. :)

    Hallo Anne

    Schön, dass du dich getraut hast, deine Idee hier reinzuschreiben. Und mach dir keine Gedanken; schreibe weiter, wenn du kannst oder deine Zeit es ermöglicht. Es gibt sicherlich Leute, die darüber hinwegesehen können und bestimmt deine Story weiterlesen werden.

    Bisher klingt der Anfang jedenfalls spannend und man würde schon gern wissen, was nun mit Ben los ist.
    Ich werde auf jedenfalls regelmässig reinschauen.

    „Das scheint zu wirken!“, bemerkte Paul grinsend und musste auch Lilli gehen lassen, die sich neben ihre Schwester gesellt hatte und sie an der Hand nahm.
    „Benedict will immer wissen, was die Autobahnpolizisten wieder gemacht haben und wie Hartmut und ich ihnen geholfen haben.“, erzählte Johanna mit einem Lächeln. „Ayda, nicht zu weit, ja?“, mahnte Paul und Ayda nickte. „Klar!“, fügte sie ihrer Geste hinzu und deutete aber mit ihrer Körperhaltung an, dass sie genau wusste, wo es zum Busbahnhof ging.
    „Ich wusste gar nicht, dass du in Siegen aufgewachsen bist“, erhielt Paul das Gespräch aufrecht und Johanna zuckte mit den Achseln. „Nun ja, ab und an sind wir ja auch in die Schweiz gezogen, weil mein Vater zeitweise in einem Berner Krankenhaus gearbeitet hatte, bevor er dann seine Praxis hier in Köln eröffnet hatte. Von dem her, war es ein hin und her.“, entgegnete Johanna, „Aber das kann ich zurückgeben, woher kennst du den Siegener Wald?“
    „Ich bin mit meiner Tante oft hingegangen.“
    „Auch immer Geister gesucht?“
    Paul nickte lachend. „Oh ja, hast du mal einen gefunden?“ Johanna kicherte. „In meinen Vorstellungen schon. Da gab es viele. Von gemeinen Schlossgespenstern bis zu lieben Untoten gab’s alles!“
    „Das stimmt“, pflichtete Paul bei und erblickte den Busbahnhof. „Ayda, kommst du bitte zu uns? Wir müssen noch die Tickets lösen“, bat er und tatsächlich kam die Angesprochene mit den anderen Beiden zurück und Paul, sowie Johanna lösten die Tickets und stiegen mit den Kindern in den Bus ein.
    „Ich will neben Ayda“, kündigte Benedict sofort an und Lilli hob ihre Arme. „Darf ich bei dir auf deinen Schoss, Onkel Paul?“ Paul nickte, hob sie und setzte sie auf seine Beine, worauf Johanna sich neben Paul setzte.
    Der Busfahrer gab die Durchsage und fuhr los.
    „Gehen wir zusammen wandern?“, fragte Lilli nochmals und Paul nickte. „Sieht so aus, würde dir das Spaß machen?“ Lilli nickte.
    „Papa hat viel von dir erzählt Johanna. Du scheinst wirklich nett zu sein!“ Johanna lächelte. „Danke. Du darfst mir Joshi sagen Lilli.“
    „Joshi? So wie der Dinosaurier im Videospiel?“ Johanna nickte. „Genau, nur schreib ich mich anders, aber wenn du dir es so merken kannst, ist das eine super Eselsbrücke!“

    Nach eineinhalb Stunden Zugfahrt, die mit Gesängen und Spielen überbrückt wurde, hielt der Bus bei einer Raststätte an und kündigte eine 15 Minütige Pause an.
    „Müsst ihr mal?“, fragte Paul und Lilli nickte heftig. „Ich auch“, stimmten Ayda und Benedict zu. „Also, dann gehen wir doch, aber ihr habt es gehört! 15 Minuten. Sonst bleiben wir hier hängen und verpassen den Bus!“, murmelte Johanna und gemeinsam ging die Truppe zu der Raststätten Toilette, wo Paul und Johanna vor den Kabinen warteten.
    „Wo ist Semir denn heute, dass du den Babysitter spielst?“, fragte Johanna und Paul grinste. „Genießt seine Zeit mit seiner Frau!“ Johanna verstand sofort. „Ach so. Ja einen kinderfreien Tag kann man wirklich auskosten!“, gluckste sie und hob den Kopf, als sie Benedict nach ihr rufen hörte. „Ich komm nicht ans Waschbecken, Tante Joshi!“, rief er und Johanna schnalzte mit der Zunge. „Die Pflicht ruft“, sagte sie und lief an Ayda und Lilli vorbei, die sich neben Paul gesellten. Nach zwei Minuten kam Johanna mit Benedict nach und gemeinsam gingen sie zum Kiosk.
    „Darf ich einen Kaugummi?“, fragte Ayda Paul und dieser nickte. „Ja, such‘ dir einen aus“, murmelte er als er seine Geldbörse hervorkramte. „Ich auch“, maulte Lilli und schnappte sich sofort eine pinke Dose. „Lilli das ist zu teuer!“, mahnte Ayda, „Du hast Papa gehört!“ Lilli schürzte ihre Lippen. „Ist schon gut Ayda. Den darf sie haben.“, beruhigte Paul und nahm die beiden Kaugummiprodukte von Lilli und Ayda entgegen, um sie zu bezahlen. „Benedict willst auch was?“, fragte Johanna und bekam als Antwort einen Schokoriegel entgegengestreckt. „Okay.“ Sie nahm ihn entgegen und zahlte ihn nach Paul. „Gehen wir!“ Nach Pauls Ansage begaben sich alle in den Bus zurück und setzten sich wieder an ihre Plätze.
    Dabei erblickten Paul und Johanna eine Vierergruppe Männer, die ihre Kapuzen tief ins Gesicht gezogen hatten und die Hände in die Jackentasche gesteckt hatten.
    „Komische Gesellen“, flüsterte Johanna kaum hörbar und rümpfte die Nase. „Riechst du das auch?“ Paul nickte. „Jedenfalls kein legaler Duft, der die aussondern“, flüsterte er Johanna ins Ohr, so dass Lilli es nicht mitbekam und Johanna nickte zustimmend.
    Kaum hatte Paul diesen Satz ausgesprochen, schloss der Busfahrer die Türen und als er auf die Autobahn gefahren war, standen die vier Männer auf und zogen Waffen unter ihren Jacken hervor. Eine Frau stieß sogleich einen grellen Schrei aus.
    „Keine Panik in der Titanic!“, schrie der eine, während ein anderer zum Busfahrer ging und dem befahl, einfach weiterzufahren. „Wir machen jetzt eine kleine Spritztour! Wenn euer Freund und Helfer die Polizei mitspielt, wird das schneller vorbei sein, als gedacht!“
    Sofort krallten sich die Kinder an Paul und Johanna und kuschelten sich in sie hinein.
    „Wären wir doch bei der Raststätte hängen geblieben“, murmelte Paul und bekam von Johanna ein zustimmendes Nicken.

    Schon wieder eine Geschichte von dir. Schön, das du neuen Mut gefunden hast.

    Der Anfang ist dir sehr gelungen und noch ist nichts Gefährliches passiert. Aber hast du schön geschrieben, wie Paul mit den Kindern der Familie Gerkhan umgeht.

    Ich kann dir nicht versprechen, das ich regelmäßig feede. Sei nicht traurig.

    Ich bin schon happy, wenn jemand feeded. Wenn es nicht regelmässig ist, ist das doch kein Weltuntergang :) Jeder hat ein Privatleben und das ist nun mal wichtiger :)

    „Okay, habt ihr alles?“ Auf Pauls Frage hin blickten Ayda und ihre kleine Schwester Lilli an sich herab und nickten. „Ich denke, wir haben alles. Mama hat unseren Rucksack ja gepackt und ich habe sogar nochmals kontrolliert“, antwortete Ayda und Paul lächelte. „Ja, da kann nichts mehr schiefgehen“, grinste er und hing sich seinen Rucksack um und nahm Lilli bei der Hand. „Also, zum Bahnhof haben wir nicht weit, du bleibst schön an meiner Seite, Ayda?“ Die Angesprochene hob eine Augenbraue. „Ich bitte dich, Paul. Ich bin kein kleines Kind mehr“, erwiderte sie pikiert und lief voraus, worauf Paul lächelnd die Augen verdrehte und mit Lilli an der Hand hinterherlief.
    „Wohin fahren wir denn genau, Onkel Paul?“, fragte Lilli, als sie den Bürgersteig entlangliefen in Richtung des Busbahnhofes.
    „In den Siegener Wald. Meine Tante ging oft dorthin mit mir. Und ihr wolltet doch wandern gehen und Geister jagen!“
    Lillis Gesicht erhellte sich. „Dort gibt’s Geister?“, fragte sie neugierig und Paul nickte. „Ganz viele. Und als Tochter des besten Polizisten, wirst du sie sicher alle finden!“ Lilli nickte begeistert. „Klar! Ich finde sie alle!“, gab sie mehr als selbstsicher an und Paul stupste ihr auf die Nase. „Siehst du, da brauch ich mir gar keine Angst zu haben!“
    „Sehen wir dort Tiere?“, fragte nun Ayda neugierig und Paul dachte kurz nach. „Also Rehe und kleine Häschen habe ich bestimmt schon gesehen!“, antwortete er und Ayda lächelte nun ebenfalls begeistert.
    „Was meinst du, was Mama und Papa nun an ihrem freien Tag machen?“, fragte Lilli ihre große Schwester und Paul zog es vor nicht zu antworten.
    Semir war nämlich ihm gegenüber ziemlich direkt gewesen, wofür Andrea und er den freien, insbesondere kinderfreien, Tag nutzen wollten. Er hatte Paul gebeten, auf die zwei Kleinen aufzupassen. Dana hätte einen Weg gefunden, den Tag zu nutzen und hätte sich sowieso nicht bereit erklärt, mitzukommen.
    „Ich denke, Spaß haben“, antwortete Ayda und Paul wusste, dass das Mädchen nun nicht dasselbe dachte, wie er.
    „Ach so! Aber wir werden dafür mit Onkel Paul Spaß haben!“
    Innerlich war Paul gerührt, wie sehr sich Semirs Kinder schon an ihn gewohnt haben. Natürlich kam ihm zugute, selbst eine Nichte in dem Alter der Kleinen zu haben, aber die Entscheidung, ob man gemocht wurde oder nicht, lag immer bei den Anderen.
    „Klar werden wir das Lilli! Mama und Papa werden sich noch ärgern, nicht mit uns gegangen zu sein!“
    Während Paul daran dachte, dass dies nicht der Fall sein würde, hörte er jemand nach ihm rufen und drehte sich um.
    Er sah eine junge Frau, Mitte Zwanzig, auf ihn zukommen. Er erkannte den zugepiercten, brillentragenden Nerd sofort.

    Hartmuts neue Assistentin Johanna, von allen „Joshi“ genannt, Schimke. Sie hatte vor einem Monat angefangen und hatte sich bereits gut ins Team eingegliedert. Ihre lebenslustige, sonnige Art war sofort ansteckend und ihre Professionalität war durchaus beeindruckend. Wenn sie die Prüfungen bestanden hatte, würde sie fest als Hartmuts Assistentin eingestellt werden.
    In ihrer Begleitung war ein Junge in Lillis Alter und die Beiden sahen ebenfalls so aus, als hätten sie einen langen Ausflug vor sich.
    „Hey Joshi“, begrüßte Hartmut sie und sie umarmten sich kurz, „wer ist denn der kleine Mann an deiner Seite!“
    Joshi blickte auf den blonden Jungen mit eisblauen Augen und nickte auf Paul. „Magst du dich gleich selbst vorstellen?“ Er nickte schüchtern. „I-Ich heiße Benedict…“, murmelte er und Paul kniete sich, noch immer mit Lilli an der Hand, zu ihm hinunter. „Hey Benedict. Freut mich dich kennenzulernen. Ich heiße Paul, das ist Lilli und die Große da ist Ayda.“, stellte er seine Gruppe vor und Lilli schüttelte Benedict sogar die Hand. „Ist das dein Sohn? Papa hat nichts davon erzählt“, murmelte Ayda zu Johanna und diese lächelte. „Anscheinend hat dein Papa schon vieles von mir erzählt. Nein, das ist mein Patenkind, also der Sohn meiner besten Freundin.“, erklärte Johanna und Ayda nickte verstanden.
    „Wo verschlägt es euch denn hin?“, fragte Paul und Johanna lächelte. „Siegener Wald. Ich bin ja in Siegen aufgewachsen und mein Kleiner hier wollte mal sehen, wo seine Patentante immer spielen gegangen ist.“
    „Da gehen wir auch hin!“, sagte Lilli begeistert und Paul nickte zustimmend. „Geht ihr auch auf den Reisebus? Dann können wir zusammen hin!“
    „Klar, was meinst du Benedict. Dann hast du Spielkameraden!“ Noch immer schüchtern, nickte Benedict und Paul klatschte in die Hände. „Dann steht das fest!“ Ayda ging zu Johanna. „Darf ich Benedict an die Hand nehmen?“, fragte sie artig und der Junge versteckte sich hinter seiner Patentante. „Ben…Ayda möchte dich begleiten und kennenlernen. Du brauchst keine Angst zu haben. Sie ist Semirs Tochter. Erinnerst du dich? Der coole Polizist von dem ich dir erzählt habe!“ Nun schien sich etwas bei Benedict zu regen. Er nickte, ließ Johanna los und nahm Aydas Hand. Diese kicherte begeistert und lief mit Benedict voraus.

    Oooookay...mit sowas habe ich jetzt ehrlich gesagt nicht gerechnet. Jedenfalls haben wir da einen interessanten Plot vor uns? Darf man das so nennen?

    Nun ja, positiv denken. Vielleicht werden wir ja auch positiv überrascht und das mit dem Splitter im Kopf hat wirklich eine Art Sinn.

    Warten wir erst Mal ab.

    Ich muss sagen, aufgrund des Bildes und Beschreibung freue ich mich wirklich, dass mit Paul Renners Einstand auch ein wenig auf die letzten 20 Jahre (von denen ich viel mitbekommen habe) auch zurückgeblickt wird. Wenn es wirklich so gut wird wie erhofft, ist das ein schönes "Danke" an die Fans für ihre Treue.

    Allerdings ein wenig, aber wirklich nur ein wenig, mindert mich die Vorfreude mit dem berühmten Satz "man muss auch wieder die Welt retten". Hoffentlich ist es nicht wieder so übertrieben wie zu Tom Becks Zeiten.

    Die Gaststars...nun ja, könnte schlimmer sein.

    Ich lasse mich auf jeden Fall überraschen :)

    Und hier nun auch noch mein Abschlussfeed.

    Alles an sich wieder eine spannende Story. Ich selbst bin überrascht, wie glimpflich Semir sogar davongekommen ist. Normalerweise hätte ich bei dir gerechnet, dass er noch die halbe Einrichtung des Hauses auf den Körper bekommen hätte :D

    Tja, Semir und sein BMW, man sollte nicht vergessen, dass dies sein treuster Partner ist. Noch nie hat er die Marke gewechselt. Sein bester Freund. *hach wie romantisch* :D

    So, ich krieche aus meiner Schäm-dich-Ecke und komm noch feeden :D

    Also:
    Die Spannung ist hier sehr stark, das hast du in deinen Stories zwar oft, aber hier finde ich es besonders "Baldrian-anregend". Ich kann Kims Sorge vollkommen verstehen. Schliesslich ist das ein Kampf gegen die Zeit und das kann auch ins Auge gehen. Hoffentlich schlagen die Hunde an und finden sie, ansonsten habe ich den Glauben an die Tiere verloren (meinen Hund anstarr).

    Eine Sache ist mir aufgefallen:

    Zitat von Elvira

    „Oh mein Gott! Wo ist das? Ich kommen sofort!“

    Das ist mir entgangen. Da hat sich ein "n" eingeschlichen. Aber kann passieren. War beim ersten Mal lesen natürlich ein wenig befremdlich, ist aber nichts weltgravierendes. Ja du siehst, man muss wirklich genau schauen, um etwas "negatives" bei dir anmerken zu können ;)

    Ich freu mich schon auf den nächsten Teil.

    Hey

    Also du weisst schon wie man hier einem auf heissen Kohlen sitzen lässt. Jedenfalls kann ich die Krüger komplett verstehen. An ihrer Stelle hätte ich mit die Fingernägel schon abgekaut und hätte die Fingerbeeren schon weg. Scheusslich so eine Situation wo man genau weiss, dass man nichts tun kann. Hoffen wir nur das Paul nicht allzuschwer verletzt ist und Semir auch einigermassen heil diese Sache übersteht.

    ;) Mach weiter so.

    Da kann ich mich dem guten Campino nur anschliessen :)

    Hey Elli
    Es ist einfach schön zu sehen, dass dank dir das Actiongenre in der Fanfiction-Abteilung nicht aussterben wird. Momentan wird der Fokus vielerorts auf andere Dinge als auf die Crime und Action gelegt und das macht für mich Cobra 11 aus.

    Ich hoffe, dass da weiterhin so gute Stories folgen werden! Sie erhellen mir nämlich den Tag und bringen mich überhaupt dazu, in der Fanfiktionabteilubg nachzusehen.

    Ausserdem bin ich froh, neben mir jemanden zu wissen, der Paul Renner auch schon einbaut. Man sollte immer offen für neues sein und nicht allzulange im Alten verharren bleiben.

    Rechtschreibefehler macht jeder, das ist eine unbeschriebene Tatsache, doch gute Stories zu schreiben, liegt nicht jedem. Dir schon

    Hallo Zusammen

    Ich habe die Story nun vollkommen hochgeladen. Um euch den Lesefluss zu erleichtern, habe ich die Story normal in verschiedenen Teilen hochgeladen. :) Ausserdem habe ich am Wochenende viel zu tun und es würde dadurch wieder eine lange Hochladepause entstehen, was ja schade wäre.

    In diesem Sinne wünsche ich euch viel Spass und würde mich über ein, zwei Feedbacks freuen.


    „Als er in Thun entdeckt worden war, wusste er, dass du mit einbezogen werden würdest. Sein bester Freund, würde also in eine schlimme Gefahr geraten. Er hatte ja bei Kofler und seiner eigenen Freundin gesehen, was passieren würde. Er kommt also nach Köln zurück, sieht, wie sehr wir schon in diesen Ermittlungen sind. Also gibt es nur noch eines, er muss dafür sorgen, dass wir vom Fall abgezogen werden. Wenn jemand, der im Fall mit einbezogen wurde, angeschossen würde, zeuge das doch von Fehlverhalten. Besonders in einem solch heißen Fall.“
    Semir hob die Hand und deutete Paul somit an, zu stoppen.
    „Willst du damit sagen…“
    „…er wollte uns beschützten. Er wusste, dass du schnell reagieren und mich nicht sterben lassen würdest. Das war kein Zufall. Das war Chirurgie! Eine umstrittene Methode, aber sehr effektiv. Er kennt dein Gemüt und deine Sorge um deine Partner…“
    Semir atmete tief durch.
    „Das wäre eine Möglichkeit“, murmelte er und stand auf. „Ich habe deinen Kühlschrank noch eingedeckt, nachdem du mir den Schlüssel gegeben hast. Lust auf ein Bier?“ Mit enttäuschtem Gesicht schüttelte Paul mit dem Kopf. „Aufgrund der starken Medikamente, darf ich keinen Alkohol zu mir nehmen“, grummelte er und Semir nahm mit einem Lächeln eine Flasche hervor, auf der groß eine 0,0 mit goldenen Buchstaben ragte. „Du bist nicht der erste Partner, den ich vom Krankenhaus nach Hause bringe, um mich um ihn zu kümmern“, sagte Semir und ging mit den zwei Flaschen auf Paul zu und öffnete sie.
    „Geil, du bist der…Moment, trinkst du aus Sympathie auch alkoholfrei?“ Semir zuckte mit den Achseln. „Ich muss noch fahren. Außerdem stehe ich ja momentan auch noch unter leichter, medikamentöser Behandlung!“, erklärte er und ging auf die Sporttasche zu. „Ich soll dir liebe Grüße von Beatrice ausrichten. Sie wurde ja wieder in die Schweiz beordert, einem Tag nach der Sache. Natürlich ist alles rausgekommen und sie muss nun zur Strafe das Archiv aufräumen. Wir haben Telefonnummern ausgetauscht und sie lädt uns gerne mal zu einer Stadttour durch die Schweiz ein.“ Nach diesem Satz zog Semir eine Schachtel mit Schokolade hervor.

    „Oh, was zu knabbern auch noch!“, sagte Paul freudig und nahm sich sofort eine Praline, als Semir die Box geöffnet hatte. „Auf deine Genesung“, prostete Semir und Paul stimmte mit ein. „Auf das du endlich wieder ruhiger schlafen kannst!“ Semir wippte mit dem Kopf hin und her. „Das wird noch eine Weile dauern, aber danke“, lächelte er und nahm einen Schluck seines alkoholfreien Bieres.
    „Warst du noch mit Bens Familie in Kontakt?“ Semir schüttelte mit dem Kopf. „Sie wollten nicht mit mir reden. Nachdem wir den Polizeischutz abgezogen hatten und alles ans Licht kam…konnte ich sie nicht mehr erreichen!“
    Paul nickte verstanden. „Das tut mir Leid…“ Semir zuckte mit den Achseln. „Wenn ich eins gelernt habe Paul, dann, dass bei jeder geschlossenen Tür, sich eine neue wieder auftut!“, sagte er und lächelte seinen Partner warm an, „aber mit dem Lebensretten sind wir nun quitt! Nochmals opferst du dich nicht für mich!“
    „Ouh, ich bin ganz schlecht im Versprechen halten Semir, das kann ich dir nicht garantieren“, scherzte Paul.
    Semir zuckte kurz, als sein Handy vibrierte. „Vermisst dich Andrea schon?“, fragte Paul und Semir schüttelte mit dem Kopf. „Unterdrückte Nummer“, murmelte er und sah, dass eine Nachricht hinterlassen wurde.

    Lebewohl mein türkischer Hengst, pass auf dich auf!

    ENDE


    Eine Woche später

    „So, das hätten wir“, murmelte Semir und legte die Sporttasche in den Flur, während er zusah, wie Paul sich in das Wohnzimmer der kleinen Wohnung begab, die er sein Heim nannte. „Irgendwie fühl ich mich mies deswegen Semir. Deine Wunde an der Schulter ist doch noch nicht ausgeheilt!“ Semir winkte ab und klopfte auf das erwähnte Körperteil. „Ich bitte dich, da braucht es mehr um mich aufzuhalten“, scherzte er und betrat ebenfalls das Wohnzimmer.
    „Ich muss sagen, du hast dich hier wirklich häuslich eingerichtet“, lobte er Pauls Einrichtung und dieser lächelte. „Na ja, hab ja vor länger zu bleiben“, grinste er und setzte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf die Couch.
    „Ich bin immer noch der Meinung, dass du hättest bleiben sollen. Du bist noch nicht fit“, murmelte Semir, setzte sich neben Paul und lehnte sich nach hinten. „Semir, ich hatte es einfach satt, Schläuche und Kabel zu sehen. Und der Arzt hat gesagt, wenn ich brav still bleiben würde, darf ich nach Hause.“
    „Oh keine Sorge, dafür Sorge ich. Die Krüger hat mir Urlaub aufgebrummt, da kann ich mir tägliche Kontrollen leisten!“
    Pauls Lächeln verschwand und sein Gesicht wurde ernst.
    „Was habt ihr noch herausgefunden?“, fragte er und Semir lehnte sich wieder nach vorne. Er stützte seine Ellbogen auf den Knien ab und faltete die Hände.

    „Conrad war mit terroristischen Netzwerken in Kontakt, um Waffen zu verkaufen. Hartmut hat in seiner Datenbank unendlich viele Mailverkehre gefunden. Die zu entschlüsseln, dauert Jahre. Außerdem wird man dem Fall nun keine Beachtung mehr schenken, da der Hauptverdächtige ja tot ist. Dario Conrad starb mit einem gezielten Schuss ins Herz, abgefeuert von einem Gewehr. Und Voos, der ihn anschwärzen konnte, sowie Nina und Kofler sind tot.“, erklärte er und atmete tief durch.
    „Hat man herausgefunden, wer Conrad erschossen hat?“ Semir schüttelte mit dem Kopf. „Kein Projektil, keine Spuren.“
    „Aber du weißt wer es war, oder?“
    Semir nickte.
    „Die Chefin hatte eine Wanze an ihrem Ärmel entdeckt gehabt. Er hat alles mitgehört gehabt, Paul. Deshalb war er in die PAST gekommen, deshalb hatte er nichts gesagt und den desolaten Mann gespielt. Er wollte nur die Wanze anbringen!“
    Paul legte einen Arm um Semir.
    „Hat man ihn gefunden?“
    „Wir nehmen an, dass er nach Amerika zurückgeflohen ist. Die Unschuld an den Morden wäre ihm nun nachzuweisen…aber…er hat noch immer auf dich geschossen Paul. Und ich werde nie erfahren, warum…und ich habe ehrlich gesagt auch keine Lust, nach Amerika zu fliegen und dieses riesige Land nach ihm zu durchforstenl.“
    Paul löste seinen Arm wieder und atmete tief durch.
    „Ich habe mir schon die ganze Zeit im Krankenhaus darüber Gedanken gemacht. Er hatte überlegt, auf wen er schießen sollte…aber er hatte mich ja mit Beatrice verwechselt. Er dachte, dass ich von der Schweizer Polizei wäre. Was, wenn er wollte, dass damit der Fall abgebrochen, oder abgegeben würde?“
    Semir sah Paul fragend an.
    „Wie meinst du das?“


    Kim Krüger sah auf, als ihr Telefon klingelte und nahm ab. „Gerkhan? Sagen Sie mir bitte, dass Sie etwas haben!“
    Die Chefin der Autobahnpolizei hörte aufmerksam zu, als sie von Semir die Geschichte erzählt bekam. „Sind Sie schwerverletzt?“, fragte sie und versuchte, die Fassung zu wahren.
    „Es geht mir gut Chefin. Nur ein Zwicken in der Schulter. Beatrice wird mich ins Krankenhaus fahren, nachdem sie ihre Kontaktlinsen eingesetzt hat. Wobei ich mich frage, wie sie das mit einem zugeschwollenen Auge schaffen will…“
    Kim musste, unfreiwillig, ein wenig Lächeln.
    „Also steckte Conrad und seine Äffchen hinter der Sache. Ich nehme an, wenn wir die Büros durchsuchen werden, wird einiges auf uns zukommen, Gerkhan. Und damit meine ich nicht, auf den Straßen herum“
    „Das nehme ich auch an, Chefin“, stimmte Semir zu.
    „Gerkhan…glauben Sie das…“
    Es entstand eine lange Pause. Beide Parteien wussten, dass sie dasselbe dachten. Schließlich arbeiteten sie nun auch schon lange zusammen. „Ich weiß es nicht Chefin…Aber wenn es so ist, wie wusste er bitte, wo wir waren? Er war in der Einrichtung…er hatte zu niemandem Kontakt!“ Kim zuckte mit den Achseln und richtete den Ärmel ihres Blazers, der durch ihren leichten Wutanfall verrutscht war. „Ich wünschte, ich könnte Ihnen diese Frage beantworten…lassen Sie sich von Brun ins Krankenhaus bringen Gerkhan. Ich treffe Sie dann im St. Elisabeth.“
    „Ist gut. Chefin, haben Sie schon etwas wegen Ben herausgefunden, bevor wir unsere Hirne darüber zermürben?“
    „Leider nicht…die Kollegen sind dran und Dorn steht im laufenden Kontakt mit ihnen, aber bisher nichts.“
    „Verstehe…vielen Dank.“
    Mit diesen Worten hatte Semir aufgehängt und Kim legte ihren Hörer wieder zurück. Sie atmete tief durch und blickte aus dem Fenster zum Parkplatz, wo einige Kollegen gerade von ihrer Streife, zurückgekommen waren.

    Nachdenklich, zupfte sie noch immer am Ärmel ihres Blazers und bemerkte dann eine Unförmigkeit. Sie hob den Arm an und sah, dass einer der Knöpfe höher schien, als die anderen und nicht so stark im Sonnenlicht glänzte.
    Sie drehte ein wenig am Knopf und der erhöhte Teil löste sich. Erstaunt blickte sie auf den kleinen Gegenstand, der nun auf ihrer Handfläche lag.
    „Ich fasse es nicht“, flüsterte sie, als sie den Gegenstand als Wanze erkannt hatte.
    „Alles war eine Fassade…“ Auf einmal wurde ihr alles klar. Nun hatte es einen Sinn gehabt. „Er wusste es von Anfang an…“


    „Beatrice, lass‘ die Scheisse!“, zischte Semir und sah in den Augen der jungen Schweizerin, dass diese es ernst meinte.
    „Sagen Sie einer Frau niemals, was sie tun solle, Gerkhan. Sie verschlimmern es damit nur“, lächelte Conrad und nickte dem Mann hinter Beatrice zu. „Wie gesagt, nobles Opfer, Brun.“
    Semir beobachtete, wie der Mann hinter Beatrice den Finger um den Abzug spannte. „NEIN!“, schrie er und wollte sich aufrichten, doch sein Hüne, packte ihn an der Schulter mit der Stichwunde und drückte zu.
    Semir schrie vor Schmerz auf und sackte in den Stuhl zurück. Im Augenwinkel konnte er erkennen, wie Beatrice die Augen schloss und eine Träne über ihren Nasenrücken lief. „Ist schon okay, Semir…ist okay“, schluchzte sie und zuckte zusammen, als es laut knallte.
    Jedoch spürte sie keinen Schmerz, keine Erlösung oder die unendliche Schwärze der Bewusstlosigkeit oder des Todes. Im Gegenteil, sie hörte ein leises Röcheln und als sie die Augen öffnete, erblickte sie Conrad, der die Augen weit aufgerissen hatte und auf seine Brust starrte.
    Das cremefarbene Hemd begann sich feuerrot zu färben und das in einer höllischen Geschwindigkeit. Ohne ein Wort zu sagen, kippte Conrad nach vorne auf seinen Schreibtisch und blieb regungslos liegen.
    Semir nutzte die Gelegenheit, sprang auf, packte die Arme seines Angreifers und konnte, unter Schmerzen, mit einem gezielten Griff, die Waffe an sich reißen und schoss auf den Mann, der Beatrice bedrohte. Danach wendete er die Waffe wieder zu seinem Angreifer und zeigte mit der Mündung, direkt ins Gesicht.
    „Keine Bewegung“, keifte er.
    Beatrice nahm sich die Waffe ihres Angreifers, der in der Schulter getroffen, bewusstlos auf dem Boden lag und richtete sie auf ihn. Sie keuchte und blickte geschockt zu Semir. Dieser sah auf das Fenster, dass sich hinter Conrads Schreibtisch befand und erblickte ein kleines Loch im Glas, das kleine Risse hinterlassen hatte.
    Mit einem Keuchen, sah er auf, als sich drei uniformierte Polizisten dem Büro näherten.
    „Die muss die Empfangsdame gerufen haben“, murmelte Beatrice und Semir nickte.

    „Was ist hier los?“, fragte einer der Beamten und Semir holte, mit schmerzverzerrtem Gesicht, seinen Ausweis aus der Tasche. „Hauptkommissar Gerkhan, Autobahnpolizei, nehmen verhaften Sie bitte diese Männer, Sie haben uns als Geiseln gehalten. Rufen Sie außerdem nach Verstärkung und fordern das KTU sowie einen Gerichtsmediziner an!“ Semir steckte seinen Ausweis zurück in die Tasche und fasste sich an die verletzte Schulter. Der Polizist nickte und forderte seine beiden Kollegen auf, die Männer festzunehmen.
    In dieser Zeit begab sich Semir zum Fenster und sah eine Silhouette, die vom Dach gegenüber verschwand.
    „Wir sollten dich in ein Krankenhaus bringen!“, hörte Semir hinter sich und spürte, wie Beatrice eine Hand auf seine gesunde Schulter legte.
    „Naher. Zuerst sollten wir die Chefin anrufen und Bericht erstatten.


    Semir und Beatrice sahen sich an. „Wir haben nicht erwähnt, wie die Beiden umgebracht wurden!“, sagte Beatrice langsam und Conrad faltete die Hände.
    „Ich weiß…“, antwortete er und Semir und Beatrice erschraken, als sie Beide gleichzeitig, eiskaltes Metall in ihren Nacken spürten.
    „Nehmen Sie mir es nicht übel. Sie scheinen nette Leute zu sein, aber ich kann mir einen Imageschaden einfach nicht erlauben. Meine Leute folgen meinen Handbewegungen. Sie stehen hinter Ihnen und haben Ihre Waffen gegen Ihren Hals gerichtet. Und ich möchte nicht unbedingt, dass mein Büro mit rot gestrichen wird. Rot macht aggressiv. Ich bitte sie also deswegen, Ihre Waffen aus den Holstern zu nehmen und auf den Boden zu legen.“
    Semir blickte zu Beatrice und nickte. Die Beiden nahmen ihre Waffen und legten sie auf den Boden.
    „Bitte, nehmen Sie Platz!“ Dario wies auf die Stühle vor seinem Schreibtisch und Beatrice, sowie Semir, wurden brutal drauf gesetzt. Erst jetzt sahen die Beiden die mysteriösen Hünen, die sich als Bodyguards ausgaben.
    „Sie wissen, dass wir Sie leider nicht mehr gehen lassen können. Ich muss die Dokumente haben, geben Sie mir bitte die Nummer Ihrer Chefin durch. Ich bin mir sicher, dass sich, eine Zusammenarbeit engagieren lassen würde.“
    „Nur über meine Leiche!“, knurrte Semir und spürte einen heftigen Schmerz an der Schläfe. Die Haut platzte auf und Blut floss über die Wange.
    „Wie gesagt, meine Leute, folgen mir blind. Wissen Sie, es gibt Dinge, die dieses Gebäude einfach nicht verlassen dürfen. Voos scheint dies nicht verstanden zu haben. Er hat mir nachspioniert, um dieser Becker zu helfen!“, fuhr Conrad fort, „Ich habe Geschäftsbeziehungen, die das legale Geschäft ein wenig, strapazieren. Als Rüstungsfirma hat man heute gute Möglichkeiten, besonders im Nahost. Die Beiden sind dahinter gekommen und plötzlich war aus einem gewöhnlichen Suchen nach dem verschollenen Halbbruder, eine Erpressungsmöglichkeit geworden.“
    „Tja, Geld macht vieles aus einem.“, murmelte Beatrice und auch sie wurde ins Gesicht geschlagen. Sie hingegen, spürte, wie ihre Brille zerbrach und ihr linkes Auge höllisch zu brennen begann.
    „Die Nummer Ihrer Chefin, bitte!“, zischte Conrad nun durchdringender. „Vergessen Sie’s!“, knurrte Semir und sah, wie Conrad die Hand hob.
    Semir erblickte eine silberne Klinge, die sich in seine Schulter bohrte. Er schrie vor Schmerz auf und hörte Beatrice schreien.
    „Hört auf ihr Schweine! Hört auf!“
    „Dann, sagen Sie mir die Nummer?“, fragte Conrad nun an Beatrice gerichtet und diese blickte hilfesuchend zu Semir.
    Dieser schüttelte, mit schmerzverzerrtem Gesicht, mit dem Kopf.
    „Bitte, erschießen Sie mich und lassen Sie ihn gehen! Er hat Familie“, flüsterte Beatrice und hörte das Entsichern einer Waffe hinter sich.
    „Sehr nobel von Ihnen, Brun. Ich denke, Ihr Opfer, wird Gerkhan dazu bringen, mich meinem Ziel ein Stück näher zu bringen!“


    Beatrice lehnte sich von ihrem schwarzen Mini Cooper auf, als sie Semirs silbernen BMW erblickte. Mit einem Drift, hatte dieser neben ihr geparkt und der Fahrer stieg aus.
    „Wow, wenn Blicke töten könnten, wäre ich jetzt tausende Tode gestorben“, murmelte Beatrice und Semir ging nicht darauf ein.
    „Semir ich meins ernst. Deine Miene macht mir gerade Angst!“
    „Ben ist geflohen“, antwortete Semir knapp und Beatrice Augen rissen weit auf. „Oh mein Gott“, flüsterte sie, „und?“
    „Momentan keine Spur von ihm. Wir müssen aus Conrad alle wichtigen Informationen holen und dann kehren wir ganz Köln und Umgebung um.“ Beatrice nickte verstanden und lief Semir hinterher, als dieser das Bürogebäude betrat, wo noch immer, vieles durch die KTU abgesperrt war.
    „Sie schon wieder?“, fragte die Empfangsdame, „reicht es nicht, dass Sie so ein Chaos veranstaltet haben?“
    Semir ging gar nicht darauf ein, sondern lief im eiligen Schritt die Treppen hinauf. Beatrice, folgte ihm wortlos.
    „Hey! Sie dürfen da nicht hoch! Nicht ohne Anmeldung!“, schrie die Empfangsdame und Semir drehte sich um.
    „Conrads Büro! Wo?“ Die Dame sah ihn sichtlich verwirrt an. „CONRADS BÜRO?“ Die Frau zuckte zusammen und wies mit zitternden Fingern auf ein großes Büro am Ende des oberen Flures. „Geht doch!“, knurrte Semir, ging mit Beatrice zu der Türe und öffnete diese, ohne anzuklopfen.

    Ein Mann anfangs vierzig, sah sie an und hatte bloß eine Augenbraue gehoben. „Die Empfangsdamen von heute, sind auch nicht mehr das, was sie mal waren!“, murmelte er und schüttelte seufzend mit dem Kopf.
    „Dario Conrad?“, fragte Semir schroff und der Angesprochene nickte. „Höchstpersönlich und mit wem habe ich das erfreuliche Vergnügen?“ Semir hielt seinen Ausweis hoch und Beatrice tat es ihm gleich. „Gerkhan und Brun. Polizei. Wir müssten Ihnen ein paar Fragen, bezüglich Ihres letzten Familienstreits stellen!“
    Conrad stand auf und zuckte mit den Achseln. „Ich bin weder verheiratet noch hab‘ ich Kinder. Und ich war ein Waisenkind Gerkhan. Ich verstehe also nicht, was Sie meinen!“
    „Markus Kofler wurde vor einigen Tagen ermordet. In seinen Unterlagen war ein Dokument, die eine Klage gegen Sie wegen Verleumdung und Erpressung beinhaltete“, erklärte Beatrice sachlich, aber Semir hörte, wie auch sie die Wut unterdrückte.
    „Ach, diese Geschichte“, stöhnte Conrad genervt und bat Semir, die Türe hinter sich zuzumachen. „Hören Sie, Kofler und Becker wollten wahrscheinlich ein wenig Geld haben und kamen mit dieser irrsinnigen Geschichte. Anders kann ich es mir nicht erklären, wie die Beiden auf diese idiotische Idee gekommen sind.“
    „Und das die Beiden tot sind, würde Ihnen nicht ins Konzept passen?“, sprach Semir die Tatsache direkt an und Conrad richtete seinen Jackett Kragen.
    „Oh, nun ja, ich mochte Sie nicht, aber den Tod, gönnt man niemanden. Wie sind die Beiden denn verstorben?“
    „Sie wurden umgebracht“, antwortete Beatrice.
    „Tragisch. Erschossen zu werden, ist wahrscheinlich sehr brutal! Und dann noch ins Herz, dem Organ, dass uns Leben bereitet.“


    „Wir sollten Semir und Trix warnen“, schlug Jenny vor und Kim nahm sofort wieder den Hörer in die Hand. Mit dem Ringfinger hatte sie schnell eine Kurzwahl gewählt und wartete ab.
    „Gerkhan!“
    „Chefin? Was gibt’s denn noch?“, fragte Semir verwundert und Kim konnte, aufgrund der Hintergrundgeräusche, sofort erkennen, dass Semir bereits im Wagen saß.
    „Jäger ist weg! Die Einrichtung hat mich vorhin gerade erreicht. Er ist geflohen!“
    „WAS?!“
    „Gerkhan, wenn Sie mit Brun das Gebäude von Müller & Conrad betreten, seien Sie bitte vorsichtig, wir wissen nicht, wohin Jäger geflohen ist!“
    „Verstanden Chefin!“, murmelte Semir und hatte aufgehängt. „Für jemand, der angeblich so niedergeschlagen ist, kein schlechter Schachzug“, knurrte Jenny und Kim atmete tief durch. „Informieren Sie alle hier im Büro. Wir können kein Risiko mehr eingehen. Außerdem, geben Sie eine Fahndung nach Jäger raus. Er ist eine Gefahr für alle!“ Jenny nickte mit traurigem Gesicht und nahm nun das Telefon zur Hand.
    Kim, unterdessen, lief in ihr Büro und schlug die Türe hinter sich zu. Die Wut, die sie gerade übermannte, war für keiner Manns Augen bestimmt. Ihre Autorität würde sicherlich leid und das wollte sie nicht aufs Spiel setzten.
    Doch das Ganze ging auch an ihr nicht spurlos vorbei. Mit zitternden Händen packte sie einen Stapel, leerer Papiere und schmiss sie genervt vom Tisch.
    „VERDAMMTE SCHEISSE!“