Beiträge von jenni

    Erschöpft warf Semir seine Jacken in die Ecke und begutachtete Pauls Wohnung. "Sie wirkt aufgeräumter", murmelte er und Paul, der die Türe hinter sich schloss, zuckte mit den Achseln. "Du hast ja auch eine Frau, wirst ja wohl begreifen warum...", erwiderte er leise und begab sich zum Kühlschrank. "Ist es wirklich für dich okay, dass Joshi bei Finn bleibt?"
    "Sicher...du hast ihn ja auch durch's Fenster grsehen Semir...er sah furchtbar aus..." Semir konnte Paul mit einem Nicken nur Recht geben und nahm dankend die Flasche Bier entgegen. "Hätte nie gedacht, dass ein Mensch so bleich werden kann...", flüsterte er, setzte sich auf die Couch und wartete, bis Paul sich neben ihn gesellt hatte. "Wo ist Lara Brock hin?" Semir zuckte auf Pauls Frage hin mit der Achsel. "Wahrscheinlich zu sich nach Hause..." Paul zog eine Augenbraue hoch, wollte etwas sagen, doch dann sah er Semirs Blick.
    "Ah..."
    "Ja, Jenny ist an ihr dran. Sollte sie sich auffällig benehmen, schnappt sie sofort zu!" Paul seufzte und schüttelte lächelnd mit dem Kopf. "Was hab ich auch an dir gezweifelt!" Er winkte kurz mit der Hand und nachdem Semir ihm die Bierflasche gegeben hatte, öffnete er Beide und reichte sie Semir zurück. "Auf Finn?", fragte Semir und Paul nickte. "Auf das unser Küken bei uns bleiben wird!", entgegnete er und sie stiessen die Flaschen aneinander.
    "Was wenn er es nicht schafft?", murmelte Sermor nachdenklich und Paul hob mahnend den Zeigefinger. "Soweit dürfen wir gar nicht denken, klar?!", sagte er eindringlich, doch Semir blieb unberührt.

    "Paul, der Junge hatte zwei Herzstillstände, eine Embolie und man weiss nicht ob das Gehirn Schaden genommen hat! Es ist nur realistisch, dass ich meine Zweifel habe. Du kennst mich! Ich gebe niemanden auf, aber der Junge hing an unzähligen Maschinen!"
    Paul atmete tief durch. "Das Einzige was wir tun können ist, diesen Fall zu lösen! Denn je länger dieser Fall andauert, umso mehr fürchte ich die Konsequenzen!" Ohne es zu wollen, musste Paul Semir recht geben.
    In diesem Moment klingelte Semirs Handy. Er sah auf den Bildschirm und nahm sofort ab. "Einstein! Sag bitte, dass wir was haben?!" Nach einem Nicken sank Semir das Handy und schaltete es auf Lautsprecher. "Okay Hartmut, Paul hört dich nun auch!", kündigte Semir an.
    "Okay super! Hört zu, Jungs. Ich habe weitere DNA Spuren von Janowskis Leiche erhalten, die ich sogar identifizieren konnte!", erklärte Hartmut sofort. "Super Nachrichten Hartmut! Und?", fragte Paul eiligst nach.
    "Ich hoffe ihr sitzt, aber die Spuren gehören zu David Ermann! Und nicht nur das! Es waren keine Hautschuppen, oder Schweiss, oder etwas in dieser Art!"
    "Nicht? Haben die Beiden denn eine verwandtliche Beziehung?", fragte nun Semir.
    "Nein. Susanne hatte mir schon deinen Verdacht durchgegeben. Aber deshalb hab ich euch gefragt ob ihr sitzt!"
    "Wir sitzen Hartmut!", erwiderte Paul gereitzt.
    "Okay, okay! An Janowskis Leiche wurden alte Spermaspuren von Ermann entdeckt und nichts deutet darauf hin, dass Janowski unfreiwillig von jemandem zum Sex gezwungen wurde!", verkündete Hartmut und Semirs, sowie Pauls Kiefer klappten nach unten.
    "Ermann und Janowski hatten eine Affäre!", stiess Paul aus, der als Erster wieder die Worte fand.

    Semir drehte sich um und erblickte Paul, der auf ihn zukam. "Und?", fragte er und Paul zuckte mit den Achseln. "Mehr konnte sie nicht sagen. Das ist alles", sagte er und bemerkte Semirs nachdenklichen Blick. "Alles klar?", fragte er besorgt und Semir nickte. "Ja...ja alles klar.", antwortete er leise und Paul atmete tief durch.
    "Ermann?"
    "Ich habe eine Vermutung, habe Susanne damit beauftragt."
    "Lässt du mich daran teilhaben?"
    Semir nickte auf Pauls Frage. "Ich meine, gegen Janowski bestand der dringende Verdacht der Vergewaltigung! Ich meine, selbst unsere Chefin würde uns sofort suspendieren, wenn der Verdacht bestände! Jeder Chef tut das! Ermann aber nicht!"
    "Soweit kann ich dir folgen", bestätigte Paul und Semir feuchtete kurz seine Lippen an. "Was, wenn Janowski und Ermann eine Verbindung zueinander haben? Etwas, dass uns Ermann verschweigt?" Paul stemmte seine Hände in die Hüfte und blickte kurz nachdenkend nach oben. "Du meinst, eine Beziehung? Verwandt?" Semir nickte. "Ja...irgendwie lässt mich dieses Gefühl nicht los! Ermann rückt immer wieder nur im letzten Moment mit Informationen heraus. Manchmal habe ich das Gefühl, wir müssen ihm eine Pistole auf die Brust setzten!"
    "Da hast du Recht", bestätigte Paul, "hoffen wir, dass die Kollegen von Janowski morgen mehr aussagen können. Ausserdem haben wir nun Laras Aussage. Vielleicht hilft uns diese auch weiter...aber..." Semir bemerkte Pauls Blick und deutete ihn sofort. "Du denkst auch, dass sie uns noch nicht alles gesagt hat, oder?" Paul nickte. "Allerdings. Aber ich denke, uns wird sie nicht vertrauen!" Semir zog eine Augenbraue hoch. "Du willst deine eigene Freundin ermitteln lassen?"
    "Sie ist Laras beste Freundin Semir! Wenn jemand etwas aus ihr hinaus bekommt, dann Joshi! Oder hast du eine bessere Idee?" Semir setzte zu einer Antwort an, verstummte aber dann. "Na also. Wir müssen in diesem fall weiterkommen Semir! Je mehr Aufmerksamkeit die Sache erhält, um so schwieriger wird es für uns!" Semir winkte ab. "Ja, das weiss ich doch!" Er rieb sich die geschlossenen Augenlider. "Lass' uns Schluss machen für Heute! Wir können eh nicht mehr erreichen!", riet Paul und Semir nickte. "Du hast Recht...so ungern ich es auch zugebe, aber..." Semir zuckte auf als sein Handy vibrierte und er auf den Display achtete. "Susanne? Jetzt schon?", fragte er verwundert und auch Pauls Blick wurde skeptisch. "Sie ist zwar die Beste, aber das sie die Allerbeste ist, hätte ich nicht gedacht", murmelte er und sah Semir dabei zu, wie dieser abnahm. "Ja, Susanne?", begrüsste er seine Anruferin und sein Gesicht wurde augenblicklich weiss. "Was? Wann?" Paul zog die Augenbrauen hoch, als er zusah, wie Semir sich fassungslos auf den Kopf griff. "Okay...ähm...ja...danke für die Info...ja...können wir nur..." Er hängte auf und spürte Pauls fragenden Blick.

    "Bei Finn gab es Komplikationen. Es hatte sich eine Embolie gebildet gehabt. Er hatte einen Anfall und sie mussten ihn operieren. Zwei Mal mussten sie ihn auch wieder zurückholen!" Pauls Augen rissen nach Semirs Erklärung weit auf. "Was?! Aber, er lebt oder? Oder?" Semir nickte. "Ja...aber...er....sie mussten ihn ins künstliche Koma versetzten. Sein Körper ist momentan einfach zu schwach. Ausserdem wird er künstlich beatmet. Man kann nur abwarten und hoffen, dass das Gehirn keinen Schaden genommen hat!" Paul begann im Kreis zu laufen und griff sich mit einer Hand ins blonde Haar. "Ach du Scheisse...", flüsterte er und Semir atmete tief durch.
    "Ich schwör dir, wenn wir diese Typen kriegen, drehe ich ihnen höchstpersönlich den Hals um!" Paul lachte falsch auf. "Nicht nur du, auf das kannst du wetten!", zischte er und nahm sein Handy hervor, als es klingelte. "Joshi...", murmelte er und beide realisierten es. "Mein Gott, sie muss dabei gewesen sein!", flüsterte Semir und Paul nickte. Er nahm ab. "Schatz? Ja, wir haben es von Susanne genommen. Nein, wir sind sicher nicht böse, dass du uns nicht zuerst angerufen hast! Bist du bei ihm? Ah, bereitest dich vor für die Intensiv...möchtest du wirklich? Ich meine...ja...natürlich. Brauchst du etwas?" Semir sah, wie Paul nickte.
    "Okay. Nein, ich liebe dich auch! Ich bringe Semir nach Hause und dann fahre ich Lara nach Hause...ich liebe dich auch!" Paul hängte auf und Semir verschränkte die Arme. "Ich komme mit dir! Schon vergessen, meine Family ist weg! Im Urlaub!" Paul kniff die Augen zusammen. "Stimmt, hab' ich vergessen!" Semir legte einen Arm um Paul und drückte ihn nach vorne. "Komm' gehen wir!"

    Sind wir hier im Kindergarten gelandet? ?(

    Egal, zur Story:

    Semir hat also ein seltsames Packet erhalten. Dass er mal geangelt hat, wissen wir alle, aber wer wusste es noch? Natürlich verstand ich seine Angst, dass das eine Bombe hätte drin sein können! Er hatte ja schon des öfteren "explosive" Erlebnisse hinter sich.

    Jedenfalls bin ich gespannt, was da auf uns zukommen wird!

    Hallo Zusammen
    Ich entschuldige mich für die Verspätung. Ich habe endlich verdienten Urlaub und mein Patenkind schrie nach mir, so war ich übers Wochenende weg und hatte keinen Zugang zu einem Laptop.
    Jetzt geht's wie gewohnt weiter :)

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    Paul und Semir nickten danken und liefen Ermann hinterher, der sie zum Grossbüro brachte, wo eine junge, rundliche, blonde Frau an einem der Computer sass und handgeschriebene Notizen abtippte. "Wachtmeisterin Gruber?", rief Ermann und die Frau sah auf, "diese Herren möchten mit Ihnen sprechen!" Auf Ermanns Aussage hin, stand Gruber auf und ging auf Semir und Paul zu. "Wie kann ich helfen?", fragte sie und stellte sich mit ihrem Vornamen, Stefanie, vor. "Es geht um Janowski. Herr Ermann erzählte gerade, dass Sie sich über ihn beschwert hatten!" Gruber nickte leicht auf Semirs Erklärung und begann mit ihren Fingern zu spielen. "Dürfen wir erfahren, um was es gegangen ist?", fragte Paul und Gruber atmete tief durch.
    "Nun ja, Sie sehen ja, dass ich ein wenig kräftiger gebaut bin...Robert mochte es darüber Scherze zu machen. Aber nicht nur er, er zog immer mehr unserer Kollegen damit hinein. Ich kam mir langsam vor wie auf dem Schulhof und nicht mehr wie auf einem Polizeirevier...", antwortete sie ehrlich und Semir nickte verstanden. "Sprich, er war nicht gerade der Charmeur schlechthin...sein Tod scheint Sie nicht sonderlich zu erschüttern", fügte er seiner Geste hinzu und Gruber lachte falsch auf. "Nun ja...wie würden Sie die Phrase "unfickbar" beschreiben?" Nein, so jemanden vermisse ich nicht! Ich hoffe Sie verstehen das!" Paul schüttelte fassungslos mit dem Kopf. "Ja natürlich...direkt ins Gesicht?", fragte er danach und Gruber nickte. "Ja...und das war noch einer der netteren Aussagen. Ich hatte mich bei Lara ausgekotzt und sie hatte mich dann ermutigt, mich an Herr Ermann zu wenden." Semir richtete seine Aufmerksamkeit auf die genannte Person.
    "Wie haben Sie gehandelt?"
    "Ihn abgemahnt natürlich! Wie es sich gehört!", erwiderte Ermann sofort und Gruber nickte bestätigend. "Es kam zu einem Gespräch. Da hatte Robert sogar noch gefragt, wo diese Sch...ja Sie wissen was ich meine, von Lara sei. Ich bin richtig zusammengezuckt. Er war stinksauer!" Paul verschränkte die Arme. "Er erwähnte gleich Lara?"
    "Ja...er ist schier ausgerastet. Ich bekam richtig Schiss!" Wieder blickte Semir auf Ermann und dieser zog Semir mit sich, während Paul sich weiterhin auf Gruber konzentrierte.
    "Wie gesagt, es bestand nur der Verdacht!", zischte Ermann sofort und Semir zog eine Augenbraue hoch. "Mhm...nach einer solchen Aussage hätte ich den Mann direkt suspendiert an Ihrer Stelle Ermann! Wieso haben Sie sich so an den Jungen gekrallt?" Ermann verschränkte die Arme. "Wie gesagt, er war ein guter Polizist! Und wenn Sie mich nun entschuldigen, ich habe noch zu tun!" Mit diesen Worten stampfte Ermann davon und Semir nahm sofort sein Handy hervor. Er wählte eine Kurznummer und wartete ab. "Susanne? Ja, hör zu, versuch herauszufinden, ob Ermann und Janowski irgendeine private Beziehung zueinander haben! Ich habe nämlich eine Vermutung!"

    Johanna schaltete den Fernseher aus, als das Spiel zu Ende war und sie bemerkt hatte, dass Finn eingeschlafen war. Sie legte die Fernbedienung auf den Nachttisch und deckte Finn besser zu. Als sie ein leichtes Tippen an der Scheibe hörte, drehte sie sich um und erblickte Lara, die mit verschränkten Armen vor dem Fenster stand und zu sich nickte. Johanna stand auf, ging hinaus und schloss die Türe hinter sich zu.
    "Hey...", begrüsste Lara sie leise und Johanna atmete tief durch. "Hey...", grüsste sie zurück und Lara blickte auf den Boden. Sie wirkte wie ein verlorenes Kind, anders, wie sonst. "Wie geht's dir?", fragte Johanna langsam und Lara blickte auf. "Keine Ahnung. Ich habe die Aussage gemacht. Frau Morgenstern gibt sie weiter...ich wünschte, das Ganze, wäre niemals passiert!" Johanna nickte zustimmend. Lara schniefte leicht und Johanna umarmte sie, sie legte eine Hand auf Laras Hinterkopf und der freie Arm war eng um Laras Torso geschwungen. "Es tut mir so leid...ich wollte nicht, dass du da reingezogen wirst!", schluchzte Lara und Johanna schüttelte mit dem Kopf. "Das ist nicht deine Schuld...das nächste Mal, versuch nicht die Einzelkämpferin zu machen! Kommt nicht so gut an!" Lara nickte mit einem traurigen Lächeln. "Ich hoffe nur, dass deine Jungs beweisen können, dass ich Robert nicht umgebracht habe...weiss die Staatsanwaltschaft eigentlich schon...?"
    Johanna schüttelte mit dem Kopf. "Noch sind "nur" deine Hautschuppen darauf. Es zeigt nichts davon, dass du Janowski getötet hast und..." Lara zog Johanna weg, als eine Ärztin und zwei Krankenschwestern an ihnen vorbei gestürmt kamen und direkt in Finns Zimmer gingen. Als die Türe aufging war deutlich der Alarm des EKG's zu hören. Johanna folgte dem Personal sofort und spürte direkt Laras Anwesenheit neben sich.
    Auf dem Bett verkrampfte sich Finns Körper und er zuckte unaufhörlich. "Anfall!", schrie eine Krankenschwester und die Ärztin kletterte sofort aufs Bett. "Embolie! Sofort den Schockraum vorbereiten lassen!"
    Lara sah dem ganzen fassungslos zu. "Jesses, was ist los mit ihm?", stiess sie geschockt aus und Johanna schüttelte mit Tränen in den Augen mit dem Kopf. "Keine Ahnung...es ging ihm noch gut und..." Die beiden Frauen zuckten zusammen, als das EKG ei neues Geräusch von sich gab. "Kammerflimmern! Ich brauch den Defi sofort!", schrie die Ärztin und eine der Schwestern reichte ihr die Pedale, die gerade mit Strom geladen wurden. Eine andere Schwester legte Finns Brust frei und klebte zwei Streifen darauf. "Bereit zum schocken!", verkündete sie und die Ärztin legte die Pedale auf die Streifen. "Weg!", schrie sie und liess den Stromstoss durch Finns Körper gleiten, worauf sich der Oberkörper aufbäumte.
    "Komm schon...", flüsterte Johanna und faltete die Hände zur eine betende Geste.

    So dann mach ich doch auch mal wieder ein Feedback. Schon lange nicht mehr gemacht.

    Die Folge war in der Tat unterhaltsam.

    Der Gangster war gut gespielt, Daniela nahm man jede Szene ab und man fieberte generell mit, dass Susanne gerettet wird.
    Natürlich gab es auch schon bessere Folgen, aber vom jetzigen Standart her, definitiv einer der besseren Folgen. Auch wenn mir persönlich Semir doch ein wenig gefehlt hat. Ich mag einfach unseren, kleinen türkischen Hengst.

    ABER

    Paul und Jenny....*seufz* versteht mich nicht falsch. Ich mag beide Charaktere. Jenny gehört nicht unbedingt zu meinen Lieblingscharakteren, aber sie ist interessant und hat in ihrer Zeit bei der Cobra schon viel erlebt, was ihren Charakter auch reizbar macht. Paul ist noch ausbaufähig, ich hoffe es kommt noch mehr, definitiv.
    Und die Charakter dürfen sich verlieben! Das gehört zu jedem Genre dazu. Ich habe Paul ja auch eine Freundin angedreht in meinen Stories.
    Aber warum müssen die Liebeleien immer innerhalb des Teams stattfinden? Für mich ist dieser Kaugummi ausgekaut und hat keinen Geschmack mehr. Es reizt mich einfach nicht mehr.

    Schon bei Jenny selbst. Ben hatte sie angehimmelt, mit Hartmut hatte sie auch glaube ich was, mit Alex...was das auch immer war und nun Paul.
    Auch schon die früheren Partner und die Kriminalbeamtinnen, das "Irgendwas" mit Susanne und Hartmut.
    Langsam hat das für mich langsam einen Soap-Beigeschmack, was die Romanzen angehen. Ich hoffe, dass sie die Beziehung zumindest so interessant wie die von Andrea und Semir machen, dass wir ein wenigstens Spannung drin haben.

    So, genug gejammert.

    Solide Folge, gute Abendunterhaltung.

    6/10

    Semir ging auf Jenny zu und gab ihr einen Kuss auf die Wange. "Hey langsam", lachte sie und übergab die Tüte einem KTU-Mitarbeiter. "Die Auswertung wird aber wahrscheinlich ein wenig dauern. Ich denke nicht, dass wir so ein Glück haben, wie bei Brocks Hautschuppen. Sie ist schließlich im System.", murmelte Kim und blickte auf Paul und Semir. "Wir gehen nochmals ins Revier Köln-Chorweiler. Wir müssen in Erfahrung bringen, wer am meisten mit Janowski Kontakt hatte. Auch wenn unsere Chancen gering sind!", sagte Semir sofort und Kim nickte zufrieden.
    "Außerdem glaube ich, dass Ermann uns nicht die ganze Wahrheit gesagt hat!", äußerte Paul seinen Gedanken und Kim verschränkte die Arme. "Nun ja, David Ermann ist sowieso nicht gerade in den Polizeikreisen als geschwätziger und offener Typ bekannt. Ihn zu knacken ist auch schwierig!" Semir seufzte.
    "Mir geht einfach sein Satz nicht aus dem Kopf. Er sagte "Als hätte ich nicht schon genug Probleme..." irgendwie denke ich nicht, dass sich das nur auf das Verfahren bezieht. Keine Ahnung, aber ich hab da was im Gefühl!", sagte Paul nachdenklich und Semir sah ihn an. "Da ist definitiv etwas Größeres im Busch. Ich kann es mir auch nicht erklären, aber mir gefällt die Sache überhaupt nicht." Kim lächelte auf die Aussagen hin. "Ihr Gefühl hat Sie ja noch nie getäuscht meine Herren. Ich bitte Sie also, der Sache nachzugehen. Frau Dorn und ich halten hier die Stellung. Wir bleiben in ständigen Kontakt!" Semir und Paul nickten verstanden. Mit einem Winken verabschiedeten sie sich von allen und gingen zum Wagen zurück, wo Paul sich nachdenklich auf die Motorhaube setzte. "Alles klar?", fragte Semir und Paul zuckte mit den Achseln. "Ehrlich gesagt? Keine Ahnung. Mich beschleicht einfach ein mieses Gefühl Semir."
    Semir setzte sich neben Paul und stopfte seine Hände in die warme Jackentaschen. "Nicht nur dich", sagte er dann ehrlich.
    "Komm" Semir klopfte Paul auf den Oberschenkel, "wir können nur unser Bestes tun und versuchen, das Schlimmste zu verhindern, sollte etwas eintreffen." Paul nickte und setzte sich ans Steuer, während Semir es sich auf dem Beifahrersitz gemütlich machte und seinem Partner dabei zusah, wie Paul den Motor startete und losfuhr.

    David Ermann blickte auf, als es an seiner Tür klopfte. "Herein!", rief er mit strenger Stimme und als er seine Besucher erblickte, stöhnte er. "Meine Herren", sammelte er sich jedoch schnell, "ich kann Ihnen leider nicht mehr sagen, wie heute Mittag. Also, was bewegt sie hier her?" Er wies auf die Stühle und Semir, sowie Paul setzten sich. "Wissen Sie, mit wem Janowski am meisten Kontakt hatte?" Erstaunt über die Frage legte Ermann den Kopf schief.
    "Bitte, beantworten Sie die Frage", drängte Paul und Ermann zuckte mit den Achseln. "Nun ja, das waren eigentlich alle in seinem Jahrgang. Ich kann sonst für morgen", er blickte aus dem Fenster, wo die Dunkelheit schon die Nacht andeutete, "die Leute organisieren. Falls Sie, sie verhören möchten!"
    "Darüber wären wir sehr froh", bedankte sich Semir, "Jedoch haben wir noch einige Fragen an Sie!" Ermann lehnte sich zurück und faltete die Hände ineinander.
    "Janowski galt ja als Schürzenjäger. Hat sich dies auch in seiner Arbeit gezeigt gehabt?" Ermann schüttelt mit dem Kopf. "Nein...jedenfalls ist mir nichts bekannt!", antwortete er prompt. "Gibt es Kolleginnen, die sich beschwert haben?" Ermann schüttelte mit dem Kopf, doch dann hielt er inne. "Doch, eine junge Wachtmeisterin. Sie war in der Begleitung von Lara Brock. Die junge Frau erzürnte sich über Janowskis Redensart mit ihr. Ich hatte ihn einfach ins Büro bestellt und ihm klar gemacht, wie er mit seinen Kolleginnen zu sprechen hätte!"
    "Haben Sie uns den Namen der Wachtmeisterin?", fragte Semir und Ermann winkte ab, "Sie hat gerade Schicht und ist hier, ich bringe Sie sonst zu ihr!"

    Auf das Können unseres "Einsteins" wetten. Tses, als ob der das nicht könnte, also wirklich :D
    Jedenfalls ist Pit Schweiger wieder involviert. Jedoch war er in der Sache mit dem Wagen, schlau genug, wenn auch nicht mit dem Gesicht.

    „...meine Familie?“ Johanna seufzte, nahm sich einen Stuhl und setzte sich zu Finn ans Bett. „Sie stecken im Ausland fest. Diplomatische und Wettertechnische Probleme“, erklärte sie und Finn nickte verstanden. Johanna umfasste Fins Arm und strich mit dem Daumen über die Haut. „Bleibst du noch ein wenig da?“ Johanna lächelte auf Finns Frage, stützte ihr Gesicht auf der freien Hand und nickte. „Wenn du das möchtest“, antwortete sie mit sanfter Stimme und Finn lächelte zurück. „Das wär schön. Hab’ ich wenigstens meine „große Schwester“ bei mir!“ Johanna verstärkte kurz den Druck um den Arm.
    „Mach ich doch gerne!“
    „Aber meinst du...Paul...er...“ Johanna lachte und wusch sich danach die Tränen aus den Augen. „Meine Güte, Finn. Hör dir auf deswegen Sorgen zu machen. Du bist der Neuling. Paul liebt es einfach dich zu necken, das ist alles. Du kennst ihn doch.“ Finns Wangen wurden rot, was durch seine blasse Gesichtsfarbe noch mehr zur Deutung kam.
    Jedoch wurde sein Gesicht wieder ernst. „Ich wünschte, ich könnte mich an das Kennzeichen erinnern...ich hatte es genau gesehen!“ Sein Gesicht verzog sich und seine freie Hand legte sich auf die Brust. Johanna griff eines der Kabel und nahm ein kleines Gerät hervor und legte es sanft in Finns Hand.
    „Schau, das ist eine Schmerzpumpe. Wenn du auf den Knopf drückst, kannst du dir Schmerzmittel geben.“ Mit zitternder Hand nahm Finn das Gerät entgegen und blickte es skeptisch an.
    „Was?“, fragte Johanna verwundert.
    „Meine Oma...wurde süchtig nach Schmerzmittel, als ihr Tinnitus, bei ihrer Gehörlosigkeit so schlimm wurde, dass sie es nicht mehr aushielt...“
    Johanna hob ihre Hände und formte einen Satz. Finn sah den Fingern aufmerksam zu und sah Johanna dann verwundert an.
    „Woher...?“
    „...mein Patenkind verliert seit ihrer Geburt immer mehr ihr Gehör. Wir bereiten uns alle damit vor, damit wir dann nicht ins kalte Wasser geworfen werden.“, erklärte sie, „und wie ich es dir eben gesagt habe, hab keine Angst, das wird dir nicht passieren, mit meinem Rat. Nur benutzten, wenn es nicht mehr geht. So habe ich es auch gemacht!“
    Finn nickte verstanden und drückte kurz den Knopf. Sofort entspannte sich sein Gesicht und er legte sich tiefer ins Kissen zurück.
    „Hast du eine Idee, wie wir die Zeit verbringen können?“, fragte Finn und Johanna nahm die Fernbedienung und winkte sie. „Einen speziellen Wunsch?“, fragte sie und Finn blickte auf die Uhr.
    „Fußball?“ Johanna grinste breit und nickte. „Fußball!“, antwortete sie und suchte einen Sender der eines der Ligaspiele ausstrahlte. „Mal sehen, englische Liga...deutsche Liga...uh, Dortmund gegen Köln!“ Sie blickte zu Flinn und er nickte. „Feind oder Freund?“ Johanna kicherte. „Ich bin in Dortmund geboren mein Bester, was denkst du?“
    Finn lächelte. „Dann Feind!“

    Semir und Paul betraten die KTU, wo sie von Kim begrüsst wurden. „Wie geht es ihm?“, fragte sie, ohne die Beiden richtig zu begrüßen und Semir ergriff die Initiative. „Die Ärzte sind optimistisch. Seine Lunge ist verletzt und die Kugel ist knapp am Herzen vorbei, aber er ist wach und ein wackerer Bursche!“
    „Ich nehme an, Johanna ist bei ihm?“ Paul sah Kim auf ihre Frage hin verwundert an und sie lächelte. „Ich bitte Sie, Renner. Ihre Freundin ist bei unseren Ausflügen dabei und sie ist mir nicht unterstellt, wie Frau Dorn.“, erklärte sie und gemeinsam begaben sie sich zum Tatort, wo die große Blutlache, die Finn hinterlassen hatte, deutlich zu sehen war.
    „Meine Güte, kein Wunder war Johanna so verschmiert!“, murmelte Paul und im Augenwinkel sah er Jenny auf die Gruppe zukommen. Auch sie fragte nach Finn und wieder beantwortete Semir die Frage.
    „Habt ihr was rausgefunden?“ Kim nahm ein Tablett hervor und zeigte die Aufnahmen einer Video-Kamera.
    „Wir haben versucht, alle Bilder zu analysieren, aber auf keinem der Aufnahmen, kann man das Gesicht des Täters sehen.“
    „Das Kennzeichen des Wagens?“, fragte Paul und Kim schüttelte mit dem Kopf. „Freund und Johanna werden die Aufnahmen auseinandernehmen müssen. Im Übrigen, Freund hat mich informiert. Lara Brock ist tatsächlich bei Frau Morgenstern und gibt ihre Aussage ab.“, antwortete sie und Semir atmete erleichtert durch. „Wenigstens etwas!“, murmelte er und Kim nickte zustimmend.
    „Da ist noch was!“, mischte sich Jenny ein und winkte alle in die Asservatenkammer. Sie packte ihre Hände in Handschuhe und zeigte eine Tüte, in dem ein Speicherchip lag. „Ein KTU-Arbeiter hatte bereits das Handy auseinandergenommen! Sie haben zwar das Handy“, ein Lächeln umspielte ihre Lippen, „aber nicht die Daten! Und, es sind Fingerabdrücke drauf!“

    hihi, die Schrankmann hat ihre Standpauke gekriegt. Ich würde lügen wenn ich sagen würde, es hat mir nicht gefallen. *kicher*

    Jedenfalls scheinen wir neue Erkenntnisse zu haben. Ziemlich verworren das Ganze. Hm...

    Ach wann kann unser türkischer Hengst EINMAL die Füße still halten. Langsam bin ich der Meinung wir sollten ihn auf Hyperaktivität testen lassen. Bei dem was er erlebt hat, würde ich ganz relaxt die Beine hochlegen und mich auskurieren. Ich hatte schon kaputte Rippen und es ist wirklich nicht das angenehmste auf der Welt. :S

    Jedenfalls scheinen wir nun eine neue Spur zu bekommen. Hoffentlich ist sie auch etwas wert :)

    Nach einer langen Zeit des Wartens, hörten Semir, Johanna und Paul einen Arzt, der sich nach Angehörigen von Finn erkundigte. Sofort schossen sie auf und gingen auf sie zu. Johanna erkannte ihn sofort als der Doktor, der sie eindringlich bat, Finn loszulassen und ihn seine Arbeit zu machen. Der Mann der sie bat, Finns Leben retten zu dürfen. Er wirkte nun ruhiger und der ernste Gesichtsausdruck war verschwunden.
    „Frau Schimke...“, begrüßte er sie und Johanna holte tief Luft, ihr war deutlich anzusehen, dass sie etwas loswerden wollte.
    „Hören Sie, was vorhin passiert ist, ich kann mich nur entschuldigen. Ich war nicht ich selbst. Ich bin selbst Tochter eines Arztes und einer Krankenschwester. Ich sollte eigentlich wissen, wie behindernd so ein Verhalten wie das meines vorhin ist...“
    Der Mann hob die Hand und lächelte warm. „Das ist schon in Ordnung. Sie waren in eine Art Schockzustand.“ Er blickte zu Semir und Paul. „Wir gehören zu ihr und auch zu Finn. Er ist unser jüngster Kollege bei der Autobahnpolizei!“, erklärte Semir sofort und der Arzt nickte. „Mein Name ist Doktor Sofiane Hassid. Ich habe Herr Bartels operiert...“, begann er, „...Herr Bartels ist ein wackerer Bursche. Er hat die Operation gut überstanden. Für eine kurze Zeit hatten wir schon Angst, dass er es nicht schafft, aber ist ein wahrer Kämpfer...“
    „Wie sieht die Diagnose aus?“, fragte Paul ruhig und Doktor Hassid atmete tief durch.
    „Es war ein Durschuss, allerdings hat Herr Bartels ein Trauma des linken Lungenflügels. Venen und Arterien waren angerissen. Die Kugel ging knapp neben dem Herzen vorbei. Sein Zustand ist stabil, aber noch immer leicht kritisch. Wir wollen kein Risiko eingehen und haben ihn in ein eigenes Zimmer verfrachtet. Herr Bartels braucht nun viel Ruhe und gute Freunde die bei ihm sind. Wir haben nämlich in Erfahrung bringen können, dass seine Familie wirklich im Ausland feststeckt und eine klare Aussicht auf ein Datum der Ausreise nicht möglich ist!“
    „Können wir zu ihm?“, fragte Johanna sofort und Doktor Hassid nickte. „Natürlich. Kommen Sie!“ Er führte die Gruppe zum ersten Obergeschoss, wo sie sich zum Raum 146 begaben. „Er ist erst vor kurzem aufgewacht. Seien Sie also nachsichtig mit ihm!“
    Alle drei nickten. „Sicher“, fügte Paul der Gestik hinzu und Doktor Hassid gab allen die Hand. „Danke für alles, und nochmals. Ich entschuldige mich von ganzem Herzen!“, sagte Johanna nochmals und Hassid lächelte erneut. „Wie gesagt Frau Schimke. Es ist kein Problem. Glauben Sie mir, ich habe schon schlimmeres erlebt!“ Mit diesen Worten verabschiedete er sich und lief die Gänge zur Schwesternstation hinunter.
    Paul klopfte kurz an der Türe und Johanna übernahm die Initiative. Sie öffnete die Türe und betrat den Raum.

    Sofort erklang das Piepen des EKG’s. Alle drei erblickten Finn im Bett liegend. Die Augen, halbwegs geöffnet und auf sie blickend. Eine dicke Nasenkanüle zierte das schneeweiße Gesicht. Die Augen waren mit einem roten Schimmer ummantelt und die Lippen hatten jegliche Farbe verloren.
    Jedoch lächelte Finn, als er das Trio erblickt hatte. Die Hand, die mit einer Kanüle versehen und der kleine Schlauch mit Klebeband angeklebt war, hob sich leicht und winkte ihnen zu.
    Johanna ging auf ihn zu, beugte sich über ihn und küsste ihn sanft auf die Wange. Als sie sich wieder zurückzog, konnte sie die Tränen nicht mehr verbergen. Sie schniefte kurz und presste die Lippen zusammen.
    Finn öffnete seinen Mund doch sein schwaches Flüstern war kaum zu verstehen. Also beugte sich Johanna nochmals kurz und drehte ihren Kopf so, dass ihr Ohr nahe von Finns Mund war.
    „Ist dir nichts passiert?“, fragte er leise und Johanna hob ihre Kopf an, schüttelte mit dem Kopf und musste lächeln. „Nein, es geht mir gut“, schluchzte sie leise und küsste Finn nun auf die Stirn.
    „Du hast uns einen schönen Schrecken eingejagt“, lächelte Semir und begab sich ans Ende des Bettes, wo er sich auf dem Geländer abstützte.
    Paul begab sich auf die freie Seite des Bettes. „’Tschuldige...“, flüsterte Finn und lächelte leicht. „Wir sind nur froh, dass du noch bei uns bist“, sagte Paul sanft und drückte leicht seinen Arm, ohne die Infusion zu treffen.
    „Fühlst du dich bereit, ein zwei Fragen zu beantworten?“, fragte Semir und Finn nickte. „Johanna, die Fragen gelten auch an dich.“, sagte Semir sofort und Johanna nickte verstanden. „Natürlich“, versicherte sie sofort und Semir atmete tief durch. „Habt ihr das Gesicht des Angreifers erkennen können?“ Johanna, sowie auch Finn schüttelten mit dem Kopf. „Es ging alles so schnell“, entschuldigte sich Finn mit heiserer Stimme und Semir winkte ab. „Verstehe ich“, fügte er seiner Geste hinzu. „Gibt es sonst etwas, dass vielleicht relevant sein könnte. Habt ihr etwas Bestimmtes sehen können? Ein Merkmal, ein Kennzeichen?“
    „Kennzeichen...“, murmelte Finn und kniff die Augen zusammen. „Gott, wie war das Kennzeichen?“, knirschte er und verzog sein Gesicht vor Schmerz. Johanna legte eine Hand auf seine Schulter und strich mit dem Daumen darüber, worauf sich das Krankenhaushemd ein wenig verschob.
    „Langsam Finn...“, sagte Johanna leise und blickte auf Semir, „nein leider nicht. Wie gesagt. Es ging alles ganz schnell. Ich wünsche, wir könnten euch mehr sagen!“ Paul nickte verständnisvoll.
    „Schauen wir mal, ob Jenny und die Chefin etwas am Tatort herausfinden konnten.“, kündigte Semir an.
    „Ich bleibe bei Finn“, bestimmte Johanna sofort und Paul lächelte. „Hast doch deinen Chef gehört, du darfst bleiben!“ Er küsste sie sanft und mit einem Winken verabschiedeten sich die Beiden.
    Finn blickte zu Johanna. Er zwinkerte kaum. „Habe ich was im Gesicht?“, fragte Johanna verwundert und Finn schüttelte leicht mit dem Kopf. „Geht es dir wirklich gut? Ist ...“, er holte tief Luft, „...ist dir wirklich nichts passiert?“
    Johanna lächelte und strich Finn über den Haarschopf. „Nein, es geht mir wirklich gut, keine Angst.“

    Hach ja, die gute Frau Schrankmann, da haben wir sie mal wieder. Und natürlich legt sie wieder volles Rohr los:

    Immerhin ist ein Staatsbegräbnis nicht ganz so billig.

    Nett. Schön das Semir überlebt hat, wäre ja sonst echt teuer geworden. Besonders weil der Überfall ja SEINE Schuld ist. Überlegt die Frau manchmal, was sie aus ihrem Mund da rauslässt? Ich zweifle ehrlich gesagt daran.

    „So eine dämliche Gewitterziege!“

    Mein exakte Meinung :D

    „Lara?“, stieß Johanna erstaunt aus. „Es wurde durchgemeldet, dass die KTU angegriffen wurde. Ich habe mich bei deinen Kollegen informiert!“, erklärte sich Lara sofort und legte eine Hand auf Johannas Schulter. „Bist du unverletzt?“ Johanna löste sich von Paul und nickte langsam.
    „Ich schon...“, begann sie langsam, „...Lara...ich habe deine Hautschuppen auf der Leiche von Janowski gefunden!“
    Ein leises Raunen ging durch die Runde und Lara spürte sofort die ernsten Blicke aller im Nacken.
    „Was meinst du damit?“, fragte sie zitternd und Johanna verschränkte die Arme. „Bitte Lara. Meinst du wirklich, ich kenne die momentanen Stände der Ermittlung nicht?“
    Lara atmete tief durch und nahm ihre Hände von Johannas Schultern. „Was erwartest du von mir?“, zischte Lara mit gepresster Stimme und Johanna nahm nun Laras Hände in die ihre. „Die Wahrheit. Oder willst du nun, das alle hier, inklusive mir, hier denken, dass du Janowski umgebracht hast? Das du Rache verübt hast?“
    Semir und Paul waren erstaunt wie ruhig Johannas Stimme blieb. Natürlich zitterte sie leicht durch die Tränen, die ihr noch immer die Wangen runterrannen, doch ansonsten, war die Stimme ruhig, nachfragend und in normaler Lautstärke.
    Unsicher blickte Lara auf den Boden und atmete tief durch. „Ich weiß, dass du dich schämst. Ich weiß, wie du erzogen wurdest! Aber du kannst nicht noch mehr Menschen in Gefahr bringen!“
    Laras Mund verzog sich.
    „Zwei Mal“, schluchzte sie und Tränen tropften von der Nasenspitze auf den Boden. „Einmal brutal mit Gewalt, einmal hat er mich unter Drogen gesetzt. Aber ich habe ihn nicht umgebracht! Das müsst ihr mir glauben!“
    Johanna drückte Laras Hände fester. „Hast du die SMS an Janowski gesendet?“ Lara blickte Paul verwirrt an. „SMS?“, fragte sie verwundert.
    „Janowski erhielt eine Nachricht, die ihn zu dem Ort, wo er ermordet wurde, bestellt wurde, damit seine Machenschaften nicht öffentlich gemacht werden!“ Lara schüttelte mit dem Kopf, griff sofort ihre Tasche und reichte Johanna das Handy. „Bitte, ich habe eine Nachricht von ihm erhalten.“ Johanna suchte auf dem entsperrten Handys die Nachrichten durch und öffnete eine Nachricht.
    „Ich schwör dir, du dreckiges Biest, wenn du mich weiterhin bedrohen willst, dann wirst du das bitter bereuen!“, las Johanna vor und Paul stemmte die Hände in die Hüfte.
    „Ich wusste gar nicht, was er damit meinte. Zuerst dachte ich, es wäre aufgrund meiner Anzeige gewesen, doch dann bedrohte er mich nochmals und zwar persönlich und sagte, ich solle aufhören, ihm diese Nachrichten zu schicken!“
    „Du wusstest also nichts von Nachrichten?“ Lara schüttelte auf Semirs Frage mit den Kopf. „Nein. Ich wollte ihn kalt erwischen, daher die Anzeige!“
    Semir nickte verstanden. Er griff in seine Jackentasche und nahm eine Karte hervor. „So schwer es dir fällt, wir müssen eine Aussage haben. Ich begreife aber auch, dass es nicht einfach ist, so etwas erneut zu erzählen. Aus diesem Grund bitte ich dich, die Aussage bei Frau Daniela Morgenstern zu machen. Sie ist bekannte Polizeipsychologin!“
    „Sie ist wirklich gut“, versicherte Johanna, „ich war bei ihr. Bitte Lara, für mich!“ Lara nickte langsam und drückte sich an Johanna die ihre Arme um ihre beste Freundin legte. „Es tut mir
    leid, Joshi...ich hatte einfach Angst, mich geschämt...ich wollte das alles nicht!“, schluchzte sie und Johanna legte ihren Kopf auf den Laras.
    „Soll dich Hartmut bis zu Frau Morgenstern begleiten? Er ist mein Chef und der einfühlsamste Typ neben meinen beiden hier den ich kenne. Ich hoffe du verstehst, dass ich hier bei Finn sein möchte, da ich wissen möchte, wie es ihm geht! Danach, habe ich ein offenes Ohr für dich!“
    Lara löste sich von Johanna und küsste ihr auf die Wange.
    „Ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist!“, flüsterte sie und ging auf Hartmut zu, nickte und Hartmut legte beruhigend eine Hand auf ihre Schultern. „Gehen wir und dich Johanna will ich erst sehen, wenn du alles weißt, was nun mit Finn ist!“, sagte er sanft und winkte den Anderen zum Abschied.

    „Ich hätte wirklich gedacht, dass du ihr den Hals umdrehst!“, bemerkte Semir erstaunt und blickte zu Johanna, die nachdenklich Lara nachblickte. „Ich hatte es auch vor!“, gestand Johanna ehrlich, „Doch ich habe ihre Augen gesehen, als sie auf mich zugekommen ist...ich...kann’s nicht erklären, aber es hat meine Wut gemildert!“ Sie blickte auf ihre Hände. „Komm, du solltest dir die Hände waschen.“ Semir und Paul drückten sich sie nach vorne und bei einer Schwester erkundigten sie sich nach einem Waschraum.
    Sie wies die Drei zu einem Raum, wo Johanna ihre Hände waschen konnte. Finns Blut vermischte sich mit der Lauge der Seife und dem Wasser. Es tropfte die metallene Fassade des Brunnens hinunter und verschwand im Abfluss.
    Das restlich Blut - war auf Johannas schwarzen Pullover nicht zu sehen.
    „Kommst du eigentlich klar?“, fragte Paul besorgt und Johanna nickte. „Mehr oder weniger. Ich...weiß ehrlich gesagt auch nicht, was ich fühlen soll. Momentan alles ein wenig viel. Eines weiß ich nur...ich will nur, das Finn überlebt!“, antwortete sie ehrlich und Semir atmete tief durch. „Das wollen wir, glaube ich, alle!“, stimmte er Johanna zu und als diese sich die Hände abgetrocknet hatten, gingen sie zurück und setzten sich auf die Stühle vor dem Eingang der Räume. Johanna lehnte sich an Paul und dieser legte einen Arm um sie. Sie drückte sich an ihn und Semir starrte auf die Uhr. Und alle wussten, dass nun eine lange Zeit des Wartens begann.

    Für Johanna lief alles wie ein schlechter Traum ab, sie drückte die Wunden weiter ab, als Finn in den Krankenwagen gehievt wurde, da man ansonsten zu viel Zeit verlieren würde. Der dichte Nebel um ihren Kopf lichtete sich erst, als sie merkte, dass sie auf einen der Stangen der Trage stand und die Trage bereits durch die Türen des Notfallraumes geschoben wurde.
    „Frau Schimke! Wir können wechseln! Gehen Sie runter!“ Sie sah in das Gesicht eines arabisch stämmigen Arztes und blickte dann zu Finn. Das Gesicht war inzwischen schneeweiß und die Lippen hatten eine bläuliche Farbe angenommen. Ein Sanitäter hatte den jungen Polizisten inzwischen intubiert und führte mit einem Ballon Luft zu.
    „Finn, bleib bei uns! Komm schon!“, schrie sie beinahe.
    „Frau Schimke!“
    „Er ist ein Freund von mir! Er ist wie ein kleiner Bruder für mich!“ Erwiderte Johanna sofort. „Dann lassen Sie uns sein Leben retten!“ Johanna sah tief in die Augen des Arztes, nickte dann und sprang ab. Das Team verschwand mit Finn in einen der Räume und Johanna konnte nur zusehen, wie sich die Türe allmählich schloss und alles im Dunklen verwahrte.
    Sie hörte Schritte hinter sich und spürte Hartmuts Präsenz hinter sich. „Ich habe die Anderen informiert!“, sagte er leise und sah, wie Johanna eine Hand zur Faust ballte und sich diese vor den Mund hielt, der sich allmählich verzog. Sie merkte gar nicht, wie etwas von Finns Blut an ihrem Kinn hängen blieb.
    „Was haben die mitgenommen, Hartmut...?“, fragte sie gepresst und gedämpft und Hartmut atmete tief durch. „Janowskis Handy“, antwortete er direkt und mit der freien, flachen Hand schlug Johanna gegen die Wand und ein dunkelroter Abdruck blieb zurück.
    „Joshi...“
    Johannas Atem ging schnell. Jeder Zug war deutlich an ihren Bewegungen zu sehen. „Ich hätte nicht so schnell handeln sollen. Dann wäre das Handy einfach weggekommen und Finn würde jetzt nicht...“ Sie stieß einen grellen Schrei aus und schlug erneut gegen die Wand.
    „Du wolltest die Beweise sichern. Egel von welchem Fall. Das ist doch das, was uns ausmacht! Du hast richtig gehandelt!“, sagte Hartmut sofort und legte beide Hände auf ihre Schultern.
    Doch anstatt das Johanna zu weinen begann, sank sie ihre Hände und ihre Augen begannen zu funkeln.
    „Ich schwör dir...wenn Lara jetzt noch schweigt, reiße ich ihr persönlich den Kopf ab. Da kannst du sicher sein!“ Hartmut schluckte kurz. „Das ist nicht die richtige Lösung!“, versuchte er sie zu beruhigen.
    „Du hast aber nicht nur Angst um Finn sondern...“
    „...ja verdammt Hartmut, ich bin stinksauer! Wenn Lara wirklich einfach so ein stolzes Huhn ist und einfach nicht sagen will...nur weil sie...“ Nun begann ihre Stimme zu stocken und die Tränen sammelten sich in ihren Augen. „Das hättest du sein können Hartmut. Oder was, wenn wir Frederick im Labor gehabt hätten? In diesen Räumen dahinten“, sie wies auf die Notfallräume, „kämpft Finn nun um sein Leben...das er überhaupt noch lebt ist schon ein Wunder...“
    Wie silberne Streifen, begannen die Tränen ihren Weg über die feuerroten Wangen zu bahnen. „Sie hatte aber nicht den Abzug gedrückt Joshi und sie hat auch nicht die Typen zu uns geschickt! Ich weiß es ist schwierig, aber wir können nun nicht alles deiner besten Freundin zuschieben! Oder willst du nun auch sagen, dass sie...“
    Johanna schüttelte mit dem Kopf. „Natürlich nicht, ich werde auch alles in die Wege setzten, ihre Unschuld diesbezüglich zu beweisen...aber...ihre Hautschuppen waren auf dem Opfer...sie hat gelogen. Hat nicht mit mir über das gesprochen!“

    „JOSHI!“ Hartmut und Johanna drehten sich um und sahen Paul und Semir, die auf sie zu gerannt kamen und Paul schwang sofort seine Arme um Johanna und drückte sie an sich, während er mit einer Hand sich in ihren Haaren festkrallte. „Woher?“, fragte Johanna erstaunt. „Ich hab sie informiert. Besser gesagt, Susanne. Der ganze Tatort wird nun abgesichert und untersucht.“
    Paul nickte Hartmut zustimmend und strich Johanna über die Wange, als sie ihm in die Augen blickte und er ihre Tränen sah. „Ist dir wirklich nichts passiert?“, fragte Paul mit zitternder Stimme und Johanna schüttelte mit dem Kopf. „Nein, das ist...“, sie holte kurz tief Luft, „...das ist alles Finns Blut...“, sagte sie leise und spürte Semirs Hand auf ihrer Schulter. „Mein Gott“, flüsterte Semir geschockt. „Die Chefin ist mit Jenny zusammen zum Tatort gefahren. Sie kümmern sich um die Sache. Jedoch sollen wir sie unverzüglich über Finns Zustand informieren.“, erklärte er dann und Johanna löste sich dann langsam von Paul, nachdem sie sich geküsst hatten.
    „Was ist überhaupt genau passiert?“
    Johanna erklärte das Szenario nach Pauls Frage und die drei Männer hörten ihr aufmerksam zu. „Ich hätte nicht überreagieren sollen“, beendete Johanna ihre Erzählung und Semir schüttelte mit dem Kopf. „Hartmut hat dir das sicher auch schon gesagt, aber es zeigt, wie sehr du deiner Profession nachgehst.“
    „Ich weiß...trotzdem...“, murmelte Johanna und zuckte auf, als sie eine bekannte Stimme ihren Namen schreien hörte. Sie blickte den Flur hinab und sah Lara Brock auf die Gruppe zukommen.

    Also, scheint alles noch ruhig zu sein.

    Jedenfalls muss Semir noch mit der Schrankmann sprechen.
    Aber ich geb ihm recht, ich glaub bei ihm braucht's ein anderes Kaliber, dass ihm den Kopf abreissen kann. Das schafft unsere Lieblings-Staatsanwältin nicht.
    Ich bin aber gespannt, was bei dem Gespräch rauskommt.

    Also, ich weiß nicht. Das ging mir jetzt irgendwie zu glatt. Gar nicht so Elvira-typisch. ;) Und außerdem laufen die Typen ja auch noch frei rum.

    Aber immerhin sind Sandra und Semir jetzt erst einmal in Sicherheit. *tief durchatmet*

    Da muss ich dir @Tschona, besonders nach diesem Kapitel recht geben. Das IST ZU RUHIG, für Elvira-Verhältnisse. Dem traue ich noch gar nicht. Ganz und gar nicht. Da kommt noch etwas auf uns zu. Das kommt nicht gut. Irgendwas wird noch passieren!