Beiträge von jenni

    So auch ein Feed von mir.


    Wie immer sehr spannende Story, was anderes erwartet man bei dir auch gar nicht ;)
    Klingt brenzlig! Hoffentlich schnappen die sich Semir nicht...*bibber* Tom aufpassen!

    Kapitel 15





    "Frau Krüger?!"





    Sie schlug heftig gegen die Türe. Mit jedem Schlag wurde es lauter. "Sanders, hier ist Kim Krüger von der Autobahnpolizei, machen Sie bitte auf!" Hotte seufzte schwer. "Vielleicht ist er gar nicht hier?", räumte er ein und sie atmete tief durch. Ihr Gehirn arbeitete wieder auf Hochtouren. Was sollte sie tun? Sie beschloss, über ihren eigenen Schatten zu springen. Sie hatte keine Wahl. Nun war es an ihr und Herzberger, die Verschollenen zu retten und Semirs Leben zu beschützen. Sie öffnete ihren Mantel und zog aus der Innentasche eine Haarnadel hervor. Hotte konnte das Schulterhalfter mit der Waffe sehen. Anscheinend war die Chefin sehr besorgt. "Wenn er nicht hier ist, kommt uns das gelegener denn je!" Sie kniete vor das Schloss und steckte die Haarnadel hinein. Hotte begriff. "Frau Krüger?!", stiess er entsetzt hervor, geschockt von der Tatsache, dass seine dienstvorschriftliche Chefin eine Tür aufbrach. "Not kennt kein Gebot Herzberger! Wir müssen da rein! Koste es, was es wolle!" Hotte atmete tief durch. Mit dieser Aktion hatte er nicht gerechnet. Er sah, wortlos, Krüger dabei zu wie sie mit der Haarnadel im Schloss herumbohrte und schliesslich die Zähne blecken liess, als es klickte. "Na wer sagt's denn", jauchzte sie leise und sah sich nochmals um. Niemand zu sehen. Sie stiess die Türe auf und zog sofort ihre Stöckelschuhe aus. Mit ihren bestrümpften Füssen tappste sie durch den Gang in das Wohnzimmer. Hotte tat es ihr gleich. Nur waren es in seinem Fall keine Stöckelschuhe und Strumpfhosen, sondern Polizeitreter und dicke, graue Wollsocken.
    Krüger legte ihre Schuhe auf den Tisch und sah zu Hotte. "Sie nehmen das Zimmer im Gang! Ich werde mich hier ein wenig umsehen!" Der Angesprochene nickte und lief zu der Türe. Er öffnete sie und das was er sah, wollte er sogleich wieder vergessen!






    Ben zog an der Kette und stöhnte, als er bemerkte dass es hoffnungslos war. "Vergiss' es! Damit kommen wir niemals durch!", grummelte Dieter niedergeschlagen und blickte noch immer auf die Handys. "Wieso haben wir die eigentlich nicht benutzt?" Ben sah die Trümmer seines geliebten Telefones an. "Frag' mich was leichteres! Jedenfalls wird die Krüger mich killen, wenn sie das erfährt!" Dieter grinste leicht. "Nicht wenn sie mich schon gekillt hat. Meinst du die sucht nach uns?" Ben zog die Augenbrauen hoch. "Die? Nie im Leben! Die lacht sich doch ins Fäustchen und feiert ihren Triumph!" "Mit Rotkäpchen?" Ben starrte zur Decke. "Nicht ihr Stil. Ich denke, da ist sie eher wie James Bond!" Ben machte einen Schmollmund und spitzte die Finger. "Wissen Sie, ich trinke meinen Martini gerührt, nicht geschüttelt", säuselte er mit hoher Stimme und bewegte sich kokett. Dieter konnte das Lachen nicht verkneifen. "Idiot", stiess er in seinem Lachanfall hervor und Ben lächelte warm. "Wollen wir ihr das wirklich gönnen?" Auffordernd sah er Dieter an. Und dieser schüttelte mit dem Kopf. "Niemals!", antwortete er und die Beiden gaben sich einen Handschlag. "Ausserdem wollen wir doch Semir mit der nicht alleine lassen?" Dieter grinste. "Das wäre sein sicherer Tod!"





    Semir wartete in seinem Bett und sprach kein Wort. Andrea konnte soviel reden wie sie wollte, doch sie erhielt keine Erwiderung. Irgendwann, kapitulierte sie einfach. Und sass genau so schweigend da wie er. Jedoch erkannte sie, was er dachte. Jedes Wort, konnte sie von den Augen lesen. "Wieso Kevin? Was habe ich ihm angetan? Hoffentlich hat er Ben und Dieter nicht...?" All dies stand in seinen Spiegeln der Seele. Zart nahm sie seine Hand und sah ihm tief in die Augen. Jedoch sagte sie nichts. Wieso auch? Manchmal sagten Blicke mehr als tausend Worte. Und ihrer sagte: "Alles wird gut, glaube mir!" Und zum ersten Mal seit langem zeigte sich in Semirs Gesicht eine Regung. Er kniff kurz die Augen zusammen, atmete tief durch und umarmte dann seine Frau mit all seiner Liebe, die er besass. Sie küsste ihm auf die Backe und strich ihm über den Rücken. Sie wusste, dass er sie nun brauchte. Sie wusste, dass sie nun seine Stütze war, sein Hoffnungsspender. Und als seine Ehefrau, war es ihre Pflicht, diese Dinge zu erfüllen. Koste es was es wolle.




    "Chefin?" Kim Krüger drehte sich um und ging zu Hotte, dessen Gesicht jegliche Farbe verloren hatte. Er wies in den Raum und selbst sie, als sie das Bild sah, schluckte schwer. Das ganze Zimmer war mit Bildern von Semir behangen. In jedem, Einstiche von Messern. Mit rotem Stift war überall das Wort "Tot", aufgeschrieben worden. In Grossbuchstaben und das auf dem ganzen Foto. "Meine Güte", stiess sie hervor und erblickte dann eine Akte auf einem kleinen Tisch, der sich am Fenster des Zimmers befand. Die Akte ihrer verstorbenen, ehemaligen Kollegin. "Sehen Sie sich das an!", forderte sie Hotte auf und dieser nahm seine Lesebrille hervor. Er legte sie an und las die Akte durch. "So wurde eine Auftragskillerin zum wehrlosen Opfer!" Die Chefin nickte zustimmend. "Und das in einem perfiden Plan! Sie war der Spielball! Der Anstoss!" Sie fuhr über eines der Bilder. "Was hat ihn so erzürnt, dass er den Tod seines besten Freundes will?", hörte sie Hotte hinter sich fragen. Sie konnte nur die Schultern heben. "Ich weiss es nicht! Es ist für mich unverständlich", gab sie ein wenig kleinlaut zu. Sie sah sich um und erblickte auf dem Boden ein kleines, gebundenes, schwarzes Notizbuch. Meine Rache, war auf das Etikett geschrieben worden in sauberer, leslicher Schrift. Krüger öffnete das Buch. Es war eine Art Tagebuch, alles war detailiert aufgeschrieben. "Welches Datum haben wir am Anfang?" fragte Hotte neugierig und Krüger schluckte. "Der Tag der Aussage von Herrn Gerkhan, als er noch ein Teenager war", antwortete sie und atmete tief durch.

    "Müssen wir wohl", meinte André niedergeschlagen und atmete tief durch, als er Bens Blick sah. "Wir werden sie finden Ben, ganz bestimmt!" In Bens Augen zeigte sich keine Regung. Semir atmete tief durch. Das war gar nicht gut. Wenn Ben gar nicht reagierte, musste er sich unter Kontrolle halten. In diesem Moment kamen Susanne und Andrea dazu. "Was ist eigentlich los?" fragte Andrea mit ihrer typischen Stimme. Semir stand auf und ging zu den Frauen. "Ich kläre das mit euch! Ihr Drei bleibt einfach mal hier!" André und Tom nickten.
    Semir führte sie auf die Terrasse. "Semir den Blick kenn ich", meinte Sarah und Andrea nickte zustimmend. "Wo ist Annelie? Sie sollte seit Stunden zurück sein!" Semir atmete tief durch. "Man hat sie entführt", sagte er knapp ohne Umschweife. "Bist du dir sicher?" fragte Sarah, die keine jegliche Regung zeigte. Andrea hatte sich die Hand vor den Mund geschlagen. Eine typische Reaktion. "Überleg' doch mal", begann Semir, "wie du sagtest ist sie vermisst. André und ich waren vorhin am Tatort. Man fand Blut und den Fetzen einer Kleidung, der ziemlich nach Annelies Jogginganzug aussah." Andrea atmete tief durch. Sie sah durchs Fenster zu Ben, der mit André und Tom heiss diskutierte. Sie sah, wie Ben mit den Armen fuchtelte und im Innern konnte sie seine Stimme überschlagen hören.


    "Aber wer sollte Annelie entführen wollen?" fragte sie dann und Sarah zog eine Augenbraue hoch. "Da würden mir schon einige einfallen." Sie konnte den Sarkasmus in ihrer Stimme nicht überspielen. "Sarah!", mahnte Semir und die Angesprochene hob die Schultern. "Entschuldige für ihre junge Karriere hat Annelie schon einige hinter schwedische Gardinen gebracht. Ausserdem kommt nicht jeder mit ihrer Art klar!" Semir nickte langsam. Annelie war wirklich eine Marke für sich. Für eine Schweizerin, inzwischen eingebürgerte Deutsche, war sie wirklich quirlig und aufgestellt. Sie war anders. Aber erfrischend anders. Jedenfalls konnte sie ja Ben damit beeindrucken. "Hoffentlich lebt sie noch!" Auf einmal war Sarahs Stimme still und besorgt. "David braucht seine Patentante." Semir nickte und sah zu Ben. "Und ich brauche meinen Partner."

    Kapitel 14


    Angst


    "Ich werde die Probe des Blutes sofort untersuchen!" Hartmut packte seine Sachen zusammen. Er nahm seinen Tatortkoffer und atmete tief durch. Er schüttelte der Krüger und Hotte die Hand. "Hoffen wir das Beste!" Mit diesen Worten ging er zu seinen Leuten, befahl die letzten Schritte, ging zu seinem Wagen und fuhr los. "Denken Sie wirklich", begann Hotte mit schwerer Stimme, "dass sie noch leben?" Die Chefin antwortete nicht. Zum ersten Mal in ihrer kurzen Karriere, erstarb ihr die Stimme. Sie wusste einfach nicht, was erwidern. Alles konnte noch möglich sein. Und solange wollte sie keine Schlüsse ziehen. Es war ihr einfach zu gefährlich. In ihr tanzten die Gefühle hin und her. Sie konnte sie einfach nicht unterordnen.
    "Chefin?" Sie sah Hotte an und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Als allererstes gehen wir zurück ins Revier. Jäger und Bonrath haben bestimmt noch etwas im Büro, dass helfen könnte. Danach sehen wir weiter!" Sie nahm ihr Handy hervor und wählte eine Kurzwahl. "Frau König? Hier Krüger. Versuchen Sie die Handys von Bonrath und Jäger zu ordern! Und beeilen Sie sich bitte!" Sie hängte auf und sah in die trübe Gegend. Immer mehr Regenwolken begannen sich zu sammeln. "Meinen Sie, Susanne kann etwas erreichen?" Kim Krüger versuchte zu lächeln. "Bisher hatte sie es doch immer geschafft, wieso auch nicht jetzt?"


    Tayfun zog zwei Fussfesseln mit Ketten hervor. Unter der Drohung einer Waffe, kettete er Dieter und Ben an. Und zwar an zwei Vorrichtungen, die in der Nähe des Bettes waren. Bens Kette hatte gerade die Länge, dass er im Bett bleiben konnte. Er wurde von Tayfun unsanft dorthin gestossen. Dieters Kette war länger. Sie reichte für das ganze Haus. Doch am Eingang, sollte Schluss sein. Mit einem Lächeln ging er auf Ben zu und hob die Jacke. Er wollte das Handy nehmen, doch Ben wehrte sich. "Vergiss' das ganz schnell", drohte er doch Tayfun holte kurz aus und traf Ben mit seiner Faust genau an der Stelle, an der Semir ihn geohrfeigt hatte. Ben fiel zur Seite und Tayfun konnte mit einer Leichtigkeit das Handy aus der Tasche ziehen. Ben spukte Speichel und hustete. "Lass' dir das eine Lehre sein!", zischte Tayfun gehässig und hielt die freie Hand zu Dieter hin. "Und du bist besser brav, ansonsten ereilt dich das gleiche Schicksal!" Nur widerwillig händigte Dieter sein Mobiltelefon aus. Tayfun warf sie auf den Boden und zertrat sie. Ben konnte das Zerbersten des Plastiks hören und das Klirren der Displayscheibe. Diese Möglichkeit, war also nicht mehr vorhanden. "Besser ihr gehorcht, ansonsten kann ich für nichts garantieren!" Mit diesen Worten verliessen Tayfun und Sanders das Gebäude.


    Letzterer hielt seinen Kompanen auf. "Spinnst du? Ich habe dir doch eindeutig gesagt, sie werden nicht umgebracht!" Tayfun steckte sich cool eine Zigarette in den Mund. "Buhu, ich mach mir gleich ins Hemd", spotete er, zündete seine Nikotinfalle an und inhalierte tief den Rauch ein. "Sanders, du bist nun in meiner Welt. Und Kompromisse, gehen wir da nicht ein!" Sanders lief wutrot an. "Ich habe gesagt nur Semir! Oder soll ich meinen ärztlichen Beschluss zurückziehen, du weisst, in welcher Lage du dich befindest!" Tayfuns linkes Auge zuckte leicht. "Bevor wir hier noch mehr Zeit mit Streitereien verbringen, solltest du dir langsam im Klaren sein, dass Semir, wenn er davon Wind bekommt, uns in Stücke reissen wird. Also geben wir ihm den Zettel und dann kannst du deine Rache haben!" Mit diesen Worten zog er ein letztes Mal an der Zigarette, warf sie auf den Boden und zertrat sie. Ohne was zu sagen ging er zum Cheep, der etwas weiter entfernt stand. "Kommst du?" schrie er und Sanders setzte sich in Bewegung.


    Kim Krüger und Hotte betraten die PAST wo Susanne sie erwartete. Ihr Gesicht sprach Bände. "Ich habe alles versucht", seufzte sie. Kim Krüger nickte. "Wie ich befürchtet habe, trotzdem gute Arbeit!" Sie öffnete das Büro von Semir und Ben und ging zusammen mit Hotte hinein. "Hoffentlich finden wir hier was. Denn das was wir haben, ist ziemlich mager!" Die Chefin konnte Hotte nur zustimmen. Sie standen in der Wüste. Nun mussten sie die Oase finden.
    Sie begannen eifrig zu suchen. Hotte hatte sich Semirs, Kim Krüger Bens Schreibtisch vorgenommen. Sie durchsuchten die Schreibtische, bis die Chefin stoppte. "Ich hab hier Sanders Akte!" Sie schlug sie auf und erblickte Notizen von Ben. Ein Stück Papier, dass mit einer Büroklammer befestigt war. "Hat das etwa Ben geschrieben?" fragte Hotte neugierig. "Der scheusslichen Schrift zufolge schon", kommentierte Krüger und las die Notizen durch. "Herrn Jäger war dieser Sanders suspekt. Seinen Notizen zufolge hatte er kein Wort über Semirs Zustand fallen lassen!" Hotte zog eine Augenbraue hoch. "Als sein bester Freund sollte doch der Gesundheitszustand wichtig sein. Besonders wenn man erfährt dass ein Attentat auf ihn verrichtet wurde." Krüger schlug die Akte zu. "Dann besuchen wir ihn doch mal!"



    "Verdammter Mist!" zischte Dieter und erblickte die Überreste der Handys. Noch immer hielt er sich am Kopf und verzog manchmal das Gesicht. "Komm' mal her!" Dieter sah Ben an, der noch blutleerer als sonst wirkte. Doch er gehorchte. Er ging zu dem Jüngeren hin und dieser zog langsam Dieters Hand von der Wunde weg. Sie war bläulich und hatte die Form des Schlagringes angenommen. An einigen Stellen befanden sich kleine rote Punkte. Kleine Einstiche. "Der Kerl hat voll durchgezogen", kommentierte Ben leise und zog den Erstehilfekoffer zu sich. "Halt still." Er versorgte die Wunde und als Ben ihn ansah, lächelte er. "So, jetzt sind wir quitt!" Dieter konnte nicht anders, er musste auch lächeln. "Wir kommen hier raus und retten Semir!" Doch Dieter konnte Ben so keinen rechten Glauben schenken. Da dieser kränklich und bleich wirkte. Aber seine Stimme war noch immer kräftig. War es wirklich der Wille der zählte?

    "Ben, Wut bringt dich jetzt auch nicht weiter", versuchte es Semir noch einmal und sah, dass Bens Wut auch verschwunden war. Sie wich einem besorgten Gesicht. "Sie wird nicht enden wie Saskia", er stand auf und legte eine Hand auf Bens Schulter, "dass verspreche ich dir!" An den früheren Schmerz erinnert, biss sich Ben auf die Unterlippe. "Saskia war aber nicht DIE Liebe Semir! Bei Annelie bin ich mir da sicher! Sie ist es!" Semir atmete tief durch. "Trotzdem kann ich nicht erlauben, dass du einen schrecklichen Fehler begehst! Du bist mein Partner und mein bester Freund Ben. Ich kann nicht gestatten, dich zu verlieren!" Ben sank den Kopf und nahm Semirs Hand von den Schultern. "Falls ich es aber tue, solltest du mich aber dann aufhalten!" Semir nickte mit einem Lächeln. Beide sahen auf, als ein Polizeiwagen sich näherte. André kam aus dem Haus und sah gerade noch, wie Tom ausstieg. "Tom!", stiess er erleichtert aus und konnte nicht anders. Er musste ihn umarmen. "Ich bin auch froh dich zu sehen!" Er war rassiert und sah gesünder aus. "Man hat mich freigelassen. Die hatten bei der Forensik geschlampt!" Tom bemerkte sofort die Bedrücktheit. "Was ist los?" Ben atmete tief durch. "Der Typ, so vermute ich, der dir das alles in die Schuhe schieben wollte, hat Annelie entführt!"


    Aaron trat in den Raum und sah Annelie mit einem Lächeln an. "Hast du Fieber mein Schatz?", fragte er mit zischender Stimme und strich ihr durchs Haar. "Weisst du, wenn du mir gehorchen würdest, könnte ich dich sofort losbinden!" Annelie spukte Aaron ins Gesicht und bekam dafür eine Ohrfeige. "Du dreckiges Luder!" Annelie konterte sofort. "Eher würde ich mit dem Teufel einen Packt schliessen!" schrie sie und keuchte heftig. Das Fieber nagte an ihren Kräften. "Ich bin der Teufel mein Liebes", zischte Aaron ihr ins Ohr und Annelie überkam ein Ekelschauer.


    "Bitte?", fragte Tom entsetzt und Semir nickte. "Man hat ein Teil ihrer Kleidung und Blut gefunden.Sie musste sich gewehrt haben!" Tom strich sich kurz durchs frischgewaschene Haar. Er war zuvor bei seiner Familie. Er musste sie einfach sehen. "Es ist doch nicht meinetwegen oder?" Entschuldigend sah er zu Ben. "Um Gottes Willen Nein!" Ben schüttelte mit dem Kopf. "Und wenn es so wäre, wäre es trotzdem nicht deine Schuld", sagte er leise. Semir verdrehte die Augen. Typische Ben Logik. "Wir müssen sie da raus holen! Wir sind ihr auch einiges Schuldig!" André nickte.

    Kapitel 13


    Kim Krügers Sorge


    Ihr Herz schlug heftig, als sie das Autowrack durch die Scheibe ihres Wagens sah. Als sie ausstieg, ging der Wind durch ihr Haar und wirbelte es mächtig auf. Sie musste an der Absperrung, Hartmuts Leute hatten schon fleissige Arbeit geleistet, ihren Ausweis zeigen, bevor sie durchgelassen wurde. Hotte erwartete sie bereits. Er kniete über der Leiche. Neben ihm, der Gerichtsmediziner. Dieser weitete die Augen, als er Krüger erblickte. "Die Chefin höchstpersönlich. Natürlich, bei diesem Fall eine Pflicht!" Sie liess diesen Kommentar ohne jegliche Erwiderung stehen. "Sie wurde genau hier gefunden", begann Hotte bedrückt und wies auf das Autowrack, "hat es wohl damit zu tun?" "Bestimmt sogar!" Kim Krüger und Hotte sahen zu Hartmut, der direkt hinter ihnen stand. "Hier sind Spuren von Reifen. Sie führen von dem Wagen und der Leiche weg. In der Nähe, wahrscheinlich war hier die Türe. Denn hier befinden sich Blutspuren. Ich habe ein paar Proben genommen!" Krüger nickte dankend und atmete tief durch. Um ihre Frisur, der Wind wurde immer kräftiger, kümmerte sie sich immer weniger. "Hoffentlich ist ihnen nichts passiert...hoffentlich geht es ihnen gut...", hörte sie Hotte hinter sich seufzen und sie konnte nur wortlos nicken. "In Prozent Herzberger. Wie hoch ist bei Ihnen der Verdacht, dass sie entführt wurden!" "99% Chefin, ungelogen!" Auf Hottes Antwort hin verschränkte sie die Arme und nickte. "Da sind wir ja nur ein Prozent voneinander. Ich bin mir nämlich zu 100% sicher, dass ihnen was passiert ist! Nun ist es an uns, sie zu finden!"


    Dieter versorgte geduldig Bens Wunde, da dieser immer wieder zuckte vor Schmerz und zitterte. Ständig entschuldigte sich der junge Polizist dafür weil er dankbar war, dass Dieter sich so um ihn kümmerte. "Wir schaffen das zusammen Ben!", sprach der Ältere Mut zu und verband die Wunde zuende. Ben nickte zustimmend. "Du lagst also mit deinem Verdacht richtig", Dieter stand auf und suchte in den Schränken einen Decke, "glücklich darüber?" Zu seiner Verwunderung verneinte Ben. "Ich hätte Semir das nicht gegönnt. Hoffentlich schaltet die Krüger rechtzeitig..." Bens Stimme war leise und bedrückt. "Wir sind hier gefangen und können nichts tun..." Im letzten Schrank wurde Dieter fündig. Eine lange Wolldecke. Genau das, wonach er gesucht hatte. Er ging wieder auf Ben zu, der sich aufrichtete und das Gesicht verzog. "Hier." Dieter legte die Decke um Ben und dieser dankte. "Wir müssen hier raus Dieter! Semir ist in grosser Gefahr!" Obwohl Bens Gesicht aschfahl war, zeigte es grosse Entschlossenheit. "Ich bin mit dir vollkommen einer Meinung aber, du hast Sanders gehört! Ausserdem, dein Bein..." "...ist das kleinste Problem!" Ben versuchte aufzustehen, ein paar Schritte zu gehen, knickte aber wieder ein. "Scheisse..." Dieter kniete sofort zu ihm. "Es hat keinen Sinn...", sagte er leicht kapitulierend und Ben sah ihn mit einem belehrenden Blick an. "Alles hat seinen Sinn Dieter. Und unserer liegt sicherlich nicht darin, hier drin zu versauern!"


    Semir sah aus dem Fenster. Andrea sass geduldig neben ihm. Sie wusste, dass nun beruhigende Worte ihren Mann nicht wirklich sänftigen konnten. Ein solcher Typ war er wirklich nicht. Sie musste da anders vorgehen. Und darin lag die Schwierigkeit. Sie bemerkte, wie es draussen dunkel wurde. Wolken überzogen die Sonne und Bäume gaben dem starken Wind nach. Sie hörte den starken Atem ihres Mannes und sah ihn besorgt an. "Ben ist bestimmt nichts passiert. Du kennst ihn, er ist ein harter Brocken!" Semir erwiderte nichts. Seine Antwort musste gut überlegt sein, das wusste er bei seiner Frau genau. "Du hast ihn nicht aus dem Sarg gefischt Andrea. Ben ist ein Kämpfer, da hast du recht...aber..."
    "Die Tatsache, dass du ihn geschlagen hast, zählt für dich nicht wahr?" Semir nickte langsam. "Ich habe noch nie einen Partner geschlagen Andrea! Mir ist die Hand ausgerutscht! Erst als ich Bens Wange schon berührt hatte, kam ich wieder zu Sinnen und konnte es nicht mehr aufhalten!" Andrea hob die Schultern. "Was hat dir Kevin genau gesagt!" Semir schlug die Hände an den Kopf. Ein grauenhafter Schmerz durchzog das Körperteil. "Das ist es ja...ich weiss es nicht mehr! Diese beschissene Gehirnerschütterung macht mich ganz wahnsinnig!" Andrea legte eine Hand auf einen von Semirs Unterarmen. "Alles wird gut Schatz...das spüre ich!" Und als Semir in ihr Gesicht sah, sah er ein warmes Lächeln.



    Sanders öffnete die Türe und sah, wie Dieter Ben gerade wieder zum Bett half. "Ihr wolltet es tatsächlich versuchen! Lächerlich!" Hinter ihm erschien ein Begleiter, bei dem Ben glaubte zu träumen. "Tayfun!", stiess er hervor und der Angesprochene lächelte. "Überrascht mich zu sehen Jäger? Schon beinahe ein Jahr her nicht wahr?" Dieter sagte nichts. Natürlich kannte er aus den Ermittlungen das Gesicht, aber die Hintergrundgeschichte war ihm nicht klar. "Steckst du dahinter?" Unschuldig, auf Bens giftigen Satz hin, hob Tayfun die Arme. "Um Gottes Willen! Ich führe nur Kevins Auftrag aus. Auch wenn er damals gegen mich zusammen mit Semir ausgesagt hatte", er umarmte Sanders freundschaftlich, "hat er doch den rechten Weg wieder gefunden." Ben schoss hoch, sein Bein gab aber sofort wieder nach. "Wenn ihr Semir nur ein Haar krümmt...!" Tayfun zog aus seiner Tasche einen Schlagring. Er näherte sich Ben, doch Dieter stellte sich schützend vor den jungen Polizisten. "Geh' aus dem Weg, Alter!" Doch Dieter machte keinen Wank. Bens Augen waren bei dieser Tat weit aufgerissen. "Ich sagte, verschwinde!" Aber wieder nichts. Dieter bewegte sich keinen Milimeter. Tayfun holte aus und traf den grossgewachsenen Polizisten mit dem Schlagring an die Schläfe. Durch die Wucht fiel Dieter zu Boden und hielt sich, die blau anlaufende, Stelle. Ben kroch sofort zu ihm. "Sei froh hast du deinen Babysitter Jäger!" Bens Augen formten sich zu gehässigen kleinen Schlitzen.



    "Er ist nicht mein Babysitter, sondern mein derzeitiger Partner!" Dieter richtete sich langsam auf und sah Bens besorgtes Gesicht. "Wie du meinst", winkte Tayfun ab und ging zu Sanders. "Hast du es schon geschrieben?" Sanders nickte und überreichte Tayfun ein Stück Papier. Dieser las es durch und lächelte. "Damit kriegst du ihn ohne Probleme! Da bin ich mir sicher!" Er ging zu den Beiden auf dem Boden und winkte mit dem Papier hin und her. "Hiermit, werde ich Semir das Leben auspusten!" Ben, da Dieter noch immer recht benommen war, las den Zettel.
    Wir haben deine Freunde Gerkhan, komm zu der unten genannten Adresse. Und zwar allein. Dort kannst du sie retten!
    Ben atmete tief ein. "In seinem Zustand wird er nicht alleine kommen! Das lässt unsere Chefin nicht zu!" Tayfun lachte und ging zu sanders. "Du hast keine Ahnung Jäger! Semir ist geschickter als du glaubst! Ein paar Polizeibeamte, waren schon für ihn als Teenager kein Hinderniss!" Genau in diesem Moment verfluchte sich Ben gewünscht zu haben, dass Semir ihn retten würde. Denn damit hatte er sein Todesurteil unteschrieben.

    Kapitel 12


    Gebrochen
    (Inspiriert von dem Song "Broken")
    von Seether feat. Amy lee (reinhören lohnt sich)


    Hottes Blick erstarrte, als er das Wrack des Wagens sah, in dem er Dieter und Ben wegfahren gesehen hatte. Als er sich genauer umsah, erblickte er die Leiche einer jungen Frau. Er beugte sich über sie und versuchte ihren Puls zu fühlen. Doch nichts. Er rief Hartmut an, der sich besorgt über Ben und Dieter erkundigte. "Hast du schon im Wrack nachgesehen?" Hotte verneinte die Frage, hängte auf und ging auf den Rest des Wagens zu, aus dem noch immer Benzin lief. Er sah in die Fahrerkabine, doch nichts. Alles war leer. Die Sorge in seinem Herzen wurde breiter. Er begann den Wagen genauer zu untersuchen. Er entdeckte den Einschuss im Reifen. Leicht zitternd, nahm er sein Handy wieder zur Hand und wählte die Nummer von Kim Krüger. "Sind Sie sich sicher?", fragte sie nach und Hotte seufzte. "Ich denke sie wurden entführt Chefin. Sie wurden angegriffen!" Er hörte wie die Chefin einen kleinen Entsetzenslaut von sich gab. "Okay, ich werde einen Beamten vor die Tür Herrn Gerkhans stellen lassen. Dann komme ich sofort zu Ihnen. Nun ist es in unseren Händen Herzberger!" Mit diesen Worten hängte sie auf. Hotte widmete sich, solange er noch konnte, nochmals der Fahrerkabine. Als er genauer hinsah, erblickte er Blut. Es hatte sich im Beifahrersitz eingesogen und etwas war auch auf das Dach getropfte. "Grosser Gott!", stiess der bärtige Polizist hervor und hörte schon einige Autos der KTU auf ihn zufahren. Dieter und Ben wären beinahe dagewesen. "Oh Jungs, ich hoffe euch geht es gut!


    Dieter trug Ben sicher auf den Händen, trotz der Waffe im Rücken, die sein Angreifer dort hineindrückte. Er führte ihn zu einem verlassenen Landhaus, abseits der Stadt. Der Druck im Rücken löste sich, da der Entführer zur Tür musste, um sie zu öffnen. Jedoch war die Waffe noch immer auf Dieter gerichtet. "Los, rein!", sagte er knapp und Dieter gehorchte. Er betrat das Landhaus, dessen Bodendielen knarzten und der bissige Geschmack von feuchtem Holz einem sofort in die Nase stieg. "Den Typen kannst du auf das Bett legen!" Dieter näherte sich dem Schlafgemach und erblickte den schneeweissen Überzug, der noch stark nach Waschmittel roch. Alles war genau geplant von diesem Typen. Er legte Ben behutsam auf's Bett und erschrak, als der Maskierte auf einmal neben ihm stand. "Du kannst die Scherbe im übrigen rausziehen!" Dieters Gesicht färbte sich wutrot. "Woher wollen Sie das wissen? Ich will ihn nicht töten!" "Ich ebenfalls nicht! Du wirst mir wohl oder übel vertrauen müssen. Wenn du sie nicht rausziehst, wird dein Freund bald an einer Blutvergiftung oder an einer Entzündung sterben!" Dieter schüttelte fassungslos mit dem Kopf.
    "Dieter?", hörte er es leise von Ben kommen und er sah, wie Bens Augenlider zuerst flackerten und schliesslich dann sich öffneten. "Ben!", stiess er erleichtert herovr und wusch seinem Kollegen die nassen Haarsträhnen aus dem Gesicht.



    "Was ist passiert?" Bens Stimme war kaum zu hören. "Du bist jetzt unter meiner Gewalt!" Ben kannte diese Stimme genau. Auch wenn sein Gehirn noch nicht vollkommen arbeitete, wusste er genau, wer das war. "Sanders!" Der Maskierte lächelte und zog seinen Schutz aus. Dieter regte sich innerlich über sich auf, dass er so weit nicht gedacht hatte. "Kluger Mann. Aber wenn du hier lebend rauskommen willst, solltest du deine Klappe halten! Besonderlich gut steht es nämlich nicht um dich!" Er tippte Dieter an und wies auf einen Schrank. "Dort sind Verbandszeug und Jod! Ich werde euch für eine kurze Zeit verlassen müssen. Aber ich schwöre euch. Die Flucht bringt euch nichts. Erstens, kommst du mit ihm nicht weit, zweitens, Hab' ich überall Fallen aufgestellt! Es ist also nicht ratsam!" Die Waffe auf die Beiden gerichtet, schritt er zur Tür, ging hinaus und schloss sie ab. "Sie Schwein!", schrie Diete. Ben versuchte sich aufzurichten, stiess aber einen spitzen Schrei aus und fiel wieder zurück. "Was ist mit meinem Bein?", fragte er und richtete seine Augen darauf. Jegliche Farbe wich aus seinem Gesicht. "Oh Scheisse!" "Alles wird wieder gut Ben", begann Dieter mit sanfter Stimme, "unsere Leute werden uns finden! Da bin ich mir vollkommen sicher!" Ben atmete hektisch. Sein Bein schmerzte furchtbar. "Du hast recht", knirschte er hervor.
    Dieter ging zu dem besagten Schrank und fand die Dinge vor, die Sanders ihm empfohlen hatte. "Junge, ich werde dir die Scherbe hinausziehen müssen!" Bens Augen wurden gross. Jedoch nickte er. "Brauchst du was um", er deutete auf den Mund, "um draufzubeissen?" "Wieso denn?", erwiderte Ben, "Ein Indianer kennt doch keinen Schmerz oder?"



    "Chefin was ist los?" fragte Semir, als Krüger das Zimmer betrat. Er sah sofort ihr besorgtes Gesicht. "Ist was mit Ben? Hat er was angestellt?" Andrea sah Semir mit einem kurzen, giftigen Blick an. Und er verstand sofort. "Jäger hat nichts angestellt", begann Krüger und atmete tief durch, "aber Herzberger hat den Wagen von Bonrath und ihm auf dem Weg zur KTU gefunden. Es war nur noch ein Wrack!" Semirs Gesicht wurde bleich. "Sie sind doch nicht...?" Die Chefin konnte nur die Schultern heben. "Ich weiss es nicht. Es waren keine Insassen im Wagen. Vor ihrer Tür steht nun ein Beamter, der sie bewacht. Ich werde sie über die Dinge informieren." Sie ging zu Tür und drückte den Hebel hinunter. "Und noch was", sie drehte sich um, "ich dulde dieses Mal keinen Alleingang Gerkhan! Sie müssen mir wohl oder übel vertrauen!" Mit diesen Worten ging sie aus dem Zimmer. Semir brachte kein Wort heraus. Mit offenem Mund sass er auf seinem Bett. Andrea ergriff zuerst das Wort. "Hoffentlich ist ihnen nichts passiert!" Sie fuhr sich durchs Haar und atmete tief durch. "Ich...was wenn..." Semir schaffte es nicht. Es konnte keinen vollständigen Satz zustande bringen. Andrea legte ihre Hand auf eine der seinen. "Was wenn Ben wirklich was..." Semirs freie Hand bildete sich zu einer Faust die zitterte und sich dann wieder lockerte.



    Dieter atmete tief durch. Er packte die Scherbe und sah zu Ben, der nickte. "Okay...auf drei?" Wieder ein Nicken. Dieter zählte den Countdown hinunter und zog in einem Ruck die Scherbe aus dem Fleisch. Ben hatte die Lippen zusammengepresst, so dass nur ein gedämpfter Laut zu hören war. Jedoch zitterte er am ganzen Leibe und konnte dieses kaum unter Kontrolle bringen. Seine kaputte Jacke, war kein besonderer Schutz gegen die Kälte. "Geht's?", fragte Dieter besorgt und Ben nickte. Aber es ging nicht. Das Zittern war einfach nicht zu stoppen. Semir, dachte er, wenn du mich hier nicht rausholst, suche ich dich heim und verpasse dir auch eine!


    Hab' ich auch gelesen. Ist wirklich nicht schlecht. Dass es gegen schluss schwächer wurde war klar. Erstens wegen den Models und zweitens wegen dem wunderschönen Wetter. Da haben es sich viele aufgenommen, mich mit eingeschlossen, da man lieber noch etwas im freien sein wollte.


    Aber wirklich zufriedenstellend. :) :)

    ÜBER 60 Feeds? *nochmalnachseh* Is' kein Traum!
    Viiiieeeelen lieben Dank!!!!!!!!!!!!!! :) :) :)




    Kapitel 11


    Wut, Hass und Verständnis


    Ben riss seine Augen weit auf und konnte nicht glauben, was soeben geschehen war. Er sah Semir nicht ins Gesicht – hörte aber seinen heftigen Atem. Die Gesichtshälfte, die geschlagen wurde, brannte heftig und Ben glaubte, sich auf die Unterlippe gebissen zu haben, da der kupfrige Geschmack von Blut seinen Mund erfüllte. Dieser Schock sass tief. „Geh‘ jetzt!“, flüsterte Semir und Ben ging wortlos aus dem Zimmer. Er konnte gar nicht reagieren. Irgendwas hielt ihn auf. Andrea stand mit grossen Augen vor ihm und sah ihn an. Ihr entging der rote Handabdruck an der Wange nicht und sie brauchte nur eins und eins zusammenzuzählen um zu wissen, was dieses Klatschen, das sie gehört hatte, bedeutete. „Hat Semir etwa…?“ Sie kam nicht weiter. Sie erblickte Bens geschocktes Gesicht. Die Frage hatte sich eindeutig erledigt. „Oh mein Gott“, stiess Andrea hervor und setzte sich. „Ben, bitte! Semir ist nicht er selbst! Ich weiss auch nicht was Kevin ihm gesagt hat aber, ich glaube dir ich…“ Ben hob die Hand, langsam kam er wieder zu sich. „Ich weiss dass er nicht er selbst ist“, begann er und legte eine Hand auf die schmerzende Gesichtshälfte, „und ich weiss, dass Sanders ihn irgendwie manipuliert hat.“ Andreas Augenbrauen hoben sich. „Du wirst doch Semir verzeihen, oder?“ Ben atmete auf ihre Frage tief durch. „Kommt darauf an, wer von uns Beiden recht hat Andrea.“ Mit diesen Worten verabschiedete er sich und machte sich auf den Weg zu Dieter, der auf dem Parkplatz im Wagen auf ihn wartete. Dieser im Unwissen, was gerade geschehen war.


    Sanders hatte sich vor dem Krankenhaus auf die Lauer gelegt. Nun würde seine Stunde kommen. Sein Plan schien anscheinend aufzugehen, da dieser junge Polizist ziemlich verwirrt aus dem Krankenhaus kam. Die Wange rot, aus dem Mund war ein wenig Blut geflossen. Semir musste ihm eine gescheuert haben, dass war ihm klar. Also lief alles Bestens. Auch dass dieser grossgewachsene Partner kurz auf die Toilette musste, kam ihm gelegen. Stolz blickte er auf seine Gartenschere. „Das läuft ja wie geschmiert“, lobte er sich selbst und sah, wie der Junge zum Wagen ging. Er besprach etwas mit seinem Kollegen und stieg dann ein. Der Wagen vor davon und Sanders sprang sofort auf sein Motorrad. Wenn er die Lippenbewegungen richtig deuten konnte, wollte dieser Typ nochmals zu dieser KTU. Und wo sich diese befand, dass wusste er. Sein Plan ging wirklich auf! Bevor er den Motor startete, rieb er sich triumphierend die Hände und lachte leise in sich hinein.


    Dieter konnte kaum glauben, was Ben ihm da erzählt hatte. Semir hatte ihm also tatsächlich eine Ohrfeige gegeben. „Mit Semir stimmt wirklich was nicht!“ Ben atmete tief durch. Dieter hatte mit seiner Vermutung recht. Trotzdem hatte dieser Schlag wirklich weh getan. Und das nicht nur körperlich. „Ich weiss Dieter“, begann er und seufzte, „zu dem hat Semir eine Gehirnerschütterung. Wer kann da schon klar denken?“ Dieter antwortete mit einem kurzen „Niemand“, und fixierte seinen Blick auf die Strasse. Auf der Autobahn hatte er ein erstaunliches Tempo. Sogar auf der Landstrasse die zur KTU führte, fuhr er ein wenig zu schnell. Doch als Polizist kannte er die Blitzer und so konnte er sie gekonnt umgehen. Als er einen erblickte, wollte er auf die Bremse. Sein Gesicht verlor jegliche Farbe. „Also Dieter wenn du einen Strafzettel vermeiden willst, solltest du vom Gas“, feixte Ben, sah dann aber Dieters bleiches Gesicht. „Die Bremsen gehen nicht“, stiess der Ältere hervor und Ben beugte sich nach unten, drückte selbst nochmals mit dem Fuss durch. „Scheisse!“ Bens Stimme wurde laut. Er sah aus dem Fenster, als er das Geräusch eines Motorrads hörte. „Dieter du musst den Motor abschalten!“ Der Angesprochene wollte Bens Befehl gerade gehorchen, als der Motorradfahrer eine Pistole hervorholte und auf einen Reifen schoss. Dieter konnte den Wagen nicht länger unter Kontrolle halten und sie überschlugen sich.


    Andrea schlug die Türe auf. Ihr Gesicht war feuerrot vor Zorn. Ihr Inneres schien beinahe zu platzen. „Sag‘ mal, geht’s dir noch gut?“ fragte sie entsetzt ihren Mann, der auf dem Bett sass und sie teilnahmslos ansah. „Seit wann schlägst du jemanden ohne Grund?“ Semir stand auf. „Ich hatte einen sehr guten Grund! Ben hat Kevin…“„…sag mal spannst du es nicht? Ben würde sowas nie tun und das weisst du genau! Auch wenn er manchmal ziemlich hitzig sein kann, hat er sicherlich nicht Kevin so angefeixt! Das kann ich einfach nicht glauben!“ Semir war über den harschen Ton seiner Frau erstaunt. Selten hatte sie eine solch harte Wortwahl, wenn sie mit ihm sprach. „Aber Kevin hat mir doch gesagt das…“ „Ja Kevin hat was gesagt! Und er hat dir in der Vergangenheit ziemlich geholfen, das bestreite ich nicht“, Andreas Gesicht entspannte sich, „aber in dieser Zeit kann viel passiert sein. Du hast mir doch von Bens ehemaligen besten Freund erzählt. Dass er seine Schwester wegen Geld entführen liess. Er hätte dies sicher auch nicht erwartet aber, hat er dir eine gescheuert als der Verdacht aufkeimte?“ Semir schwieg. Nein das hatte Ben nicht. Überhaupt war Ben in seiner Gegenwart ruhiger und disziplinierter. Und nun, hatte er ihn als Dank geschlagen.Semir atmete tief durch. „Wie geht es ihm?“ Andrea hob die Schultern. „Schwer zu sagen. Aus seiner Mimik war kaum etwas herauszustellen. Aber in seinem Ton, war etwas das mir sagte, dass er dich nicht verurteilt Semir. Ben ist ein guter Mensch.“ Semir konnte darauf nichts erwidern.


    Dieter erwachte langsam. Er sass immer noch auf dem Sitz. Angeschnallt. Die Airbags hatten versagt. Dieters Kopf schmerzte. Ausserdem fühlte sich sein ganzer Körper an wie Blei. Doch er schien keine grössere Verletzungen davongetragen zu haben. Er löste seinen Gurt und fiel auf das Autodach. „Ben?“ fragte er langsam und drehte sich zur Seite des Beifahrersitzes. Ben lag direkt vor ihm. Bäuchlings. Die Jacke total zerschnitten und verdreckt. Genau wie bei ihm. „Ben!“ Dieter drehte seinen Kollegen auf die Seite. Die alte Verletzung schien nicht aufgebrochen zu sein. Doch als Dieter beim Umdrehen Bens linken Oberschenkel erwischte, wurde seine Hand benetzt. Er zog sie weg und erblickte feuerrotes Blut. Eine Scherbe von einer Breite eines Taschenbuches, hatte sich in Bens Bein gebohrt. „Oh, mein Gott!“ Der Junge musste sofort aus diesem Wagen, dass wurde Dieter klar. Er stieg aus dem Wagen und erblickte sofort in die Mündung einer Waffe. „Ganz ruhig!“, säuselte ein maskierter Mann und wies auf Dieters Jacke. „Zuerst gibst du mir deine Waffe und dann holst du deinen Kollegen aus den Wagen.“ Dieter musste gehorchen. Für sein und Bens Leben. Er zog seine Waffe aus dem Schulterhalfter und übergab sie dem Unbekannten. Er ging, ständig mit dem Gefühl der Waffe im Nacken, auf Bens Wagenseite und zog behutsam seinen verletzten und bewusstlosen Kollegen heraus. In diesem Moment näherte sich ein Mietwagen. Eine uniformierte Fahrerin kam mit geschocktem Gesicht heraus. Sie wollte etwas sagen, doch in diesem Moment durchdrang sie eine Kugel.


    Tödlich getroffen ging sie zu Boden. Dieter, der Ben inzwischen auf dem Arm hatte, zuckte zusammen. „Sind Sie wahnsinnig?“, schrie er entsetzt. Doch der Angreifer winkte zum Wagen. „Einsteigen!“ Dieter sah Ben an. „Er muss in ein Krankenhaus!“, versuchte er den menschlichen Teil dieses Mannes zu appellieren – doch nichts. „Einsteigen! Du wirst schon dafür sorgen, dass er nicht stirbt!“ Dieter musste gehorchen. Und das wurmte ihn enorm. Er konnte sich nicht wehren. Nichts war mächtiger als eine Waffe, die einem direkt ins Gesicht gehalten wurde. Er stieg in den Wagen und legte Ben auf die Rückbank. Vorne stieg der Unbekannte ein und startete den Motor, da die Frau, die nun tot im Rasen lag, den Schlüssel nicht gezogen hatte. Dieter begutachtete Bens Wunde. Blut floss noch immer und benetzte die Jeans, die durch ihren Stoff den Lebenssaft aufsaugte. „Oh nein“, flüsterte Dieter. Er traute sich nicht die Scherbe hinauszuziehen. Was wenn diese in einer Arterie steckte? Dann würde er sie noch schlimmer verletzten und Ben würde vielleicht innert Sekunden verbluten. Also konnte er nur eins tun. Er zog seinen Gürtel aus der Hose und band so die Blutzufuhr ab. Eine Lösung auf Zeit. „Wohin bringen Sie uns?“, fragte er direkt im Wissen, wahrscheinlich keine Antwort zu bekommen. „An einen ganz schönen Ort. Keine Sorge, dort habe ich auch das Nötige, um deinen Kumpel zu retten! Ich will euch nicht töten, keine Sorge.“ Dieter schüttelte mit dem Kopf. „Wie beruhigend!“, zischte er gehässig. Aber der Mann, den er nur maskiert im Rückspiegel sah, reagierte so gut wie gar nicht.


    Hotte stand vor Semirs Zimmer, als Kim Krüger auf ihn zukam. Wie immer in ihrem bekannten, eleganten Gang. „Chefin, was führt Sie zu mir?“, fragte der beleibte Polizist in seiner freundlichen Art. „Ich suche Herrn Jäger! Ich habe auf seine Mailbox gesprochen und er hat nicht geantwortet. Und da meine Sache dringend ist, muss ich ihm schon hinterherlaufen!“ Hotte zog eine Augenbraue hoch. „Ben hat das Krankenhaus schon von über einer Stunde verlassen! Zusammen mit Dieter!“ Die Chefin zog eine Augenbraue hoch. „Bonrath ebenfalls? Wenigstens dieser würde an sein Handy gehen!“ Sie verschränkte die Arme. „Vielleicht sind sie bei Hartmut!“ Auf Hottes Idee hin nahm sie ihr Handy hervor, unbeachtet von den giftigen Blicken der Schwestern und wählte Hartmuts Nummer bei der KTU. Sie fragte ihn nach Ben und Dieter. Doch Hartmut konnte nur sagen, dass sie niemals bei ihm angekommen waren. Sie hatten sich zwar angekündigt, waren aber nicht gekommen. „Ich danke Ihnen.“ Mit diesen Worten hängte sie auf. Ihr Blick, auf dem Display des Handys gerichtet. „Chefin?“ Hottes Stimme war gefüllt mit Sorge. „Fahren Sie bitte in die Richtung der KTU. Ich werde hier bei den Gerkhans bleiben!“ Die harsche Stimme Krügers beruhigte Hotte nicht. Denn diese bedeutete bei der Chefin Sorge.

    Sie kamen gemeinsam zu dem abgesperrten Gebiet, wo ein uniformierter Polizist sie abfing. "Kramer und Gerkhan! Man hat mir mitgeteilt dass sie kommen!" Er nahm aus seiner Tasche ein Bild. "Unser Phantomzeichner ist sofort hergekommen und hat ein Bild der entführten Frau hergestellt! Nach Zeugenaussagen natürlich!" Semir nahm das Bild entgegen und erkannte sofort seine Deutschweizerische Kollegin. "Scheisse", zischte er und schüttelte mit dem Kopf. "Verdammter Mist", murmelte André und und nahm Semir das Blatt ab. "Meinst du es war unsere Bulldoggenvisage?" Semir zog skeptisch eine Augenbraue hoch. "Er ist Polizist, wieso sollte er das tun?" André hob die Schultern. "Was weiss ich!", zischte er genervt. Die Tatsache dass nun auch Annelie entführt wurde, wurmte ihn enorm. "Jedenfalls ist sie verletzt. Schliesslich hat man Blut von ihr gefunden." Semir nickte auf Andrés Vermutung. "Wir müssen Ben informieren, obwohl ich Angst habe, dass der ausrastet!" André nickten und sie gingen wieder zum Wagen. Jede Sekunde die sie noch hier verbrachten, schien ihne eine Verschwendung, das der uniformierte Polizist versprach, Ergebnisse durchzufaxen.


    "Du Mistkerl!", zischte Annelie und Aaron lechzte ihr Blut vom Messer. "Du bist wunderschön!", erwiderte er und Annelie biss die Zähne zusammen. "Und wieso stichst du mir ein messer ins Bein?", fragte sie verwirrt und Aaron lachte. "Deine Schönheit kommt erst zu gute, wenn du leidest meine Schöne. Hast du einen Freund?" Annelie spuckte dem Mann ins Gesicht. "Ich wüsste nicht, was dich das angeht!" Aaron legte das Messer an ihre Wange und zog eine kleine Linie. Annelie spürte das Blut über das Gesicht laufen. "Dein Freund muss sicher stolz auf dich sein, sofern du einen hast!" Annelie hütete sich etwas zu sagen. Das ging ihm sicher nichts an! Ja sie hatte einen Freund, den sie unendlich liebte. Aber das brauchte der nicht zu wissen!


    Semir und André kamen wieder bei dem Bauernhaus an, wo Ben mit David im Arm schon an der Türschwelle stand. Semir und André tauschten ein paar Worte aus. "Ben, gibst du mir bitte David?" Ben gehorchte und gab André seinen Sohn wieder und ahnte schlimmes. Semir winkte seinen Partner zu sich und sie setzten sich auf die Motorhaube. "Wieso seid ihr vorhin plötzlich abgehauen?", fragte er verwirrt und Semir atmete tief durch. "Ben, es geht um Annelie."

    Kapitel 10



    Ein schwerer Fehler



    Sanders Wohnung war klein, aber herzlich eingerichtet. Er machte mit einfachen Mitteln das Beste daraus. Semirs Freund bat seine Besucher, auf der Couch Platz zu nehmen. "Wie kann ich Ihnen helfen?", fragte er mit freundlicher Stimme. "Herr Sanders, Semir wurde Opfer eines Angriffes auf der Autobahn. Die Fahrerin, hatte kurz vor ihrem Tod Geschlechtsverkehr!" Sanders schien im ersten Moment nicht zu begreifen. Er legte den Kopf schief und hob die Schultern. "Und was hat das mit mir zu tun?", fragte er ein wenig verwirrt und Dieter ergriff das Wort. "Das Sperma stammt von Ihnen Herr Sanders." Sanders Augen weiteten sich. "Ach du Schreck! Natürlich!" Ben zog ein Fotokopie aus der Akte hervor und zeigte das Bild der Frau Sanders. "War sie das?" Der Befragte nickte. "Ja, ja das war sie. Ein One-Night-Stand. Nun ja, ich muss zugeben, in Sachen Familienleben bin ich nicht so altmodisch wie Semir. Ich gehe lieber auf Partys und verbringe nicht jede Nacht mit der gleichen Frau!" Ben erwiderte dazu nichts. "Sie kennen die Frau also nicht genau?", fragte Dieter noch einmal nach und Sanders schüttelte mit dem Kopf. "Nein absolut nicht! Nicht mal ihren Namen!" Ben sah sich im Wohnzimmer um und erblickte ein Schrotgewehr. "Haben Sie einen Schein für das Ding?" Mit einem Lächeln zeigte Sanders seinen Waffenschein. "Mein Hobby ist Tontaubenschiessen. Jeden Samstag gehe ich auf den Übungsplatz, ausserhalb der Stadt!"
    "Können Sie sich das leisten? Ich meine, dieses Hobby ist als "Schikimikihobby" verschrien!" Sanders winkte ab. "Altes Vorurteil meine Herren. Wenn man gut in seiner Haushaltsbuchhaltung ist, kann sich das ein Durchschnitsbürger auch leisten!" Ben nahm das Foto und steckte es ein. "Haben Sie noch fragen an mich?" Synchron schüttelten Ben und Dieter mit dem Kopf. Sie standen auf und verabschiedeten sich. Ben ging jedoch kurz noch zur Schrotflinte und sah sie sich kurz an, bevor er verschwand.



    "Was wolltest du noch an dem Gewehr?" Ben sah Dieter auf dessen Frage finster an. "Ist es dir nicht aufgefallen?" Verwirrt zog der grossgewachsene Polizist eine Augenbraue hoch. "Was soll mir den aufgefallen sein?" Ben setzte sich in den Wagen und verschränkte die Arme. Dieter stieg ebenfalls auf der Fahrerseite ein und sah Bens dunkler Blick. "Ben?" Der Angesprochene atmete tief durch. "Er hat kein einziges Mal gefragt wie es Semir geht!" Dieter erinnerte sich zurück. "Da hast du Recht!", stimmte er zu und sah Ben mit grossen Augen an. "Augenblick mal! Glaubst du etwa dass..."
    "Aus der Waffe wurde erst kürzlich geschossen Dieter!" Dieter startete den Motor und fuhr los. "Wir hätten sein Sperma...aber das würde niemals für einen Durchsuchungsbeschluss reichen! Ausserdem, er ist Semirs Freund aus Kindertagen Ben! Wir sollten nicht mit Verdachten um uns werfen und dann keinen Beweis haben!" Ohne eine Antwort darauf zu geben, sah Ben aus dem Fenster und blickte dem vorbeirauschenden Geschehen nach. Natürlich musste er Dieter da Recht geben, aber irgendwas störte ihn an diesem Mann. Irgendwas passte ihm nicht. Er konnte nicht mit dem Finger darauf zeigen, er konnte es sich nicht erklären aber, als er zum ersten Mal in die Augen dieses Mannes sah, krümmte sich sein Magen zusammen.



    Sanders stand in seiner Wohnung und atmete tief durch. Das ging schneller als erwartet. Sie waren ihm schon auf den Fersen. Was musste er auch ohne Verhütung mit ihr schlafen? Schwängern wollte er sie ja nicht, sondern nur umbringen! Und nun das! Ein grober Fehler, für ein Genie wie ihn! Er sah zu seiner Waffe und nahm sie an sich. "Was mach' ich nun mit den Beiden?", fragte er laut und sah das Gewehr zärtlich an. "Ich will doch nur Rache an Semir nehmen...und nun muss ich mich noch mit diesem jungen Spunt und diesem Glatzkopf abtun. Ich hab' einfach kein Glück Süsse..." Er stand auf und blickte aus dem Fenster. "Wenn ich sie töte, errege ich noch stärkeren Verdacht. Ich muss sie einfach für eine gewisse Zeit loswerden, bis ich Semir ins Jenseits geschickt habe. Aber, wie stelle ich das an?" Seine Gedanken begannen zu tanzen und wirrer und wirrer zu werden. Was war am gescheitesten? Was war am besten?
    "Der Junge ist gut im Nahkampf. Und ich nicht. Der Grosse wäre sicher einfach zu überlisten aber, ich muss auf Nummer sicher gehen." Er blickte zu seinem Handy und hatte eine Idee. Er wählte ganz einfach Andreas Nummer und wartete.




    Andrea stand draussen vor dem Krankenhaus und atmete tief die frische Luft ein. Sie sass mit Semir im Park und Beide liessen die Sonnenstrahlen auf sich einwirken. Semir hatte zwar noch immer höllische Kopfschmerzen, jedoch erlaubte der Arzt ihm, eine Stunde hinauszugehen. Andrea zuckte, als ihr Handy klingelte und sie nahm ab. "Kevin? Schön dass du dich meldest? Semir? Besser, danke. Du willst ihn sprechen", sie sah ihren Mann an und dieser nickte, "okay, da hast du ihn!" Semir nahm das Mobiltelefon an sich. "Hey Kevin! Hast du schon Bekanntschaft mit meinem Partner gemacht?" Sanders Antwortete und bei jedem Satz, verfinsterte sich Semirs Gesicht. "Das kann nur ein Missverständnis sein Kevin, Ben würde niemals..." Er wurde unterbrochen. Andrea sah Semirs erstarrte Miene. "Bist du dir wirklich sicher? Denn das passt nicht zu Ben er würde niemals direkt...ja...ich rede mit ihm!" Semir hängte auf und Andrea sah ihren Mann besorgt an. "Was hat Ben gemacht?" fragte sie mit zitternder Stimme und Semir atmete tief durch. "Er hat Kevin geradeaus verdächtigt! Ihn auf's übelste beschimpft!" Andrea lachte auf. "Das glaubst du doch selber nicht! Nicht unser Ben! Er könnte das nicht!" Doch Andrea sah in Semirs Gesicht, dass er Sanders zu glauben schien. "Das kann nicht dein Ernst sein Schatz!"
    "Kevin hat schon einmal mich auf den richtigen Weg gebracht, wieso sollte er es nun nicht tun?" Er drückte auf Andreas Handy Bens Nummer und bestellte ihn sofort her. "Komm alleine!", befahl er und hängte auf. Wutentbrannt stand er auf und stampfte in das Krankenhaus. Andrea schrie ihm noch ein kleines, "Semir, das kann wirklich nicht wahr sein!", nach doch Semir schaltete auf stur.



    Ben kam im Krankenhaus an und ihm wurde mitgeteilt, dass Semir im Zimmer auf ihn warten würde. Andrea wartete bereits im Gang vor ihm und hielt ihn auf. Sie sagte ihm, was Sanders Semir gesagt hatte und Ben traute seinen Ohren nicht. "Andrea du glaubst ihm doch nicht?" fragte er entsetzt und Semirs Frau schüttelte mit dem Kopf. "Natürlich nicht! Aber Semir war schon immer auf Kevin versteift! Ich konnte es ihm nicht ausreden!" Ben legte beruhigend eine Hand auf Andreas Schulter. "Ich werde in Ruhe mit Semir reden. Bestimmt ist das eine Kette unglücklicher Misstände!" Andrea nickte und sah. Wie Ben ins Zimmer ging.
    Semir sass auf seinem Bett. Ben konnte die riesige Falte auf seiner Stirn nicht sehen, da Semirs Kopf ja verbunden war. "Ist es wahr?" fragte er direkt da er wusste, dass seine Frau ihn schon gewarnt hatte. "Natürlich nicht!", wehrte Ben ab und ging ruhig zu Semir. "Kumpel du kennst mich. Klar ich raste manchmal schnell aus, aber nicht bei einer kleinen Frage!" Semir stand auf. "Wieso sollte ich meinem besten Freund nicht glauben?" fragte er zurück und Ben konnte nicht glauben, was er da gehört hatte. "Frag' doch Dieter! Der war dabei!" Doch Semir schien so auf seinen Freund zu verharren. "Was würde Dieter mir sagen!" Ben stöhnte. "Ja ich habe einen Verdacht Semir! Aber den habe ich Sanders nicht mitgeteilt! Aus seiner Waffe wurde vor kurzem geschossen und er hatte mit der Toten geschlafen! Was soll ich denn denken?" Semirs Halsschlagader spannte sich sichtlich. "Kevin würde mich niemals verraten!" schrie er und Ben zuckte zusammen.



    "Was für ein Grund hätte ich, dich anzulügen?" Nun wurde auch Bens Stimme lauter. Auch wenn Semir eine Art Respektperson für ihn war, dass liess er sich nicht gefallen! "Das sind nur Indizien Ben, nichts weiter!" Ben schüttelte mit dem Kopf. "Sag mal, sind sich die Ärzte sicher, dass du da oben keinen Schaden hast? Wenn es nicht Sanders wäre, hätte dir das schon gerreicht, um sich an seine Fersen zu heften!" Semri hob den Zeigefinger. "Pass' auf was du sagst!", drohte er und wurde rot vor Wut. "Semir wach auf! Ich weiss nicht was dir Sanders gesagt hat aber, auch wenn ich einen Verdacht habe, würde ich ihn niemals direkt darauf ansprechen, hälst du mich für so dumm?"
    "Kevin war es nicht!", zischte Semir und liess sich von seiner Meinung nicht abbringen. Ben stand am Rande der Verzweiflung. "Ich versuche nur den Täter zu finden, der dich angegriffen hat! Auch wenn es Sanders ist. Er macht auf mich einen eiskalten Eindruck er wirkt auf mich als könnte er jemanden..." Ben fühlte einen feuerheissen Schmerz an seiner Wange und auch sein Kopf ging zur Seite. Das laute Klatsch konnte er hören. Semir hatte ihm eine Ohrfeige gegeben.

    So, da es mir wieder besser geht
    hier wieder ein Teil von mir :) :)


    Annelie blickte sich immer wieder um. Sie wurde das Gefühl einfach nicht los, dass sie beobachtet wurde. Der Wald wurde im innern immer einsamer. Annelie beschleunigte ihr Tempo. Schweiss lief ihrem Körper herunter und kitzelte sie unangenehm. Doch sie ging weiter. Bis sie etwas am Oberarm packte. Sie drehte sich um und erblickte die genau gleiche Kaputze, die sie am vorherigen Tag gesehen hatte. Sie holte mit einem Arm aus, doch der Angreifer wehrte ab. "Wer zum Teufel bist du?", zischte sie und verfing sich in einem erbitterten Kampf mit ihrem Gegner. Jeder musste ziemlich einstecken und Aus Annelies Mundwinkel floss Blut. "Sackgesicht!" stiess sie hervor und wollte einen Fusstritt verpassen, als der Maskierte ihren Fuss packte und gewaltsam drehte. Zwar spürte Annelie ihren Knochen nicht brechen, doch er schmerzte so sehr, dass sie in die Knie ging. Das Letzte was sie schliesslich sah, war die Faust, die auf sie zukam und sie in den Dämmerschlaf versetzte.
    Der Maskierte nahm sie auf den Arm. Aaron sah in ihr zartes Gesicht. Wenn sie sich nicht so streng schminken würde, sähe sie noch wie eine 17 Jährige aus. Wie ein Mädchen aus Porzellan.


    Ben kam zum Frühstückstisch, wo sich alle schon versammelt hatten und genüsslich ihre Mahlzeit verspeisten. "Wo ist denn deine "Gattin"?", fragte André schnippisch und Ben winkte ab. "Joggen! Ich mach' das zwar auch gerne aber nicht früh Morgens!"
    "Du könntest mal ein Beispiel an ihr nehmen", begann Semir, "dann würdest du auch mal pünktlich zur Arbeit kommen und ich müsste mir nicht immer die kuriosesten Ausreden für die Krüger einfallen lassen!" Ein Gelächter ging um den Tisch, während Ben seine Augenbraue hochzog. "Wie wollen wir also Tom da rausholen?" fragte André ein wenig ungeduldig und Semir beruhigte ihn gleich sofort wieder. "Wir müssen das alles gut durchplanen. Besonders wegen Annelies Aktion von uns abzulenken. Diese Bulldoggenvisage ist nun ziemlich sauer. Wer weiss, was der alles vorhat!"


    Annelie erwachte in einem dunklen Raum. Die Hände gefesselt, sass sie auf einem Stuhl und sah sich um. "Wird das jetzt 'ne folternummer?", dachte sie laut und sah sich um. Der Raum war leer. Vollkommen leer. Schmal und klein. War sie in einem Keller? Nichts rührte sich, nichts war zu hören. Sie hasste solche Stille und diese machte sie nervös. Wo zum Teufel war sie bloss?

    Habe heute deine gesamte Geschichte nochmal gelesen und dabei ist mir ne Kleinigkeit aufgefallen: Im ersten Kapitel schreibst du, dass die Chefin im Urlaub ist. In den folgenden Kapiteln ist sie aber wieder da.




    oh danke, dass werd' ich korrigieren. Im Fieberwahn entgeht einem so einiges wie mir scheint. :huh:


    EDIT: Ist korrigiert. Im Kapitel wo sie anruft. Hoffe es stimmt nun so ;)

    So, nach langer Osterabsenz bin ich wieder vollkommen da...
    ...nun ja vollkommen ist nicht richtig da ich heute zu fiebern
    begonnen habe... :pinch: Kaum gesund schon wieder erkältet und als Extrapackung
    noch ein bisschen Fieber! Wie schön ist das doch! :cursing:





    Kapitel 9


    Erwachen


    Andrea erwachte, als jemand ihr die Hand auf den Haarschopf legte und sanft darüber strich. Sie schreckte auf und sah Semir, der aufrecht sass und sie anlächelte. Sein Gesicht war leicht schmerzverzerrt, aber glücklich. "Oh Schatz", stiess Andrea erleichtert aus und das Ehepaar umarmte sich. "Gott bin ich froh." Semir sah Andrea ernst an. "Wie geht es Ben?" Zuerst verstand sie nicht recht. "Ist seine Wunde aufgebrochen? Ich meine, bei der Explosion!" Andrea schüttelte mit dem Kopf. "Nein, bis auf einen Kratzer ist er unversehrt. Mach dir da keine Sorge. Er hat dich noch gerettet und mich sogar beauftragt ihn anzurufen wenn du aufwachst!" Semir legte sich langsam ins Kissen und atmete tief durch. In seinem dick einbandagierten Kopf pochte es höllisch. Um gar nicht zu sagen tierisch. "Wer ist an Bens Seite?" Andrea erklärte, dass es Dieter sei, der zusammen mit Ben ermittlen würde und Hotte auf sie aufpassen würde. Dieser betrat gerade das Zimmer und hatte ein grosses Lächeln im Gesicht. "Mensch Semir, wie geht's dir?" fragt er besorgt. Der Deutschtürke lächelte und kniff kurz die Augen zusammen. "Tierische Kopfschmerzen." Hotte hob die Schultern. "Ich werde Ben anrufen und sagen, dass du wach bist!" Er zwinkerte Andrea zu und diese nickte dankend.
    So ging der kräftige Polizist aus dem Krankenhaus und wählte mit seinem Handy die Kurzwahl, unter die er Ben eingespeichert hatte.


    Ben kam mit einem lauten Murren zu sich und schreckte auf als er bemerkte, dass er wieder auf der Couch eingeschlafen war. "Ach du Scheisse", flüsterte er leise und blickte zu seinem Handy, dass einen nervösen Tanz auf dem Tisch vorführte. "Ich bin ja wach." Er nahm das Mobiltelefon in seine Hände, nahm ab und drückte sich das Handy ans Ohr. "Hotte was gibt's?" Hotte erzählte ihm, was gerade geschehen war. Bens Gesicht erhellte sich und er stand auf. Noch immer komplett gekleidet. "Wie geht es ihm? Kopfschmerzen? Is' ja logisch bei einer Gehirnerschütterung Hotte! Mensch!" Mit einem kurzen Abschiedsgruss hängte Ben auf und wählte Dieters Nummer. "Hey Dieter ich bins! Ja genau! Semir ist wach! Wir gehen ihn zuerst besuchen okay?" Dieter stimmte ohne Erwiderung zu und hängte auf. Ben rannte aus seiner Wohnung und holte Dieter mit seinem Mercedes ab, den er zuvor in der PAST geholt hatte. Sie hielten vor dem Krankenhaus an und liefen hastig zu Semirs Zimmer, wo Dieter anklopfte.


    Semir bat seine Besucher herein und begrüsste Ben mit einem Strahlen, dass dieser erwiderte. "Hey Partner!", Semirs Stimme war kräftig und erleichternd. Ben setzte sich auf den Bettrand. "Du siehst besser aus als gestern!" Semir bemerkte in Bens Stimme, wie dessen eine riesige Last von der Schulter gefallen war. Auch sah der Deutschtürke des Kratzer oberhalb der Augenbraue. "Ist alles in Ordnung mit dir?" Ben nickte. "Keine Sorge, mein Arzt hatte volle Arbeit geleistet!", er deutete auf seine Brustwunde, "Die Fäden wurden ja bereits gezogen Semir, mir kann also nichts mehr passieren!" Semir lächelte. Dieter und Ben sahen sich vielsagend an. "Semir, ein gewisser Kevin Sanders war der Letzte, der mit unserem skurillen Opfer geschlafen hat!" Auf Bens Satz weiteten sich Semirs Augen. "Kevin? Aber, wieso dass denn?" Dieter hob die Schultern. "Ich dachte, du könntest uns vielleicht etwas über ihn erzählen!" Semir atmete durch. "Was gibt's da schon gross zu erzählen. Er half mir gegen Tayfun auszusagen und seitdem sind wir die besten Freunde. Wir haben auch Geheimnisse voreinander! Deshalb..." Ben winkte ab. "Schon klar. Ich werde ihn befragen gehen! Werd du einfach bitte wieder gesund!" Er sah zu Andrea. "Er soll noch eine Woche im Krankenhaus bleiben", sagte sie und Ben nickte dankend.



    Sie gingen aus dem Krankenhaus und Ben verschränkte die Arme. "Alles in Ordnung?" fragte Dieter besorgt und Ben nickte. "Ja, alles klar!" Er versuchte, diesen dämlichen Traum aus seinem Gedächnis zu löschen. Ein bedeutungsloser Traum, redete er sich immer wieder ein. Einfach bedeutungslos. Er und Dieter stiegen in den Wagen ein und fuhren los. Zu Kevin Sander.
    Dieser lebte in einer Wohnung in einem Blockhaus. Nichts besonderes. Ben klingelte und die Tür wurde sofort geöffnet. Der Polizist blickte in das Gesicht eines durchtrainierten blonden Mannes in Semirs Alter. Seine blauen Augen wirkten freundlich und zuvorkommend. "Ja?" fragte er und Ben hob seinen Ausweis. "Jäger, Kripo Autobahn!" Kevin legte den Kopf schief. "Sind Sie etwa Semirs neuer Partner?" Ben nickte. Er dachte sich schon, dass Semir seinem besten Freund mitgeteilt hatte, dass er einen neuen Partner hätte. Sowas erzählt man immer. "Herr Sanders, ich müsste Ihnen ein paar Fragen stellen." Der Mann wies in die Wohnung. "Bitte, kommen Sie nur herein!"

    "Scheisse!" André bemerkte die Bulldoggenvisage und wies auf ihn. "Was machen wir jetzt?" Annelie richtete ihren Hemdkragen. "Lasst mich nur machen", flüsterte sie, "er kennt mich noch nicht! Das mache ich mir zunutze!" Sie stand auf und ging auf Leubner zu. "Guten Abend", sagte sie mit starkem Schweizerakzent und setzte ein breites Lächeln auf. "Darf ich fragen wer Sie sind?" fragte Leubner mit hochgezogener Augenbraue und Annelie zupfte gespielt nervös an ihrem Hemdkragen. "Ich heisse Greteli Stucki. Neue Kriminalbeamtin aus der Schweiz. Und, ich kenne mich nicht so aus hier in der Stadt, suche noch eine Übernachtungsgelegenheit." Leubner errötete. Ein so hübsches Mädchen wie "Greteli" Annelie hatte er schon lange nicht mehr gesehen. "Nun ja", räusperte er sich und lächelte schelmisch, "ich könnte Ihnen ein paar Gegende zeigen!" Annelie klatschte in die Hände und hackte sich bei Leubner ein. "Dann lassen Sie uns doch zur Feier was trinken!" Sie zog Leubner förmlich nach draussen und war verschwunden. Andrés Kopf wurde hinter der Glasscheibe sichtbar. "Hat die Frau irgendwelche Skrupel?" fragte er und sah Semirs und Bens eindeutige Blicke. "Natürlich nicht! Ich hoffe nicht dass sie SO weit gehen wird!" Semir sah Ben mit einem breiten Grinsen an. "Ich denke, so viel Würde hat sie noch. Immerhin ist sie auch Schweizerin. Die sind doch bekanntlich stolze Sturköpfe!"


    Annelie ging mit Leubner zuerst zu einer Apotheke. Unter dem Vorwand "privates" zu kaufen, ging sie alleine hinein und besorgte sich K.O-Tropfen. Sie musste den Kerl loswerden, denn so wie sie seine Blicke deuten konnte, gingen seine Absichten weit über die "Gegend" zeigen hinaus. Aussen hin der perfekte Polizist, doch innerlich ein purer Lustmolch. Früher in Bern als einzige Frau in einer Komissarenposition kannte sie genug solche Typen.
    Sie kam aus der Apotheke und liess sich von Leubner zu einem schicken Hotel führen. Wie sie es gedacht hatte. Er brachte sie in ein Hotelzimmer und öffnete die Minibar. "Lass mich das machen", sagte sie verführisch und ging auf die Sektgläser zu. Sie tröpfelte in ein Glas die Tropfen und reichte das präparierte Getränk Leubner. Dieser redete mit ihr und schlief mittendrin ein. "Sorry Kumpel", begann Annelie nun wieder mit klarem Deutsch, "aber ich habe einen Freund. Und, du bist sowas von nicht mein Typ!" Sie ging mit dem Schlüssel zur Reception. "Mein Begleiter schläft noch dort drin. Sollte er aufwachen und hier anrufen sagen Sie, Sie hätten mich nicht gesehen!" Sie reichte dem Receptionist ihre Visitenkarte als Polizistin und dieser nickte. "Selbstverständlich Frau Kommissarin!" Mit diesen Worten ging Annelie aus dem Hotel.


    Sie kam wieder ins Präsidium, wo ihre Jungs noch immer über den Akten waren. "Und?" fragte sie und sah Bens
    misstrauischen Blick. "Keine Sorge Schatz, der Typ schläft tief und fest. Hoffentlich hab ich's mit der Dosis nicht übertrieben!" André sah sie geschockt an. "Was hast du dem gegeben?" Annelie grinste und nahm das Dösschen mit den KO-Tropfen hervor. Semirs Augen weitten sich. "Du kennst wirklich nichts hä?" "Der Typ hätte mich sicher...ihr wisst schon..." Ben versuchte seine Wut zu unterdrücken. "Wenn er das gemacht hätte, dann wäre ich zu ihm und danach hätte er nie mehr seinen Trieben nachgeben können. Weil sein Werkzeug gefehlt hätte." Annelie gab Ben einen Kuss auf die Wange. "Ich weiss und deshalb habe ich auch die KO-Tropfen genommen!" Sie sah die Akten an. "Habt ihr was gefunden?"