Beiträge von jenni

    Elli kann alles wenn sie will - unterschätzt sie wirklich nicht :)
    Sehr interessant - wir tappen noch im dunkeln, aber ich finde es toll wie du es schreibst, dass wir so viele Spekulationen aufstellen können wie wir wollen. Aber ich bin gespannt, wir werden es sehen :)

    Ok...ich sag' nur eins Oh-Oh. Jetzt anscheinend Ben? Das kann nicht gut gehn, das kann ganz und gar nicht gutgehen...:(

    "Bitte, lassen Sie meinen Partner gehen, Sie sehen doch, wie schlimm es um ihn steht..." Der Mann sah Semir an. "Dann will ich endlich das Geld?" "Welches Geld?", mischte sich Elvira ein. "Das Geld von diesem Spendenanlass!" Jennifers, Elviras und Semirs Kinnladen fielen nach unten. "Wo ist es?" "Noch nirgends!", keuchte Ben der kurz zusammenzuckte, als der Mann ein lautes "WAS?" von sich gab. "Als Sie uns überfallen haben...haben wir erst aufgestellt...", erklärte er und spürte, wie der Mann bebte. "Das kann nicht sein...", zischte er und Jennifer schluckte. Sie erblickte Schatten, die sich hinter dem Mann näherten. "Hören Sie, aber ich weiss, wo es hier Geld hat..." Der Mann hob eine Augenbraue. "Ja...wissen Sie, Jennifer und ich haben bereits schon für diesen Anlass hier bei unserer Zeitung gesammelt. Das sind gut 100'000 Euro..." Die Augen des Mannes begannen zu leuchten. "Allerdings...bitte lassen Sie Ben los..." Semir begriff. Die beiden Frauen blufften. Denn auch er hatte gesehen, dass sich eine zierliche Silhouette näherte und er wusste genau, wer das war. Der Mann lies Ben los, dieser fiel brutal auf den Boden und stiess einen grellen Schrei aus, da er direkt auf die Wunde landete. "Gut, dann sagt mir das..." In diesem Moment erklang ein Schuss und aus der Schulter des Mannes schoss eine Fontäne aus Blut. Jennifer hatte sich vor Schock die Hände auf die Ohren gepresst, Elvira und Semir gingen sofort zu Ben und zogen ihn zu sich. Der Mann liess seine Waffe fallen und ging in die Knie. "Polizei keine Bewegung!" Kim Krüger, begleitet von Dieter und Hotte, die Waffe im beidhändigen Anschlag, kam in den Raum und die beiden uniformierten Polizisten legten dem Übeltäter sofort Handschellen an. "Chefin...wir brauchen sofort...", stiess Semir aus und Kim nickte. "Ich weiss!" Sie pfiff mit den Fingern und ein Sanitäterteam kam auf sie zu. Semir und Elvira wichen von Ben zurück da sie wussten, dass sie nichts mehr tun konnten. "Knapp vor Schnapp...", meinte Elvira trocken und Kim wies Hotte und Dieter an, den Mann abzuführen. "Ihr Kollege hat uns informiert. Deshalb konnten wir handeln. Die Frauen, sind sicher und warten schon draussen. Ebenso ihr Freund..."

    Jennifer rannte an ihnen vorbei und ging die Treppe hinunter. Sie hörte noch knapp hinter sich ein: "Was wird das jetzt?" Doch sie ignorierte es. Sie wollte nach unten. Sie rannte runter, raus aus den Ausgang und erblickte Chris, mit einem dicken Pflaster auf der Stirn. Er wollte sie einfach begrüssen doch sie umarmte ihn stürmisch und gab ihm einen dicken Kuss auf die Lippen. Seine Augen rissen sich zuerst weit auf, schlossen sich aber dann und er strich ihr über das kurze Haar, bevor er den Kuss erwiderte. "Es ist vorbei...", flüsterte er und sie nickte. In dem Moment kamen auch Elvira und Semir aus dem Haus. Andrea und die Kinder rannten sofort auf den Deutschtürken zu, während Elivra die Arme verschränkte und lächelte.

    "Und nun?" Semir schluckte. "Weiss ich auch nicht mehr weiter...leider...", murmelte er und atmete tief durch. Elvira faltete die Finger. "Ich weiss nicht, aber irgendwas sagt mir, dass Chris noch auf Erden weilt!" Jennifer zog eine Augenbraue hoch. "Und ich dachte ich bin die, die hier als Allererste durchdreht", meinte sie leise und Elvira konnte genau den sarkastischen Unterton in der Stimme hören. "Hör mal, hattest du nie so ein Gefühl in der Magengegend?" Jennifers Augenbrauen blieben in ihrer Position. "Also ich sage Blähungen dazu..." Sie strich sich die Tränen aus den Augen. "Chris ist nicht mehr da...", sagte sie knapp und Elvira begriff. "Ach du scheisse, deshalb immer die ganzen Kneipentouren...", sagte sie und auch Semir begriff. "Du hast ihn geliebt...", sagte er und Jennifer blickte beschämt zu Boden. "Geliebt ist richtig. Nun zählt es, Ben hier rauszubringen. Wenn es nämlich so weitergeht, bekommt er vielleicht noch eine Blutvergiftung!" Elvira zischte kurz und Jennifer verschränkte die Arme. "Was nun klemmst du mir schon mitten im Satz das Wort ab?" Elvira zischte nochmals und schlich zum Fenster. Sie sah kurz nach draussen. "Polizei...die Polizei!", stiess sie aus und Semirs Mund öffnete sich. "Was?", stiess er hervor und legte Ben wieder in seine Position, damit er zu Elvira kriechen und raussehen konnte. Auch Jennifer kam dazu. "Tatsächlich...das SEK ist auch dabei...", flüsterte er und lächelte. "Das kann nur eins bedeuten..." Jennifer sah ihn an. "Das doch noch jemand mit einem leistungstarken Handy anrufen konnte?" Semir rollte mit den Augen und schüttelte mit dem Kopf. "Chris hat überlebt!", sagte er und Elvira stuppste Jennifer mit dem Zeigefinger gegen die Wange. "Ich hab's dir gesagt!", sagte sie begeistert und Jennifer drückte den Finger weg. "Ja ist gut du bist die Beste", erwiderte sie grummelnd. Sie drehten sich um und ihnen blieb beinahe die Luft im Halse stecken.

    Einer der Männer hatte sich von hinten angeschlichen gehabt und Ben auf die Beine gezogen. Die Mündung der Waffe war an die Schläfe gepresst. Ban war wieder bei Bewusstsein und klammerte sich an den Armen des Mannes fest, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. "Scheisse", stiess Jennifer hervor und auch Elvira stiess einige Fluchwörte hervor. "Das war ein Fehler", stiess der Mann hervor und Ben gab immer wieder ein leises Wimmern oder einen kurzen Schmerzensschrei von sich. Semir hatte, anscheinend im Schock, die Waffe auf den Mann gerichtet gehabt, denn jetzt erst, realisierte er, dass seine Mündung auf den Kopf des Gangsters zielte. Doch dieser war nicht beeindruckt. "Wenn du schiesst, könnte sich mein Finger im Todeskampf krümmen und meinst du nicht, dass dieser arme Kerl schon genug durchgemacht hat?" Semir sah Ben in die trüben, schwachen Augen die kaum noch Leben zu beherbergen schienen. "Schiess...", formte Ben mit den Lippen, "knall den Saftsack ab..." Doch Semir konnte nicht. Der Anblick von Bens Blut, die blasse Haut und der zitternde Körper - die Angst um seinen Partner war zu gross. Semir legte die Waffe auf den Boden.

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    „Partner? Bist du etwa ans andere Ufer gewechselt?“, wollte er lachend wissen. Bens Lächeln, und auch das von Semir, wich aus dem Gesicht

    Wie geil - ich hab mir beinahe in die Hose gemacht vor Lachen. Augerechnet die zweit ;)
    Ansonsten muss ich Elli recht geben, das kommt nicht gut. Aber ich gebe Ben auch recht. Mal sehen, was passiert. Ich bin jedenfalls neugierig :)

    "Semir?", fragte Susanne und er nickte. "Mein Name ist Chris. Ich...ich muss zu Kim Krüger", wiederholte er nochmals und Susanne nickte. Sie stand auf und begleitete den Mann zum Büro. Sie klopfte kurz. "Herein", bat Kim Krüger und erschrak ebenfalls, als sie Chris erblickte. "Ach du meine Güte", stiess auch sie aus und Chris hob die Hände. "Bitte...ich bin hier, weil Ihre Hilfe gebraucht wird." "Verzeihen Sie, aber das Krankenhaus ist in der entgegengesetzten Richtung!" Susanne mischte sich ein. "Er wurde von Semir geschickt!" Kims Blick verdunkelte sich. "Kommen Sie etwa von der...." Chris nickte. "Ja. Ich komme von dem Schulanlass. Es gab einen Überfall. Ben ist schwer verletzt und..." "BEN?", riefen Kim und Susanne gleichzeitig und Chris fuhr fort. "Er wurde angeschossen. Es geht im schlecht. Aussedem wurden die Mütter und Kinder von den Vätern weggebracht. Alles steht kopf. Man hat dort keinen Empfang mit den Handys. Ich bin mit dem Mini einer Freundin gefahren...dann haben sie mich beschossen. Wer immer die auch sind. Ich schmeckte den verbrannten Geruch von Benzin und konnte mich noch im letzten Moment aus den Wagen stürzen, bevor sich der Wagen in alle Himmelsrichtungen zerteilte." Nach dieser Erzählung atmete Chris tief durch. "Wie sind Sie..." "...per Anhalter", antwortete Chris und schluckte. "Bitte, wir müssen was unternehmen!" Kim stand von ihrem Schreibtisch auf. Sie schlug mit den Händen auf den Tisch. "Gut. Ich glaube Ihnen. Denn wenn Semir Sie geschickt hat. Susanne verarzten Sie bitte die Wunde von..." "...Chris. Einfach nur Chris." Kim nickte und riss die Türe ihres Büros auf. "Bonrath, Herzberger, rufen Sie sofort das SKG! Wir brauchen Hilfe! Semir und Ben stecken in Schwierigkeiten!" Ihre Stimme war schroff und hart. Die beiden uniformierten Polizisten zuckten auf und taten sofort, wie ihnen befohlen. "Wie steht es um Ben?", fragte Kim besorgt und Chris schluckte. Er wurde von Susanne auf einen Stuhl gesetzt. "Ich weiss es nicht. Er hat eine Schusswunde unterhalb des Brustkorbes und blutet sehr stark!" Kim schluckte. Sofort schmerzte ihr Bauch. Ein Déjà-Vu-Erlebnis. "Das heisst es steht scheisse um ihn?" Chris nickte. "Wenn man es so sagen will...ja..."

    Jennifer begriff erst, das jemand fehlte. "Wo ist Chris?", fragte sie und Semir schluckte. Ellis Blick sprach für sie Bände. Doch erzählte sie die Geschichte und in Jennifers Augen sammelten sich Tränen. Sie lehnte sich gegen die Wand und krallte sich an den Haaren. Bens Blut, vermischte sich darin. "Das kann nicht sein...", flüsterte sie und schniefte. Sie blickte auf Ben. Der nun entgültig Bewusstlos war. Semir hatte seinen Kopf auf seinen Knien gebettet gehabt. Er strich seinem Partner über die Wangen. "Es tut mir leid...", flüsterte er und Jennifer schüttelte mit dem Kopf. "Nein...nein...nicht deine Schuld...", presste sie hervor und schniefte. Ihr Kopf lief rot an. "Verdammt...", stiess sie aus und liess ihren Hinterkopf gegen die Wand donnern. Sie ignorierte den Schmerz, der sich bis zu der Stirn zog.

    Zitat

    Was ist denn in den Briten gefahren? Ts, ts, ts....schlechtes Benehmen.

    Ich bin gespannt wie es weitergeht...und überzeugt davon das Ben mal wieder in Schwierigkeiten stecken wird.
    Ich freue mich drauf. :D

    Ganz deiner Meinung Mercy. Sowas sollte man nicht dulden. Nenene :D
    Gegenfrage, wann steckt Ben mal NICHT in Schwierigkeiten. Irgendwie scheint ein Fluch auf ihn zu lasten, und wir verschlimmern ihn auch noch zu allem Übel. :)
    Super Chris, tolle Story, freu mich auf mehr :thumbup:

    Elvira zog sich Handschuhe an, die sie in dem Koffer gefunden hatte, Jennifer reichte sie ebenfalls ein paar. Danach zog sie eine medizinische Zange hervor und überreichte Jennifer ein paar Gaze. "Mit diesen hältst du mir die Sicht frei!" Jennifer nickte stumm und säuberte sogleich das erste Mal die Wunde. Semir, hatte sich an Bens Kopfseite gestellt und strich seinem Parnter über die feuerheisse Haut. Ben war inzwischen in eine Art Delirium gefallen. Im Fieberwahn wimmerte er und gab immer wieder seltsame Laute von sich. "Okay...dann versuche ich mal, das Ding rauszupulen!" Jennifer sah genau, wie Elviras Augen zitterten. Ein eindeutiges Zeichen, dass sie Angst hatte. Denn ansonsten, war ihr Körper ruhig und gefasst. Da Jennifer sie nun schon länger kannte, wusste sie genau, wann Elvira Angst hatte. "Du schaffst das!", meinte sie sicher und Elvira nickte. "Muss ich ja...", erwiderte sie und hatte ein kurzes Leuchten in den Augen. Jennifers Worte taten gut. Auch wenn viele meinten, dass die Beiden wie Tag und Nacht wären, so sehr schätzten sich die Zwei aber. Obwohl sie sich noch nicht so lange kannten, würden sie ihr Leben für den Anderen geben - das sah Semir genau. "Okay..." Elvira nickte Jennifer zu. "Versuche die Haut ein wenig zu spannen, damit ich besser an die Kugel herankomme!" Jennifer tat wie ihr befohlen. "Ist das so gut?" "Perfekt", bestätigte Elvira und führte die Zange langsam in das Loch in Bens Körper, wo sich die Kugel hereingebohrt hatte. Bens undefinierbare Laute verwandelten sich in kleine Schmerzensschreie. "Tut mir leid Ben...aber sonst sterben Sie mir hier weg...", meinte Elvira mitleidend und atmete tief durch. "Ich hab sie", flüsterte sie und schenkte Jennifer einen kurzen Blick. "Lockere nun wieder...damit sich auch die Muskeln entspannen." Jennifer verstand, sie lockerte ihren Griff und Elvira zog. "Komm, komm liebe Kugel und verletzte nicht noch mehr..." "Dagegen ist jedes Interview mit einem Politiker entspannender...", meinte Jennifer und Elvira konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Es war nur kurz. Aber es war da. "Gut...ich hab's gleich..." Sie zog noch einmal leicht und das Metall wurde sichtbar. "Gut...gut...sie ist draussen!" Elvira legte die Kugel, die in Blut getränkt war auf den Boden. "Das war spitze", meinte Jennifer und Semir nickte bestätigend.

    Susanne sass an seinem Schreibtisch und tippte einige Berichte ab. Wie es den Beiden wohl ging? Sicherlich ärgerte sich Ben darüber, Semir zu helfen. Dieser Gedanke brachte sie zum Grinsen. Auf einmal hörte sie schnelle, heftige Schritte und sah einen Mann beachtlicher Grösse ins Büro treten. Seine Kleidung war von Erde beschmutzt. Überhalb der rechten Augenbraue, befand sich eine Platzwunde, aus der Blut über die Wange lief. "Ach du meine Güte...", stiess Susanne hervor und stand auf. Auch die uniformierten Polizisten sahen den Mann mit grossen Augen an. "Keine Zeit für Erklärungen", keuchte dieser, "ich wurde von Semir geschickt, ich muss sofort zu Kim Krüger und zwar schnell!"

    Semir konnte unbemerkt entkommen. Jedoch war sein Puls sehr hoch und das Herz schlug kräftig gegen den Brustkorb. Selbst das Atmen fiel ihm schwer – er fühlte sich wie nach einem Hundertmeterlauf. Bald, bald wäre er wieder im Versteck. Doch was sollte er den Anderen sagen? Ihr bester Freund war soeben pulverisiert worden. In Semir aber keimte noch wage die Hoffnung, dass Chris überlebt hatte – schliesslich hatte es Ben damals auch.
    Er schlich an den Vätern vorbei. Viele hatten, den Blicken zufolge, die Hoffnung schon längst aufgegeben. Vielleicht schrieben viele schon innerlich schon ihr Testament oder verfluchten ihre Frauen, bei dieser Veranstaltung mitgemacht zu haben. Er wusste es nicht und tief im Inneren wusste er, dass er es nicht wissen wollte. Er kam in den Raum wo die Frauen und Ben sich versteckt hielten. „Elvira…“, zischte er leise und die Angesprochene kam aus dem Versteck. Ihre Hände, von Blut verschmiert. Semir wusste genau, wem dies gehörte. Sie kroch zu Semir und sah seinen Gesichtsausdruck, auch bemerkte sie, dass Chris fehlte. „Was zum Teufel habt ihr gemacht? Was war das für ein Krach?“, fragte sie und Semir schluckte. „Ich wollte eigentlich, dass Chris die Wache ablenkt und ich dann mit dem Auto Hilfe holen würde. Doch Chris übernahm diesen Part…und das Krachen…das….“ Elvira begriff, sie biss sich auf die Unterlippe und schloss für einen kurzen Moment die Augen. „Elvira…ich…“ „Zuerst…Elli reicht völlig, ausserdem haben wir keine Zeit darüber nachzudenken…nun zählt es die Anderen hier rauszuholen. Und alleine schaffst du das nicht. Du wirst uns also brauchen…“ Semir nickte langsam. Der Kloss in seinem Hals verdickte sich immer mehr. Elvira legte eine Hand auf seine Schulter. „Und…du hast Familie, ich hätte an Chris Stelle auch nicht anders gehandelt. Du hast zwei kleine Mädchen und eine bezaubernde Frau, die dich brauchen…“ Semir nickte langsam. Doch die Schuldgefühle, ebbten dadurch nicht ab. „Elli! Semir!“, hörten sie Jennifers Stimme und die Beiden hörten genau, dass ein Anflug von Panik in der Stimme mitschwang. Sofort krochen sie zurück.

    Jennifer hatte sich über Ben gebeugt, der die Augen geschlossen hatte. Seine Haut war inzwischen käsig, in Schweiss getränkt und die Augenlider hatten eine rötliche Form angenommen. Sein Brustkorb hob sich nur noch stockend. Jennifers Hände waren ebenfalls mit Blut beschmiert. Allerdings, frischem, feuerheissem Blut. Sie hatte die Hände auf die Wunde gepresst, doch der Lebenssaft fand den Weg zwischen den Fingerritzen. Durch den Pullover in kleinen Rinnsalen sichtbar, fand das Blut den Weg über Bens Körper. Semir sah Elvira an und diese nickte. Sie krempelte die Ärmel hoch. „Ich halte, was ich verspreche…“, sagte sie leise und sah Jennifer an. „Ich werde helfen“, sagte sie und Semir schluckte schwer. Wieso hatte er Ben bloss mitgezerrt gehabt?

    Über 80 FEEDS? *augenreib* 8| Ne ist kein Traum. Ihr seid genial Leute :thumbup: Trotz der vielen Pausen, nochmals eine dicke Entschuldigung dafür.
    Zu deiner Frage Mercy, sowas darf man mich ruhig fragen, ich schäme mich da überhaupt nicht. Ich habe inzwischen zwei Jahrzente auf meinem Buckel, sprich ich bin 20 ;) *falls es solche mathegenies wie mich gibt* :D

    Oha, Christopher Holmes ist wieder da. Dann kann ich nur eins sagen: *Mikro raushol* LET'S GET READY TO RAMBOOOOOOOOOOO! *Mikro wieder wegleg* Das wird sicher wieder was, Chris, ich bin gespannt ;)

    Die Chefin ist back in town. Jetzt herrscht wieder Ordnung. *hust* :D so spass beiseite
    Nicht nur der Titel schreit "lies mich" die ganze Story tut es. Elli du übertriffst dich wieder einmal selbst. Ich ziehe meinen Hut...oh hab ja gar keinen :D:D:D

    Semir und Christopher schlichen sich zu der Nähe des Ausganges des Hauses. "Na ob das klappt", murmelte Chris leise und Semir stöhnte kurz. "Fällt dir was besseres ein?", erwiderte er und Chris presste die Lippen symbolisch zusammen, als Semir seinen Kopf zu ihn drehte. "Eben..." Sie schlichen weiter und tatsächlich stand nur jemand am Eingang. "Den krieg' ich hin, also, du siehst nur zu das alles klappt und..." "...kommt gar nicht in Frage!", mischte sich Chris ein da er genau wusste, worauf Semir hinaus wollte. "Wie kommt gar nicht in Frage?", fragte Semir und Chris schnaubte kurz. "Du hast Familie! Eine Frau, zwei kleine Töchter, ich werde raus gehen! Jennis Mini mag zwar ein wenig zu klein für mich sein, aber wenns den irgendwie weghaut, dann wenigstens einen Singlemann..." Semir schluckte. Tief im Inneren wusste er, dass dies alles ein kompletes Déjà-Vu für ihn war. In seinem Kopf hörte er die Stimme Kim Krügers. "Lassen Sie ihm das Kraut er hat doch recht..." Semir wusste genau, dass es Chris nicht auszureden war. Denn diesen Blick, erkannte er bei jedem Menschen. "Gut..." Semir kramte in seiner Tasche und nahm sein Handy hervor. "Wenn du in Reichweite des Handynetzes bist, ruf Kim Krüger an! Sollte es Probleme geben, fährst du zu dem Präsidium der Autobahnpolizei! Sag in beiden Fällen, Semir Gerkhan und Ben Jäger brauchen Hilfe! Vorallem die Chefin wird verstehen was ich meine!" Chris nickte, nahm das Handy entgegen und steckte es in die Brusttasche seiner Weste. "Ok...ich schalten den Kerl aus und dann rennst du...moment...der Schlüssel...!" Chris zog aus seiner Hosentasche einen Autoschlüssel. "Ich hab' eben flinke Finger...auch wenn mich Jenni dafür umbringen wird!" Semir grinste und rannte los. Der überraschte Wächter konnte er sofort ausschalten. Chris nutzte die Gelegenheit und rannte los. In windeseile rannte er zu Jennifers Mini, öffnete ihn und stieg ein. Er steckte den Schlüssel. "Komm, sei gnädig und spring an!" Im ersten Versuch klappte es und Chris fuhr los, während Semir wieder zurückschlich.

    Chris fuhr in hoher Geschwindigkeit, unwissend, dass einer der Männer am Hintereingang stand und sah, wie der Mini davonfuhr. "Scheisse!", zischte er, hob seine Waffe und zielte auf den Wagen. Er schoss sein ganzes Magazin leer. Chris, der erschrocken war, verlor für einen kurzen Moment die Kontrolle seines Wagens.
    Semir schlich zurück und hörte einen lauten Knall. Danach sah er, wie eine gewaltige Feuerwolke in den Himmel stieg. "Oh nein...", stiess er aus und schlug sich vor Schreck die Hand vor den Mund. Doch lange Zeit zum Überlegen war nicht, da er sich von einem Mann verstecken musste, der auf Patrouille war und seinen ohnmächtigen Kumpel entdeckte.

    "Gut, dieses Mal drücke ich fester zu..." Sie hatte die Sachen bereitgelegt. Ben nickte. "Geben Sie's mir einfach!" Elvira konnte ein kurzes Grinsen nicht verkneifen und Ben rollte mit den Augen. "Und ich dachte die Generation hinter mir hat nur so zweideutige Gedanken!" Jennifer zuckte mit den Achseln, was Ben natürlich nicht sehen konnte. "Sie ist beiweitem schlimmer, aber Ihr Satz schrie einfach danach", erwiderte sie und Ben reagierte nicht. Er selbst wollte den Pulli für Elvira heben, doch seine Hände zitterten bereits bei der Belastung, den Stoff zu umklammern. "Warten Sie...", funkte Jennifer ein und half ihm. Dabei umklammerten Bens Finger ihre Hand und sie sah ihn erstaunt an. "Das vorhin war echt mutig...", meinte er mit einem schwachen Lächeln und sie kratzte sich mit der freien Hand verlegen an der Backe. "Nun ja...danke...", murmelte sie in ihren, nicht vorhandenen, Bart und Elvira räusperte sich kurz. "Ich wär dann soweit..." Ben nickte und seine Augen blieben an Jennifer haften. "Darf ich da mich noch ein wenig festklammern?", fragte er und sie nickte. "Natürlich..." Elvira drückte mit aller Kraft zu und Ben spürte einen feuerheissen Stich durch den Oberkörper. Jegliche Muskeln verkrampften sich und jeder Nerv war zum Reissen gespannt. "Heilige Scheisse...", stiess er aus und der Griff um Jennifers Hand verstärkte sich. "Autsch!...für dass, das Sie aussehen wie der Tot selbst, können Sie noch fest zudrücken", knrischte und stöhnte sie hervor. "Hör auf zu jammern und halt Händchen!", mischte sich Elvira ein und verband die Wunde nochmals. Dabei hörten sie ein leises Kichern. Bens Schultern zuckten. "Na toll, Sie brechen mir die Hand und finden das auch noch lustig?", meinte Jennifer gespielt beleidigt und stimmte mit ein. Auch Elvira huschte ein Lächeln über die Lippen. "Gott sind wir zwei dumme Hühner", stiess sie dann aus und Jennifer zuckte mit den Achseln. Die Tränen waren endgültig versiegt. "Ja klar Elli, aber, wann war das schon Mal was neues?"

    Andrea spürte, wie sie in den Keller gedrängt wurden und auffgefordert wurden, sich zu setzten und zu schweigen. Sofort folgte sie diesem Befehl, lehnte sich gegen eine Wand und drückte Aida und Lale an sich. "Und hier bleibt ihr! Ihr habt dem Mädchen zu verdanken dass ihr noch hier seit!" Die Türe wurde zugemacht und verschlossen. "So ein Arschloch", zischte eine junge Mutter und wiegelte ihr weinendes Kind in den Armen. Andrea hielt Aida direkt die Ohren zu, damit diese das Schimpfwort nicht mitbekam. Schon bei ihrem Mann hatte sie die grösste Mühe, ihn so zurecht zu erziehen, dass dieser solche Worte nicht in der Gegenwart seiner Töchter gebrauchte, da musste sie es nicht bei einer jungen Frau lernen. "Wir kommen hier raus - bestimmt!", meinte Andrea ehrlich und eine Mutter in ihrem Alter lachte. "Ja - in Leichensäcken..."

    "Ben?" Semir spürte wie sein Freund bebte und kaum unter Kontrolle zu kriegen war. "Scheisse tut das weh...", wimmerte Ben und Semir kniete vor ihn. "Nimm die Hand weg...", sagte er leise und zog auch leicht an Bens Unterarm. Die Hand war bereits wieder blutüberströmt und das getrocknete Blut am Pullover wurde durch neues, flüssiges ersetzt. "Oh nein..." Elvira löste sich von Jennifer und gesellte sich neben Semir. "Verdammt", stiess sie hervor und schluckte schwer. "Die Kugel muss raus...", meinte Semir und Elviras Augen weiteten sich. "Nein...nein, ich drücke die Blutung nochmals ab, sollte es dann nicht klappen, beisse ich in den sauren Apfel, aber nicht vorher!" Semir war über die starke und selbstbewusste Stimme Elviras erstaunt und imponiert. Er nickte. "Gut, aber wenn's nicht klappt, werden Sie es tun müssen!" Elvira hob die Hand und nickte. "Natürlich, was ich sage, halte ich auch ein!" "Das stimmt", machte sich Christopher bemerkbar und Semir lächelte. "Gut...Chris und ich gehen weiter. Irgendwas müssen wir tun können. Hoffentlich hat jemand gemerkt dass wir fehlen. Denn unsere Handys haben hier absolut keinen Empfang!" Jennifer sah auf ihres und nickte. "Meins hat sonst auch in den hintersten Ecken empfang...aber hier auch nicht..." Man hörte deutlich noch die Tränen, die in der Stimme mitschwangen. "Jennifer...", murmelte Semir und das Mädchen schüttelte mit dem Kopf. "Es geht schon...wir müssen nun dafür sorgen, dass Ben hier nicht stirbt...alles andere hat Zeit." Semir nickte und sie kam auf die Gruppe zu. Ben erblickte sie im Augenwinkel. "Das war echt mutig...", flüsterte er und verzog immer wieder das Gesicht. "Von wegen, ich habe geheult wie ein Schosshund. Ausserdem hatte ich höllische Angst." Semir atmete tief durch. "Schaffst du das?", fragte er und sah damit alle an. Das "Du", war somit angeboten worden. "Ja...ja ich schaffe das!", meinte Jennifer und die Anderen stimmten mit ein. "Also los Chris...darf ich Chris sagen?" Der Angesprochene bestätigte dies. "Gut...wir müssen den Plan umsetzten." Mit diesen Worten, waren sie wieder verschwunden.

    Ben zitterte und Jennifer legte noch ihre Decke über ihn. Elvira, war inzwischen wieder beim Erste-Hilfe-Kasten und holte die nötigen Sachen heraus. "Wir müssen fester zudrücken, anders gehts nicht..." Sie kam zurück und hob die Decke und danach den Pullover. "Dann machen wir das!", meinte Jennifer nun entschlossener und auch Ben nickte. Elvira legte ihren Kopf Richtung Ben. "Es wird aber wehtun...", meinte sie mitfühlend und er schloss für einen kurzen Moment die Augen. "Ein Indianer kennt kein Schmerz...ziehen Sie's durch. Aber bitte, drücken Sie die Kugel nicht noch bis zu meinem Arsch hinunter!" Elvira grinste. "Was, das würde Ihnen nicht gefallen?" Ben konnte nicht anders, er musste das Lächeln erwidern.

    "Das soll Ihr Plan sein?", fragte Christopher ein wenig perplex und Semir zuckte mit den Achseln. "Haben Sie einen besseren?" Christopher schüttelte mit dem Kopf. "Also...ich..." In dem Moment hörten sie Schritte und duckten sich. "Hier lang. Und denkt daran, euch wird nichts passieren, dem Mädchen auch nicht, wenn ihr nun uns gehorcht. Denkt daran, dass wäre vorhin beinahe passiert. Wenn sie nicht euch in Schutz genommen hätte, hätte ich ihr eine Kugel in den Kopf gejagt", hörten sie eine Stimme. Semir riskierte einen kurzen Blick und sah seine Frau, wie sie mit den Kindern und vielen anderen Müttern im Gänsemarsch vorangingen. "Sie bringen die Kinder und Mütter weg...", murmelte er und Christopher atmete tief durch. "Ein gutes Zeichen?" Semir zuckte mit den Achseln. "Hoffen wir es...aber wenn wir nun eingreifen, haben wir den Salat. Ausserdem will ich meine Familie nicht in Gefahr bringen!" Christopher nickte. "Können Sie meine Freundinnen auch sehen?" Semir riskierte nochmals einen Blick und sah das Ende der Gruppe. Sofort versteckte er sich wieder. "Nein...und Ben auch nicht. Dann müssen die...aber...oh mein Gott, dann ist das Mädchen von dem sie gesprochen haben...!" Christopher verstand ebenfalls. "Oh nein, Jenni!" "Wir müssen zurück!", meinte Semir schroff und Christopher nickte. Sie krochen zurück. "Hoffentlich ist ihr nichts passiert. Dieses Mädel, manchmal könnte ich ihr echt den Hals umdrehen!" Semir seufzte. "Kenn' ich. Ist bei meinem Partner genauso", erwiderte er und sie kamen wieder zum Raum, wo die Anderen waren. Sie sahen die verzweifelten Väter. Wie diese sich an den Fingernägeln zu schaffen machten, sich die Haare vor Angst ausrissen oder auch einfach bitterlich weinten. "Gewöhnt man sich als Polizist an sowas?", fragte Christopher direkt und Semir schüttelte mit dem Kopf. "Niemals...an so was kann man sich nicht gewöhnen!", sagte er bestimmt und sie erreichten das Versteck.

    Semir fiel natürlich sofort Ben ins Auge. Der schweissüberströmt am Boden lag und schwer atmete. Sofort kroch er zu ihm und legte seine Hand auf die Schulter seines Partners. "Da bist du ja wieder...", flüsterte Ben leise und Semir legte eine Hand auf Bens Stirn. "Scheisse...du bekommst Fieber...", meinte der Deutschtürke und Ben lächelte. "Hab ich gemerkt, mir geht's ehrlich gesagt auch nicht gerade blendend..." Semir drehte den Kopf zu Elvira, die noch immer Jennifer fest im Griff hatte. Christopher, hatte sich neben sie gesetzt. "Was ist passiert?", fragte Semir direkt und Elvira erzählte die Geschichte. Semir schluckte. Jennifer wollte also nur sehen, wie es seiner Familie ging. "Die Mütter und Kinder werden nun in Sicherheit gebracht...", beendete Elvira die Geschichte und Semir nickte. "Ich weiss, das haben wir gesehen!" Alle schreckten auf, als Ben einen undefinierbaren und grellen Laut von sich gab.

    Hotte sah die Drei entsetzt an. "Was stand denn drin?", fragte Ben. "Susanne hat doch für euch die Pfleger überprüft. Einer dieser Pfleger, ein gewisser Paul Beißer, scheint Dreck am Stecken zu haben. Jedenfalls sind auf seinem Konto immer wieder einige Tausend Euro eingegangen. Leider wissen wir nicht, wo dieses Geld herkommt.", stieß Hotte aus. "Gut, wir fahren hin. Annelie, du wartest hier, falls er sich meldet.", bestimmte Semir. Sie nickte nur. Ben und Semir ließen sich in den BMW fallen und brausten los.

    "Jungendlicher Übermut, wie ich es hasse", grummelte Ben und erhielt von Semir einen belehrenden Blick. "Ja ist schon gut kapiert! Fahren wir erstmal zu der Wohnung!" Als sie zur Wohnung kamen klingelten sie. Doch keine Antwort. "Ach wie gut das die Türe offen ist..." meinte Semir und zog seinen Dietrich hervor. "Ja echt, dass die heutzutage nicht ihre Türe schließen können", meinte Ben und Semir öffnete die Türe. Sofort fiel den Beiden das Blut auf dem Boden auf. "Verdammt..." Ben kniete sich hin und nahm es mit dem Zeigefinger auf. "Das ist sicher sein Blut.", stieß er aus, nachdem er es zwischen Daumen und Zeigefinger zerrieben hatte. "Und sieh mal hier." Semir kam mit einigen Resten Klebeband zurück. "Was nun?", fragte Ben. "Hartmut muss her. Hier stimmt irgendwas nicht. Schau mal, was ich noch gefunden hab." Semir hielt einen Beutel mit Tabak hoch. "Das ist Pfeifentabak, wenn ich mich nicht irre." „Ich kenne diese Marke doch...", meinte Ben und Semir sah ihn an. "Sie kommt dir auch bekannt vor nicht wahr?" Ben nickte auf Semirs Frage. "Aber es kann beinahe nicht sein, ruf Hartmut an, ich verbinde mich mit Annelie. Sie soll unsere Engländer fragen, ob unser Verdacht bezüglich der Marke richtig liegt. Aber das kann's nicht sein..." Semir nickte und wählte die Nummer von Hartmut. Er bat ihn hier her und Ben telefonierte mit Annelie.

    "Reg' dich ab", begann Annelie und schmiss ihm trockene Kleidung entgegen, "zieh' dich an und komm naher ins Büro!" Mit diesen Worten verließen sie, Ben und Semir die Garderobe und ließen Lukas alleine zurück. "Na vielen Dank auch", grummelte dieser und zog sich die Sachen an. Die Annelie ihm gegeben hatte. Und sie passten genau. "Wenigstens etwas...", murmelte er kam aus der Garderobe und stieß beinahe mit Hotte zusammen. "Oje, Hotte tut mir leid..." "Macht nix Junge...ich hab da was für euch. Bringst du es den anderen?", fragte der beleibte Polizist. Lukas nickte nur und nahm die Mappe entgegen. Er las einen Moment darin und blickte dann auf. "Das ist doch mal interessant.", meinte er und sah sich um. Vielleicht sollte er alleine den Mann befragen. Ja, das konnte er doch machen. Sein Wagen war ja noch in Ordnung. So drehte er auf dem Absatz um, stieg in seinen Audi und brauste davon. Semir, Ben und Annelie merkten nix davon.

    Er fuhr zu der Adresse die in der Mappe stand und parkte seinen Audi. Er stieg aus und klingelte an der Türe. "Ja?", fragte eine Stimme durch die Türe. "Herr Beißer? Mein Name ist Lukas Steiner, Kripo Autobahn. Ich hätte da ein paar Fragen an Sie." "Einen Moment." Lukas wartete geduldig vor der Tür und diese öffnete sich nach einer Weile. Er ging hinein, jedoch war niemand zu sehen. "Herr Beißer?", fragte er und spürte sogleich einen harten Schlag auf den Kopf. Blutend, ging er bewusstlos auf den Boden. Hinter der Türe tauchte Beißer auf. "Verdammt die Bullen...was mach ich nun mit dem ...", fragte er sich und in dem Moment kam ihm schon eine zündete Idee. Er packte den Körper an den Beinen und zog ihn in den hinteren Teil der Wohnung. "Hey Mac...komm mal her...", forderte er den Neuen auf, der bei ihm wohnte. "Was ist denn?", stieß dieser aus und erschrak kurz, als er den leblosen Körper am Boden sah. Das war doch der Kleine, dachte er nur. Doch viel Zeit zum Nachdenken blieb ihm nicht. Eine Rolle Klebeband landete in seinen Händen. "Los, fessel und knebel ihn. Dann schaffen wir ihn rüber zu von Manger. Lebendfütterung.", grinste Beißer nur. Mac nickte nur und musste unter den misstrauischen Augen des Mannes den Polizisten fesseln. Zum Schluss kam der Knebel dran. "Gut, los...nimm ihn auf die Schulter und dann zum Wagen mit ihm."
    Annelie sah auf die Uhr. "Wo Lukas bloß ist...", fragte sie sich und Semir blickte zu ihr. "Der wird wahrscheinlich in der Garderobe schmollen", grinste er und Annelie schüttelte mit dem Kopf. "Du kennst ihn schon länger als ich Semir - Lukas schmollt nicht einfach wegen eines dummen Scherzes..." In dem Moment klopfte es an der Türe und Hotte öffnete die Türe. "Hallo...habt ihr die Mappe von Lukas gekriegt?" Annelie sah Hotte entsetzt an. "Nein haben wir nicht!"

    Jennifer sah in das Gesicht eines jungen Mannes, kaum älter als sie. Doch die Augen waren eiskalt, in jedem Moment bereit zu töten. "Ich habe dich gefragt, was du da machst!", wiederholte er in harschem Ton, der Jennifer zusammenzucken liess. Ihr ganzer Körper zitterte vor Angst. "I...ich...ich hab nur", stotterte sie und brachte keinen vernünftigen Satz zu Stande. Sie musste die Tränen unterdrücken, die den Weg aus ihren Augen finden wollten. "Hör auf zu stottern!", schrie der Mann aufgebracht und Jennifer konnte das leise Weinen von Kindern hören. "Bitte...ich wollte nur...ich wollte nur nach einer Familie sehen...ausserdem haben wir einen Verletzten.." Der Mann sank seine Waffe nicht, zeigte nicht mal eine kitzekleine Regung. "Bitte...hier sind Kinder...Sie haben Angst...wenn Sie so schreien, beginnen Sie lauter zu weinen...und das wollen Sie nicht..." Die Waffe wanderte näher an Jennifers Stirn. "Du redest dich um Kopf und Kragen!", zischte er und sie schluckte tief. "Bitte...ich...ich will nur helfen...die Kinder...die Mütter...bitte...." Nun fanden die Tränen den Weg über die Wangen, die inzwischen rot angelaufen waren vor Anspannung. Der Mann spannte seinen Finger um den Hahn. "Willst du mir etwa eine Forderung stellen?", fragte er kühl und Jennifer hob eine Hand. "Ich...Sie verstehen mich falsch...ich...ich..." Ihre Stimme erstarb. Sie begann bitterlich zu weinen. Jedoch ohne etwas zu sagen. Und in dem Moment, sank er seine Waffe. "Du bettelst nicht um dein Leben?", fragte er nun mit ein wenig mehr Emotion und Jennifer schüttelte mit dem Kopf. "Niemals...solange mehrere Menschen gerettet werden können, sterbe ich lieber...ich...ich könnt' mit diesem Gedanken nicht leben..." Der Mann drehte sich um. "Alle Mütter sollen ihre Kinder nehmen! Sie folgen mir in den Keller! Sollten sie mir nicht vertrauen...wird diese junge Frau sterben!" Er wies mit der Waffe auf Jennifer. Andrea war die Erste, die mit ihren Kindern aufstand. "Gehen wir!", sagte sie entschlossen und schritt an Jennifer vorbei.

    Diese sah wie der Mann mit den Müttern und Kindern verschwand und total verängstigte Väter zurückliess. "Jenni!" Elvira kroch sofort zu ihr und sah, dass sie von allen Geistern verlassen war. Sie wirkte wie eine leere Hülle. Eine Hülle, aus deren Augen noch Tränen flossen. Sie packte das Mädchen an den Armen. "Gott Mädel! Bist du völlig übergeschnappt?", zischte sie in scharfem Ton und schüttelte sie. In dem Moment fühlte sie, wie Jennifer zitterte. "Er wollte mich umbringen...", stiess Jennifer hervor und schluckte tief. "Ich...ich...Elli...scheisse...ich sah mich schon..." Elvira drückte sie fest an sich und strich ihr durchs Haar. "Man...jag' mir nie wieder eine solche Angst ein!"

    „Jedenfalls will ich hier nicht mein Ende erleben“, grummelte Jennifer und hörte, wie jemand leise ihren Namen rief. „Das ist Andrea“, stiess Ben hervor und Jennifer sah zu Elvira. „Ich gehe mal zu ihr. Wir haben sie ja beinahe vergessen!“ Elvira nickte. „Gut…nimm‘ noch ein paar Decken mit!“ Jennifer nickte, packte sich ein paar Decken und kroch hinter dem Versteck zu Semirs kleinen Familie. Andrea hielt Lale fest an sich gepresst und Ayla kuschelte sich noch immer an ihrer Mutter. Als Andrea Jennifer erblickte, schluckte sie zuerst und fragte dann: „Wie geht es Ben?“ Jennifer wollte gerade zu einer Antwort ansetzten als Andrea den Finger hob. „Seien Sie ehrlich!“ Jennifer lächelte. „Ich hätte auch nicht vorgehabt Sie anzulügen…er verliert immer noch Blut…ausserdem friert er.“ Ayla rieb sich symbolisch die Arme. „Ich hab auch kalt…“, sagte sie leise. „Das sehe ich mein Schatz, deshalb habe ich dir was mitgebracht!“ Sie gab Ayla eine Decke und überreichte auch Andrea eine. „Damit Sie nicht frieren…“ Andrea nickte dankend. „Gehen Sie zurück…ich komme hier klar…“ Sie sah, wie die Mutter ihr Baby in ihren Armen wiegte und dieses schon am einschlafen war. „Sicher?“ Andrea konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Ich bin die Frau von Semir Gerkan. Glauben Sie mir, wenn Sie ihn besser kennen würden, würden Sie meinen Satz vollkommen verstehen!“ Jennifer legte den Kopf schief. „Ich versuche erst mal Ihnen zu vertrauen.“ Sie verabschiedete sich mit einem stummen Nicken und kroch zurück. Ihre Jeans nutzten sich an den Kniestellen stark ab. „Super, die war nicht billig“, grummelte sie leise und gerade als sie zurückwollte, sah sie direkt in den Lauf einer Waffe.

    Elvira zuckte auf als Jennifer abrupt aufhörte zu kriechen und sie einen Schatten sah. „Scheisse“, stiess sie hervor und Ben versuchte sich aufzurichten, schaffte aber kaum, sich mit den Armen abzustützen. „Was…was ist Elvira?“, fragte er knirschend und konnte kurz auch einen Blick erhaschen. „Oh nein…“, stiess er aus und eine laute Stimme wurde hörbar. „Du kleine Brillenschlampe, was tust du da?“