Beiträge von jenni

    Hartmut, möge der Tag kommen, an dem dein Hirn gewürdigt wird.


    Ich bin gespannt was aus diesen beiden Jungen worden ist. Aber eben, mein Gefühl ist auch wieder negativ. Aber wir werden's sehen.


    Hach Eli-Kost vom Feinsten. Ich liebe es :D

    Nick war immer ein braves, treues Untertier gewesen. Er machte alles was die Obertiere ihm sagten. So auch, das improvisierte Verlies, zu bewachen. Er begriff einfach nicht, wieso man diese beiden Polizisten am Leben liess, und den anderen Typen erschossen hatte. Manchmal waren ihm diese Planvorgänge einfach zu hoch.
    Anders schien es auch nicht Daniel, seinem Cousin, zu gehen. Er war nämlich die zweite Wache. Schweigend standen sie je an einer Seite der Türe und hielten ihre Gewehre in den Händen. Bis ein lauer Schrei, nahe der Türe, sie erschrak. "Ich brauche Hilfe!", hörte sie den kleinen Türken, "Bitte! Die Kleine! Sie hat eine Art Anfall!" Daniel blickte auf Nick und dieser zuckte mit dem Achseln. "Der Boss will ihn lebend!", zischte Daniel und Nick seufzte. "Meinetwegen!", knurrte er und zog aus seiner Hosentasche einen Schlüssel hervor. Er öffnete die Türe, nahm die Waffe wieder fester an sich und ging mit Daniel hinein. Sie fanden den Türken, allerdings alleine inmitten des Raumes. "Was soll der Scheiss!", knurrte Daniel und lief sofort auf Semir, der die Hände hinter dem Rücken hatte, zu. Als er in Semirs Nähe war, holte dieser mit der Faust aus und schlug Daniel bewusstlos. Und gerade als Nick seine Waffe heben wollte, traf ihn eine Hand in den Nacken und er sackte ohnmächtig zusammen.


    "Besser als Specks Schlafgriff...falls du überhaupt weisst..."
    "...Semir...ich bin Computerhacker und Nerd, natürlich weiss ich wer Spock ist!", grinste Milena und Beide nahmen sie den Wachen die Waffen sowie die Munition ab. "AK-47er", murmelte Semir und Milena nickte zustimmend. "An den Waffen sparen sie jedenfalls nicht. Zumindest haben wir nun Schutz. Nun müssen wir nur noch einen Weg hinausfinden!"
    "Sieh an, deine Computerkenntnisse helfen dir da also nicht weiter!" Milena zog eine Augenbraue hoch und stemmte die freie Hand in die Hüfte. "Hier hilft nur eins. Ein alter türkischer Hase mit guten Orientierungskenntnissen und genug Mut alles durchzuziehen!"
    "Sprich...du hast überhaupt keinen Plan und wir rennen einfach mal voraus!" Auf Milenas Erwiderung stöhnte Semir. "Wenn du es sagst klingt es so unterbelichtet!", grummelte er und Milena winkte ab. "Überhaupt nicht. Ich habe einen IQ von 148 und das ist auch das Beste, was mir in den Sinn gekommen ist! Manchmal hilft es auch, einfach mit dem Kopf durch die Wand zu rennen!" Semir grinste. "So gefällst du mir", jauchzte er und sie gingen aus dem Raum, wobei Milena noch einen Blick auf Lukas warf und dann kopfschüttelnd Semir folgte.

    "Was ist?", fragte Semir und Milena streckte Semir den Bildschirm des Handys entgegen. Darauf war eine Nachricht zu erkennen die Semir natürlich sofort las:


    Ich weiss, wo sich Black Cat und ihre Mitstreiter befinden! Sie haben das Päckchen der "Andern" bei sich!
    Ich hoffe, die Belohnung ist immer noch so saftig! Ich will das versprochene Geld.
    Lukas


    Sofort entstand in Semirs Hals ein dicker Kloss. Nicht nur, dass Milena dachte, sie hätte gerade einen guten Freund verloren, nein, er hatte sie sogar verraten. "Dieses Schwein!", knirschte Milena und trat mit voller Wucht gegen Lukas toten Körper. "DU MIESES SCHWEIN! UND ICH HABE DIR VERTRAUT!" Ihre Stimme überschlug sich mehrmals und Semir musste sie mit aller Kraft zurückziehen. "Das bringt uns jetzt auch nichts!", ermahnte er sie und Milena schnaufte, versuchte jedoch, sich zu beruhigen. Ihre Tränen waren jedoch deutlich zu sehen und Semir nahm sie, obwohl sie Grösser war, fest in den Arm. Die junge Frau schluchzte bitterlich und Semir tat dies im Herzen weh. Seine väterlichen Gefühle übermannten ihn und er verspürte tiefes Mitleid. "Sehen wir zu, dass wir hier rauskommen...okay?" Milena löste sich und nickte. Sanft, strich Semir mit den Daumen die Tränen von den Augenwinkeln weg. "Wie schon gesagt, ich mag dieses wahre Gesicht viel mehr, als die unterkühlte BKA-Beamtin!" Milena verzog erneut den Mund, doch sie konnte sich rechtzeitig fangen. "Es tut mir so leid Semir, ich habe dich in die tiefste Scheisse geritten..." Semir schüttelte mit dem Kopf. "Hör mal, du wolltest meinem Partner helfen und...halte mich für verrückt, aber ich glaube immer noch, dass Alex noch lebt! Der Typ hat zwei Jahre unschuldig im Knast gesessen, der ist abgehärtet!" Milena lächelte, wenn auch nur ganz leicht. "Aber er ist ausgeknockt und ich brauche jemandem mit klugen und kühlem Kopf, der mir helfen kann, diesen Wahnsinn zu beenden", er hielt eine Hand hin, "also, was sagst du, Partnerin?" Milena holte aus und schlug ein. "Für Alex...Partner!"


    Kim seufzte. Doktor Müller hatte sie eigentlich deutlich angewiesen, Alex zu schonen, doch sie wusste, dass dieser Dickkopf, der vor ihr lag, nicht ruhen würde, bevor er wusste, was mit Semir los war. "Semir und Milena...sowie Lukas...die Kerle haben sie mitgenommen!", erklärte sie deshalb zögerlich und Alex atmete tief durch. Kim sah ihm sofort an, wie frustriert er war. Er konnte sich nicht bewegen, konnte nichts tun, um Semir zu helfen. "Ich habe die Anderen bereits darauf angesetzt", fuhr sie deshalb weiter, "Man wird alles Menschenmögliche tun, um sie zu finden, das schöre ich!" Alex Kopf grub sich tiefer in das Kissen. "Brandt...ich weiss, es frustriert Sie ungemein, aber der Arzt hat Ihnen absolute Schonung verordnet! Sie wären beinahe, durch den hohen Blutverlust, auf dem OP-Tisch verstorben und ich bin mir sicher, das Gerkan einen lebendigen Partner möchte!" Alex deutete an, dass er noch etwas schreiben wollte. Deshalb löschte Kim Semirs Namen und hielt wieder geduldig das IPad hin. Nur langsam, tippten die Finger wieder auf das Glas.
    Mit einem Nicken symbolisierte er, dass er fertig war und Kim nahm das Gerät wieder endgültig an sich.


    Finden Sie ihn! Bitte! Ich habe wirklich Angst!


    Kim atmete tief durch. "Wie gesagt, ich habe die Anderen darauf angesetzt. Ich bleibe hier! Wir sind wahrscheinlich in einen Krieg geraten Brandt! Und ich möchte nicht schon wieder einen neuen Hauptkommissaren suchen müssen!" Alex schnaubte kurz. Diese Schweine hatten seinen Partner entführt und er war hier an dieses dämliche Krankenbett gefesselt! Er fühlte sich wie eine ausgedrückte Zitrone, der man jeglichen Saft genommen hatte. Ihm fehlte Kraft, Kraft um Semir zu suchen und das zeigte sein Körper ihm deutlich. Jede Bewegung glich einem Marathonlauf. Selbst schon das eintippen eines Satzes fühlte sich so an, als hätte er gerade Usain Bolt gejagt gehabt.
    "Brandt", holte Kim ihn zurück, "ich weiss wie Sie sich fühlen, das tue ich wirklich! Aber man hat Sie beinahe wie ein Schwein ausbluten lassen. Sie helfen Semir, in dem Sie gesund werden! Haben Sie bitte mehr vertrauen in uns! Denn wir gehören auch dazu, wir stehen auch hinter Ihnen, nicht nur Semir!"

    Als jemand der Elvira schon lange kennt weiss ich, dass sie niemanden beleidigen wollte. Dinge in Geschichten sind oft aus der Sichtweise des Charakters und nicht des Autors beschrieben. Das ist eine Tatsache. Und mich persönlich, hat's jetzt nicht unbedingt gestört.


    Für mich tauchen auch immer mehr Fragen auf und ich werde immer neugieriger? Wieso kommt der Täter darauf, Leute zu skalpieren? Was hat es damit auf sich? Die Fragen häufen sich und ich freue mich immer auf mehr! :)

    Voller Entsetzen blickte Semir in das leichenblasse Gesicht von Lukas. Ein kleines Loch zierte die Augenzwischenpartie und geronnenes Blut lief das Nasenbein herunter. Die Augen sahen kalt und blass in die Leere. Man sah den zersprungenen Hinterkopf deutlich. Die Kugel hatte den Schädel vollkommen perforiert.
    "Oh Gott...", schluchzte Milena und Tränen tropften auf den Boden. "Verdammte Scheisse", zischte Semir und schüttelte mit dem Kopf. "Aber das macht doch keinen Sinn...wieso sperren sie uns hier ein und...." Er konnte nur fassungslos mit dem Kopf schütteln und als er zu Milena sah, erblickte er einen feuerroten Kopf. Die Augen funkelten unter dem dicken Tränenschirm. "Ich weiss es nicht", flüsterte sie, "aber es ist mir scheissegal. Diese Schweine...erst deinen Partner...und nun Lukas...!" Ihr Mund verzog sich und sie kniff die Augen zusammen.
    Um sie nicht noch mehr zu verärgern, warf Semir nicht noch ein dass er glaubte, das Alex noch leben würde.
    "Ich will hier raus Semir! Sofort!"


    Kim rieb sich über die Stirn. Ihr Atem war schwer. Nur langsam ging ihr Blick auf die Uhr, die in dem Zimmer hing. Eine Stunde, sass sie also schon an Alex Bett. Doktor Müller kam nur für einen kurzen Besuch zurück, um ihr noch zu berichten, dass einer der Medikamente gegen die Entzündung und das Fieber wäre. Es könnten Nebenwirkungen auftreten. Sie versicherte ihm, sofort Bescheid zu geben, falls sich etwas ändern sollte.
    Doch danach war sie alleine. Einen Bericht von ihren Kollegen hatte sie noch nicht erhalten, doch sie wusste, das jeder mit Blut und Schweiss an der Sache dran war.
    Sie erschrak leicht, als das Bettlacken raschelte und sich Alex Finger leicht bewegten. "Brandt?", fragte Kim leise, beinahe gar im Flüsterton. Tatsächlich öffneten sich die Augen leicht. Die Pupille richtete sich sofort zur Chefin der Autobahnpolizei. "Sie sind im Krankenhaus...erinnern Sie sich warum?" Ein ganz leichtes Nicken. "Doktor Müller sagte mir, aufgrund der Narkose und der Intubation während der Operation, könnte ihre Stimme leicht angeknackst sein. Sie sollten also Ihre Stimmbänder schonen..." Sie ging zum Nachttisch und nahm aus der Schublade ein I-Pad hervor. "Sie können allerdings Ihre Fragen hier eintippen. Eine Schwester hat es mir gegeben!" Kim sah, wie Alex Hand alleine schon von der Anstrengung des Hebens zitterte. "Ich halte es", bot sie an und Alex tippte langsam und mühsam etwas ein. Mit einem Nicken signalisierte er, dass er fertig war. Kim nahm das Pad hinauf und erblickte nur ein Wort.


    Semir?


    "Da geb ich dir recht!", sagte Semir und kramte, zusammen mit Milena, die Scherben wieder aus den Taschen. Dabei entging ihm nicht, dass Milena immer wieder auf Lukas toten Körper blickte. "Hey...", sagte er leise und langsam. "Ich weiss es fällt dir schwer, aber zuerst müssen wir hier rauskommen! Dann treten wir diesen Typen in die Ärsche und danach wird Lukas die Beerdigung und Ruhe erhalten, die er verdient hat!" Milena nickte langsam mit einem traurigen Lächeln.
    Nach einer gefühlten Ewigkeit schafften sie es, die Fesseln zu lösen und ihre pulsierenden Handgelenke zu bewegen. "Sehr gut, den Teil hätten wir!", murmelte Semir und begann sich im Raum umzusehen, doch die Fluchtmöglichkeiten waren nicht vorhanden.
    Doch er zuckte zusammen, als Milena schwer atmete und einen Schrei unterdrückte. Doch dieses Mal war er nicht aus Angst oder Trauer, sondern aus Wut! In ihren Händen, das Handy von Lukas.

    Als Kim durch das Fenster blickte, sah sie ihren neuen Hauptkommissaren auf einem einzelnen Bett in einem engen Zimmer liegen. Durch diverse Schläuche wurden ihm Medikamente und Blut transferiert. Ein Nasenschlauch der in zwei Stöpsel endete, unterstützte Alex beim Atmen. Ohne es sich zugeben zu wollen musste Kim sich eingestehen, dass sie auch trotz all' seiner Fehler, Alex nicht verlieren wollte. Keiner ihrer Männer und Frauen wollte sie verlieren. Ihre kältere, äussere Erscheinung war wirklich nur ein Schutz, den sie anwendete, um Gefühle auszusperren. Gefühle konnten die korrekte Arbeit und das logische Denken behindern.Doch dieses Mal, war sie wirklich sauer. Sie wurden in einen Drogenkrieg gezogen und wussten nicht mal von diesem. Das Drogendezernat hätte wirklich eine Meldung an alle Abteilungen geben können. Aber durch Alex' Vergangenheit war sie sich allmählich nicht mehr sicher, ob man diesen Typen überhaupt noch trauen konnte. "Sie können rein, wenn Sie möchten, als seine Chefin sind Sie dazu befugt und er hat keine Verwandten angegeben, die man benachrichtigen könnte", holte Doktor Müller sie aus ihrer Trance heraus. "Sehr gerne", antwortete sie und nickte dankend, als Müller ihr die Türe aufhielt. Sofort war das Piepen des EKG's hörbar und Kim zog es die Innereien zusammen. Sie hasste Krankenhäuser. Seit ihr Zukünftiger in einem solchen gestorben war, mochte sie, sie nicht und als sie dann noch eine Fehlgeburt hatte, begann sie diese Gemäuer sowieso zu verabscheuen. Sie nahm sich einen Stuhl und setzte sich neben Alex ans Bett. Einmal griff sie an die Waffe um sich zu versichern, dass sie noch da war. Wenn die Typen ihn noch mal wollten, mussten sie zuerst an ihr vorbei.


    Mit den Füssen breitete Milena die Scherben aus und Semir beugte sich nach hinten, um eine zu schnappen. "Pass' auf, dass du dich nicht schneidest!", flüsterte Milena, schnappte sich ebenfalls eine Scherbe und schob den Rest unter das rostige Waschbecken. Eifrig begannen sie die Fesseln anzuschneiden, doch ohne jeglichen Sichtkontakt erwies sich dies mehr als nur mühsam. Eine konzentrierte Stille erfüllte den Raum und beide sagten kein Wort. Die schnelle Flucht war die Devise und alles andere, konnte später kommen. Sie erschraken aus ihrer Trance, als ein lauter Knall und ein dumpfes Aufkommen zu hören war. "Das kam von oben!", zischte Semir und Milena nickte. "Was zum Teufel war das?" Sie erschraken ebenso, als Schritte zu hören waren. Eilige versteckten sie die Scherben in ihre Gesässtaschen. "Wohin mit ihm?", hörten sie eine Stimme. "Der soll' bei den anderen verrotten. Schmeiss ihn rein!" Semir und Milena zuckten zusammen, als die Türe aufriss und eine schwarze Silhouette in den Raum geworfen wurde. Kein Wort wurde gesagt - die Türe wieder verschlossen. "Was zum?", murmelte Semir und als ein schwacher Lichtstrahl auf die Silhouette schien, begann Milena zu schreien und zu weinen.

    Hallo Jenni!
    Ich wollte dir nur mitteilen, dass ich schwer überlegt habe, weiterzulesen. Allerdings ist meine Zeit gerade sehr beschränkt und ich habe leider durch einen sehr konkreten Fall in meiner Familie und meinen Beruf sehr viel Erfahrung mit dem Umgang mit deiner Krankheit. Darum verfahre ich mit dir jetzt so, wie so viele Therapeuten mir das geraten haben-nämlich ganz normal und ich denke, so solltest und möchtest du auch behandelt werden. Und das ist jetzt keine Abwertung-nach wie vor, ich finde es mutig, dass du dich geoutet hast.


    Der Inhalt der Story ist mir leider durch die lange Pause nicht mehr geläufig und deshalb müsste ich sie, um ordentlich feeden zu können erneut von Anfang an lesen. Das tue ich gerne, denn ich glaube mich erinnern zu können, dass die Geschichte-wie so viele vor ihr-recht gut war. Aber ich mache es nur, wenn ich mir sicher sein kann, dass die Geschichte fertig ist. Wenn du mir jetzt bei den Feeds oder als PN mitteilst, dass die Story fertig ist und du nur die Kraft aufbringen musst, sie zu posten, dann werde ich ab sofort weiterlesen und auch feeden-sonst halt erst nach Beendigung der Geschichte.


    Hallo Susan


    Das werde ich selbstverständlich tun :)

    Semir versuchte immer wieder, sich aus den Fesseln zu befreien, doch anstatt sich zu lockern, zogen sie sich nur weiter zu. "Vergiss' es, das klappt nicht!", murmelte Melina und Semir sah sie mit bösem Blick an. "Mag' sein! Aber wenigstens versuche ich etwas!", knurrte er zurück und seufzte tief, als die Fessel sich in die Haut schnitt. "Bitte nicht in diesem Ton!" Semir sah Melina verwundert an. Da war er wieder, dieser tiefe, arrogante Ton. "Ach ja? Hast du dann eine bessere Idee?" Milena lächelte leicht. "Ist Hartmut noch immer in der KTU?" Semir nickte. "Natürlich, der Feuerpinsel ist da nicht einfach hinaus zu kriegen, aber wieso fragst du mich das?" Milena nickte auf ihre Jeans. "Erinnerst du dich? Als das Paket entfernt wurde, hatte der einte Zorro-Wannabe, den Sendern entfernt gehabt..."
    "Und?", fragte Semir ein wenig ahnungslos. "Ich habe den Sender zwar gehakt gehabt, aber ich hatte ihn nicht vollkommen ausgeschaltet!" Nun begriff Semir. "Du meinst..." "Wenn Kim nicht blöd ist, lässt sie Lukas Laptop in die KTU bringen! Hartmut sollte dann checken, was da vor sich geht!"
    "Er könnte uns also orten?" Milena nickte. "Ich habe den Sender in meinen Hosenumschlag versteckt. Ich hoffe, das wird klappen!" Semir grinste. "Ach, manchmal geht mir Hartmut ziemlich auf die Nerven, aber ich kann niemals seinen Intellekt abstreiten!" Milena zwinkerte mit einem Auge und sah sich dann um. "Aber nur auf Nummer sicher zu gehen..." Sie hüpfte auf dem Gesäss auf eine leere Glasflasche zu und griff sie mit den Füssen. "Bring mir mal die Filzdecke hinter dir!* Semir blickte auf das erwähnte Objekt. "Aber die kann ich kaum mit den..." Er erblickte Milenas hochgezogene Augenbraue und seufzte. "Das wirst du mir büssen...", knurrte er, beugte sich nach vorne und packte das dreckige Stoffteil mit seinen Zähnen. Er verzog das Gesicht. Er spürte jeden einzelnen Faden der hervorstand und sich im Dreck gewälzt hatte.


    Mit eiligen Bewegungen, wusch sich Kim unter dem Waschbecken das Blut von den Händen und spritze sich etwas von dem gekühlten Nass ins Gesicht. Als sie hinaufsah, erblickte sie ein fahles Gesicht im Spiegel dass sie als ihr Eigenes identifizieren musste. "Klasse Kimi, noch ein paar solcher Vorfälle und du siehst aus wie eine 100 Jährige!", dachte sie laut und zog ein paar Papiertücher aus der Box. Zuerst wusch sie der Rest des Blut von dem Becken ab und trocknete sich mit neuen Tüchern die Hände. Mit flinken Fingern zupfte sie ihre Frisur und ihre Bluse wieder zurecht und atmete tief durch. Sie ging hinaus in den Warteraum vor dem Operationssaal und setzte sich hin. Als eine junge Schwester vorbeikam, fragte sie nach einem Telefon. "Den Gang entlang, dort hat es Münztelefone.", antwortete sie anständig und Kim bedankte sich. Sie ging den Gang entlang und erblickte eine Reihe mit rosa farbigen Telefonen. Sie kramte ihren letzten Münzvorrat aus der Tasche und liess sich mit der KTU verbinden. "Freund?", fragte sie nach und der Anrufer bestätigte. "Hören Sie mir gut zu..." Sie erklärte Hartmut alles. "Nehmen Sie sich den Laptop vor. Tun Sie es einfach! Ausserdem informieren Sie Bonrath! Er soll alles von der polizeilichen Seite regeln!" Sie hängte auf und rieb sich die Schläfen.
    Als sie zurück ging, kam Doktor Müller aus dem Operationssaal. "Und?", fragte Kim besorgt. "Er hatte Glück im Unglück Frau Krüger", begann Müller und zupfte den Kragen seines Kittels zurecht. Die Klinge hat knapp den Darm verfehlt. Jedoch war der Blutverlust sehr hoch und die Muskeln müssen wieder richtig zusammenwachsen. Hauptkommissar Brandt braucht nun jegliche Ruhe die er braucht." Kim nickte. "Kann ich zu ihm?" Müller nickte. "Er wird gerade auf die Intensivstation gebracht. Kommen Sie mit!"


    Semir legte die Decke neben Milena auf den Boden und spuckte die gelösten Fasern aus dem Mund. "Igitt! Ich hoffe, das ist es wert!", stiess er hervor und sah zu, wie Milena mit den Füssen die Flasche auf die Decke legte und sie einpackte. "Hättest auch Artistin mit den Bewegungen werden können!" Milena grinste und hob die eingepackte Flasche an. "Nicht unbedingt...aber sagen wir's so, meine Yogastunden sind nicht umsonst!" Semir kniff die Augen zusammen. "Erspar mir bitte die Details!", ekelte er sich und Milena schmetterte die eingepackte Flasche gegen die Wand. Nur ein dumpfes Klirren war zu hören. "Jetzt begreife ich immer mehr, in welche Richtung du gehen willst!"

    Alex schrie vor Schmerz. Er konnte nicht anders. Sein ganzer Körper brannte fürchterlich und sein ganzer Unterleib schmerzte ungemein. Er konnte einfach nicht mehr anders, als seine Pein lauthals zu bekunden. Besonders als er von Kim nach oben gezogen wurden und sie ihn stützte. "Nehmen sie das Tuch und drücken sie es fest auf die Wunde.", erklärte Kim ruhig und Alex nahm mit seiner freien Hand seiner Chefin das Tuch ab und presste es auf die feuerrote Sosse, die sich unterhalb seines Bauches gebildet hatte.
    Nur schwer kamen sie vorwärts und Alex knickte immer wieder ein. Seine schmerzende Gegend wurde immer tauber und die feuerheisse Flüssigkeit, die er als sein Blut identifizieren konnte, lief über die Jeans und tropfte auf den Boden.
    "Ganz ruhig, versuchen sie zu atmen Brandt!", flüsterte Kim ihm ins Ohr und versuchte selbst, die Nerven zu behalten. Sie konnte nicht schon wieder einen Kommissaren verlieren. Jäger hatte ihr vollkommen gereicht und auch wenn Alex wirklich schwierig war, er tat Semir gut und er war ein guter Polizist.
    Schwer schleppend schafften sie es zu Kims Wagen, der sich tief versteckt im Wald befand. Sanft half sie Alex, sich auf die Rückbank zu legen. Danach rannte sie sofort zum Steuer und fuhr mit lautem Reifengeheul los.


    Milena und Semir wurden unsanft nach vorne gestossen und landeten auf dem Boden. Mit einem Ruck wurde ihnen die Augenbänder runtergenommen und sie fanden sich in einem alten Keller wieder. Was sie ausserdem sahen, waren die maskierten Männer.
    Einer der Männer beuge sich über die Beiden und nahm ihnen die Knebel aus dem Mund. "Sie Schweine! Was haben Sie mit meinem Partner gemacht!", schrie Semir sofort los und versuchte sich aus den Fesseln zu befreien. Die Antwort kam sofort im Form einer Ohrfeige. Milena erschrak und stiess einen kurzen, spitzen Schrei aus. "Schnauze!", schrie ihr der Maskierte entgegen und Milena spukte sofort zurück. Und auch sie bekam eine Ohrfeige. "Was habt ihr mit Lukas gemacht? Wo ist er?" Es kam keine Antwort und die Männer verliessen den Raum. "IHR SCHWEINE!", schrie sie und biss sich die Unterlippe blutig. "Das hilft nichts", knurrte Semir und Milena sah zu Boden. "Mir hat's gutgetan", erwiderte sie mit Tränen in den Augen. "Muss beinahe ein Deja-Vu für dich sein..." Millena nickte auf Semirs Kommentar.


    Dr. Arthur Müller staunte nicht schlecht, als eine Frau mit einem blutüberströmten Mann in den Notfall reimgestürmt kam und sofort nach Hilfe schrie. Er sammelte zwei Krankenschwestern zusammen, die sofort eine Trage holten und die Frau baten ihre Begleitung darauf zu legen. Eilig schoben sie danach den Mann in einen den Notfallräume. "Was ist passiert?", fragte Müller und die Frau, die sich mit Kim Krüger vorstellte, begann sofort zu erzählen. "Ihm wurde ein Drogenpaket eingesetzt und nun wurde es brutal rausgeholt."
    Müller war sehr besorgt über den hohen Blutverlust. Eine der Schwestern riss den Pullover auf und das Blut lief über den Bauch auf das Laken herab. "Hoher Blutverlust...", murmelte er und packte mit den Schwestern das Laken, nachdem die Trage neben einer der Notfalltische geschoben wurde. "Okay, auf drei!" Die Schwestern nickten und als Doktor Müller herunter gezählt hatte, hievten sie Alex auf den Tisch. Müller nahm sein Stethoskop zur Hand und überprüfte den Herzschlag. "Niedriger Puls und Herzschlag, der Junge muss sofort in den OP!" Kim, die sich in den Raum geschlichen hatte, blickte besorgt auf Alex. Die Haut wirkte beinahe schneeweiss. Die Lippen hatten jegliche Farbe verloren. Seine Hände waren, wie ihre, Blutverschmiert.
    "Frau...Krüger...", stockte Alex hervor und Kim gesellte sich neben Alex, "Sie...Sie müssen Semir finden...bitte..." Kim nickte. "Das werde ich! Versprochen", sagte sie leise zurück und Alex verzog das Gesicht. "Durchhalten Brandt!", befahl Kim nun mit ihrer bekannten Stimme und sie sah zu, wie die Schwestern EKG-Pats auf Alex freigelegte Brust legten. Sofort war das Piepen des Herzschlages zu hören. Jedoch war dieser sehr unregelmässig. "Bitte, bewegen sich aus dem Raum...", bat Müller so ruhig wie er konnte und in diesem Moment begannen Alex' Augen zu flackern. "Brandt, bleiben Sie bei uns!" Müller sah wie das EKG auszuschlagen begann. "Kammerflimmern!"
    "Nein! Brandt!", rief Kim und wurde von den Schwestern nach draussen gedrückt. Sie konnte nur schwer atmend zu sehen, wie Alex sofort intubiert wurde und Müller einen Defibrillator bereit machte. "Kommen Sie Brandt! Lassen Sie uns nicht im Stich!"

    Ich weiss schon, warum ich das mit dem Autofahren lasse, mein Skalp ist mir nämlich noch einiges wert :D.


    Bisher ist die Story wirklich interessant, beide kämpfen mit ihren Ängsten und ihrer Vergangenheit und nun kommt noch so n' Spinner daher.


    Das wird wirklich interessant :D

    Kim hörte Semirs Schrei noch lange, selbst dann, als sie aus der Bewusstlosigkeit erwachte und sich wieder auf dem Boden des Hauses fand. Sie spürte eine klebrige Substanz auf ihrer Stirn und als sie mit dem Finger darauf drückte, zuckte sie vor Schmerz zusammen. "Verdammte Schweine", knurrte sie und richtete sich zitternd auf. Sie blickte auf die Ecke, in der sie gefangen gehalten worden war und sah nur noch eine gähnende Leere. Als sie sich jedoch zur Couch umdrehte, glaubte sie, ihr würde das Herz stehen bleiben.


    Semir wusste nicht wie ihm geschah, er konnte sich kaum noch an was erinnern, da die Wut ihm beinahe den Verstand vernebelt hatte. Er wusste nur noch, wie er aus Furcht und Aggressivität immer wieder die Männer anschrie und zusammen mit Milena und Lukas in einen Anhänger geschleift wurde. Mit billigen Plastikbändern hatte man ihnen Augen und Mund zugebunden und sie mit Paketbändern an das Gitterrost gehängt, der die Plastikplanenkonstruktion zusammenhielt.
    Die ganze Fahrt war still, nur das gelegentliche Klappern des Metalls war zu hören. Semir wurde beinahe innerlich zerrissen. Er wusste nicht, ob Alex noch leben würde, was die Typen mit seiner Chefin gemacht haben und was nun mit ihnen geschehen würde. Sie waren unbewaffnet, wehrlos und gefesselt. Doch die unbändige Wut, die sich in Semirs Inneren gestaut hatte, die konnte er nicht einfach so abstellen. Er würde einen Weg finden - er hatte bisher immer einen Weg gefunden und diese Kerle würden definitiv ihre gerechte Strafe bekommen.


    Kim erblickte Alex auf der Couch. Sein Pullover war noch immer hochkrempelt und vor lauter Blut, konnte sie die offene Wunde nicht sehen. Zu ihrer, wenn nicht gerade positiven, Überraschung war Alex noch bei Bewusstsein. Seine fiebrigen Augen starrten in den Himmel und aufgrund seines Brustkorbes konnte Kim feststellen, dass er gerade versuchte, seine Atmung zu regulieren, worin er jedoch jämmerlich scheiterte.
    Kim suchte vergeblich in ihren Taschen nach ihrem Handy. Als sie sich umsah, erblickte sie einen ganzen Haufen zertrümmerter Elektronikteile. "Scheisse!", zischte sie und rannte zu Alex. "Brandt...", keuchte sie und Alex konnte nichts erwidern. Er wimmerte leise und biss die Zähne zusammen. Hilflos blickte Kim um sich und erblickte ihren Autoschlüssel neben Lukas Laptop. Mit einem Handgriff schnappte sie ihn und beugte sich dann über Alex. "Mein Wagen haben sie also nicht gefunden...", murmelte sie und nahm einen der Kissenüberzüge, der lose auf der Couch hing und drückte sie auf Alex Wunde. Dieser schrie kurz auf und griff zitternd nach Kims Hand. "Ich weiss", erwiderte sie mitleidend, "wir müssen hier weg...ich bring Sie in ein Krankenhaus!"

    Milena schluckte schwer und sah zu Boden. "Lukas, hast du einen Laptop?" Der Angesprochene nickte und verliess den Raum. "Danke...", flüsterte Kim und Milena sah sie an. "Aber nur, weil ich in deiner Schuld stehe...Kimilein..." Lukas kam mit einem silbernen, brandneuen Macbook zurück und legte ihn auf den Salontisch. "Was habt ihr vor?", fragten Semir und Axel gleichzeitig, als sich Kim und Milena vor dem Laptop setzten. "Das Päckchen ist doch mit einem Sender versehen oder?", versicherte sich Kim abermals und Semir nickte zögerlich. "Und?", fragte er langsam nach und Kim rieb sich mit dem Daumen über das Kinn. "Milena kann ihn versuchen zu hacken, so dass der Sender abgestellt wird und wir Axel ins Krankenhaus bringen können!" Semir begann mit den Armen wild rumzufuchteln. "Was? Und warum hast du das nicht gleich gemacht?" Milena presste die Lippen zusammen. "Weil es keine 100% Sicherheit gibt und ich keinen Computer eigentlich nicht mehr für solche Zwecken nutzen wollte...ja ich geb' zu es war egoistisch...aber ich hatte gehofft, ich könnte die Sache umgehen!" Axel richtete sich leicht auf und verzog das Gesicht. "Wenn es dir Angst macht...", knirschte er, "musst du es nicht tun!" Milena und alle anderen sahen Alex verwundert an. "Doch...doch ich tu's!", meinte Milena und begann ein Programm zu starten. Semir konnte beobachten wie lauter Buchstaben und Zahlen über dem Bildschirm erschienen. Schon bei Hartmuts Arbeiten empfand Semir dies nur als reines Chinesisch, doch Milenas Tempo war überirdisch. Hartmut wirkte gegen sie wie eine lahme Schnecke. "Kannst du ihn finden?", fragte Kim die ungeduldig neben Milena auf dem Boden sass und mit dem Gesäss hin und her wippte. "Das schon, doch das Ding ist perfekt gesperrt. Das könnte eine Weile dauern!" "Profis...war nicht anders zu erwarten!", murmelte Alex und krümmte sich erneut leicht zusammen. "Ja aber sie sind gut, aber nicht katzengut!", grinste Kim als sie auf den Bildschirm achtete und ein schwarzer Katzenkopf erschien. "Willst du sie etwa doch herausfordern?" Milena blickte Kim von der Seite an. "Wenn schon ein Comeback, dann aber richtig!"


    Jenny blickte auf Wittner, der noch immer im Verhörraum sass und in einer Herrengeduld auf seinen Anwalt wartete. "Mich kotzt's an, dass der so seelenruhig da hockt!", grummelte sie und blickte zu Bonrath, der neben ihr stand. "Ich find es eher schlimmer, das wir kaum informiert werden. Irgendwas ist da im Gange und wir können nichts tun. Ich habe dieses unangenehme Kribbeln im Magen und auf das konnte ich mich immer verlassen. Irgendetwas ist mit Semir oder Alex. Und wir stehen hier rum wie zwei nicht abgeholte Gartenzwerge."Ein kleines Hüsteln liess die Beiden sich umdrehen und ein älterer Herr in sehr teurem Anzug stand vor ihnen. "Von Balmer. Wittners Anwalt! Ich würde gerne zu meinen Klienten!" Jenny nickte mit grimmigen Blick und öffnete die Türe zum Verhörraum, nur um sie dann wieder zu schliessen. Bonrath und Jenny konnten beobachten, wie sich Von Balmer geheimnisvoll zu Wittner beugte und ihm etwas ins Ohr flüsterte, was nicht verständlich war. Was jedoch zu sehen war, war wie Wittner jegliche Hautfarbe verlor und sich in die Haare griff. "Nein! Das kann nicht sein! Ich dachte sie würde es nie wieder anfassen!" Er stiess den Tisch von sich weg und rannte zur Scheibe. Er hämmerte mit geballten Fäusten gegen das Glas. "Ich will ein Deal! Um Gottes Willen! Ich will einen Deal!"


    "Gut...das wär's...", murmelte Milena müde und Kim blickte zu Semir. "Rufen Sie einen Krankenwagen Gerkan...""Das ist nicht nötig...", erklang eine dunkle Stimme und alle blickten auf. Eine Gruppe von sechs maskierten Männern, erschien im Raum. Alle Pistolen waren auf die Gruppe gerichtet. Als Milena, Kim und Semir ihre Waffen ziehen wollten, gab einer der Männer einen Warnschuss ab. "Ich würde das lassen, noch können wir alle unbeschädigt aus der Sache herauskommen!" Er trat einen Schritt nach vorne und wippte mit dem noch rauchenden Lauf auf den Boden. "Waffen vor die Füsse und uns dann zu kicken! Aber pronto!" Sie taten wie ihnen befohlen und hielten danach die Hände in die Höhe. "Und nun alle, bis auf das Päckchen, in die Ecke!" Sie gingen schweren Schrittes in die Wohnzimmerecke, während einer der maskierten Männer mit einer Tasche hervortrat und Alex mit einer gewissen Brutalität an die Couch fesselte. "Keine Sorge, das wird nicht wehtun...jedenfalls nicht mir!", lachte der Maskierte und zog ein Skalpell aus der Tasche. Mit der freien Hand zog er den Pullover hoch. "Das wird lustig!", kicherte er und Semir riss seine Augen weit auf. "Nein! Nicht!", schrie er und bevor er sich nach vorne beugen konnte um sich zu befreien, war der markerschütternde Schrei von Alex zu hören.
    "NEIN!"

    Ersetzte ich mich nun gerade mit mich selbst? Ersetztception! O_O Gruselig.


    Ja öh, Hallo Erstmal :D


    Ich weiss gar nicht ob sie's wussten, aber mir gefällt dieser Teil schonmal. Der Blick ins Private der Beiden ist immer eine willkommene Abwechslung und ich bin gespannt, was du sonst noch für uns auf dem Kasten hast.


    Also mich haste nicht verloren, als Leserin, denn ich mag Alex genauso wie Ben :)


    LG
    Jenni

    Alex spürte jegliche Sehne in seinem Körper, es war nicht zum Aushalten. Sein Unterleib brannte nur noch und jede Bewegung glich einem Marathonlauf, der ihm den Schweiss auf die Stirn trieb. Sein schweres Atmen entging Lukas nicht und der junge Mann richtete sich auf.
    "Leg' dich auf den Rücken", sagte er leise und Alex musste sich ergeben, denn er konnte nicht mehr. Wenn das so weiterginge, würde er nicht bis zu der Übergabe durchhalten und selbst wenn wusste er ja nicht, was dann geschehen würde.
    Lukas rollte langsam den Pullover hoch und begann, den Verband abzunehmen. Was er zu Gesicht bekam, erfreute ihn überhaupt nicht.


    Die Wunde war schwer entzündet. Um die Naht hatten sich kleine Eiterpunkte gebildet und die Haut war grässlich rot verfärbt. "MILENA! SEMIR!", schrie Lukas und innerhalb von Sekunden konnte er schnelle Schritte vernehmen, nachdem sich die Türe mit einem Rumms geöffet hatte. "Was ist?", fragte Semit und als er und Milena die Wunde sahen, schluckten sie tief. "Wie schlimm ist es?", fragte Alex leise und die Befragten sahen sich mit engen Augen an. Niemand wusste was sagen, oder tun. Wenn die Wunde sich schon in dieser Zeit entzündet hatte, wie würde es dann weitergehen?
    "Sie ist entzündet Alex", ergriff Semit als Erster das Wort und Milena, sowie Lukas sahen ihn mit grossen Augen an. "Wir haben uns geschworen, uns nicht mehr anzulügen", erklärte Alex sofort und lächelte schwach. "Wir müssen in ein Krankenhaus, so kann das nicht weitergehen, er hält das bis zur Übergabe nicht durch!", meinte Semir besorgt und als Milena hilfesuchend auf Lukas blickte, musste dieser mit einem Nicken Semir zustimmen. "Milena, er schafft das wirklich nicht...wir müssen einen anderen Weg finden..."
    Milena krallte sich mit einer Hand an den Haaren fest und lief wie ein nervöses Tier hin und her. Zum ersten Mal sah Semir sie so ratlos. Der klugscheisserische Blick war verschwunden und sie wirkte wie eine hilflose, junge Frau.


    "Das ich den Moment noch erleben darf", erklang eine Frauenstimme und als alle sich zur Tür wendeten, wurde Kim Krüger ersichtlich, "die schwarze Katze, hilflos und nervös. Ich dachte der Tag kommt nie!" Sie näherte sich der Couch und erblickte Alex Wunde. Auch sie musste schlucken. "Hallo Chefin", begrüsste Alex sie nun schon beinahe flüsternd. "Nicht gut", formte Kim mit den Lippen und Semir nickte. Er erklärte Kim, nachdem sie Lukas vorgestellt wurde, die ganze Situation. Die Chefin der Autobahnpolizei sagte nichts, hörte nur zu und nickte ab und an. Erst als Semir fertig war, nahm sie Luft. "Also wissen sie durch den Sender, wo wir sind!"
    "Ja Chefin", antwortete Semir prompt und Kim blickte zu Milena. "Du weisst, dass es noch eine andere Möglichkeit gibt, Milena, wieso zögerst du?" Semir sah fragend zu Milena und diese biss sich auf die Unterlippe. "Ich wollte es eigentlich nie mehr tun...ich hatte es ihm doch geschworen!" Kim lächelte traurig. "Ich weiss, aber bitte, zum Wohle meines Teams, bitte Milena, werde noch einmal zur schwarzen Katze!"

    Also ich bin definitiv nicht dafür, dass Alex Vergangenheit bereits aufgelöst werden soll. Ich finde, so wie es die Schreiberlinge in dieser Frühlingsstaffel eingebaut haben war der Beste Coup seit langem. Wir sollten uns überhaupt glücklich schätzen, dass wir endlich wieder rote Fäden in der Story haben und es nicht einfach hin und her hüpft, ausserdem scheint der Fall wirklich knifflig und verzwickt zu sein und da bin ich ehrlich gesagt froh, wenn man sich Zeit dafür nimmt, und nicht alles in einem Paukenschlag enden lässt.

    „Was willst du denn wissen?“, gab sich Milena geschlagen. Sie beobachtete Semir dabei, wie dieser, das getrocknete Blut reinigte.
    „Deine Geschichte.“, antwortete Semir und Milena presste die Lippen zusammen. „Milena, ich weiß wie es ist, Fehler zu bauen und dadurch Menschen zu verlieren, es ist ein Scheissgefühl ich weiß, aber du kannst nicht immer in der Vergangenheit leben!“
    Noch immer sagte Milena nichts.
    „Ich hatte bisher fünf Partner vor Alex“, begann Semir, „drei von Ihnen sind verstorben. Einer ist einfach abgehauen und…“
    „…und?“, fragte Milena nach und Semir sah ihr an, dass sie nun neugierig geworden war. Ihre Tränen begannen zu trocknen.
    „…dann gab es noch Ben. Er war, neben Tom, am längsten an meiner Seite. Er ist der Patenonkel meiner jüngsten Tochter und hatte mich niemals aufgegeben. Doch ich war mit meinen eigenen Problemen so beschäftigt, so dass ich nicht erkannte, dass seine neue Freundin ein dunkles Geheimnis hatte. Und um mich zu retten, musste Ben auf die Person schießen, die er liebte. Er vertrug diesen Druck nicht. Ich hatte es zu spät gesehen…und durch den Trennungsstress meiner Frau, wurde ich zu einem richtigen Ekel, Ben litt extrem darunter, kein Wunder, dass er mir zunächst nicht geglaubt hatte.“
    Semir schloss den fertigen Verband und zog langsam den T-Shirtärmel darüber.
    „Hätte ich mich einfach dem Willen meiner Eltern gebeugt…würde Lukas Bruder nun auch noch leben…sie wollten, dass ich auf eine Hochbegabtenschule gehe, Ärztin werde und wenn möglich dazu noch Stargeigerin. Ich hielt diesen Druck einfach nicht aus, begann zu rebellieren und kam in die falschen Kreise. Lukas Bruder und Lukas selbst, mussten dann darunter leiden…“
    „…deswegen fühlst du dich dem BKA verpflichtet?“
    Milena nickte auf Semirs Frage.
    „Das Gefühl kenne ich. Als Teenager gehörte ich auch zu einer Gang, ein bisschen Autoaufknacken, bisschen damit rumfahren, was war schon dabei, als dann aber eine Familie, aufgrund eines übermütigen Fehlers unseres Anführers starb, und mich ein Polizist rettete, als ich die Familie zu retten versuchte, fühlte ich mich dann auch der Autobahnpolizei verpflichtet. Und…nun, aus einem Pflichtgefühl wurde dann eine Berufung!“
    „Du merkst schon, dass du gerade Widersprüchlich agierst oder?“; erwiderte Milena sarkastisch und Semir wippte mit dem Zeigefinger hin und her. „Im Gegenteil. Ich sage dir, die Vergangenheit kann man nicht vergessen, oder löschen, aber man kann mit ihr Leben, gut damit leben!“

    Milena lächelte und zündete eine neue Zigarette an. Sie inhalierte tief ein. „Jedenfalls werden wir Alex einigermaßen ungeschoren aus der Sache ziehen! Ich schwöre dir bei Gott Semir, ich will dir und Alex nichts Böses! Im Gegenteil, ich möchte euch helfen!“ Semir lächelte warm und legte eine Hand auf ihre Schulter.
    „Zum ersten Mal wirkst du richtig menschlich“, sagte er sanft und drückte leicht zu, „behalte das bei.“
    „Aber…“
    „….Schwäche zu zeigen ist eine Stärke Milena. Du sagst du willst uns helfen? Gut, nun glaube ich dir, aber bitte, keine coolen Aktionen mehr, sei einfach eine gute Polizistin und hilf einem alten Bullen, seinen Partner zu retten, mehr will ich nicht. Du musst keine abgebrühte Knallerbraut sein, um gut zu sein. Verstehst du?“
    In Milenas Augen sammelten sich wieder Tränen. Mit Daumenrücken, wusch sie sich diese aus dem Augenwinkel. „Ich will nur, dass Black Cat, aus den Gedächtnissen der Leute verschwindet! Ich will das alles hinter mir lassen!“