Beiträge von jenni

    Arg, hab ich ne Krawatte auf diesen Francesco .... ... was für ein ignorantes Ar***loch , kaltherziges Monster und ... ich höre besser auf

    Ich auch aber behalte es auch lieber für mich =) Jedenfalls kann ich den Typ nicht ab und hoffe, dass die Kleine bald gerettet wird, so Ben, Semir, Gas geben aber flott!

    Sie betraten den Parkplatz, wo Semir direkt auf seinen silbernen BMW zuging. „Na sieh‘ mal einer an, der lebt ja noch“, stichelte Jenni und Semir stemmte eine Hand in die Hüfte. „Pass ja auf du vorlaute Göre!“, gab er im Witz zurück und schloss seinen Wagen auf, dabei sah er, wie Jenni zu einem dunkelblauen Fiat 500 zuging. Beide merkten nicht, wie sich schwarze Silhouetten ihnen näherten. „Also, ich wünsche dir dann einen schönen Abend“, sagte Semir und winkte noch, bevor er in den Wagen steigen wollte, doch dann hörte er ein lautes, „Semir pass auf!“, doch es war zu spät. Irgendwas packte ihn von hinten und drückte ihm einen weissen Lappen auf den Mund. Der erfahrene Polizist bemerkte sofort was das war. Chloroform! Doch bevor er sich wehren konnte, spürte er die Müdigkeit, die seinen Körper befallen hatte und fiel in einen unfreiwilligen, Halbschlaf. Sein Körper war blei, sein Geist war noch einigermassen wach, er spürte wie die Hände, die ihn hielten, einfach losliessen.
    Jenni sah, wie Semir wie ein Stück Dreck auf den Boden geworfen wurde und die Silhouetten, die sich hinter ihm aufgebaut hatten, auf sie zukamen. „Scheisse…“, stiess die Deutschschweizerin hervor und wusste nicht, was sie tun sollte.
    Einerseits wollte sie Semir helfen, andererseits hatte sie auch keine grosse Lust, den Typen in die Arme zu fallen. Als sie Semir lallend hörte, wie er sie aufforderte, wegzurennen, öffnete sie die Türe ihres Wagens und startete den Motor. Sie blickte in den Rückspiegel und sah, wie einer der schwarzen Typen eine Waffe aus dem Nichts zog und auf sie zielte. „Oh nein…“ Sie trat aufs Gaspedal und direkt neben ihr, schlug eine Kugel im Beifahrersitz ein. Sie stiess einen kurzen spitzen Schrei aus und fuhr über die Innenstadt auf die Autobahn. Doch hinter sich, erblickte sie einen dunklen Jeep und bevor sie richtig reagieren konnte, hörte sie ein lautes Piepen. „Oh nein, nicht jetzt!“ Der Motor stotterte und kam zum Stehen. „Benzin alle!“, wimmerte sie und hörte den Jeep näher kommen. Nun gab es nur noch eines. Sie liess alles liegen, was sie im Wagen hatte, öffnete in einem Ruck die Autotür und rannte raus. Sie hörte, wie Schüsse in ihrem Wagen einschlugen. Bevor sie richtig reagieren konnte, drückte sie eine Druckwelle auf den Boden und ein lauter Knall liess einen stechenden Schmerz in ihren Ohren. Ihr Wagen war Schrott, dem war sie sich bewusst, sie richtete sich auf und rannte los. Das Pfeifen in ihren Ohren war unerträglich und durch den Sturz hatte sie sich die Knie aufgeschürft gehabt, doch kampflos wollte sie nicht aufgeben.
    Sie hörte einen weiteren Knall, einen Schuss, jedoch konnte sie sich nicht auf dies konzentrieren, den etwas Feuerheisses streifte ihre linke Rippengegend und sie ging wieder zu Boden. Dieses Mal konnte sie sich nicht mehr aufrichten, denn vier Hände drückten sie nach ihrem Fall direkt zu Boden und ihr wurde schwarz vor Augen.

    Der Abend verstrich und Semir musste sich zusammen mit Jenni von Ben verabschieden, da die Besuchszeit um war. Gemeinsam gingen die Zwei „Eingebürgerten“ aus dem Zimmer, zogen die Türe hinter sich zu und schritten den Gang entlang, wo ein hohes Stimmchen sie aufhielt. Es war Franka. „Oh, Hallo“, begrüsste Jenni sie und sie ging auf die Beiden zu. „Wer bist du denn?“, fragte Semir und Franka stellte sich vor, sie erzählte auch, dass sie Ben kannte, danach richtete sich ihre Aufmerksamkeit wieder Jenni zu. „Ich wollte mich noch bei Ihnen entschuldigen“, sagte sie leise und Jenni beugte sich zu ihr runter.
    „Wofür denn?“
    „Dass ich heute so gemein zu Ihnen und Ihrer Kollegin war. Das wollte ich nicht…“ Jenni griff in ihre Tasche und holte noch einen letzten Muffin hervor. „Das habe ich schon vergessen, hier, aber lass‘ ihn dir nicht von Ben wegmopsen, in Ordnung?“ Franka nahm das Geschenk dankend entgegen und konnte nach dem Abschied noch grad von einer Krankenschwester fliehen, die gerade einen Kontrollgang machte.
    Semir grinste. „Und du willst wirklich keine Kinder haben?“, fragte er, nachdem er mit Jenni weiterlief. „Nein danke, ich bin froh, wenn ich sie am Abend wieder zurückgeben kann. Ich liebe Kinder, brauche sie aber nicht 24 Stunden um mich rum…“ Sie verliessen den Ausgang und eine frische Brise wehte. „Danke im Übrigen, dass du Ben besuchen gegangen bist?“ Jenni sah Semir fragend an. „Nun ja, der Fall nimmt mich ganz schön ran und ich will nicht, dass Ben so alleine ist…“ Jenni nickte nun. „Ich weiss…“, sagte sie knapp, die Tatsache, dass Ben sich den Verband vom Kopf reissen wollte, behielt sie lieber für sich.

    Bens Oberkörper richtete sich mehr auf. „Und?“, fragte er neugierig und hörte, wie Papier aus einer Tasche herausgezogen wurde. „Ich habe in den Tiefen des Internets gewuselt und eine PDF-Datei gefunden, die von einem Hacker aus Levi’s PC gezogen wurde. Sie beinhaltet Pläne des Rheins. Hast du eine Ahnung warum?“ Ben zuckte mit den Achseln. „Nein, keinen blassen Schimmer…“ „…aber ich“, kam eine Stimme und Ben kannte sie genau. „Semir…“ Der Deutschtürke lief auf seinen Partner zu, begrüsste Jenni aber mit einem kurzen Schulterklopfer, bevor er Ben umarmte.
    „Was meinst du mit, „aber ich“?“, fragte Ben gleich, damit Semir gar nicht darauf kam, seinen besten Freund nach seinem Zustand zu fragen.
    Semir ging darauf ein und erzählte die Geschichte mit dem Zettel und Levis Verlobten. Dass Jenni dabei war, war ihm egal, denn er konnte ihr vertrauen. Er wusste, dass diese Geschichte am nächsten Tag nicht in der Zeitung erscheinen würde. Als er einmal mit Elvira alleine unterwegs war, versicherte diese, für das junge Mädchen ihre Hand ins Feuer zu legen, doch er sollte ihr das niemals verraten!
    „Das heisst, Levi kam zu spät, wenn er die Pläne hatte. Aber wo ist dann seine Verlobte?“, fragte die junge Frau und Semir seufzte. „Das ist ja der springende Punkt, wir haben keine Ahnung, Susanne telefoniert sich durch alle Krankenhäuser, Leichenhallen und Bestattungsunternehmen der Stadt. Ich befürchte, dass die Leiche der Frau irgendwo im Wald vergraben ist und niemand weiss es…Frau Krüger hat Suchaktionen im ganzen ländlichen Gebiet angesetzt…“
    Jenni nahm die Pläne und überreichte sie Semir. „Ihr könnt sie besser gebrauchen als ich!“ Semir nickte dankend und verschränkte danach die Arme. „Wo ist eigentlich Lukas?“, fragte Ben und Semir gähnte. „Zuhause…schlafen…was ich auch tun sollte…wenn ich Daheim bin…“ Ben schüttelte mit dem Kopf. „Wieso bist du nicht gleich nach Hause…du bist ein Schaf!“, meinte er vorwurfsvoll und Semir zog eine beleidigte Schnute, die Ben natürlich nicht sehen konnte. „Wer wollte denn noch, dass ich einen Besuch mache, ausserdem habe ich es dir versprochen gehabt…“ Jenni grinste, kramte in ihrer Tasche und holte die Muffins hervor. „Hunger habt ihr bestimmt beide. Kommt, kurze Zeit mal abschalten und sich was genehmigen, wird wohl erlaubt sein! Ihr könnt nicht 24 Stunden lang auf Betrieb Schaft sein, das schafft niemand“ Sie gab beiden eines der Gebäcke, wobei sie bei Ben erst die Haltefolie abzog.

    Es wurde Abend und ein kühler Wind setzte ein. Franka und Ben beschlossen, zurück ins Krankenhaus zu gehen. Fürsorglich brachte Franka ihren neuen Kumpel in sein Krankenzimmer und zeigte ihm, wie er sich aufs Bett setzten konnte. „Danke für alles Franka…“, sagte Ben und das Mädchen lächelte. „Kein Problem, wenn du mich brauchst, ich bin zwei Zimmer nebenan. Muss drum los weil meine Mama mich besuchen kommt. Ich hab dir ja gezeigt wie man sich abtasten kann. Du musst nur die erste Tür fühlen, dann ein wenig weiter und dann findest du mich!“ Ben nickte langsam und spürte, wie sich zwei Arme um ihn schlangen. „Alles wird wieder gut!“ Danach wurde er losgelassen und er hörte noch, wie kleine Schritte sich entfernten, danach ging die Zimmertüre zu.
    Nun war er also wieder allein. Die Einsamkeit ergriff sein Herz. Die Tatsache nichts zu sehen und auch nichts zu hören, da ja niemand ausser ihm in diesem Zimmer war, machte ihn nervös. Er legte sich mit aufrechtem Oberkörper aufs Bett und zog die Decke an sich. Seine Hände klammerten sich darum. Der ganze Körper zitterte und Schluchzer verliessen die zusammengepressten Lippen.
    Wieso? Wieso war das nur passiert? Wieso hätte er sich nicht einfach ein Bein oder einen Arm brechen können? Dann hätte er zwar mit einem Gips rumlaufen müssen, aber er hätte noch eine gewisse Kontrolle gehabt. Aber so? Er war hilflos und genau diese Tatsache machte es für ihn am Schlimmsten.
    Er liess die Decke los und griff an den Verband. Am liebsten hätte er ihn wegreissen wollen, weit weg. „Ich will das nicht!“, klagte er und hörte, wie in dem Moment die Türe aufging. „Ben um Himmels Willen, nicht!“ Er hörte Schritte, sie waren zu lang für Semir, aber zu kurz für jemand grosses. Seine Hände wurden gepackt und eine solche sanfte Haut, kannte er nur bei jemandem. „Jenni?“, fragte er und der Druck um seine Hände, wurde verstärkt. Es war eine Bestätigung für ihn.
    „Meine Güte, wolltest du dir den Verband abreissen?“, fragte die junge Frau entsetzt und setzte sich neben Ben aufs Bett. Ben antwortete nicht. Seine Mundwinkel verzogen sich doch er versuchte es zu unterdrücken. Er konnte doch nicht vor der Kleinen weinen. Was sollte die von ihm denken?
    Jenni atmete tief durch, sie stellte die Tasche ab, die sie mitgebracht hatte und nahm dann sofort wieder Bens Hände. „Hey Kumpel…verarschen kann ich mich selber“, meinte sie direkt und Ben begann zu beben. „Ich hasse diese Dunkelheit…ich will das sie weggeht!“ Er klammerte sich an Jennis Hände und atmete tief durch. Er versuchte sich wieder einzukriegen.
    „Wieso bist du eigentlich hier?“, fragte er dann ablenkend. „Ich habe dir Schokomuffins mitgebracht. Elvira ist an ein Familienfest und ich bin allein zuhause da Chris in England ist. Ich dachte mir, du könntest Gesellschaft gebrauchen…und ich auch, ausserdem hatte ich noch ein wenig recherchiert!“

    „Wie geht es ihm?“, fragte Lukas und Semir zuckte mit den Achseln. „Er klingt total verängstigt. Ich mach‘ mir wirklich Sorgen…am liebsten würde ich ihn gar nicht alleine lassen…aber gleichzeitig will ich diese Kerle kriegen!“ Semir stöhnte und rieb sich das Gesicht. Lukas stand auf, stellte sich hinter den Deutschtürken und massierte ihm die Schultern. „Hör zu Kumpel, alles wird gut. Jetzt entspann dich mal, hol dir was zu trinken und ich rufe Hartmut an okay?“ Semir nickte und stand auf. Er kreiste die Schultern ein paar Mal. „Danke…“, mit diesen Worten ging er raus.
    Lukas setzte sich wieder hin und wählte die Nummer der KTU. „Hartmut Freund?“, begrüsste der Rotschopf freundlich
    „Hey Hartmut, hier Lukas, hast du schon mehr?“
    „Nicht viel, ich hab hier so viele Sachen, ich muss mich so konzentrieren, nicht den Überblick zu verlieren. Aber wir haben in der Halle ja diverse Schuhabdrücke gefunden. Die Sohlen gehören zu einer seltenen Schuhmarke, die stellen nur auf Wunsch Schuhe her. Sau teuer die Dinger, kann ich dir sagen!“
    „Hartmut komm zur Sache“, meinte Lukas, durch die Müdigkeit, leicht gereizt, „ich habe keine Zeit für sowas…“
    „Gut“, räusperte sich Hartmut, „ich lasse mir gerade die Kundenliste des Schuhgeschäfts zukommen lassen, danach werde ich die Namen durch die Datenbank jagen. Wenn ich was habe, melde ich mich wieder bei dir!“ Mit diesen Worten hängte er auf.


    Lukas faltete die Hände und betete sein Kinn darauf. Die ganze Situation war verwirrend und gleichzeitig beängstigend. Auch er machte sich Sorgen um Ben. Die Beiden kannten sich noch nicht lange, aber das gemeinsame Konzert war schon verbindend. Ausserdem hatten er und Semir einen grossen Abschied für Lukas organisiert gehabt, als dieser verkündete, eine Auszeit nehmen zu wollen. Er schüttelte kurz mit dem Kopf und nahm die Aservatenbox wieder zu sich. Neben den Kugeln und dem handgeschriebenen Zettel, waren nämlich noch Fotos des Wagens drin. Nur wollte Lukas Semir diese nicht zeigen, da das Blut, das aus Bens Augen gelaufen war, noch deutlich zu erkennen war.
    Aber die Fotos selbst, waren nicht viel wert. Sie waren nur fürs Protokoll, mehr nicht. „Auf dem Rheingrund könnte es liegen – wir sind nah dran“, wiederholte er die Worte des Zettels und lehnte sich nach hinten, während er die Arme hinter dem Kopf verschränkte. Stimmte es also wirklich, war wirklich noch Nazigold auf dem Rheingrund zu finden?
    Er lehnte sich wieder nach vorne und tätigte einen Anruf. Dieser ging an seinen Vorgesetzten, er bat ihn um alle Dokumente die Theorien in sich hatten, was das Nazigold im Rhein betraf.
    Sein Chef versprach ihm, sich sofort darum zu kümmern und diese per Mail zukommen zu lassen. „Hoffentlich finden wir endlich was!“

    Jedenfalls wird uns hier wieder viel an Spannung geboten, wie wir's von unserer guten Elli gewohnt sind. Ich bin jedenfalls gespannt. Hoffentlich kommt das gut, die Kleine darf nicht sterben...so Semir, Ben, Gas geben, sonst könnt ihr das auch gut! :D

    Manno ihr zwei..., was macht ihr mit uns? *wieder Beruhigungstropfen holen muss* Wegen euch werde ich noch zum Baldrian-Junkie (ob das mit Redbull gemischt wirklich gut rauskommt? :D )
    Jedenfalls sieht's momentan auch nicht gut aus, ich berfürchte ebenfalls, dass die Aktion schief geht. Owei...

    So endlich auch fertig *Augenreib*


    Die Story war nicht gut, aber nicht deine Beste. Meiner persönlichen meinung nach hatte sie ab und an ein wenig Schwächen und vieeeel zu wenig Action. Ich muss Elli recht geben, häng wieder den brutalen Chris raus, das wollen wir sehen, oh 'tschuldige lesen :D. Ich freue mich jedenfalls schon auf deine neue Story.

    @ guest: ich weiß ja nicht wo du das gelesen hast, das Tom in der Bravo sein soll.
    Nur schlecht für dich das der nicht drin war und die leute die hier rein kommen und alles lesen werden meist böse, wenn es nicht um lügen handelt.
    Außerdem mögen die Fans das gerne, wenn man zu einer Information auch noch Links reinstellt.


    Wollte ich nur mal sagen. ;)


    Berichtigung: Der Bericht über Tom war in der Ausgabe der letzten Woche (also 15.03.2011) in der Bravo, ich habe ihn nämlich selbst gelesen (was denn, wenn man eine 15-Jährige Schwester hat liegt die noch im Haus rum :D). Zwar nur eine Seite aber, trotzdem interessant.

    Kim Krüger wurde von Semir ins Büro gerufen, weil er ihr, zusammen mit Lukas und Hartmut, die beiden Videos zeigen wollte.
    Diese hatte sich auf den Schrank gesetzt, der sich unter dem Fenster des Büros befand und sah dem Treiben zu. Kein einziges Wort oder Geräusch verliess ihre Lippen. Ihr Blick war starr und dunkel. „Chefin?“, fragte Semir verwundert und die Angesprochene atmete tief durch, „Wenn diese Frau tot, ist, muss es irgendwo eine Leiche geben. Ich werde Susanne auf die Krankenhäuser und Pathologien ansetzten! Sie rufen Hartmut an, vielleicht hat er neues. “ Semir nickte und sah, wie sie hinausging. „Sie macht sich auch Sorgen um Ben..:“, stellte der Deutschtürke fest und hörte, wie Lukas mit einem Mausklick das Dateienfenster schloss. „Tun wir das nicht alle?“, fragte er dann zurück und Semir winkte ab. „Der Arzt hat gesagt, dass er bald wieder sehen kann, ich vertraue ihm!“ Lukas zog eine Augenbraue hoch. „Das mal aus deinem Mund zu hören…“, deutete er an und Semir drehte sich zu ihm um.
    „Was meinst du denn damit?“ Lukas schwieg und lächelte. „Ruf lieber Hartmut an, mach dich nützlich“, grummelte der Deutschtürke und zuckte kurz, als sein Handy in der Hosentasche klingelte. Er sah auf den Display. „Das ist Ben“, meinte er und sah Lukas an. „Na nimm ab!“, forderte der Jüngere auf und Semir tat wie ihm befohlen.
    „Ben, was gibt’s denn?“, versuchte Semir so normal wie möglich zu klingen. „Ich habe gerade unsere zwei Frauen getroffen, du weisst schon, Elvira und Jenni!“ Und wie sich Semir daran erinnern konnte. Das Ereignis wo sie sich kennen gelernt hatten, war furchtbar und schockierend. „Die müssen doch langsam denken, dass ich einen Besucherpass beim Krankenhaus habe!“ Semir lächelte kurz. „Das denken die doch nicht, du kennst sie, seit der Grillparty, die wir bei mir gemacht haben, kennen wir sie sehr gut und wenn sie sowas sagen dann nur, um dich zu ärgern, aber ich denke, so geschmacklos sind nicht mal die Zwei…aber deswegen rufst du mich doch nicht an oder?“
    „Indirekt“, antwortete er, „die Zwei haben Levi auch getroffen, für Jenni war dies ziemlich schmerzhaft. Jedenfalls kommen die Zwei mich morgen besuchen, ich werde versuchen, mehr aus ihnen herauszubekommen, falls sie was wissen!“ Semir grinste. „Weisst du was Kumpel, ich denke sogar, die werden was raussuchen um es dir zu zeigen. Aber Ben, bitte überanstreng dich nicht okay?“
    „Semir…ich bin blind aber nicht todkrank. Ich will mich nützlich machen…“ Semir verstand den Satz sofort. Er atmete tief durch.
    „Ben es wird doch alles wieder gut werden, hör zu, ich komme am Abend noch bei dir vorbei okay?“ Er hörte einen Seufzer. „Ja okay…“, erwiderte Ben leise und klang wie ein kleines Kind. „Alles wird gut…bis heute Abend…“ Mit diesem Satz hängte Semir auf und setzte sich an seinen Schreibtisch.

    Ben atmete tief durch. „Der Typ hatte doch nicht alle Tassen im Schrank…“ Franka richtete sich auf. „Du solltest dich ausruhen, du solltest nicht über die Arbeit reden, was immer du auch bist“, appellierte sie an Ben und Jenni nickte. „Stimmt, du solltest dich schonen…wir müssen auch los…wir haben einen Patienten mit Aids interviewt, da bald Weltaidstag ist. Er hatte sich freiwillig anerboten gehabt. Der dazugehörige Artikel muss noch bis morgen fertig sein…“ Sie klopfte Elvira auf den Oberschenkel und stand auf. „Kommt ihr mich morgen besuchen, wenn ihr Zeit habt?“, fragte Ben und die Beiden Frauen umarmten ihn sanft. „Natürlich. Pass‘ auf dich auf okay?“ Mit diesen Worten verabschiedeten sich. Ben atmete tief durch und strich sich mit langem Tasten durchs Haar. „Sind die nett?“, fragte Franka danach und Ben nickte. „Sie sind sehr lieb Frank…du kannst ihnen vertrauen. Ich find’s zwar süss wie du mich verteidigst aber, ich bin Polizist, ich kann auf mich selbst aufpassen!“ Franka gab ein kleines „okay“ von sich und schämte sich wieder, manchmal konnte sie ihre Art nicht abstellen. „Tut mir leid…ich hab manchmal einfach Angst ,eigentlich sollte ich schon lange aus dem Krankenhaus sein, doch die Ärzte sagen immer wieder ich muss noch dableiben…da sich die Wunde entzündet hätte und dies chronisch ist, sie probieren es abzustellen, aber es klappt nicht…ich will hier einfach raus…“
    „Franka…du wirst hier rauskommen…ich weiss es. Genauso wie ich. Könntest du mir schnell helfen?“ Er nahm aus seiner Gesässtasche der Trainingshose sein Handy hervor. „Könntest du die Nummer von Semir Gerkan wählen?“

    „Entschuldigung?“, fragte sie und die Frau mit der Brille, beugte sich zu ihr runter. „Ja, können wir dir helfen?“, fragte sie freundlich und Franka wies auf Ben. „Mein Freund hier meinte, sie zu kennen, kann aber im Moment nicht sehen. Deshalb wollte ich fragen, ob sie ihn kennen.“ Die Frau und ihre Begleiterin sahen auf Ben und die Augen der Beiden weiteten sich. „Und wie wir ihn kennen“, meinte dann die Ältere mit leiser Stimme.
    „Dann kommt mit!“, meinte Franka, packte sie an den Händen und zog sie zu Ben. Dieser rieb sich verlegen an dem Arm, bis eine sanfte, kleine Hand ihn umfasste.
    „Hey Kumpel…“, begrüsste ihn eine weibliche, melodische Stimme eine andere sprach ihn mit dem Namen an. Diese Stimme war selbstbewusst und stark. Ben kannte sie genau. „Hey Jenni…hey Elli“, begrüsste er die Beiden leise, „wo habt ihr euren Studierten gelassen?“
    „Der ist in London, Weiterbildung. Mein Gott was ist passiert…du…“ Jenni brach plötzlich ab, sie war bekannt dafür, in Fettnäpfchen zu treten, sie wollte Ben nicht verletzten und Elvira übernahm die Initiative. „Wie ist das passiert?“, fragte sie direkt. Franka sah sie mit grossen Augen an.


    „Du darfst ihn doch nicht einfach so fragen!“, meinte Franka tadelnd und Ben suchte sie und nahm dann ihre Schulter um leicht zuzudrücken. „Das ist in Ordnung Frank…sie sind gute Freunde von mir. Und im Übrigen Erwachsen, also bitte ein wenig Anstand okay?“ Franka schwieg und sah beschämt zu Boden.
    „Können wir uns irgendwo hinsetzten? Ich bin noch ein wenig müde von der Narkose und mag noch nicht so recht!“ Franka zog Ben leicht und er hörte dann ein Klopfen auf Holz. „Der Abstand ist richtig, du musst dich nur hinsetzten…“, sagte sie leise und Ben konnte sich tatsächlich hinsetzten
    Franka setzte sich schützend direkt neben ihm. „Keine Sorge Schätzchen, wir tun ihm nichts“, meinte Elvira lächelnd und setzte sich neben ihr, während Jenni sich zu ihr gesellte. Ben erzählte ihnen wie es geschehen war, auch die Details über den Fall.
    „Scheisse…“, stiess Jenni aus und rieb sich kurz über den Mund. „Aber vorübergehend, das heisst du wirst wieder sehen können“, meinte Elvira optimistisch und Ben zuckte mit den Achseln. „Wahrscheinlich…ich hoffe nur, dass Semir und Lukas nun diese Typen schnappen können…“
    „Levi…Levi…der Typ sagt mir was…“, meinte Jenni dann, „natürlich, Elvira erinnerst du dich, wir haben einen Artikel über ihn geschrieben gehabt, weil er ebenso gewalttätig worden war…“ Elvira nickte. Ben wurde hellhörig.
    „Und?“
    „Wir hatten versucht ein Interview mit ihm zu bekommen…aber er hatte abgelehnt uns ziemlich angeraunzt, Jenni hatte er sogar angegriffen gehabt. Er hatte sie an der Stirn geschlagen, die Wunde musste mit drei Stichen genäht werden…“

    Sie zeigte ihm, wie er aus dem Bett kam, ohne sich anzustossen. Ausserdem konnte sie ihm demonstrieren, wie er das Nachttischlicht fand, wenn er es mal wegen eines Besuches brauchen müsste. Sie nahm sanft seine Hand und führte sie zum Nachttisch. „So kannst mit der Hand abzählen, bei mir wären es vom Bett aus, drei Tastversuche mit der Hand.“ Ben machte es ihr nach und bei ihm kam er auf Zwei. Danach fand er das Kabel, strich diesem entlang und fand den Schalter. „Danke für den Tipp! Woher weisst du so was?“
    „Mein Grossvater war blind, er hat mir gezeigt wie es geht, endlich kann ich das mal jemanden beibringen!“, entgegnete Franka stolz. Sie stellte sich neben Ben und führte seine Hand auf ihre Schulter. „So nun bin ich dein Blindenhund – wenn ich quietsche, bist du wahrscheinlich auf meinen Fuss getreten, nur damit du’s weisst!“ Ben musste lächeln. Das Mädchen war einfach eine Nummer für sich und wahrscheinlich die Motivation die er brauchte, um hier hinauszukommen.
    Sie schritt langsam voraus und er nahm immer nur kleine Schritte, da er Angst hatte, sich irgendwo zu anzustossen. So gingen sie gemeinsam durchs Krankenhaus um zum Park zu kommen und Ben war froh, dieses kleine, freche Ding kennengelernt zu haben.

    Franka führte Ben mit grosser Fürsorge zum Park. Dieser war beinahe leer. Nur zwei Frauen unterschiedlichen Alters sprachen mit einem Patienten. Sie hatten Notizblöcke und ein Aufnahmegerät in den Händen. Franka vermutete, dass sie Reporterinnen waren, oder wie man sie auch nannte. Jedenfalls arbeiteten sie bestimmt für eine Zeitung.
    „Vorsicht Stufe“, warnte sie Ben und bat ihn, stehen zu bleiben, „ich werde schon runter gehen, damit ich dir helfen kann!“ Sie zeigte ihm, wie er mit dem Fuss abtasten konnte, wann der Boden kam, ohne zu stolpern oder gar zu stürzen.
    „Danke dir“, sagte Ben leise. Er spürte den warmen Sommerwind und die Sonnenstrahlen. Aber alles war schwarz, schwarz wie die Nacht. Er atmete tief und zitternd durch.
    Franka nahm seine Hand. „Komm, setzten wir uns irgendwo hin, wo wir die Frauen nicht stören.“ „Was für Frauen?“, fragte Ben zurück und Franka sah sich die Beiden nochmals an. „Na ja die Zwei reden mit einen Patienten. Wirken sehr frech, aber auch lieb. Beide haben kurzhaarschnitte, während die Jüngere eine Brille trägt. Ausserdem ist die Jüngere wie ein Junge gekleidet, wie ich! Aber auf ihrem Shirt steht … ähm AC / DC. Weisst du, was das ist?“ Ben musste lächeln. „Das ist eine Rockband. Und ich kenne nur eine junge Frau, die solche T-Shirts trägt, aber vielleicht ist sie es gar nicht…“ „Das finden wir gleich raus“, meinte Franka als sie sah, dass sich die Beiden Frauen von dem Patienten verabschiedeten, und auf sie und Ben zukamen. „Warte kurz…“, bat Franka Ben und tapste auf die Beiden zu.