„BKA – nicht schlecht“, musste Ben zugeben und nahm ein Bier aus dem Kasten, um es Lukas zu überreichen. Dieser nickte dankend. „Und da kannst du dir einen Tag freinehmen und mit uns feiern?“, fragte Semir schnippisch und Lukas grinste. „Terrorismus und das organisierte Verbrechen sind zwar überall, aber auch nicht. Ausserdem darf ich mir wohl mal einen freien Tag gönnen!“ „Darauf sag ich nur: Prost!“ Auf Ben Satz lachten alle und prosteten sich tatsächlich zu. „Wann seid ihr eigentlich dran?“, fragte Lukas und sah zu Ben. „Wieso meine Band? Könnte doch auch von Semir sein!“ Lukas zog eine Augenbraue hoch. „Als sein Partner solltest du, wie ich, wissen, dass wenn Semir singt, höchstens noch das Ungeziefer stehen bleibt, wenn überhaupt!“ Semir zog ein beleidigtes Gesicht während Ben sich das Grinsen verkneifen musste. „Ich gebe mich geschlagen“, sagte er dann, „wir sind nach dieser Girlieband dran. Und du?“ Lukas sah auf seine Armbanduhr. „Erst um neun!“ „Na toll da hat man’s wieder“, sagte Ben gespielt beleidigt und entlockte allen wieder ein Lachen, „BKA und noch ziemlich spät am Konzert, ihr Schlipsträger wollt immer nur die Extrawürste oder?“
„Na klar“, erwiderte Lukas“, „dafür tragen wir ja auch einen Schlips!“ Die Band der Frauen stimmten ihr letztes Lied an und in dem Moment kamen auch Bens Bandmitglieder und meldeten sich zum Appell. „Also, ich wünsche euch viel Spass. Ich geh‘ nochmal kurz raus.“ „Sag‘ bloss du rauchst?“, fragte Semir entsetzt auf Lukas Frage und der zwinkerte mit einem Auge. „Nur mal eine ab und zu. Glaub‘ mir, bei dem was ich rauche, würde es sich eigentlich gar nicht lohnen!“ Er winkte den Beiden zu und wollte sie verlassen, doch Semir hielt ihn auf. „Gibst du mir noch deine Handynummer? Ich habe bald wieder meine Wachrunde und da weiss ich nicht, ob ich dich noch sehe!“ Lukas nickte und sie tauschten die Nummern aus, danach war er verschwunden.
In diesem Moment kamen auf die Frauen von der Bühne und Semir konnte Ben noch ein „Toi, Toi, Toi“, zurufen, bevor dieser mit seinen Kumpels die Bühne betrat. Semir lächelte und begab sich auf seine Tour. Die Jugendlichen waren von Bens Band sofort begeistert und er konnte somit ruhig seiner Arbeit nachgehen. Eine schöne Abwechslung, da Zuhause er vor lauter Babygeschrei kaum noch seine Ruhe hatte. Zwar war hier der Lärmpegel ebenfalls ziemlich hoch, doch dieser Lärm war angenehm. Er untersuchte in Ruhe alle Eingänge und nichts viel ihm auf. Bis er ein Leuchten an der Decke des Haupteingangs sah. Er blickte hinauf und zog eine Augenbraue hoch. Das hatte er bei den ersten Touren noch nicht gesehen gehabt. Es war nur dieses Piepen, ansonsten, erkannte er nichts, es war zu dunkel und er war zu klein. Also schnappte er sein Handy und wählte Lukas Nummer, da er Ben schlecht von der Bühne reisen konnte.