Beiträge von jenni

    ARGH! So viel Spannung, so viele Fragen...
    Was will David im Wald?
    Wieso langer Piepton?
    Und wieso tummelt sich ein Hund unter meinem Bürofenster der bellt als würde er grade ins Gras beissen das unter meinem Büro nicht vorhanden ist? :D


    ...ach gehört nicht dazu? Ok zurück zum Thema. Mannometer wie schon gesagt, echt spannend. Verschiedene Schauplätze, Handlungsstränge, ich mag das und ihr schreibt es so gut, dass man den Faden nicht verliert ;)

    Es dauerte noch eine Stunde, bis Ben wieder Farbe im Gesicht hatte und sich wieder aufrichten konnte. In der Zwischenzeit hatte der Notarzt die Wunde genäht und verbunden gehabt und auch noch die Infusion entfernt.
    Er reichte Semir eine Armschlinge, da Bens Knochen ja leicht verletzt war.
    „Sollten Sie keine Schmerzen mehr haben, können Sie es auch ohne versuchen, im Moment, würde ich Ihnen aber raten, die Schlinge zu gebrauchen…“, riet er Ben und Semir nahm die Schlinge entgegen, da sein Partner sich, mal wieder ohne nach Hilfe zu fragen seinen Pullover wieder anzog. Der Stoffteil, wo sich das Messer reingebohrt hatte, wurde abgeschnitten, so war der Verband deutlich sichtbar.
    „Danke Herr Doktor.“ Der Arzt nickte auf Semirs Dank hin und reichte dem Deutschtürken noch ein Döschen mit Pillen. „Eine pro Tag sollte reichen“, mit diesen Worten verabschiedete er sich.
    „Okay…“, murmelte Semir und steckte die Pillendose in die Brusttasche seiner Jacke, er sah, wie Ben ihn ansah. „Geht’s wieder?“, fragte Semir besorgt und Ben nickte. „Fühl mich zwar immer noch leicht wie auf einem Trip, aber dafür tut mein Arm im Moment nicht so weh.“ Semir wusste genau, worauf Ben hinauswollte.
    „Das Ding wird angelegt!“, sagte er mit gespielter, väterlicher Strenge in der Stimme. „Aber Semir…“, jammerte Ben wie ein kleines Kind zurück. „Nichts aber, du hast den Arzt gehört. Erst wenn er nicht mehr weh tut und im Moment sollst du sie tragen!“
    „Ein Brunch gegen?“
    „Du weisst, dass ich mit Essen nicht zu bestechen bin, im Gegensatz zu gewissen anderen Leuten hier im Raum!“ Ben zog einen Schmollmund und Semir stellte sich vor ihn. Ben liess sich helfen, wenn auch mit so manchem Grummeln. Semir legte seinem Partner die Schlinge an. „So, am besten sehen wir nach, was nun läuft!“ Semir lief voraus und Ben blieb skeptisch stehen. „Einfach so?“, fragte er und Semir drehte sich nach ihm um. „Einfach was?“, fragte der Deutschtürke zurück und Ben ging auf ihn zu – sein Gang war sicher. „Du lässt mich einfach weitermachen? Kein“, er begann Semir nachzuäffen, „Ben du solltest dich lieber hinlegen, oder ich halte das nicht für eine so gute Idee!“ Semir grinste, das erste Mal seit langem, wieder. „Würde bei dir sowieso nichts bringen, ich hab ja schon alles versucht was ich kann, aber dir ist ja nicht zu helfen“, antwortete er und lief weiter. Ben zog eine Augenbraue hoch, dann begriff er.


    „Oh, miese Tour! Ganz miese Tour Freundchen!“, zischte er, lief hinterher und gesellte sich dann neben Semir, „Einem Schwerverletzten ein schlechtes Gewissen zu machen! Du hast wohl keine Skrupel!“
    „Ach, auf einmal bist du schwer verletzt?“ Ben wollte zur Erwiderung ansetzten, hörte aber noch rechtzeitig auf da er wusste, dass diese Diskussion nur Semir gewinnen konnte. „Gemeiner Schachzug!“, protestierte Ben und Semir zuckte mit den Achseln. „Hey, ich bin der Vater von zwei Mädchen, an dir kann ich mich perfekt für deren Pubertät vorbereiten!“ Ben sagte nichts. Der Klügere gab bekanntlich nach, obwohl er sich nicht sicher war, ob er bei dieser Neckerei wirklich der Klügere war, trotzdem liess er es einfach im Raum stehen.
    Sie kamen zu dem Zimmer, wo der Überfall geschah. Hartmut war inzwischen eingetroffen und schoss Fotos. Kim stand an der Türschwelle und beobachtete jeder seiner Bewegungen. „Chefin!“, rief Semir und zeigte so, dass sie kamen.


    „Herr Jäger – na, geht’s wieder?“, fragte sie nach und Ben nickte. „Sieht schlimmer aus, als das es in Wirklichkeit ist.“, antwortete er und Semir prustete kurz, vorauf Ben ihm mit dem gesunden Arm, eine in die Seite puffte. Kim ignorierte dies. „Der Angreifer, der von Riemann ausgeknockt wurde, ist gerade auf den Weg zum Verhörraum. Wenn Sie Lust haben!“ Semir sah zu Ben und dieser nickte. „Mit dem hab‘ ich noch ein Hühnchen zu rupfen!“, knurrte er und lief voraus.
    „Ihr Kollege ist bereits bei Riemann Gerkan, allerdings würde ich ihn momentan nicht stören…“ Semir begriff. „Danke…“, sagte er knapp und rollte dann mit den Augen als Ben ein lautes „Kommst du endlich?“, von sich gab. „Sehen Sie, allzu schlecht kann es ihm wirklich nicht gehen!“ Kim nickte zustimmend. „Wenn er Ihnen schon wieder so auf den Senkel gehen kann“, fügte sie noch zwinkernd hinzu und Semir verabschiedete sich mit einem kurzen Winken.
    Schnell rannte er zu Ben und gemeinsam gingen sie hinaus. „Tut mir leid, dass ich dir deinen Abend mit Andrea versaut habe“, sagte Ben dann leise, als sie beim Wagen warn. Semir winkte ab. „Vergiss‘ es, war sowieso im Eimer“, grummelte er und Ben zog eine Augenbraue hoch. „Nun wird sie doch zu meiner Schwiegermutter fahren und…na ja…“
    „Lass mich raten, mein türkischer Hengst hat wieder gemeckert wie ein altes Waschweib!“ Semir sah in Bens Gesicht und nickte dann mit gerümpfter Nase. „Oh man Semir, du müsstest echt lernen, dein Temperament zu zügeln…“
    „Und du solltest lernen, nicht immer in Schwierigkeiten zu geraten!“, gab Semir pampig zurück und gemeinsam stiegen sie in den Wagen ein, um in die PAST zu fahren.

    Mir sind in diesem Abschnitt einige Rechtschreib-und Formulierungsfehler begegnet, aber gut, da wir ja immer nach einer schnellen Fortsetzung schreien bleibt das wohl nicht aus


    Tut mir sehr leid, ich bin die anderen Teile am durchlesen aber eben, Schweizer - alles wissen wollen aber von Deutsch keine Ahnung haben :D

    Semir rannte durch die Gänge des Krankenhauses, wo vor Noah Riemanns Zimmer Kim Krüger stand. Sie wies gerade Hotte und Dieter an, welche nickten und sich ins Zimmer begaben. „Chefin!“, rief Semir und die Angesprochene drehte sich zu ihm um. „Gerkan – sehr gut!“, begrüsste sie ihn und Semir versuchte wieder zu Atem zu kommen. „Danke dass Sie mich angerufen haben…wo ist er?“ Die Chefin wies auf das Ende des Ganges.
    „Letztes Zimmer rechts. Er wird gerade behandelt!“
    „Und Riemann?“
    „Wir haben ihn in ein anderes Zimmer verlegen lassen, bis wir eine Lösung gefunden haben. Allerdings wird er nun bewacht, was da geschehen ist, darf kein zweites Mal passieren, ein Glück, hat die Schwester und auch Jäger so schnell reagiert gehabt, sonst wäre Riemann nun tot. Er hat er starke Medikamente gegen die Schmerzen bekommen, er schläft gerade! Er hatte sich ziemlich verausgabt gehabt. Sein Partner will in Kürze vorbei kommen…Gerkan, mir ist zu Ohren gekommen, in welcher Beziehung sie zu Riemanns Partner stehen…“ Semir schluckte und nickte langsam. „Aber glauben Sie mir Chefin, das beeinflusst mich überhaupt nicht, ich werde ganz normal an diesem Fall arbeiten…das verspreche ich Ihnen!“
    „Das hoffe ich, ansonsten mache ich Ihnen die Hölle heiss, ist das klar?“
    Semir nickte und lief dann zum Ende des Ganges, wo die Türe offenstand.
    Ben sass in seinem Unterhemd da. Bleich und immer wieder schwer schluckend. In einem Arm ragte das Messer, am anderen wurde in den Handrücken eine Infusion gelegt.
    Ein junger Notarzt war gerade dabei, das Messer vorsichtig aus der Wunde zu ziehen. „Ben…“, sagte Semir geschockt und konnte sein Blick beinahe nicht von dem Messer nehmen, dass sich durch den ganzen Unterarm gebohrt hatte. Ein Kampfmesser, das erkannte Semir genau, und wenn er es genau anschaute, stellte er fest, dass es einer der Verbotenen war.
    „Sie sind?“, fragte der Arzt nach.
    „Oh tut mir leid, Gerkan, ich bin sein Partner…“
    Semirs Füsse lösten sich langsam wieder vom Boden und er ging auf Ben zu. „Meine Güte…“, stiess er aus und Ben sagte nichts. Er hielt sich immer wieder die Hand an den Kopf. „Herr Jäger, wenn Ihnen schwindlig und schlecht wird, legen Sie sich besser hin…“, riet ihm der Notarzt und Ben winkte ab. „Noch geht’s“, würgte er hervor und versuchte, die aufkommende Übelkeit zu unterdrücken. Semir stellte sich hinter ihn und legte die Arme auf die Schultern.


    „Man, warum hast du mich nicht benachrichtigt!“, schimpfte Semir und Ben sah seinen Partner an. „Weil ich dir zufälligerweise einen Abend mit Andrea gönnen wollte?“, gab Ben zurück, was allerdings ziemlich lächerlich klang da er immer wieder schlucken musste. „Wofür ist die Infusion Doktor?“
    „Zur Stabilisierung, zwar ist der Blutverlust nicht lebensgefährlich, aber Sie sehen ja, wie es Ihrem Partner geht…“ Ben schenkte dem Arzt nur einen kurzen, grimmigen Blick. „Allerdings können Sie sich glücklich schätzen Herr Jäger. Das Messer hat anscheinend nur ihren Knochen gestreift. Muskel und Nerven sind heilgeblieben!“ Semir musste lächeln. „Der Typ da hat immer glück“, sagte er und Ben nickte zum Arzt. „Machen Sie bitte schnell, damit wir’s hinter uns haben!“ Der Arzt hob eine Augenbraue.
    „Herr Jäger, Sie sind zwar einer Operation knapp entkommen, aber trotzdem muss ich achtsam sein, wenn ich es schnell rausziehen, werden Sie noch eine Weile hier verbringen müssen!“
    „…in dem Fall, tun Sie was Sie tun müssen“, erwiderte Ben wimmernd und Semir, klopfte ihm auf die Schulter. „Du wirst es schon überleben Partner…“, meinte er dann aufmunternd und der Arzt begann zu ziehen. Ben stiess immer wieder kleine Laute aus, die Semir nicht definieren konnte und wurde immer bleicher im Gesicht.
    „Gut, wir haben‘s!“, meinte der Doktor erleichtert, legte das Messer in eine Aservatentüte und Ben kippte leicht nach vorne, doch Semir fing ihn auf. „Komm, leg‘ dich hin…“, meinte der Deutschtürke und drückte Ben auf die Liege. „Scheisse ist mir schlecht…“, jammerte dieser und der Arzt nahm seine Utensilien hervor, um Ben die Wunden zuzunähen.


    „Sollten Sie den Drang haben, erbrechen zu müssen, sagen Sie es mir einfach bitte früh genug…“, bat der Mediziner mit einem Lächeln und Ben nickte bloss. „Ist das normal?“, fragte Semir besorgt. „Ja, wie eben schon erwähnt, der Blutverlust ist nicht hoch in dem Sinne, dass wir eine Bluttransfusion durchführen müssten, allerdings schwächelt der Kreislauf, deshalb das Mittel, das wir über die Infusion verabreichen…“ Semir nickte verstanden und nahm einen Stuhl, stellte ihn zur Liege und setzte sich hin. „Was zur Hölle ist eigentlich passiert Ben?“ Ben sah Semir an. „Hat dir die Chefin nichts erzählt?“
    „Nein…sie hat mir lieber eine Mahnung verpasst!“, erwiderte Semir grummelnd und verschränkte die Arme. Ben atmete tief durch und erzählte die ganze Geschichte. Semir hörte ihm aufmerksam zu und seufzte dann.
    „Semir, du könntest recht haben mit allem, oder zumindest, dass er’s nicht alleine war…wieso wurde Noah Riemann bloss angegriffen,? Was sollte die Aktion?“

    Doppelpost - na gut :)


    Das ging ja gerade noch gut, man dieser Fuchs ist echt gerissen, mit dem ist nicht zu spassen. Hoffentlich, geht das alles noch gut. Jedenfalls haben die Beiden ja nun eine Mitfahrgelegenheit. ist doch auch schon was...oder? Oder? ?(

    „…Danke Hartmut…“, mit diesen Worten hängte Ben auf und fuhr sich kurz über die Haare. „Verdammter Mist…okay Jäger…was nun?“, fragte er sich selbst laut und sah auf die Uhr. Inzwischen war es elf Uhr abends. Das Gespräch mit Hartmut hatte lange gedauert gehabt. Doch ans Nach-Hause-Gehen, dachte Ben noch lange nicht. Viel mehr stand nun sein innerlicher Konflikt im Vordergrund. Die Fingerabdrücke die Hartmut gefunden hatten, stammen von Riemann selbst, ohne jeglichen Zweifel. Semir würde sich, wenn er das erfahren würde, wieder in lauter Theorien stürzen, die wie immer total skurril klangen. Andererseits hatten Semir und Ben sich versprochen gehabt, immer die Wahrheit zu sagen und das Schlimmste an Semirs Theorien war ja, dass sie immer wahr waren.
    Ausserdem, wie oft hatte Semir schon ihm geholfen gehabt und dabei einiges riskiert? Er wusste es nicht mehr, jedenfalls war es oft.
    Ben strich sich durchs Haar und stand auf. In dem Moment klingelte das Telefon auf Susannes Schreibtisch. Ben ging aus dem Büro und nahm den Anruf entgegen. „Autobahnpolizei Hauptkommissar Jäger, hallo?“, begrüsste er den Anrufer und es war eine junge Frau.
    „Tut mir leid Sie zu stören Herr Jäger, aber ich bin die behandelnde Schwester von Herrn Riemann und da sind zwei komische Gestalten aufgetaucht, als ich mich umgedreht hatte, ich denke die wollen zu Riemann…und da dachte ich…“
    „Das haben Sie richtig gemacht, ich komme sofort vorbei!“ Ben hängte auf und nahm seine Jacke, die er während des Ganges zum Wagen anzog.
    Mit Eiltempo fuhr er mit seinem Mercedes zum Krankenhaus. Er parkte seinen Wagen und lief danach zum Empfang, wo eine junge Schwester stand. Ben zeigte seinen Ausweis. „Oh Herr Jäger, das ging schnell, vielen Dank!“
    „Wo sind die Typen?“
    „Ich hab sie das letzte Mal im Flur gesehen, das Sicherheitspersonal hat schon nach denen gesucht, ohne Erfolg.“
    „Wo ist Riemanns Partner?“
    „Nach Hause, schon vor längerer Zeit!“


    Ben nickte dankend und lief zum Zimmer Riemanns. Vielleicht war es nichts, doch er wollte nichts riskieren, er klopfte und wurde hereingebeten.
    Riemann lag in seinem Bett und wirkte so, als wäre er gerade aufgewacht. „Herr Jäger?“, begrüsste er Ben schlafgetrunken. „Tut mir sehr leid Sie geweckt zu haben Herr Riemann…aber ist Ihnen in der Zeit, wo ihr Kollege nach Hause gegangen ist, etwas aufgefallen?“ Noah schüttelte mit dem Kopf. „Nein, ich bin sofort eingeschlafen…wieso?“
    Ben sah sich um, erblickte aber nichts verdächtiges, also widmete er sich wieder Noah zu. „Nicht so wichtig…Herr Riemann, können Sie sich inzwischen schon an etwas erinnern?“ Niedergeschlagen schüttelte Noah mit dem Kopf. „Leider nicht…sind Sie schon weitergekommen?“ Ben nickte und erzählte Noah die bittere Wahrheit. An der Tatwaffe und am Wagen, wurden nur seine Fingerabdrücke gesichert worden. Noahs Augen weiteten sich.
    „Das kann nicht…habe ich…“
    „Noch ist damit nichts entschieden Herr Riemann…“ Noah sah Ben mit einem eindeutigen Blick an. „Herr Jäger, ich hab zwar eine Lücke in meinem Gedächtnis und sehe aus wie nach einem Fight mit Mike Tyson, doch ich bin immer noch Polizist und nicht blöd…“ Ben musste ihm zustimmen.


    Was beide nicht merkten, hinter ihnen öffnete sich der Kleiderschrank für die Patienten. Erst als es schon zu spät war, stiess Noah einen spitzen Schrei aus und Ben wurde von hinten gepackt. Der Angreifer wirkte zierlich und nicht gerade stark, so das Ben seinen Arm anwinkeln und seinen Ellbogen dem Angreifer direkt in den Magen stossen konnte. Ben wurde sofort losgelassen, doch in dem Moment sprang ihn ein zweiter Typ an und drückte ihn zu Boden. Beide waren maskiert. Der Mann, den Ben nun vor sich hatte, war viel kräftiger und grösser.
    „Was soll das, Raubüberfall von Dick und Doof?“, knirschte der junge Kommissar und in dem Moment drückte der Angreifer seine Kniescheiben auf Bens Achseln und machte ihn somit bewegungslos. „Los, nimm Riemann!“, befahl der Grosse dem Kleinen. Dieser nickte, drehte sich um, doch das Bett war leer. In dem Moment rauschte etwas silbernes auf den Dürren zu, erwischte ihm im Nacken und er ging mit einem Ächzen zu Boden.
    „Verdammt was…“ Ben sah dieses silberne Ding nochmal, doch dieses Mal wurde es von dem Typen abgefangen. Jedoch musste sich dieser dazu leicht erheben und die Knie verloren ihren Druck. Ben richtete sich auf und verpasste dem Bullen mit seinem Kopf einen heftigen Schlag auf die Stirn. Mit schmerzerfülltem Gesicht ging er zu Boden.


    Noah stand auf zittrigen Beinen vor ihm, seinen Infusionsständer in der Hand. „Verdammt…“, flüsterte er und stellte das verbogene Ding wieder neben sich. Ben richtete sich auf und ging zu Noah. „Alles okay?“, fragte er besorgt und der Angesprochene nickte. „Ja…meine Beine sind zwar wie Gummi, dafür geht’s mit den Armen wieder…“ Noah verzog sein Gesicht zu einer schmerzverzerrten Fratze und er hielt sein gebrochenes Handgelenk. „Danke…“, sagte Ben leise und Noah lächelte.
    In dem Moment richtete sich der Bulle hinter den Beiden wieder auf, zückte ein Messer und holte aus. Ben erkannte Noahs geschockten Blick und drehte sich um. Das Messer versank im Unterarm des Kommissars und Ben stiess einen grellen Schrei aus.
    Schritte waren zu hören und der Mann sprang aus dem Fenster, da sich Noahs Zimmer im Erdgeschoss befand und war verschwunden.
    Die Tür schlug auf und Sicherheitsleute kamen herein. „Was ist passiert?“ fragten sie synchron und erblickten den ohnmächtigen, schmächtigen Maskierten. „Nehmt ihn fest!“, befahl Ben mit zitternder Stimme und die Angesprochenen taten, wie ihnen befohlen. „Und holt einen Arzt!“, fügte Noah an, der sich die Wunde ansah.
    Das Messer war so lang, das die Klinge unten wieder austrat. Blut tropfte auf den Boden und saugte sich in den Teppich ein. „Scheisse“, wimmerte Ben und Noah zerriss sein T-Shirt, dass er inzwischen anhatte, passend zu der Trainingshose. Krankenhaushemde konnte der Polizist nämlich nicht ausstehen.
    Er legte einen provisorischen Druckverband an, um das Messer herum da es ein grosses Risiko, dieses einfach herauszuziehen. „Noah…?“ Der Angesprochene sah Ben an. „Ich weiss nicht wie es Ihnen geht…aber ich glaube…das war ein Wink von dem Typen da oben an mich…“

    Ajajajaj....da hoffen wir doch, dass er keine Schmerzen im "Kreuz" kriegt. *tadaaaaa* Gott bin ich wieder witzig heute :D
    Sehr spannend Elli, der Bambi hüpft immer schneller und wird hoffentlich nicht wie seine Mutter...oh du weisst was ich meine. Jedenfalls einfach spannend, ich hab ja viel verpasst gehabt durch meinen Köln Ausflug und Bewerbungsstress. Aber trotzdem alles um diese Uhrzeit in einem Rutsch gelesen - einfach genial! :thumbup:

    Ein Glück, man muss Ben nicht vom Asphalt kratzen! Glück gehabt, aber ob die Alternative im Wald viel besser ist? Wir wissen es nicht, aber spannender ;) Ich bin gespannt!

    David betrat das Krankenzimmer, wo sein Partner müde und blass im Bett lag. „David…“, flüsterte er leise zur Begrüssung und David setzte sich ans Bett.
    „Wie fühlst du dich Kumpel?“
    „Als hätte ich einen Autounfall gehabt!“, versuchte Noah zu scherzen, doch sein Lächeln verzog sich zu einer Grimasse, da eine Schmerzwelle seinen Körper übermannte. David wollte sich besorgt aufrichten, doch Noah winkte ab. „Is‘ gleich vorbei…“, knirschte er und sah seinen Kumpel an. „David…ich weiss wirklich nicht was passiert ist, du musst mir glauben…“ David nahm die gesunde Hand Noahs.
    „Ich weiss doch Partner…“
    „Was ist mit…du weisst schon…die Kollegen von der Autobahnpolizei haben echt schräg geguckt…“ David atmete tief durch. Er wollte seinen Partner nicht anlügen aber die Wahrheit war auch nicht gerade gut verdaulich für jemanden, der gerade mit Verletzungen im Krankenhaus lag. „…Noah…Mosner ist….“ Noah ahnte, wie dieser Satz endete, Tränen sammelten sich in seinen Augen und er schüttelte mit dem Kopf. „Nein…wie…wo?“, fragte er schluchzend und David schluckte. „Im Kofferraum des Wagens, den du ohne deines Wissens gefahren hast!“ Noah erstarrte. Nur noch seine Hände zitterten, da er diese noch vor den Mund legen wollte. David setzte sich auf die Bettkannte und nahm seinen Partner in den Arm, der laut schreien wollte, doch mehr wie ein stilles Seufzen kam nicht heraus. „Ich war es nicht, bitte du muss mir glauben…“, flüsterte er immer wieder, „ich könnte ihn nicht umbringen…“ David drückte Noah fest an sich und strich ihm über den Rücken. „Ich weiss es…der eine von beiden ist ein guter Kumpel von mir und ein spitze Polizist, er wird die Wahrheit ans Licht bringen!“


    „Nichts, nicht nichts!“, schrie Semir, als er Hartmuts Bericht durchlas und warf ihn entnervt auf den Schreibtisch. „Ganz ruhig mein türkischer Hengst“, murmelte Ben, der sich den Bericht des Gerichtsmediziners durchlas und dabei sich einen Brezel genehmigte. „Ich soll mich beruhigen, wir haben noch nicht mal angefangen und stecken schon in einer Sackgasse!“, grummelte Semir, verschränkte die Arme und wirkte wie ein kleines Kind. Ben sah von der Akte auf und musste grinsen. „Wenn du nun brav weitermachst, fahr ich dich auch nach Hause“, scherzte er und Semir zog eine Augenbraue hoch, danach faltete er ein leeres Blatt Papier zu einem Flugzeug zusammen und liess es so fliegen, dass es in Bens Haaren stecken blieb.
    „Was für eine erwachsene Antwort!“, grummelte Ben und fischte das Papier aus seinen Haaren um es dann in den Mülleimer zu werfen.
    „Ich tue was ich kann!“ Seit längerem lächelte Semir wieder und Ben rollte mit den Augen. „Also, laut dem Gerichtsmediziner sind die Male auf den Handgelenken Beider wirklich seltsam. Er vermutet Fesselmale!“ Semir richtete sich auf. „Das könnte aber heissen, dass Noah Riemann unschuldig ist!“ Ben hob eine Hand. „Jedoch ist er sich nicht sicher, und rate mal, wer den Fall bearbeiten wird, von der Staatsanwaltschaft her…“ Semir wusste genau, auf den Ben ansprach. „Na super, die hat mir noch gefehlt…“, stöhnte er und liess sich wieder in den Schreibtischsessel fallen.
    „Wir müssen den zweiten Bericht Hartmuts abwarten, was anderes bleibt uns nicht übrig…“ Semir nickte niedergeschlagen. Ben sah nach draussen und sah, wie die Sonne schon unterging.


    „Wann fahren Andrea und die Kinder zu deiner Schwiegermutter?“
    „Morgen“, antwortete Semir und streckte sich kurz. „Dann fahr nach Hause mein türkischer Hengst, lenk dich ab und geniess den letzten Abend mit deiner Frau, danach wirst du dich mit mir begnügen müssen!“
    „Sicher?“
    „Sicher!“
    Semir stand auf, zog sich seine Jacke an und verabschiedete sich von Ben mit einem Handschlag, danach war er aus dem Büro verschwunden. Als Ben sicher war, dass Semir weg war, öffnete er die digitale Akte Noah Riemanns, die er hinter Semirs Rücken angefordert hatte. Er tat es nicht gern, doch er musste wissen, ob dieser Riemann Dreck am Stecken hatte, oder er wirklich ein Saubermann war.
    Laut Akte, war Noah Riemann ein gewissenhafter Polizist. Er war bei den Kollegen beliebt und war sehr gerechtigkeitsorientiert. „Ein Saubermann, wie er im Buche steht“, murmelte Ben, als er mit der Maus die nächste Seite anklickte. Nichts, er fand nichts. Semirs Vertrauen hatte sich also bestätigt gehabt, der Mann schien ein flotter Kerl zu sein.
    Doch in dem Moment klingelte Bens Handy und er sah auf den Display. Es war Hartmut. Ben nahm ab. „Na Feuerpinsel, was gibt’s?“ Ben wusste genau, dass Hartmut gerade versuchte, diesen Satz zu ignorieren, ja gar zu verdrängen, da er diesen Kosenamen überhaupt nicht ausstehen konnte. Und genau dieser Gedanke zauberte dem Autobahnpolizisten ein Lächeln auf die Lippen. „Ich habe das Messer untersucht, das in Mosners Brust steckte und habe Fingerabdrücke gefunden!“
    „Schiess los…!“, forderte Ben auf und je mehr Hartmut berichtete, umso dunkler wurde Bens Gesicht.

    „Ich hab dich was gefragt“, hackte Semir nach und riss damit Ben aus der Trance. „Nun ja…Semir, wir sind Freunde richtig?“
    „Richtig“, bestätigte der Angesprochene mit einem schwachen Lächeln. „Dann will ich ehrlich zu dir sein.“ Semir ahnte, was kam. „Ich warte jetzt erst Mal ab, was genau rauskommt. Von Seiten der KTU, dem genauen Bericht des Gerichtsmediziners und so weiter, dann kann ich dir erst eine genaue Antwort geben…“
    Semir seufzte. Das hatte er sich gedacht. Ein Stück weit konnte er Ben auch verstehen. Er war jünger als Semir und für ihn stand bei einer Suspendierung in Sachen Karriere mehr auf dem Spiel, wobei er schon für Semir manchen Rückschritt in Kauf genommen hatte.
    „Ben…ich…tut mir leid…“
    „Wieso?“, fragte Ben nach und Semir winkte ab. „Du hast recht, wir sollten einfach nach der Wahrheit suchen…aber du kennst mich alten Hasen ja…“
    „Tu meinst türkischer Hengst“, funkte Ben Semir ins Wort und dieser lachte kurz. „Okay, ja türkischer Hengst…und türkische Hengste sind ja bekanntlich sehr temperamentvoll…manchmal hab ich einfach ein Brett vor dem Kopf…“
    Ben sagte nichts, sondern bog in die Einfahrt zur PAST ein und als er geparkt hatte, stiegen Beide aus. Sie betraten das Büro, wo Susanne mit einem verängstigten Gesicht am Pult stand und immer wieder zu dem Büro von Semir und Ben nickte. „Alles okay?“, fragte Semir besorgt und sie schüttelte mit dem Kopf. „Mosner ist in eurem Büro“, zischte sie flüsternd und die Beiden sahen sich schluckend an. „Die Chefin ist auch drin, meine Güte der macht sie gerade so was von fertig!“ Semir schnaubte kurz und stampfte zur Tür. „Auch wenn sie mir manchmal auf den Sack geht, niemand greift die Krüger an!“
    „Hört, hört“, grinste Ben und ging ihm hinterher. Semir öffnete in einem Ruck die Türe und erblickte den kräftigen Mosner, der gerade die Hand ausholte. „Hey!“, schrie Semir und konnte die Hand noch aufhalten, bevor sie in Richtung von Kim Krügers Gesicht kam.
    Kim wich ängstlich zurück, so hatten die Beiden die taffe Chefin noch nie gesehen gehabt. „Alles in Ordnung?“, fragte Ben besorgt und sie nickte stumm. Semir drückte Mosner zurück. „Sind Sie von allen guten Geistern verlassen?“ Mosner, ein Mann von guten Zwei Metern und kräftigen Oberarmen, brüstete sich vor Semir auf.
    „Ich spreche nicht mit euch Dreckspack!“ Ben wusste sofort worauf Mosner ansprach, da er dessen Ansichten genau kannte. „Wow, wow, wow, nun mal langsam! Oder ich nehme Sie gleich wegen Beamtenbeleidigung mit!“


    Erst jetzt schien Mosner zu begreifen, dass Semir ein Polizist war. Er räusperte sich und verschränkte majestätisch die Arme. „Ich will zu meinem Sohn!“, verkündete er und Ben stemmte die Hände in die Hüfte. „Er wird noch obduziert. Solange haben Sie leider nicht die Möglichkeit, Ihren Sohn zu sehen“, versuchte er so ruhig wie möglich zu antworten, „woher wissen Sie überhaupt schon, was passiert ist, wir hatten Sie noch nicht informiert…“
    „…aber ich…“, kam es kleinlaut von Kim und sie sah bedrückt zu Boden, als Semir und Ben ihre Blicke ihr zuwendeten.
    „Ihre Chefin hatte mich informiert, und nun will Sie mir nichts preisgeben, also bin ich hier her gekommen, das Wohl meines Sohnes, stand für mich an erster Stelle!“ Sieht aber nicht danach aus, dachte sich Ben und erwiderte, „auch wenn er Ihre Ansichten nicht geteilt hätte?“ Mosner sah Ben mit hochgezogener Augenbraue an. „Wie meinen Sie das?“, fragte er nach und Semir sah Ben kopfschüttelnd an. „Ihr Sohn hatte eine Affäre, mit einem Mann…“ Mosner lachte auf und winkte ab. „Nicht mein Kleiner! Kein schlechter Scherz mein Junge…“ „…ich scherze nicht“, sagte Ben entschlossen und das schien auch Mosner zu bemerken, denn er stampfte auf Ben zu und wollte ihn am Kragen packen, doch der junge Kommissar war schneller. Er packte Mosners Hand. „An Ihrer Stelle würde ich aufpassen junger Mann, Sie wissen nicht, mit wem Sie es zu tun haben!“
    „Das weiss ich sehr wohl!“


    Mosner riss sich frei und schritt aus dem Büro, dabei schlug er die Türe so zu, dass das Fenster sichtlich zitterte.
    „So ein Arschloch!“, schimpfte Semir und Kim hob die Hand. „Mässigen Sie sich Gerkan, vergessen Sie bitte nicht, wer das ist!“
    „Der Mann, der Sie gerade versucht hat zu schlagen!“, erwiderte Semir sauer und wies nach draussen. „Er wollte Ihnen eine Ohrfeige geben Chefin!“ Kim lächelte gequält. „Ist mir auch aufgefallen, danke…“, erwiderte sie sarkastisch und fuhr sich kurz durchs Haar. „Chefin wenn ich etwas hasse, dann das man eine junge, unschuldige Frau schlägt, tut mir leid wenn ich ausfallend werde aber das treibt mich in den Wahnsinn!“
    „Jung und unschuldig?“ Semir sah Ben nach dessen Frage an und sah ein breites Grinsen im Gesicht seines Partners. „Wie auch immer, ich hab den Kerl jetzt schon gefressen!“


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    So Leute, wahrscheinlich war das der letzte Teil bis montag, morgen arbeite ich nämlich nur halbtags und am Nachmittag heisst es, Köln ich komme, da ich das Konzert von Tom Beck besuchen werde! :)

    Diese ganzen Fragen zur Schwangerschaft habe ich mir auch gestellt... und bisher keine Antwort gefunden. Aber Elli und Chris werden uns schon noch irgendwann aufklären.


    Hoffen wir's denn langsam hab ich wirklich angst, ich verlern das lesen :D. Aber wie immer gut, ich hoffe auch, das diese Fragen beantwortet werden :)

    „Dein Partner?“, fragte er nochmals nach und David nickte. „Ich begreife das nicht. Noah hat Mosners Sohn wirklich geliebt gehabt…die Beiden hatten sich geliebt gehabt…ich meine…“ „…also war dein Partner wirklich mit diesem Mosner in einer Partnerschaft?“, fragte Semir nochmals nach und funkte dabei David ins Wort. „Ja, Semir ich würde für diesen Jungen meine Hand ins Feuer legen – er kann diesen Mosner nicht umgebracht haben, das glaube ich einfach nicht!“ Semir stellte den Mülleimer wieder auf und atmete kurz durch. „Hör zu, noch wissen wir nichts genaueres, allerdings sieht’s für deinen Partner nicht gerade rosig aus…“ David biss auf die Unterlippe, da musste er Semir recht geben, so schwer es ihm auch fiel.
    Ben kam aus dem Zimmer und Semir sah zu ihm. „Und?“, fragte er neugierig. „Nichts…er kann sich anscheinend wirklich nicht mehr an was erinnern…“ Semir sah David an. „Das ist Ben Jäger, mein Partner. Ben, das ist David Braske, ich war mit ihm zusammen auf der Polizeischule!“ Die Beiden gaben sich die Hand. „Freut mich“, sagte Ben mit einem Lächeln und David erwiderte es. „Darf ich nun zu ihm?“ Semir nickte und gab seinem ehemaligen Mitschulbankdrücker seine Visitenkarte. David tat es ihm gleich. „Ich werde mich melden, sobald ich mehr weiss“, versprach er und David lächelte dankend, danach ging er ins Zimmer seines kranken Kollegen und war verschwunden.
    „Was wollte er denn wissen?“, fragte Ben. „Alles“, antwortete Semir ehrlich und schnalzte kurz mit der Zunge. „Er ist vollkommen überzeugt, dass sein Partner diesen Mosner nicht umgebracht haben kann…“
    „Du lässt dich aber davon nicht beeinflussen oder?“ Semir sah Ben mit einem eindeutigen Blick an. „Natürlich nicht“, fügte er seiner Geste hinzu und lief voraus. Ben kannte diesen Blick genau. Obwohl Semir sagte, dass dies keinen Einfluss haben würde, hatte es dieser schon längst getan. Der junge Hauptkommissar seufzte schwer. Inzwischen konnte er alle Gesten von Semir deuten, immerhin waren sie nun seit bald drei Jahren Partner.
    „Ben, willst du hier auf dem Flur übernachten?“, kam es vom Ende des Ganges und Ben eilte zu Semir, damit sie das Krankenhaus verlassen konnten.


    Der nächste Stopp war die Gerichtsmedizin. Die Beiden hofften, dass der Pathologe ihnen schon einige Informationen liefern konnte. Immerhin waren schon über drei Stunden vergangen und der Mediziner kannte die Beiden genau.
    „Da seid ihr ja“, begrüsste er sie mit einem Lächeln und wies auf die Leiche Mosners, die aufgeschnitten auf dem Tisch lag. Ben musste sich noch immer zusammennehmen. Leichen waren für ihn niemals ein schöner Anblick, besonders wenn die Hautlappen noch auf waren und man direkt in das Innenleben eines Menschen sehen konnte. „Todesursache war eindeutig das Messer. Es ist direkt in eine Herzkammer gestossen. Ein schneller Tod. Allerdings war der Mann unterernährt und hatte einen hohen Flüssigkeitsmangel. Lange hätte er es so oder so nicht mehr gemacht“, er bewegte sich zu den Handgelenken und hob einen der Arme, „wie bei eurem lebenden Kollegen, habe ich auch hier diese merkwürdigen Male gefunden.“
    „Meinst du, sie könnten von Fesseln stammen?“, fragte Semir und der Gerichtsmediziner nickte. „Allerdings, jedoch habe ich nichts in den Wunden gefunden, dass darauf hindeuten könnte, mit was die Beiden gefesselt wurden. Das Messer hab ich zu Hartmut in die KTU geschickt. Ansonsten kann ich euch leider nicht viel sagen, ich versuche, noch was rauszukriegen, auch den Bericht des Kollegen vom Krankenhaus werde ich mir noch genauer durchlesen, in der Hoffnung, was zu finden, meinen vollständigen Bericht schicke ich dann Susanne, wie immer!“ Die Beiden nickten dankend und verabschiedeten sich.
    „Merkwürdige Sache“, murmelte Ben und Semir musste ihm recht geben. Irgendwas war ober faul an der Sache. Seine Sinne schlugen im Sekundentakt Alarm. Und auf diese konnte er sich immer verlassen.


    Sie liefen auf Bens Mercedes zu. „Was machen wir als nächstes?“ Semir zuckte auf Bens Frage mit den Achseln. „Fahren wir zurück in die PAST, vielleicht hat Susanne ja schon was für uns!“ Sie stiegen ein und fuhren los.
    Ben entging das besorgte Gesicht Semirs nicht. „Glaubst du deinem Kollegen denn?“, unterbrach er dann die Stille und Semir blickte weiterhin aus dem Fenster. „Ich weiss es nicht. An seiner Stelle, würde ich wahrscheinlich das Gleiche sagen…“ Nun wanderte der Blick zu Ben und dieser lächelte kurz.
    „Auch wenn es anscheinend so offensichtlich ist?“
    „Gerade wenn es so offensichtlich ist. Ben für dich würde ich nicht nur die Hand ins Feuer legen, sondern auch meinen ganzen Körper. David macht auf mich denselben Eindruck, er würde für seinen Partner sterben…“ Ben wendete seinen Blick nicht von der Strasse ab. „Nehmen wir aber an, er hat es wirklich getan…was würdest du ihm dann sagen?“ Semir atmete tief durch. „Die Wahrheit, so schwer es mir auch fallen würde…“, murmelte er und sah wieder aus dem Fenster, „aber ich glaube nicht daran, dass er es getan hat…“ „…Semir, momentan sieht es aber ganz danach aus…auch wenn alles noch ziemlich frisch ist…“ Semir richtete sich auf, da er ziemlich in den Sitz gefallen war und sah Ben eindringlich an, der dies zwar mit den Augen nicht wahrnehmen konnte, jedoch spürte er den durchdringenden Blick. „…ich irre mich nicht Ben…er war es bestimmt nicht…wenn die Beweise gegen ihn sprechen, werde ich was finden, um die Unschuld zu beweisen…wirst du mir dabei helfen?“ Ben schluckte schwer und presste die Lippen zusammen. Bei Cem war es eine Sache, er war wie ein Sohn für Semir. Aber vieles aufs Spiel zu setzten, nur um dem Partner eines ehemaligen Kameraden zu helfen? Er kannte die Antwort nicht.