Beiträge von jenni

    XVIII. Erster Auftritt


    Larry klopfte, als er Patrick unten im Flur hörte und Ben legte sofort das Taschenbuch zurück. Er hatte sich die letzten Seiten angesehen und diese sagten schon viel. Er ging zusammen mit Larry in dessen Zimmer, das Ben nun zum ersten Mal betrat. Im Gegensatz zu Larry selbst, wirkte es sehr neutral und nur als Mittel zum Zweck eingerichtet. Einzig allein am Spiegel, hängten Fotos von Freunden und Verwandten. Es waren nicht viele, doch waren sie mit Liebe an den Spiegel geklebt worden. "Das war knapp", keuchte Larry und Ben grinste. "Das ist nicht komisch!", zischte der Amerikaner und Ben verschränkte die Arme. "Ich mache das jeden Tag Larry." "Ja aber ich nicht!" Larry und Ben sahen sich um, als sie eine laute Glocke schlagen hörte. "Oh, die Standuhr! Wir sollten nach unten, die Auftritte werden vorbereitet." Gemeinsam liefen sie nach unten, wo Maximilian schon wartete. "Sehr gut. Larry und Sandro, ihr bereitet euch gemeinsam vor. Dann seit ihr schneller." Ben und Larry nickten. Es war besonders letzterer, der Ben zurechtmachte. Als er damit fertig war, lächelte er. Ben zischte kurz. Aber auch mit einem Lächeln, als er Larry im Frauenoutfit sah. "Ich habe einen Tipp, wegen dem Verband." Larry öffnete seine Schublade und zog ein paar lange Handschuhe hervor. "Ich habe sie immer für meine Marylin Performance gebraucht!" Er zwinkerte kurz und Ben legte sie um. "Danke", sagte er und bewegte den verletzten Arm. "Tut's sehr weh?" Ben schüttelte mit dem Kopf. "Was erwarten mich eigentlich so für Zuschauer." Larry lachte. "Nicht das, was du in Stripclubs siehst. Viele kommen wirklich nur, um schön zu essen und eine tolle Show zu sehen. Schliesslich sind wir ein Amüsement und kein Stripclub alles bleibt an!"


    Vor Ben war Patrick dran. Als dralle Blondine, zeigte er eine Nummer von Marylin Monroe. "Die hat er mir geklaut", zischte Larry und atmete heftig durch die Nase. "Zeig ihm was du drauf hast Ben! Mach die flotte Moulin Rouge Nummer! Wie Nicole Kidman!" Ben zwinkerte und atmete tief durch. Es ist nur ein Auftrit, sprach er sich immer wieder zu, wie bei der Band. Als er angesagt wurde, hörte er, wie einen der Bühnenarbeiter den Stuhl auf den Tisch stellte und Meier ihn anzusagen begann. Sein Herz schlug gegen den Brustkorb. "Lampenfieber?", fragte Larry mit neckender Stimme und Ben zuckte mit den Achseln. "Du kannst das Ben! Ich weiss das!" Ben lächelte dankend und hörte, wie Meier schon begann das Intro zu spielen. Ben schaltete sein Mikrophon ein und begann auf den High-Heels und der langen Robe, mit offener Seite, auf die Bühne zu laufen.


    The French were bred to die for love
    They delight in fighting duels
    But I prefer a man who lives
    And gives expensive jewels


    Als er das Intro sang, hörte er Männer begeistert klatschen und spürte die verwunderten Blicke über einen neuen Tänzer. Doch er führte seine Show auf. Immer mehr waren die Leute begeistert und Ben fühlte Patricks neidischen Blick in seinem Nacken. Das war seine Art der Retourkutsche. Larry sah dies mit einem glänzenden Blick an. Es war wunderschön in seinen Augen. Als Ben die Bühne, nach langen Verbeugungen, die Bühne verliess, klatschte sich der Junge in die Hände. "Einfach traumhaft!", lobte er und Ben setzte sich an seinen Spiegel. "Danke", keuchte er und begann sich abzuschminken. Die Perücke hatte er abgenommen. Nur das Haarband, das seine Haare oben behielt, hatte er noch an. Er hörte ein schmatzendes Geräusch hinter sich. "Aller Achtung!" Er drehte sich um und sah in den giftigen Blick Patricks. "Nicht schlecht!" Ben lächelte und legte gekonnt seinen Arm um ihn. "Du wirst dich noch wundern, was ich so alles kann", sagte er und Patrick löste sich sofort von ihm, um wutentbrannt aus dem Saal zu stürmen. Larry lächelte. "Das war toll!"


    Der Abend brach an und Larry hatte sich mal wieder in Bens Zimmer eingenistet. Ben schrieb Semir, dass er herausgefunden hatte, dass Patricks Bruder mit dem HIV-Virus infiziert war. Es wurde nicht geschrieben, ob er schon Aids hatte. Doch er hoffte, dass Semir diese Informationen weiterhalf. Er gab Patricks Daten ein und versendete sie.
    "Du warst wirklich toll", seufzte Larry und Ben drehte sich zu ihm um. "Du wiederholst dich!", sagte er mit einem Lächeln und sah Larrys Gesicht. Er hatte wieder Tränen in den Augen. Doch dieses Mal war es nicht die gewohnte Pein, die er in seinen Augen sah, es war was anderes. "Larry?" Er ging zu ihm und beugte sich zu ihm. "Alles in Ordnung?" Larry biss sich auf die Unterlippe und schüttelte mit dem Kopf. Er nahm aus seiner Hosentasche einen Zettel. Er war total zusammengeknüllt. Ich hatte meine übliche Blutprobe abgeben und heute ist das Ergebnis gekommen. Ben faltete das Blatt auf und las es durch. "Es ist ausgebrochen Ben!" Ben atmete tief durch und sah Larry an der zu schluchzen begann. "Ich habe Aids!"

    XVI. Ein Verdacht?


    Als Ben am nächsten Morgen aufwachte, dröhnte sein Kopf unerträglich und er hielt sich eine Hand an die Schläfe. Er stöhnte leicht und vernahm ein leises Geräusch neben sich. Die Tür öffnete sich und Larry trat herein. "Morgen", sagte er leise, da er sah, wie Ben sich mit den Kopfschmerzen abmühte. "Morgen", gab Ben zurück und beugte sich vor.
    Der Amerikaner hatte in seiner Hand ein Glas Wasser, mit einer seltsamen weissen Flüssigkeit. "Ich habe eine Aspirintablette aufgelöst", begann er und rührte mit einem Löffel nochmals durch. "Einfach runter damit. Dann sollte es dir besser gehen!" Ben nahm dankend das Glas entgegen und kippte die Flüssigkeit mit zusammengekniffenen Augen in einem Zug runter. "Und? War's so schlimm?" Larry nahm das Glas und stellte es auf den Tisch, der neben Bens Bett stand. "Geht so", antwortete dieser murmelnd. "Darf ich nach deiner Wunde sehen?" Ben sah Larry an und nickte. Er hatte keine Handschuhe an. Behutsam, machte Larry den Verband ab und hob behutsam die Gaze an. "Okay, sie scheint sich nicht zu entzünden." Larry nahm aus dem Koffer, der noch immer auf Bens Schreibtisch stand, neues Verbandszeug hervor und verband die Wunde neu. "Danke dass du mir vertraust." Larry sah Ben mit fragendem Blick an. "Du hast keine Handschuhe an!" "Ich denke, du bist es wert!" Ben legte den Kopf schief und grinste. "Danke, dass ist sehr nett von dir!" Ben atmete tief durch. "Wie sollen wir bloss das den Anderen erklären?" Larry zwinkerte. "Das habe ich schon abgeklärt. Du bist die Treppe runtergefallen, weil du geschlafwandelt hast! Maximilian hat das Alles schon eingefädelt!"


    Das Frühstück bestand aus einem grossen Buffet. Jeder konnte sich das nehmen, was er konnte. Die Stimmung am Tisch war bedrückt. Manche sagten gar nichts. Nur Ben und Larry unterhielten sich. Larry spielte perfekt mit. Kein einziges Mal versprach er sich. Ein perfekter Darsteller. Auf einmal schlug einer, der mächtig aussehenderen Kerle, mit den Fäusten auf den Tisch. "Jetzt reicht's!", schrie er und alle erschraken sichtlich. "Maximilian, nun sage ich es vor allen, es ist mir scheiss egal! Larry soll verschwinden endgültig!" Ben richtete sich auf. "Wow langsam, wieso das denn?" Der Mann funkelte ihn gehässig an. "Ein Frischling sollte die Klappe halten, Sandro!" "Nicht wenn ich hier einen direkten Fall von Mobbing sehe! Hast du denn Angst vor Larry?" Der Mann beugte sich drohend nach vorne, doch Ben wich nicht zurück. "Und wie ich das habe! Der Kerl hat AIDS!" Er hatte Bens T-Shirtkragen gepackt, doch Benn griff sich den Arm und schlug ihn weg. "Erstens hat der "Kerl", wie du ihn nennst, einen Namen und zum Zweiten ist er HIV-Positiv! Ich weiss nicht wie es dir geht, aber für mich ist das ein grosser Unterschied!"


    "Sag' mal wie sprichst du mit mir!" Maximilian wollte aufstehen, doch Ben hielt ihn zurück und der Amüsementbesitzer begriff. "Ich spreche mit dir so, wie ich mit jeder Person spreche, die jeglichen Respekt vor den Menschen verloren hat!" "Für wen hälst du dich?" Ben hob die Schultern. "Ich halte mich für jemanden, der seine Menschen in den eigenen Reihen nicht verrät und sie nur auf etwas reduziert, dass sie nicht sind!" Der Mann holte mit dem Arm aus und umgriff fest Bens verletzten Unterarm. Ben zuckte und biss sich auf die Unterlippe. Er wurde dicht an ihn herangezogen, hörte aber schon die Stimmen hinter ihm, die für ihn sprachen und den Mann beschworen, loszulassen. "Merk' dir eines! Niemand legt sich mit Patrick an! Nicht mal so ein Neunmalkluger Schisser wie du!" Ben wurde zurückgestossen und fiel auf sein Gesäss. Larry beugte sich sofort zu ihm. Patrick ging aus dem Raum. "Du mieser Penner!", schrie Larry noch hinterher, doch Patrick war schon lange verschwunden.

    XIV. Rettung


    Larry sah, wie Ben aus dem Haus ging. Irgendwas war da doch faul. Er mochte ihn, aber ein Gefühl sagte ihm, dass er nicht das zu sein schien, was er vorgab. Denn immer wenn er Ben, für ihn Sandro, berührte, war es für ihn zwar wohltuend, doch dieses Gefühl wurde nicht erwidert. Als Ben hinausgegangen war, machte er sich auf, in Bens Zimmer und erblickte den Laptop, der nur auf Stand-By war. "Tut mir leid Sandro, aber ich will wissen, wer du bist!" Er klappte das Gerät auf und sofort wurde Semirs Mail sichtbar. Larry wirkte nicht sonderlich überrascht. In seiner Heimat, Amerika, sah man ja lauter solcher Filme, wo Polizisten undercover ermittelten. Aber Bens Worte waren aufrichtig gewesen und das zählte für ihn. Er sah sich die Anrede an. "Ben also", murmelte er und sah auf einen Zettel, der neben dem Laptop lag. Es war der Zettel, den Ben zum Treffpunkt beorderte. "Gezeichnet L?" Larry schaltete sofort. "Scheisse!", zischte er und rannte in sein Zimmer. Er zog sich sofort um und lief hastig aus dem Haus. Es war ihm egal, dass die Anderen in hören könnten, es war ihm auch egal, dass Ben ein Polizist war. Sein Leben war nun in Gefahr. Die Nacht war kalt und Larry war ihm klaren, dass er sich nun einer grossen Gefahr begab. Er war HIV-Positiv. Jeder Virus, war gefährlich für ihn. Eine Lungenentzündung, konnte bereits seinen Tod bedeuten. Doch Larry wollte Leben. Er ging auf den Park zu, in dem es totenstill war. Ein eiskaltes Gefühl, beschlich sein Herz. Er ging weiter und erblickte die Bank, mit dem riesigen Strauch im Hintergrund. "Bitte nicht", flüsterte er und sah eine maskierte Person fortlaufen. "Stehen bleiben!", schrie er und wollte hinterher gehen, als ein Stöhnen ihn aufhielt.


    Er ging hinter den Strauch und erblickte Ben. Das eine Auge blau, über der linken Augenbraue eine Platzwunde und am rechten Unterarm befand sich ein riesiger Schnittwunde. Larry nahm sein Handy hervor und wählte eine Nummer. "Maximilian, ich bins! Ja ich weiss dass es spät ist, aber es ist ein Notfall! Ben wurde verletzt. Na welcher Ben? Verarsch mich nicht ich hab's rausgefunden! Kannst du gleich kommen? Ja, Zuhause werde ich ihn richtig versorgen!" Er hängte auf und zog seine Jacke aus, legte sie behutsam unter Bens Kopf. Dieser kniff die Augen zusammen und öffnete sie leicht. "Larry?", fragte er heiser und dieser nickte. "Du wurdest richtig verarscht!" Ben verzog das Gesicht. "Jemand hat sich als dich ausgegeben", begann er und Larry nickte, "ich weiss. Du kennst ja meine Handschrift nicht! Wieso solltest du es dann wissen?"
    Es dauerte keine zwei Minuten und Maximilian Meier kam herbei. Er erschrack zuerst bei Bens Anblick, half ihm aber dann, zum Haus zu kommen in dem er ihn stützte. Larry war zu klein. Sicherlich kleiner als Semir.


    Leise betraten sie das Haus und gingen in Bens Zimmer. Behutsam wurde er aufs Bett gelegt. Larry holte in der Zwischenzeit einen Erstehilfekoffer. Ben fühlte sich schwach. Der Schlag auf dem Kopf war hart und aus der Schnittwunde war eine Menge Blut geflossen. Es geschah, als er sich abwehren wollte. Eiskalt fuchtelte dieser Typ mit dem Messer um sich. Er konnte sich einfach nicht mehr erinnern.
    Maximilian ging aus dem Zimmer und nickte Larry zu, als dieser das Zimmer betrat. Er legte den Koffer zu Bens Füssen und nahm Tupfer mit Jod hervor. Ben erblickte, durch den Schmerzschleier, das der Laptop aufgeklappt war. "Du bist mir nachgelaufen", stiess er hervor und Larry nickte. "Ich bin einfach zu neugierig, ich kann nichts dagegen machen!" Er tauchte eine der Tupfer in Jod und nahm zart Bens Arm, so wie es dieser nur von einer Frau kannt. "Dann weisst du auch, wer ich wirklich bin!" Larry lächelte. "Wenn du Hetero bist, habe ich keine Probleme damit!" Ben grinste, langsam klärte sich der Schleier, doch zuckte er auf, als Larry mit dem Jod die Wunde säuberte. "Ich bin Hetero. Ich habe aber auch keine Probleme, dass du schwul bist!" Larry hob die Schultern. "Das weiss ich! Ich habe ein gutes Menschengespür Ben. Ich habe noch nie einen so gutaussehenden Heteromann getroffen, der so offen zu Schwulen war." Ben sah, mit welcher Liebe und Sorgfalt, Larry die Wunden verband. "Du solltest in ein Krankenhaus. Die Wunden sind zwar nicht schwer, aber man weiss ja nie!" Ben schüttelte mit dem Kopf. "Du kannst das schon gut!" "Ich war Sanitäter, bevor ich vor vier Jahren von Amerika hier her zog."


    "Du bist Amerikaner?", fragte Ben verblüfft. "Allerdings. Ich bin aus meiner Heimat geflohen. Du weisst ja, wie meine Landsleute zu meiner Einstellung stehen. Besonders bei dem, was ich nun habe!" Ben nickte und sah, dass Larry Handschuhe anhatte. "Übertreibst du nicht?", fragte er und Larry sah ihn erstaunt an. "Ich bin informiert Larry. Ich weiss, wann HIV übertragbar ist. Du bist doch kein wandelnder Tod! Lass' dir das von den Anderen nicht einreden!" Larry verschloss den Verband um Bens Unterarm. "Ich weiss, aber die Angst bleibt. Bleibt noch die Wunde am Kopf. Gegen dein blaues Auge, hilft nur Make-Up!" Beide lachten. "Ben ich will dir helfen!", begann Larry und atmete tief durch, "Der Mörder hat meinen Freund getötet. Und nun will ich ihn aufhalten." Ben zog ein nachdenliches Gesicht. "Ich werde mich diskret halten. Aber ich denke, du kannst jemanden gut gebrauchen, der ein wenig Ahnung, im Leben der Homosexuellen hat."

    So Leute,


    Da «Kleines, schwaches Herz» von der Geschichte her ziemlich ruhig und traurig ist, will ich euch nebenbei noch eine Geschichte mit Action, Humor und Power bringen. Mal wieder müssen unsere Freunde die Welt retten! ;)
    Ich wünsche euch viel Spass und freue mich auf euer Lob oder auf eure Kritik.


    Gruss
    Jenni

    XII. Larry und Sandro


    Es war Meier, mit einer noch unbekannten Stimme. Diese war aber rasend und wütend, das hörte Ben genau. "Du musst Larry rausschmeissen Boss!", sagte sie laut und Ben vernahm einen entsetzten Laut von Meier. "Wie kannst du nur so was sagen?", fragte dieser zurück. "Ist es dir denn nicht aufgefallen Maximilian? Alle die getötet wurden, waren entweder HIV-Positiv oder hatten bereits AIDS. Larry ist der Letzte von uns. Was, wenn der Mörder wahllos wird, um an Larry zukommen? Dann sind wir alle in Gefahr!" "Wir sind eine Familie!", schrie Meier zurück und Ben spürte seinen Magen immer mehr zusammenschnüren. "Nein, das sind wir nicht Maximilian, schon lange nicht mehr!" Lautes Getrampel, dann hörte Ben ein leises Atmen hinter ihm. Er drehte sich um und erblickte direkt in Larrys Gesicht. Der zarte Knabe biss sich auf die Unterlippe und kämpfte wieder sichtlich mir den Tränen. "Du hast es wohl gehört", flüsterte Ben und Larry nickte. "Das war Patrick! Ein absolutes Arschloch! Ich hasse den Kerl", zischte Larry und Ben ging zu ihm. "Komm' wir gehen besser!" Ben stiess Larry in sein Zimmer und schloss die Türe. Larry ging zum Fenster und sah hinaus. "Ich hasse den Kerl. So ein selbstverliebter, arroganter Idiot! Meint was er ist, nur weil er den Hauptakt spielt!" Ben sah, dass sein Laptop noch offen war und Semirs Mail einem direkt ins Gesicht sprang. Ben ging sofort auf das Gerät zu und klappte es zu, bevor Larry überhaupt einen Blick darauf werfen konnte. "Die wollen mich alle loswerden", begann Larry mit heiserner Stimme und rieb sich über die nackten Oberarme, sein Schlafanzug bestand aus einem Kurzarmhemd und einer Trainingshose, genau wie bei Ben, "alle. Jeder hasst mich!" Ben lächelte. "Ich hasse dich nicht!"


    Larry drehte sich um. "Du hast doch nur Mitleid mit mir", murmelte er betrübt und Ben schüttelte mit dem Kopf. "HIV-Positiv zu sein ist keine Schande. Es gibt Menschen, die das verurteilen! Für viele sind es nur wir Schwulen, oder Wichser, die sich mit dem Virus anstecken können, dabei stimmt das nicht." Larry nickte und schluckte kurz. "Ausserdem ist das kein Todesurteil. Menschen bei denen das Virus noch nicht ausgebrochen ist, können doch alt werden." Larry sah hinaus. Es begann zu regnen. "Doch jeder Winter ist eine reine Zitterpartie, wenn die Menschen sich wieder erkälten und Grippeviren in sich tragen." Ben seufzte und stand auf. "Larry", er legte beide Hände auf die Schultern des Jungen und sah, wie diese Bewegung dem Kleinen wieder wohltat, "du bist doch ein guter Kerl. Lass' dich nicht durch diesen....Zustand runtermachen lassen!" Larry schnalzte mit der Zunge. "Das sagt sich so einfach, wenn man gesund ist!" Ben wusste nichts zu erwidern. "Sandro, ich weiss du meinst es gut, aber damit muss ich alleine klar kommen! Ich war schon immer ein Ausgestossener, also werde ich auch mit dieser Situation klar kommen!" Ben sah den Jungen ernst an. "Aber ich kann dich immer noch gegen diesen Mörder beschützen!" Zum ersten Mal war Larrys Lächeln warm. "Na dann bin ich aber beruhigt", sagte er mit voller Ehrlichkeit.


    Larrys Blick richtete sich zu Bens schwarzen Gitarre. "Kannst du das wirklich spielen?" Ben grinste frech. "Nein, ist nur Dekoration!", antwortete er ironisch und Larry nahm die Gitarre. "Zu komisch. Spielst du mir was vor?" Ben zuckte mit den Achseln. "Okay", murmelte er und begann das Lied Layla, von Eric Clapton zu spielen. Larry setzte sich aufs Bett und schaukelte zur Musik mit.
    Beide wussten nicht, dass sie beobachtet wurden. Und das nächste Opfer schon bestimmt wurde.

    ACHTUNG SPOILER! (wer keine details zu den fahrzeugen im vorfeld haben möchte, bitte nicht lesen!)
    zum dreirad:es wird nicht das klassische sein, das alle denken (so ich bis vor kurzem auch)...
    es wird eher sowassein, das ben vor kurzem mal gefahren hat. (also das hier find ich eigentlich noch viel besser xD)



    Och mann ey! Immer die Armen Pizzawägelchen! Die kommen recht unter die Räder :)

    X. Larry und sein Anliegen


    Semir ging direkt auf Ben und Larry zu. Letzterer begann, nervös an seiner Kleidung zu zupfen. "Nur keine Panik", begann Ben und lächelte, "der beisst nicht!" Larry sah ihn an. "Woher willst du das wissen bitte?" Ertappt musste sich Ben schnell eine Ausrede überlegen. "Ich hab' so ein Gespür weisst du." Semir lächelte. "Gerkhan, ich bin Ermittler in diesem Fall. Ich habe gehört Sie haben die Leiche gefunden?" Er nahm seinen Notizblock hervor und Ben nickte. "Allerdings. Sandro Köstner und das hier ist mein Kollege Larry Hoffmann!" Semir spielte perfekt mit, zu Bens Erleichterung. "Wir haben Sie ungefähr um 21.00 gefunden." Semir schrieb sich das Detail auf. "Ich hatte ein Gespräch mit Ihrem Boss, da erfuhr ich, dass schon seit zwei Wochen ein Mann vermisst wird." Larry nickte zustimmend und wusste, worauf Semir hinauswollte. "Das ist er nicht", begann Larry mit heiserner Stimme und Ben sah, wie sich seine Augen mit Tränen füllte, "der Tote ist nicht der Verschwundene. Das hier ist Markus Därstetter. Er war erst seit kurzem bei uns. Er war mit Kevin, ebenfalls tot, zusammen. Wollte alleine sein und wir haben ihm die Ruhe gegeben." Er begann zu schluchzen und vergrub sein Gesicht in den Händen. Ben umarmte ihn tröstend. "Ich werde mich noch morgen mit ihrem Chef treffen. Aber im Moment denke ich, dass das reicht, solange der genaue medizinische Bericht vorliegt." Larry nickte und Ben schenkte Semir noch einen kurzen Blick. Dieser nickte und entfernte sich.


    "Ich denke, wir gehen besser", sagte Ben leise und verständnissvoll. Larry folgte ihm langsam und wusch sich mit dem Handrücken die Tränen aus den Augen. Ben suchte in seinen Taschen nach Papiertschentücher. Und tatsächlich fand er welche. "Komm' her", sagte er und gab Larry ein Taschentuch. "Danke", schniefte dieser und fuhr fort. "Gehen wir noch was trinken Sandro? Ich halte es nicht aus!" Ben nickte. "Ich lad' dich sonst ein", fügte er seiner Geste hinzu und Larry lächelte durch das tränenreiche Gesicht. "Da kann ich doch schlecht nein sagen oder?" Sie liefen an den Stadtrand, wo sich ein kleines Café befand. Sie gingen hinein und bestellten sich je eines, der koffeinhaltigen Getränke. Larrys Augen trockneten langsam wieder. "Gehts?" fragte Ben besorgt und Larry nickte. Sein Gesicht war rötlich und er wirkte peinlich berührt. "Tut mir leid, ich weiss wirklich..." Er stockte. "Das macht doch nichts", sagte Ben und lächelte. "Alles muss raus!" Larry sah sich um. "Es hat mich einfach an Kevin erinnert. Gott, das war doch schon schrecklich genug. Nun ist auch noch Markus tot und Stefan ist noch immer verschwunden! Was, wenn dieser auch schon tot ist." Ben wollte es nicht ganz aufgehen, wieso Markus zuerst gefunden wurde. Stefan war schon lange entführt, wieso war er nicht der Tote?


    "Weisst du, ich...Sandro, dass was ich dir jetzt sage, erzählst du bitte nicht weiter okay? Du bist ein guter Kerl und ich vertraue dir." Ben nickte. "Schiess' los", forderte er auf. "Also. Ich und Kevin, das war nicht nur eine Geschäftsbeziehung. Wir waren schon seit vier Jahren zusammen. Viele haben uns schon als Ehepaar bezeichnet und wir wollten sogar heiraten!" Wieder sammelten sich Tränen, doch Larry blieb gefasst. "Und nun ist er tot. Ich bin wieder alleine. Kein Mann will mich doch nicht SO haben?" Ben zog eine Augenbraue hoch. "Du bist doch ein hübscher Kerl", lobte er, "wieso sollte dich keiner mehr haben wollen!" Larry lächelte traurig. "Es geht nicht um mein Aussehen Sandro, sondern um das was ich in mir habe!" Bens Augen weiteten sich. "Doch nicht etwa...?" Larry nickte. "Ja Sandro, ich bin HIV-Positiv!"

    O-Oh Ben in Extase! Wolkenhaupt flieh, solange du noch kannst! Obwohl, verdient hast du die Hilfe ja nicht. :)
    Sehr gute Geschichte wirklich, freu mich auf einen neuen Teil! ;)


    Gruss
    Jenni

    Jetzt komm ich mal dazu die Geschichte zu lesen und dann ende ich bei einem solchen Cliffhänger! :pinch: Echt ich und mein Timing!
    Das macht ihr super! Die Geschichte gefällt mir wirklich. Zugern hätte ich wieder mitgemacht aber in letzter Zeit sind Ideen und Freizeit bei mir echt Mangelware!


    Nur weiter so! :thumbup:


    Gruss
    Jenni

    Zitat

    Wird die Auszeichnung irgendwo im TV übertragen? Ist ein Sender bekannt der den "Taurus World Stunt Award" überträgt


    Ich glaube im letzten Jahr wurde eine Aufzeichnung auf MTV übertragen. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher weil ich nur einen Teil davon mitbekommen habe.
    Aber versuch dort doch mal dein Glück. Ansonsten, irgendeine Information muss doch zu finden sein!


    Auch ich wünsche Action Concept viel Glück, sie hätten es echt verdient! :thumbup:

    So langsam mache ich hier einen Baldrianstand auf *mal schon ein bisschen daran baue* Bei dir kommt man mal echt nicht zur Ruhe. Aber das ist nicht schlecht ich mag das! :)


    Jetzt will er sie wirklich ertränken. Boah! Ich knöpf mir mal den Typen vor um mir die Zeit zum nächsten Kapitel zu überbrücken. *davonstampf* :D :D


    Super, weiter so! :thumbup: :thumbup: :thumbup:


    Gruss
    Jenni