Beiträge von jenni

    So jetzt sehen wir was von unsere Helden :D
    Zum Glück ist mein Wochenende nicht goodbye sonst könnte ich ja nicht ein Feedback geben.

    Okay, Ben und Semir beim Angeln...selbst da würde doch noch etwas explodieren und seien es halt nur die Fische. Aber schön dass du die Vergangenheit mit Tom ein wenig aufgefasst hast.
    Bin gespannt, wie sich dieser Fall entwickeln wird.

    Zwei Wochen später

    „Hört auf!“, schrie er aus voller Kehle und unter Tränen musste er dabei zuschauen, wie die junge Frau afrikanischer Herkunft gequält und gefoltert wurde. Alles unter seinen feuerroten Augen, da viele Adern durch Schläge geplatzt waren.
    Doch sie hörten nicht auf ihn, im Gegenteil, hämisch schlugen sie noch weiter auf sie ein, bis ihr Körper nur noch mit den Schlägen rüttelten und ihre Augen leer und neblig auf ihn blickten.
    „Siehst du, wie er den dreckigen hilft?“ Ein schwacher, klug aussehender Jüngling ging auf den Glattrasierten kahlen Mann zu und wies auf den Mann. „Er ist ein Bullenschwein, ich habe es dir immer gesagt, glaubst du mir jetzt, Max?“ Max rieb sich über die Bartstoppeln, die sich auf seinem Kinn gebildet haben und nickte. „Gute Arbeit Tim, geh nun bitte aus dem Raum und sag den Anderen, sie sollen den Raum verlassen!“ Tim salutierte mit dem Hitler-Gruss und zog mit den beiden Schlägern, die tote Frau aus dem Kellerraum.
    „Wie ist dein wirklicher Name?“, begann Max und lief auf den Bullen zu, der mit blutigen Tränen aufsah.
    Er war an zwei Seilen an der Decke gefesselt und die Handgelenke waren schon deutlich von dem Hanf der Seile blutig aufgeschürft.
    „Geht dich n’ Scheissdreck an“, antwortete der Bulle und Max holte sofort aus und traf den Polizisten an einem der herausstehenden Wangenknochen. „Ich bin kein Freund langer Fragen, also nochmal...deinen Namen!“
    Wieder sagte der Mann nichts und Max packte ihn am Hals und hielt den Kiefer so, dass er ihm direkt in die Augen schauen musste. „Ich war, aufgrund von solchen Idioten wie dir, zehn Jahre im Knast. Und da habe ich mir so einiges beigebracht. Manchmal muss man seine eigenen Ekel und Ängste überwinden, um den Erfolg zu steigern!“
    Der Mann atmete schnell und unregelmässig, ein deutliches Zeichen der Angst. „So jemand reines wie du, blauäugig und weiss, so jemand kämpft für die Dreckigen, du bist so abscheulich!“ Max nahm sein Messer hervor und schnitt damit den Pullover des Mannes auf. „Meine Mutter war streng“, Max zog den Gürtel aus dem Hosenbund und liess ihn einmal schnallen, „immer wenn ich was getan habe, was sie nicht mochte dann...“ Max holte aus und der ganze Gürtel hinterliess eine blutige Strieme am Rücken des Mannes, der einen grellen Schrei ausstiess.
    „Immer und immer wieder, bis ich ihr die Wahrheit gesagt habe!“
    Und so tat er es.Ein, zwei, drei, vier, fünf Schläge mit dem Gurt. Die klare helle Haut des Polizisten war unter einem Meer aus blutigen Striemen verschwunden.

    Alex versuchte, jeden Schlag zu ertragen, doch jeder Schlag schmerzte und die Tränen schossen ihm in die Augen. Der kalte Schweiss lief über seinen Körper und er zitterte unter der erheblichen Anstrengung.
    „Also, für wen arbeitest du und wie ist dein Name?“ Alex umklammerte mit seinen Fingern die Seile und kniff die Augen zusammen. Niemals würde der Kerl etwas von ihm hören, was nach Niederlage klang. Besonders nicht, weil er Semir versprochen hatte, dass er dies schaffen würde.
    Doch dieses kluge Kind von Tim war ihm einmal gefolgt. Einmal! Einmal war er ein wenig unachtsam. Als er Jenny seinen Ermittlungsstand für Semir weitergeben wollte.
    Dabei waren die Informationen kaum was wert. Anderthalb Wochen hatte sich Alex buchstäblich an die Fersen aller geheftet, doch von der Mondnacht, hatte er noch nichts erfahren.
    „Hör mir zu wenn ich mit dir spreche!“ Dieses Mal schwang sich der Gurt über Alex Schultern und unfreiwillig stiess er einen Schrei aus.
    „Meinetwegen!“, knurrte Max und warf den Gurt zu Boden und zog sein Springmesser hervor. „Mach dich auf eine schöne Überraschung gefasst!“ Noch bevor Alex sich wehren konnte schlug Max mit der Faust auf die Schläfe und Alex verlor sofort das Bewusstsein.

    Semir und Alex kamen hinaus und Susanne zeigte auf ihrem Computerbildschirm ein Forum. „Ich hasse es zwar so etwas zu suchen, doch ich dachte, es könnte euch helfen...“
    „Lass mich raten, ein rechtsextremes Forum?“ Susanne nickte auf Alex Schlussfolgerung und zeigte einen bestimmten Eintrag.
    „Dieser „Nacht des Sternes“ hat einen Beitrag gepostet, der mich ziemlich nachdenklich gestimmt hat. Und es war vor gerade mal Zehn Minuten!“ Alex beugte sich zu Susanne und begann den Beitrag laut vorzulesen.
    „Meine lieben Freunde, es sieht aus, als hätten wir bald einen grossen Teil unseres Werkes geschafft. Habt ihr das mit der Tankstelle gehört? Die Kreuzritter haben wieder zugeschlagen! Bald werden wir eine zweite Mondnacht durchführen! Freut euch darauf!“
    Semirs Augen weiteten sich. „Mondnacht? Die haben doch nicht alle Tassen im Schrank!“, zischte er und Alex lehnte sich zurück. „Jedenfalls klingt das sehr ernst...“ Semir sah, wie Alex intensiv nachdachte. „Susanne, kannst du einen gefälschten Account erstellen?“ Susanne nickte leicht verwirrt.
    „Klar...wieso?“
    „Gut, erstelle einen Account mit dem Namen „Unterstützer der Nacht“ und logge dich ein."
    Susanne tat wie ihr befohlen und Semir ahnte, worauf dies hinauslief.„Alex...“„Wenn du es machst Semir, hast du dein Todesurteil bereits unterschrieben, da muss ich ran!“
    „Alex...aber...“
    „...Es geht um deinen besten Freund...und um viele andere Menschen...wir müssen was tun!“ Susanne schien nun auch zu begreifen, was Alex vorhatte.
    „Alex...da müssen wir...“
    „Die Chefin hat schon anderes zu tun, überlassen wir ihr den Papierkrieg.“Mit einem mulmigen Gefühl machte Susanne weiter und erstellte den Account. „Gut, nun schreibst du eine PN an diesen „Unterstützer der Nacht“ einfach, wie ich sie dir diktiere.“ Susanne nickte. „Gut, leg los“, sagte sie nun bestimmter.
    „Mein Lieber Freund“, begann Alex, „es ist schon zu sehen, dass man die Rasse rein halten will und sich dieser Sache annimmt. Ich lebe schon lange im Schatten und bin nun bereit, ins Licht zu treten. Lasse mich dir helfen, ich bin dabei. Bitte schreib mir, ob wir uns treffen können? Heil die wahre Rasse.“
    Susanne schrieb diese Nachricht hinunter und schickte diese mit einem tiefen Seufzer ab. „Man fühlt sich schon alleine dreckig, so was zu schreiben“, schauderte sie sich und Alex hob eine Augenbraue. „Möchtest du meine Zunge waschen? Die fühlt sich wie ein Stück Scheisse an“, sagte er und Susanne lächelte ein wenig.
    „Alex...“
    „...Semir...wir haben nichts, die Typen sind sachlich vorgegangen und haben nur ihr Markenzeichen zurückgelassen. Und so kann ich dir helfen!“

    Joshi blickte hinaus und sah Isabel Frings am Fenster stehen. Langsam stand Joshi auf und ging zu ihr hinaus.„Herr Freund hat mich angerufen und bat mich, nach Ihnen zu sehen!“ Joshi atmete tief durch. „Finden Sie es wirklich eine gute Idee, hier zu sein?“ Joshi zuckte mit den Achseln. „Ich fühle mich schon recht unnütz im Moment Frau Doktor dann kann ich wenigstens etwas tun...“„Ich habe durch Herr Gerkan erfahren wo sie sind. Sie sind eine Frau mit grossem Herz Frau Schimke...doch auch Sie werden mit Dämonen kämpfen zu haben.“ Joshi grinste, was Isabel mehr als verwirrte „Das wären nicht die Einzigen...“, murmelte Joshi und als Isabel nachfragen wollte, lächelte Joshi bloss. „Ich danke Ihnen dass Sie da sind Doktor Frings...Sie tun nur das Richtige...aber...ich würde gerne kommen, wann ich mich bereit dazu fühle...“ Isabel nahm aus ihrer Handtasche eine Visitenkarte hervor. „Schön das zu hören, Frau Schimke...wenn man in Ihre Augen sieht, merkt man, dass Sie es ernst meinen...“ Joshi nahm die Karte entgegen und steckte sie in ihre Hosentasche. „Außerdem wenn man sich so über Sie informiert weiss man, Sie sind eine Frau die Ihr Wort hält.“ Mit diesen Worten ging Isabel Frings und Joshi blieb zurück.
    Echos von Schüssen und Schreien erreichten Joshis Ohr und sie kniete hinunter und hielt sich die Ohren zu. Tränen liefen ihr über die Wangen und sie schüttelte mit dem Kopf. „Hört auf...“, flehte sie, „Hört auf...“

    So, Vor-Osterstress und Geburtstagsmarathon vorbei, jetzt komm ich :D

    Ich finde die Idee sehr gut und spannend, allerdings muss ich wohl eine Packung Taschentücher bei mir haben denn wenn es um Kinder geht werde ich immer so emotional...muss vom Patentanten-Sein kommen :D

    Ich sehe die Ungewissheit und das Noch-nicht-erscheinen unserer Helden als Positiv an. Ich mag es, wenn man ein bisschen in der Ungewissheit gelassen wird, sonst wird es ja schnell langweilig und das wollen wir ja nicht, oder?

    Gespannt wie's weiter geht, warte ich nun Ostern ab um die neuen Teile zu lesen :D

    Joshi betrat das Zimmer. Sie schluckte schwer und ging langsam auf das Bett zu. Der Arm in der Schlinge, war unter der Schutzkleidung versteckt. Kein Wunder hatte Semir geweint, dieser Anblick war wirklich nicht gerade der Aufsteller der Nation. Joshi atmete tief durch und strich sich eine störende Strähne von der Stirn.„Man das nervt…“, murmelte sie und zog die Armschlinge aus. Unter Schmerzen zog sie ihren Arm durch den Ärmel.
    „Dank Ihnen habe ich nur das…“, seufzte sie und schüttelte mit dem Kopf. „Ich weiss nicht, wie ich mich bedanken soll…“
    Nun konnte sie Jenny ein wenig nachfühlen. Schuldgefühle sind etwas Schreckliches. Man kann sie einfach nicht abstellen, so sehr man es auch möchte.
    „Trotzdem entschuldigt das ihre Art manchmal nicht“, murmelte sie und lehnte sich zurück. Sie rieb sich über die Stirn und kämpfte gegen die Müdigkeit an.
    „Wäre schon von Vorteil, wenn Sie wach wären Herr Jäger…“, murmelte sie und kniff kurz die Augen zusammen.

    Semir und Alex schreckten auf, als Kim in einer Teufelswut das Büro betrat und dessen Türe mit einer Wucht zuschlug.
    „Solche arroganten Sesselfurzer!“, zischte sie und Semir sah Alex mit grossen Augen an. „Ich nehme an, wir dürfen keine Auskunft erhalten?“, fragte Alex zögerlich nach und Kim bestätigte dies mit einem Schnauben.„War ja klar“, murmelte Semir und zuckte mit den Achseln. „Hätte mich auch überrascht, wenn das BKA einen Anflug von Menschlichkeit gehabt hätte.“ Alex konnte sich ein kurzes Grinsen nicht verkneifen und Kim nahm dies mit einem weiteren Schnauben an.
    „Den Fall wollten die mir auch noch gleich abnehmen…"
    „Sie haben aber nicht…“
    „…wo denken Sie hin Gerkan“, berichtigte Kim Semir und Alex schnalzte mit der Zunge. „Was, wenn das BKA bei Sander petzt? Dann haben wir wirklich die Kacke am dampfen!“
    „Hm…“ Kim rieb sich über das Kinn und legte sich die Haare hinter die Schulter. „Ich werde mir schon was einfallen lassen, keine Sorge!“, sagte sie und ging wieder aus dem Büro.
    „Geht ihr anscheinend auch näher, als sie es wahrhaben will“, schlussfolgerte Alex und Semir nickte. „Die Natter hat auch ein Herz…was sie immer mehr zeigt…“, kommentierte er seine Geste und Alex sagte nichts.
    „Alex…nur weil Ben eines der Opfer ist heisst das nicht, dass ich dich vergesse!“ Alex sah Semir verwundert an. „Nun ja, nicht dass du denkst, dass du nur ein Lückenfüller bist!“ Alex lächelte warm. „Das habe ich bei dir mit keiner Sekunde gedacht. Denn wäre ich ein einfacher Lückenfüller, hättest du mich bestimmt in den Wind geschossen!“
    Semir lächelte und er und Alex sahen auf, als die Türe aufging. Susanne stand davor. „Leute, ich denke ich habe etwas für euch!“

    So ich entschuldige mich für die Verspätung. ^^
    Mein Laptop blieb im Büro liegen, da ich ihn bei der Arbeit brauchte.
    Nun gehts weiter.
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    Die Beiden bemerkten, wie ungeduldig sie bereits in der PAST erwartet wurden. Denn Susanne, Kim und Jenny standen alle an Susannes Schreibtisch, als die Beiden ankamen.„Und?“, fragte Susanne ungeduldig nach. Semir nannte die Situation und eine betroffene Stille belegte den Raum.„Scheisse…“, knirschte Jenny und Semir nickte. „Kannst du laut sagen“, fügte er seiner Geste hinzu und Alex sah zu Kim. „Chefin, wir müssen dringend miteinander reden…Sie Semir und ich!“ Semir und Kim gleichzeitig sahen Alex verwirrt an, nickten jedoch und begleiteten ihn ins Büro.

    Alex schloss die Türe hinter sich und liess die Vorhänge hinunter.
    „Alex?“ Semir wirkte mehr als besorgt.„Hartmut hat uns ein Bild vom Tatort geschickt. Mit Blut von einem Opfer, wurden ein Hakenkreuz sowie ein Ritterhelm aufgezeichnet!“ Semir und Kims Augen rissen augenblicklich auf.
    „Doch nicht etwa…?“
    „Doch…ganz klar die Handschrift der „Kreuzritter“.“, murmelte Alex und Semir setzte sich an seinen Schreibtisch.
    „Geil…passt ja wie die Faust aufs Auge…“
    „Der Besitzer und viele Kassierer sind Immigranten oder in zweiter Generation. Passen würde es…“, murmelte Kim gefasster und hatte die Arme verschränkt.„In Zeiten von Pegida und den vielen Prozessen im NSU-Fall, wird der Fremdenhass nur mehr geschürt. Das ruft die natürlich auch wieder auf den Plan…“Kim nickte auf Alex Schlussfolgerung. „Ich werde das BKA benachrichtigen. Den Fall lasse ich mir nicht nehmen, aber ich will wissen, ob die einen V-Mann dort drin haben!“
    Alex lachte falsch auf.
    „Ja klar, die sind ja so kooperationsbereit.“
    „Sprechen Sie nun vom BKA oder den V-Männern?
    “„Von Beiden!“Kim mühte sich zu einem Grinsen ab und seufzte.„Wer ist nun bei Jäger, seine Familie?“ Semir schüttelte mit dem Kopf. „Johanna…ich konnte eine Ausnahmeregelung mit der Ärztin aushandeln, da Bens Familie unauffindbar ist.“ Kim nickte. „Gut…warten wir die Ergebnisse und Auswertungen der Aussagen und Beweise ab. Bis dahin, warten wir!“ Mit diesen Worten verliess sie das Büro. Alex bemerkte Semirs bleiches Gesicht. „Ich dachte, ich sage es bis jetzt nur euch…“
    „War auch richtig“, murmelte Semir und massierte sich die Schläfen. „Reicht ja nicht, dass alle wegen der Islamisierung des Abendlandes schreien, nein, der Fremdenhass ist so schlimm wie schon lange nicht mehr!“„Das nicht Semir, er ist gleich wie vorher. Aber das Internet bringt immer mehr die Schattenseiten hervor!“Semir seufzte.„Du hast ja recht…ich denke nur an meine Kinder. Bisher haben sie ja noch nichts gesagt…aber, was, wenn die plötzlich…als Terroristen angefeixt werden, weil ihr Vater…“
    „…soweit darfst du nicht denken. Also wenn ich mit Kollegen über Integration spreche, bringe ich dich immer gerne als Beispiel. Und viele sind aus Not hier…das sollten manche nicht vergessen.“
    „Du hast recht…“

    Alex blickte stumm auf Joshi, die gedankenverloren aus dem Auto blickte. Ihre Augen glitzerten noch immer im Sonnenlicht. "Ich weiss wie du dich fühlst...", begann Alex leise, "alle sagen dir...ich inklusive...es ist nicht deine Schuld, schiebe deine Wut auf die Täter und nicht auf dich...aber es macht es nicht besser, oder?" Joshi schüttelte mit dem Kopf. "Nein...leider nicht.", fügte sie ihrer Geste hinzu und schnaubte. "Aber trotzdem, wer immer das war, dem würde ich am liebsten den Kopf abreissen. Was immer die Typen bewegt hat, einfach loszuballern, es ist nicht richtig und..."
    Joshi schnaubte und schüttelte immer wieder mit dem Kopf. "Das werden Semir und ich schon herausfinden Joshi..." Joshi zuckte auf als ihr Handy vibrierte und ein wenig müßig zog sie es mit ihrer gesunden Hand aus der Gesässtasche. "Von Hartmut...", murmelte sie, öffnete die Nachricht und stiess einen aggressiven Schrei aus den Alex beinahe dazu verleitete, das Steuer umzureissen. "WAS?", fragte er dem Herzinfarkt nahe und Joshis Tränen trockneten augenblicklich und ihr Gesicht lief feuerrot an. "Das ist...fuck! Scheisse! Absoluter Bullshit! Diese Vollidioten!", schrie sie die Kabine des Minis zusammen und Alex hielt sich mit einer Hand ein Ohr zu. "Joshi ich bin nicht taub!", erwiderte er und die Angesprochene presste die Augen zusammen und atmete tief durch.
    "Das war die rechte Seite...mal wieder! Ich könnte kotzen...mein inneres Punkerherz dreht durch!" Alex zog eine Augenbraue hoch. "Hartmut hat ein "Graffiti" gezeichnet aus dem Blut eines Toten gefunden. Ein Hakenkreuz mit einem Ritterhelm darüber..." Alex Halsader begann sich ebenfalls augenblicklich zu spannen. "Toll...ganz toll...", murmelte er und massierte sich die Schläfe. "Du sagst mir also durch die Blume...dass wir es mit den "Kreuzrittern" zu tun haben?" Joshi nickte.
    "Mit niemand anderem..."

    Semir ging aus Bens Zimmer und nahm sein Handy hervor. Blind tippte er Alex Nummer ein und wartete ab. "Semir...wie gehts ihm?", erklang sofort die Stimme seines Partners.
    Semir nannte die Diagnose, unwissend, dass Alex Joshis Wagen fuhr und diese darin sass. "Ach du Scheisse...", hörte Semir Joshi seufzen. "Verdammt", zischte Semir, "sorry...Joshi...". "Ich bin kein kleines Mädchen Semir...wie geht es dir?" Semir wusste ehrlich gesagt nicht, was er darauf antworten sollte.
    "Alex..."
    "...möchtest du lieber noch ein wenig bei ihm bleiben?", fragte Alex fürsorglich und zum ersten Mal seit langer Zeit lächelte Semir wieder, wenn auch nur ein wenig. "Nein...ich würde gerne mitarbeiten und die Krüger informieren. Ich komme bald nach!"
    "Lass dir Zeit Partner. Wir treffen uns in der PAST." Alex hängte auf und Semir steckte sein Handy wieder in die Hosentasche. Dabei glitt sein Blick wieder durch das Fenster von Bens Krankenzimmer. Sofort nahm er wieder sein Handy hervor und wählte erneut Alex Nummer. "Semir?", fragte dieser verwundert nach.
    "Könntest du mit Joshi zuerst vorbeikommen?"
    "Hä...?"
    "Bens Verwandte können nicht benachrichtigt werden, irgendwie hängen die im Ausland fest...und..."
    "...du würdest gerne am Fall arbeiten, aber Ben nicht alleine lassen", führte Joshi Semirs Gedankengang zu Ende, "alles klar, einarmig bin ich sowieso schlecht für die Arbeit zu gebrauchen. Das ist das mindeste, was ich für Ben tun kann!"

    Es dauerte zwanzig Minuten bis Alex und Joshi am Haupteingang waren, wo Semir auf sie wartete. "Hey..." Joshi ging auf ihn zu und umarmte ihn. "Danke, das würde mir viel bedeuten, wenn er in guten Händen wäre. Ich habe alles mit Dr. Simsek abgeklärt und sie ist einverstanden. Ausnahmsweise natürlich." Joshi nickte. "Klar...du bist als Actionheld besser aufgehoben als jemand, der sich ständig nur wartend an einer Bettseite aufhält." Semir lächelte traurig. "Du informierst mich?" Joshi salutierte. "Natürlich. Auch wenn's nicht gerade förderlich für meine Psyche ist, für den türkischen Hengst würde ich beinahe alles tun!" Semir strich ihr nochmals über die Schulter, verabschiedete sich mit Alex von ihr und die beiden Hauptkommissare liefen auf Semirs BMW zu.
    "Und wie geht's dir wirklich?", fragte Alex vorsichtig und Semir seufzte schwer. "Beschissen...aber Joshi hat recht. Ich will den Fall aufklären und dass kann ich nicht in dem kleinen Raum. So weh es auch tut."
    Alex kramte aus seiner Jackentasche eine Packung Papiertaschentücher hervor und reichte sie Semir. "Danke...", murmelte dieser, nahm sich eines hervor und säuberte sein Gesicht.
    "Kein Problem...", murmelte Alex und legte einen Arm um Semir. "Lass uns gehen..."

    „Alex?“ Alex drehte sich um und sah Joshi, die auf ihn zukam. „Semir hat mir oft von ihm erzählt. Sie waren wirklich gute Freunde, bis gewisse Umstände dazu geführt hatten, dass Jäger den Dienst quittiert hat.“
    „Nun ja, du warst ja bei ihm und hast ihn, also Semir, aus dem schlimmsten Tief geholt. Ich denke, du warst ihm da eine grosse Stütze.“ Alex nickte. „Semir hat aber auch mir oft geholfen...und ich denke, ich will mich bei ihm bedanken...ich hoffe...dass Jäger überlebt und die Beiden sich aussprechen können...so das Semir auch diesen Teil abschliessen kann...“Alex bemerkte Joshis warmes Lächeln und zog eine Augenbraue hoch. „Was?“, fragte er verwirrt nach. „So redet wirklich nur ein guter Freund...“, sagte sie sanft und atmete tief durch. Alex steckte die Brieftasche ein und blickte zu Hartmut, der seine Utensilien bereit machte. „Hartmut, informierst du mich, wenn du was hast?“ Der Angesprochene nickte. „Ich bringe dich ins Labor. Dort kannst du dich umziehen und ein wenig arbeiten. Aber überanstreng dich nicht ja?“ Joshi nickte. „Danke...“, murmelte sie und gab Alex ihren Autoschlüssel.
    „Noch immer den schwarzen Mini?“
    „Jep, never change a running system!“, antwortete sie und gemeinsam stiegen sie in den Wagen.

    „Semir Gerkan?“ Semir sah eine Ärztin mit türkischer Herkunft vor ihm stehen. „Zeynep Simsek. Ich habe Ihren Freund operiert.“ Semir stand auf und gab der Frau ordentlich die Hand. „Wie geht es ihm?“ Die junge Ärztin seufzte. „Nicht gut...seine Bauchdecke wurde getroffen und er hatte schwere, innere Blutungen. Er ist ins Koma gefallen...wir können nur hoffen!“ Semirs Augen weiteten sich ins unermessliche auf. „Tut mir leid, Ihnen nichts Besseres weitergeben zu können…aber…“Semir sagte nichts sondern starrte nur unentwegt auf den Boden. „Man hat mir mitgeteilt, dass Sie eingetragen sind…wenn Sie wollen, kann ich Sie zu ihm bringen…“„Ich…ich sollte noch seinen Vater und seine Schwester benachrichtigen.“ Dr. Simsek zuckte mit den Achseln. „Das habe ich schon versucht, aber sie nehmen nicht ab. Gemäss einer Mitarbeiterin Konrad Jägers, sind Sie auf Geschäftsreise.“Semir nickte. „Ich werde es weiter versuchen Kommissar Gerkan, machen Sie sich darum keine Sorgen!“„Danke…“Dr. Simsek führte Semir zur Intensivstation. Sie hielt ihm einen Schutzanzug hin und Semir zog ihn ohne jegliche Erwiderung an. Ohne ein Wort verabschiedeten sie sich mit einem Nicken von voneinander und Semir betrat langsam das Zimmer.

    Und wäre am liebsten wieder hinausgegangen.

    Bens Körper war von Schläuchen und Kabeln übersäht. Seine Gesichtsfarbe konnte mit dem Hemd, das er trug, Konkurrenz machen. Die Haare hatten jeglichen Glanz verloren und die Augenlider hatten eine rötliche Farbe angenommen. Unter dem Tubus konnte Semir die farblosen Lippen erkennen. „Bei Allah...“, murmelte Semir, nahm sich einen Stuhl und setzte sich neben das Bett. „Eine SMS hätte auch gereicht...“, flüsterte er und nahm sanft Bens Hand und achtete darauf, nicht die Kanüle zu treffen. Semir spürte die Tränen aufkommen. Dieser leblos wirkende Körper hatte gar nichts, mit seinem besten Freund zu tun. „Ben...ich weiss nicht ob du mich hören kannst...aber...“ Semir atmete tief durch. „Ich weiss, zwischen uns ist viel passiert...aber...du hättest mir ruhig mal schreiben können...ich bin nämlich wieder der Semir, den du kennengelernt hast...“ Semir fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen und spürte die salzigen Tränen, die sich in seinen Mundwinkeln verfangen hatten.Semir umgriff mit seinen Fingern die von Ben fester. „Ben...ich weiss nicht, ob das stimmt, was die Ärzte da immer sagen...aber...falls du mich wirklich hören kannst...trotzt dem scheiss Koma...dann bitte, versuch ein wenig meine Hand zu drücken.“ Semir wartete, doch nichts geschah. „Was habe ich mir auch dabei gedacht...“, murmelte er und in dem Moment, krümmten sich Bens Finger kaum bemerkbar um Semirs Hand.
    „Du schaffst das....ich weiss es...“, schluchzte Semir und legte seine und Bens Hand auf die eigene Stirn.

    Als Sherlock Fan hatte auch ich einen billigen Abklatsch erwartet...
    ...
    gut ein Abklatsch war es, aber auf eine sehr charmante, eigene Art und Weise :)
    Der Fall war interessant und Felix ist ein wirklich sehr schräger Typ, dagegen passt die auf dem bodengebliebene Mama-Kommissarin perfekt.

    Allerdings muss ich Mav^^ zustimmen. Falls es wirklich klappt und das Projekt in Serie geht (worüber ich mich sehr freuen würde), macht ja kein Liebespaar aus den Beiden. Sie sollen so eine freundschaftliche Dynamik wie halt Sherlock Holmes und John Watson beibehalten. Das hat den Film auch sehr weitgehend getragen.

    Ich muss sagen, obwohl ich den guten Herrn Beck in letzter Zeit oft kritisiert hatte, so hat er mich als todkranken Nachfahren Albert Einsteins mehr als überzeugt.

    Ich würde mich sehr über eine Serie freuen, wobei ich es bevorzugen würde, wenn man daraus mehr so eine "Film"-Serie wie bei Sherlock machen würde, damit die Fälle auch genügend gelegenheit haben, sich zu entfalten. Bei "Elementary" (dem US-Abklatsch von Sherlock) sah man deutlich, dass 45 Minuten einfach zu kurz sind.

    Semir hatte schon lange nicht mehr dieses Gefühl gespürt gehabt. Die Nerven wirklich bis zum Zerreissen angespannt, der Puls auf nicht messbaren Werten. Man hatte ihm mitgeteilt, dass der Patient ins Marienkrankenhaus gebracht wurde. Also fuhr er eiligst dorthin (Minutenlanger Stau, der die Nerven noch mehr strapazierte inklusive) und rannte schnurstracks auf die Empfangsdame zu, die sich zur Sicherheit ein wenig zurückgelehnt hatte und zögerlich Semir begrüsste.Dieser nahm seinen Dienstausweis hervor.
    „Gerkan…Kripo Autobahn. Ich ermittle in der Schiesserei von heute Morgen. Ein schwerverletzter Patient wurde bei ihnen eingeliefert…“
    Die Empfangsdame begutachtete den Ausweis mit Adleraugen und sah Semir dann mit einem aufgesetzten Lächeln an. „Natürlich Hauptkommissar Gerkan…wie ist der Name des Verletzten?“ Semir feuchtete seine staubtrockene Kehle an. „Jäger…Ben Jäger…“, antwortete er mit leiser Stimme und die Schwester tippte den Namen in ihren Computer ein. Ihr Gesicht verfinsterte sich.
    „Herr Jäger wird noch operiert...Sie können sonst hier warten. Denn es scheint, als wären Sie als Kontaktperson eingetragen!“
    Semir starrte die Empfangsdame ungläubig an. Ben hatte dies also noch nie geändert? Klar hatten sie vereinbart, wegen ihrer starken Freundschaft, sich als Kontaktpersonen für solche Fälle eintragen zu lassen. Doch bei dem, was alles geschehen war. „Okay...danke...“, murmelte Semir und begab sich zum Wartesaal. Er setzte sich auf einen freien Stuhl und faltete die Hände. „Allah rahmet eylesin!“, begann er leise und atme tief durch, „pass bitte auf ihn auf...ja...?“

    Joshi musste diese Information erstmals verdauen. „Semirs...früherer Partner? Dieser...Ben Jäger?“ Alex nickte nachdenklich und verschränkte die Arme. „Ich...scheisse...kein Wunder hat er so geistesgegenwärtig reagiert...“ „Joshi...trotzdem ist es nicht deine Schuld. Die wahre Schuld liegt bei den Wahnsinnigen, die hier einfach wie blöd rumgeballert haben.“ Joshi feuchtete sich mit der Zunge die trockenen Lippen an. „Wenn es denn wirklich nicht mein Fehler war...wieso tut denn etwas so weh?“ Alex sah, wie Joshi wieder mit den Tränen kämpfte. Er umarmte sie und drückte sie fest an sich. „Weil es menschlich ist...“, antwortete er dann und küsste Joshi auf den Haarschopf. „Joshi!“ Die Beiden drehten sich um, als Hartmut mit schneeweissem Gesicht auf die Beiden zu gerannt kam und sich sofort an seine Assistentin, die sich von Alex gelöst hatte, klammerte.„Hartmut! Streifschuss am Arm! Streifschuss am Arm!“, knirschte Joshi und Hartmut erlöste sie sogleich von seinem unbändigen Griff. „Entschuldige“, flüsterte er und begutachtete Joshi genau. „Mir ist fast das Herz stehen geblieben, als die erzählt hatten, dass du da drinnen warst...bist du sonst okay?“
    Joshi musste zugeben, dass sie von solch vieler Fürsorge beinahe erdrückt wurde, aber es war ein wunderschönes, erdrückendes Gefühl.„Ja...bis auf den psychischen Knacks...schon...“, antwortete sie ehrlich und Hartmut nickte heftig. „Klar...klar...ich werde dich bei einer Psychologin anmelden und du nimmst dir die Zeit, die du brauchst! Ich sorge dafür, dass es dir wieder besser geht!“
    Joshi lächelte traurig. „Ich würde lieber wieder arbeiten...wenn du es erlaubst...“ Sie blickte auf die Raststätte, die abgesperrt wurde. „Schick mich einfach bitte nicht mehr zum Kaffee holen...okay?“
    Hartmut umarmte Joshi nun sanfter und schmiegte seinen Kopf an den ihren. „Natürlich...ich glaube, ich steige jetzt auf Tee um, da bin ich nicht so empfindlich.“ Joshi legte ihren gesunden Arm um Hartmut und klammerte sich an seiner Jacke fest.

    Alex nutzte die Gelegenheit und kramte sein Handy hervor, auf dem er die Kurzwahl der PAST eingab. „Alex, Gott sei Dank“, erklang Susannes Stimme sofort, „wie sieht’s aus?“
    „Joshi geht es einigermassen gut“, begann Alex zu berichten und hörte, wie Kim Krüger zu Susanne kam und zuhörte, „sie wurde am Arm getroffen...allerdings...“
    „...allerdings was?“, fragte Kim ungeduldig nach. „Ich habe Semir ins Marienkrankenhaus geschickt...“
    „Hä?“, fragte Susanne verwundert, „die Täter sind doch schon längst weg? Oder seid ihr etwa in einen Hinterhalt geraten?“„Nein...es gab mehrere Verletzte, neben den Toten...doch eines wurde sehr schwer verletzt...und das war Ben Jäger...“
    „Was?“, erklang nun auch Jenny, „Ben war Joshis Beschützer?“ Alex bestätigte dies. „Er ist wahrscheinlich wegen Bonrath zurück nach Deutschland gekommen“, schlussfolgerte Kim. „Gut...wenn Gerkan bei ihm ist...“
    „...ja...wir müssen versuchen einen klaren Kopf zu bewahren“, vollendete Alex, Kims Gedankengang, „ansonsten sind wir wieder „emotional zu belastet“ und ich glaube, wenn wir den Fall verlieren, wird uns Semir den Kopf abschneiden...“
    „Gut Brandt...ich verlasse mich auf Sie...“ Mit diesen Worten hängte Kim auf und Alex steckte sein Handy in die Hosentasche. Er klappte erneut die Brieftasche von Ben auf und erblickte ein Foto, dass Semir und Ben bei einem Fussballspiel zeigte. Deutlich ein Selfie mit einem Handy, leicht verwackelt und doch voller Erinnerungen.

    Ich weiss der Teil hier ist speziell kurz, aber er bietet das Ende eines Kapitels, morgen gibt's wieder einen längeren ;)

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    „Gerkan?“
    Sigi, ein altes Mitglied der uniformierten Staffel, kam auf die Gruppe zu.
    „Ja Sigi, was gibt’s?“
    „Wir haben die Zeugenaussagen der restlichen vier Überlebenden aufgenommen. Allerdings können die nicht mehr als Frau Schimke sagen…und…“
    Alex hob die Augenbrauen. „Was und? Sigi, spann uns nicht auf die Folter.“ Sigi kramte eine Brieftasche aus einem Beweisbeutel und reichte ihn Semir. „Das gehört dem schwerverletzten Opfer…ich denke, du solltest einen Blick darauf werfen…“ Mit diesen Worten verabschiedete sich Sigi und ging wieder ins Geschehen zurück.
    „Okay?“, fragte Semir verwundert, löste sich endgültig von Joshi und blickte verwundert in die Brieftasche.„Hast du außer dem Streifschuss wirklich nichts?“ Joshi schüttelte auf Alex Frage mit dem Kopf. „Bis auf ein paar lange, schlaflose Nächte werde ich heil daraus kommen…“
    „Ach du….“

    Joshi und Alex blickten auf Semir, der jegliche Gesichtsfarbe verloren hat. „Semir? Alles okay?“, fragte Alex vorsichtig, stand auf und ging auf seinen Partner zu. Dieser streckte Alex nur stumm die Brieftasche entgegen und Alex blickte auf das aufgeklappte Fach, in dem der Personalausweis zu sehen war. Auch er riss die Augen auf und klappte die Brieftasche zu. „Geh! Los, ab ins Krankenhaus mit dir!“, befahl er und Semir sah Alex mit schuldigen Blick an. „Ich kümmere mich hier um alles! Mach dir keine Sorgen! Aber du musst da hin!“
    „Danke“, flüsterte Semir, rannte auf seinen Wagen zu und fuhr davon. „Was ist denn los?“, fragte Joshi besorgt und sah auch, dass sich auf Alex Stirn eine tiefe Falte gebildet hatte. „Alex?“ Der Angesprochene drehte sich zu Joshi und atmete tief durch. „Der Mann…der dich beschützt hatte…“
    „Ja…?“
    Alex strich sich durchs Haar und verschränkte danach die Arme. „Semir kennt ihn…“ Joshis Augen weiteten sich. „Ach du Scheisse…“, stiess sie aus und schüttelte mit dem Kopf.
    „Und woher?“
    „Es ist mein Vorgänger…“

    jesses.....das ging es aber hoch her. Und Ben ist verletzt? Susanne! Du bekommst wieder einen Patienten.... :D Ganz schön brutal und das Joshi da die Nerven blank liegen ist ja wohl vollkommen verständlich. Ein sehr kurzer aber verdammt guter Teil.

    Ich behalts lieber so kurz und spannend, statt langweilig und zäh wie ein Kaugummi :)

    „Semir, Alex! Schießerei an der Raststätte „West“ in eurer Nähe! Die Kollegen haben bereits die Verfolgung aufgenommen, geht an den Tatort!“Alex war mehr als erstaunt über die schroffe und doch besorgte Stimme Susannes gewesen. „Alles klar, wir übernehmen“, erwiderte er dennoch. „Leute…Joshi hatte den Notruf abgesetzt!“ Semir sah Alex nach Susannes Aussage geschockt an.
    „Weiß man, wie es ihr geht?“„Nein…leider nichts…gebt ihr mir bitte Bescheid?“
    „Na klar Susanne“, versicherte ihr Alex und beendete so das Gespräch.Semir drückte ein wenig fester aufs Gas. „Hartmut wird uns umbringen, wenn Joshi was passiert ist“, knurrte Alex und Semir feuchtete sich die trockenen Lippen an. „Denken wir lieber noch an die Anderen Leute…“ Alex nickte.
    „Natürlich…es ist nur…“
    „…ich weiß…“ Semir wusste genau, was Alex angedeutet hatte. Joshi war eine große Stütze nach Bonraths Tod gewesen. Obwohl sie die Assistentin von Hartmut selbst große Vorwürfe machte, nicht an der Beerdigung gewesen zu sein, übernahm sie die Grabpflege (Bonraths Sohn lebte im Ausland), hatte besonders für die angeschlagene Jenny ein offenes Ohr, trotzt ihrem schwierigen Charakter und auch die beiden Hauptkommissare durften bei ihr, ihr Leid beklagen. Die Frau mit der viel zu großen Klappe, hatte auch ein viel zu großes Herz. Semir bog an der Einfahrt ein, wo schon die Uniformierten Kollegen den Tatort absicherten und diverse Autos der Ambulanz bereits wieder wegfuhren.
    Bei einem aber, waren die Hintertüre offen und Joshi saß auf der Laderampe. Ihren linken Arm hatte sie in einer Schlinge. Semir und Alex stiegen sofort aus, als sie den Wagen geparkt hatten und gingen auf Joshi zu.Man sah ihr an, wie sehr sie geweint hatte. Ihre Augen waren feuerrot und noch immer flossen vereinzelt Tränen über ihre Wangen. „Gott sei Dank…“, flüsterte Semir, umarmte sie sanft und strich ihr beruhigend über den Haarschopf. Joshi begann augenblicklich wieder zu weinen und klammerte sich an Semirs Kleidung fest.Alex setzte sich neben sie und legte einen Arm um sie. „Die haben einfach wild rumgeballert!“, schluchzte Joshi und schluckte schwer. „Kannst du uns sagen, was genau passiert ist?“, fragte Alex sanft.

    Langsam löste sich Joshi von Semir und strich sich mit dem gesunden Handrücken die Tränen aus den Augen. „Ich wollte eigentlich nur den Kaffee fürs Büro holen“, begann sie leise und schniefte kurz, „da war ein Mann, er hat mir geholfen und wir hatten einen Kaffee getrunken. Auf einmal kamen da zwei vermummte Personen herein…und die schossen einfach, als erstes erschossen sie den Kassierer. Peng, direkt in den Kopf und dann ging ein sinnloses Geballere los…wäre da dieser Mann nicht gewesen, wäre ich bestimmt tot! Er hat geistesgegenwärtig reagiert und für uns eine Art kleinen Schutz aufgebaut und mich beschützt. Deshalb wurde ich nur am Arm gestreift…“
    „Wo ist der Mann jetzt?“, fragte Alex verwundert und reichte Joshi ein paar Papiertaschentücher. „Auf den Weg ins Krankenhaus…er wurde in den Bauch getroffen, sein Unterarm wurde aufgeschlitzt, wahrscheinlich von einer herumfliegenden Scherbe…er hat sehr viel Blut verloren…hoffentlich schafft er es…ich will mich bei ihm bedanken…“
    Semir nickte.
    „Verständlich…sollten wir auch tun…schließlich wäre Hartmut ohne dich aufgeschmissen…“
    „Aber definitiv“, stimmte auch Alex mit ein und strich Joshi nochmals über die Schulter.

    Vielen Dank für die schönen Feedbacks. Weiter gehts :)

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    Einer der Beiden lief sofort auf den Kassierer zu, zielte mit einer Waffe auf den Mann und schoss. Der Kopf des Kassierers klappte sofort nach hinten und eine Fontäne aus Blut schoss aus seinem Hinterkopf. Joshi zuckte zusammen und ohne es zu wollen, stieß sie einen grellen Schrei der Angst aus und der Mann neben ihr zog sie auf den Boden, als weitere Schüsse wahllos durch den Laden fielen. Joshi drückte ihre Hände fest auf ihre Ohren und wurde von dem Mann wie von einem Panzer beschützt. Selbst durch ihre Hände konnte Joshi dumpf die Schreie der weiteren Besucher hören. Und die sonst so taffe und die KTU-Technikerin begann beinahe vor Angst zu weinen. Sie spürte jedenfalls bereits die Tränen aufkommen. Sie zuckte bei jeder Kugel auf, die nahe von ihnen, hinter dem Tisch, aufschlugen. Der Mann drückte sie fester an sich und Joshi löste ihre Hände von den Ohren und schlag die Arme um den Oberkörper des Mannes.Hoffentlich verstand dieser das nicht falsch. Die Schüsse halten, die Schreie schienen nicht zu verstummen – wie lange ging das noch so weiter?

    Doch dann…Stille.

    Joshi löste ihren Griff von dem Mann und riskierte einen Blick. Sie spürte einen leichten, brennenden Schmerz am linken Oberarm, doch ansonsten war sie verschont geblieben. Jedoch sah das sonst anders aus. Mindestens drei Personen, neben dem Kassierer, lagen tödlich getroffen auf dem Boden und der Boden war mit ihrem Blut besudelt. Aber von den vermummten Männer, keine Spur.
    Nur ein schwarzer Jeep, der davonfuhr. „Scheisse…“, flüsterte Joshi, nahm sofort ihr Handy aus der Gesäßtasche ihrer Jeans und wählte den Notruf. „Hier Johanna Schimke! Ich brauche sofort die Polizei und Rettungskräfte an der Raststätte „West“ nahe Düsseldorf! Dringend! Es gibt Schwerverletzte und Tote nach einer Schießerei! Die Täter sind flüchtig!“ Sie hängte auf und drehte sich um, als sie ein leises Stöhnen hörte. Sie ging zu dem Mann zurück, der kreidebleich sich an den Tisch gehockt hatte und seine Hand auf den Bauch gepresst hatte. Blut drang durch seine Fingerritzen hindurch und bildete kleine Rinnsale, die über die Finger liefen. „Fuck…“, stieß Joshi aus und kniete zu dem Mann hinunter. Sie zog ihre schwarze Überziehjacke ab und knüllte sie zu einer provisorischen Gaze zusammen.Innerlich, so musste sie sich eingestehen, übergab sie sich beinahe an der Menge Blut, die von einer Schusswunde am Bauch, sowie einer tiefen Schnittwunde am Unterarm herführt. „Scheint, als hätte ich nicht so viel Glück gehabt“, presste der Mann zwischen den zusammengebissenen Zähnen hervor und Joshi drückte die Wunde am Bauch ab. „Oh mein Gott…es…ich…“
    Joshi schluckte – jetzt nicht die Nerven verlieren! Konzentrier dich Schimke!

    „Ein Krankenwagen ist unterwegs!“, versuchte sie den Mann zu beruhigen. „Hab‘ schon Schlimmeres überlebt“, erwiderte dieser und lachte, verzog aber sogleich schmerzhaft das Gesicht. Der Mann hatte anscheinend Humor.Was sollte bitte schlimmer sein, als bei einem Anschlag angeschossen zu werden? Joshi konnte sich einfach nichts vorstellen. Aber sie ließ dem Mann das durchgehen. Besonders, als sie sah, dass der Mann kaum noch die Augen offen halten konnte. „Hey, nicht einschlafen!“, sagte sie in wenig forsch und legte ihre freie Hand auf die Wange des Mannes, um den Kopf abzustützen. Doch die Augen des Mannes schlossen sich und sein Körper erschlaffte.„Scheisse!“ Joshi rekte ihren Kopf nach oben, als sie Stimmen hörte und leuchtente Uniformwesten sah. „Ich brauche hier sofort Hilfe!“, schrie sie und spürte, wie erneut die Tränen aufkamen. Das war wirklich ein beschissener Morgen