Beiträge von jenni

    So falsch ist das gar nicht littlegitti ;)
    Nein quatsch, ich habe zuerzeit stress. zwar bin ich noch nicht am Ende meiner Lehre,
    jedoch habe ich bereits die Abschlussprüfung im It-Bereich. Ich bin viel am Lehren, oder mich
    am ablenken davon. Bald geht's weiter, versprochen!


    Gruss
    Jenni

    VIII. Die Ruhe ist endgültig vorbei


    "Habt ihr noch einen Bruder von dem ich nichts weiss?", scherzte Annelie und Julia hatte ein breites Grinsen auf ihren Lippen. Ben hingegen verdrehte die Augen. "Hahaha", kommentierte er knapp und sie hörten, wie Konrad auf die Eingangstüre zuging. Eine Frauenstimme wurde hörbar. Doch bevor die Gäste überhaupt reagieren konnten, schloss Konrad sich und die Besucherin in ein Zimmer ein. "Was sollte das jetzt?", fragte Ben verwirrt und sah Annelie an, diese zuckte mit den Schultern. "Es ist dein Vater, sag' du es mir!" Julia war aussergewöhnlich ruhig geworden. Sie hatte die Hände gefaltet und ihren Kopf darauf gebettet. Ben bemerkte das Verhalten seiner Schwester sofort. "Ich kenne die Frau. Sie heisst Marianne Förster, immer wenn ich sie sehe, ist Vater immer so!" Annelie zog eine Augenbraue hoch. "Hat dein Vater etwas am Laufen?", fragte sie ein wenig mit verdächtigem Unterton. Ben zog sofort eine abwehrende Haltung ein. "Ich denke nicht", begann er jedoch mit ruhiger Stimme, "aber vielleicht diese Förster." Julia wies auf die Stühle. "Das wird sich sicher klären. Setzt euch nun wieder. Ich will mehr über dich erfahren Annelie!" Annelie lächelte und setzte sich, Ben tat es ihr gleich. "Was willst du denn wissen?" "Wie es sich als Schweizerin in Deutschland lebt." Annelie lachte lauthals. "Ich bin jetzt Doppelbürgerin. Aber auch so, als Schweizerin habe ich mich nie richtig gefühlt. Ich kam nie so richtig mit den Ansichten zurecht. Natürlich haben nicht alle Schweizer diese Ansicht...aber mein Rädchen hatte sich entgültig gedreht, als ich deinen Bruder kennengelernt hatte!"


    Ben erötete sichtlich. Annelies Rock rutschte leicht nach oben und Julia entdeckte die grosse Narbe, von dem Messer, dass Annelies Peiniger in das Bein gerammt hatte. "Und woher stammt das?" Unscheniert zeigte Juzlia darauf und sah Annelie mitleidend an. "Das?", fragte sie nach. Julia nickte. Annelie erzählte ihr alles und Ben sah, dass dies seiner Freundin keine Mühe bereitete. "Und, du machst weiter in dem Beruf?" Annelie nickte auf Julias Frage. "Ich hatte es auch meiner Mutter gesagt. Ein Bauarbeiter könnte von einem heruntergefallenen Gerät erschlagen werden, ein Kletterer könnte fallen und ein Jäger könnte von einem Tier getötet werden. Jeder Beruf bringt Risiken mitsich. Meiner insbesonders." Julia lächelte. "Die Antwort hättest du Vater auch bringen müssen Bruder, wenn du ihn hättest anderweitig überzeugen wollen." Ben verdrehte die Augen. "Der hätte auch dann nicht auf mich gehört. Er ist ja von dem Beruf immer noch nicht begeistert." "Aber er akzeptiert ihn", ergänzte Julia und Ben nickte. "Aber er akzeptiert ihn", wiederholte Ben.



    "Jedenfalls habt ihr ja eine Menge zu tun. Annelie ist ja schon wieder verletzt?" Annelie lachte. "Mit Semir kann man nicht mal mehr einen Kaffee trinken gehen!" Julia lächelte. "Aber du lebst ja noch in Bonn oder?" Annelie winkte ab. "Weisst du, Ben und ich gehen es langsam an. Wir müssen nicht gleich heiraten." Ben nickte. "Wir wollen das Leben noch ein wenig geniessen!" Julia stemmte die Hände in die Hüfte. "Ich lach mich tot!", sagte sie beleidigt und alle schreckten auf, als Konrad hinauskam. "Ben, Annelie, ich brauche eure Hilfe!" Julia sah die Beiden an und nickte. "Geht, wir können hier stoppen und machen ein anderes Mal weiter!" Die Beiden nickten dankend und folgtem dem Familienoberhaupt.

    VI. "Noch so eine!"


    Julia rannte auf ihren Vater zu und klatschte vor Begeisterung in die Hände. "Oh gleich sehen wir sie", jauchzte Bens jüngere Schwester. Konrad lächelte. "Allerdings", stimmte er zu und drückte den Türknauf hinunter. Zuerst sahen sie nur Ben. Julia sah sich um. "Wo ist sie?", fragte sie ungeduldig. Ben grinste und gab seiner Schwester einen dicken Kuss auf die Wange. "Ein Hallo, fände ich auch nicht schlecht", bemerkte er und sie winkte ab. "Jaja Hallo! Und?" Doch Ben liess sie zappeln. Er und sein Vater gaben sich einen Handschlag. Doch auch Konrad zeigte eine kleine Geste der Ungeduld. "Annelie kommst du?" Die Angesprochene tat wie ihr befohlen und trat neben Ben. Sie hatte sich nochmals schick gemacht gehabt, der Dreck der Explosion wurde von den Kleidern genommen, und sie hatte sich nochmals geschminkt. "Guten Tag Herr Jäger", begann sie und streckte die Hand aus, "es freut mich sehr, Sie kennenzulernen!" Konrad nahm Annelie bei der Hand um umarmte sie. "Willkommen in der Familie Jäger", flüsterte er ihr ins Ohr und sie wurde ganz verlegen. Er hatte überhaupt nicht so reagiert, wie Ben vermutet hatte. Julia riss Annelie von ihrem Vater weg und sah sie sich an. Dann hob sie denn Daumen. "Aller Achtung Ben", begann sie, "guter Fang!" Annelie legte den Kopf schief und grinste. "Das mal von einer Frau zu hören!" Julia klopfte Annelie auf die Schulter. "Ich bin verheiratet und somit vom Markt, ich darf alles sagen!" Annelie lachte herzhaft. Konrad zog seinen Sohn zu sich.


    "Wo hast du sie eigentlich kennengelernt?" Ben schluckte. "Bei einem Fall. Sie war früher bei der schweizer Polizei." Konrad zog eine Augenbraue hoch. "Was meinst du mit "früher"?" Ben blickte unschuldig durch die Gegend. "Sag' nicht sie arbeitet nun in Deutschland?" "In Bonn um genauer zu sein!", ergänzte der Jüngere der Beiden und Konrad reagierte prombt. "Noch eine Polizistin in der Familie. Wo soll das bloss hinführen!" Ben grinste. "Damit wirst du zurecht kommen müssen!" Konrad blickte kurz zu Annelie, dann wieder zu seinem Sohn. "Wie lange seit ihr schon zusammen?" Ben verschränkte die Arme. "Jetzt bald ein Jahr!" Erstaunt pfiff Konrad. "Respekt. Ich hatte schon am Telefon gehört dass du sie unendlich liebst. Ich dachte, diesen Moment bekäme ich gar nicht mehr mit!" "Hättest du auch beinahe gar nicht", murmelte Ben und Konrad sah im Gesicht seines Sohnes Angst. "Du meinst den schrecklichen Vorfall nicht wahr?" Ben hatte seinem Vater davon erzählt. Die schreckliche Entführungsgeschichte. "Wie geht sie eigentlich damit um?" Ben zuckte mit den Achseln. "Sie hatte, noch in der Zeit im Krankenhaus, mit einer Psychologin darüber geredet. Nach dieser, ist Annelie drüber hinweg."


    "Du aber nicht", konterte Konrad und Ben schluckte. "Ben, ich kenne diesen Blick!" Ben seufzte, sagte aber nichts. "Mein Junge, ich habe meine Frau verloren und das an einer schrecklichen Krankheit. Ich hatte dein Glück nicht." Ben zog eine Augenbraue hoch. "Was willst du mir damit sagen?" Konrad zog seinen Sohn an sich. "Wenn du wirklich in diesen Dingen meinem Naturell nachkommst, weiss ich wie besorgt du bist und schnell ausrastest. Mach' es nicht dadurch kaputt Ben. Hab' Vertrauen zu deiner Freundin." Ben atmete tief durch und sah zu seiner Freundin, die amüsiert über Männer, die Welt und Politik sprachen.

    IV. Lächerlich!


    "Ziemlich verkohlt", begann Ben und blickte angeekelt zu der Leiche, "hatte es einen lauten Knall gegeben?" "Sehr laut", antwortete Annelie und bohrte sich symbolisch in den Ohren. "Angenehm war's wirklich nicht", stimmte Semir zu. Der Doc sah dem ganzen mit einem Grinsen zu. Das war schon ein bunter Haufen. "Und dir ist wirklich nichts passiert?", fragte Ben noch einmal nach und Annelie lächelte. "Ich bin gesund wie ein Backfisch!", versuchte sie ihren Freund zu beruhigen, sah jedoch in seinen Augen, dass er ihr glauben wollte, aber nicht konnte. Annelie seufzte. Sie zog ihren Freund von der Gruppe hinweg. Emanuel und Semir wussten sofort, was los war. "Ist dein Partner immer so?", fragte er entsetzt. Semir schüttelte mit dem Kopf. "Erst seit dem schlimmen Ereignis. Ansonsten war er locker...okay manchmal ist er das immer noch aber, wenn es um Annelie geht, du hast es ja gerade am eigenen Leib erfahren!" Emanuel verschränkte die Arme. "Nun ja, irgendwie, auf eine Art, ist es ja noch verständlich. Annelie war eine Zeit wirklich mehr lebendig als tot, zumindest wenn es stimmt, was sie erzählt hat." Semir konnte nur zustimmend nicken. "Annelie ist neben Bens verstorbenen Freundin Saksia, die erste Frau, die er wirklich liebt. Wer kann es ihm verdenken..."


    "Ben bitte, was sollte das vorhin?" fragte Annelie ein wenig entsetzt und stemmte die Hände in die Hüfte. "Was soll schon gewesen sein?", fragte Ben ein wenig mürrisch zurück und steckte seine Hände in die Hosentaschen der Trainingshosen. "Na dein Eindruck vorhin! Ausserdem, hör endlich auf mich zu bemuttern. Ich bin wieder vollkommen gesund, der Arzt hat dir das doch hundert Mal bestätigt." Bens Worte rissen bei dem Wort "bemuttern" weit auf. "Ich bemuttere dich doch nicht", wollte er sich verteidigen doch Annelie hob sofort die Hand. "Ben versuche gar nicht dich rauszureden. Ich weiss du meinst es gut, aber ich bin Polizistin. Du musst doch selbst wissen, wie gefährlich dieser Job ist. wie war dass damals, die Sache mit Oliver? Da habe ich auch nicht einfach einen auf Stur gemacht und bin dir hinterhergelaufen." "Damals hattest du noch in der Schweiz gelebt!" "Das ist doch kein Vergleich." Annelie atmete tief durch und nahm eine von Bens Händen. Dieser sah weg. "Ben sieh mich an!" Er regte sich nicht. "Bitte sieh mir in die Augen!" Erst jetzt drehte er sich um. "Du brauchst dir wirklich keine Sorgen mehr um mich zu machen, okay?" Ben versuchte zu lächeln. "Okay", murmelte er leise und sie gaben sich einen Kuss.

    II. Grosse Sorge


    Annelie lächelte und tippte Semir an. "Semir, darf ich dir Emanuel vorstellen?" Der Mann nahm seine Brille ab. Seine Augen waren klar und ehrlich. "Emanuel, dass ist Semir!" Emanuel reichte Semir die Hand und schüttelte die des Deutschtürken. "Schön dich mal kennen zu lernen. Annelie hat mir viel über dich erzählt!" Semir sah Annelie von der Seite an. "Hoffentlich nur gutes!" Annelie legte eine Hand auf ihr Herz. "Keine Sorge", begann Emanuel, "sie ist nur voll des Lobes von dir. Sie hatte noch keinen so guten Freund wie dich!" Annelie errötete leicht doch Semir strich ihr kurz über den Oberarm. Dabei zwinkerte er. "Wo ist denn dein Zukünftiger Annelie?", fragte Emanuel und Annelies Augen rissen sich auf. "Ach du Scheisse, wir haben Ben vergessen!" Semir hob die Augenbrauen, nahm sein Handy hervor und wedelte damit. "Hälst du mich für einen Anfänger, ich habe ihm eine SMS geschrieben!" Annelie nickte dankend. Doch ihr Gesicht war betrübt. "Stimmt was nicht?" Auf Emanuels Frage zuckte Annelie mit den Achseln. "Nun ja, Ben wird wieder umkommen vor Sorge. Seit dem Vorfall will er mich kaum aus den Augen lassen. Wollte mich sogar nach Köln holen." "Wieso bist du noch nicht zu ihm gezogen?", fragte Emanuel verwundert. "Ich wollte ja, kurz vor dem Eregniss wollte ich ihm das mitteilen, aber dann..." "...wolltest du keine Last für ihn sein nicht wahr?" Annelie nickte auf Semirs Vermutung.


    "Töricht", bemerkte Emanuel knapp und Semir sah ihn mit erstaunten Augen an. "Das habe ich dir noch vergessen zu erwähnen", begann Annelie und lächelte bereits wieder, "Emanuel sagt seine Meinung frei hinaus." Semir legte den Kopf schief. "Tut mir leid, aber ich kann nicht aus meiner Haut", bemerkte Emanuel knapp und sah zu dem Toten. "Was machst du eigentlich hier?", wollte Annelie wissen. Emanuel hob die Schultern. "Bei uns ging bei der Verkehrszentrale der Notruf ein. Schliesslich ist das die Grenze zu Bonn. Ich war bei einem Kumpel, als ich davon gehört habe. Und du hattest ja erzählt, dass du immer bei dieser Raststätte Semir triffst. Ich war sehr in Sorge!" Annelie gab Emanuel einen Klaps auf die Wange. "Das ist süss von dir, danke!" "Er hat recht! Die Grenze ist wirklich knapp, kurz nachher wäre er in Bonn gewesen." "Da wir ja Beide da drin stecken", funkte Annelie Semir ins Wort, "können wir ja getrost zusammenarbeiten!" Semir hob die Hände. "An mir soll's nicht liegen, ich mache mir eher bei der Krüger so meine Gedanken!" Annelie zog eine Augenbraue hoch. "Ist das die, die mich neulich bei dem Fall mit dem Jungen so seltsam angesehen hatte? (siehe, der Junge und ich)" Semir nickte. "Dann ist es wirklich ein Problem!"


    "Wo soll da das Problem sein?", fragte Emanuel und nahm sein Handy hervor. "Ich werde Hannes anrufen und ihn bitten, mit ihr zu sprechen?" Semir sah Annelie an und formte stumm mit den Lippen den eben erwähnten Namen. "Unser Vorgesetzter", antwortete Annelie und verschränkte die Arme. "Streng, aber wir sind seine Lieblinge. Besonders Emanuel kann er keine Bitte abschlagen!" Semir grinste. "Also brauche ich mir keine Sorgen zu machen?" Annelie schüttelte mit dem Kopf. "Wir zwei sollten uns lieber Sorgen um Ben machen!" Annelie hob ihr Haar und deutete auf eine kleine Schnittwunde am Haaransatz. "Er wird ausflippen. Schlimmer wie jeder Vater!" Semir schluckte. Er war nicht besser, jedoch fand er es amüsant, dass sich Ben nun auch so verhielt, obwohl er Semir dies immer vorwarf.
    "Annelie!" hörten Semir und Annelie und drehten sich um.

    Ach ich kann's kaum abwarten. Die Fortsetzung von Keinohrhasen (Hatte den Film schon soooo geliebt) und nun auch mit Tom Beck? Schöner kann's ja kaum werden oder? :love: :love: :love:


    Aber ich finde dass das beweist, dass Tom im Moment noch nicht vor hat, Cobra 11 zu verlassen. Trotz den vielen Projekten macht er weiter. :thumbup:

    Peace, hier eine die, noch, nicht unter Stress steht und so Feeden kann. Als erste! :)


    Der Anfang klingt schon mal vielversprechend. Semir als Verkehrslehrer. XDDD Diese Vorstellung. Das Ben joggt liegt nahe, bei dem Astralkörper. *gg* :love:
    Hoffentlich springt der Junge nicht. Alles nur das nicht *mitfieber*


    Freue mich auf mehr! :thumbup:


    Gruss
    jenni

    Hey Leute,
    Ich habe mich an die Bildersuche rangemacht, damit ich Schauspieler oder Models finde, die Annelie und Emanuel ähnlich sehen. Und ich bin fündig geworden, ich habe daraus zwei hübsche Charakterbilder, mit den wichtigsten Daten zu der Person, gemacht. Hoffe es gefällt euch ;)




    (c) der Photos je bei den Photografen.

    So, nach langer Zeit beginne ich mal wieder mit einer unserer Storys. Da ich euch immer warten lasse, habe ich nun gerade den neuen Teil raufgeladen. Wie immer wird's lustig, spannend und dieses Mal, wird das Traurige kaum vorkommen. Denn zwischen der ganzen Action und Comedy, hat diese kaum Platz ;)









    Prolog - Ein lockeres Gespräch



    Es war einige Zeit seit dem schlimmen Vorfall vergangen, wo Annelie entführt und gefoltert wurde. Volle drei Monate brauchte sie, um wieder vollkommen fit zu sein. Sie hatte sich auch verändert. Das lange, glatte, schwarze Haar wich ihrer dunkelbraunen Naturfarbe un den Zapfenlocken, die sie immer zu verstecken versucht hatte. Ihre rockige Kleidung wich nach und nach, nur die Lederjacke liess sie sich nicht nehmen. Sie schminkte sich auch viel dezenter und anpassender, für eine Frau in der Polizei. Ja einige behaupteten sogar, die Zaugg wäre erwachsen geworden, doch viele hatten so keine Ahnung.
    Annelie war die selbe geblieben. Das mit dem Aussehen war ein Versprechen an ihren Boss, der sie wirklich schätzte, aber nicht über ihre Kleidung hinwegkam. Er hielt diese, für eine Frau von 25 Jahren, nicht mehr angemessen. Annelie war eine Frau, die mit Kritik umgehen konnte und sie auch umsetzte. Ben musste sich zuerst an das neue Bild seiner Lebensgefährtin gewöhnen, doch nach und nach gefiel sie ihm sogar noch besser. Die Zeit war für Beide sehr schwer gewesen, da Ben sie immer zu ihren Arztbesuchen begleitet hatte, nur um sicher zu gehen, damit das Loch in der Lunge auch wirklich verschlossen war. Als Raucherin war Annelies Lunge schon sonst geschädigt und so hatte sie länger gebraucht, um zu genesen.
    Semir war für das Paar immer zur Stelle. Wenn Ben mal verhindert war, kümmerte er sich um seine Freundin und so entstand eine kleine Tradition zwischen den Beiden.
    Der Deutschtürke und die Deutschschweizerin, trafen sich jeden Mittwochmorgen, kurz vor Schichtbeginn, in einem Rasthaus zwischen Köln und Bonn. Semir war für Annelie, trotz des hohen Altersunterschied, ihr bester Freund geworden und er hegte auch ähnliche "Gefühle" für sie. Ausserdem konnten die Beiden so herzlich über Ben reden, ohne dass dieser dies mitbekam. Denn Ben machte frühmorgens stet's seine Joggingrunde. Mit I-Podstöpseln in den Ohren.

    An einem solchen Mittwochmorgen, trafen sich die Beiden wieder und genehmigten sich ein saftiges Frühstück. Besonders Annelie schlug kräftig zu.



    Semir war verwundert, seit langem trug Annelie einen Rock, lange Stiefel und ein elegantes Top. "Darf ich den Anlass dafür erfahren?", fragte er neugierig. Sie zuckte mit den Achseln. "Mir war einfach danach Semir!" Er grinste. "Soll ich dir das wirklich glauben?" Sie legte eine Hand auf die Brust. "Ich schwöre!" Er nahm es einfach so hin. "Wie geht's eigentlich so in Bonn? Wie ist dein neuer Partner?" Annelie lächelte. "Älter als ich. 30 Jahre alt ist er gerade geworden. Südländischer Abstammung aber total nett und aufgeschlossen. Wir verstehen uns sehr gut!" "Das klingt ja beinahe wie Schwärmerei", scherzte Semir und nahm einen Schluck seines Kaffees. "Semir du weisst sehr gut wie sehr ich Ben liebe." Semir lächelte. Natürlich wusste er das. "Zurück zu meinem Partner. Er heisst Emanuel Sanchez. Sagt dir der Name was?" "Muss ich jeden von der Polizei kennen?", fragte Semir zurück und Annelie zwinkerte mit einem Auge. "Der Punkt geht an dich!" Beide lachten herzlichst. "In letzter Zeit ist es ziemlich ruhig." "Sei doch froh", begann Semir und blickte auf die Autobahn, "ich geniesse das jedenfalls!" Annelie zog eine Augenbraue hoch. "Ich habe ja nicht gesagt dass ich nicht auch froh bin - es war nur eine Feststellung!" Semir hob die Hand. "Entschuldige Gnädigste!" Annelie legte den Kopf schief. "Recht so. Wenigstens noch einen Gentleman auf dieser Welt."



    Riko Hader fuhr die Autobahn entlang und pfiff dabei zu der Musik im Radio. Er kannte es zwar nicht, aber die Melodie war leicht zu merken. Er fuhr in leicht überhöhter Geschwindigkeit, doch das war ihm egal. Er hatte einen Termin den er nicht verpassen durfte. Schliesslich ging es um seine Zukunft - seine Beförderung. Wenn er dieses Meeting verpassen würde, wäre alles aus! Dann hätte er für nichts gearbeitet! Seine Software, würde im Mülleimer landen und das wollte er verhindern. Sein Lebenswerk war ihm zu wichtig. Er näherte sich einer Raststätte, wo er durch das Fenster zwei Menschen intensiv und belustigt miteinander reden sah. Sie schienen sich gut zu verstehen, trotz des Altersunterschied. Wahrscheinlich waren sie nur gute Freunde. Aber was interessierte ihn das! Er musste weiter.
    In der Zwischenzeit hatte sich ein Auto ihm genähert. Der Beifahrer zog eine Waffe mit Schlalldämpfer hervor, zielte und traf Hader direkt in die Schläfe. Das Blut spritze an die Fenster und der Wagen war ohne Kontrolle. Mit hoher Geschwindigkeit, fuhr er auf die Raststätte zu.



    "Sag' mal", begann Annelie, "hörst du das auch?" Semir nickte und Beide drehten sich um. Sie sahen den Wagen auf sich zukommen. Die Gäste, schoss es Beide durch den Kopf. "Alles raus!", schrie Semir und die Leute sahen ebenfalls den Wagen. Mit lauten Schreien liefen sie nach draussen. Annelie wollte ihnen folgen, hörte aber ein kleines Kind nach seiner Mutter schreien. Sie dachte nicht lange nach, ging auf das Kind zu und nahm es in den Arm. "Komm' wir müssen schnell hier weg!" Annelies Einfluss auf Kinder war phänomenal. Sofort krallte sich das Kind an ihre Kleidung. Annelie sah, wie Semir auf sie wartete und gemeinsam rannten sie nach draussen. Der Wagen durchbrach die Scheiben und zerstörte das Geschäft vollkommen. Die Leute sahen mit aufgerissenen Augen der Sache zu. Die Mutter des Kindes, ging auf Annelie zu und bedankte sich tausend Mal. Semir hob die Nase. "Riechst du das?" Annelie nickte. Auslaufendes Benzin. Sie mussten sofort handeln. "Alle runter auf den Boden!", schrie sie und wurde von der lauten Explosion unterbrochen. Menschen wurden von der Druckwelle zu Boden gestossen. So auch Annelie und Semir. Fliegende, brennende Teile flogen durch die Luft und fielen auf den Asphalt. Annelie und Semir richteten sich langsam auf und blickten auf das brennende Gebäude. "Wir und unsere grosse Klappe", keuchte die Deutschweizerin und fuhr sich durchs Haar. "Schluss mit der Ruhe",kommentierte Semir und atmete tief durch.

    Epilog


    Semir liess eine halbe Stunde verstreichen, bevor er nach draussen ging und sich umsah. Er erblickte Ben auf dem Domsplatz, auf einer Bank sitzend. Die Beine dicht an den Körper gezogen. Der Jüngere der Beiden sah in den Himmel. Die Augen, spiegelten die klare Nacht wieder und Semir wusste, woran das lag. Er hörte Schritte hinter sich und spürte Jos Hand auf seinen Schultern. "Geh' zu ihm", begann er mit leiser Stimme und nickte auf die KTU-Leute, "ich krieg das hier noch knapp auf die Reihe!" Semir drehte sich um und sah Jo tief in die Augen, den dieses Drama sehr mitnahm. Er nickte langsam. "Ich danke dir", murmelte Semir und Jo klopfte ihm noch ein paar Mal auf die Schulter. Semir atmete tief durch. Was sollte man in einem solchen Moment sagen? Ben würde die ganze Schuld auf sich schieben, dass war ihm klar. Er war in dieser Beziehung ja auch nicht besser. Noch einmal tief durchatmen, dachte er sich, komm schon Semir Gerkhan, er braucht dich nun.
    Mit dieser Motivation ging er zuerst zwei Becher Kaffee holen und schritt auf Ben zu. Er hielt einen Becher direkt vor die Nase seines Partners. "Sonst erfrierst du noch", sagte Semir mit einem Lächeln und Ben nickte dankend. Mit zitternden Händen nahm er die Geste an und nippte kurz am Becher. Semir schwieg. "Semir?", der Angesprochene nickte und sah Ben erwartungsvoll an, "Es war meine Schuld nicht wahr?" Semir seufzte, stellte den Becher auf den Boden und blickte zum Kölner Dom, der in all seiner Pracht in den Himmel ragte. Nun musste er sich seine Antwort überlegen. "Darf ich dir eine Gegenfrage stellen?" Ben zuckte mit den Achseln. "Was wenn er dich auch noch mitgenommen hätte? Dann hätte ich keinen Partner mehr. Ben, dem Schicksal können wir nicht trotzen."


    "Ich wünschte ich könnte es...Larry war totkrank aber...ein solches Ende hat er nicht verdient!" Eine Träne lief über das von Schmerz geplagte Gesicht Bens. "Niemand hat ein solches Ende verdient", fügte Semir hinzu und nahm einen Schluck seines Kaffees. Ben stellte die Füsse wieder auf den Boden, betete seine Ellbogen darauf und legte seinen Kopf auf die gefalteten Hände. Semir hörte, wie schwer sein Partner atmete und die Tränen verschluckte. Es war nicht ein solches Weinen, dass er bei Ben gesehen hatte, als Saskia gestorben war. Nein, es war ein stilles Weinen. Wie bei einer Schweigeminute. Semir legte eine Hand auf Bens Rücken und spürte, wie er bebte. Semir schlang seinen Arm um seinen Partner und drückte ihn an sich. "Ich bin ein sentimentaler Schwachkopf", sagte Ben heiser und Semir schwankte mit dem Kopf. "Sentimental - nein. Schwachkopf, gut darüber kann man diskutieren!" Ben holte aus und puffte Semir in die Seite. "Blödmann!", sagte er nun mit kräftiger Stimme und Semir erblickte ein Lächeln.



    "Das ist der Ben den ich kenne", sagte er und Ben atmete tief durch. "Danke, dass hab' ich gebraucht." Ben strich sich mit dem Handrücken die letzten Tränen aus den Augen. "Kein Thema", winkte Semir ab und stand auf. Sie sahen Jo auf sich zukommen. "Geht's wieder?", fragte Jo besorgt und Ben nickte. "Geht schon." Semir stand auf. "Gehen wir was trinken. Alkohol hilft immer, um zu vergessen!" Jo und Ben sahen den Deutschtürken mit einem Lächeln an. "Keine schlechte Idee", lobte Jo und alle drehten sich um, als Larrys Sarg in den Leichenwagen transportiert wurde. "Es war ein guter Kerl", begann Ben, "hoffentlich denken seine Eltern in Amerika daran." Mit diesen Worten gingen sie und drehten sich nicht mehr um.

    XXII. Angst


    "Warum?", fragte dieser zurück und lachte diabolisch und laut. Doch sah Larry, dass Patrick schwach und krank wirkte. Das Gesicht wirkte auf einmal bleich und eingefallen. Unter den Augen hatten sich dicke Ringe gebildtet. Die Augen selbst, waren fahl, grau und leer. Jegliches Leben war daraus gewichen. "Du fragst mich das wirklich Larry? Tust du das wirklich?" Der Amerikaner antwortete nicht, presste die Lippen zusammen und schloss die Augen. Er konnte diesen Anblick nicht ertragen. "Larry antworte mir!", schrie Patrick, holte aus und traf den Amerikaner mit voller Wucht an der Backe. Larry biss sich vor Schock auf die Wange und spürte den metallenen Geschmack von Blut im Mund. Er schrie kurz auf und spuckte dann Speichel und Blut. "Larry ich habe dich was gefragt!" Larry öffnete langsam die Augen, sah Patrick direkt ins Gesicht. "Ja ich frage dich das!", antwortete er schliesslich schwach und mit zitternder Stimme. Patrick lachte erneut. "Du bist so naiv. 19 und so naiv. Du bist ein Kind Larry, ein kleines Kind, dass von Amerika hier her flüchtete. Ein Mann, mit einer grossen Karriere, ein begnadeter Sanitäter, der wegen seiner Einstellung und seiner Krankheit vor zwei Jahren hier her flüchten musste", eine lange Atempause, "und solche wie du, haben meinen Bruder und mich zum Tode verurteilt! Ich habe Aids Larry, genau wie du! Mein Bruder ist tot, wegen solcher Bastarde wie dir, die das Klischee der Homosexuellen nur bestärkt!" "Meine Infektion war ein Unfall!", schrie Larry zurück und die Stimme überschlug sich beinahe. "Das sagen sie alle", erwiderte Patrick ruhig und zog eine Peitsche hervor. "Weisst du was das ist Larry? Eine Reiterpeitsche, sie schlagt schön auf deinen Körper auf und zerfetzt deine Haut." Larry sah den schwarzen Stock mit dem Lederriemen mit grossen Augen an. Fassungslos schüttelte er mit dem Kopf. "Ich wusste dass du ein Arschloch bist, aber ein solches..." Weiter kam er nicht, denn Patrick holte aus und der Riemen riss einen langen, roten Strich in Larrys linker Schulter. "Du Bastard!", schrie der Amerikaner und wand sich in Schmerzen.


    Jo und Semir waren zusammen mit Ben in die PAST gefahren. Sie wollten sich noch mal in aller Ruhe, wie es die Zeit ermöglichte, mit Ben unterhalten. Jedes Detail war nun wichtig. Jo hatte Ben seine Jacke angeboten, da die Nacht ziemlich kühl geworden war und Ben fror. Noch immer hatte dieser, nachdem er sich an seinen Schreibtisch gesetzt hatte, Jos Jackett über den Schultern und massierte sich das Gesicht. Seine Wunden schmerzten und allmählich überzog ihn eine unbändige, gar ohnmächtige Wut. Semir sah dies. Er sah wie sein Partner kochte. So nahm er einen Stuhl und setzt sich neben ihn. Bens verletzter Arm zitterte. Er hatte ihn nicht mehr unter Kontrolle. Semir legte sanft eine Hand auf den dicken Verband und sah Ben tief in die Augen. "Ich hätte mich nicht auf ihn "einlassen" sollen!" Semir seufzte. "Du hättest ihn dadurch nicht gerettet Ben." Bens Gesichtsfarbe verfärbte sich in ein dunkles Wutrot und er schlug auf seinen Schreibtisch. "Was wenn doch?", erwiderte er laut und Jo fuhr sogar ein wenig zusammen. "Du hast doch den Verdacht, dass es dieser Patrick ist, gibt es etwas bestimmtes, dass er stehts bei sich trug?" Auf Jos Frage hob sich Bens Kopf. Er stand auf und durch diese Wucht wurde sein Stuhl nach hinten geschleudert. "Sein Tagebuch!", stiess er hervor und drehte sich zu Semir um. "Wir müssen sofort ins Amusement zurück! Dort ist sein Tagebuch!" Semir stand auf und nickte Jo zu. "Gehen wir!"


    Larry weinte. Der dritte Schlag war bereits auf die offene Wunde gefallen und er hatte aufgegeben zu schreien. Niemand, ausser Patrick, hätte ihn gehört. "Du gibst aber schnell auf", verhöhnte Patrick sein Opfer und wusch mit einem seidernen Taschentuch über den Riemen, um das Blut abzuwischen. "Wer sagt, dass ich aufgebe", begann Larry und hob seinen Kopf um Patrick direkt in die Augen sehen zu können, "ich weiss, dass ich gerettet werde!" Patrick lief hastigen Schrittes auf Larry zu und starrte ihn an. "Woher willst du das wissen?" Seine Stimme war tief und gehässig geworden. "Ich weiss es einfach! Ich glaube!" Patrick stütze sich auf den Stuhllehnen ab. "Woher?", wiederholte er, "WOHER?" Larry sagte nichts. Seine Antwort, hatte ihm genügt. Doch anstatt ihm wieder zu schlagen, richtete sich Patrick wieder auf und lächelte. "Verstehe", er umkreiste Larry wie einen hungrigen Aasgeier, "es ist dieser "Sandro" nicht wahr?" Larry musste eine Reaktion gezeigt haben, denn Patrick lachte diabolisch. "Oder soll ich ihn besser Ben nennen? Ist das besser für dich?" Larry sah auf den Boden, der schon einige Spritzer seines Blutes abbekommen hatte. "Versuch' gar nicht erst dich rauszureden! Ich habe gehört, wie du seinen Namen gesagt hast, als ihr Beide aus der Bar gekommen ward. Larry schnaufte. "Ganz recht! Ben wird mich retten, verlass dich drauf!"


    Ben, Semir und Jo rannten in das Amusement, vorbei an Maximilian Meier, vorbei an all den neugierigen Blicken, die sie verfolgten. Sie gingen in Patricks Zimmer, wo Ben die Matratze hob. Und es war noch da! Das schwarze Büchlein war noch da! "Perfekt", stiess er hervor und zog es heraus. Er liess die Matratze wieder ins Bettgestell fallen und blätterte in den Seiten. Jo und Semir, beobachteten ihn genau. Und Semir sah diesen Gesichtsausdruck Bens. Diese Augen. Voller Wut und Elan. Ben ignorierte sein Umfeld. Die Pupillen hatten sich auf das Geschriebene konzentriert. Sie überflogen die Zeilen, jedes einzelne Wort, dass ihm helfen konnte. Die Seiten wurden immer schneller umgeblättert. "Komm' schon", flüsterte Ben, "sag' mir was ich brauche!" Semir verschränkte die Arme. "Machen Sie sich keine Sorgen um ihn?", fragte ihn Jo mit leisem Ton ins Ohr und Semir atmete tief durch. "Das Tier in Ben ist erwacht, und es macht aus ihn den besten Polizisten, den ich je getroffen habe!" Jo zuckte mit den Achseln. "Wenn Sie ihm vertrauen..."
    Ben entdeckte eine aufgezeichnete Karte. "Seht mal her!", rief er und winkte die Beiden zu sich. "Das Versteck für den Tod der Sünder", las Jo die Überschrift und folgte den Linien. "Das ist ganz in der Nähe des Kölner Doms." Semirs Augen huschten über die Zeichnung. "Ich weiss welches Gebäude das ist!", sagte er dann und Ben sah ihn erwartungsvoll an. "Na dieses alte Gebäude, dass bald umgebaut werden sollte! Man hatte den Umbau aber wegen der Wirtschaftskrise gestopt und..." "...seit dem steht es leer!", funkte Ben seinem Partner ins Wort und schlug das Buch mit voller Wucht zu. "Lasst uns Larry finden!"

    XX. Verschwunden


    "Ach sooo", Daniel hatte den Thresen einer Bedienung überlassen und zog sich mit Larry und Ben zurück, "ihr wollt mir nichts genaues sagen! Polizistenarbeit!" Das letzte Wort hatte der Barbesitzer gekonnt leise ausgesprochen und Ben nickte zustimmend. "Wenigstens ist's schön zu sehen, dass du nicht nur mit mir so lieb bist!" Ben lehte sich zurück und faltete die Hände hinter dem Kopf. "Du kennst mich, ich bin sehr offen erzogen worden und für das bin ich meinem Vater und meiner Mutter, Gott habe sie selig, sehr dankbar." Larry sah Ben an. "Deine Mutter ist tot?" Ben lächelte traurig und nippte kurz an seiner Flasche Bier. "Gebärmutterkrebs", sagte er leise und Larry seufzte schwer. "Grausamer Tod!", sagte er knapp und trank einen Schluck seiner Bloody Mary. "Die Welt ist manchmal ungerecht", begann Daniel, "Bens strahlende Mutter zu früh gestorben, mein Vater hatte sich von meiner Mutter scheiden lassen, weil diese mit meiner sexuellen Neigung nicht klar kam..." "...und ich werde es auch nicht mehr lange machen!" Daniel sah Larry mit grossen Augen an. "Biste krank?", fragte er ein wenig unsensibel, da er ja nicht wusste, was der arme Junge hatte. Larry musste lächeln. Daniels Stimme war einfach zu quirlig und zu lustig. Ein richtiger Kneipenbesitzer halt. "Aids", sagte er knapp und Daniel schlug die Hände vor den Mund. "Gott das tut mir leid", konnte der Junge durch die Fingerritzen hören. "Ist schon okay!" Ben legte wieder eine Hand auf den Rücken. Er streichte kurz darüber. "Herrgott, die Welt ist echt ungerecht! So ein nettes Kerlchen wie du!"


    Noch zwei Stunden, wurde über die Welt und Gott geredet, als Larry Ben bat, langsam wieder zurückzukehren, da er ziemlich müde wurde. "Also Daniel", begann Ben und kramte seine Geldbörse hervor, "was bin ich dir schuldig?" Nun rutschte Bens Pullover nach oben und Daniel erblickte den dickend Verband. "Heillige Scheisse, was ist denn da passiert?" Larry grinste. "Ach und über das Pflaster hast du dich noch nicht gewundert?", fragte er und deutete auf Bens Augenbrauenbereich. "Ben rauft sich doch ständig!" Der Angesprochene zog eine Schnute. "Gar nicht wahr." Er deutete die Geldbörse an. "Lass' stecken Kumpel", winkte Daniel ab, "geht auf's Haus! Hoffe du kommst nun öfters mit Ben Larry, bist ein flotter Typ!" Larry nickte dankend und ging mit Ben aus dem Lokal. "Das war wirklich toll", jauchzte Larry und streckte die Arme in den Himmel, wo der dunkelblaue Samt mit weissen Sternen beschmückt war. Larry drehte sich vergnügt und ging mit Ben die einsame Strasse hinunter. Ben fand's einfach zu niedlich. Der Junge war schon eine Marke für sich. "Lass' uns was singen, Ben-Boy!" "Was denn?", fragte Ben neugierig und Larry begann zu schnipsen und sang aus voller Kehle.


    Oh! Ohhhh yeeeh
    I used to think maybe you loved me now baby I'm sure
    And I just cant wait till the day when you knock on my door
    Now everytime I go for the mailbox , gotta hold myself down
    Cos I just wait till you write me your coming around


    Ben lachte. Jede Zeile von Larry klang pure Lebensfreude. Anscheinend hatte die Kur in der Bar mit Daniel ziemlich alleine. Er war nun nicht alleine, dass schien der Amerikaner nun zu spüren. Er tanzte und balancierte auf dem Bürgersteigeabsatz und immer wieder schnipste er mit den Fingern. Das dunkelblonde Haar, flog mit den Bewegungen mit und war kaum noch zu bremsen. Larry sang ausgezeichnet. Ben konnte überhaupt nicht begreifen, wieso Patrick die Hauptaktraktion war. Larry konnte singen. Patrick war ein altender Singvogel mit kaum stimme. Larry sah, dass Ben sich Gedanken machte und lachte laut. "Komm' Ben, der Refrain, der kannst du auch, da bin ich mir absolut sicher!" Larry sang nochmals die letzten Zeilen und zeigte auf Ben, damit dieser den Einsatz kannte.


    I'm walking on sunshine , wooah
    I'm walking on sunshine, woooah
    I'm walking on sunshine, woooah
    and don't it feel good!!


    Sie sangen beide aus voller Kehle. Tanzten und konnten sich vor Lachen nicht mehr einkriegen. Und das war nicht der Alkohol. Das war der Zauber einer anbahnenden Freundschaft. Einer Freundschaft, die Larry schon immer brauchte. Eine Seele, die hinter ihm stand und ihn nicht wegen seiner sexuellen Richtung demütigte. Das hatte er schon genug gehabt. Nein Ben war anders. Ben war ein Original, wie er selber. Ein Mensch, der sich nie unterkriegen liess. Eine Eigenschaft, die er bewunderte. Der Mond strahlte hell und Larry wollte, dass dieser Augenblick nicht mehr vorbei ginge. Doch irgendwann würde er vorbeigehen. Irgendwann wäre der Fall gelöst und Ben für immer weg. Seine grösste Angst. Ben für immer verschwunden. Doch da was in den dunkelbraunen Augen des Kommissaren die sagten: "Ich lasse dich nicht alleine!"


    Beide schreckten auf, als es knackte. "Hast du das auch gehört?" Ben nickte auf Larrys Frage und als Beide sich umdrehen wollte, spürte Ben einen harten Schlag auf den Kopf und hörte nur noch Larrys entsetzten Schrei, bevor er auf den Boden schlug.

    Was? Nein? Der machts wirklich????? :cursing: :cursing: :cursing:
    Wird zeit dass ich ihm nochmals 'ne Tracht Prügel verpasse. "Achtung ich komme!"


    Super spannend! Ich bin schon ganz hibbelig auf das neue Kapitel! :thumbup: :thumbup: :thumbup:


    Gruss
    jenni