Beiträge von jenni

    HIER :D
    "Er übte sich im sterben.." ja wie viele Männer tun das vor ihren Frauen - gut ich als Frau bins ja auch nicht besser ^^
    Oje, jetzt steckt Ben in der Klemme, aber ich denke, dass wir nicht die letzte bleiben, da kommen doch noch sicher mehr oder eli? Das war doch noch nicht alles?

    "Danke Semir", seufzte Lukas und schüttelte mit dem Kopf. "Der wollte mir immer mehr auf die Pelle rücken, dass kann ich nicht gebrauchen!" Ben nickte zustimmend. "Kann ich verstehen", er deutete auf den Rücken, "und? Wissen die Ärzte schon was?" Lukas schüttelte mit dem Kopf. "Bis dieser komische Typ reingeschneit kam, war ich ja auch noch bei den Untersuchungen", Lukas rieb sich die Oberarme warm, "Leute, ich habe echt Angst..." Semir setzte sich zu ihm an Bett und nahm ihn in den Arm. "Ich weiss...", sagte er nur knapp und Lukas brach in Tränen aus. Er vergrub sein Gesicht in den Händen. Der ganze Oberkörper bebte dabei und immer wieder stach ein kleiner Schmerz durch seine Wirbelsäule. Ben setzte sich auf die andere Seite des Bettes und strich Lukas über den Rücken. "Alles wird wieder gut", versuchte er ihn aufzumuntern, fühlte sich dabei aber ziemlich hilfos. Er konnte ihn ja nicht wirklich verstehen. Er war ja nie an einen Rollstuhl gefesselt gewesen. Er musste nie um ein paar Schritte kämpfen. Für ihn, war laufen das Selbstverständlichste auf der Welt. "Ich weiss ihr wollt mich aufmuntern", begann Lukas wimmernd und strich sich ein paar Tränen aus den Augen, "aber...bemüht euch nicht, es würde eh nichts nützen. Bis ich nicht weiss was mit mir los ist, ist die Angst da! Da könnte nicht mal Jürgen von der Lippe mich aufmuntern." Der angesprochene Komödiant war Lukas absoluter Favorit. Er hielt nichts von den neuen, sogenannten Comediens, die nur über ihre Freundin sprachen oder sich über das Leben beschwerten. Nein, er mochte die gute alte Schule.
    "Nicht mal, wenn ich Ben eine hauen würde?", fragte Semir mit geballter Faust und Ben zog darauf hin nur eine Augenbraue hoch. Lukas lächelte schwach - sehr schwach.


    Annelie entdeckte einen Plan und ein paar Notizen. "Na, dass ist ja mal interessant...", murmelte sie und steckte die Sachen ein. Sie wollte den Engländern ein paar Schritte voraus sein. Sie war wütend. Wütend, weil sie wieder ihre Freunde hintergangen hatte. Wenn Annelie ihre Waffe gezogen hätte was dann? Dann hätte sie Joshua, einen jungen Familienvater erschossen gehabt. Allein dieser Gedanke liess die Wut auf Christopher ins Unermessliche ansteigen. Nahezu hatte sie immer versucht, ihn zu verteidigen, doch so langsam konnte sie Bens Zorn verstehen. Sie versuchte, seine arrogante Art abzutun, doch inzwischen konnte sie das auch nicht mehr. Mit einem tiefen Seufzer verliess sie die Wohnung und ging auf ihren Wagen zu, wo eine schwarze, grosse Silhouette war. "Was soll das werden?", fragte eine bekannte Stimme und Annelie fletschte mit den Zähnen.

    Gerade als der Arzt Andrea konsultierte, kamen Hotte und Dieter dazu, die Kim Krüger höchstpersönlich geschickt hatte. Inzwischen hatte sich eine Art "Freundschaft" zwischen ihr und der Frau ihres besten Mannes entwickelt gehabt. "Andrea?", fragte Hotte in seiner warmen und lieben Art und gesellte sich neben ihr. Semirs Frau hatte Tränen in den Augen. "Ist mein Mann etwa...?", setzte sie an, doch kam nicht weiter. Zu tief sass die Angst. "Nein...", sagte der Arzt knapp und holte dann tief Luft, "jedoch...hat ihr Mann sehr viel Blut verloren und lag bereits in einem Delirium, als er zu uns gebracht wurde. Wir mussten ihn in ein künstliches Koma versetzten, da ausserdem seine Milz angerissen war. Jegliche Aufregung wäre nur schädlich für ihn, also haben wir beschlossen, ihn davor zu bewahren." Dieter und Hottes Augen weiteten sich zur gleichen Zeit. Der grosse Polizist hatte Andrea gestützt, die bitterlich zu weinen anfing und sich kaum noch beruhigen konnte. "Darf Sie zu ihrem Mann?", fragte Hotte an Andreas Stelle und der Arzt nickte. "Aber nur sie...Ihnen ist es leider nicht gestattet!" Hotte winkte ab. "Das ist uns egal, hauptsache seine Frau darf zu ihm!" Der Arzt nahm Andrea sanft am Arm und führte sie in die Intensivstation. Sie wurde gebeten, sich Schutzkleidung anzuziehen, bevor sie zu ihrem Mann gelassen wurde, welcher bleich in seinem Bett, angeschlossen an einer Atemmaschine. All seine sichtbaren Wunden waren verbunden worden. Ein EKG zeigte die schwachen Herztöne. Andrea setzte sich an das Bett ihres Mannes und nahm sanft seine Hand, in dessen Rücken eine Kanüle steckte, die ihn mit Blut versorgte. Andrea schluchzte, verzog immer wieder ihren Mund und spürte wie die Tränen ihr Gesicht herunterliefen. "Du musst wieder aufwachen...", flüsterte sie, "bitte...unserer Kinder...und meinetwegen..."


    Der Gang war lang und unterirdisch. Anscheinend wurde nichts von den Menschen an der Oberfläche bemerkt. Ben schleppte sich den Weg entlang. Eine Hand dabei immer an der Wand, die Andere hielt die schmerzende Seite. Der Schweiss lief ihm immer noch von der Stirn und sein Körper war feuerheiss. Er konnte nicht mehr. Sein Körper war am Ende der Kräfte. Als auch noch eine weitere Schmerzwelle sich ankündigte, wurde Bens Hand, die auf die Seite gepresst war, auf einmal feucht. Das was seine Hand benetzte war feuerheiss und dickflüssiger als Wasser. Er ächzte kurz und zog seine Hand weg. Rotleuchtendes Blut hatte seine Hand in Beschlag genommen. "Lukas...", flüsterte Ben verängstigt und der Angesprochene drehte sich um, da er vor dem Autobahnpolizisten gelaufen war. Der Schock war ihm sichtlich ins Gesicht geschrieben. Er konnte Ben noch auffangen, bevor dieser den Halt zu verlieren drohte. "Was passiert mit mir?", fragte dieser ängstlich und Lukas spürte selbst das Blut und als auch er seine Hand wegzog, war diese blutverschmiert.

    Kapitel 4
    We were the Kings and Queens of promise
    We were the victims of ourselves

    30 Seconds to mars - Kings and Queens


    Ben und Lukas überkam gleichzeitig ein furchtbarer Schauer, den sie beinahe nicht unter Kontrolle bringen konnten. "Wow...was war denn das?" fragte Lukas eher zu sich selbst und zog Bens Aufmerksamkeit auf sich. "Hast du das auch gespürt?" Lukas nickte auf Bens Frage und seufzte schwer. "Irgendwas muss mit Semir passiert sein...ich habe ein ganz mieses Gefühl..." Ben gab ihm einen Schubser. "Denk' gar nicht dran! Denn wenn uns auch noch damit runterziehen - wirds nur noch schlimmer!" Lukas sagte nichts. Das war leichter gesagt als getan. Immerhin sah er auf dem Boden zwei Leichen, Kinder, die schon mit ihrem Leben am abschliessen waren und einen Ben, der sich kaum noch bewegen konnte vor Schmerzen. Wie sollte man da bloss positiv denken können? Ausserdem verfolgte ihn immer wieder das Bild des blutenden, dem Tode nahen Semirs. Nein - es fiel ihm wirklich schwer, an da Gute glauben zu können. Es stimmte nichts. Es war nicht wie in einem der tausenden von Lehrbüchern, die er gelesen hatte. Es war nicht wie eine der tausenden Simulationen, die er durchgespielt hatte. Ben hatte mit seiner Aussage anscheinend Recht gehabt. Nichts an der Kriminalität ist logisch. Lukas lehte sich gegen die Wand und sah zu Ben, der immer noch zitterte, trotz Lukas' Jacke. "Geht's?", fragte der Jüngere besorgt und Ben nickte. "Wird schon gehen. Solange ich hier sitzen kann..." Just in diesem Moment, befahlen die Maskierten mit den Waffen den Kindern, aufzustehen und einer kam auf die Beiden zu. "Los, auf!" Lukas tat sofort wie ihm befohlen, doch Ben konnte beinahe nicht mehr. Die Schmerzen in seiner Seite zogen sich beinahe wie ein betäubendes Gefühl durch den ganzen Körper und hielten ihn am Boden. "Hörst du schlecht?" Lukas musste eingreifen. "Hören Sie, es geht ihm nicht sehr gut! Ich helfe ihm...Ich will ihm nur helfen..."


    Tatsächlich schien ihm der Mann zu glauben, denn er schritt ein wenig zurück und Lukas konnte Ben aufhelfen. "Gut...", sagte der Maskierte dann, "kommt!" Sie folgtem ihm und die beiden Polizisten sahen, wie die Männer einen versteckten Zugang öffneten. "Wusstest du von dem?", fragte Lukas geschockt und Ben, ebenso baff, schüttelte mit dem Kopf. Die Kinder wurden die Treppen hinuntergeschickt. Das Schluchzen war laut zu hören. Vielen begannen nun sogar, nach ihrer Mutter zu rufen. "Was haben die vor?" Ben konnte Lukas Frage nicht beantworten. Was, wenn dies ein geheimer Gang war? Dann war einiges verloren - denn die Anderen schienen davon nichts zu wissen, sonst hätten sie ihn schon längst für eine Stürmung verwendet gehabt. "Wir sind verloren...", hörte Ben eine Jugendliche sagen und er stellte sich selbst diese Frage. Waren sie wirklich verloren?

    "Scheisse..." Lukas hielt sich die Hand vor den Mund und würgte, was Ben sofort bemerkte. "Lukas..." Er richtete sich auf und zog ihn nach oben. "Nicht hier...komm..." Ben zog Lukas in einen abgelegenen Ort, wo der Geruch nicht in die Nähe der Anderen kommen konnte, so konnte der junge Kommissar sich übergeben. Ben strich ihm dabei, trotz eigener Schmerzen, beruhigend über den Rücken. Lukas hustete und zog ein Papiertaschentuch aus dem Hosensack. "Danke...", murmelte er und richtete sich wieder auf. "Kein Problem...wahrscheinlich das erste Mal, dass du so was live und in Farbe mitbekommen hast oder?" Lukas nickte langsam und schmiss das Taschentuch auf den Boden. "Lass' uns zurückgehen, sonst bekommen wir Ärger..." Erneutes nicken und sie gingen in ihre Eingangsposition zurück. "Wir müssen was unternehmen", zischte Ben und sah, wie die Kinder weinten und schon die Hoffnung aufgegeben hatten. "Irgendwas, irgendwas wollen die doch...wieso wollten die bloss einen BKA-Kommissaren?" Ben sah Lukas an. "Wie die haben explizit einen BKA-Kommissaren verlangt gehabt?" Lukas nickte. "Mein Mentor wollte eigentlich zuerst gehen, doch ich habe mich vorgestellt. Ich bin der Psychologe, Michael der, der handelt. Er kann mehr von Ausserhalb tun als ich!" Ben schnaubte kurz. "Das ist doch zum kotzen. Dabei soltle dies doch so ein gutes Konzert werden." Lukas nickte zustimmend. "Das haben die Kinder auch gedacht...und nun kämpft vorallem Semir bestimmt in einem OP-Saal um sein Leben!" "Konntet ihr noch was in Erfahrung bringen?", fragte Ben ablenkend und Lukas schluckte trocken. "Einer unserer Männer wurde umgebracht. Von dieser Gruppe. Deshalb versteh' ich nicht, was diese Aktion hier soll. Das ist nicht logisch, überhaupt nicht!" "Glaub' mir Lukas, nimm' einen Rat eines erfahreneren Types an. Nichts in der Welt der Kriminalität ist wirklich logisch!"


    Andrea lief im Wartesaal hin und her. Die Kinder hatte sie zu ihrer Mutter gebracht gehabt. Es war schon einige Zeit vergangen, seit Semir in den OP gebracht wurde. Sie hielt diese Ungewissheit kaum aus. Sie wollte nur noch schreien, weglaufen, weinen. Doch sie konnte es nicht. Es war ihr Mann, der hier um sein Leben kämpfte. Ausserdem war Ben noch in den Klauen dieser Typen, zusammen mit hunderten von Jugendlichen. Als Pflegerin von schwer erziehbaren oder kriminellen Jugendlichen, tat ihr das ebenso weh. Sie strich sich einige Tränen aus den Augen und sah auf den verschmierten Maskara auf ihren Fingern. "So eine...", wollte sie fluchen, als der Arzt auf sie zukam. "Frau Gerkhan?", fragte er und sie nickte, "Es tut mir leid es Ihnen sagen zu müssen, aber wir haben schlimme Nachrichten für sie..."

    ...





    Annelie liess von dem Mann ab. Sie starrte direkt in das Gesicht von Joshua, ihrem Freund aus England. Sie löste sofort die Handschellen. "Du hast mich auch schon freundlicher begrüsst...", murmelte dieser und richtete sich auf, dabei hielt er sich den Arm und seufzte, "und den Arm ausgerenkt hast du mir auch noch!" Annelies Blick wurde streng. "Entschuldigung, das nächste Mal könntest du mich auch vorwarnen! Was sollte das vorhin überhaupt?" Joshua sagte nichts. "Lass' mich raten, dein Cousin hat seine Hände im Spiel oder?" Wieder nichts. "Gut wie du willst!" Annelie packte Joshuas Arm und renkte ihn mit einer gewiss' gewollten Brutalität wieder ein. Dieser schrie kurz und in einem abnormalen hohen Ton. "Und nun gehen wir brav auf's Revier Freundchen, freu' dich schon Mal auf eine Anklage wegen Einbruchs!" Joshua rieb sich den Arm und gab immer wieder undefinierbare Laute von sich. Doch bei Annelies Satz, weiteten sich seine Augen und er sah sie geschockt an. "Das würdest du nicht tun, ich kenne dich!" Annelie rastete die Handschellen wieder ein und stiess Joshua aus der Wohnung, sie hinterliess eine Visitenkarte für den Fahrer mit ihrer Versicherungsnummer. "Oh da kennst du mich aber schlecht!", zischte sie und schob ihn zu ihrem Wagen. Joshua wimmerte dabei immer wieder, da sein Arm schmerzte und es in der Schulter immer wieder pochte. "You're so mean!", flüsterte er als er auf der Rückbank sass und Annelie vorne einstieg. "Wie du meinst", murmelte sie und startete den Motor. Sie fuhr aber nicht Richtung PAST, sondern zur englischen Botschaft. Sie brachte es doch nicht übers Herz, ihn direkt zur Polizei zu bringen.


    Christopher Holmes staunte, als sein Sekretär mit angsterfüllter Miene einen Besucher um diese Uhrzeit ankündete. Er bat ihn, den späten Gast einzulassen und war noch perplexer, als zuerst Joshua eintrat, an seinem Hinterkopf die Mündung einer Pistole. Den Halter der Waffe konnte er zwar nicht sehen, doch den Schritt kannte er inzwischen genau. "Was soll das werden wenn's fertig ist Anne?", fragte er in seinem typischen, leicht arroganten Ton und hinter Joshua tauchte die Deutschschweizerin auch auf. "Das sollte ich dich fragen Chris?" Der Engländer hörte sofort die Wut in Annelies Stimme und atmete kurz durch. "Würdest du bitte die Waffe von meinem Cousin wegnehmen?" Annelie schnaubte. "Dein Cousin, hat mich in einer Wohnung angegriffen in die er eingebrochen war! Was habt ihr beide wieder angestellt? Was habt ihr mit diesem BP-Fall zu tun?" Chris hob einen Finger und wippte ihn hin und her. Dabei machte er kleine zischende Geräusche. Nach dieser Aktion, steckte er sich seine Pfeife in den Mund. "Schätzchen, dass kann ich dir nicht verraten!" Annelie stiess Joshua gegen den Schreibtisch, noch immer mit den Handschellen gefesselt. "Glaub' ja nicht, dass wir damit durch sind", fauchte sie und lief Richtung Ausgang. "Wo ist der Schlüssel zu den Handschellen?", fragte Chris schreiend und Annelie drehte sich mit einem Lächeln im Gesicht um, dabei äffte sie Chris' Geste nach und sagte. "Schätzchen, dass kann ich dir nicht verraten!" Danach war sie verschwunden.

    Dr. Drössler staunte nicht schlecht, als der Polizist Semir Gerkhan in seinen Op geschoben wurde. Man hatte erzählt, dass er schwer verletzt seie, aber dass eine Eisenstange in seinem Unterleib steckte, davon wurde nichts erzählt. Er schluckte kurz und widmete sich einer Schwester, die ihm die Röntgenbilder überreichte, er hielt sie gegens Licht. "Verdammt, nahe des Hüftknochens...", murmelte er und legte die Bilder ab. Er sah sein Team an. "Ok, meine Damen und Herren, das wird eine schwierige Operation. Bitte bedenken Sie, dass wir hier einen zweifachen Familienvater auf dem Tisch liegen haben. Seine Frau zählt auf uns!" Alle nickten. Eine Assistentin, intubierte Semir, da sein Atem immer flacher wurde. Der Blutverlust machte sich bemerkbar. Zu bemerkbar. "Holen Sie sofort ein paar Konserven!", befahl Drössler einer jungen Krankenschwester, diese nickte und rannte aus dem OP.
    Drössler legte seine Handschuhe an und sah sich die Wunde an. "Jemand muss saugen, ich kann vor lauter Blut nichts erkennen!" Ein Assistent nickte und machte sich sofort daran, das Blut abzusaugen. "Blutdruck fällt", verkündete er gleichzeitig und Drössler spürte, dass sich Schweiss auf seiner Stirn bildete. In diesem Moment begann es laut zu piepen. "Herzklammerflimmern!", schrie eine Schwester laut und holte zugleich den Defibrilator. Drösser bediente sich sofort und begann mit seiner Aufgabe. "Lade auf 180!" Seine Leute verstanden und traten ein wenig zurück. Semirs Oberkörper zuckte hoch, doch das laute Piepen stockte nicht mehr, es verwandelte sich in einen lauten, unangenehmen Ton. "Herzstillstand!", verkündete die gleiche Schwester und Drössler blickte kurz auf Semirs Gesicht. "Auf meinem Tisch werden Sie bestimmt nicht sterben!"


    Lukas spürte, wie Ben zitterte und sich versuchte, mit den Händen warmzureiben. Der junge Polizist begutachtete seinen Kollegen genauer. Der Pullover war Blut und Dreckverschmiert und völlig durchnässt. Kein Wunder, hatte er so kalt. Lukas zog seine warme Jacke aus, die er nach der Explosion von einem Kollegen bekommen hatte und legte sie Ben um. Dieser sah Lukas zuerst erstaunt an, lächelte danach aber und nickte dankend. Eine kleine Geste, doch für Lukas bedeutete sie sehr viel. "Ich habe Angst...", murmelte er leise und rieb sich durchs Haar. Ben legte eine Hand auf seine Schulter. "Ich auch...", flüsterte er und Lukas sah, wie Bens Lippen ebenso zitterten. Doch nicht vor Kälte, denn in Bens Augen hatten sich Tränen gesammelt. Er wendete sich von Lukas ab und sah auf Ivans Leiche. "Wie alt er wohl war?" Lukas konnte Bens Frage nicht beantworten. "Er wollte mich und Semir beschützen und bezahlte dies mit dem Wertvollsten, dass er hatte..." In diesem Moment, schoss eine der Wächter auf und stürzte sich auf einen der Maskierten. Dieser erschrak und schoss sogleich. An der Stirn getroffen, sackte auch dieser Mensch, tot auf den Boden. "Verdammte Scheisse...", zischte Lukas und sein Magen fing an zu rebellieren.

    Kim Krüger erstarrte, als sie ihren besten Kommissaren auf der Trage sah. Blass, bleich - dem Tode nahe. Aus seinem Unterleib ragte eine Eisenstange und sie wollte auf ihn zulaufen, doch die zwei Maskierten Männer, die die Trage vor ihnen hingelegt hatten, zückten sogleich ihre Waffen und schüttelten mit dem Kopf. "Wo ist der BKA-Kommissar?", fragte der einte und Lukas meldete sich. "Ich bin ihr Mann", sagte er knapp und riskierte noch einen Blick auf Kim und Michael, die sich über Semir gebeugt hatten und sofort nach einem Krankenwagen riefen, bevor er mit den Männern zurückging. Sein Herz wurde schwer und die Angst schnürrte seine Organe zu. Er hatte in seiner jungen Karriere schon vieles miterlebt gehabt, aber niemals, musste er bei einer Geiselnahme teilnehmen. Ein seltsames Gefühl. Voller Nervosität und Angst. Doch er musste es tun, hatten sie zuvor doch der Frau Semirs angerufen gehabt und ihr mitgeteilt, was ihrem Mann widerfahren war. Sie hatte geweint - bitterlich geweint, versprach aber, sich zum Marienkrankenhaus aufzumachen, wo man Semir Gerkhan hinbringen wollte.
    "Hier lang!" Lukas stieg ins Gebäude und hörte, wie der Zugang hinter ihm wieder abgesperrt wurde. Man wollte also kein Risiko eingehen. Der junge Polizist hörte die schluchzenden Stimmen, die zwar keine Worte von sich gaben, doch wusste er genau, was sie sagen wollten. "Wir wollen hier raus - wir wollen hier weg!" Alle sahen auf ihn, als er die Aula betrat. Diese Blicke, lieber hätte er die Aufmerksamkeit dieser Kinder durch seine Musik gehabt, und nicht wegen diesen Typen. Er wurde brutal gestossen und er fiel zu Boden, direkt, in die nasse Mischung aus Staub, Dreck und Wasser. Er richtete sich auf und rieb sich kurz am Oberarm. "Lukas?", hörte er eine bekannte Stimme und drehte sich um.


    Ben kam zitternd auf ihn zu und sah ihn geschockt an. "Was machst du hier?", fragte er leise und Lukas atmete tief durch. "Ich übernehme Semirs Part in diesem kranken Spiel!" Ben packte ihn an den Schultern, doch Lukas merkte, dass der Druck beiweitem nicht so stark war, wie er bei diesem gutgebauten Körper seines Gegenübers hätte sein müssen. "Dann, ist Semir hier raus? Haben Sie ihn euch wirklich übergeben?" Lukas nickte und Ben sank in die Knie. "Dem Himmel sei dank..." Lukas kniete zu ihm herunter und sah ihn genau an. "Du sahst vor dem Anschlag auch besser aus...", murmelte er besorgt und sah, wie Ben sich die Seite hielt. "Du bist auch verletzt?", fragte er besorgt und Ben nickte. "Nicht so schlimm, wahrscheinlich eine angeknackste Rippe, ich werde es überstehen." "Schnauze dahinten!", schrie einer der Maskierten und Lukas hob die Hände. "Schon gut schon gut wir schweigen!" Ben setzte sich gegen eine Wand und lehnte sich daran. Die Schmerzen wurden immer schlimmer. "Semir wird es schaffen, oder?", fragte Lukas flüsternd und gesellte sich neben Ben. Dieser nickte. "Wir müssen volles Vertrauen in ihn haben Lukas, denn er würde genau dasselbe für uns tun!"

    So endlich dazugekommen :)
    Also ich muss Katrin recht geben. Irgendwie habe ich ein flaues Gefühl in der Magengegend. Wieso denke ich nur, dass das nicht gutgehen kann? Oje, Eli erlöse mich von dem schlechten Gefühl

    So ein Abschlussfeed von mir - hab jetzt (endlich) fertig gelesen :)
    Eben, was soll man soll man schon gross sagen? Wieder mal erste Sahne von dir! Sehr spannende Geschichte. Die Gedanken, die bei jedem noch beschrieben wurden, sehr eindrucksvoll und gaben einen guten Einblick. Diese Idee hat mir wirklich sehr gut gefallen. :)
    Nun gönne dir mal eine (halbwegs) schreibfreie Zeit - hole dir neue Inspiration, damit wir wieder so gute Stories lesen können.


    Grüsschen
    Jenni

    Kapitel 3
    Denn mein Schicksal ist es - König des Leids zu sein
    Königwerq - König des Leids


    Ben zwinkerte mit seinen Augen und versuchte, das Blut aus seinen Spiegeln der Seelen zu bekommen. Er wusste genau, wer dieser Körper war, der sein Leben verloren hatte und neben ihn aufgeschlagen war. Ivan - er hatte sein Leben für Semir geopfert gehabt. Noch immer war das Kreischen vieler Teenager zu hören. "Haltet eure Fresse!". schrie der Mörder des Jungen und nach einem kurzen Aufschrei, konnte man nur noch das jämmerliche Wimmern nach Hilfe vernehmen. Bens Augen begannen zu tränen, doch langsam, konnte er sie wieder öffnen. Wie durch einen Schleier sah er die Gruppen, die sich gesammelt hatten. "Bitte...", sagte er nun mit leiser Stimme, einer der Bewaffneten wurde aufmerksam. "Was willst du?", fragte dieser zurück und hob mit dem Gewehrlauf Bens Kopf. "Bitte lassen Sie meinen Freund gehen...Sie können mit mir machen was Sie wollen - aber er hat zwei kleine Kinder und eine Frau die auf ihn warten. Bitte..." Plötzlich wurde der Druck schwächer. "Zwei Kinder?", fragte der Bewaffnete nochmals und Ben nickte schwach. "Zwei Mädchen..." Der Bewaffnete wendete sich von Ben ab und ging auf einen Anderen zu, flüsterte ihm was ins Ohr. "Meinetwegen...nimm' Kontakt mit der Polizei auf. Der Türke soll freikommen - ich will aber dafür einen vom BKA! Mach' ihnen das sofort klar!" Der Mann nickte und entfernte sich. Ben richtete sich zitternd auf und ging zu Semir. Dieser zuckte nur noch und gab keinen Laut von sich. "Du kommst hier raus Kumpel...", begann Ben und kniete zu seinem Partner hinunter, neben den Tränen, die von der Reizung des Blutes herführten, spürte er auch nun Tränen der Angst und Verzweiflung aufkommen, "du kommst hier raus...", wiederholte er schluchzend und sah, wie ein paar der Entführer eine Trage zusammenbauten.


    "Die Entführer! Sie melden sich!", vermeldete Lukas und die anderen Beiden gesellten sich zu sich. "Liebe Polizei...wir haben ein Einsehen und lassen einen Schwerverletzten gehen. Wir haben beim Hintereingang einen Zugang gebaut, wo wir Ihnen den Bullen übergeben. Allerdings nicht ohne Gegenleistung!" "Mistkerle!", zischte Kim und ballte ihre Hände zur Faust. "Lass' uns das Ganze zuende hören", mahnte Michael und Kim atmete kurz durch. "Wir wollen einen BKA-Kommissaren, wer ist egal, wir wollen nur die Hand vollmachen!" Lukas und Michael sahen sich an. "Ich gehe!", sagte Michael bestimmt. "Auf gar keinen Fall!", erwiderte Lukas, "Wir brauchen dich hier draussen, vielleicht kann ich drinnen was anrichten, ich bin für psychologische Fälle besser geeignet. Ich bin nicht der Mann fürs Grobe!" Michael sah den Jungen genau an und erkannte die Willenskraft und Entschlossenheit. "Gut!", sagte er. "Wir warten in einer viertel Stunde beim Hintereingang!", erklang die Stimme nochmal kurz und die Verbindung wurde getrennt.


    Michael Neumeier fuhr mit dem Wagen des GSG 9's vor. Als er ausstieg, kamen gerade Lukas und Kim aus dem Pavillon. Sie erkannte ihren ehemaligen Mitschüler sofort. Er hatte sich kaum verändert. Das Haar war ein wenig kürzer geworden, ansonsten, so meinte sie, hätte er dem Laufe der Zeit getrotzt. "Kim - es ist lange her", begann er und begrüsste sie herzlich, "und schade, dass es so einen Grund sein muss, damit wir uns endlich wieder sehen!" Sie konnte ihm nur zustimmen. "Einer meiner Männer ist schwer verletzt Michael, wir müssen was tun!" Michael begrüsste noch kurz Lukas und gemeinsam gingen sie in den Pavillon zurück. Lukas zeigte auf den Bildschirm des Laptops und Michael sah sich die Sache an. "Welches sind deine Beiden Männer?" wollte er genau wissen und Kim zögerte nicht, auf ihre Männer zu weisen. "Der eine ist doch Gerkhan oder? Die Legende der Autobahnpolizei." Sie stimmte ihm zu. "Allerdings, der Jüngere ist sein Partner. Sie arbeiten nun seit etwa drei Jahren zusammen." Michael lehnte sich zurück. "Bei diesem Livestream sehen wir nicht, wie viele es sind!" Lukas hatte zuvor, sicherheitshalber, das Mikrofon ausgeschaltet gehabt, man konnte ja nie wissen. "Ich weiss, um die Technik kümmere ich mich dieses Mal. Schliesslich kenne ich den Besten Mann", sagte Kim und zückte ihr Telefon hervor. Sie wählte eine bekannte Nummer und hielt sich den Hörer ans Ohr. Sie entfernte sich von der Gruppe.
    "Ist noch jemand von uns da drin?" Lukas schüttelte auf Michaels Frage den Kopf. "Ich war der Einzige vom BKA heute. Wenn ich nicht draussen eine Rauchen gegangen wäre, hätte es mich genauso erwischt..." "Da heisst es immer, rauchen sei gefährlich." Lukas konnte nicht viel von Michaels Witz abgewinnen.


    Semir begann zu fiebern. Obwohl er bewusstlos war, murmelte er immer wieder wirre Dinge, was die Aufmerksamkeit eines Bewaffneten auf sich zog. "Was soll der Scheiss?", schrie er und rannte auf die Gruppe zu. Ben wollte sich aufrichten, doch die Schmerzen in seiner Seite war zu gross. Es musste also wirklich was gebrochen sein. Er wollte zum Sprechen ansetzten, als sich Ivan vor ihn stellte und die Hände schützend ausstreckte. "Der Mann ist schwer verletzt! Wir müssen ihn hier rausbringen!" Der Mann sah Ivan mit funkelnden Augen an. "In welcher Welt lebst du Kleiner? Mir gibt man keine Befehle!" Ben hörte nur ein lautes Knallen und ein Kreischen der Gruppe. Sein Gesicht hatte sich mit Blut benetzt und brannte in den Augen. Neben ihm schlug ein Körper auf. Ivan - er war tot.

    Good News everyone
    Ich habe beschlosse immer eine neue Story und eine Alte zu schreiben - sprich paralell. Also gehts jetzt im Moment mit "4 Minuten" und "Spiel auf Zeit" weiter. I'm back in town :)

    Good News everyone
    Ich habe beschlosse immer eine neue Story und eine Alte zu schreiben - sprich paralell. Also gehts jetzt im Moment mit "4 Minuten" und "Spiel auf Zeit" weiter. I'm back in town :)

    Ben hörte Ivans Idee zu, nickte dabei immer wieder, musste aber schlussendlich seufzen. "So sehr ich deine Idee bewundere Kleiner", begann er und nickte dabei auf die Terroristen, "aber es ist unmöglich und zu gefährlich. Wenn wir die einzigen Geiseln in diesem Raum wären, vielleicht, aber hier sind hunderte - das Risiko können wir nicht eingehen!" Ivan nickte traurig, jedoch verstand er die Sorge des Kommissares. "Können wir Ihren Freund hier nicht rausholen?", fragte er und sah dabei zu Semir, dessen Brustkorb sich heftig hob und sank, dabei zuckte der Körper immer wieder. Ivan tat dieser Anblick im Herzen weh. "Ich überlege schon die ganze Zeit, aber...mir fällt nichts ein..." Ben stöhnte kurz und hielt sich dabei die Seite. "Sind Sie verletzt?", fragte Ivan und sah ihn besorgt an. "Nichts, worüber wir uns Gedanken machen müssen", erwiderte Ben und strich sich eine verschwitzte Haarsträhne aus dem Gesicht, "Semir muss hier raus..." Ivan schluckte trocken. Sein Körper schrie, trotzt der vielen Pfützen am Boden, nach Wasser und seine Haut brannte durch den Staub und den Dreck. "Was, wenn ich sie einfach frage?", schlug er vor und Bens Antwort war durch einen geschockten Blick eindeutig. Ivan senkte seinen Kopf und schniefte. "Aber irgendwas müssen wir doch tun können?", schluchzte er hervor und Ben spürte ebenfalls die Verzweiflung hochkommen. Sie schnürte seinen Magen zu und in seinem Inneren zog sich alles zusammen. Sein Körper war total angespannt. Er ignorierte die Schmerzen in seiner Seite und auch die nassen Haarsträhnen begannen ihn nicht mehr zu stören. Sie konnten ihre Hoffnung nur auf die Polizisten setzten, die entweder schon draussen waren, oder es durch ein Wunder nach draussen geschafft hatten.


    Kim Krüger legte Lukas Handy auf den Tisch. "Er wird bald da sein - mit dem GSG 9!" Lukas weitete seine Augen. Das GSG 9, die Sondereinheit was Einsätze gegen den Terrorismus leitete. Sie wurden wirklich nur im Ausnahmefall angefordert und dies schien einer zu sein. "Meine Männer sind darin, ich will sie wiederhaben", sagte sie nur und setzte sich. Lukas atmete tief durch. "Ich weiss...Semir und Ben nicht wahr?" Sie nickte und sah ihn an. "Ich kenne Semir durch einen ehemaligen Fall sehr gut. Ich war damals noch ein Junge. Mein Vater war umgebracht worden und meine Mutter folgte ihm kurze Zeit später in den Tod. Ich bin bei meiner Tante aufgewachsen. Aber Semir kam ebenfalls immer wieder zu mir, hatte mich auf meinem Lebensweg begleitet gehabt. Es gab auch schlimme Momente, und er hatte immer wieder zu mir gehalten gehabt. Ich bin ihm viel Schuldig..." Kim Krüger lächelte kurz. Es war nicht verstellt, nicht künstlich, es war ehrlich. "Dann sehen wir zu, dass wir ihm helfen können!"

    12. Ein schrecklicher Fehler


    Annelie fuhr auf die KTU zu, da sie Semir und Ben dort vermutet hatte. Sie sah auch, wie die Beiden auf ihren Wagen zuliefen. Sie parkte den ihren sofort und lief auf sie zu. "Wie seht ihr denn aus?", fragte sie zur Begrüssung, als sie die russverschmierten Gesichter sah und musste sich dabei ein Lächeln verkneifen - besonders beim Anblick der Frisur ihres Freundes. "Die Bombe ging nochmals hoch...", murmelte Semir knapp und schniefte dabei. Noch immer hatten sich ein paar Partikel in seiner Nase verirrt gehabt. "Allerdings war kaum noch Sprengstoff drin, nur die Technikstation unseres Feuerpinsel ist in Leidenschaft gezogen worden", ergänzte Ben hustend und klopfte sich noch immer Staub von der Kleidung. "Und Hartmut?" "Trauert, ist aber in Ordnung", antwortete Semir auf Annelies Frage. "Wie geht es Lukas?" Annelie zuckte auf die Frage der Beiden mit den Achseln. "Er hat Lähmungserscheinungen, der Arzt will ihn bald untersuchen..." Ben ging auf sie zu und roch kurz. "Hast du wieder geraucht?", fragte er mit väterlichem Unterton und Annelie zog eine Augenbraue hoch. "Das war die Erste heute...ausserdem war da noch ein anderer Raucher, dessen Gesicht ich schon mal gesehen habe, nur weiss ich nicht woher, muss aber wichtig gewesen sein?" Semir fragte nach dem Aussehen des Mannes und Annelie beschrieb ihn aufs kleinste Detail. Semirs Gesicht wurde immer blasser. "Wie laut hast du am Telefon mit mir gesprochen?" Annelie überlegte auf die Frage des Deutschtürken hin. "Normaler Redelaut würde ich sagen...wieso?" Semir packte Ben am Ärmel und schleifte ihn mit. "Das war Max Prahl!", stiess er hervor und Ben schaltete. "Was? Dieser berühmte Journalist?" Annelies Augen wurden gross. "Ich und Ben fahren zum Krankenhaus um Schlimmeres zu verhindern! Du fährst zurück in die PAST! Dort warten Susanne und die Chefin auf dich!" Annelie nickte zögernd und sah nur noch, wie die Beiden davon fuhren. Danach, kickte sie voller Wut gegen den Reifen. "Scheisse!"


    Lukas wartete in seinem Zimmer auf den Arzt. Eine Schwester war vorbeigekommen und hatte ihm zur Beruhigung ein Mittel gespritzt gehabt. Tatsächlich fühlte er sich leichter, doch die Sorge war da. Er strich sich durchs Haar und sah aus dem Fenster. Ein leichter Regen begann einzusetzten und die Tropfen peitschen gegen das Glas der Scheibe. In diesem Moment klopfte es und Lukas bat den Besucher gedankenabwesend herein. "Lukas? Dürfte ich mit ihnen sprechen?" Lukas war verwirrt über diese fremde Stimme, drehte sich um und blickte direkt in das Gesicht von Max Prahl.

    So, hier die offizielle Bestätigung dass ich noch lese ;


    Und hier die offizielle Korrektur:
    Man, was macht hier bloss mit uns? Das ist ja wirklich spannend - zum Nägelkauen gar! *mal fingernägel check* ne noch alles in Ordnung. Jedoch stelle ich lieber was für die Nerven bereit, denn ich fürchte, dass dies noch lange nicht das Ende war! Ich kenne euch. Also bereite ich mich auf mehr vor und freue mich auf einen neuen Teil! Ihr seid super! :thumbup:

    Kapitel 2
    Everyone will have his day to die
    A perfect circle - the outsider (apocalypse mix)


    Ben ging auf allen Vieren auf Ivan zu, der versuchte, Semir bei Bewusstsein zu behalten, was jedoch nur ein kläglicher Versuch war. Denn als der junge Autobahnpolizist das Duo erreichte, fielen die Augen des Deutschtürken zu. Ben vergass jeden Schmerz und Ivan sah, wie sich die Augen weit öffneten. "Semir", stiess Ben stotternd hervor und gab dem Angesprochenen immer wieder Klapse auf die Wange - doch nichts. "Komm schon, du wirst mir doch hier nicht einfach wegsterben!" Ivan spürte erneute Tränen, die sich in seinen Augen sammelten und er schniefte kurz. "Er wird sterben...", schluchzte er und Ben schüttelte energisch mit dem Kopf. "Er wird nicht sterben", zischte er und riss ein neuer Teil Stoff aus seiner schon zerfledderten Jacke ab. "Wir müssen es weiter versuchen Ivan! Irgendjemand wird uns hier rausholen!" Ivan zögerte. Wie sollte man in einer solchen Lage nur optimistisch sein? In der ganzen Aula waren maskierte Männer mit Gewehren. Die Eingänge zugeschüttet und vom Dach her hingen lose Elektrokabel herunter, dessen offenen Enden immer wieder kleine Stromstösse von sich gaben. Und dann noch das Wasser, dass sich in die Jeans vollsog durch die kaputten Leitungen - moment Wasser? Strom? Hatte Ivan da nicht was in der Schule gelernt? Doch, sollte er seine Idee wirklich einem Polizisten preisgeben? Was, wenn dieser sich sogar noch über diese kaputtlachen würde? Diese Schmach, würde er nicht auch noch ertragen - andererseits, war das Leben des Partners eben dieses Polizisten in grosser Gefahr. Er nahm allen Mut zusammen und zupfte kurz an Bens Pullover. "Sie...Herr Polizist...ich hätte da eine Idee!"


    "Michael ich bins", murmelte Lukas ins Telefon und strich sich dabei durchs Haar. Das Blut in seinem Ohr begann zu trocknen und langsam, verschwand auch das nervende Pfeifen. "Ich brauche deine Hilfe. Wir haben hier beim Benefizkonzert ein ernsthaftes Problem..." Kim Krüger sah zu Lukas. Michael? Beim BKA? Irgendwas kam ihr daran vertraut vor. Sie konnte diesen beiden Begriffen einen Zusammenhang zuordnen. Doch welcher Erinnerung gehörte dazu? "Ja einen Terroristengruppe, wer wissen wir nicht, aber sie haben Meier getötet. Ja genau diesen Meier. Herrgott Michael ich brauche deine Hilfe!" Nun machte es bei Kim Krüger klick! Michael Neumeier! Ein Mitabsolvent der Polizistenschule. Sie stand auf und griff sich Lukas Handy. Dieser wollte protestieren, doch Kim entschuldigte sich sogleich und drückte sich das neuste Model eines Touchscreenhandys ans Ohr. "Michael, hier ist Kim...erinnerst du dich?" Lange kam keine Antwort. Anscheinend, hatte er auch überlegen müssen. "Hör zu, ich brauche deine Hilfe...meine beiden besten Männer, stecken da tief drin! Und ich will sie wiederhaben!"